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1. Die Weltgeschichte - S. 44

1835 - Mainz : Kupferberg
u L y k u r g o s. 2. Eine Volksversammlung unter freiem Himmel, um die Vorschläge des Senats zu genehmigen oder zu verwerfen, namentlich über Krieg und Frieden, Gesetze und Beamtenwahl rc. 3. Zwei Könige aus dem heraklidischen Geschlechtc nach Erbrecht und Erstgeburt, zugleich Oberpriester, Feldherrn (von dreihundert erlese- nen Spartiaten umgeben), Obervormünder und Richter; nach einem Feldzuge verantwortlich den Geronten und Ephoren rc. 4. Ephoren, fünf Männer aus dem Volke, wohl ursprünglich Gemeindevorsteher zum Rechtsprechen in Civilsachen; während der messe- nischen Kriege richtende Stellvertreter der Könige , bald darauf Volks- vertreter mit der Aufsicht über sämmtliche Magistrate und Bürger, mit der Leitung öffentlicher Verhandlungen, besonders in auswärtigen Ver- hältnissen rc. 5. Eintheilung des Volkes: «) Die Spartiaten, als die herrschenden Familien mit dem acht aristokratischen Verdienst- und Erbadel, mit dem Besitze von neuntausend gleich großen Grundstücken; vor dem dreißigsten Jahre kein Antheil an den Volksversammlungen. Ii) Die achäischen Lakedämonier oder Periöken, mit dem Besitze von dreißigtausend Grundstücken, persönlich frei, ungehindert im Gewerbe; aber des vollen Bürgerrechtes nicht theilhaftig, zins - und Kriegsdienstpflichtig dem Staate. c) Die Heilsten, persönlich unfrei, als Gemeingut verwendbar; — Krypteia, Heilotenjagd. Ausserdem noch verschiedene Verordnungen über die Erziehung der Kinder, das gemeinsame Essen, die Kleidung, den Handel rc., welche alle dahin zielten, den kriegerischen Muth der bevorrechteten Spartiaten zu steigern, und ihre Privatrücksichten im Interesse des Staates zu untergraben. Lykurgos läßt seine ungeschriebenen Gesetze vom Senate, den Königen und dem Volke beschwören und verschwindet. Erster messenischer Krieg, von 743—724 v. Ch. G. Ol. 9,2 —Ol. 14,1. Reibungen zwischen Messeniern und Spartanern bei dem gemeinsamen Tempel zu Limnä rc. veranlassen den Krieg der verwandten Stämme. Bis zum fünften Iahte wechselnde Siege; darauf müssen sich die Mcssenier geschlagen auf die Feste I t h o m c zurückziehen, ihr Gebiet wird verwüstet.

2. Alte Geschichte - S. 165

1869 - Mainz : Kunze
165 halb stellte der gewandte Volkstribun P. Sulpicius 88 den An-M trag, daß die Freigelassenen sowohl als die neuen Bürger in die sämmtlichen 35 Tribus ausgenommen werden sollten (nt novi civcs libertinique distribuerentur in tribus). Die Zahl stimmfähiger Bürger, wozu auch der städtische Pöbel gehörte, wuchs dadurch in's Ungeheure, so daß den demagogischen Umtrieben das weiteste Feld eröffnet wurde. Mit der Aufnahme der Italiker in das römische Bürgerrecht sowie mit dem Eingreifen des Heeres, das bald aufhörte ein Bürgerheer zu sein, in politische Verhältnisse, war der erste Schritt zur Monarchie gethan. Veränderung der Stellung Roms, das, nachdem die römischen Vollbürger über einen großen Theil Italiens vertheilt waren, nicht mehr Haupt Italiens im alten Sinne des Wortes war. Zweiter Abschnitt. Vom Ende des Bundesgenossenkrieges bis zum Tode Sulla's. 88—78. t. Bürgerkrieg bis zu Sulla's Rückkehr. (88—83). C. Marius, geboren 156 im Dorfe Cereatä bei Arpinum von armen Eltern, wuchs ohne wissenschaftliche Erziehung unter harten Entbehrungen und schwerer Arbeit auf. Er diente unter dem jüngern Scipio, dessen Aufmerksamkeit er auf sich zog, in Spanien, 119 Volkstribun, darauf Prätor, zeichnet sich aus im jugurthi- nischen Kriege, wo er als Legat dem Metellus zur Seite stand, dann als Oberfeldherr den Jugurtha besiegte, hochgefeiert wegen seiner Siege über die Cimbern und Teutonen. Er war sieben Mal Consul: 107, 104—100 und 86. Tapferer und geschickter Soldat, von kolossaler martialischer Gestalt, aber ohne politische Begabung, derb ltnb heftig. L. Cornelius Sulla, 138 geboren, dem höchsten Adel, der Familie der Cornelier angehörend, ein Mann von feinster Bildung und überlegenem Geist, gab sich früh den Wissenschaften hin, die er bis an sein Ende hochschätzte, 107 Quästor, begleitet den Marius im jugurthinischen Krieg, leitet die Unterhandlungen wegen Aus- lieferung des Jugurtha, dient ferner unter Marius in km eimbrisch-teutonischen Kriege; 93 Prätor, 92 Proprätor in Cilicien. In dm Bundesgenossenkriege überstrahlt er den Marius, was den Grund der Eifersucht zwischen beiden legt. Dadurch, daß

3. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

4. Alte Geschichte - S. 157

1870 - Mainz : Kunze
157 einschreiben lassen, ähnlich den Freigelassenen, die sich nur in 4 Tribus einschreiben durften; daher große Unzufriedenheit. Des- halb stellte der gewandte Volkstribun P. Sulpicius 88 den An- trag, daß die Freigelassenen sowohl als die neuen Bürger in die sämmtlichen 35 Tribus ausgenommen werden sollten (nt novi cives libertinique distribuerentur in tribus). Die Zahl stimmfähiger Bürger, wozu auch der städtische Pöbel gehörte, wuchs dadurch in's Ungeheure, so daß den demagogischen Umtrieben das weiteste Feld eröffnet wurde. Mit der Aufnahme der Italiker in das römische Bürgerrecht sowie mit dem Eingreifen des Heeres, das bald aufhörte ein Bürgerheer zu sein, in politische Verhältnisse, war der erste Schritt zur Monarchie gethan. Veränderung der Stellung Roms, das, nachdem die römischen Vollbürger über einen großen Theil Italiens vertheilt waren, nicht mehr Haupt Italiens im alten Sinne des Wortes war. Zweiter Abschnitt. Vom Ende des Bund esaenossenkrieges bis zum Tode Sulla's. 88—78. 1. Bürgerkrieg bis zu Sulla's Rückkehr. (88—83). C. Marius, geboren 156 im Dorfe Cereatä bei Arpinum von armen Eltern, wuchs ohne wissenschaftliche Erziehung unter harten Entbehrungen und schwerer Arbeit auf. Er diente in Spanien unter dem jüngern Scipio, dessen Aufmerksamkeit er auf sich zog, 119 Volkstribun, darauf Prätor, zeichnet sich aus im jugurthi- nischen Kriege, wo er als Legat dem Metellus zur Seite stand, dann als Oberfeldherr den Jugurtha besiegte, hochgefeiert wegen seiner Siege über die Cimbern und Teutonen. Er war sieben Mal Consnl: 107, 104—100 und 86. Tapferer und geschickter Soldat, von kolossaler martialischer Gestalt, aber ohne politische Begabung, derb und heftig. L. Cornelius Sulla, 138 geboren, dem höchsten Adel, der Familie der Cornelier angehörend, ein Mann von feinster Bildung und überlegenem Geist, gab sich früh den Wissenschaften hi::, die er bis an sein Ende hochschützte, 107 Quästor, begleitet den Marius im jugurthinischen Krieg, leitet die Unterhandlungen wegen Aus-/ lieferung des Jugurtha, dient ferner unter Marius in dem cimbrisch-teutonischen Kriege; 93 Prätor, 92 Proprätor in Cilicien. In dem Bundesgenossenkriege überstrahlt er den Marius, was den Grund der Eifersucht zwischen beiden legt. Dadurch, daß

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 16

1878 - Mainz : Kunze
— 16 — 2) Lakedämonier, d. i. alte Achäer, welche sich den Eindringlingen vertragsmäßig gefügt hatten, ■j) Heloten, b. i. Eingeborne, die nach schwerem Kampfe unterworfen sich die Strenge des Siegers gefallen lassen mußten. An der Lpitze des ganzen Volks standen nach altem Herkommen zwei Könige aus zwei gleichberechtigten Familien entsprossen. Um das Jahr 880 v. Ch. wurde Lykurg, der Vormund dt"? einen Königs, nach dem Willen der Spartaner mit der Gesetzgebung betraut. Er hielt die Einteilung des Volkes fest und wies der ersten Klasse 9000 größere, der zweiten 30000 kleinere Ackergüter als unveräußerlichen und nntheilbaren Grundbesitz zu, während das Loos der Heloten als Staatssklaven unverändert blieb. So bildete sich eine seste Aristokratie, d. h. Herrschaft der Vornehmen, an deren Spitze die beiden Könige als Heerführer, Richter und Staatspriester walteten. Ihnen stand zur Seite der Rath der Alten (Gerusia), 28 Mitglieder umfassend; die letzte Entscheidung übte die Volksversammlung (Halia), die nur aus Spartanern bestand. Die Erziehung der Jugend wurde durchaus Sache des Staates; sie bezweckte durch Abhärtung Heranbildung zum Krieger-handwerk und Gewöhnung an strengsten Gehorsam. Sparta sollte sich selbst genug sein; daher wurde in Handel und Wandel ein Absperrungssystem eingeführt, das der geistigen Ausbildung sehr hinderlich war. (Eisernes Geld, Verbot des Luxus und dev Aufenthalts im Ausland). Sogar die Erwachsenen sollten sich immer nur als Glieder einer Gemeinschaft fühlen; aus diesem Grunde waren Tischgenossenschasten eingerichtet, die das Familienleben wesentlich beschränkten. Nachdem Lykurg seine Verfassung unter den Schutz des delphischen Orakels gestellt hatte, verließ er auf Nimmerwiederkehr fein Vaterland. Die kriegerische Erziehung zeigte ihre Früchte in den beiden messenischen Kriegen, 743—724 gegen Aristodemos und 685—668 gegen Aristomenes, deren Folge die Unterwerfung des Nachbarlandes war. Auch mit Argolts und Arkadien gab es Anlaß zu kämpfen; beiden Landschaften wurde ihr Gebiet geschmälert. wuchs Sparta zur unbestrittenen Vormacht zunächst des Peloponneses, dann des

