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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 24

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 24 — 3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide- zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen Hautfarbe. 4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau- kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord- amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über. 5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre Haare sind meist straff und lang. Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni- sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor- herrschend geworden sind. Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.) Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer- afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt- schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden. Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen- geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden. Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem Teile der hinterindischen Halbinsel.

2. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 54

1874 - Mainz : Kunze
— 54 — Die Entfernung Irlands von England weit genug, um beiden auf lange hin eine selbständige Entwicklung zu ermög- lichen. Irland Sitz altchristlicher Kultur. Seit der Unterwerfung unter England unausgeglichener Gegensatz der armen keltischen katholischen Landbevölkerung und der reichen englischen Herren. Der von Cäsar geschilderte Charakter des gallischen Stammes noch heute iu den Iren erkennbar. Verödung des reichen Landes durch massenhafte Auswanderung. Ausdehnung der englischen Seeherrschaft. *) Mit dem Ende des Mittelalters Verlust der englischen Be- sitznngen im eontinentalen Frankreich. Seitdem Gründung der Seemacht, weniger durch die großen alle Meere und Erdtheile berührenden Entdeckungen als durch Eroberung. 1) Besitzungen in Europa, durch maritime Handelspolitik bedingt: in der Nordsee das friesische Eiland Helgoland, da wo sich die verlängerten Mündungslinien der Weser, Elbe und Eider schneiden. Den Eingang zum Mittelmeer beherrscht die Felsenfestung Gibraltar; die Enge zwischen Sieilien und Afrika: Malta, die letzte Zuflucht der Johanniter (1a Valette). 2) In Afrika auf dem Wege nach Ostindien, und zwar im W. Haudelsfaetoreien (Palmöl) an der Mündung des Gambia und in Ober-Guinea, zugleich Schutzwachen an dem Heerde des amerikanischen Sklavenhandels; auf dem Wege nach dem Cap und vom Cap nach Amerika: die Himmelfahrtsinsel und St. Helena. Im S. das den Holländern entrissene Cap- land, die südlichen Terrassen der Steppen der Hottentotten, und das den Kaffern und Boers (f. §. 3) entrissene Port Natal, zusammen noch einmal so groß, als der herrschende Staat. Stützpunkt der deutschen Missionen int südl. Hochafrika» Im O. wegen der Nähe der von Franzosen und Engländern viel umworbenen großen tropischen Gebirgsinsel Madagaskar besonders wichtig die Gruppe der M a s ka r e u e n, von denen I s l e de France (Mauritius) jetzt englisch*), die andere, Bourbou, (Reunion) französisch geblieben. — Das innere Afrika wird zu- nächst in Gemeinschaft mit Deutschen wissenschaftlich erobert. *) „England ist nur unser Absteigequartier, aber die Welt, das ist das eigentliche England." Worte des Ministers Fox. **) Die seit dem Abfall Nordamerika's befolgte Nationalpolitik der Eng- länder sichert allen Völkern ihre Eigenthümkeiten. Daher sind in der Cap- stadt wie auf Mauritius, in Singapore wie in Calcutta die meisten Ratio- nalitäten vertreten.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 69

