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1. Neuere Geschichte - S. 78

1869 - Mainz : Kunze
78 Aus Peters Jugendgeschichte bis zu seiner Alleinherrschaft. Peter Alexejewitsch d. i. Sohn des Zaren Alexei Michailowitsch, von dessen zweiter Gemahlin Natalia Narischkin, geb. 1672, beim Tode seines Vaters vier- jährig, wurde nach dem Ableben seines Halbbruders, des Zaren Feodor Iii 1682 mit Uebergehung des älteren, aber schwachsinnigen Halbbruders Iwan (-h 1696) in Moskan zum Zaren unter Vormundschaft seiner Mutter ausgerufen. Ein Aufruhr der Strelitzen, durch Peters Halbschwester Sophia angeregt, führte zum Mord der Verwandten Peters von der Mutterseite, zur Theilung der Herr- schaft unter die beiden Brüder und zu Sophias Regentschaft. In seinem Lieblingsaufenthalt Prcobraschenskoi zeigte der junge Zar schon in seinen Spielen und der Richtung seines Lcrntriebs (auch neuere Sprachen) den künftigen Reformator des Landes. Sein militairischer Lehrer, der Genfer Le Fort, früher in französischen und niederländischen Diensten, später russischer General und Admiral; bedeutender der General Gordon, ein Schotte. Das Soldatenspiel, nach deutschem Vorbild, der Ursprung der Garde Peters und der Umbildung des russischen Heeres. Der Versuch Sophias, mit Hülfe der Strelitzen Peter vom Throne zu ver- drängen, führte 1689 unter Zustimmung des Patriarchen und des Volkes zu seiner Alleinherrschaft, zu Sophias Verstoßung ins Kloster. A. Peters Keifen und innere Keformen. Sein Streben, neben einer Landuiacht auf europäischem Fuß auch eine Seemacht in Rußland zu schaffen, führte zur kräftigeren Theilnahme am österreichffch-venetianifch-polnifchen Krieg gegen die Pforte, zur Eroberung von Afow 1696, (nebst freiem Handel auf dem schwarzen Meere in den Waffensüllständen von 1699 und 1700), zu den Anfängen einer Kriegsmarine, zu dein Plan, auf einer westeuropäischen Reife vor allem holländische und eng- lische Schiffsbaukunst näher kennen zu lernen. Erste Reife 1697—1698 an der Spitze einer Gefandffchaft durch Livland, über Berlin nach Holland (Aufenthalt in Zaandam und Amsterdam, in Utrecht und im Haag, Bekanntschaft mit Wil- helm Iii von Oranien) und England; Rückkehr durch's Oester- reichische und Polen; Anwerbung ausländischer Künstler, Officiere und Handwerker für Rußland, Aussendung von Russen zur An- eignung ausländischer Bildung. Zweite Reise 1716—1717 über Dänemark nach Holland und Frankreich in gleicher Absicht, mit gleichen Erfolgen, vor- wiegend in Bezug auf Kunst und Wissenschaft. Peters Versuche zur inneren Umbildung seines Landes, die sich neben den Re- formen im Kriegswesen, in der Rechtspflege, den Finanzen, der Landeseintheilung, dem Ackerbau, dem Fabrikwesen, der Schul-

