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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

2. Alte Geschichte - S. 74

1872 - Mainz : Kunze
iv. Sjmrtitö Kekrgeundjt 404—387 ö. eut. £)er peloponnefifd£)e ßtieg ^atte jo, nadfjbem audf) ©amos doi= leitbs üon ßpfanber bedungen war, mit einem oollftänbigen ©iege der f par tan if d)en 2b affen und der non den ©partanern oer= tretenen oligardljif dfjen ©taatäorbnung geenbigt. den ifjrer 23unbe3genoffenjcf)aft neu gewonnenen, befonbers den oormab-atljenifcfjen©täbten überall ©efarc^ien ein gefegt, Regierungen oon je 10 oligardfjifd) gefinnten Männern, mit benen ßpfanber längft Sserbinbungen unterhalten f>at; neben und über if»nen fpartanifdfje §armoften, rao nötljig mit einem jt'ommanbo lafebämonifcfjer Gruppen, £)ie jpartanifcfje^errfd^aft brücfenb und unbebingt; tt>a§ ein ©partiate, auclj ofine amtlichen (Sfjarafter, in einer ©tabt an= orbnete, rear unroeigerltcfjeio ©efe£; den (Efjarafter biefer £>errfd£)aft mag man fidfj an Männern rcie jileard£)0§ (Xen. 2ln. 2, 6, 1—15) oeranfcf)aulict)en. ©er erfte 0ftücf]cf)lag gegen biefelbe gefyt oon 2ltf»en au3. 1. £)ie £errf$aft der breifcig Scannen gu Sitten und tf)r ©tur§ burd) £f)raftybulo§ 404. 3. ©dejleifung der dauern 2ltljenä unter ^lötenfdfjall, „er|ter £ag der greifjeit oon £ella3"; (Sinje^ung einer Regierung oon breißigmännern der lafonifcfyen Partei, meiftrütffef)ren= den ©eäd^teten, unter benen ^ritiaä und eram eneä die bebe u= tenbften. ®ie ^ranniä der 30, anfangs gemäßigt, oon £ag gu Sag gewalttätiger (Äritias): fpartanifdjes Xruppenfommanbo auf der 23urg; Einrichtungen naef) jummarifdjem ©ericfytstoerfaljren, ©ütereingiefyungen; bei dem oergeblicfjen Sberfude), der neuen Regie= rung eine einigermaßen gefet3lid)e $orm gu geben, erliegt Stfyeramenes. angefidfjtg be3 oon £>olc§trägern bebrojjten Rat^S oom Slltar weg= gefdejleppt, muß er den ©iftbedejer trinfen: die terroriftifdje ^>ars tei unter Jlritiaä fiegt. Einrichtungen und ©utereinjie^ungen •nur nodf) uon gemeiner ^abfud^t, nidjt einmal oon und ^ßarteis

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

6. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 138

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
188 Vertikale Gliederung Europas. §. 44. Lage Theil nehmen und an Mannichfaltigkeit des Culturlebens den Län- dern an der Peripherie nicht nachstehen, was in Asien keineswegs der Fall ist. Zu den allgemeinen Vorzügen der horizontalen Gliederung Euro- pas kommen noch zwei besondere hinzu: die Gestaltung seiner Nord- seite und die Beschaffenheit und Lage seiner Inseln. Denn die Nordseite Europas hat durch die Bildung zweier Binnenmeere, der Nord- und Ostsee, sowie des tief einschneidenden weißen Meeres, der bedeutenden Halbinseln und zahlreichen Inseln einen wesentlichen Vorzug vor der wenig gegliederten Nordseite Asiens, die von der höher entwickelten Südseite Asiens durch das nomadisch gebliebene Centralasien getrennt ist. — Und mehr noch als in den halb getrennten Gliedern des Stammes zeigt sich in den ganz getrennten, den Inseln, die glückliche Grundgestaltung unseres Erdtheiles. Es sind keine isolirte, schwer zu- gängliche, dem Ackerbau hinderliche Felsenklippen, sondern abgesprengte Glieder des Continents, in dessen Bereich sie liegen, und Stationen für den Verkehr und die Ausbreitung der Cultur, die, bei der günstigen Bildung der Oberfläche, auf ihnen selbst (England, Sicilien, Seeland) ihren Sitz aufgeschlagen hat. Durch diese den Continent gleichsam tra- bantenartig umgebenden Inseln ist das System der Gegengestade nicht nur räumlich verdoppelt, sondern auch intensiv unendlich reicher ausge- bildet. Solche Jnselbildung fehlt Afrika fast gänzlich, und die im Süden Asiens hat für den Continent keine Bedeutung; vgl. §. 14. §. 44. Vertikale Gliederung Europas. Eine noch unendlich größere Mannichfaltigkeit als in der ho- rizontalen Bildung der Oberfläche Europas zeigt sich in der verti- kalen Gliederung derselben. Wie dort ein Marimum der Berührung von Land und Meer, so erscheint hier ein hochgesteigertes Durch- einandergreifen aller Hauptformen Der Bodenbildung (von Hochgebirgsland, Mittelgebirge, Tiefebene, Tafelland, Stufen- land) als das Charakteristische von Europa. Fast nirgendwo findet ein Vorherrschen irgend einer massenhaften Bilvung Statt, wie in Asien, welches ebenfalls eine reiche plastische Gliederung hat, jedoch mit colossalen Dimensionen der einzelnen Formen. In Europa findet sich die Plateauform nur in sehr beschränktem Maße, auch die des Hochgebirgsland es kömmt weder in so bedeutender horizon- taler Ausdehnung, noch in so ansehnlicher vertikaler Erhebung vor, wie in Asien und Amerika, und ist allenthalben von Stromthälern und Niederungen durchbrochen, wodurch sie leichter zugänglich und von der Civilisation bequemer zu bewältigen ist, als ähnliche Formen in andern Erdtheilen. Vorherrschend ist in Mittel- und Süd-Eu-

