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Hofen ist Lützelburgs Bedeutung geschwunden. — b) Das nie-
derrheinische Bergland, der westliche Theil des jenseits seines
großen Querspalts bis zum Wefergeblet reichenden niederrheini-
schen Schiefergebirgs*) erhebt sich aus dem südlichen Plateau
und senkt sich nach N. u. W. allmählich zur Tiefebene. Bedeu-
tendere Bergrücken und Kegel im O. Das Plateau durch viele
tiefe Flnßthäler gespalten; der größte Querspalt der der Maas
(von Sedan her bis Lütt ich) in dem außerhalb Deutschlands
liegenden Theile; der größte und tiefste Längenspalt das hier
auffallend gewundene und darum nicht als große Straße nutz-
bare weinreiche Moselthal von Trier bis Coblenz; zwi-
schen diesem und dem der Nahe der H uns rück, ein an das
Saarbrücker Plaleau anschließendes durch den Rhein vom Tau-
nus getrenntes Plateau mit parallelen waldigen Bergzügen.
Nördlich zwischen Mosel und Rhein die früher theilweis kahle,
jetzt der Waldkultur zurückgegebene vulkanische Eisel (Brand-
feld), mit Basaltkegeln, Kraterseen (Maare). Ihr nordwestlicher
Theil zwischen Roer und Maas: die hohe Veen (Fenn-Sumpf),
auf der Höhe große Torfmoore, an den Abhängen reiche Kohlen-
und Eisenlager für die Industrie von Lütt ich und Aachen.
Zwischen diesen Städten und Mastricht in der vorliegenden
Maasniederung ein Dreieck auf der Basis der Maas: Wiege der
Karolinger Macht. — Westliche Fortsetzung der Eifel: die Ar-
dennen, mit welliger Oberfläche, theils Laubwald, theils magere
Weide oder Moor; an den Rändern und in den Flußthälern
reich belebt (s. die Niederlande S. 38).**)
Die nordöstliche Fortsetzung:
3. Das ostniederrheinische und westfälische Berg-
land; von den rechtsrheinischen Nebenflüssen durchschnitten. Aus
dem Rhein- und Mainthale steil aufsteigend als Fortsetzung des
Hnnsrück: das waldige durch die Bäder belebte Plateau des
Taunus (Feldberg 2600') mit Spuren des bis Regensburg
sich erstreckenden limes Romanus; der Ostrand fällt sanft zur
Wetterau und dem hessischen Berglande ab. Das tiefe, reich
*) Beiden Theilen gemeinsam auch der Reichthum an Eisen und Kohlen
sowie die Reize der belebten Flußthäler neben der Oew auf den Hoch-
flächen.
**) Der größte südwestliche Theil dieses Ardeunenlandes wie das nörd-
lich daranstoßende Tiefland, altes austrasisches Land, von Deutschland los-
getrennt, nur der Luxemburgische Winkel zwischen Sauer und Mosel außer
der Sprache noch durch materielle Interessen des Zollvereins mit Deutsch--
land verbunden.
Götze, geographische Repetitionen. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Hofen Sedan Deutschlands Coblenz Rhein Rhein Maas Aachen Niederlande_S. Rhein- Mainthale Taunus_(Feldberg Regensburg Wetterau Deutschland Luxemburgische
246
den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 98 —
anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen.
Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle.
4$. Die Entwässerung.
Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug.
Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden.
In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben.
In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte.
