%
Lothar der Sachse. Kreuzzüge. 117
n.c.t.
4) Heinrich V. bedrängt wiederholt die Päbste, kämpft 1100.
gegen empörte Fürsten in Deutschland (Pfalzgraf Siegfried),
beendigt den Investitur-Streit mit dem Concordat zu 1122.
Worms (der Kaiser belehnt die Geistlichen wegen der Rega-
lien mit dem Sceptcr, der Pabst investirt mit Ring und Stab),
stirbt zu Utrecht, als der letzte der fränkischen Dynastie. 1125.
Lothar Ii. der Sachse, von 1125 — 1137.
* Au die Nachtheile des beginnenden unseligen
Streites zwischen den Hohenstaufen und Welfen schließen
sich die immer verderblicheren Züge nach Italien.
Lothar, von den versammelten Fürsten am Rheine
gewählt, kämpft gegen die geächteten Hohenstaufen, Kon-
rad von Franken und Friedrich von Schwaben (Ghibellinen
und Waiblinger), verbindet sich mit Herzog Heinrich dem
Stolzen (Welfen) von Baiern und überträgt ihm Sachsen
1127. Zwei Züge nach Italien; Normänner unter Roger tl.
von Sicilien. Albrecht der Bär, Graf von Ballenstädt,
erhält die Markgrafschaft Nordsachsen, — seine wendischen
Eroberungen (seit 1144 Markgraf von Brandenburg).
Die Pfalz grafen verlieren, bei der zunehmenden Macht der
Herzoge, an Einfluß; ihre Rechte gehen im Kleinen über an die Burg-
grafen; und statt der Grafen erhalten viele Bischöfe Kirchenvögte
über ihre kirchlichen Güter.
Die Leibeigenen fangen unter Heinrich Iv. an, Waffen zu
tragen und Kriegsdienste zu thntt: — Die Reichsversammlnngen sind
allmälig mehr in den Städten, als in den Reichspfalzen; daher Reichs-
städte. Handwerke und Handel besonders seit Heinrich V. allgemeiner;
aber Menge der Raubschlösser, vorzüglich unter Heinrich Iv.
Kreuzzüge: Jerusalem seit 657 unter den Arabern; der Druck
der dortigen Christen, und namentlich der Pilger, im achten Jahrhundert
unter dem Chalifat der Abbasiden besonders groß, steigt noch höher im
zehnten unter den ägyptischen Fatimiden und im eilften unter dem Chali-
fen Hakem, und als endlich die seldschukischen Türken unter dem
Sultan Malek-Schah sich der arabischen Länder bemächtigen, und der
Bruder des Sultans, Thutusch, seinem Feldherrn Orthok 1086
Jerusalem schenkte, begannen die furchtbarsten Greuel in der heiligen
Stadt. Allgemeine Klage der Pilger. Peter von Amiens 1094.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_V. Heinrich_V. Siegfried) Siegfried Lothar_Ii Lothar Friedrich_von_Schwaben Friedrich Waiblinger Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Graf_von_Ballenstädt Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_Iv Heinrich Peter_von_Amiens
Hohenstaufen. Kreuzzüge. 119
n.c.g.
1) Konrad Iii. erklärt Heinrich den Stolzen in die 1137.
Acht, übergibt das Herzogthum Sachsen an Albrecht den
Bären und Baiern an Leopold von Oesterreich; Welf Vi.,
Heinrich's Bruder, bei Weinsberg geschlagen. Heinrich der
Löwe entsagt Baiern, behauptet Sachsen.
Zweiter Kreuzzug, nachdem Edessa von den Türken 1147.
erobert worden. König Ludwig Vii. von Frankreich, sowie
Konrad, von dem Abte Bernhard von Clairvaux beredet,
entschließen sich dazu. Beide Heere durch trauriges Mißge-
schick aufgerieben; Damask vergebens belagert. Die Könige
erfolglos zurück.
2) Friedrich I. Barbarossa, sucht mit großer Kraft1l52.
das kaiserliche Ansehen in Italien wieder herzustellen. Zn
Unteritalien König Roger von Sicilien, in Oberitalien unab-
hängige Staaten — Mailand, Pa via. Daher Friedrichs
sechs Züge nach Italien. Reichstage auf den Roncalischen
Feldern. Mailand, wiederholt sich auflehnend, belagert und 1162.
zerstört. Darauf lombardischer Städtebuud. Niederlage Fried-
richs bei Lignano 1176. Frieden zu Costnitz 1183.