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 304

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
304 Staatsverfassung und Eintheilung Oesterreichs. §. 62. Staatsv erfassung. Das Kaiserthum Oesterreich ist eine im Hause Habsburg-Lothrin- gen in männlicher und weiblicher Linie erbliche Monarchie. - Nach dem Verfassungs-Statut vom 26. Februar 1861 führt die Reichsvertretung den Titel „Reichsrath", bestehend aus dem Herrenhause und dem Hause der Abgeordneten. Die Mitglieder des Herrenhauses haben theils (die Erzherzoge und die Häupter großer Geschlechter) erbliche Sitze, theils sind sie aus Lebenszeit ernannt. Die (343) Abgeordneten werden von den Landtagen aus den Abgeordneten der Kronländer gewählt. Die Uebereinstimmung beider Häuser und die Sanction des Kaisers ist zu allen Gesetzen nothwendig. In Landesangelegenheiten wird jedes Kron- land vom Landtage vertreten, welcher, nebst dem Kirchensürsten jeder Provinz und dem Rector Magnificus der Universität aus ge- wählten Abgeordneten besteht. Das ansführende Organ der Landes- vertretung ist ein gewählter L a n d e s a u s s ch u ß. An der Spitze der politischen Verwaltung der einzelnen Kronländer stehen vom Kaiser ernannte Statthalter. Die größer» Kronländer zer- fallen in Kreise (unter einem Kreispräsidenten) oder Comitate oder Provinzen, diese in Bezirke (unter einem Bezirkshauptmann) und diese in Ortsgemeinden; nur bei Salzburg, Kärnthen, Krain,. Schlesien und der Bukowina fehlt das Mittelglied der Kreiseintheilung, und die Landes- regierung ist zugleich die Kreisbehörde. Eintheilung und Topographie. A. Die zum deutschen Bunde gehörenden Kron- länder. 1. Das Erzherzogthum Oesterreich, das Userland zu beiden Seiten der Donau von Passan bis Preßburg, einst das Passageland der von O. nach W. vordringenden Völker, (Hunnen, Avaren, Magyaren). а. Das Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns {3u Mill. E.) findet für die geringere Fruchtbarkeit seines Bodens (kein Weinbau) einen Ersatz in seinen unterirdischen Schätzen. Denn es betreibt seit alter Zeit eine ausgedehnte Eisenindustrie, von deren Mittelpunkte, Steuer an der Enns („dem österreichischen Birmingham"), aus nicht nur die ganze Monarchie, sondern auch fremde Länder mit Messerklingen, Scheeren, Feilen versehen werden. Die befestigte Hauptstadt Linz (27,600 E.), an der Mündung der Traun in die Donau, hat nicht nur eine militärische Bedeutung durch ihre Lage an der Gebirgsöffnung nach dem Traunthale, sondern ist auch der Hauptpunkt zur Vermittelung des Elbe- und Donaugebietes, namentlich seitdem eine Eisenbahn aus dem Salzkammergute das Sudsalz von Gmunden (am See gl. N.) über Linz nach Budweis in Böhmen ausführt. б. Das Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns (1 % Mill. E.), verdankt seine industrielle Bedeutung der Haupt- und Residenzstadt