In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. ¿o5
aufs neue an, trennt die Macht der Alliirten und schlägt die einzelnen
Abtheilungen mehrere Male. Dennoch erkennt er die steigende Gefahr Napoleons
und sucht sich durch eine kühne Kriegslist zu retten, indem er mit seinen Ctst ^eitert'
Truppen nach dem Rheine marschirt und den Verbündeten den Krieg
in den Rücken zu spielen anhebt. Allein diese merkten die List, die
Schlachten von Laon (9. und 10. März), Soissons (13. März) und
Arcis snr Aube (20—22. März) hoben aufs neue ihr Wafsenglück,
und so zogen sie auf Blüchers rastloses Drängen vorwärts nach Paris,
welches Joseph Bonaparte vertheidigen sollte. Schon unterhielt man
Einverständnisse mit einigen hochgestellten Personen, welche auf Napoleons
Untergang bauten und Verrath spannen. Ende März erschienen P^is wird
Schwarzenberg und Blücher vor der großen Hauptstadt: die Kaiserin erobert und
' , Napoleon ab-
mit dem Könige von Rom und dem spanischen Exkönig Joseph waren gesetzt,
entflohen. Nachdem Schwarzenberg die Höhen von Bellesville und
Blücher die des Montmartre erstürmt hatte, kapitulirte Paris. Napoleon
ward des Thrones entsetzt, und ein Bruder Ludwigs Xvi. zum Könige
ernannt, nachdem er die Haupterrungenschaften der Revolution be-
stätigt hatte.
Napoleon hatte zu spät den Marsch der Alliirten auf Paris er- Napoleon
fahren und zu keinem Entschlüsse kommen können. Endlich warf er nimmt Ab-
sich in eine Postkutsche und eilte nach Paris. Sobalv er aber die ieiuer ®fltbe
Capitulation erfuhr, kehrte er nach dem Schlosse Fontainebleau zurück. 'n Fontaine-
Er hatte noch über 50,000 Mann und versprach denselben in einem
Anfalle von Wuth eine zweitägige Plünderung der Hauptstadt, wenn
sie ihm folgen wollten. Allein seine eigenen Marschälle verließen ihn
jetzt. So blieb ihm denn Nichts übrig, als für sich und seinen Erben
eine vollständige Abdankung zu unterzeichnen; man hatte ihm einen
Jahrgehalt von 2 Millionen Franken, den Kaisertitel, die Insel Elba
als ein souveraines Land und 700 Mann Leibwache zugestanden. Noch
einmal ließ er im Schloßhofe sein Garderegiment aufstellen, umarmte
den Befehlshaber desselben, küßte den Adler und hielt eine erschütternde und geht
Abschiedsrede. Am 28. April landete er aus Elba. Seine Gemahlin öt6a‘
folgte ihm nicht dahin; sie erhielt die Herzogthümer Parma, Piacenza
und Guastalla und ging mit ihrem Sohne nach Oestreich zurück. Am
5. Mai hielt Ludwig Xvkkk., der Bruder Ludwigs Xvk., welcher sich
seit 1807 in England aufgehalten hatte, seinen feierlichen Einzug in
Paris, um den Thron der Bourbonen wieder einzunehmen. Mit ihm
schlossen die Alliirten am 30. Mai 1814 den ersten Pariser Frieden.
Frankreich behielt seine alten Grenzen von 1792, brauchte keine Kriegs- Der erste
contributionen zu zahlen und von allen geraubten Kunstschätzen Nichts ^^^814
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Joseph_Bonaparte Napoleons Schwarzenberg Napoleon Joseph Schwarzenberg Napoleon Ludwigs_Xvi Ludwigs Napoleon Napoleon Guastalla Ludwig_Xvkkk Ludwig Ludwigs_Xvk Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Rheine Laon Paris Napoleons Rom Paris Paris Paris Fontainebleau Elba Elba Piacenza Oestreich England Paris Frankreich
yr
Der Mittelrhein. § 55. 225
zweier ansehnlicher Zuflüsse, der Jart und des Kocher, welche einen merk-
würdigen Parallelismus darbieten, indem sie fast an gleicher Stelle auf rer
rauhen Alp entspringen, mit denselben Krümmungen und also gleicher Lrtrom-
entwickelung erst nördlich, dann westlich fließen und sich fast an demselben Punkte
in den Neckar stürzen.