1874 - Mainz : Kunze
— 69 - Spaniens und der Türkei. Resultat der Besitz von Algier (Numidien). Diese neue Provinz in subtropischer Zone, der- westlichste der drei einst gefürchteten türkischen Raubstaateu, mit einer Küstenlänge von mehr als 130 Meilen, zwischen Tunis (Karthago) und Marocco (Mauretanien), erstreckt sich im Innern den Atlas hinauf so weit als gerade die französischen Waffen reichen. Große Kriegsschule im Kampfe mit den eingebornen Mauren, Arabern, Berbern (Kabylen)*). Hauptstadt Algier, in schöner gesunder Lage, schnell emporblühend, der untere Stadttheil europäisch, der obere muhamedanisch. Dahinter in weiter Ausdehnung die Fruchtebene M etidja. An der Grenze von Tunis Bona (Hippo regius), nach dem Innern zu Eon- stantine (Cirta). Auch in den Oasen im Gebiet des kleinen Atlas Denkmäler der karthagischen und römischen Herrschaft. Die übrigen Besitzungen dienen zunächst Handelszwecken. Die bedeutendem: 1) In der Nähe des grünen Vorgebirges das durch die Sierra Leona von Guiuea geschiedene untere Flußland des S e- n e g a l und Gambia (Senegambie n). Tropische Productious- kraft dieses Landes; Gummi**). 2) Von deu beideu Maskareueu die kleinere Insel Bonrbon lreuuion) (s. Ii, §. 5). 3) In Vorderindien das Gebiet von Pondich e ry auf der Küste Coromaudel. In Hinterindien ist Frankreich jetzt glück- licher Rival Englands durch den auf der chinesischen Seite, in Cochinchina (Hauptstadt Hue) und Cambodja gewonnenen Einfluß. Das Delta des Maykauug mit der Stadt Saigun französisch. 4) In Polyuesien seit neuester Zeit die Marquesas- inseln, Neucaladouieu (Strascolouie) und das Protektorat über diecultivierteu Gesellschaftsinseln. Katholische Mission im Kampfe mit der evangelischen. 5) In Amerika kleinere Trümmer der frühern großen Be- sitzungeu: einige der kleinen Antillen, wie Martinique und *) Auch die Juden bilden in allen diesen mnhamedanischen Küsten- staaten einen ansehnlichen Theil der städtischen Bevölkerung; die länd- liche treibt weniger Ackerbau als Viehzucht. **) Die alten karthagischen Handelswege zwischen dem Mittelmeere und Hochsudan zu erneuern ist wegen der kriegerischen mnhamedanischen Ber- bern und Fnllahs jetzt noch nicht möglich.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 41

1874 - Mainz : Kunze
— 41 — Spaniern und Portugiesen entrissenen außereuropäischen Besitzun- gen ist seit dem Verlust der großen Stationen längs des Weges nach Hinterindien noch immer ein umfangreiches Gebiet übrig, der Stützpunkt von Hollands selbständiger Existenz. 1) In Asien in der zertrümmerten Inselwelt zwischen In- dien, China und Australien der größte Theil der Snndain- fein und Molukken, ein um den Aequator gelegenes Gebiet von mehr als 26,000 Qm., durch die üppigste, aber auch mör- derische Vegetationskraft seines meist vulkanischen*) Bodens noch vor der gleichfalls zertrümmerten Antillenwelt hervorragend. Landschaftliche Schönheit durch glühende Farbenpracht des Tropenhimmels gehoben, Reichthum an Metallen, Edelsteinen, Gewürzen, Kulturpflanzen (wie Zuckerrohr, Kaffee, Reis), Wal- deru, an allen Arten der niederen und höheren Thierwelt. Tum- melplatz aller Völkerraeen der alten Welt. Die älteste Bevölke- rung von den Negritos (Papua) bis zu den Dajaks, durch die malayische Race Hinterindiens zurückgedrängt oder zu Sklaven gemacht. Die Malayeu, in den dem Festlande näheren Theilen mit indischer Kultur, weiterhin rohe Seeräuber. Auch die mou- gotische (Chinesen) und semitische Race (Araber) in einigen Stri- chen angesiedelt, aber ohne Einfluß. Erst den Romanen, dann in höherem Maße den Germanen (^ Million) ist es gelungen, jene Inseln in die Kultur des Weltverkehrs hineinzuziehen. Doch tritt die christliche Mission vor den merkantilen Interessen in den Hintergrund. Mittelpunkt der holländischen, langsam und ängstlich, aber sicher vorschreitenden Herrschaft: Java 2400 Qm-, die einzige ganz unterworfene der großen Inseln; trotz des tödt- lichen Sumpfklimas der an der flachen Nordküste gelegenen Haupt- stadt Batavia die Perle der Inseln, mit ^äußerst zahlreicher Bevölkerung (16,000,000). Das für Europäer und ihre Pro- dukte günstigste Klima in den 4000' hohen Thälern. *) Der ostasiatische Vulkangürtel von Kamtschatka her über Japan, die Philippinen und Molnkken, dann in westlicher Richtung über Timor, Java, Sumatra, umschließt zugleich im hiuteriudischeu Archipel neben vielen kleinen die großen Inseln Borneo und Celebes. Die äußere südliche Insel- kette durch ein von Sumatra bis Neu Guinea zu 11000' hohen Gipfeln aufsteigendes Gebirge gebildet, des Malakka gegenüber aus der Meridian- richtnng in die Aequatorialrichtnng übergeht. Seine tiefsten Querthäler sind Sunde, Oblonge Form dieser Inselkette. Die Straße von Malakka das große Längenthal der Parallelketten Sumatras und Malakkas. Nach S. steiler Abfall dieses Gebirges zum Meere, nach N. allmähliche Abdachung zur niedrigen Küste.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 42

