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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

2. Erdkunde - S. 239

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 239 — Bild 88. Ein Mischling von Peru. schaft und fortwährender Kriege stark herabgekommen. Die Industrie ist bedeutungslos. Der Handel hat sich etwas gehoben. Zwei Eisen- bahnen führen von der Küste mit einer Erhebung bis fast zur Höhe des Montblanc über die Anden. Unter den Handelsartikeln nimmt immer noch die erste Stelle der Guano ein, der verwitterte Mist von See- vögeln, der auf den regenlosen Inseln an der peruanischen Küste sich ange- sammelt hat und ein äußerst ergiebiges Düngemittel bildet. Die Hauptstadt ist Lima (104000 E.), dessen Hafen Callao mit 35 000 E. — Im Innern liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten. Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia- nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten Stromes der Erde. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-

3. Erdkunde - S. 142

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 142 — der berühmte, meist unter dem englischen Namen Sherry bekannte Wein gebaut. — Malaga (134000 E.), Hauptausfuhrhafen des feurigen Malagaweins. — Granada (73 000 E.) in reich bewässer- ter, üppig fruchtbarer Lage. Über der Stadt erhebt sich die Al- hambra, der großartige, nunmehr verfallende maurische Köuigspalast (Bild 45, S. 140). 14. Die Balearen und Pityusen, zwei Inselgruppen östlich des Golfes von Valencia. Hauptorte sind die befestigten Hafen- Plätze Palma (61000 E.) und Mahon. Unweit der Südspitze Spaniens erhebt sich der seit 1704 den Engländern gehörende, stark befestigte Felsen von Gibraltar, „der Schlüssel des Mittelmeeres" (Bild 46, S. 141). In einem wilden Hochthal der östlichen Pyrenäen hat sich seit mehr als 1000 Jahren die kleine Bauernrepublik Andorra erhalten, 452 qkm groß mit etwa 6000 E. Spanische Kolonien. Spanien hat von seinem frühern Ungeheuern Kolonialbesitz nur noch in Afrika mehrere befestigte Plätze an der Nordküste, darunter Ceuta, Gibraltar gegenüber, ferner die Canarischen Inseln und zwei Inseln im Golf von Guinea. Das Königreich Portugal. a) Portugal hat 92 000 qkm und 5 Millionen Einwohner, demnach durchschnittlich 55 aus 1 qkm. Das Land hat nur zwei bedeutende Städte. b) Die Portugiesen sind ein romanisches Misch Volk und ausschließlich katholisch. Wie in Spanien ist auch in Portugal die Landwirtschaft Hanpterwerbsquelle der Bewohner; doch wird Getreidebau nicht aus- reichend betrieben. Von desto größerer Bedeutung ist die Gewinnuug von Wein, Öl und Südfrüchten. Die Viehzucht ist gering, ebenso der Bergbau. Die meisten Jndnstrieerzengnisse werden aus andern Ländern (besonders aus Großbritannien) eingeführt. Auch der Handel ist zumeist in den Händen der Ausländer.

4. Erdkunde - S. 221

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 221 — 1. Das eigentliche Canada, der wichtigste Teil von Britisch- Nordamerika, besteht aus Ober-Canada an vier der Kanadischen Seen, und Uuter-Canada am St. Lorenzstrom, welch letzteres früher französisch war und heute noch teilweise französische Bevölkerung hat. — Sitz der Regierung ist Ottawa mit 44 000 E. — Die wichtigsten Städte aber sind : Q u e b e c (63 000 E.) und Montreal (Bild 82) (217 000 E.) am St. Lorenzstrom, letzteres durch einen Kanal mit New Hork verbunden. — Toronto (180000 E.) am Ontariosee. Bild 82. Montreal mit dem St. Lorenzstrom im Winter. 2. Die Halbinsel Neu-Bramlschweig, ein waldiges Bergland, mit Neu-Schottland an der Mündnng des St. Lorenzstromes. — Halifax mit 40000 E. hat einen ausgezeichneten Hafen, der nie zufriert und darum wichtig ist als Station für die Dampfschiffahrt wie auch als Kriegshafen. 3. Die Hudsonbai-Länder umfassen das fast ganz unbewohnte Gebiet von Labrador bis Alaska, früher im Besitze der Hudsonbai- Gesellschaft, welche den Reichtum an Pelztieren rücksichtslos ausbeutete. 4. Manitoba, südlich vom Wiunipegsee, ein sehr ergiebiges Weizenland, ist in neuerer Zeit vielfach das Ziel der europäischen

