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1. Die Weltgeschichte - S. 130

1835 - Mainz : Kupferberg
\ f50 Ligue z U Cambrai. a.c.g.dl'nands von Aragonien, und seine Tochter Margarethe mit 1496.Iohann, dem Sohne Ferdinand's. 1499. Ludwig Xii. von Frankreich bemächtigt sich Mailands, und erhält, nachdem seine Versuche gegen Neapel mißlungen, von Marimilian die Belehnung des Herzogthums 1505. Philipp von Burgund, dessen Gemalin erkrankte, wird, nachdem Isabella von Castilien 1504 und Johann schon 1500 gestorben, König von Castilien, stirbt aber selbst 1506, und Marimilian, Vormund über seine beiden Söhne, Karl und Ferdinand, ernennt Margarethe zur Statthalterin der Niederlande, und verzichtet auf Castilien zu Gunsten Ferdinand's von Aragonien, der also seit 1506 beide Königreiche vereint beherrscht (bis zu seinem Tode 1516, wo Karl das Ganze ererbt). 1508. Marimilian erwählter römischer Kaiser, verbindet sich mit dem Pabste, Könige von Frankreich und von Spanien gegen die herrschsüchtigen Venetianer ■— Ligue zu Cam- brai ; aber der Pabst veranlaßt die heilige Ligue gegen Ludwig Xii., der alsbald aus Italien verdrängt, während Marinst- 1512.lian die Eintheilung des deutschen Reichs in zehn' Kreise zu Stande bringt, sich an die Venetianer anschließt, und nach wechselnden Kämpfen bei Guinegate geschlagen, einzelne Vergleiche eingeht; sein Nachfolger Franz I. indessen 1516. siegt bei Marignano gegen die Schweizer (Miethtruppen des Kaisers), und erobert Mailand. Marimilian gleicht sich mit ihm aus, und schließt 1518 Frieden mit Venedig. 1517. Dr. Martin Luther eifert in Wittenberg gegen den Ablaß-Handel des Dominikaners Ioh. Tetzel von Leipzig, — ri.okr.seine fünf und neunzig Streitsätze an der Schloßkirche; soll sich durch des Churfürsten Friedrichs des Weisen Vermitt- lung nicht in Rom, sondern auf dem Reichstage zu Augs- burg verantworten. Er erscheint daselbst vor dem Cardinal- Legaten Cajetan, und appellirt an den besser zu unterrichten- den Pabst. Marimilian stirbt auf seiner Rückreise von Augsburg 1519.

2. Alte Geschichte - S. 51

1869 - Mainz : Kunze
I. Die Perscrkrikgk. 500—449 v. Chr. Die Perserkriege geben dem ganzen späteren Leben der Griechen einen Schatz edler nationaler Erinnerungen und lehren sie ihren eigenthümlichen Werth als freie Bürger gegenüber den Knechten eines Despoten kennen; in weltgeschichtlicher Beziehung sind sie der erste große Zusammenstoß zwischen Orient und Occident. Auf Seiten der Griechen die Einzelfreiheit, die städtische Unabhängigkeit, der Bürgersinn und damit die Bedingungen eines steten Fortschritts und die Wurzel der höheren menschlichen Tugenden — auf Seiten der Perser die unfreie Masse, der blinde Gehorsam, wobei die sittliche Freiheit des Einzelnen gegen- über dem Belieben des gleichsam zum Gotte erhobenen Herrschers verschwindet. A. 3utö der persischen Vorgeschichte. Die wichtigsten orientalischen Völker und Reiche nach geo- graphischer Folge sind: die Aegypter mit ihrer Jahrtausende alten eigenthümlichen Cultur; die wesentlich geschichtslosen nur durch ihr Eingreifen in die Geschicke der benachbarten Cultur- völker bemerkenswerthen Hirten- und Raubstämme der arabischen und syrischen Wüste; das Volk Israel, das auserwählte der Völker mit seinem Monotheismus und seiner höchsten weltgeschichtlichen Stellung und Aufgabe; das Handels- und Jndustrievolk der Phönikier mit ihren weitreichenden Seefahrten und Colonisationen; die Syrer und die Stämme Kleinasiens; ostwärts im Stromthal des Euphrat-Tigris, einem ähnlichen Niederland wie Aegypten, die Babylonier; zwischen dem armenischen Hochland und dem Plateau von Iran, westlich

3. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1870 - Mainz : Kunze
48 seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth- ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich). Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten 961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“) durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf- ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst- lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen- staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii, zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. — Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg. 3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii, des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar, der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980; Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980; Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng in Calabrien 982. — 4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet, streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft. Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil- ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes Sylvester Ii. — Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm

4. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1870 - Mainz : Kunze
86 U Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu- söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense <338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er- klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig vom Pabst. o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran- denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; — Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober- bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol 1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries- 1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von Nord- und Ostsee bis zur Adria. Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo- hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347. 6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay- rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz- burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats- klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater" (Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig. a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver- waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er- klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor- 1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und Bologna. Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350) !

5. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1870 - Mainz : Kunze
Iv. Außerdrnljche Länder. A. Italien. Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben- einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht nach Vereinigung und Einheit der Theile. Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer- splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi 1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi (Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I (1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara- gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. — 3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs- formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be- kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte. Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er- hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou), unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr- hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar- dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 323

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. Wunsch m Erfüllung zu gehen. Sie schlief ein; die Wächterinnen verwendeten kein Auge von dem Angesichte der Kranken und meinten, sie schlafe so sanft. Es war der edlen Frau der Tod zu einem sanften tiefen Schlaf geworden, aus welchem sie nicht mehr erwachen sollte. Unter den vielen ihr auferlegten Prüfungen war ihre Seele bereits so rein von der Welt geschieden, daß der Todeskampf der mit ihrem Gotte längst Versöhnten erspart schien. Zeittafel. Erste Periode, 1517-1648. Von der Reformation durch Dr. Martin Luther bis zum Abschluß des westfälischen Friedens. 1517 Luther schlägt 95 Theses wider den Ablaßhandel an. 1519 Kaiser Karl V. wird gekrönt. 1520 Luther verbrennt die päpstliche Bannbulle. — Blutbad in Stockholm. 1521 Reichstag zu Worms. Luther begibt sich auf die Wartburg. 1521—1526 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. 1523—1568 Gustav Wasa, Köuig von Schweden. 1525 Der Bauernkrieg in Deutschland. Thomas Münzer ch. — Preußen wird em weltliches Herzogthum. — Franz I. geräth bei Pavia in kaiserliche Gefangenschaft. 1527—1529 Zweiter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. 1529 Der Damcnfriede zu Cambray. — Belagerung Wiens durch die Türken. — Der Reichstag zu Speier (Protestanten). 1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Confession. 1531 Bündniß der protestantischen Fürsten zu Schmalkalden. — Zwingli füllt in der Schlacht bei Kappel. 1535 Unterdrückung der Wiedertäufer in Münster. 1536—1538 Dritter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. 1510 Bestätigung des durch Ignatius Loyola gestifteten Jesuitenordens. 1542—1541 Vierter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. 1515—1563 Coycil zu Trient.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 1

1868 - Mainz : Kunze
Die neuere Geschichte. lion der Reformation durch Dr. Martin Luther öts zur Hegenmarl 1517 —1867. Erste Periode. Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden 1517— 1648. §. 1. Einleitung. ^ie neuere Geschichte, welche durch die wichtigsten Ersindungen und die Entdeckung neuer Welttheile und Handelswege eingeleitet wor- den war, beginnt man gewöhnlich mit der Reformation durch Luther. Sie ist ein Werk, dessen Nothwendigkeit schon früher empfunden, dessen Ausführung aber 'öfter mißlungen war (Band Ii. S. 149). Seitdem aber die Wissenschaft und Sprache der alten Griechen von Constanti- nopel nach dem Abendlande zurückgekehrt war (1453) und die Erfin- dung der Buchdruckerkunst das Studium der klassischen Werke begün- stigte, ward es lichter in den Köpfen. Das Wissen sing an sich allge- meiner zu verbreiten, und dadurch ward es möglich, daß der Geist der Wahrheit rasch Wurzeln fassen und Schößlinge treiben konnte. Unter den Männern, welche vor Luthers Auftreten mit unermüd- licher Kraft dahin wirkten, Licht und Wahrheit zu verbreiten, verdienen vor allen Erasmus von Rotterdam, Ulrich von Hutten und Johannes Reuchlin genannt zu werden. Erasmus, welcher wider seinen Willen in ein Kloster aufgenommen worden war, lebte in Frankreich, in den Niederlanden, England und Italien und beschäftigte sich vorzugsweise mit dem Studium der alten Sprachen und der Theologie. Das End- ziel seines ganzen Strebens war die Verbreitung einer reineren Er- Cassian's Geschichte. Iii. 2. Nusl. v. Stacke. 1 Vorboten der neuen Zeit u. der Refor- mation. Erasmus v. Rotterdam.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 11

