— 24 —
3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an
ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten
Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide-
zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen
Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen
Hautfarbe.
4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau-
kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern
durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und
ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord-
amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über.
5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch
ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach
hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre
Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer
etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre
Haare sind meist straff und lang.
Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen
Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika
und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni-
sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor-
herrschend geworden sind.
Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden
von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt
sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.)
Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara
angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer-
afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt-
schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden.
Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen-
geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden.
Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte
Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem
Teile der hinterindischen Halbinsel.
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Afrika Madagaskar Osterinsel
— 112 —
Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der
Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs,
ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger
Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher
Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl-
Warenfabrikation (das „französische Birmingham").
Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des
bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls
eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation.
Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur
noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte"
beherrscht.
Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.)
hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu.
Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor
allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham-
Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge-
fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen.
Mittelfrankreich.
Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt
(Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der
Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend,
dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt.
— Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie.
Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland.
Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I.
Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien.
In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis;
im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten
Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion,
ferner der Schutzstaat Madagaskar.
In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien
Jndochina.
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Extrahierte Ortsnamen: Lyon Frankreichs Frankreich Reims Sedan Maas Napoleons Angers Limoges Ajaccio Afrika Algerien Tunis Madagaskar Asien Vorderindien_Pondichery Hinterindien
Jndochina
— 54 —
Die Entfernung Irlands von England weit genug, um
beiden auf lange hin eine selbständige Entwicklung zu ermög-
lichen. Irland Sitz altchristlicher Kultur. Seit der Unterwerfung
unter England unausgeglichener Gegensatz der armen keltischen
katholischen Landbevölkerung und der reichen englischen Herren.
Der von Cäsar geschilderte Charakter des gallischen Stammes
noch heute iu den Iren erkennbar. Verödung des reichen Landes
durch massenhafte Auswanderung.
Ausdehnung der englischen Seeherrschaft. *)
Mit dem Ende des Mittelalters Verlust der englischen Be-
sitznngen im eontinentalen Frankreich. Seitdem Gründung der
Seemacht, weniger durch die großen alle Meere und Erdtheile
berührenden Entdeckungen als durch Eroberung.
1) Besitzungen in Europa, durch maritime Handelspolitik
bedingt: in der Nordsee das friesische Eiland Helgoland, da
wo sich die verlängerten Mündungslinien der Weser, Elbe und
Eider schneiden. Den Eingang zum Mittelmeer beherrscht die
Felsenfestung Gibraltar; die Enge zwischen Sieilien und
Afrika: Malta, die letzte Zuflucht der Johanniter (1a Valette).
2) In Afrika auf dem Wege nach Ostindien, und zwar
im W. Haudelsfaetoreien (Palmöl) an der Mündung des Gambia
und in Ober-Guinea, zugleich Schutzwachen an dem Heerde des
amerikanischen Sklavenhandels; auf dem Wege nach dem Cap
und vom Cap nach Amerika: die Himmelfahrtsinsel und
St. Helena. Im S. das den Holländern entrissene Cap-
land, die südlichen Terrassen der Steppen der Hottentotten,
und das den Kaffern und Boers (f. §. 3) entrissene Port
Natal, zusammen noch einmal so groß, als der herrschende
Staat. Stützpunkt der deutschen Missionen int südl. Hochafrika»
Im O. wegen der Nähe der von Franzosen und Engländern
viel umworbenen großen tropischen Gebirgsinsel Madagaskar
besonders wichtig die Gruppe der M a s ka r e u e n, von denen I s l e
de France (Mauritius) jetzt englisch*), die andere, Bourbou,
(Reunion) französisch geblieben. — Das innere Afrika wird zu-
nächst in Gemeinschaft mit Deutschen wissenschaftlich erobert.
*) „England ist nur unser Absteigequartier, aber die Welt, das ist das
eigentliche England." Worte des Ministers Fox.
**) Die seit dem Abfall Nordamerika's befolgte Nationalpolitik der Eng-
länder sichert allen Völkern ihre Eigenthümkeiten. Daher sind in der Cap-
stadt wie auf Mauritius, in Singapore wie in Calcutta die meisten Ratio-
nalitäten vertreten.
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Helena
Extrahierte Ortsnamen: Irlands England Irland Frankreich Europa Nordsee Helgoland Afrika Malta Afrika Ostindien Gambia Ober-Guinea Amerika Madagaskar Mauritius Bourbou Afrika England Mauritius Calcutta
— 69 -
Spaniens und der Türkei. Resultat der Besitz von Algier
(Numidien). Diese neue Provinz in subtropischer Zone, der-
westlichste der drei einst gefürchteten türkischen Raubstaateu, mit
einer Küstenlänge von mehr als 130 Meilen, zwischen Tunis
(Karthago) und Marocco (Mauretanien), erstreckt sich im Innern
den Atlas hinauf so weit als gerade die französischen Waffen
reichen. Große Kriegsschule im Kampfe mit den eingebornen
Mauren, Arabern, Berbern (Kabylen)*). Hauptstadt
Algier, in schöner gesunder Lage, schnell emporblühend, der
untere Stadttheil europäisch, der obere muhamedanisch. Dahinter
in weiter Ausdehnung die Fruchtebene M etidja. An der Grenze
von Tunis Bona (Hippo regius), nach dem Innern zu Eon-
stantine (Cirta). Auch in den Oasen im Gebiet des kleinen
Atlas Denkmäler der karthagischen und römischen Herrschaft.