Friedrich rächt sich an Heinrich dem Löwen, und vermählt
seinen Sohn Heinrich mit Constantia von Sicilien.
Dritter Kreuzzug, nachdem Jerusalem durch Saladinii87.
erobert worden*): König Philipp August von Frankreich,
und Heinrich Ii. von England und nach dessen Tod sein
Sohn Richard Löwen herz, sowie Friedrich I. über-
Im Morgenlande war indessen der tapfere Balduin Hi-, der
noch 1153 Askalvn bezwingt, 1162 gestorben; sein Bruder Amalrich
führt Kriege gegen Aegypren, und dessen Sohn Balduin Iv., ein
kranker Knabe, legt in seiner Schwäche den Grund zum Untergange des
in sich selbst zerrütteten Reichs, starb 1183. Sein Neffe Balduin V.
regiert als Kind unter dem Grafen Raimund von Tripolis, stirbt schon
1186, und nun wird das Ganze durch Parteien zerrissen. König Veit
kämpft gegen den von Türken unterstützten Raimund, wird von Sultan
Sa lad in bei Chittim unfern Tiberias geschlagen und gefangen 1187,
und Jerusalem muß sich ergebe» (Saladin's großmüthige Behandlung
desselben).
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Leopold_von_Oesterreich Leopold Welf_Vi Heinrich Heinrich Ludwig_Vii Ludwig Konrad Konrad Bernhard_von_Clairvaux Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Constantia_von_Sicilien Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Heinrich_Ii Heinrich Richard_Löwen Friedrich_I. Balduin_Iv. Balduin_V. Raimund_von_Tripolis Raimund
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Baiern Weinsberg Baiern Sachsen Edessa Frankreich Italien Unteritalien Sicilien Oberitalien Mailand Italien Mailand England Morgenlande Chittim Jerusalem
71
sich in Deutschland befestigt und die Königswahl seines Sohnes
Heinrich 1220 durchgesetzt hatte, verließ er es und sah es
15 Jahre nicht wieder. Der treffliche Reichsverweser Erzbischof
Engelbert von Köln; 1225 ermordet.
Erster Keim seines Zerwürfnisses mit der Curie die vertrags-
widrige Uebertragung der deutschen und sicilischen Krone auf seinen
Sohn: der zweite die Verzögerung der schon 1215 bei feiner
Krönung zu Aachen, dann 1220 bei seiner Kaiserkrönung (durch
den friedlichen Honorius Iii) wiederholt gelobten Kreuzfahrt.
Vertrag darüber zu S. Germano 1225. — Neuer Antrieb dazu
seine Vermählung mit Jolantd) der Tochter Johanns von Brienne
und Erbin von Jerusalem 1225. — Verhinderung des Kreuzzuges 1225
durch die Pest 1227. Friedrich gebannt durch den neunzigjährigen 1227
Pabst Gregor Ix, Innocenz' Iii Neffen.
d. Fünfter Kreuzzug (1228—1229), von dem ge-M8-1229
bannten Kaiser unternommen, unterstützt von dem deutschen
Orden unter dem ausgezeichneten Hochmeister Hermann von
Salza, von den Genuesen und Pisanern. Opposition der
Johanniter und Templer. Unterhandlungen mit Sultan Kamel
von Aegypten, dem Besitzer des heiligen Landes: Abtretung
Jerusalems, Nazareths und eines Landstrichs an Friedrich;
zehnjährige Waffenruhe; freier Gottesdienst der Moslemin
im Tempel zu Jerusalem. Friedrich König von Jerusalem,
e. Der neunjährigewasfenstillstand mit derkirche
1230—1239. Friede mit dem Pabste zu S. Germano nach
Vertreibung der päbstlichen Schlüsselsoldaten aus Apuliem Lösung
Friedrichs von: Bann. — Politische und juristische Reformen in
den italienischen Erblanden durch Jakob von Capua und Petrus
de Vineis (Monarchia Sicula): ein wohlgeordneter absoluter
amten- und Militärstaat.
Empörung des jungen Königs Heinrich gegen seinen Vater
1234, im Bunde mit dem niederen Adel (gegen den Reichsfürsten- 1231
stand) und mit den schon seit 1231 aufständigen, den Kostnitzer
Frieden verletzenden Lombarden. Das Erscheinen Friedrichs,
dessen Stütze zugleich die deutschen (Reichs-) Städte sind, bricht
den Aufstand; Heinrichs Haft und Tod in Apulien 1242.