1868 - Mainz : Kunze
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 11 Franz von Sickingen war 1481 auf seiner Stammburg Sickingen Franz v°n unweit Breiten geboren. Seinen ersten Unterricht leiteten Geiler von „^Hutten« Kaisersberg und Reuchlin; aber auch in den ritterlichen Uebungen ward Freund er frühzeitig unterwiesen. Kaiser Maximilian schätzte den tapferen Ritter- hoch, welcher es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, den Unter- drückten beizustehen und das Recht zu schirmen. Ulrich von Hutten sagt von ihm: „Die Wissenschaften bewundert er wie kein Anderer. Er ist ein Mann, in allen Stücken groß und der allgemeinen, höchsten Achtung werth; ein hohes, unbesiegtes, gegen alle Wechselfälle des Lebens sicheres Gemüth. Gewichtig ist seine Rede über die höchsten Angelegenheiten, seine gewöhnliche Unterhaltung heiter, keine Spur von Stolz bei ihm; all sein Sprechen und Handeln ist leutselig. Offen wie er ist, haßt er allen falschen Schein und eitles Gepränge!" Auch Kaiser Karl V., Maximilians Nachfolger, ehrte ihn hoch und ernannte ihn zu seinem Kämnierer, Rath und Feldhauptmann. Sickingens Schlösser waren Zufluchtsstätten für Biele, welche ihrer Ansichten wegen verfolgt wurden. Martin Bucer, welcher dem Kloster und schuht Schlettstadt entwichen und der lutherischen Sache zugethan war, erhielt Gbsin'nüngs- von Franz von Sickingen die Predigerstelle zu Landstuhl. Johannes grossen. Oekolampadins von Weinsberg, welcher das Kloster Altmünster verließ, als er von Luthers Austreten vernommen hatte, ward Schloßprediger bei Franz von Sickingen und half den lateinischen Gottesdienst in deutscher Sprache einrichten. Bon Ebernburg aus schleuderte Ulrich von Hutten, welcher sich gegen die Angriffe und Ränke der römischen Geistlichkeit nicht mehr sicher wußte, seine Gedankenblitze in die Welt und forderte die Fürsten zu einem Bernichtungskampse gegen das Papstthum auf. In seinem und Sickingens Namen bot er Luther- kräftigen Schutz an, wenn er verfolgt werde. Diese Theilnahme ver- anlaßte Luther 1520 eine Schrift „an Kaiserliche Majestät und den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besse- rung" herauszugeben, worin er erklärte, alle niächtigen Fürsten hätten im Kampfe mit dem Papstthum nichts ausgerichtet, weil sie die Sache 2utf>crs An- im Vertrauen aus ihre Macht und nicht auf Gott angegriffen hätten, chnstttchen Zugleich bestritt er darin aber auch das Borurtheil, daß die weltliche Adel. Macht unter der geistlichen stehe, und daß der Papst allein das Recht habe, die heilige Schrift auszulegen und Concilien zu berufen. Sickingen eröffnete gegen den Erzbischof von Trier eine blutige Tod Stckin- Fehde, und da sie für den edlen Ritter unglücklich endete und seinen $¡£«"1533

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 58

1868 - Mainz : Kunze
58 Erste Periode der neueren Geschichte. Heinrich tritt zur katholi- schen Kirche über und giebt das Edikt von Nantes 1598. Heinrich Iv. ist ein vortrefflicher Regent. reine und gebildete Frau, welche ihr Leben lang durch Frömmigkeit und Werkthätigkeit sich ausgezeichnet hatte. Heinrich kv. war 36 Jahre alt, als Clement sein Bubenstück ausführte. Sofort verließ ihn ein großer Theil des königlichen Heeres, und Heinrich mußte Paris aufgeben. Der Krieg dauerte fort, da Spanien Hülfstruppen gegen Heinrich sandte, und Philipp daran dachte, seine Tochter Isabella auf den französischen Thron zu erheben. Da- mit war am wenigsten der Herzog von Mayenne einverstanden. End- lich, da Heinrich zwar den größten Theil des Landes sich unterworfen, die Hauptstadt Paris aber trotz einer entsetzlichen Huugersuoth, welche in Folge der Belagerung in ihren Mauern herrschte und 13,000 Menschen hinraffte, an die Uebergabe nicht dachte, entschloß sich Heinrich kv. mit schwerem Herzen, um denr zerrütteten Lande den er- sehnten Frieden zurückzugeben, auf Anrathen seines Jugendfreundes de Rosny zur katholischen Religion überzutreten. 1594 öffnete ihm nun Paris die Thore, und ein Jahr später ertheilte ihm auch der Papst die Absolution. Heinrich ward jetzt von allen Parteien als rechtmäßiger König von Frankreich anerkannt. Die durch seinen Uebertritt zur römischen Kirche schwer gekränkten Hugenotten versöhnte er durch das berühmte Edikt von Nantes (1598). In demselben ordnete er an, daß in allen Städten Frankreichs öffent- lich protestantischer Gottesdienst gehalten werden dürfe, wo er 1586 und 1587 bestanden habe; für andere Städte und Dörfer traten be- schränkende Bestimmungen ein. In Paris und an dem Hoflager sollte kein protestantischer Gottesdienst sein; doch sollten die Protestanten da- selbst ungehindert wohnen und in der Nähe Gottesdienst halten dürfen. Die Protestanten erhielten gleiche Rechte, wie die Katholiken, sollten aber den katholischen Geistlichen den Zehnten entrichten. Heinrichs ganzes Streben während seiner 21jährigen Regierung war darauf gerichtet, das in vielfacher Beziehung zerrüttete Frankreich vor dem Untergang zu retten und unter seinen Unterthanen Wohlstand und gute Sitte zu begründen. Bor Allem suchte er den Rechtszustand und die öffentliche Sicherheit wieder herzustellen, da zahllose Räuber- banden die Reisenden überfielen und plünderten. Die Steuern und Abgaben wurden beschränkt, Erpressungen der Großen streng verboten, das stehende Heer vermindert, Ackerbau, Handel und Gewerbe ge- fördert. Zu diesem Behufe ließ Heinrich Straßen und Kanäle baueu, die Seidenzucht einführen und armen Laudleuten die rückständigen Steuern schenken. Sein Wille war, daß jeder Bauer des Sonntags sein Huhn im Topfe habe.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 107