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 347

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
England. §. 66. 347 Die Erbfolge ist nicht durch das sog. salische Gesetz auf die männliche Linie beschränkt und geht von einer nähern auf eine entfern- tere Linie nicht eher über, als bis alle männlichen und weiblichen Mit- glieder der erstern erloschen sind. Tritt weibliche Thronfolge ein, so kann der Gemahl der Königin Titel und Ehre eines Königs nur durch ein vom Parlament bestätigtes Decret seiner Gemahlin erhalten. Das Parlament besteht aus a. dem Oberhause oder bou86 of lords, zu welchem gehören: die Prinzen von Geblüte, die geistlichen und weltlichen Pairs, die theils durch Erbrecht, theils (die schottischen und irischen Pairs) durch Wahl, theils zufolge ihres Amtes Sitz und Stimme haben, und b. dem Unterhause oder bou8e of commons, gemäß der Reformbill von 1832 gebildet aus (658 auf 7 Jahre) gewählten Abge- ordneten der Grafschaften, Universitäten, Städte und Burgstecken. Im Oberhause führt der Lord-Groß-Kanzler, im Unterhause der gewählte „Sprecher" den Vorsitz. Die vereinigten Königreiche zerfallen für die Verwaltung in Graf- schaften (England in 40 und Wales in 12 sbires, Schottland in 31 sbir68, Irland in 32 counties). Topographie. I. England. Das eigentliche England zerfällt in ein ackerbauendes und ein gewerbliches; jene größere Hälfte umfaßt den Osten und Süd- osten, diese den Westen und Norden, zum Theil auch den Nordosten des Landes. Das erstere hat seine durch niedrige Küsten und Ebenen zu- gänglichste Seite dem Kontinent der alten Welt zugekehrt und vereinigt in sich, außer der unermeßlichen Hauptstadt, die Sitze der Wissenschaft (die Universitäten und höheren Schulen), des reich dotirten Clerus (die Cathedralstädte), des hohen. Adels (stattliche Schlösser mit reichen Kunst- sammlungen und von weitläufigen Parks umgeben) und der Ackerbau treibenden Bevölkerung (reinliche Dörfer, zahlreiche Landhäuser kleinerer Gutsbesitzer), endlich die besten Kriegshäfen. Auch ist die Ebene vor- herrschender Mittelpunkt der Geschichte. Dagegen enthält das gewerbliche England die reichhaltigen Kohlengruben, die ergiebigsten Metalllager, die großen und kleineren Fabrikstädte nebst ihren durch Wasser- und Eisenstraßen benachbarten Stapelplätzen an der Küste zur Einfuhr von Rohstoffen und Ausfuhr von Kunstprodukten. Die Fabrikstädte, schon von ferne durch eine Reihe thurmähnlicher Schornsteine sich ankündigend, im Innern mit ihren düstern, von kasernenartigen Steinmassen einge- schlossenen Straßen, sind stets in dichte, schwarze Rauchwolken gehüllt.und von dem unaufhörlichen Getöse der zahllosen Werkstätten, Hüttenwerke u. s. w. belebt, daher der reiche Fabrikherr sie jeden Abend verläßt, um auf seinem benachbarten Landsitze reine Luft zu athmen. Eine bequemere Eintheilung als die zahlreichen Grafschaften bietet die historische, freilich jetzt nicht mehr gebräuchliche Eintheilung in die

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 132

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
132 Die westliche Wüste. §. 39. Sande verschlungen, künstliche Brunnen spendeten schon bei sehr geringer Tiefe (6—8') Wasser und so bildeten sich Culturstellen, vorzugsweise am Ost- und Nordostrande der libyschen Wüste. Der östliche Oasenzug, parallel mit dem untern Laufe des Nils, auch die ägyptische Oasenkette genannt, enthält die süd- liche oder große Oase, und die nördliche oder kleine, beide von sehr geringer Breite, aber verschiedener Länge (22 M. und 4 M.). Der nordöstliche Oasenzug beginnt, im O. sich an den vorher genannten fast im rechten Winkel anschließend, mit der Oase Siwah (dem Ammonium der Alten) und endet im W. mit der Oase Fezzän, welche politisch zu Tripolis, also zum türkischen Reiche gehört und den Mittelpunkt des Verkehrs zwischen dem Osten und Westen Nordafrikas, zwischen Kairo und Marokko bil- det. Die Bewohner der Hauptstadt Murzuk sind dadurch die thätigsten und unternehmendsten Kaufleute des nördlichen Afrikas geworden. 2. Die westliche Wüste (Sahel). Die größere, westliche Hälfte der Wüste, welche von der Oase von Fezzän bis zum atlantischen Oceau reicht, erfuhr in Folge jener Richtung der Winde und Stürme von O. nach W. eine außerordentliche Anhäufung des Flugsandes gegen die Meeresküste hin, wodurch sich nicht allein die höchsten Dünen der Erde (bis 400' am Cap Bojador) gebildet haben, sondern auch eine subma- rine Fortsetzung des „Wandermeeres" (wie die Araber die Wüste nennen), eine ausgedehnte Sandbank, welche die Küste von der Seeseite her unnahbar macht und schon vielen Schiffen den Unter- gang brachte. Eine nähere Keimtniß der westlichen Sahara hat gezeigt, daß auch diese Hälfte des vermeintlich ununterbrochenen Sandmeeres begünstigte Landstriche hat, daß auch hier, wie in der östlichen Hälfte (s. S. 131) Berge mit Ebenen wechseln, Wasser und Pflanzenwuchs an vielen Stel- len die Eristenz von Viehheerden und Nomadenvölkern möglich machen und der Austausch der einheimischen Produkte gegen die Waaren Euro- pas und des Sudan sogar einen lebhaften Handelsverkehr begründet. 8. 40. Die afrikanischen Inseln. A. Im atlantischen Ocean oder die weftasrikauischen Inseln: 1. Die (9) Azoren, d. h. Habichtsinseln (*/* Mill. kathol.
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