Die dritte Ehe des Kaisers, mit Elisabeth von England 1235 i
sein segensreiches Landfriedens ge setz und definitive Aussöh- .
nung mit den Welfen durch Belehnung Ottos, eitles Neffen Ottos
Iv, mit dem Herzogthum Braunschweig-Lünebilrg. Aechtüng Fried-
richs des Streitbaren und zeitweise Einziehung des'herzogthnms
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Engelbert_von_Köln Honorius_Iii Honorius Johanns_von_Brienne Johanns Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Hermann_von
Salza Friedrich Friedrich Friedrich_König Friedrich Friedrichs Jakob_von_Capua Heinrich Heinrich Friedrichs Heinrichs Heinrichs Ottos Ottos
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Aachen Jerusalem Jerusalems Jerusalem Jerusalem Friedrichs Friedrichs Apulien England Ottos Ottos
Gang und Inhalt der Periode: Die zwei Jahrhun-
derte, die sie enthält, bezeichnen nach allen Seiten den Höhe- und
Wendepunkt des Mittelalters. Die Kirche kommt in den Kreuz-
zügen, dem allgemeinen Aufgebot des christlichen Abendlandes
gegen das mohammedanische Morgenland, zum Vollgefühl ihrer
Macht; die weltlichen Reiche leihen dem Kriegsplan der Päbste
ihren Arm. Conflict ihrer Interessen mit denen der Kirche.
Doch die eigentlichen Früchte und Anregungen jener als Religions-
krieg begonnenen Züge erndtet nicht die Kirche, sondern das bür-
gerliche Leben in Handel und Gewerbe, die Cultur und Literatur.
Blüthezeit der Mystik und Scholastik, der kirchlichen Baukunst,
der Poesie in Epik und Lyrik. — Der den Kreuzzügen parallel
laufende Kampf zwischen Reich und Kirche endet zunächst scheinbar-
siegreich für die letztere, schließlich aber mit einer Schwächung
und Auflösung beider Gewalten.
I. Erster Krcnyug.
1086—1099
Grund der Bewegung der Gedanke, Palästina wieder
zu einem christlichen Reiche zu machen, gesteigert durch den
Druck und Frevel der seldschuckischen Türken, nach dem
Zerfall des Chalifats den Herren des heiligen Landes, gegen
die abendländischen Pilger (solche Wallfahrten schon seit
Heinrich Ii). — Klagen und Hülsegesnche ches großen
Griechenkaisers Alexius, des Komnenen (1081—1118).
Die Kreuzpredigten Peters von Amiens. Pabst Urban Ii
auf den Concillen von Piacenza und Clermont 1095; Be- 1095
geisternng und Zudrang besonders der französischen, nächst-
dem der englisch-normannischen und niederländischen, auch
der italienisch-normannischen Ritterschaft, in der indeß auch
eigennützige Motive Mitwirken. In Deutschland hinderte
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Alexius Peters Urban
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Amiens Piacenza Clermont Deutschland
— 108 —
Lehnsherrn erworben, oder für die zu erhaltende Pfründe eine Summe Geld gezahlt hatten. Es waren somit die geistlichen Stellen eine Ware geworden, die oft in recht unheilige Hände kam. Man nannte den verwerflichen Handel Simonie, weil der Zauberer Simon die Gabe des heiligen Geistes den Aposteln für Geld hatte abkaufen wollen. Für die Kaiser indes war die Verleihung jener Aemter (Investitur) eine Lebensfrage, weil sie den oft rebellischen Fürsten gegenüber sich dadurch treue Anhänger und Ansehen verschaffen konnten. Erst 1122 wurde dieser Streit dahin entschieden, daß die Wahl und Weihe der Kirchenfürsten unter kaiserlicher Aufsicht ohne Simonie stattfinden solle, der Gewählte die Reichslehen vom Kaiser, Ring und Stab aber als Zeichen der geistlichen Herrschaft vom Papste zu empfangen habe. Damals aber war jenes Verbot Gregors der Anlaß zu den erbittertsten Kämpfen. Da der Papst die von Heinrich Iv. für Geld eingesetzten Bischöfe mit dem Banne bedrohte und außerdem in den weltlichen Händeln für die Sachsen und die Reichsfürsten Partei ergriff, so ließ ihn dieser auf einer Synode absetzen. Durch diesen raschen Schritt schadete er sich selbst am meisten; denn nun schleuderte der Papst den Bann gegen ihn und erregte dadurch beim Volke den Zweifel, ob nicht die geistliche Macht höher stehe als die weltliche, der Papst höher als der Kaiser. Die damalige Richtung der Zeit entschied zu Gunsten Roms, und obgleich Gregor Vii. 1085 in der Verbannung starb, fanden feine Nachfolger im Geiste des Volkes eine so feste Stütze, daß sie von seinen Ansprüchen nicht nur nichts preisgaben, sondern dieselben noch verschärften.