2. Alte Geschichte - S. 90

1869 - Mainz : Kunze
90 satz für die neue Zeit charakteristische Lebensrichtungeu darstellt: die durch wissenschaftliches Raffinement gesteigerte Genußliebe auf der einen, die affektirte Bedürfnislosigkeit und Weltver- achtung ans der andern Seite. Rege Thätigkeit auf dem Ge- biete der Gefchichtfchreibung: das größte historische Meister- werk des Alterthums (xr^w« dg ad), des Atheners Thuktzdides (471 bis c. 396) 8 Bb. vom peloponnesischen Krieg, auf Selbst- theilnahme und emsigster Forschung beruhend; tiefe Auffassung, großartige Unparteilichkeit, edle Darstellung; weit unter ihm, doch mit besonderen Vorzügen der Darstellung 3£ enoph on, Sokrates Schüler, eifriger Freund der Spartaner und Feind Thebens. Wichtigkeit der Darlegung persischer Zustände in seiner Ana- ba sis; seine Auffassung des Sokrates in den Memorabilien gegen- über der platonischen. Im Uebrigen dringt auch in. die Geschicht- schreibung die Rhetorik, eine Tochter der Sophistik, ein: kunst- reiche Entwicklung des Stils und der Rede, zuerst auf Sicilieu gepflegt, in Griechenland angeregt durch Gorgias von Leontinoi. Redeschule des Antiphon, Jsäus, Jsokrates: bedeutende Staats- und Gerichtsredner Kalliftratos, Lystas, Hyperides, Lykurgos, Aeschines, sämmtlich Athener; der größte Demosthenes, wo eine reiche und tiefe Naturanlage sich mit vielseitiger künstlerischer Ausbildung, ernstem und gewissenhaftem Studium, praktischer Erfahrung und idealer Auffassung der vaterländischen Pflichten verbindet; für Beurtheilung seiner Beredtsamkeit und Persönlichkeit gilt Quintilians: Oratorem autem instituimua eum perfectum, qui esse nisi vir bonus non potest: ideoque non dicendi modo eximiam in eo facultatem., sed omnes anirni virtutes exigimus. d. Diesen erfreulichen Erscheinungen gegenüber Ueberhand- uahme der Frivolität, Auflösung der alten Religiosität, auf dem von den Sophisten eingeschlagenen Wege; Sittenlosigkeit, haupt- sächlich befördert durch das S öl duerna es en, den giftigeg l Partei- Hader in den Städten, die unwürdige Stellung der Frauen und die Sklaverei: Uebel, für welche die Verfeinerung des Lebens, die reichere Entwicklung des Handels, der I n d u st r i e, jeder Art von Technik, auch des höhere n U u t e r- richts nur einen dürftigen Ersatz gibt. Uneigennützige Vater- landsliebe bei Wenigen; der alte städtische Lokalpatrivtismus hat sich überlebt; an feiner Stelle tritt allmälig der Stolz auf das Helleuenthu m gegenüber den Barba r e n mächtig hervor. (Vgl. Ren. Anab. 3, 2 die Rede Renvphons).

3. Alte Geschichte - S. 67

1869 - Mainz : Kunze
67 des Handels, rasche Erledigung der einschlägigen Prozesse, strenge Markt- und Hafenpolizei. Die Industrie im Großen durch Sklavenarbeit betrieben, Freilassungen und Aufnahme von Metöken ins volle Bürgerrecht häufig. 4) Erziehung, Kunst, Wissenschaft, Religion. Häusliche Erziehung der Knaben in der Regel bis zum 7. Jahre; dann Besuch einer der vielen Schulen, wo zunächst die Elemente (ygd/u/uura) erlernt, weiterhin Home r Hauptbildungsmittel; Musik gepflegt (Citherspiel), daneben eifrige gymnastische Uebungen in den Gymnasien schulmüßig, doch nicht wie zu Sparta bloß zu kriegerischem Zweck betrieben. Im Ephebenalter (16 Jahre) diese Uebungen fortgesetzt; geistige Bildung weiter gepflegt im Umgang mit „Lehrern der Weisheit" (oo(pi«rul). Bildung der weiblichen Jugend vernachlässigt, in der Stellung der Frauen überhaupt Rückschritt seit der homerischen Zeit (Aspasia). Dagegen Wis- senschaft in lebhaftem Fortschritt; Philosophie: Anaxagoras, der Lehrer des Perikles; die Theorie der Redekunst durch Gor- gias von Leontinoi (©teilten); Beginn der Sophistik; die Kunst auf allen ihren Gebieten in höchster Vollendung: a. Architektonik, Skulptur, Malerei. Die Pracht- bauten der perikleischen Zeit: neben dem etwas früheren Theseus- tempel (dorischer Styl), die Propyläen zur Burg, erbaut von Mnesikles (437—32); das Erechtheion, Muster des jonischen Styls; das Odeion zu musikalischen Aufführungen, dem Pracht- zelt des Xerxes nachgebildet; vor Allem der Parthenon (Athene- tempel, dorische Säulenordnung), von Jktinos und Kallikrates erbaut, von Pheidias, dem Freunde des Perikles, und seinen Schülern ausgeziert. Gleich große Thätigkeit in der Skulptur: neben Pheidias, dem Athener (sein Kolossalbild der Athene im Parthenon, sein Zeus zu Olympia Ilias 1, 529 ff.: Reliefs vom Fries der Cella des Parthenon, jetzt im britischen Museum) P o ly kl et von Arg os (argivisch-sikyonische Kunstschule, Athleten- bilder), und Myrvn von Eleutherä in Bvotien (Darstellungen aus der Thierwelt). In der Malerei besonders Polygnotos von Thasos, Freund Kimons, orod noivdlrj in Athen. Veredlung des Geschmacks auch in den Hervorbringungen des Handwerks (Vasen). Persönliches und politisches Interesse des Perikles für diese Kunstthätigkeit. 1). Dichtung und Verwandtes. Die epische Poesie ab- geblüht , an ihre Stelle tritt die prosaische Erzählung, zuerst ge- pflegt durch die Logographen, unter denen Hekatäos von Milet, 5*

4. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

5. Alte Geschichte - S. 60

1870 - Mainz : Kunze
60 des Handels, rasche Erledigung der einschlägigen Prozesse, strenge •&' Markt- und Hafenpolizei. Die Industrie im Großen durch Sklavenarbeit betrieben, Freilassungen und Aufnahme von Schutz- verwandten oder „Metöken" ins volle Bürgerrecht häufig. 4) Erziehung, Kunst, Wissenschaft, Religion. Häusliche Erziehung der Knaben in der Regel bis zum 7. Jahre; dann Besuch einer der vielen Schulen, wo zunächst die Elemente erlernt, weiterhin Homer Hauptbildungsmittel; Musik gepflegt (Citherspiel), daneben vielfache gymnastische Uebungen in den Gymnasien eifrig, doch nicht wie zu Sparta bloß zu kriegerischem ^ Zweck betrieben. Im Jünglingsalter diese Uebungen fortgesetzt; geistige Bildung weiter gepflegt im Umgang mit „Lehrern der Weisheit" (Sophisten). Bildung der weiblichen Jugend vernach- lässigt, in der Stellung der Frauen überhaupt Rückschritt feit der homerischen Zeit. Dagegen Wissenschaft in lebhaftem Fortschritt; Philosophie: Anaxagoras, der Lehrer des Pericles; die Theorie der Redekunst durch G o r g i a s von Leontini (Sicitien); Beginn der Sophistik; die Kunst aus allen ihren Gebieten in höchster Vollendung: a. Architektonik, Skulptur, Malerei. Die Pracht- bauten der pericleischen Zeit: neben dem etwas früheren Theseus- tempel (dorischer Styl), die Propyläen (Vorhalle) zur Burg, erbaut von Mnesicles (437—32); das Er echth eion, Muster des ionischen Styls; das Odeion zu musikalischen Aufführungen, dem Prachtzelt des Xerxes nachgebildet; vor Allem der Parthenon (Athenetempel, dorische Säulenordnung), von Jctinus und Kalli- krates erbaut, von Phidias, dem Freunde del Pericles, und seinen Schülern ausgeziert. Gleich große Thätigkeit in der Skulptur: neben Phidias, dem Athener (sein Kolossalbild der Athene im Parthenon, sein Zeus zu Olympia: Reliefs vom Fries der Cella des Parthenon, jetzt im britischen Museum zu London) P oly elet von Argos (argivisch-sicyonische Kunstschule, Athletenbilder), und M y ron von Eleutherä in Böotien (Darstellungen aus der Thier- welt). In der Malerei besonders Polygnotus von Thasus, Freund Cimons: die „bunte Halle" in Athen. Veredlung des Geschmacks auch in den Hervorbringungen des Handwerks (Vasen). Persönliches und politisches Interesse des Pericles für diese Kunstthätigkeit. b. Dichtung und Verwandtes. Die epische Poesie ab- geblüht, an ihre Stelle tritt die prosaische Erzählung, deren erster Meister H e r o d o t von Halicaruassus, der das erste wirk-

