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1. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 532

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
532 Die neue Zeit. oberten Länderstrecken lassen, ebenso mußte man August von Sachsen als König von Polen anerkennen, und alle deutschen Besitzungen gingen verloren. Doch erhielt Schweden beträchtliche Geldentschädigungen. Allein unter den Nachfolgern entstanden die Parteien der Mützen und der Hüte, die das Land verwirrten und nicht selten sich vereinigten, um gemeinschaftlich gegen den König sich zu wenden. Das Land geriet in große Not, namentlich dadurch, daß die Hüte abermals einen Krieg mit Rußland hervorriefen, der unglücklich ausfiel und die Feldherren aus das 1742. Schaffot brachte. Erst Gustav Iii., dem vierten Nachfolger-Karls Xii., gelang es, die königliche Gewalt wieder zu erweitern. Er führte gegen Rußland einen glücklichen Krieg, in welchem er zwar keine Eroberungen machte, aber den Schweden Handelsfreiheiten im russischen Reiche verschaffte. Leider fiel Gustav als das Opfer einer Adelsverschwörung. Er wurde E.von Jakob vou Ankarström ans einem Maskenball in Stockholm durch einen Schuß in den Rücken getötet. Anmerkungen. 1. Travendal ist ein Amtsort im Herzogtum Holstein; Altranstädt liegt in der preußischen Provinz Sachsen; Pnltawa, richtiger Poltawa, eine Kosakenstadt, ist die Hauptstadt des Gouvernements gleichen Namens in Klein-Rußland. 2. Christine vou Schweden, geb. 1626, war vier Jahre alt, als ihr Vater Gustav Adolf nach Deutschland ging. Sie war un-gemein talentvoll, sprach schon mit zehn Jahren französisch, las die lateinischen und griechischen Klassiker in der Ursprache, dagegen waren ihr die weiblichen Beschäftigungen fremd, wie sie auch feine edle weibliche Bildung besaß. Als Königin versammelte sie die gelehrtesten Männer um sich herum und unterstützte die Wissenschaften so verschwenderisch (sie zahlte z. B. für zwei Manuskripte, die Hugo Grotins gehörten, über looooo Thaler), daß dies Unzufriedenheit erregte. Sie dankte deshalb 1654 ab, machte große Reisen in das Ausland und kehrte in Rom zur katholischen Kirche zurück. 3. Karl Xi. hatte nicht nur neun Millionen Thaler Staatsschulden abbezahlt, sondern auch einen ansehnlichen Schatz hinterlassen. Dagegen war das Land bei Karls Xii. Tode ganz entkräftet, denn es hatte eine Million Jünglinge und Männer im Kriege verloren. Wohl 200 000 waren ir? russische Gefangenschaft geraten. Ganze Säiidcrstrecfeit waren entvölkert, und auch nach dem Tode Karls bis zum N y st ä d t e r Frieden verheerten die Russen das Land und brannten bei einem einzigen Einfalle 8 Städte, 1361 Dörfer, 141 Herrenhöfe und viele Berg- und Hüttenwerke nieder. 4. Karl Xii., geb. 27. Juni 1682, war zwar ebenfalls sehr talentvoll und besaß schöne Kenntnisse, versprach aber anfänglich doch nicht viel, da er sich wenig um die Regierungsgeschäfte kümmerte, desto fleißiger aber den Leibesübungen und der Jagd oblag. Deshalb glaubten die gegnerischen Mächte mit ihm leichtes Spiel zu haben. Allein als die