§ 12. Die Kreumge.
Schon der Chalif Omar hatte Palästina nebst Jerusalem den Christen abgenommen, boch ließen die arabischen Herrscher die Wallfahrer nach dem heiligen Grabe unbelästigt. Dies änberte sich 1079, als die muhamebanifchen Selbfchucken die Araber im Besitz des gelobten Landes ablösten. Ein begeisterter Mönch, Peter von Amiens, der in Jerusalem Zeuge der vielen Bebrückungen feiner Glaubensgenossen gewesen war, prebigte
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Extrahierte Personennamen: Simon Gregors Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Chalif_Omar Palästina Peter_von_Amiens
282 Die mittlere Zeit.
blieb krank zurück und legte den Grund zum Kloster St. Gallen. Dieser starb 95 Jahre alt zu Arbou am Fieber (627). — Pirminius war ein fränkischer Weihbischof, der 13 Klöster in Deutschland stiftete, unter welchen Reichenau (724) das berühmteste wurde. Emmer an, ein Gallier, war Bischof vou Regensburg (649), Corbinian Bischof von Freising (f 730), der Jrläuder Kilian (f 689) Bischof von Würzburg. Zu Severiuus, dem Apostel von Ober- und Niederösterreich, kam Odoaker, sich den Segen des Heiligen zu erbitten, und nahm die Prophezeiung mit sich fort, daß er zur Kaiserwürde gelangen werde. Kunibert war ein Deutscher von Geburt und Erzbischof von Köln (663). Die Missionäre, welche aus fremden Ländern kamen, wie z. B. Eolnmba, wandten sich in der Regel zuerst nach Rom, um sich von den Päpsten die Mission auszuwirken und den Segen dazn zu erbitten. Auch erhielten die bischöflichen Missionäre, wenn ihnen auch noch andere Bistümer untergeordnet wurden, von Rom das Pallium (eine wollene Binde), als das Zeichen der erzbischöflichen Gewalt.
3. Winfried, ein Engländer (geb. 680), war ein sehr gelehrter Benediktiner, zu dem aus fremden Klöstern viele Mönche reisten, um bei ihm Unterricht zu nehmen. Er ging 716 nach Friesland, mußte aber, ohne etwas ausrichten zu können, wieder heimkehren. 718 ging er nach Rom und erhielt vom Papst Gregor Ii. einen Mifsiousbrief. Er kam über Bayern nach Thüringen und ging von dort abermals nach Friesland. Im Jahre 755 zum drittenmale dort, erlitt er seinen Märtgrertod. Die Hauptstiftung Winfrieds ist Fnlda, wo er begraben liegt. Den Namen Bonifacins (Wohlthäter) soll er vom Papste erhalten haben, als er das zweite Mal nach Rom kam und zum Bischöfe geweiht wurde, vielleicht war es aber auch fein Klostername. Bonifacius war Erzbischof von Mainz, Primas von Deutschland und päpstlicher Legat für Gallien und Germanien.
8 103.
Mohammed und die Araber.