1874 - Mainz : Kunze
- 42 — (In Afrika zeugt das Land der Boers nicht bloß von der früheren Herrschaft der Holländer über das Capland, son- dern auch von ihren glücklichen Versuchen zu colonisieren. Mit dem Verlust dieser Provinz hörte auch der Zusammenhang zwi- schen den Boers und dem Mntterlande zum Nachtheile beider auf). 2) In Amerika außer einigen kleinen Inseln im caribischen Meere (Cura^ay an der Küste von Venezuela) der mittlere Theil des Küstenlandes von Guyana (Sur in am), so groß wie Java, wegen des feuchtheißen Küstenklimas trötz des Land tief in das hineinreichenden Alluvialbodens nur auf wenige Quadratmeilen zur Plantagenwirtschaft benutzt; alles übrige dichter Wald mit den kostbarsten, aber ungenutzten Nutzhölzern, in dessen lichten Stellen an Ufersäumen Cariben und entflohene Negersklaven wohnen (Buschneger); auf den Plantagen Gesammtbevölkerung nicht über 50,000. §. 4. Die Skandinavischen Länder. Ihre Lage zwischen Nord- und Ostsee, vom 55—71° n. Br. Vermittelst der dänischen Jnselbrücke Verbindung mit Deutsch- laud. In vorhistorischer Zeit von Rußland getrennt durch die Verbindung des weißeu Meeres mit dem finnischen Meerbusen, der in directem Zusammenhang (mitten durch das heutige Schwe- den) mit dem Skager-Rack stand. Spureu davon u. a. die großen finnisch-russischeu und schwedischen Seen. Stätige Erhebung der schwedisch-finnischen Küste; daher Finnland mit Rußland, die Insel Skandinavien (das Eiland Skane) mit dem schwedischen Hoch- lande verbunden; nach der natürlichen Beschaffenheit des Bodens würde jenes zu Schweden, dieses zu Dänemark gehören. Daher auch vielfacher politischer wie ethnographischer Zusammenhang zwischen diesen Ländern, deren ältere Bevölkerung vor den kräf- tigen Nordgermanen in das unwirtliche Innere Lapplands und Finnlands zurückgedrängt. — Die durch die Natur des Landes veranlaßten Vikingerzüge der Anfang der großen atlantischen Seefahrten*) (die Nordgermanen die ersten Eroberer des Oceans). *) Das in einzelnen Theilen reiche, aber für ein lebenskräftiges jugend- liches Volk zu karge, enge, unwirtliche Land zwang oie Normänner ein See- Volk zu werden. Kolonieen in N. und S. Ihr kühn trotzender Muth, „maß- los auf dem unermeßlichen Meere", in England durch den ruhigen und- seßhaften verwandten Sachsenstamm gezügelt, in der Normandie und Unter- italien durch die feinere und vom Christenthum beherrschte Sitte den For- men des christlichen Ritterthums angepaßt. In Rußland haben sie das slavische Nomadenleben gefestigt, in Islands Eisregionen sind sie durch die

