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1. Alte Geschichte - S. 9

1869 - Mainz : Kunze
9 c. Der Peloponnes, Griechenlands Mropolis', ein ifo- liertes, fast inselartiges Bergland, das durch eine Quermaner uber den Jsthmos von Hellas abgefperrt werden tonate. So besah die Halbiistel die Vortheile insularer Lage ohne deren Nachtheile. Das Gebirgsfystem des Peloponnes ohne Verbindung mil den Stamnigebirgen Mittel- und Nord-Griechenlands. Dasselbe geht von dem mittleren Hochland Arkadien, der ,peloponnesischen Schweiz' aus. Dies Land ganz von Gebirgen eingefchlosfe.n, nur im Westrand von dem Fluhthal des Alpheios durchbrochen. Die hochsten Erhebungen (uber 7000') dieser Randgebirge im Norden: Kyllene, Aroania und Erymanthos, niedriger die Ketten der ubrigen Seiten. Um das Arkadische Binnenland lagern stch die Kiistenlànder, theils nnr Abdachungen jener Randgebirge, theils durch eigne Gebirge felbstandig gegliedert; dies namentlich durch den fast 6000' hohenparnon, derimcap Ma le a, und den Tay gelo s, den hochsten Gipfel des Peloponnes (7416'), der im Cap Tànaron anslauft, von zwei Flussen, Enrotas und Pamisos begleitet. So bildet der Peloponnes wieder vier Halbinfeln, die meffenifche, die zwei lakonischen, die argolische, daher schon im Alterthum mit einem Platanen- oder Weinrebenblatt verglichen. Iii. Mima, Vegetation. Ungewohnlicher Wechfel der klimalischen Verhàltniffe auf kleinem Raum. Uebergang von der Alpennatur des Pindos bis zum Palmenklima Mesfeniens und der Kykladen. Herod. Ili, 106: t] Exxùg rag coqug noxxóv ri y.dwiota y.ey.q(/uuèvag hxu/e. Einfluh des Reichlhums der Naturformen, der Vegetation, der sndlichen Klarheit der Luft und der Lichteinwirkung auf die geistige Entwicklung, die religiosen Vorstellungen und den Kurstt- sinlì der Bewvhner. Der Boden im Ganzen mager, die Bewàsferung nicht aus- reichend, ìoeil die Mehrzahl der griechischdn Flusse entweder quellenlose, im Sonnner versiegende Giestbàche sind oder nur ge- ringen Wasferschatz in ihren Quellen haben. Auch die zahlreichen Landseen nur in der Regenzeit wafferreich. — Bei dichter Be- volkerung kein ausreichender Ertrag. Fruchtbarste Strecken: die thesfalische, bootifche, meffenifche Tiefebene. Grohe Mannigfaltigkeit der Lebensweisen fé nach der wechselnden Natur: Jagd und Vieh- zucht, Weinbau und Ackerbau, Schifffahrt und Fischfang.