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 168

1878 - Mainz : Kunze
— 168 — Schlachten, besonders vor Turin, mit großem Ruhme theil; für die schweren Opfer war indessen der Siegespreis gering, indem abgesehen von der Anerkennung der Königswürde nur Obergeldern im Utrechter Frieden dem Staate zufiel, der sich kurz vorher auch durch einige kleinere Gebiete aus der oranischen Erbschaft vergrößert hatte. Außer der beträchtlichen Ausgabe für das Heer stürzte auch Friedrichs Prachtliebe und Verschwendung das Land in schwere Schulden, zumal nachdem der ehrliche aber derbe Dankelmann in Ungnade gefallen und Wartenberg ans Regiment gekommen war- Immerhin hatten Kunst und Wissenschaft dem Hofe manches zu verdanken; so verschönerten Schlüters Meisterwerke Berlin, und Leiönih, der Freund der Königin Sophie Charlotte, stiftete daselbst die Akademie. Dein ersten König, der als solcher Friedrich I. genannt wird, folgte Friedrich Wilhelm I. (1713—1740), durchaus des Vaters Gegensatz, jedenfalls einer der tüchtigsten preußischen Fürsten. Zunächst war er ein vortrefflicher Hanshalter. Die überflüssigen Stellen an seinem Hofe ließ er eingehen und kürzte die Gehälter der andern bedeutend. Sparsam wie er sollten alle seine scharf contro-lierten Beamten sein, ein Beispiel der Einfachheit fürs Volk. Kunst und Wissenschaft fanden, weil zu kostspielig, an ihm keinen Gönner; doch hat er sich große Verdienste um die Volksschule erworben. Auch lackerbau und Industrie erfreuten sich seiner Unterstützung; denn was er hierfür ausgab, lohnte sich durch Hebung der Steuerkraft des Landes reichlich. Für seinen evangelischen Eifer zeugt nicht nur die Bereitwilligkeit, mit welcher er den vertriebenen Salzburgern sein Land öffnete, sondern auch der kirchliche Sinn, den er in seiner Familie selbst durch Zwang zu erhalten suchte, was leider dazu beitrug seinen großen Sohn dem Glauben zu entfremden. Friedrich Wilhelm war ferner ein guter Deutscher und zum eigenen Schaden nur zu sehr dem Kaiserhause ergeben, das ihn in seinen Hoffnungen auf das Herzogtum Berg betrog. Deutsch war seine Abneigung gegen fremde Moden und sein bewußter Gegensatz zu den übrigen Reichsfürsten, die in sklavischer Anlehnung an den Versailler Hof nicht bloß die regelmäßigen Einkünfte ihrer Staaten vergeudeten, sondern sogar ihre eigenen Unterthanen um Geld verschacherten; deutsch auch war sein Behagen an ungezwungener Gemütlichkeit und Derbheit (Tabakscollegium). Endlich war er mit Leib und Seele

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 494

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
17. August 1786. 494 Die neue Zeit. der Regentenpflichten einen großen Teil seiner Zeit den schönen Wissenschaften zu widmen itnb selbst Schriftsteller zu sein. Wie Maria Theresia orduete er die Finanzen durch ungemeine Sparsamkeit auf der Grundlage einer genauen Beaufsichtigung des Staatshaushaltes. Vorzügliche Aufmerksamkeit wendete er der Rechtspflege zu. Besonders suchte er die Manufakturen (Handgewerke) zu befördern und errichtete selbst mit großen Kosten Seiden-, Papier-, Wollen- und Porzellan-Manu-sakturen. Um das Volks schul wesen zwar bekümmerte er sich wenig, aber für höhere wissenschaftliche Bildung gründete er verschiedene gelehrte Anstalten, wie z. B. die Akademie der Wissenschaften in Berlin. Da die Roheit der Sitten, unter denen er an seines Vaters Hose ausgewachsen war, ihn anwiderte, so fühlte er sich von Jugend aus angezogen von französischen Manieren und Anschauungen, und die Männer, welche er um sich versammelte, waren meistens Franzosen, wie z. B. Voltaire, die mit geistreichen Witzen selbst das Heilige verhöhnten und darauf ausgingen, das religiöse Bewußtsein zu untergraben. Friedrich verhielt sich nicht nur selbst höchst gleichgültig gegen die Religion, sondern von seinem Hose ging auch iene verderbliche Strömung über Deutschland aus, welche mit sträflichem Leichtsinn den Glauben lockerte und die Sitten verdarb, was man „aufklären" nannte. Auch auf die innere Verwaltung übten die vielen Franzosen, welche in Preußen angestellt wurden, einen nachteiligen Einfluß, weil sie das französische Steuersystem nachahmten, d. h. die Kunst, aus allen möglichen Objekten Steuern herauszuschlagen. Als Friedrich d. Gr. starb, hinterließ er den Staatsschatz gefüllt, das Volk aber in einer äußerst gedrückten Lage. Anmerkungen. 1. Friedrich Ii. wurde ant 24. Januar 1712 zu Berlin geboren und in den ersten Jahren von einer Dame, der Frau von Rocoules, erzogen, die nur französisch sprach und die seinen Vater schon erzogen hatte. Der Vater hatte einen Widerwillen gegen das Französische gefaßt, während der Sohn Vorliebe dafür hegte. Der Unterricht Friedrichs, der talentvoll und wißbegierig war, sollte auf Befehl des Vaters sehr durstig sein. Gesangbuch und Katechismus waren die einzigen deutschen Bücher, die er in die Hand bekam. Mit einer für ihn errichteten Kompanie adeliger Knaben sollte er den ganzen Tag exerzieren und ntanövericren. Der Knabe lernte heimlich, sah sich in der altklassischen Litteratur und in der alten Geschichte um, und bte Mutter ließ ihm ebenfalls heimlich Unterricht im Flölenblasen geben. Auch in feinen Mitteln würde er sehr beschränkt, so daß er Schulben machen mußte, was den Vater sehr aufbrachte. Dieser behaubelte beit Sohu äußerst brutal. Eiumal, als Frieb-rich schon Oberstleutnant war, schleifte ihn der Vater an den Haaren