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 125

1874 - Mainz : Kunze
- 125 — Kolonialstaaten mit fester Regierung, daher in günstiger, wesent- lich durch deutsche Einwanderung geförderter Entwicklung. Anmerkung. Bei der auf S. 122 berührten Begleichung Süd- amerikas mit Afrika nimmt man besonders Rücksicht 1) auf die Lage: Continentaler Zusammenhang beider mit einem größern Ganzen: Straßen von Panama und von Suez; die beiden Mittelmeere; der Aequator und die Vertheilung des Landes nördlich und südlich desselben; 2) auf die Ge- stalt und Gliederung und auf die Configuranou der Küsten: Fast insulare, unförmliche Dreiecke, deren «verschieden gestaltete) Spitzen nach ©.; an den Nordseiten die Bucht von Maracaibo und die Syrien, an den ge- schlossenen Westseiten die unförmlichen Busen von Peru und Guinea (nördlich von ihnen die Galopagos und Cap Verdifchen Inseln), ihnen ge- genüber an den Ostseiten Ansätze zu Halbinseln mit dem Cap Roque und Guardafui; 3) auf die Einwirkung des Klimas: Die tropischen Regen nörd- lich und südlich des Aequators und die daraus folgende Vegetationskraft. Von den regenlosen Wüsten uuter den Wendekreisen hat Sa. nur die eine, der Kalahariwüste Safrikas entsprechend. — Im übrigen ähnelt Afrika mehr dem benachbarten asiatischen Hochlande, im Atlasgebiete den benach- barten europäischen Küstenländern (das Nähere Iii, §. 1—4). Es ist ein fast geschlossenes Hochland mit schmalem Tieflande an den Küsten und in Aegypten. Nach dem Innern zu in Nafrika zwei Senkungen, die Depres- sionen (Oasen) längs des Nordrandes der Sahara und die Senkung des- Tschadsees zwischen dem Südrande der Sahara und dem Eebirgslande von Sudan. — Das Hochland, selbst die Sahara (mit Ausnahme der liby- schen Wüste) nicht durchaus einförmige Ebene, sondern von Gebirgen durch- zogen, von denen wenige die Schneeregion erreichen; die höchsten Erhebnn- gen in der Nähe der Ränder (östlich der Qnellseen des Nil der Kilimand- scharo 18800', Abessiniens Gipfel 14000'). — Die großen Ströme nördlich des Aequators befahrene Eingangspforten zum Innern, die südlichen wegen der Stromschnellen nicht schiffbar, Die großen Wasserreservoirs im Innern, die baumlosen Prärieen im südlichen Dreieck und die Savannen im obern Nilgebiet erinnern an Namerika. Die tropische Pflanzenzone nicht minder reich (doch nicht so üppig), als in Samerika, besonders an den feuchtheißen Niedernngsküsten (dem wegen der ungesunden Luft größten Hindernisse beim Eingange zu den Terrassen). Die Länder der Mittelmeerküste klima- tisch wie in der Pflanzenwelt (einst auch in der Thierwelt: der Löwe) Süd- enropa ähnlich: das eigentliche Afrika beginnt mit dem Dattellande der Sahara. Nicht minder reich die Thierwelt (an höhern und größern, namentlich reißenden Thieren Amerika weit überragend), und besonders im Mittlern Afrika (dem Mutterlande der Negersklaven von der Sklavenküste bis Zanzibar) die menschliche Bevölkerung. Diese mehr als noch einmal so groß als in Amerika bei Va des Flächeninhalts), nach Herodot (4, 197) im N. Libyer (d. h. die Semiten in Abessinien, Sennaar und Nubien und die Hamitischen Aegypter und Numidier oder Berbern) und Aethio- Pier (d. h. die eigentlichen und uneigentlichen Negerstämme, letztere im S. und £).). Die jetzige Bevölkerung meist Mischung, theils (im Innern) der einzelnen Stämme unter sich, theils (in der nördlichen Hälfte) mit Ära- bern: damit Hand in Hand das Vordringen des Islam. Malayen wohl