2. Erdkunde - S. 101

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 101 — Ewiger Schnee lagert auf ihren Häuptern; tosend und schäumend stürzen die Abflüsse mächtiger Gletscher zu Thal, oft herrliche Wasser- fälle bildend. An diese wild erhabenen Riesen lehnen sich — von der Natur gleichsam zum Schaugerüste bestimmt — die lieblichen Voralpen, gekleidet in saftiges Grün, umlagert von lachenden Ge- filden, bespült von wundervollen Seen. Ii. Die Bewässerung der Schweiz ist sehr reich. Das verhältnismäßig kleine Land sendet seine Flüsse vier verschiedenen Meeren zu: dem Schwarzen Meere den Inn (durch die Donau), dem Mittelmeere die Rhone, dem Adriatischen Meere den T es sin (durch den Po), der Nordsee den Rhein. Das Gebiet des letztern umfaßt deu weitaus größten Teil der Schweiz. In zahlreichen Quellen von der Ostseite des St. Gotthard herabstürzend, umströmt der Rhein in weitem Bogen das Land, indem er die nördlich fließenden Gewässer desselben vorzugsweise durch die Aare in sich aufnimmt. Diese entspringt am Finsteraarhorn, durchfließt den Brieuzer- und Thnnersee, nimmt den Abfluß des Neuenburger- und Bielersees aus und empfängt kurz vor ihrer Mündung nebeneinander die Reuß aus dem Vierwaldstättersee und die Limmat aus dem Zürichersee. Iv. Das Klima der Schweiz ist, hauptsächlich infolge der mannigfaltigen Bodengestaltung, in den einzelnen Teilen des Landes ganz verschieden. Auf der Hochebene und im Jura ist es ziemlich gemäßigt, in den Hochalpen rauh, in den geschützt liegenden Thälern derselben aber ost recht milde. Die Bewohner der Alpen treiben vortreffliche Viehzucht und Milchwirtschaft (Schweizer Käse!), auf der Ebene werden Obst, Wein und Getreide gebaut, doch genügt der Ertrag des letzteren nicht dem Bedarfe, welcher zum Teil durch Einfuhr aus Österreich gedeckt wird. Die nördlichen und westlichen Kantone der Schweiz bilden einen Jndustriebezirk ersten Ranges. Besonders hervor- ragend sind die Erzeugnisse der Seiden- und Baumwollweberei, der Maschinen- und Uhrenfabrikation. Der Handel der Schweiz ist hoch entwickelt und erstreckt sich bis in die fernsten Länder, in denen die Schweizer sich als unternehmende Kaufleute niederlassen. Während

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

4. Freiburger Lesebuch - S. 23

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 23 — des Bodens. Auf den Höhen der Berge die strengen Schwarzwaldtannen, an den Abhängen vielfach mit Laubholz untermischt, der Fuß des Gebirgs von reichen Weinbergen und üppigen Obstgärten umsäumt, die Ebene mit reichen Feldern und fetten Wiesenmatten ausgekleidet, dem Rand der Berge entlang eine Kette von Dörfern, meist uralten Stätten menschlicher Kultur und mitten hinein die Stadt Freiburg hingelagert! Edmund Rebmann. Die Lage von frewurg. i. Für das gedeihliche Bestehen landwirtschaftlicher Siedlungen ist vor allem fruchtbarer Boden erforderlich, dem der Himmel genügend Wärme und Feuchtigkeit spendet zum Wachsen und Reifen der Nutzpflanzen aller Art. Weiter ist noch nötig eine ausreichende Menge Wassers für den Gebrauch von Menschen und Tieren, endlich eine solche Gestaltung der nächsten Umgebung, daß sie Schutz gewährt vor feindlichen Naturgewalten, wie Überschwemmung, Schneebruch oder Bergsturz. Für die Lage der Städte sind teilweise andere Bedingungen entscheidend. Da der Stadtbewohner seine Nahrungsmittel und manches andere, dessen er bedarf, vom Lande, oft sogar aus weiter Ferne bezieht, so kommt für ihn die Fruchtbarkeit des Bodens in der nächsten Umgebung nicht zuerst in Frage. Wohl aber ist auch für ihn sehr wichtig die Wasserversorgung und der Schutz vor Naturgewalten. Dazu kommt aber noch als etwas besonders Notwendiges die Möglichkeit eines leichten Verkehrs dnrck) gute Wege nach allen Richtungen und endlich die Sicherheit vor feindlichen Überfällen im Krieg. In jeder Hinsicht ist Freiburg begünstigt durch seine Lage, und so erscheint es gut verständlich, daß diese Stadt schon bald nach ihrer Gründung zu hoher Blüte gelangte und in der Gegenwart für eine weite Umgebung der wichtige, beherrschende Mittelpunkt werden konnte im Handel und in allen Bestrebungen hohem Fortschritts. Die Stelle, auf der die Stadt liegt, ist nichts anderes als der mächtige Schuttkegel, den die Dreisam beim Austritt aus ihrem Schwarzwaldtal in die weite Rheiuebene abgelagert hat. Die Oberfläche dieser lockeren Flußgeschiebe hat ein starkes Gefälle von Osten nach Westen. Das ist für den Zu- und Abfluß des Wafsers und die Reinigung der Stadt überaus günstig. In den Kiesmassen des nahen Dreisamtales ist ein fast unerschöpflicher Vorrat reinen Gruudwassers vorhanden, das durch große Brunnenleitungen der Stadt zugeführt wird. Alles verunreinigte Gebrauchswasser wird rasch und sicher durch eine treffliche Schwemmanlage wieder abgeführt. Dieser Umstand begünstigt die Gesundheitsverhältnisse der Bewohner in hohem Grad. Sehr wertvoll in dieser Hinsicht sind

5. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

6. Freiburger Lesebuch - S. 18

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 18 — Burg zwischen dem Gewerbekanal und der Dreisam in der sog. Obern Ane, während die Bürger das Gebiet der „Stadtfreiheit" hinter den Stadtmauern innerhalb der vier Tore bewohnten. Von größter Wichtigkeit für die weitere Entwicklung der Stadt war es, daß Herzog Konrad vor allem reiche Kaufleute hierher berief, um Freiburg sofort als Handels- und Gewerbeplatz Bedeutung zu verleihen. Diese Kaufleute verwalteten Gewicht und Maß und besetzten die Ämter der Stadtverwaltung. Aus ihnen sind später die vornehmsten Familien der Stadt hervorgegangen, und ihrer Unternehmungslust und dem reg-famen Fleiß der Handwerker ist es vor allem zu verdanken, daß Freibnrg bald eine der wichtigsten Städte in den oberrheinischen Landen wurde und rasch an Bevölkerung zunahm. Schon im 13. Jahrhundert entstanden auf allen Seiten reiche Vorstädte, gegen Norden die Neuburg mit der Nikolaus-kirche und mehreren hundert Häusern, nach Westen die Lehenervorstadt, und im Süden die Schneckenvorstadt vor dem Martinstor zu beiden Seiten der Straße, die Gerberau und Insel. Damals begann Freiburg sein herrliches Münster zu erbauen. Es war der Höhepunkt der Macht unserer Stadt im Mittelalter. Hermann Flamm. 8. Ein Totenbaum. 1122. Wo an schwarzen Tannenwäldern Himmelhohe Klippen ragen, Donnernd des Gebirgs Gewässer An die Felsenrippen schlagen, Kommt ein Männerzug geschritten Auf des Pfades schmalem Saum, Feierlich in ihrer Mitten Tragend einen Totenbaum. Und der Zug aus finsterm Walde Immer weiter aufwärts geht er, Bis von mondbeglänzter Halde Ragt das Kloster zu Sankt Peter. Vor dem hohen Dome stellen Sie die schwere Bürde ab: „Mönche kommt aus euren Zellen! Euer Fürst begehrt ein Grab!“ — Aus dem besten Schlafe ringen Sich die Brüder nur verdrossen; Ahnungslos, was jene bringen, Wird die Pforte nun erschlossen;