289) Während in Deutschland und den angrenzenden Ländern das Christentum seine Segnungen ausbreitete, war ihm in Arabien ein gefährlicher Feind entstanden. Dort trat Mohammed auf und verbreitete seine Lehre, ein Gemisch von jüdischen und christlichen Religionssätzen, aber aufs klügste dein Nationalcharakter und den Verhältnissen des Landes angepaßt. Er verkündigte den Einen Gott, sich selbst aber als dessen höchsten Propheten. Moses und Jesns lies; er auch noch als Propheten gelten. Zu seiner Lehre sollten alle Ungläubigen mit dem Schwerte bekehrt werden. Dadnrch gewann er die stolzen und kriegerischen Araber, die nun in der Religion selbst einen Vorwand zu Raubzügen und Er-obernngen fanden. Um den Mut und die Tapferkeit noch zu steigern, lehrte Mohammed, daß der Mensch einem unabwendbaren Schicksale (Fatum) anheimgefallen sei, und seinen Tod weder abwenden noch beschleunigen könne (Fatalismus). Damit seine Anhänger mit Begeisterung dem Tode sich in die Arme würfen,
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Extrahierte Personennamen: Corbinian_Bischof_von_Freising Kilian Kilian Apostel B._Eolnmba Winfried Winfried Gregor_Ii Gregor Winfrieds Bonifacius Mohammed Mohammed Mohammed
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Regensburg Würzburg Niederösterreich Rom Rom Friesland Rom Friesland Winfrieds Rom Mainz Deutschland Gallien Germanien Deutschland
292 Die mittlere Zeit.
Gemahlin Karlmanns, Liutberga die des Vayernherzogs Thassilo. Karl selbst begehrte die Desiderata; da dieselbe aber krank war , sandte er sie wieder zurück. So fühlten sich D e s i d e r i u s wie Thassilo gekränkt, und zu der alten Stammesfeindschaft kamen die Familienzwiste, welche durch die Flucht der Gerberg a, der Witwe Karlmanns, welche ganz unnötig war, da sie von niemanden bedroht wurde, sich noch vermehrten. Thassilo hatte schon Pipin den Lehenseid geschworen und gebrochen; ebenso schwur er Karl d. Gr. den Lehenseid zu Compiegne, verband sich aber mit den Avaren gegen ihn. Er wurde deshalb zum Tode verurteilt, jedoch zur Buße in einem Kloster begnadigt.
2. Im Jahre 750 waren in Damaskus die Omaijaden sämtlich niedergehauen worden, und es gelangte der Begründer der Dynastie der Abbassiden, Ab ul Abbas Abdallah, zum Kalifat. Nur einer von den Omaijaden, der Knabe Abderrhaman, entkam nach Spanien. Spanien war seither von Statthaltern der Kalifen regiert worden, bis die Araber endlich einen Emir wählten, um sich von Damaskus unabhängig zu machen. Jnfsuf, so hieß der Emir, kam im Kampfe gegen Abderrhaman um. Die Abbassiden schickten ein Heer nach Spanien, wurden aber geschlagen. Doch gab es noch eine Partei, die sich dem Abderrhaman nicht unterwerfe» wollte. Hussein, das Haupt dieser Partei, rief die Franken zu Hilfe.
3. Das Heer Karls hatte bei seiner Heimkehr ans Spanien die Pyrenäen schon überstiegen, als die Nachhut im Thale Roncev alles überfallen wurde. Unter den fränkischen Helden, welche hier der Übermacht unterlagen, wird vorzüglich Karls Schwestersohn, der Graf Roland, genannt, dessen Ruhm der Gegenstand verschiedener Sagen und Lieder des Mittelalters ist. Geschichtlich wissen wir nur von ihm, daß er der Befehlshaber einer fränkischen Heeresabteilung war. Die Sage zählt ihn zu den Palatinen Karls (d. h. zu den Vornehmen, welche in Karls Hofstatt (palatium) zu wohnen und den Kaiser zu begleiten pflegten) und jchreibt ihm riesige Kraft und wunderbare Tapferkeit zu.
