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1. Die Weltgeschichte - S. 161

1835 - Mainz : Kupferberg
Frieden zu Paris und zu Hubertsburg. 1g1 Oesterreicher (Laudon), befreit wieder Schlesien bis auf Glatz,n.c.t. und nachdem er auch Berlin gegen den Ueberfall der Oester- reicher (Lascy) und Russen (Tottleben) gerettet, schlagt er mit Ziethen den Daun bei Torgau. Georg U. von England stirbt und sein Nachfolger Georg Ih. zahlt keine Hilfsgelder mehr. Friedrich verliert das feste Schweidnitz in Schlesien an 1761. Laudon, und Kolb erg in Pommern an die Russen unter No- manzow. — Frankreich erschöpft, sucht vergebens Frieden zu vermitteln, verbindet sich mit Spanien (Karl I!I ). Por- tugal*) wird bedroht, von England unterstützt. Immer mehr bedrängt, sieht sich Friedrich durch den 1762. Tod Elisabeths gerettet; ihr Neffe und Nachfolger, Peter Iii., sein Verehrer, schließt den Frieden zu Petersburg mit ihm, eben so Schweden zu Hamburg, und Peter laßt selbst seine Russen zu ihm stoßen, wird aber schon nach wenigen Monaten ermordet, und seine Gemalin Katharina Ii be- stätigt den Petersburger Frieden. Friedrich siegt gegen Daun bei Burkersdorf oder Reichenbach (die Russen noch zugegen). Schweidnitz wieder erobert. Die Franzosen bei Lutterberg, die Reichsarmee mit Ocsterreichern bei Freiberg zum letzten Male geschlagen. — Frieden zu Paris zwischen Frankreich, 1763* Portugal, England und Spanien**), und kurz darauf Frie- den zu Hubertsburg zwischen Oesterreich, Sachsen und Friedrich, sammt ihren Alliirten: der Besitz bleibt derselbe, wie vor dem Kriege. Verarmung und Verwüstung in einem großen Theile Deutschlands. ,,f) Der König von Portugal, Joseph 3mmatutef(1750—1777), hatte sein Reich durch seinen Minister Poinbal in Handel, Seemacht und Aufklärung glücklich emporgehoben; aber Lissabon war 1755 durch Erdbeben verschüttet worden. ##) England bekommt von Frankreich Minorka zurück, ferner Canada, Cap Breton, Grenada und die Insel Senegal, und behält die bisher neutralen Inseln Dominique, Tabago und St. Vincent; Spanien erhält Louisiana gegen Florida; Portugal bleibt wie vorher. 11

2. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

3. Erdkunde - S. 239

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 239 — Bild 88. Ein Mischling von Peru. schaft und fortwährender Kriege stark herabgekommen. Die Industrie ist bedeutungslos. Der Handel hat sich etwas gehoben. Zwei Eisen- bahnen führen von der Küste mit einer Erhebung bis fast zur Höhe des Montblanc über die Anden. Unter den Handelsartikeln nimmt immer noch die erste Stelle der Guano ein, der verwitterte Mist von See- vögeln, der auf den regenlosen Inseln an der peruanischen Küste sich ange- sammelt hat und ein äußerst ergiebiges Düngemittel bildet. Die Hauptstadt ist Lima (104000 E.), dessen Hafen Callao mit 35 000 E. — Im Innern liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten. Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia- nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten Stromes der Erde. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-

