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1. Erdkunde - S. 96

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 96 — Universität und technische Hochschule. — Leoben hat eine Berg- akademie. In der Umgebung wird vorzügliches Eisenerz gewonnen und herrscht deshalb eine rege Eisenindustrie, besonders um Eiseuerz und Vordernberg. — In Ad mont ist ein altes, berühmtes Venediktinerkloster mit reicher Bibliothek. — Mariazell ist der besuchteste Wallfahrtsort Österreichs. — M arburg an der Dran (22 000 E.) liegt in weinreicher Gegend. 5. Kärnten. Klagenfurt (21000 E.) ist die durch große Bleiweißfabriken bekannte Hauptstadt. — Villach an der Drau. •— Westlich davon 33 leib er g mit sehr ergiebigen Bleierzgruben. 6. Krain. Die Hauptstadt ist Laibach am Flusse gleichen Namens (36 000 E.). Südlich liegt Adelsberg mit der welt- berühmten Grotte, einer weitverzweigten Tropfsteinhöhle. — In der Nähe der merkwürdige Zirknitzersee, dessen Wasser zeitweise ganz in den Spalten am Grunde verläuft. — Idria hat das zweitgrößte Quecksilberbergwerk Europas. 7. Das Küstenland (Jstrien, Görz mit Gradiska, Trieft). Görz (23 000 E.) am Jsonzo ist wegen seines milden Klimas als Winterkurort viel besucht.—- Pola, unfern der Südspitze Jstriens (32 000 E.), der erste Kriegshafen der Monarchie. — Trieft (120 000, mit Vororten 167 000 E.) ist der erste Stapel- und See- Handelsplatz Österreich-Ungarns, dessen Handel mit den Mittelmeer- ländern und Indien es zum größten Teile besorgt (Bild 32). Sitz des Österreichischen Lloyd, einer Schiffahrtsgenoffenschast. Abbazia ist ein wegen seiner schönen und geschützten Lage am Meere schnell emporblühender Kurort geworden. 8. Dalmatien, der schmale, gebirgige Küstenstreifen, welcher von vielen felsigen Inseln begleitet ist. Hauptstadt Zara (15 000, mit Vororten 28 000 E.). — Spalato ist Hauptplatz für den dalmatinischen Weinhandel. — Cattaro mit einem ausgezeichneten Hafen vermittelt hauptsächlich den Verkehr mit Montenegro. 9. Tirol mit Vorarlberg. Die schön gelegene Hauptstadt Innsbruck am Inn (25 000 E.) ist Knotenpunkt der Eisenbahnen über den Brenner- und den Arlbergpaß. Universität. — In Süd-

2. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

3. Erdkunde - S. 128

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 128 sächlich auf die Ausfuhr von getrockueteu Pflaumen, Getreide und Schweinen. — Die Verfassung ist eingeschränkt monarchisch. Hauptstadt ist die Festung Belgrad am Zusammenfluß der Save und Donau (59 000 E.), ein lebhafter Handelsplatz. I). Das Fürstentum Montenegro. Es ist ein wildes, schwer zugängliches, armes Gebirgslaud mit 9000 qkm und 1/i Million Einwohnern, welche zumeist der griechisch-orthodoxen Kirche angehören und Viehzucht, besonders Schaf- zucht, betreiben. Cetinje (3000 E.) ist die Residenz des Fürsten. Dulciguo, Hafenstadt. Die Apenninen-Halbinsel. I. Italien, durch deu riefigeu Greuzwall der Alpeu vom Mittlern Europa geschieden, erstreckt sich als eine lauge, schmale Halbinsel nach Südosten. Der tiefe Einschnitt des Buseus von Tarent spaltet es im Süden in zwei Halbinseln, wodurch das Land die eigentüm- liche, einem Stiefel ähnliche Gestalt erhält. Die Ostküste Italiens hat keine Inseln. Im Westen und Süden liegen die drei großen Inseln Corsica (in französischem Besitze), Sardinien und Sicilien, außerdem mehrere kleiue Jusel- gruppen, so die Toskanischen Inseln mit Elba, die durch ihre wunderbare Schönheit berühmten Campanischen Inseln Jschia und Eapri (Bild 40) am Buseu vou Neapel, die Li pari scheu Inseln mit dem stets thätigeu Vulkaue Stromboli und die Malta- gruppe im Süden Siciliens (eine britische Besitzung). Ii. Das Land besteht aus zwei deutlich voueiuauder geschiedeueu Gebieteu: a) der lombardischen Tiefebene, d) der eigentlichen Halbinsel. A. Die lombardische Tiefebene oder Oberitalien ist im Norden und Westeu vou den Alpen, im Süden vom Apennin eingeschlossen und bildet eine fast wagrechte Ebene, ursprünglich wohl eine Seitenbucht des Adriatischen Meeres, die im Laufe der Zeit durch den in Menge von den Alpenflüssen mitgeführten Schutt ausgefüllt wurde.

