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1. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

2. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 554

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
554 Unsre Zeit. vater. Er wurde aber, solange Ludwig Xv. lebte, von allen Staatsgeschäften ferngehalten. Vermählt war er mit Maria Antoinette, der schönen und edlen Tochter der Maria Theresia. Allein der von jeher Zwischen Frankreich und Österreich bestehende Haß wurde auch auf die „Österreicherin", wie man am Hofe Maria Antoinette nannte, übertragen und was sie that, wurde mißdeutet. Ludwig Xvi. selbst war sehr gut, und gerecht, aber schwach und suchte stets zu versöhnen, so daß er es zuletzt mit allen Parteien verdarb. Unglücklicherweise war das Jahr 1788 wieder ein Hungerjahr. Der König kaufte selbst das Korn der Gesellschaft, in deren Hand es war, ab, gab es wohlfeiler wieder her und verlor dadurch 40 Millionen Livres. Allein man blickte nicht auf das, was der König that, man blickte nur auf das herrschende Elend. 2. Um in den Staatshaushalt Ordnung zu bringen, berief der König den Genfer Banqnier Necker an die Spitze der Finanzen, und dieser konnte sich rühmen, Einnahmen und Ausgaben in das Gleichgewicht gebracht zu haben. Allein da Necker auf eiue bessere Verteilung der Steuern drang, wurde er entlassen. Calonne, der Nachfolger Neckers, war der größte Verschwender, und der Erzbischof Brie n ne von Toulonse, der nach ihm Prinzipalminister war, hatte die Fähigkeit nicht, in diesen Wirrwarr Ordnung zu bringen. Zuletzt wurde Necker wieder zurückberufen und gab nun den Rat, die Reichsstände einzuberufen. 3. Als die Parlamente sich weigerten, neue Steuern einzutragen, wurden dieselben aufgehoben und eine Cour pleni6re eingesetzt (1788). Doch dieser Gerichtshof wurde nicht anerkannt, und es entstand nun während fünf Monaten eine Stockung der Gerichtspflege, so daß niemand mehr wußte, wo er Recht suchen sollte und Gewaltthätigkeiten aller Art vorkamen. Durch derlei Vorkommnisse wurde das Volk an Gesetzwidrigkeiten gewöhnt. 4. Graf Honorä Mir abeau (geb. 1749) war ein geistreicher Schriftsteller, aber ein so leichtfertiger Mensch, daß sein Vater, als er einst durch einen Brief seines Sohnes erfuhr, er sei eingesperrt worden, ihm sagen ließ, er belasse seinen Sohn auf dem Misthaufen feiner Verbrechen. Durch feine Beredsamkeit wurde Mirabeau der Abgott des französischen Volkes. Allein so schroff er auch feinen Standcsgenossen gegenübertrat, so war er doch nicht dafür, daß alle Zehnten und Rechte ohne jedwede Entschädigung sollten aufgehoben werden. Man sagt, daß Mirabeau schließlich sich auf die Seite des Hofes schlagen wollte und daß er der einzige Mann gewesen sei, der den Königsmord hätte verhindern können. Allein Mirabeau starb bereits 1791 infolge seiner Ausschweifungen und der beständigen Aufregung. 5. Ludwig Xvi. kam auf feiner Flucht (21. Juni 1791) bis nach St. Menehould im Departement der Marne, in der Nähe von Ehalons. Dort erkannte ihn der Postmeister Drouet und eilte ihm nach Varennes voraus, um die Anzeige zu machen, und so wurde der König, feine Gemahlin, feine Kinder und die Prinzessin Elisabeth gefangen. Der Bruder des Königs, der Graf von Provence, der nachmalige Ludwig Xviii., der einen andern Weg eingeschlagen hatte, entkam glücklich. 6. Die Bastille war eine ant Thore St. Antoine zu Paris gelegene Zwingburg, welche Karl V. als Wehr gegen die Engländer aufbauen ließ und welche zugleich als Staatsgefängnis diente. In diese