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 255

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. ¿o5 aufs neue an, trennt die Macht der Alliirten und schlägt die einzelnen Abtheilungen mehrere Male. Dennoch erkennt er die steigende Gefahr Napoleons und sucht sich durch eine kühne Kriegslist zu retten, indem er mit seinen Ctst ^eitert' Truppen nach dem Rheine marschirt und den Verbündeten den Krieg in den Rücken zu spielen anhebt. Allein diese merkten die List, die Schlachten von Laon (9. und 10. März), Soissons (13. März) und Arcis snr Aube (20—22. März) hoben aufs neue ihr Wafsenglück, und so zogen sie auf Blüchers rastloses Drängen vorwärts nach Paris, welches Joseph Bonaparte vertheidigen sollte. Schon unterhielt man Einverständnisse mit einigen hochgestellten Personen, welche auf Napoleons Untergang bauten und Verrath spannen. Ende März erschienen P^is wird Schwarzenberg und Blücher vor der großen Hauptstadt: die Kaiserin erobert und ' , Napoleon ab- mit dem Könige von Rom und dem spanischen Exkönig Joseph waren gesetzt, entflohen. Nachdem Schwarzenberg die Höhen von Bellesville und Blücher die des Montmartre erstürmt hatte, kapitulirte Paris. Napoleon ward des Thrones entsetzt, und ein Bruder Ludwigs Xvi. zum Könige ernannt, nachdem er die Haupterrungenschaften der Revolution be- stätigt hatte. Napoleon hatte zu spät den Marsch der Alliirten auf Paris er- Napoleon fahren und zu keinem Entschlüsse kommen können. Endlich warf er nimmt Ab- sich in eine Postkutsche und eilte nach Paris. Sobalv er aber die ieiuer ®fltbe Capitulation erfuhr, kehrte er nach dem Schlosse Fontainebleau zurück. 'n Fontaine- Er hatte noch über 50,000 Mann und versprach denselben in einem Anfalle von Wuth eine zweitägige Plünderung der Hauptstadt, wenn sie ihm folgen wollten. Allein seine eigenen Marschälle verließen ihn jetzt. So blieb ihm denn Nichts übrig, als für sich und seinen Erben eine vollständige Abdankung zu unterzeichnen; man hatte ihm einen Jahrgehalt von 2 Millionen Franken, den Kaisertitel, die Insel Elba als ein souveraines Land und 700 Mann Leibwache zugestanden. Noch einmal ließ er im Schloßhofe sein Garderegiment aufstellen, umarmte den Befehlshaber desselben, küßte den Adler und hielt eine erschütternde und geht Abschiedsrede. Am 28. April landete er aus Elba. Seine Gemahlin öt6a‘ folgte ihm nicht dahin; sie erhielt die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla und ging mit ihrem Sohne nach Oestreich zurück. Am 5. Mai hielt Ludwig Xvkkk., der Bruder Ludwigs Xvk., welcher sich seit 1807 in England aufgehalten hatte, seinen feierlichen Einzug in Paris, um den Thron der Bourbonen wieder einzunehmen. Mit ihm schlossen die Alliirten am 30. Mai 1814 den ersten Pariser Frieden. Frankreich behielt seine alten Grenzen von 1792, brauchte keine Kriegs- Der erste contributionen zu zahlen und von allen geraubten Kunstschätzen Nichts ^^^814