Die übrigen Besitzungen dienen zunächst Handelszwecken.
Die bedeutendem:
1) In der Nähe des grünen Vorgebirges das durch die
Sierra Leona von Guiuea geschiedene untere Flußland des S e-
n e g a l und Gambia (Senegambie n). Tropische Productious-
kraft dieses Landes; Gummi**).
2) Von deu beideu Maskareueu die kleinere Insel Bonrbon
lreuuion) (s. Ii, §. 5).
3) In Vorderindien das Gebiet von Pondich e ry auf der
Küste Coromaudel. In Hinterindien ist Frankreich jetzt glück-
licher Rival Englands durch den auf der chinesischen Seite, in
Cochinchina (Hauptstadt Hue) und Cambodja gewonnenen
Einfluß. Das Delta des Maykauug mit der Stadt Saigun
französisch.
4) In Polyuesien seit neuester Zeit die Marquesas-
inseln, Neucaladouieu (Strascolouie) und das Protektorat
über diecultivierteu Gesellschaftsinseln. Katholische Mission
im Kampfe mit der evangelischen.
5) In Amerika kleinere Trümmer der frühern großen Be-
sitzungeu: einige der kleinen Antillen, wie Martinique und
*) Auch die Juden bilden in allen diesen mnhamedanischen Küsten-
staaten einen ansehnlichen Theil der städtischen Bevölkerung; die länd-
liche treibt weniger Ackerbau als Viehzucht.
**) Die alten karthagischen Handelswege zwischen dem Mittelmeere und
Hochsudan zu erneuern ist wegen der kriegerischen mnhamedanischen Ber-
bern und Fnllahs jetzt noch nicht möglich.
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— 41 —
Spaniern und Portugiesen entrissenen außereuropäischen Besitzun-
gen ist seit dem Verlust der großen Stationen längs des Weges
nach Hinterindien noch immer ein umfangreiches Gebiet übrig,
der Stützpunkt von Hollands selbständiger Existenz.
1) In Asien in der zertrümmerten Inselwelt zwischen In-
dien, China und Australien der größte Theil der Snndain-
fein und Molukken, ein um den Aequator gelegenes Gebiet
von mehr als 26,000 Qm., durch die üppigste, aber auch mör-
derische Vegetationskraft seines meist vulkanischen*) Bodens noch
vor der gleichfalls zertrümmerten Antillenwelt hervorragend.
Landschaftliche Schönheit durch glühende Farbenpracht des
Tropenhimmels gehoben, Reichthum an Metallen, Edelsteinen,
Gewürzen, Kulturpflanzen (wie Zuckerrohr, Kaffee, Reis), Wal-
deru, an allen Arten der niederen und höheren Thierwelt. Tum-
melplatz aller Völkerraeen der alten Welt. Die älteste Bevölke-
rung von den Negritos (Papua) bis zu den Dajaks, durch die
malayische Race Hinterindiens zurückgedrängt oder zu Sklaven
gemacht. Die Malayeu, in den dem Festlande näheren Theilen
mit indischer Kultur, weiterhin rohe Seeräuber. Auch die mou-
gotische (Chinesen) und semitische Race (Araber) in einigen Stri-
chen angesiedelt, aber ohne Einfluß. Erst den Romanen, dann
in höherem Maße den Germanen (^ Million) ist es gelungen,
jene Inseln in die Kultur des Weltverkehrs hineinzuziehen. Doch
tritt die christliche Mission vor den merkantilen Interessen in
den Hintergrund. Mittelpunkt der holländischen, langsam und
ängstlich, aber sicher vorschreitenden Herrschaft: Java 2400 Qm-,
die einzige ganz unterworfene der großen Inseln; trotz des tödt-
lichen Sumpfklimas der an der flachen Nordküste gelegenen Haupt-
stadt Batavia die Perle der Inseln, mit ^äußerst zahlreicher
Bevölkerung (16,000,000). Das für Europäer und ihre Pro-
dukte günstigste Klima in den 4000' hohen Thälern.