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 464

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
464 Die neue Zeit. England, Holland und Frankreich sandten Unterstützung. Aber Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld starben gleich im Anfange des dänischen Krieges, und Christian Iv. war nichts weniger als ein Feldherr. Dagegen standen ihm zwei Männer gegenüber, welche zu den ersten Heerführern der neuen Zeit gerechnet werden können, nämlich der ligistische General Tilly und Wallenstein, Herzog von Fried land, der ein kaiserliches Heer befehligte, welches er selbst zusammengebracht hatte. Tilly hielt Braunschweig und Hannover besetzt und schlug Christian bei Lutter am Barenberge so gänzlich auf das Haupt, daß er sein ganzes Geschütz E. nebst 60 Fahnen verlor. Wallenstein war dnrch Schlesien nach Norddeutschland vorgedrungen und hatte Mecklenburg, Jütland, Schleswig und Holstein inne. Christian Iv. mußte sich auf die Inseln zurückziehen, wenn er nicht Gefahr-laufen wollte, von seinem Erblande abgeschnitten zu werden. Ganz Norddeutschland war in den Händen der Kaiserlichen, nur die Stadt Stralsund allein, der Wallenstein die Zufuhr zur See nicht abschneiden konnte, leistete mannhaften Widerstand. 1629. Christian mußte sich zum Frieden von Lübeck bequemen, in dem er zwar alle seine Besitzungen wiedererhielt, aber eidlich geloben mußte, am deutschen Kriege nur insofern teilzunehmen, als er in der Eigenschaft eines Herzogs von Holstein berechtigt war. Anmerkungen. 1. Johann Tzerklas, Graf von Tilly, wurde ans dem Schlosse Tilly in Brabant 1559 geboren und war zuerst in spanischen und kaiserlichen Diensten, in denen er vom gemeinen Soldaten bis zum Artilleriegeneral befördert wurde. Der Herzog Maximilian von Bayern berief ihn als Generalobersten, um die bayrische Landwehr bilden zu helfen, und 1620 erhielt er als Generallieutenant den Oberbefehl über die Truppen der Liga. Er war eigentlich für den geistlichen Stand bestimmt und studierte bei den Jesuiten, allein seine Neigung führte ihn unter die Fahne. Doch bewahrte er in seinem ganzen Leben die Reinheit der Sitten, welche die Zöglinge der Jesuitenschulen auszeichnete. Er konnte sich rühmen, stets keusch und mäßig gewesen zu sein und bis zur Schlacht von Breitenfeld, also bis zum 72. Lebensjahre, keine Schlacht verloren zu haben. Die Leidenschaft hat aus Tilly einen fanatischen, grausamen und unmenschlichen Soldaten gemacht, aber mit Unrecht. Tilly war ein strenger Katholik, er hörte jeden Tag die Messe und erfüllte pünktlich alle Pflichten eines katholischen Christen. Als Deutscher mußte sein Herz bluten, daß die Protestanten Dänen, Schweden, Engländer, Holländer und Franzosen in das Reich gerufen hatten. Auch konnte er ebensowenig als jeder andere General für das verantwortlich gemacht werden, was seine Soldaten thaten, wenn sie in der Not oder wenn sie erbittert war-en. Tilly selbst hielt auf strenge Mannszucht, und er persönlich benahm sich gegen seine Quartiergeber