5. Erdkunde - S. 228

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
228 — 12. W estv ir ginien. — 13. (Oft») Virgin ien. — 14. Nord-, 15. Südcarolina. —- 16. Georgia. — 17. Florida. Alle diese Staaten betreiben vorwiegend Plantagenwirtschast (Tabak, Zuckerrohr, Baumwolle); Industrie und Handel sind gering. Da hier die Sklaverei herrschte, bilden die Neger noch einen großen Teil der Bevölkerung. B. Die vier südlichen oder Kolfstaaten. 18. Alabama mit dem wichtigen Holz- und Baumwollhafen Mobile (mobil). 19. Mississippi, der erste Staat für Baumwollproduktion. 20. Louisiana hat im Mississippidelta ein sehr ungesundes Klima. — New Orleans (nju orlins), oberhalb der Mississippi- mündung (275 000 E.), ist nicht bloß der wichtigste Ausfuhrhafen für Baumwolle, sondern überhaupt für den unerschöpflichen Reichtum des ganzen Mississippigebietes an Holz, Steinkohlen und Metallen. 21. Texas, der größte Staat, wird erst in neuerer Zeit stärker besiedelt. C. Die drei Staaten am Stillen Gcean. 22. Kalifornien (Bild 84). Wegen des Goldreichtums er- folgte seit der Mitte unseres Jahrhunderts eine massenhafte Ein- Wanderung. Gegenwärtig liegt die Bedeutung Kaliforniens in erster Linie im Getreide-, Wein- und Obstbau und erst in zweiter Linie in der Gewinnung von Gold und Quecksilber. — San Francisco mit 330 000 E. — darunter alle Rassen vertreten —- ist der wich- tigste Hafenplatz an der Westküste Amerikas, durch drei Pacific- bahnen mit den östlichen und südlichen Staaten, durch Dampferlinien mit den wichtigsten Punkten Ostasiens und Australiens verbunden. 23. Oregon. — 24. Washington. v. Die sieben Winnenstaaten im Asten des Mississippi betreiben großartigen Getreidebau und ausgedehnte Viehzucht.

6. Alte Geschichte - S. 105

1870 - Mainz : Kunze
105 nicht jenen abenteuerlichen Unternehmungsgeist, der den seefahrenden Nationen eigen zu sein pflegt. Die Sabiner, die in den wilden Berglandschaften der Apen- ninen wohnten, theilten die Natnr der Bergvölker. Strenge Sitten und Gebräuche, Strenge in religiösen Dingen, starres Fest- halten ail den alten patriarchalischen Znständen, zähe Tapferkeit, Liebe zur freien Natnr zeichneten sie ans. Die Etrusker. Der zweite Urstmnm ist der der Etrusker, Tyrrhener oder, wie sie sich selber nannten, der Rasena. Ihre Sprache, deren Reste zahlreich auf uns gekommen, aber noch nicht entziffert sind, hat keine Aehnlichkeit mit den italischen Dialekten, ja läßt sich all keine bekannte Sprache anschließen und gehört vielleicht nicht dem iildogermanischen Sprachstamme an. Wie in der Sprache, so unterscheidell sie sich auch in ihrer äußeren Erscheinung und in ihrem Charakter von den Italikern. Die regelmäßigen schöllen Formen des Körperbaues, die ideale Kopfbildung, wie sie den Italikern eigen waren, fand nmn nicht bei ihnen. Sie waren plump, hatten einen gedrungenen, stämmigen Körper, einen großen Kopf und dicke Arme. Die Sitten und Gebräuche dieses Volkes deuten ebenfalls auf'eine ursprüngliche Verschiedeliheit, besonders aber die religiösen Vorstellungen, die durchans finster waren. Die bösen Geister spielen die Hauptrolle, und ihnen wurden Menschenopfer gebracht. Die Etrusker hatten eine Hölle, in welche die Seelen der Verstorbenen durch Schlangen zur Peinigung geschleppt wurden*). Bei den Etruskern war der nüchterne praktische Verstand vorherrschend; auch die künstlerische Thätigkeit war vorzugsweise auf die technische Vollendung gerichtet; sie sind die Erfinder des ausgebildeten Gewölbebaues. Die Japygcr. Von ihrer Sprache sind ziemlich viele Ueberreste vorhanden, die bisher nicht enträthselt sind; sie zeigt lvesentliche Verschieden- heiten von allen italischen Dialekten. Noch im vierten Jahr- hundert v. Ehr. erscheinen die Japyger in ihrer Eigenthümlichkeit und werden als Barbaren bezeichnet; zwei Jahrhunderte später :) Mommseri.