*) Der ostasiatische Vulkangürtel von Kamtschatka her über Japan,
die Philippinen und Molnkken, dann in westlicher Richtung über Timor,
Java, Sumatra, umschließt zugleich im hiuteriudischeu Archipel neben vielen
kleinen die großen Inseln Borneo und Celebes. Die äußere südliche Insel-
kette durch ein von Sumatra bis Neu Guinea zu 11000' hohen Gipfeln
aufsteigendes Gebirge gebildet, des Malakka gegenüber aus der Meridian-
richtnng in die Aequatorialrichtnng übergeht. Seine tiefsten Querthäler
sind Sunde, Oblonge Form dieser Inselkette. Die Straße von Malakka
das große Längenthal der Parallelketten Sumatras und Malakkas. Nach S.
steiler Abfall dieses Gebirges zum Meere, nach N. allmähliche Abdachung
zur niedrigen Küste.
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Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Hollands Asien China Papua Kamtschatka Japan Timor Sumatra Borneo Sumatra Guinea Meridian- Sumatras
- 42 —
(In Afrika zeugt das Land der Boers nicht bloß von
der früheren Herrschaft der Holländer über das Capland, son-
dern auch von ihren glücklichen Versuchen zu colonisieren. Mit
dem Verlust dieser Provinz hörte auch der Zusammenhang zwi-
schen den Boers und dem Mntterlande zum Nachtheile beider auf).
2) In Amerika außer einigen kleinen Inseln im caribischen
Meere (Cura^ay an der Küste von Venezuela) der mittlere Theil
des Küstenlandes von Guyana (Sur in am), so groß wie Java,
wegen des feuchtheißen Küstenklimas trötz des Land tief in das
hineinreichenden Alluvialbodens nur auf wenige Quadratmeilen zur
Plantagenwirtschaft benutzt; alles übrige dichter Wald mit den
kostbarsten, aber ungenutzten Nutzhölzern, in dessen lichten Stellen
an Ufersäumen Cariben und entflohene Negersklaven wohnen
(Buschneger); auf den Plantagen Gesammtbevölkerung nicht über
50,000.
§. 4. Die Skandinavischen Länder.
Ihre Lage zwischen Nord- und Ostsee, vom 55—71° n. Br.
Vermittelst der dänischen Jnselbrücke Verbindung mit Deutsch-
laud. In vorhistorischer Zeit von Rußland getrennt durch die
Verbindung des weißeu Meeres mit dem finnischen Meerbusen,
der in directem Zusammenhang (mitten durch das heutige Schwe-
den) mit dem Skager-Rack stand. Spureu davon u. a. die
großen finnisch-russischeu und schwedischen Seen. Stätige Erhebung
der schwedisch-finnischen Küste; daher Finnland mit Rußland, die
Insel Skandinavien (das Eiland Skane) mit dem schwedischen Hoch-
lande verbunden; nach der natürlichen Beschaffenheit des Bodens
würde jenes zu Schweden, dieses zu Dänemark gehören. Daher
auch vielfacher politischer wie ethnographischer Zusammenhang
zwischen diesen Ländern, deren ältere Bevölkerung vor den kräf-
tigen Nordgermanen in das unwirtliche Innere Lapplands und
Finnlands zurückgedrängt. — Die durch die Natur des Landes
veranlaßten Vikingerzüge der Anfang der großen atlantischen
Seefahrten*) (die Nordgermanen die ersten Eroberer des Oceans).
*) Das in einzelnen Theilen reiche, aber für ein lebenskräftiges jugend-
liches Volk zu karge, enge, unwirtliche Land zwang oie Normänner ein See-
Volk zu werden. Kolonieen in N. und S. Ihr kühn trotzender Muth, „maß-
los auf dem unermeßlichen Meere", in England durch den ruhigen und-
seßhaften verwandten Sachsenstamm gezügelt, in der Normandie und Unter-
italien durch die feinere und vom Christenthum beherrschte Sitte den For-
men des christlichen Ritterthums angepaßt. In Rußland haben sie das
slavische Nomadenleben gefestigt, in Islands Eisregionen sind sie durch die
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Muth
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Amerika Venezuela Guyana Cariben Ostsee Finnland Schweden Lapplands Finnlands England Ritterthums Islands
— 115 —
südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings-
straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland
Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg)
im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte
der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta
die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und
durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei
abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha-
sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter
Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün-
dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich-
teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über
das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli-
mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win-
ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung:
nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im
Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe
von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden.
Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit
über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und
des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver-
weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken
nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische,
in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus
Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten
*) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee;
dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees.
**) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an
der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch-
land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und
Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen
Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst
dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen
Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des
eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den
Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig
ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita-
rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver-
wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie
diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere
Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen
und außen drohenden Verfall abzuwenden.