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 293

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 107. Die Verdienste Karls d. Gr. um Kirche, Staat u. Wissenschaft. 293 Krönung des deutschen Königs als römischen Kaiser zu, der Kaiser dagegen übernahm die Pflicht, die Kirche und den Heiligen Stnhl zu schir-men. Diese Durchdringung der geistlichen und weltlichen Interessen zu einem lebendigen Ganzen kann am besten mit dem Verhältnis von Seele und Leib verglichen werden. Der Kaiser sollte zugleich — als Hort der Christenheit — eine Oberhoheit über die christlichen Fürsten ausüben und bei Streitigkeiten ihr Mittler sein. Hatte nun Karl einerseits seine Würde von der Kirche empfangen, so warf sich anderseits Leo nach geschehener Krönung vor Karl nieder und huldigte dem Kaiser, den er selbst zur Herrschaft über die Christenheit berufen hatte. So stauben die beiden Oberhäupter in gleicher Würde nebeneinander. § 107. Bis Verdienste üarls d. Gr. um Kirche, Staat und Wissenschaft. 301) Wie Karl für die Erweiterung und Sicherung der Grenzen Deutschlands sorgte, so verdankt das Deutsche Reich ihm auch seine innere einheitliche Gestaltung. Er teilte dasselbe in Bezirke ab, denen ein von ihm gesetzter Beamter, der Graf, vorstand, und sowohl deu Oberbefehl über den Heerbann des Bezirks führte, als auch die oberste Gerichtsbarkeit ausübte. Auf deu Maifelderu, auf denen die vornehmsten Beamten, Lehensmänner und geistlichen Würdenträger erschienen, wurde das bestehende Recht in Gesetzen ausgesprochen und neue Verordnungen erlassen. Damit diese Gesetze gehandhabt würden, ordnete der Kaiser Sendgrafen ab, welche die Amtsführung der Grafen überwachen mußten. An diese Sen dg rasen konnten alle appellieren, die sich beschwert fühlten. An den Grenzen vereinigte Karl mehrere Grafschaften unter Markgrafen, welche größere Truppenteile befehligten, um stets die feindlichen Einfülle abwehren zu können. Die kaiserlichen Einkünfte wurden durch eigene Kamm er boten verwaltet. Der Verkehr wurde durch Anlegung einer Anzahl großer Handelsplätze befördert. Auch dem Armenwesen, der öffentlichen Sicherheit, der Flußschiffahrt, dem Garten- und Ackerbau wandte Karl seine Aufmerksamkeit zu, wie er selbst polizeiliche Maßregeln gegen die Trunkenheit und andere Laster ergriff, durch welche die Deutschen die Ehre ihres Namens befleckten. 302) Unsterbliche Verdienste erwarb sich Karl um die Pflege der Künste und Wissenschaften. Er sammelte einen Kreis von Gelehrten um sich, unter denen Alknin, ein irischer Mönch, und Eginhard, dessen Schüler, der später Karls Geschichtschreiber wurde, sich besonders auszeichneten. Um dem Ehristen-tnm eilten sichern Anhaltspunkt zu geben, errichtete Karl durch das ganze Reich Bistümer und Klöster, befahl aber auch zugleich, Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 13
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