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 465

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 172. Gustav Ii. Adolf. Magdeburgs Fall. Schlacht bet Leipzig. 465 sehr menschenfreundlich, wie dies viele Berichte seiner Wirte bezeugen, die noch in den hannoverschen Archiven liegen. Vom Kaiser nahm er nie bares Geld an, und das Anerbieten Wallensteins, ihm ein erbliches Herzogtum zu verschaffen, wies er zurück. Er hinterließ auch nur 60 000 Thaler, welche er den Soldaten vermachte, die mit ihm bei Breitenfeld gekämpft hatten und noch am Leben waren. 2. Albrecht von Waldstein oder Walleustein, ein böhmischer Edelmann, 1583 geboren, hatte seine wenig glänzenden Glücksumstände durch die Heirat mit einer ältern reichen Witwe zu verbessern gewußt und war dadurch zu so bedeutenden Mitteln gekommen, daß er dem Kaiser Ferdinand selbst Geld leihen konnte. Er hatte auf seine Kosten demselben 200 Dragoner zugeführt und sich durch seine Waffen-thaten ausgezeichnet. Seine Freigebigkeit machte ihn zum Liebling der Soldaten. Wegen der wichtigen Dienste, die er dem Kaiser leistete, wurde er von den böhmischen Ständen als Hochverräter erklärt, und seine Güter wurden weggenommen. Nach dem Siege des Kaisers wurde er entschädigt und bereicherte sich durch den Ankauf konfiszierter Güter, die um jein Spottgeld losgeschlagen wurden. Dadurch und durch die Kriegsbeute war er unermeßlich reich geworden. Der Kaiser hatte ihn zugleich in den Grafeustaud erhoben und ehrte ihn später durch Verleihung des Titels eines Herzogs von Friedland (seiner bedeutendsten Besitzung). Als nun die niedersächsischen Fürsten mit Christian Iv. ein Bündnis ichlossen und England, Holland und Frankreich Geld hergaben, auch diesen Fürsten die drei kühnsten Freibeuter Truppen zuführten, so blieb dem Kaiser, der bisher mit den Truppen der Liga gekämpft hatte, nichts übrig, als ein eigenes Heer aufzustellen, wozu es ihm aber an Geld gebrach. In dieser Not erbot sich Wallenstein, der 30 Millionen allein in Gütern besaß, ein Heer auszubringen und auf eigene Kosten zu unterhalten, unter der Bedingung jedoch, daß es wenigstens 40 000 Mann sein müßten. Allein bei dieser Zahl blieb Walleustein nicht stehen, sondern vermehrte dieselbe uach und nach auf 100000 Mann. Als Ersatz für feine Ausgaben ließ er sich vom Kaiser Mecklenburg abtreten, da dessen Herzog wegen seiner Teilnahme an dem Kriege gegen das Reichsoberhaupt mit der Acht belegt worden. Als aber der Friede von Lübeck geschlossen war und Wallenstein seine Truppen immer noch vermehrte, so wurde nicht nur der Kaiser mißtrauisch, sondern die Klagen über den ungeheuren Druck, die Erpressungen und Schandthaten aller Art, die sich die Truppen Wallensteins ungestraft erlauben durften, nötigten den Kaiser auch auf dem Reichstage von Regensburg , dem Herzoge von Friedland das Kommando abzunehmen und den größten Teil der Truppen abzudanken. Wallenstein zog sich auf feine Güter nach Böhmen zurück, wo er einen Hof hielt, der den des Kaisers an Pracht bei weitem übertraf. Den Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen wie über die ligistischen übernahm 8 172. Gustav Ii. Adolf. Magdeburgs M. Schlacht bei Leipzig. (1630-1631.) 472) Die Siege der kaiserlichen Waffen hatten aber in Frankreich einen beunruhigenden Eindruck erregt. Diese Macht war seit Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 20

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

8. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 87

1868 - Mainz : Kunze
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 87 Inschrift setzen: „Gottes Freund, der Pfaffen Feind!" Lilly schlug die räuberischen Schaaren des Braunschweigers bei Höchst und bei Stadtlohn im nordwestlichen Westfalen. 3. Der Dänenkrieg 1 625 — 1629. Obwohl nun die Feinde des Kaisers und der Liga aus dem Felde geschlagen waren, so blieb dennoch Lilly unter den Waffen und plün- derte die niedersächsischen Länder. Deßhalb bewaffneten sich dieselben und wählten Christian Iv. von Dänemark zu ihrem Obersten. . Auch Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig eilten mit ihren Söldnern herbei, welche Jakob von England hatte anwerben lassen. Es war dem Kaiser unangenehm, daß er alle seine Siege liguisti- schen Feldherren und Truppen zu danken hatte; er wollte ihnen daruin den Krieg nicht mehr allein überlassen und sammelte ein bedeutendes Heer, dessen Leitung Graf Albrecht von Wallenstein erhielt. Wallen- stein stammte von edlen Eltern ab, welche der lutherischen Lehre an- hingen, und war 1583 in Prag geboren. Frühe verlor er Vater und Mutter; darum brachte ihn ein Oheim nach Olmütz in die Iesuiten- schule und bewog ihn zum Uebertritte zur katholischen Religion. Als junger Mann bereiste er England, Frankreich, Spanien, Holland und Italien, studirte in Padua Astrologie und trat mit trefflichen Erfah- rungen bereichert in das kaiserliche Heer, welches unter Rudolf gegen die Türken focht. Schon hier zeichnete er sich durch Wachsamkeit, Klugheit und Tapferkeit aus. Als er nach geschlossenem Frieden eine sehr begüterte mährische Wittwe heirathete, verwandte er sein ganzes Vermögen beim Ausbruche der böhmischen Unruhen dazu, ein Kürassier- regiment auf eigene Kosten zu werben und dein Kaiser zuzuführen. Für diese treue Hingabe schenkte ihm Kaiser Ferdinand den Reichs- grafentitel und die Herrschaft Friedland. Zu der Zeit, als Tilly am Main, Rhein und 'in Niedersachsen focht, erbot sich Wallenstein, auf seine Kosten ein Heer von 50,000 Mann ins Feld zu stellen, wenn man ihm den Oberbefehl übertrüge. Dies Anerbieten ward ange- nommen, und alsbald sammelten sich um des Friedländers Panier raublustige Schaaren aus aller Herren Länder, gleichsam als gelte es, die ganze Welt zu erobern. Das bewirkte Wallensteins Leutseligkeit. War er auch streng im Dienst und unerbittlich gegen Ungehorsame, außerhalb des Dienstes hatte der Soldat unbedingte Freiheit zu thun und zu treiben, was er wollte. Wer sich auszeichnete, ward befördert, wer ungehorsam war, kam an den Galgen, wer willig folgte, erhielt fürstliche Belohnungen. Sein strenges Wesen auf der einen, sein leut- Albrecht von Wailenstein tritt an die Spitze eines kaiserlichen Heeres.