8*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Peter
Paulshafen
Extrahierte Ortsnamen: Korea Europa Tiefland
Westsibiriens Bäurischen_Alpen Mongolei Peking Nordcap Asiens Spitzbergen Sibirien Tnran Europa Japans England Frankreich Ostasien Korea China Asien Japanesen Europas
— 118 —
700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich-
keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und
Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow-
spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs-
kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner-
meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte-
nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter-
brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des
oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft:
die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und
Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse,
die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und
an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der
Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um-
wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan-
zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs,
Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen
Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ.
Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl-
keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren
Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse
(Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa-
nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats-
formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer
Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden.
a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus-
geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest-
Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze
bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im
Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La
*) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an-
liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große
Einförmigkeit.
**) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä-
tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais,
die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten.
***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis
ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras-
steppen Namerikas).
f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor-
ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er-
giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.
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Extrahierte Ortsnamen: Namerika Peru Kaffeebaums Nordamerika Europa Amerika Amerikas
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Extrahierte Personennamen: Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Panama Suez Maracaibo Syrien Peru Guinea Afrika Nafrika Sahara Abessiniens Namerika Samerika Afrika Amerika Afrika Amerika Abessinien Nubien
270
Die mittlere Zeit.
Sitten unter ihnen mehr vermochten, als anderswo Gesetze. Tapferkeit, Keuschheit, Achtung vor den Frauen, Treue im Halten der Versprechen, Gastfreundschaft und Religiosität zeichneten die Deutschen aus. Dagegen waren Liebe zum Streit, zum Würfeln, zum Trnnke und zum Müßiggänge die Schattenseiten des Charakters. Einfache Lebensweise sicherte ihnen hohe Kraft und körperliche Schönheit. Im Frieden kannte der Deutsche keine andere Beschäftigung als die Jagd und das Waffenspiel. Der Ackerbau und die Besorgung der Haushaltung blieb den Frauen und den Sklaven überlassen.
Anmerkungen.
1. Die Germanen machen mit den Ariern, den Kelten, den Pelasgern und den Slaven oder Sarmaten den indogermanischen Menschenstamm aus. Daß sie aus Asien einwanderten, beweist die Verwandtschaft der Sprache und der Religion mit der Sprache und Religion der arischen Völker; daß sie aber schon in vorgeschicht-licher Zeit Asien verließen, geht daraus hervor, daß sie die sittliche Unverdorbenheit eines Naturvolkes bis aus die Römerzeiten sich bewahrten. Tacitus nennt brei große germanische Stämme, nämlich die Herminonen, die Völker des germanischen Mittellandes gegen Süden und Osten, die I n g ä v o n e n, Anwohner des Meeres oder Küstenbewohner, und die Jstävonen, die Bewohner des Westens und der Niederungen. Diese drei Stämme sollen ihren Namen von den drei Enkeln Tuiscos, des gemeinschaftlichen Stammvaters aller Germanen, erhalten haben. Mit Rücksicht auf die Wohnsitze seit dem Anfange des dritten Jahrhunderts kann man die germanischen Völker einteilen in: 1) Westvölker: Alemannen, Frauken, Thüringer, Bajuarier, Sachsen, Friesen; 2) O st-Völker, und zwar: a) im Südosten die Goten, b) im Südwesten die Lyger, Vandalen, Sueven und ihre Nebenvölker, c) im Nordwesten die Sachsen, Angeln und Jüten, und d) im Nordosten hauptsächlich die Heruler und die Rugier. Diese Namen umfassen aber eher Völkerbünbe als einzelne Völkerschaften, wie z. B. viele Stämme zu den Sueven gehörten.
2. Die Provinz Germanien, d. i. die linksrheinischen Länder, welche von deutschen Stämmen bewohnt würden, war das Laub zwischen den Vogesen und dem Rheine bis nach Holland hinab mit unbestimmten Grenzen. Sie wurde in das obere (superior) und in das untere (inferior) Germanien eingeteilt. Die Zehntländer (agri decumates) waren die Länder vom Oberrhein bis nach Regensburg hinauf und von dort bis unterhalb Köln hinunter. Diese Länder waren römischen Veteranen, unterwürfigen Germanen und eingewanderten Galliern eingeräumt und durch M au er- und Pfahlwerk, das sich von Köln bis an den Taunus und Obenwalb und von Lorch bis Regensburg zog, eingegrenzt.
3. Die Hauptströme Germaniens waren: der Grenzfluß Rhenus (Rhein), Danubius (Donau) und Vistula (Weichsel); dann bte Vi-surgis (Weser), Albis (Elbe), Viadrus (Ober). Unter den Seen ist zu nennen der Lacus Brigantinus (Bregenzer See, Bobensee). Die G e-birge waren alle mit so starkem Gehölze bebeckt, daß sie meistens nur
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Westvölker Sachsen Sachsen Germanien Rheine Holland Germanien Regensburg Taunus Lorch Regensburg Germaniens Grenzfluß_Rhenus_(Rhein Donau Bregenzer_See Bobensee