Der Main, unter den deutschen Nebenflüssen des Rheines der wichtigste,
bildet die Grenzscheide zwischen Nord- und Süddeutschland. Er entspringt am
östlichen Abhange des Fichtelgebirges in zwei Quellarmen: dem rothen und
weißen Main, die sich bald in einem gemeinsamen Bette vereinigen. Nach
kurzem obern Laufe in einer einzigen Rinne nimmt der Main die ihn an Gebiet
und Länge des Laufes bis dahin übertreffende Regnitz, überhaupt seinen be-
deutendsten Zufluß, auf, wodurch er (unterhalb Bamberg) in höherm Grade
schiffbar wird. Der vielfach und stark gekrümmte mittlere und untere Lauf
mit der Hauptrichtung gegen W- wird im N. von höhern Gebirgsmassen (Fran-
kenwald , Thüringerwald, Rhön, Spessart, Vogelsberg, Taunus), im S. von
Hochebenen und niedern Höhenzügen begleitet, ein Umstand, der von wohlthä-
tigem Einflüsse auf das Klima ist, weshalb das Maingebiet zu den am meisten
begünstigten Strichen von Mitteldeutschland gehört.
bb. Der Mittelrhein (17 M.), von Bingen bis Bonn, besteht
aus zwei engen, gleichförmig gebildeten Thalspalten in der Mitte des
niederrheinischen Berglandes, die durch ein kurzes, weiteres Thalbecken
(von Coblen; bis Andernach) von einander getrennt werden. Dieser
Abschnitt des Rheinlaufes ist von allen dersenige, welcher am wenigsten
getheilt und am wenigsten gekrümmt ist, daher bildet er auch den natür-
lichsten und directesten Weg des Verkehrs zwischen Ober- und Nieder-
rhein, zwischen Nord- und Süddeutschland, dessen Benutzung jedoch erst
in jüngster Zeit durch die Wegräumung einiger Hindernisse für die
Schifffahrt (beim Bingerloch, beim Lurleifelsen, bei Unkel) einen höhern
Aufschwung nahm. Er ist das von Handel und Schifffahrt am meisten
belebte Flußstück des ganzen Rheknlaufes. An politischer und historischer
Bedeutung hingegen steht der Mittelrhein (in der engern Bedeutung)
den beiden andern größern Abschnitten des Rheingebietes nach. An
seinen schmalen Userrändern, die, namentlich auf der rechten Seite, kaum
den Raum für eine Heerstraße haben, konnten keine bedeutende Concen-
trationspunkte der Bevölkerung entstehen, vielmehr finden sich diese im
N. und S. des Mittelrheins (Mainz, Frankfurt, Bonn, Köln); dort
wählten, mit Umgehung des Mittelrheins, schon im spätern Alterthum
die römischen Legionen ihre Standquartiere, im Mittelalter geistliche uitd
weltliche Fürsten ihre Residenzen, Reichstage ihre Versammlungsorte,
der Handel seine Stapelplätze.
Von den Nebenflüssen, welche sich durch die Gebirge zu beiden
Seiten des Mittelrheins einen mühsamen Weg nach dem Hauptstrome
bahnen, stießt die Nahe diesem schon vor seinem Durchbruche durch das
sogenannte rheinische Schiefergebirge zu, während die Lahn und die
Mosel in der Mitte der beiden Thalspalten, die eine fast, die andere
gerade beim Beginn jenes weitern, Mittlern Bassins, hinzukommen, jene
auf der rechten, diese auf der linken Seite, ans welcher weiter nördlich
noch die Ahr aus einem höchst malerischen Thale zufließt.
Pütz, Lehrbuch d. vergl. Erdbesch. 4. Ausl. 15
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Main Main Main Bamberg Thüringerwald Vogelsberg Taunus Mitteldeutschland Bonn Andernach Rheinlaufes Nieder- Unkel Rheingebietes Mainz Frankfurt Bonn
296
Die Rheinprovinz. §. 61.