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 87

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 34. Sparta. 87 die Quelle vielfacher innerer Unruhen und Kämpfe, bis Lykurg seinen Mitbürgern eine Gesetzgebung schenkte, durch welche sss die königliche Gewalt genau abgegrenzt, der Anteil der Vorneh-"'^' men an der Regierung bestimmt und das häusliche und gesellschaftliche Leben ganz der öffentlichen Wohlfahrt untergeordnet wurde. 87) Als den Grundpfeiler des öffentlichen Wohles betrachtete Lykurg Einfachheit der Sitten, Mäßigkeit, Abhärtung und Gehorsam. Es bezweckte deshalb feine Gesetzgebung, eine allzngroße Anhäufung von Reichtum in nur wenigen Händen zu verhindern, und dadurch Üppigkeit und Verweichlichung zu vermeiden. Es wnrde der Grundbesitz der freien Spartaner in 9000, und der der um Sparta herummohuenden Unterthanen (Periöken) in 30000 gleiche Lose geteilt. Ein solches Los- durfte weder verkauft noch verteilt werden, sondern ging auf den ältesten Sohn über. Nur kräftige Kinder wurden aufgezogen. Vom siebenten Jahre an war die Erziehung eine öffentliche auf Kosten des Staates. Die Knaben und Jüuglinge wurden in den Waffen geübt, mußten ein hartes und rauhes Leben führen, sich an Schmerzen und an die Unbilden der Witterung gewöhnen. Sie lernten, sich kurz und treffend ausdrücken (Lakonismus), das Alter ehren und den Vorgesetzten gehorchen. Erst mit dem dreißigsten Jahre erhielt der Mann alle Rechte eines Bürgers. Vom zwanzigsten bis zum sechzigsten Jahre war der Spartaner Soldat. Kriegerische Übungen, Jagd, Schwimmen und Wettkämpfe waren die täglichen Beschäftigungen. Handel, Ackerbau und Gewerbe waren den freien Spartiaten untersagt. Der Gebrauch edlen Metalls war verboten; auch das Geld war von Eisen. 88) Die auf ihre Kriegstüchtigkeit stolzen Spartaner, denen es mit der Zeit an Land für die wachsende Bevölkerung gebrach suchten bald ihre Nachbarn sich unterwürfig zu machen. Sie wandten sich deshalb gegen Messenien, das zwischen ihnen und dem Sicilischen Meere lag. Von Aristodemus, dem Könige der Meffemer, öfters geschlagen, gelang es ihnen doch jedesmal, wieder Die Oberhand zu gewinnen. Nach zwanzigjährigem Kampfe raufbe Messenien den Spartanern tributpflichtig (erster Messe-nischer Krieg 743 723 v. Chr.). Auch in Argos und Ar- 743— kadien risten die Spartaner Ländertheile an sich. Doch 39 ™ ^ahre nach dem ersten Messenischen Kriege rief Aristomtznes, etn Adeliger, die Meffemer abermals zum Kampfe gegen ihre Unterdrückers. Die Arkadier und Argiver verbanden sich mit Der Tieg war anfänglich auf seiner Seite. Als aber die Arkadier abfielen, mußte sich Aristornenes in die Bergfeste Eira