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 511

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 187. Die vereinigten Niederlande seit der Trennung von Spanien. 511 England zu ziehen, garantierten sich alle bourbonischen Höfe (Frankreich, Spanien, Neapel und Parma) ihr Gebiet und verpflichteten sich, jede gegen etn Glied des bourbonischen Hauses unternommene Feindseligkeit als eine Gesamtsache des ganzen bourbonischen Hauses zu behandeln. Damit wurden, da Frankreich die Hauptmacht war, die übrigen Staaten der französischen Politik unterworfen. 7. Sebastian Joseph von Carvalho Graf von Oeyras (We-sras), Marquis von Pombal, hatte sich im Anfange seines Ministeriums um die Vergrößerung der portugiesischen Flotte und um die Hebung des Handels und der Industrie große Verdienste erworben, suchte aber seine Stellung auf die schmutzigste Weise in seinem Interesse auszubeuten. So ließ er z. V., um feine Weine besser anzubringen, auf einer großen Strecke die Weinberge ausrotten und Weizen anpflanzen; ferner ließ er sich von dem Könige so viele Güter von solchen schenken, denen der Prozeß gemacht worden, daß er der reichste Mann in Portugal wurde. Gegen seine Ungerechtigkeit erhoben sich zwei Gegner: der Adel und die Jesuiten, die er deshalb zu vernichten beschloß. Ein Teil der Jesuiten wurde auf die rücksichtsloseste und unbarmherzigste Weise auf Schisse geladen und in Italien an das Land gesetzt (1759), ein anderer Teil in das Gefängnis geworfen, in dem viele 18 Jahre schmachtete^, ohne daß man ihnen sagte, weshalb sie eingekerkert worden. Als Joseph I. starb und die Kerker geöffnet wurden, traten noch 800 Jammergestalten an das Tageslicht, halb nackt und so schwach, daß sie die frische Lust nicht ertragen konnten (1777). Pombal wurde zwar abgesetzt, und der oberste Gerichtshof erklärte ihn für einen Verbrecher; da er aber schon 78 Jahre alt war, schonte die Königin seiner aus Mitleid und schickte ihn bloß in die Verbannung. Wie Pombal tu Portugal gegen die Jesuiten verfuhr, so that der Herzog von Aranda unter Karl Iii. in Spanien. 2300 Jesuiten wurden an einem Tage gefangengenommen und nach Civita Vecchia (Tschiwita-Wekkia) abgeführt. Alle Gemeindevorsteher wurden mit dem Tode bedroht, wenn nach der Einschiffung noch ein Jesuit in ihrem Bezirk leben würde, selbst wenn er krank oder auf dem Todbett wäre. 8. Maria Franziska regierte eigentlich von 1777—1816. Allein sie nahm ihren Gemahl Pedro Iii. zum Mitregenten an. Dieser starb aber 1786, und 1792 verfiel die Königin plötzlich in Wahnsinn. Deshalb übernahm der Kronprinz Johann die Regentschaft, die er nach dem Tode der Mntter als Johann Vi. fortführte (1816—1826). § 187. Die vereinigten Niederlande seit der Trennung von Spanien. 512) Seit der Anerkennung der Unabhängigkeit der sieben vereinigten niederländischen Provinzen bildeten diese die sogenannten Genera l st anten, von der wichtigsten Provinz anch gewöhnlich Holland genannt. An der Spitze einiger Staaten standen Statthalter aus dem Hause Nassau-Orauien. Obwohl aber der Handel sich ausbreitete und die Holländer insbesondere wichtige spanisch-portugiesische Kolonien sich erwarben, auch Batavia aus Java gründeten und so das erste Handels-