dustriereichen Wuppcrstädte, gleichzeitig mit deren Aufschwung, zu ihrer
heutigen Bedeutung gelangte; sie ist zugleich der Sitz der niederrheiuischen
Malerschule; Ruhrort, an der Mündung der Ruhr, ward durch
den Besitz des besten Hafens am preußischen Niederrhein seit der
außerordentlichen Zunahme der Kohlengewinnung im Ruhrgebiete und
der sich daran knüpfenden Industrie in den letzten Jahrzehnten, endlich
durch die Verbindung mit der linksrheinischen Eisenbahn ein lebhafter
Handelsort, der dem ehemals bedeutenden Duisbürg einen Theil seines
Verkehrs entzog. Ebenso betheiligen sich die Festung Wesel (16,000 E.)
an der Mündung der Lippe und Emmerich, die letzte deutsche Rhein-
ftadt gegen N., mit trefflichem Hafen, an Handel und Schifffahrt.
Die größte industrielle Thätigkeit der rechten Rheinseite concentrirt sich
in dem Mittlern Wuppcrthale und dem untern Ruhrthale, sowie in
deren nächster Umgebung. Das erstere enthält in der Doppelstadt
Elberfeld und Barmen (98,000 E.) und den von ihr kaum zu
unterscheidenden nächsten Ortschaften eine lange, ununterbrochene Reihe
industrieller Anlagen (Färbereien, Seide-, Leinen- und Baumwolle-
weberei), während die ebenfalls im Wuppergebiete liegenden Orte: So-
lingen und Remscheid (15,000 E.) die Hauptsitze der rheinischen
Eisen- und Stahlfabrication sind. Das untere Ruhrgebiet hat die
reichsten Kohlenlager, mit deren Ausbeutung sich Essen (17,000 E.),
Werden und Mühlheim an der Ruhr beschäftigen, der letztere Ort
vorzugsweise auch mit der Ausfuhr dieses geschätzten Brennmaterials
nach dem Mittel- und Niederrhein. — Auf der linken Rheinseite liegen
in der Nähe des Stromes: Neuß (an der untern Erft), Creseld
(49,000 E.), .durch Seidefabrikation bekannt, Cleve; weiter vom Strome
entfernt einige Fabrikorte: Viersen (14,000 E.), Gladbach (14,000 E.),
Rheydt.
d. Der Reg.-Bez. Köln/ welcher mit dem Reg.-Bez. Aachen
die Mitte der Provinz einnimmt, trägt seinen Namen von der noch
jetzt, wie früher, reichsten und bevölkertsten Stadt am Niederrhein,
Köln (115,000 E.), welche mit dem gegenüberliegenden Deutz eine
Hauptfestung bildet, und enthält außerdem die Universität Bonn
(19,000 E.).
Köln, im Mittelpunkte des ebenso fruchtbaren, als von induftriereichen
Gebirgsbezirken umgebenen niederrheinischen Tieflandbusens, hat schon im Mittel-
alter als Residenz eines Kurfürsten und Hauptstadt eines großen Metropolitan-
sprengels, als eine der ersten Hansestädte, als natürlicher, zugleich durch Privi-
legien begünstigter Stavelort für die Verbindung der gewerbfleißigen Niederlande
mit dem westlichen und südlichen Deutschland, als Hauptsitz der niederrheiuischen
Manufacturen (Wollweberei), als die blühendste Hochschule im nordwestlichen
Deutschland einen Wohlstand und Glanz erlebt, der auch der Kunst Eingang
verschaffte und hier nicht allein eine besondere Malerschule, sondern auch das
großartigste Denkmal germanischer Baukunst, den erst jetzt seiner Vollendung
entgegensetzenden Kölner Dom, entstehen ließ. Von ihrem später» Verfalle hat
die Stadt sich in jüngster Zeit wieder erholt, indem sie der Centralpunkt der
rheinischen Dampfschifffahrt und der Knotenpunkt der niederrheinischen Eisen-
bahnen wurde und neben ihrem alten und berühmten Industriezweige (blau äs
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: Cleve
Extrahierte Ortsnamen: Rheinprovinz preußischen_Niederrhein Doppelstadt
Elberfeld Barmen Remscheid Niederrhein Creseld Rheydt Aachen Niederrhein Deutz Deutschland Deutschland
Die Rheinprovinz. Die Hohenzollernschen Lande. §.61. 297
Cologne) neue (Zuckerraffinerie, Baumwollespinnerei, Maschinenbau u. s. w.)
in sich aufnahm.
c. Der Reg. - Be z. A a ch e n im W. mit den gewerbreichen
(besonders durch Tuchsabrikation bedeutenden) Städten: Aachen
(57,000 E.) und Burtscheid, beide zugleich Badeorte, Eupen,
Düren (an der Roer), M a l m e d y (Gerbereien) und Jülich (an
der Roer).