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 132

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
132 Die westliche Wüste. §. 39. Sande verschlungen, künstliche Brunnen spendeten schon bei sehr geringer Tiefe (6—8') Wasser und so bildeten sich Culturstellen, vorzugsweise am Ost- und Nordostrande der libyschen Wüste. Der östliche Oasenzug, parallel mit dem untern Laufe des Nils, auch die ägyptische Oasenkette genannt, enthält die süd- liche oder große Oase, und die nördliche oder kleine, beide von sehr geringer Breite, aber verschiedener Länge (22 M. und 4 M.). Der nordöstliche Oasenzug beginnt, im O. sich an den vorher genannten fast im rechten Winkel anschließend, mit der Oase Siwah (dem Ammonium der Alten) und endet im W. mit der Oase Fezzän, welche politisch zu Tripolis, also zum türkischen Reiche gehört und den Mittelpunkt des Verkehrs zwischen dem Osten und Westen Nordafrikas, zwischen Kairo und Marokko bil- det. Die Bewohner der Hauptstadt Murzuk sind dadurch die thätigsten und unternehmendsten Kaufleute des nördlichen Afrikas geworden. 2. Die westliche Wüste (Sahel). Die größere, westliche Hälfte der Wüste, welche von der Oase von Fezzän bis zum atlantischen Oceau reicht, erfuhr in Folge jener Richtung der Winde und Stürme von O. nach W. eine außerordentliche Anhäufung des Flugsandes gegen die Meeresküste hin, wodurch sich nicht allein die höchsten Dünen der Erde (bis 400' am Cap Bojador) gebildet haben, sondern auch eine subma- rine Fortsetzung des „Wandermeeres" (wie die Araber die Wüste nennen), eine ausgedehnte Sandbank, welche die Küste von der Seeseite her unnahbar macht und schon vielen Schiffen den Unter- gang brachte. Eine nähere Keimtniß der westlichen Sahara hat gezeigt, daß auch diese Hälfte des vermeintlich ununterbrochenen Sandmeeres begünstigte Landstriche hat, daß auch hier, wie in der östlichen Hälfte (s. S. 131) Berge mit Ebenen wechseln, Wasser und Pflanzenwuchs an vielen Stel- len die Eristenz von Viehheerden und Nomadenvölkern möglich machen und der Austausch der einheimischen Produkte gegen die Waaren Euro- pas und des Sudan sogar einen lebhaften Handelsverkehr begründet. 8. 40. Die afrikanischen Inseln. A. Im atlantischen Ocean oder die weftasrikauischen Inseln: 1. Die (9) Azoren, d. h. Habichtsinseln (*/* Mill. kathol.

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 343

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Klima und Vegetation. Bevölkerung Großbritanniens. §. 66. 343 England und Schottland haben zusammen mehr als 100 Canäle; die wichtigsten sind der Bridgewater- und der Derby-Canal in England, der von Glasgow und der schon oben genannte Caledonische in Schottland; beide letztere gehen von Meer zu Meer. In Irland stebt die Ostküste mit der Westküste und also die irische See mit dem Ocean durch zwei Canäle von fast gleicher Länge in Verbindung, welche beide von Dublin nach dem Shannon führen, den großen Canal und den Königs-Canal. Klima und Vegetation. Die oceanische Atmosphäre Großbritanniens, wo kein Ort mehr als 15 M. von der Küste entfernt ist, gleicht nicht nur den Unterschied der Jahreszeiten, sondern auch den der Lage nach Breitegraden in bedeutendem Maße aus; denn die Winter sind milde, die Sommer kühl, Frühjahr und Herbst naß (daher das krästige Grün der englischen Wiesen). Dagegen sind die Unterschiede zwischen hoher und tiefer Lage in Bezug auf das Klima sehr schroff, die Berggegenden haben die Nachtheile des oceanischen und des continentalen Klimas, strenge Winter, naßkalte Sommer, beständige Nebel. Ewiger Schnee kömmt auf denselben jedoch nicht vor; nur die höchsten Punkte haben die größere Hälfte des Jahres Schnee. In Folge dieses Klimas- gedeiht in Großbritannien Alles vortreff- lich, was nicht einer bedeutenden Sommerwärme bedarf, weshalb Süd- früchte und Wein nicht zur Reife gelangen, während doch an der Süd- küste wegen der milden Winter mehrere Baumarten Vorkommen (wie Myrte, Lorbeer), die auf dem Festlande unter viel südlicherer Breite nicht im Freien gedeihen. Nichts wird jedoch durch das Klima mehr begünstigt als die Viehzucht, welche daher neben dem Getreidebau die Hauptbeschäftigung der ländlichen Bevölkerung ausmacht. B ev ölkerung. 1. Während Großbritannien (ohne die Nebenländer außer Europa) an absoluter Bevölkerung unter den Hauptmächten Euro- pas die vierte Stellung einnimmt, behauptet es in Hinsicht aus relative Bevölkerung (5000 auf 1 □ M.) die erste, und kein euro- päisches Land hat so viele Concentrationspnnkte großer städtischer Be- völkerung (16 Städte mit mehr als 100,000 E.). In England und Wales „ Schottland „ Irland ,, Helgoland, Gibraltar, Malta, Gozzo wohnten 1861 20,061,725 „ 1857 3,064,566 „ 6,047,492 „ „ 146,591 29,320,374 Diese Bevölkerung ist sehr ungleichmäßig über das Land vertheilt. Während die Grafschaft Mirdleser, wozu ein Theil von London gehört, mehr als 130,000 E. auf der fdm. enthält, leben in einzelnen Theilen der schottischen Hochlande nur 250, also 500mal weniger, auf dem- selben Raume.