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 701

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 246. Übersichtliche Darstellung der neuesten Geschichte. 701 Krieg von 1870 losbrach, zeigte Frankreich Italien an, daß es i87o. wieder zur Septemberkonvention zurückkehre, und die französischen Truppen zogen von Rom ab. Italien erklärte sich für neutral; als Frankreich aber zu unterliegen begann, brach es auch die Konvention und ließ seine Truppen in Rom einrücken. Rom jo. wurde nun zur Hauptstadt, der Quiriual zur königlichen Re-tember sidenz und die päpstlichen Museen als Nationaleigentnm erklärt. 187°-Ein sogenanntes Garantiegesetz sicherte zwar dem Papst den vatikanischen und laterauischeu Palast und das Schloß Castel-Gandolso, königliche Ehrenbezeugungen und eine jährliche Rente von 3 225 000 Lire. Allein der Papst zog es vor, von den Liebesgaben der Gläubigen (Peterspfennig) zu leben, als durch Annahme des Garantiegesetzes das Königreich Italien anzuerkennen. König Viktor Emmanuel starb am 9. Zannar 1878, und9. Ja-folgle ihm sein Sohn Hnmb ert I. Unterdessen arbeiten diesel- ma den Kräfte, welche die Zertrümmerung der weltlichen Herrschaft des Papstes sich zur Aufgabe gemacht, auch an der Vertilgung der Kirche und der Religion überhaupt, aber auch an der Zertrümmerung der Königsherrschaft und der Einführung einer allgemeinen Republik, und ist die Aufhebung des Garautiegesetzes ihr nächstes Ziel. Verschiedene Vorgänge haben gezeigt, daß die italienische Regierung das Garantiegesetz weder aufrecht erhalten kann, noch dasselbe aufrecht zu erhalten ernstlich gewillt ist. Seit den Pöbelexzessen bei Veranlassung der Überführung des Leichnams Pins' Ix. in die für ihn bestimmte Gruft in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli 1881 werden durch ganz Italien Vom Versammlungen gehalten, welche mit dein Hasse, den sie gegen die 12{3auf Kirche und das Papsttum kundgeben, auch ungeschält die Volks-sonveränetät proklamieren. Allem Anscheine nach steht Italien, wie Frankreich, vor einer Krisis. 695) Griechenland verfolgte auch unter Georg I. die Aufgabe, seine Stammesgenoffen in dem türkischen Gebiete, namentlich ans den Inseln des Mittelländischen Meeres, aufzureizen. Die Kaudioten erhoben sich und wurden von Griechenland nndisos. Rußland mit Massen und Mundvorrat unterstützt, so daß die Türken größere Streitkräfte aufbieten mußten, um Meister zu bleiben. Der Vorschlag der Mächte, Kandia an Griechenland abzutreten, wurde von der Pforte abgelehnt. Da Griechenland fortfuhr, den Aufruhr, nicht zum Vorteil der Kaudioten, zu schüren, richtete die Türkei ein Ultimatum an dasselbe, in welchem sie drohte, alle griechischen Unterthanen aus dem Reiche auszuweisen. Um dies zu vermeiden, trat in Paris eine Konferenz der Großmächte zusammen, welche Griechenland aufforderte, nachzugeben.