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 282

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
282 Die mittlere Zeit. blieb krank zurück und legte den Grund zum Kloster St. Gallen. Dieser starb 95 Jahre alt zu Arbou am Fieber (627). — Pirminius war ein fränkischer Weihbischof, der 13 Klöster in Deutschland stiftete, unter welchen Reichenau (724) das berühmteste wurde. Emmer an, ein Gallier, war Bischof vou Regensburg (649), Corbinian Bischof von Freising (f 730), der Jrläuder Kilian (f 689) Bischof von Würzburg. Zu Severiuus, dem Apostel von Ober- und Niederösterreich, kam Odoaker, sich den Segen des Heiligen zu erbitten, und nahm die Prophezeiung mit sich fort, daß er zur Kaiserwürde gelangen werde. Kunibert war ein Deutscher von Geburt und Erzbischof von Köln (663). Die Missionäre, welche aus fremden Ländern kamen, wie z. B. Eolnmba, wandten sich in der Regel zuerst nach Rom, um sich von den Päpsten die Mission auszuwirken und den Segen dazn zu erbitten. Auch erhielten die bischöflichen Missionäre, wenn ihnen auch noch andere Bistümer untergeordnet wurden, von Rom das Pallium (eine wollene Binde), als das Zeichen der erzbischöflichen Gewalt. 3. Winfried, ein Engländer (geb. 680), war ein sehr gelehrter Benediktiner, zu dem aus fremden Klöstern viele Mönche reisten, um bei ihm Unterricht zu nehmen. Er ging 716 nach Friesland, mußte aber, ohne etwas ausrichten zu können, wieder heimkehren. 718 ging er nach Rom und erhielt vom Papst Gregor Ii. einen Mifsiousbrief. Er kam über Bayern nach Thüringen und ging von dort abermals nach Friesland. Im Jahre 755 zum drittenmale dort, erlitt er seinen Märtgrertod. Die Hauptstiftung Winfrieds ist Fnlda, wo er begraben liegt. Den Namen Bonifacins (Wohlthäter) soll er vom Papste erhalten haben, als er das zweite Mal nach Rom kam und zum Bischöfe geweiht wurde, vielleicht war es aber auch fein Klostername. Bonifacius war Erzbischof von Mainz, Primas von Deutschland und päpstlicher Legat für Gallien und Germanien. 8 103. Mohammed und die Araber. 289) Während in Deutschland und den angrenzenden Ländern das Christentum seine Segnungen ausbreitete, war ihm in Arabien ein gefährlicher Feind entstanden. Dort trat Mohammed auf und verbreitete seine Lehre, ein Gemisch von jüdischen und christlichen Religionssätzen, aber aufs klügste dein Nationalcharakter und den Verhältnissen des Landes angepaßt. Er verkündigte den Einen Gott, sich selbst aber als dessen höchsten Propheten. Moses und Jesns lies; er auch noch als Propheten gelten. Zu seiner Lehre sollten alle Ungläubigen mit dem Schwerte bekehrt werden. Dadnrch gewann er die stolzen und kriegerischen Araber, die nun in der Religion selbst einen Vorwand zu Raubzügen und Er-obernngen fanden. Um den Mut und die Tapferkeit noch zu steigern, lehrte Mohammed, daß der Mensch einem unabwendbaren Schicksale (Fatum) anheimgefallen sei, und seinen Tod weder abwenden noch beschleunigen könne (Fatalismus). Damit seine Anhänger mit Begeisterung dem Tode sich in die Arme würfen,

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 413

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 151. Die Entdeckung von Amerika. 413 wesen zu sein, der sie betreten habe, so wurde der ganze Weltteil nach dem Vorgehen des lothringischen Geographen Hyla-E. komylus (Waldseemüller) „Amerika" genannt. 421) Noch von größerer Wichtigkeit als die Entdeckung von Westindien war die von Mexiko (Mechiko) durch Ferdinand 1519. Cortez und die von Peru durch Franz Pizzaro. Diese Län-isw. der waren viel reicher an Gold und Diamanten, so daß Spanien aus denselben unermeßliche Schätze zog. Aber gerade der Reichtum dieser Länder war das Unglück ihrer Bewohner. Die Eroberer verfuhren gegen die (Singebornen auf die schonungsloseste Weise. Ihre Mordlust hatte in zehn Jahren die Hälfte der Bevölkerung dahingeschlachtet und die Habsucht beugte die andere Hälfte unter das Joch unerträglicher Sklaverei in den Zuckerund Tabakspflanzungen. Nur die Dominikaner, welche die Schiffe begleiteten, um das Christentum deu armen Söhnen Amerikas zu bringen, nahmen sich der Unglücklichen an und verlangten eine menschlichere Behandlung, jedoch nur mit geringem Erfolge. Der Vorschlag des edlen Bartoloms delasca-sas, die minder starken Bewohner Westindiens durch stärkere Neger zu ersetzen, um erstere zu schouen, gab sogar zur weitern Verbreitung des abscheulichen Sklavenhandels' Veranlassung. Statt zum wahren Christentums bekehrt zu werdeu, wurden die Indianer mit dem Gifte der europäischen Laster angesteckt. 422) Die Entdeckung Amerikas brachte eine völlige Veränderung in allen Verhältnissen der Alten Welt hervor. Der Welthandel nahm eine ganz andere Richtung an, da die alten Seestraßen verlassen wurden. Im Süden waren es die Genuesen, Venetianer und Pisaner, deren Handel sank. Die Schwächung Venedigs nahm auch den süddeutschen Städten, welche den Handel zwischen der Levante und dem Norden bisher vermittels hatten, ihre Bedeutung. Auch die Hau ja sank, da die Holländer in den Welthandel eintraten. Es kamen aus der Neuen Welt viele Produkte, welche bald zu Bedürfnissen wurden und in allen Gewerben und Geschäften eine größere Thätigkeit veranlaßten. Die Erdkunde und die Naturkunde machten in einem halben Jahrhundert größere Fortschritte, als in allen vorhergehenden miteinander, da eine Ersindnng die andere nach sich zog. Eine große Anzahl höchst nützlicher und angenehmer Pflanzen und Tiere wurden in Europa eingeführt und heimisch gemacht, oder fortwährend durch den Handel herübergebracht. Aber auch die Preise aller Erzeugnisse stiegen, und je mehr das bare Geld sich anhäufte, desto mehr sank der Wert desselben. Die Einnahmen wurden größer, die Ausgaben aber auch, und
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