6. Der Reg.-Bez. C oblenz, der südöstliche, mit der Festung
Coblenz (26,000 E., gegenüber der Bergfestung Ehrenbreiten-
stein), welche durch ihre Lage im Herzen des schönsten Rheinabschnittes
und am südlichen End^ eines weitern Thalbeckens, an der Mün-
dung der Mosel und unweit des Lahnausflusses, zugleich als einzige
größere Stadt am Mittelrhein, eine ansehnliche commercielle und mili-
tärische Bedeutung gewonnen hat. Die übrigen Rheinftädte dieses Be-
zirkes, mit Ausnahme von Neuwied (der neuen Residenz der Fürsten
von Wied), sind unbedeutend. An der Nahe, da wo diese schiffbar
wird, liegt Kreuznach (Salzbäder), und an der Lahn, von nassauischem
Gebiete enclavirt, der Kreis Wetzlar mit der Stadt gl. N., die durch
ihre Lage zwischen dem hessischen Oberlahngau und dem nassauischen
Unterlahngau der Mittelvunkt des gesummten Lahngebietes und der
Hauptort für dessen Verkehr geworden -ist.
6. Der Reg.-Bez. Trier, der südwestliche, wird durch die Mosel
in eine nördliche und eine südliche Hälfte getheilt, letztere durch die
Saar wieder in eine kleinere, westliche und eine weit größere, östliche
Abtheilung geschieden. Die einzige bedeutende preußische Stadt an
der Mosel, und zwar am Anfänge ihres tiefen Durchbruches durch das
westniederrheinische Bergland und unterhalb des Einflusses der Saar, ist
Trier (20,000 E.), wahrscheinlich die älteste in Deutschland, mit vielen
Ueberresten römischer Bauwerke (Porta nigra, Bäder?, Amphitheater
u. s. w.). An der Saar liegen: a. Saarbrücken in der Nähe eines
reichelr Kohlenlagers, welches nicht allein einen lebhaften Handel bis zum
Rhein (sowohl auf der Mosel als auf der Eisenbahn), sondern auch
zahlreiche industrielle Anlagen (z. B. Glasfabriken) veranlaßt hat,
b. die Festung Saarlouis.
Die Hohenzollernschen Lande (Hechingen und Sig-
maringen), von badischem und württembergischem Gebiete einge-
schlossen , werden von einer besondern Regierung zu Sigmaringen
verwaltet, welche unter dem Oberpräsidium der Rheinprovinz steht.
Sie reichen aus dem Gebiete der Donau, an welcher die Haupt-
stadt Sigmaringen liegt, in das Gebiet des obern Neckar hinein.
L. Die beiden nicht zum deutschen Bunde gehörigen Pro-
vinzen im Osten der Monarchie.