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

8. Abriss der neuesten Geschichte - S. 61

1875 - Mainz : Kunze
61 Luxusindustrie und kräftige Handhabung der Ordnung. Seine Anerkennung seitens der europäischen Mächte erfolgt ohne Schwierigkeit, doch scheitert der Plan einer Heirathsverbindung mit einem der alten Dynastenhäuser; daher vermählt sich der Kaiser 1853 mit einer mehr oder weniger vornehmen Spanierin Eugenie Montijo, welche zunächst ihren Einfluss nur auf dem Gebiet der Hofetikette, der Mode und des frivolen Luxus geltend macht, später als Werkzeug der Jesuiten in verhäng- nissvoller Weise in die Politik eingreift. 1856 während des Friedenscongresses Thronfolger geboren, rasche Wiederher- stellung freundlicher Beziehungen zu Russland, Zusammenkunft Napoleons Hi. und Alexanders Ii. 1857 am Hofe des Königs von Würtemberg, zu Stuttgart Sept. 1857. Im Innern befestigt sich1 die neue Ordnung, welche ihre Stärke aus dem Ruhe- bedürfniss eines arbeitsamen Volkes zieht. Ohnmacht der royalistischen Parteien, der Orleanisten und Legitimisten, welche ihre „Fusion“, die Versöhnung der älteren und jüngeren Linie des „Hauses Frankreich“ nicht zu Stande bringen können; kräftige Niederhaltung der gefährlicheren republikanischen Partei — durch rücksichtslose Strenge gegen die Presse und starke Beeinflussung der Wahlen. Wiederholte Attentate auf die Person des Kaisers; das gefährlichste derselben, die Bomben des italienischen Revolutionärs Orsini, 14. Jan. 1858, treffen, (wie Fieschis Höllenmaschine 1835) eine Menge unschuldiger Opfer, nicht aber den Kaiser und steigern den Despotismus im Innern bis zu dem berüchtigten Sicherheitsgesetz, welches von dem Senat gebilligt, von dem knechtischen gesetzgebenden Körper angenommen, durch den rohen Soldaten, der zum Minister des Innern gemacht worden war, General Espinasse durchgeführt, jeden „Verdächtigen“ der Polizeiwillkür preis gibt. Das Attentat bleibt auch für die auswärtige Politik des Kaisers nicht ohne Folgen. 2. England. Anfang 1848 Toryministerium Graf Derby, dann Coali- tionsministerium Lord Aberdeen, Febr. 1855 Ministerium Pal- mer ston und energische Fortsetzung des Kriegs gegen Russ- land, bei welchem die englische Macht doch nur die zweite Rolle

9. Abriss der neuesten Geschichte - S. 37

1875 - Mainz : Kunze
37 tigste Mann, welcher im Sinne der progressistischen Partei regiert, aber 1843 durch einen Aufstand gestürzt wird, der seinen Rivalen General Narvaez und die Moderados ans Ruder, die Königin-Mutter Maria Christina nach Madrid zurück- bringt. Neue Verfassung (1845); eine französische Intrigue bringt die Vermählung der jungen Königin mit ihrem Vetter Infanten Franz d’Assis, ihrer Schwester mit dem Herzog von Montpensier, viertem Sohne Ludwig Philipps zu Wege. Ver- fassungswirren, Kämpfe verschiedener Coterien, Ministerwechsel, Hofkabalen hier wie in Portugal; für die Weltgeschichte ohne Bedeutung. 2. Italien. Dagegen ist die Entwicklung der Dinge in Italien von steigender allgemeiner Wichtigkeit. Die Einheitsbewegung, belebt durch den Hass gegen die österreichische Fremdherrschaft macht in den Gemüthern raschere Fortschritte als die ent- sprechenden Ideen in Deutschland, wo die Gegensätze weniger gewaltsam gespannt sind, die Volksnatur weniger leidenschaft- lich ist. Liberale und Radicale („das junge Italien“ Joseph Mazzinis); wichtig das Buch Vincenzo Giobertis über den „Primat Italiens“, der Italien die erste Stelle in der Fort- schrittsbewegung der Welt und dem Papst die erste Stelle an der Spitze eines neuen auf freisinnigem Grunde ruhenden italie- nischen Bundes vindicirte. Epochemachend war die Papstwahl vom 14. Juni 1846; Cardinal Johann' Maria Mastai (geb. 13. Mai 1792) als Pius Ix. gewählt- Als milder, menschen- freundlicher, gutherziger Mann beginnt er mit einem Amnestie- dekret und Reformen seine lange und wunderreiche Regierung; errichtet einen Staatsrath und, halb freiwillig, halb schon ge- zwungen durch die Bewegung, deren Führer aus dem milden priesterlichen Mann einen Papst im Sinne der Träume Giobertis machen, eine (Bürgergarde; auf der ganzen Halbinsel drängt die liberale und nationale Partei unter der Fahne des Evviva Pio Nono vorwärts. Oesterreich nimmt dieser Bewegung gegen- über eine feindselig drohende Haltung an, lässt Juni 1847 unter päpstlichem Protest Ferrara besetzen, schliesst^Offensiv- und Defensivtraktate mit den Herzogen von Modena und von

10. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.
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