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 251

1876 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 251 Vater, einem hessischen Rittmeister, nach Rügen gebracht worden, wo die schwedischen Husaren in der Brust des Jünglings den Wunsch rege machten, Soldat zu werden. Blücher trat als Fahnenjunker bei ihnen ein, ward aber bei dem ersten Zusammenstoß von demselben preußischen Husarenregimente gefangen genommen, welches er in der Folge so ruhmvoll befehligte. Der Oberst von Selling bewog ihn hierauf preußische Dienste zu nehmen (1760). Auf Beförderung harrend, ward ihm der Lieutenant von Jägersfeld vorgezogen, und sofort schrieb er an Friedrich den Großen: „Der von Jägersfeld, der fein anderes Verdienst hat, als der Sohn des Markgrafen von Schwedt zu fein, ist mir vorgezogen; ich bitte um meinen Abschied." Doch erfolgte dieser erst, nachdem Blücher einen Arrest überstanden, und auf fein wiederholtes Ansuchen mit dem lakonischen Berichte: „Der Rittmeister Blücher kann sich zum Teufel scheren!" Erst 1793 ward er von Friedrich Wilhelm Ii. zum Kommandanten der Belling'fchen Husaren ernannt ; er zeichnete sich damals am Rheine aus. Als Generalmajor focht er in der Schlacht bei Auerftädt mit, nach deren Verlust er sich bis Lübeck zurückzog. Hier mußte er kapitulieren und unterschrieb die Kapitulation, daß ihm dieselbe vom Prinzen von Pontecorvo angetragen und von ihm nur wegen Mangels an Munition, Proviant und Fonrage eingegangen worden fei. Bald darauf ward er ausgewechselt und arbeitete nach dem Tilsiter Frieden im Kriegsdepartement in Berlin, bis er, wie man sagt, auf Napoleons Treiben in den Ruhestand versetzt wurde. Darum war auch Blücher nicht in Rußland. Sein Ruhm beginnt mit dem Frühjahre 1813. Seine eigenthümliche Schnelligkeit beim Angriffe hat ihm zuerst bei den Russen den Ehrennamen „Mar-schall Vorwärts" erworben; feine Derbheit, Leutseligkeit und gründliche Franzofenwuth haben den Liebling des deutschen Volkes unvergeßlich gemacht. Blücher war stets ein Mann der That und Entschiedenheit und ein abgesagter Feind „aller Dintenkleckferei und Federfuchferei". Der Krieg begann. Freudig und rüstig erschien auch der alte Blücher, ein Jüngling trotz des Silberhaares, auf dem Kampfplatze und übernahm den Oberbefehl über die Preußen. Hamburg und Lübeck wurden befreit, der Herzog von Mecklenburg - Strelitz sagte sich von Napoleon los. Schlagfertig war Letzterer in Deutschland erschienen. Bei Lützen und Großgörfchen geschah die erste große Schlacht, in welcher Napoleon den Muth der Preußen kennen lernte. Wegen der ungeheueren Verluste (auch Scharnhorst ward verwundet und starb bald nachher) brachen die Verbündeten den Kampf ab und zogen sich über die Elbe zurück. Bei Bautzen ward abermals hart gestritten, Schlachten bei Lützen und Groß-görschen.
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