4. Erdkunde - S. 121

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 121 — Südeuropa. Die Balkan-Halbinsel. I. Die Balkanhalbinsel besteht aus zwei ganz verschiedenen Teilen. Der nördliche, breite Teil ist sehr wenig gegliedert; das viel kleinere südliche Stück hingegen — die griechische Halbinsel — erhalt durch tiefe Meereseinschnitte eine außerordentlich reiche Küstengliederung. Zudem ist es von einer ausgedehnten Inselwelt umlagert: im Westen sind die Jonischen Inseln, im Süden Candia (Kreta), im Osten Euböa, die Kykladen und die schon zu Asien ge- rechneten Sporaden. Ii. Die Balkanhalbinsel ist vorherrschend Gebirgsland. Man kann zwei Hauptzüge unterscheiden. Der erste erstreckt sich als eine Fortsetzuug des Karstes in der Richtuug nach Südost und umfaßt unter dem Sammelnamen der Jllyrischen Alpen eine Reihe von Gebirgen (Kapela, Dinarische Alpen, Bosnisches Gebirgsland, Nordalbanische Alpen) bis zum Hauptkuoten der Halbinsel, der als Schar-Dagh über 3000 m hoch aufragt. Weiter zieht der Pindus als Rückgrat von Griechen- land, indem er mächtige Querriegel uach den Küsten aussendet und zuletzt in eine Kette vereinzelter Gipfel ausläuft, die am Kap Kolonnäs endet. Auf der Halbinsel Morea erhebt sich dieser Zug wieder zu einem massiven Hochland, das in der Kette des Taygetus bis 2500 in steigt und am Kap Matapan steil abbricht. Der andere Zug, Balkan (d. i. Waldgebirge) genannt, beginnt am Eisernen Thor (S. 57) und zieht in gleicher Richtung mit der Donau vou West nach Ost. Er,hat beschwerliche Pässe — berühmt der Schipkapaß — und ist als Grenzwall viel umstritten worden. Eine südöstliche Abzweigung steigt im Rilo Dagh über 2700 in an und zieht als Despoto Dagh (Rhodope) nach dem Ägäischen Meer hin. Ebenen giebt es nur an den Küsten, im Mündungsgebiet der größern Flüsse. Iii. Die Donau mit der Save grenzt die Halbinsel nach Norden ab.. Letztere erhält als Zuflüsse vou den Jllyrischen Alpen Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg, 2. Aufl. ß

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 89

1874 - Mainz : Kunze
- 89 - §. 4. Die Balkanhalbinsel. (Die Türkei und das Königreich Griechenland.) Die östliche der drei Mittelmeer - Halbinseln, enger als die westliche mit dem Herzen Europa's durch das den Nordrand befruchtende Geäder der Sau und Donau verbunden, und ihm räumlich näher durch die sich weit nach Jllyrien hineinziehenden Verzweigungen der julischeu Kalkalpen. Aber diese, sowie die sich daran südöstlich und östlich schließenden uuwirtlichen Ge- birgsketten trotz ihrer geringern Erhebungen bis jetzt noch ein größeres Hindernis als dort die Pyrenäenmauer. Mit der räum- lichen Entfernung wächst die geistige Annäherung: das verbin- dende und belebende Element das Wasser. Wie Donau und schwar- zes Meer der nächste Weg nach Constantinopel, so das adriatische und ionische Meer nach Griechenland. Die einander räumlich nahen Langseiten der Apennin- und Balkanhalbinsel die am wenigsten zugänglichen*); im S. öffnen sie sich zu gegen- seitiger Verbindung. Afrikas drei nördlichste Vorsprünge gerade unter den Meridianen der drei südlichsten Spitzen Europas. Unter dem 40. Meridian nähert sich die Balkanhalbinsel Afrika am meisten; dennoch mit dem Plateau von Barka (Cyrenaiea) zeitlich in nicht so großem Verkehr als mit dem entferntem Nildelta. Zwischen Bosporus und Peloponnes die breitesten und tiefsten Oeffnungen: daher hier die natürlichsten Verbindun- gen mit Asien (die innigste aber auch nicht immer da, wo die größte räumliche Nähe, sondern da, wo zugleich die größte uatür- liche und geistige Verwandtschaft). Daher auch der geistige, Politische und coiumercielle Schwerpunkt von den ältesten Zeiten bis heute an der Küste zwischen Bosporus >und Peloponnes, an der nach Asien weisenden Seite. Engste Verbindung mit Klein- asien. Pforte zwischen Orient und Oecident. Die „Orientalische Frage" von der Zeit des Trojanischen Kriegs an bis heute. Die Balkanhalbinsel nach Gestalt, Bodenverhältnissen und Klima gleichsam ein Gemisch aus der Pyrenäen- und Apennin- *) Weder Rom, noch Venedig, noch Oesterreich haben mehr als die zerklüfte- ten Küstenstreifen des illyrischen Berglandes wirklich occupiert. Ihre Ver- dienste um die Sicherung des adriatischeu Meeres vor dem durch die Natur der Küste erzeugten Piratenwesen. Durch Venedig und Oesterreich sind die Dalmatiner die tüchtigsten Matrosen im adriatischen Meere.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

9. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 138

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
188 Vertikale Gliederung Europas. §. 44. Lage Theil nehmen und an Mannichfaltigkeit des Culturlebens den Län- dern an der Peripherie nicht nachstehen, was in Asien keineswegs der Fall ist. Zu den allgemeinen Vorzügen der horizontalen Gliederung Euro- pas kommen noch zwei besondere hinzu: die Gestaltung seiner Nord- seite und die Beschaffenheit und Lage seiner Inseln. Denn die Nordseite Europas hat durch die Bildung zweier Binnenmeere, der Nord- und Ostsee, sowie des tief einschneidenden weißen Meeres, der bedeutenden Halbinseln und zahlreichen Inseln einen wesentlichen Vorzug vor der wenig gegliederten Nordseite Asiens, die von der höher entwickelten Südseite Asiens durch das nomadisch gebliebene Centralasien getrennt ist. — Und mehr noch als in den halb getrennten Gliedern des Stammes zeigt sich in den ganz getrennten, den Inseln, die glückliche Grundgestaltung unseres Erdtheiles. Es sind keine isolirte, schwer zu- gängliche, dem Ackerbau hinderliche Felsenklippen, sondern abgesprengte Glieder des Continents, in dessen Bereich sie liegen, und Stationen für den Verkehr und die Ausbreitung der Cultur, die, bei der günstigen Bildung der Oberfläche, auf ihnen selbst (England, Sicilien, Seeland) ihren Sitz aufgeschlagen hat. Durch diese den Continent gleichsam tra- bantenartig umgebenden Inseln ist das System der Gegengestade nicht nur räumlich verdoppelt, sondern auch intensiv unendlich reicher ausge- bildet. Solche Jnselbildung fehlt Afrika fast gänzlich, und die im Süden Asiens hat für den Continent keine Bedeutung; vgl. §. 14. §. 44. Vertikale Gliederung Europas. Eine noch unendlich größere Mannichfaltigkeit als in der ho- rizontalen Bildung der Oberfläche Europas zeigt sich in der verti- kalen Gliederung derselben. Wie dort ein Marimum der Berührung von Land und Meer, so erscheint hier ein hochgesteigertes Durch- einandergreifen aller Hauptformen Der Bodenbildung (von Hochgebirgsland, Mittelgebirge, Tiefebene, Tafelland, Stufen- land) als das Charakteristische von Europa. Fast nirgendwo findet ein Vorherrschen irgend einer massenhaften Bilvung Statt, wie in Asien, welches ebenfalls eine reiche plastische Gliederung hat, jedoch mit colossalen Dimensionen der einzelnen Formen. In Europa findet sich die Plateauform nur in sehr beschränktem Maße, auch die des Hochgebirgsland es kömmt weder in so bedeutender horizon- taler Ausdehnung, noch in so ansehnlicher vertikaler Erhebung vor, wie in Asien und Amerika, und ist allenthalben von Stromthälern und Niederungen durchbrochen, wodurch sie leichter zugänglich und von der Civilisation bequemer zu bewältigen ist, als ähnliche Formen in andern Erdtheilen. Vorherrschend ist in Mittel- und Süd-Eu-
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