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 417

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
in. Die neue Zeit. 8 152. Die kirchlichen Zustände im Anfange des 16. Jahrhunderts. 423) Seit der großen Kirchenversammlung von Konstanz war das Bedürfnis einer Reformation der kirchlichen Zustände nicht nur immer lebhaft gefühlt worden, sondern es wurde auch tu dieser Richtung hiu viel gethan. Namentlich unterzogen die Kirchenversammlungeu von Basel und die fünftei4si— Synode im Lateran sich dieser Aufgabe in ernster und^ würdiger Weise. Auch durch die Konkordate, welche die w-Päpste mit den einzelnen Nationen abschlössen, wurdeu viele Beschwerden beseitigt. Aber an dem großen Körper der Kirche konnten weder auf einmal alle Schäden geheilt, noch alle Ursachen des Übels gehoben werden. Die Selbstsucht und der Eigennutz der einzelnen standen hindernd im Wege, sobald die gefaßten Beschlüsse durchgeführt werdeu sollten. 424) Zu deu zahlreichen Übelständen in der Kirche gehörte vor allem das große Sittenverderbnis, welches infolge der ewigen Kriege und Zwiste unter die Geistlichkeit wie unter die Laien gedrungen war. Zu der Roheit der Sitteu kam die grojze^Unwissenheit, da in den Stürmen der Zeit viele Kloster-und L-tiftsschnlen wieder eingegangen waren. Die Reichtümer der Kirche hatten die Geistlichkeit verweichlicht und die Bistümer und Stifter dienten oft nur als Verforgungsaustalteu für adelige Herren, die weltlich gesinnt waren und ihre Pflichten weder kannten noch ausübten. Viele Bischöfe wohnten gar nicht an ihren Bischofssitzen, viele Pfründen waren im Besitze solcher die nicht emmal Priester waren; für den römischen Hof wurden große Abgaben erhoben. Viele Klöster hatten sich von der Aufsicht des Bischofs freizumachen gewußt, und die Dominikaner und Franziskaner, welche ebenfalls nur dem römischen Stuhl unterworfen waren, zankten sich unter sich und mit auderu Orden. Wenn es auch nicht wahr ist, daß die Kenntnis der heiligen Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 18

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 336

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
336 Die mittlere Zeit. Nachbarländer eroberten und das gewonnene Land unter die Dienstmannen (Vasallen), die von ihnen abhängig waren, verteilten^ deren Herren und Gebieter sie blieben. Ein solches Gut war ein Lehen und die Belehnung mit einem solchen verpflichtete zur Dienstleistung. Dagegen durste der Vasall auch den Schutz des Lehensherrn ansprechen, weshalb viele freie Männer mit geringem Eigentum ihr Laud dem Köuig oder einem königlichen Vasallen übergaben und dasselbe wieder als Lehen zurückempfingen, um des Schutzes eines Mächtigen teilhaftig zu werden. Solche Leheu durften nur diejenigen erteilen, welche den Heerschild besaßen und sich Mauueudieust versprechen lassen durften, also Geistliche und Frauen nur ausnahmsweise, wie sie auch nur ausnahmsweise Lehen erwerben konnten. Mit der Ausbildung des Lehenswesens sanken die Freien ohne Land allmählich zu Hintersassen oder zu Leibeigenen herab. Die Lehensfähigen dagegen hielten darauf, daß sie uur vou ihresgleichen (pares, Pair) gerichtet werden durften und stellten sich auch in bürgerlichen Streitsachen unter das Gericht des Leheusherru. Über allen stand als oberster Lehensherr der König (Dominus ac Senior). 347) Die große Last, welche der fortwährende Kriegsdienst den unbegüterten Freien auflegte, machte es diesen unmöglich, Heeresfolge zu leisten; sie überließen deshalb den Reitern den Kriegsdienst und bezahlten an sie die Heerschillinge. Die Reiter-selbst bildeten miteinander eine eigene Körperschaft (die Ritterschaft), in welche sie niemanden aufnahmen, der nicht ritterbür tig war. Die Ritterschaft bildete den niedern Adel im Gegensatze zu den Lehens Herren (dem höhern Adel) und dein Bürger- und Bauernstand. Die Söhne der Ritter mußten nach bestimmten Gesetzen als Edelknaben (Pagen) und Knappen sich vorbereiten, um in den Ritterstand eintreten zu dürfen. Zur Belebung des ritterlichen Sinnes und des kriegerischen Mutes dienten die Ritterspiele, die oft mit großem Gepränge abgehalten wurden. Die Religion weihte auch den Ritter-stand und lehrte dessen Mitglieder, sich als Streiter für Gott und die Kirche, für Ehre und Recht, sowie als Beschützer der verfolgten Unschuld zu betrachten. 348) Das Städtewesen gelangte im Mittelalter zu einer großen Blüte, denn die Bürger verwalteten ihr Gemeinwesen nach bestimmten Stadtrechten selbst. Sie erfreuten sich vieler Begünstigungen und Privilegien. Da die Städte der Sitz des Handwerks waren, so sammelten sich in thuen die Schätze des Kunstfleißes und der Handel erzeugte Wohlhabenheit. Die Fürsten verlegten deshalb die Reichstage und andere Zusammenkünfte, wie die Turniere
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