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 138

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
188 Vertikale Gliederung Europas. §. 44. Lage Theil nehmen und an Mannichfaltigkeit des Culturlebens den Län- dern an der Peripherie nicht nachstehen, was in Asien keineswegs der Fall ist. Zu den allgemeinen Vorzügen der horizontalen Gliederung Euro- pas kommen noch zwei besondere hinzu: die Gestaltung seiner Nord- seite und die Beschaffenheit und Lage seiner Inseln. Denn die Nordseite Europas hat durch die Bildung zweier Binnenmeere, der Nord- und Ostsee, sowie des tief einschneidenden weißen Meeres, der bedeutenden Halbinseln und zahlreichen Inseln einen wesentlichen Vorzug vor der wenig gegliederten Nordseite Asiens, die von der höher entwickelten Südseite Asiens durch das nomadisch gebliebene Centralasien getrennt ist. — Und mehr noch als in den halb getrennten Gliedern des Stammes zeigt sich in den ganz getrennten, den Inseln, die glückliche Grundgestaltung unseres Erdtheiles. Es sind keine isolirte, schwer zu- gängliche, dem Ackerbau hinderliche Felsenklippen, sondern abgesprengte Glieder des Continents, in dessen Bereich sie liegen, und Stationen für den Verkehr und die Ausbreitung der Cultur, die, bei der günstigen Bildung der Oberfläche, auf ihnen selbst (England, Sicilien, Seeland) ihren Sitz aufgeschlagen hat. Durch diese den Continent gleichsam tra- bantenartig umgebenden Inseln ist das System der Gegengestade nicht nur räumlich verdoppelt, sondern auch intensiv unendlich reicher ausge- bildet. Solche Jnselbildung fehlt Afrika fast gänzlich, und die im Süden Asiens hat für den Continent keine Bedeutung; vgl. §. 14. §. 44. Vertikale Gliederung Europas. Eine noch unendlich größere Mannichfaltigkeit als in der ho- rizontalen Bildung der Oberfläche Europas zeigt sich in der verti- kalen Gliederung derselben. Wie dort ein Marimum der Berührung von Land und Meer, so erscheint hier ein hochgesteigertes Durch- einandergreifen aller Hauptformen Der Bodenbildung (von Hochgebirgsland, Mittelgebirge, Tiefebene, Tafelland, Stufen- land) als das Charakteristische von Europa. Fast nirgendwo findet ein Vorherrschen irgend einer massenhaften Bilvung Statt, wie in Asien, welches ebenfalls eine reiche plastische Gliederung hat, jedoch mit colossalen Dimensionen der einzelnen Formen. In Europa findet sich die Plateauform nur in sehr beschränktem Maße, auch die des Hochgebirgsland es kömmt weder in so bedeutender horizon- taler Ausdehnung, noch in so ansehnlicher vertikaler Erhebung vor, wie in Asien und Amerika, und ist allenthalben von Stromthälern und Niederungen durchbrochen, wodurch sie leichter zugänglich und von der Civilisation bequemer zu bewältigen ist, als ähnliche Formen in andern Erdtheilen. Vorherrschend ist in Mittel- und Süd-Eu-
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