1868 - Mainz : Kunze
Bon der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 107 beibehielt, ist darum hinter der neuen Rechnung gegenwärtig um zwölf Tage zurück und wird 1900 einen weiteren Tag zurückbleiben. Der Gregorianische Kalender wurde von den Protestanten nicht angenommen, weil der gelehrte Landgraf Wilhelm von Hessen bewies, daß auch die neue Rechnung an einem Irrthum leide. Erst 1777 ward der ver- besserte Reichskalender auf Anrathen Friedrichs des Großen allgemein angenommen. §. 7. Die Frauen des ersten Zeitraums. Das Zeitalter der Reformation zeigt, daß die Frauen wie bei Berühmte der Gründung und Ausbreitung des Christenthums, auch für die 5rauen- Kirchenverbesferung lebhafte Theilnahme verriethen. Um die Person Luthers selbst erblicken wir drei würdige Frauen, welche auf den Re- formator den größten Einfluß übten: seine Mutter Margaretha Linde- Margaretha mann, welche bis zu ihrem Tode (1531) für ihre mütterliche Sorgfalt und strenge Erziehung der treuesten kindlichen Anhänglichkeit sich zu u. Katharina erfreuen hatte; die wohlthätige Frau Ursula Cotta, welche des armen con ®Dra- Chorschülers sich mitleidig annahm und demselben Wohnung und Unter- halt in ihrem Hause gab (S. 3)*), und seine Frau, Katharina von Bora. Sie hatte sich 1525 mit Luther vermählt. Zwei Jahre vor- her war sie mit acht andern Nonnen heimlich aus dem Kloster Nimptsch bei Grimma entflohen, weil, wie sie erklärte, solch Leben der Seele Seligkeit halben von ihr nicht länger zu dulden sei. Katharina war eine vortreffliche Hausfrau, eine sorgsame Mutter und eine liebende Gattin. „Es ist mir mit meiner Käthe Gottlob wohlgerathen; denn ich habe ein fromm, getreu Weib, auf welches sich des Mannes Herz verlassen darf; sie verdirbt mirs nicht!" so lautet Luthers Urtheil über seine Frau. Aus vielen Briefen Luthers an Katharina, die uns erhalten sind, leuchtet ein überaus zufriedenes, heiteres Eheleben hervor. Sie zeigen auch, daß Katharina eine verständige und gebildete Frau war, welche auf Luthers Charakter gut einwirkte. Zeitgenossen bemerken, daß Luther nach seiner Verheirathung bedeutend milder und sanfter gegen seine Gegner aufgetreten sei. Katharina war Mutter von drei Söhnen und drei Töchtern, welche in Strenge und Gottesfurcht aufwuchsen und der Eltern Freude waren. 1542 erkrankte Luthers vierzehnjährige Tochter Äthers T°<h- Magdalena, ein Mädchen von vortrefflichem Gemüthe und hellen termagda. lene stirbt * **) 1542. **) Luther vergalt diese Wohlthat später dadurch, daß er Ursula's Sohn, welcher in Wittenberg studirte, an seinen Tisch nahm.
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