1. (Das Königreich) Preußen, die östlichste und die nörd-
lichste, zugleich die größte Provinz, lagert sich in einem weiten
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 251
Vater, einem hessischen Rittmeister, nach Rügen gebracht worden, wo die schwedischen Husaren in der Brust des Jünglings den Wunsch rege machten, Soldat zu werden. Blücher trat als Fahnenjunker bei ihnen ein, ward aber bei dem ersten Zusammenstoß von demselben preußischen Husarenregimente gefangen genommen, welches er in der Folge so ruhmvoll befehligte. Der Oberst von Selling bewog ihn hierauf preußische Dienste zu nehmen (1760). Auf Beförderung harrend, ward ihm der Lieutenant von Jägersfeld vorgezogen, und sofort schrieb er an Friedrich den Großen: „Der von Jägersfeld, der fein anderes Verdienst hat, als der Sohn des Markgrafen von Schwedt zu fein, ist mir vorgezogen; ich bitte um meinen Abschied." Doch erfolgte dieser erst, nachdem Blücher einen Arrest überstanden, und auf fein wiederholtes Ansuchen mit dem lakonischen Berichte: „Der Rittmeister Blücher kann sich zum Teufel scheren!" Erst 1793 ward er von Friedrich Wilhelm Ii. zum Kommandanten der Belling'fchen Husaren ernannt ; er zeichnete sich damals am Rheine aus. Als Generalmajor focht er in der Schlacht bei Auerftädt mit, nach deren Verlust er sich bis Lübeck zurückzog. Hier mußte er kapitulieren und unterschrieb die Kapitulation, daß ihm dieselbe vom Prinzen von Pontecorvo angetragen und von ihm nur wegen Mangels an Munition, Proviant und Fonrage eingegangen worden fei. Bald darauf ward er ausgewechselt und arbeitete nach dem Tilsiter Frieden im Kriegsdepartement in Berlin, bis er, wie man sagt, auf Napoleons Treiben in den Ruhestand versetzt wurde. Darum war auch Blücher nicht in Rußland. Sein Ruhm beginnt mit dem Frühjahre 1813. Seine eigenthümliche Schnelligkeit beim Angriffe hat ihm zuerst bei den Russen den Ehrennamen „Mar-schall Vorwärts" erworben; feine Derbheit, Leutseligkeit und gründliche Franzofenwuth haben den Liebling des deutschen Volkes unvergeßlich gemacht. Blücher war stets ein Mann der That und Entschiedenheit und ein abgesagter Feind „aller Dintenkleckferei und Federfuchferei".
Der Krieg begann. Freudig und rüstig erschien auch der alte Blücher, ein Jüngling trotz des Silberhaares, auf dem Kampfplatze und übernahm den Oberbefehl über die Preußen. Hamburg und Lübeck wurden befreit, der Herzog von Mecklenburg - Strelitz sagte sich von Napoleon los. Schlagfertig war Letzterer in Deutschland erschienen. Bei Lützen und Großgörfchen geschah die erste große Schlacht, in welcher Napoleon den Muth der Preußen kennen lernte. Wegen der ungeheueren Verluste (auch Scharnhorst ward verwundet und starb bald nachher) brachen die Verbündeten den Kampf ab und zogen sich über die Elbe zurück. Bei Bautzen ward abermals hart gestritten,
Schlachten bei Lützen und Groß-görschen.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Blücher Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Napoleons Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Schwedt Rheine Berlin Napoleons Hamburg Deutschland
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden
das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei-
willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem-
ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche
ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen
von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften
ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un-
ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich
durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer
Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai-
land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo-
logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo,
Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit-
baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so
hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach-
ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör-
lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett-
eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und
dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll-
ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai-
ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein
Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie
aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer-
störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart
nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr
Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und
strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel-
lungen bereiteten.
Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea-
trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte
dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her-
zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi-
schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im
Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere
und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade
ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im
November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem
Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische
Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach-
folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge-
hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun-
gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Bea- Friedrich Boleslaw_von_Polen Boleslaw
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103
an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch
über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten
Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen
Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats-
schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und
konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft
wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla-
ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa-
ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er-
erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war.
Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders
durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß-
wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht
glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei
habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der
Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand
mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien,
Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in
den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi-
schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In-
dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und
Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die
besten Zuflüsse gaben.
Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717
Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be-
mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein
ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol-
len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in
Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen
haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes
und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos-
lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu
Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der
eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge-
danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten
Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle
heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte
bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal-
tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst
in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des
Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem
Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische
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Extrahierte Personennamen: Leo_Iii Leo Gregor_Ii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Europas Asiens Konstantinopels Konstantinopel Europa Asien Italien Frankreich Deutschland Amerika Afrika Konstantinopel Gottes