4. Der rechtmäßig gewählte Papst Leo Iii. wurde von vornehmen Römern, welche den römischen Stuhl mit einem der Ihrigen zu besetzen wünschten, verschiedener Verbrechen angeklagt. Als nun Karl nach Rom kam, versammelte er die höchsten geistlichen Würdenträger und gab ihnen in Gegenwart Leos auf, dessen Ankläger zu hören. Da erhoben sich sämtliche Bischöfe und Ä6ie und erklärten einstimmig, daß sie kein Recht hätten, über den Papst zu Gericht zu sitzen. „Niemand," riefen sie, „darf es wagen, den heiligen Vater anzuklagen. Der apostolische Stuhl ist, wie früher, so jetzt noch der oberste Schiedsrichter und kann von niemanden gerichtet werden "
5. Durch die Ernennung zum römischen Patrizier wurde Karl der Oberbefehl im Kriege und die oberste Gerichtsbarkeit, aber so wenig die Herrschergewalt übertragen, daß Karl, als er das zweite Mal nach Rom kam, die Stadt nicht betrat, ohne vorher die Erlaubnis des Papstes erhalten zu haben. Durch die Übertragung der Kaiserwürde wurde der Kaiser das weltliche Oberhaupt der Christenheit, wie der Papst das geistliche war. Es lag dem vom Stellvertreter Christi ausgerichteten Kaisertums die Idee einer von Gott verliehenen christlichen Weltherrschaft zu Grunde. Dem Papste stand für die Zukunft das Recht der
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Extrahierte Personennamen: Karlmanns Karlmanns Thassilo Karl Karl Thassilo Karlmanns Karlmanns Thassilo Karl_d Karl Abbas_Abdallah Karls Karls_Schwestersohn Karls Roland Karls Karls Leo_Iii Leo Karl Karl Leos Karl Karl Karl Christi
Extrahierte Ortsnamen: Gerberg Damaskus Spanien Spanien Damaskus Spanien Karls Spanien Karls Karls_Hofstatt Rom Rom
§ 140. Die nichtdeutschen Staaten. Das byzantinische Kaiserreich. 381
8 140.
Die nichtdeutschm Staaten. Das bi,zantinische Kaiserreich von Leo dem Zsanrier bis zum Falle von Konstantinopet.
(717 — 1453.)
387) Die Geschichte des byzantinischen Kaiserreichs seit Leo Iii., mit welchem der Regentenstamm der Jsaurier den oströmischen Thron bestieg, bietet, wie die vorhergehende Zeit, ein trostloses Bild innerer Zerrüttung und äußerer Angriffe, die nur mühsam abgehalten werden. Thronstreitigkeiten, Familienzwiste, Empörungen und Palastrevolutionen wechseln miteinander ab. Von außen stürmten die Sarazenen, die Türken, die Seldschukkeu, die Bulgaren und selbst die Mongolen ans das Reich an, und die Russen und Normannen vermehrten die Zahl der Feinde. Fünfhundert Jahre nach Leo Iii. unterlag das byzantinische Reich den Kreuzfahrern, welche eigentlich gekommen waren, um zu helfen, aber durch die listige Treulosigkeit der Griechen, welche ihre Besprechungen nicht hielten, wieder gegen sie aufgebracht wurden. Doch tonnte das lateinische Kaisertum nicht bestehen, da die Zahl der Abendländer immer mehr schmolz, ohne daß dafür Ersatz kam. So gelang es den Griechen unter Michael Paläo-logus, die Fremdlinge wieder zu verdrängen. Allein das neue 1201. Reich konnte nicht mehr so weit erstarken, um mit Erfolg Widerstand leisten zu können, und Konstantin Xi., der einzige Fürst, der zu Hoffnungen berechtigte, siel bei einem Angriffe Mohammeds Ii. und der Türken auf Konstantinopel kämpfend
in der Mitte seines Volkes. Die Stadt wurde erobert und konnte den Türken seither nicht mehr abgenommen werden. Auf der 1453. Sophien kir che, die man in eine Moschee verwandelte, wurde statt des Kreuzes der Halbmond aufgepflanzt. Konstmüinopel hieß fortan Stambul (Jstambul) und blieb Hauptstadt des osmanischen Reiches. Die lange Dauer des byzantinischen Reiches trotz aller innern Zerrüttung läßt sich übrigens dadurch erklären, daß die Kaiser nicht wie in den abendländischen Staaten von dem guten Willen der Vasallen abhingen, sondern daß die Herrschergewalt ungeteilt in ihren Händen vereinigt blieb.
388) Zwei Ereignisse haben aber vorzüglich zur Auflösung des oströmischen Reiches beigetragen: der Bilderstreit, welcher Verwirrung und Unordnung unter die Griechen brachte, und die große Trennung der morgenländischen Kirche von der römischen, welche die Griechen der lebendigen Wechselwir-
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Extrahierte Personennamen: Leo_dem_Zsanrier Leo Leo_Iii Leo Leo_Iii Leo Michael_Paläo-logus Konstantin_Xi Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Mohammeds Konstantinopel Stambul
246
den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
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Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen.
Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle.
4$. Die Entwässerung.
Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug.
Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden.
In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben.
In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte.
In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]