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 270

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
270 Die mittlere Zeit. Sitten unter ihnen mehr vermochten, als anderswo Gesetze. Tapferkeit, Keuschheit, Achtung vor den Frauen, Treue im Halten der Versprechen, Gastfreundschaft und Religiosität zeichneten die Deutschen aus. Dagegen waren Liebe zum Streit, zum Würfeln, zum Trnnke und zum Müßiggänge die Schattenseiten des Charakters. Einfache Lebensweise sicherte ihnen hohe Kraft und körperliche Schönheit. Im Frieden kannte der Deutsche keine andere Beschäftigung als die Jagd und das Waffenspiel. Der Ackerbau und die Besorgung der Haushaltung blieb den Frauen und den Sklaven überlassen. Anmerkungen. 1. Die Germanen machen mit den Ariern, den Kelten, den Pelasgern und den Slaven oder Sarmaten den indogermanischen Menschenstamm aus. Daß sie aus Asien einwanderten, beweist die Verwandtschaft der Sprache und der Religion mit der Sprache und Religion der arischen Völker; daß sie aber schon in vorgeschicht-licher Zeit Asien verließen, geht daraus hervor, daß sie die sittliche Unverdorbenheit eines Naturvolkes bis aus die Römerzeiten sich bewahrten. Tacitus nennt brei große germanische Stämme, nämlich die Herminonen, die Völker des germanischen Mittellandes gegen Süden und Osten, die I n g ä v o n e n, Anwohner des Meeres oder Küstenbewohner, und die Jstävonen, die Bewohner des Westens und der Niederungen. Diese drei Stämme sollen ihren Namen von den drei Enkeln Tuiscos, des gemeinschaftlichen Stammvaters aller Germanen, erhalten haben. Mit Rücksicht auf die Wohnsitze seit dem Anfange des dritten Jahrhunderts kann man die germanischen Völker einteilen in: 1) Westvölker: Alemannen, Frauken, Thüringer, Bajuarier, Sachsen, Friesen; 2) O st-Völker, und zwar: a) im Südosten die Goten, b) im Südwesten die Lyger, Vandalen, Sueven und ihre Nebenvölker, c) im Nordwesten die Sachsen, Angeln und Jüten, und d) im Nordosten hauptsächlich die Heruler und die Rugier. Diese Namen umfassen aber eher Völkerbünbe als einzelne Völkerschaften, wie z. B. viele Stämme zu den Sueven gehörten. 2. Die Provinz Germanien, d. i. die linksrheinischen Länder, welche von deutschen Stämmen bewohnt würden, war das Laub zwischen den Vogesen und dem Rheine bis nach Holland hinab mit unbestimmten Grenzen. Sie wurde in das obere (superior) und in das untere (inferior) Germanien eingeteilt. Die Zehntländer (agri decumates) waren die Länder vom Oberrhein bis nach Regensburg hinauf und von dort bis unterhalb Köln hinunter. Diese Länder waren römischen Veteranen, unterwürfigen Germanen und eingewanderten Galliern eingeräumt und durch M au er- und Pfahlwerk, das sich von Köln bis an den Taunus und Obenwalb und von Lorch bis Regensburg zog, eingegrenzt. 3. Die Hauptströme Germaniens waren: der Grenzfluß Rhenus (Rhein), Danubius (Donau) und Vistula (Weichsel); dann bte Vi-surgis (Weser), Albis (Elbe), Viadrus (Ober). Unter den Seen ist zu nennen der Lacus Brigantinus (Bregenzer See, Bobensee). Die G e-birge waren alle mit so starkem Gehölze bebeckt, daß sie meistens nur
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