4. Erdkunde - S. 142

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 142 — der berühmte, meist unter dem englischen Namen Sherry bekannte Wein gebaut. — Malaga (134000 E.), Hauptausfuhrhafen des feurigen Malagaweins. — Granada (73 000 E.) in reich bewässer- ter, üppig fruchtbarer Lage. Über der Stadt erhebt sich die Al- hambra, der großartige, nunmehr verfallende maurische Köuigspalast (Bild 45, S. 140). 14. Die Balearen und Pityusen, zwei Inselgruppen östlich des Golfes von Valencia. Hauptorte sind die befestigten Hafen- Plätze Palma (61000 E.) und Mahon. Unweit der Südspitze Spaniens erhebt sich der seit 1704 den Engländern gehörende, stark befestigte Felsen von Gibraltar, „der Schlüssel des Mittelmeeres" (Bild 46, S. 141). In einem wilden Hochthal der östlichen Pyrenäen hat sich seit mehr als 1000 Jahren die kleine Bauernrepublik Andorra erhalten, 452 qkm groß mit etwa 6000 E. Spanische Kolonien. Spanien hat von seinem frühern Ungeheuern Kolonialbesitz nur noch in Afrika mehrere befestigte Plätze an der Nordküste, darunter Ceuta, Gibraltar gegenüber, ferner die Canarischen Inseln und zwei Inseln im Golf von Guinea. Das Königreich Portugal. a) Portugal hat 92 000 qkm und 5 Millionen Einwohner, demnach durchschnittlich 55 aus 1 qkm. Das Land hat nur zwei bedeutende Städte. b) Die Portugiesen sind ein romanisches Misch Volk und ausschließlich katholisch. Wie in Spanien ist auch in Portugal die Landwirtschaft Hanpterwerbsquelle der Bewohner; doch wird Getreidebau nicht aus- reichend betrieben. Von desto größerer Bedeutung ist die Gewinnuug von Wein, Öl und Südfrüchten. Die Viehzucht ist gering, ebenso der Bergbau. Die meisten Jndnstrieerzengnisse werden aus andern Ländern (besonders aus Großbritannien) eingeführt. Auch der Handel ist zumeist in den Händen der Ausländer.

5. Erdkunde - S. 221

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 221 — 1. Das eigentliche Canada, der wichtigste Teil von Britisch- Nordamerika, besteht aus Ober-Canada an vier der Kanadischen Seen, und Uuter-Canada am St. Lorenzstrom, welch letzteres früher französisch war und heute noch teilweise französische Bevölkerung hat. — Sitz der Regierung ist Ottawa mit 44 000 E. — Die wichtigsten Städte aber sind : Q u e b e c (63 000 E.) und Montreal (Bild 82) (217 000 E.) am St. Lorenzstrom, letzteres durch einen Kanal mit New Hork verbunden. — Toronto (180000 E.) am Ontariosee. Bild 82. Montreal mit dem St. Lorenzstrom im Winter. 2. Die Halbinsel Neu-Bramlschweig, ein waldiges Bergland, mit Neu-Schottland an der Mündnng des St. Lorenzstromes. — Halifax mit 40000 E. hat einen ausgezeichneten Hafen, der nie zufriert und darum wichtig ist als Station für die Dampfschiffahrt wie auch als Kriegshafen. 3. Die Hudsonbai-Länder umfassen das fast ganz unbewohnte Gebiet von Labrador bis Alaska, früher im Besitze der Hudsonbai- Gesellschaft, welche den Reichtum an Pelztieren rücksichtslos ausbeutete. 4. Manitoba, südlich vom Wiunipegsee, ein sehr ergiebiges Weizenland, ist in neuerer Zeit vielfach das Ziel der europäischen

6. Erdkunde - S. 228

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
228 — 12. W estv ir ginien. — 13. (Oft») Virgin ien. — 14. Nord-, 15. Südcarolina. —- 16. Georgia. — 17. Florida. Alle diese Staaten betreiben vorwiegend Plantagenwirtschast (Tabak, Zuckerrohr, Baumwolle); Industrie und Handel sind gering. Da hier die Sklaverei herrschte, bilden die Neger noch einen großen Teil der Bevölkerung. B. Die vier südlichen oder Kolfstaaten. 18. Alabama mit dem wichtigen Holz- und Baumwollhafen Mobile (mobil). 19. Mississippi, der erste Staat für Baumwollproduktion. 20. Louisiana hat im Mississippidelta ein sehr ungesundes Klima. — New Orleans (nju orlins), oberhalb der Mississippi- mündung (275 000 E.), ist nicht bloß der wichtigste Ausfuhrhafen für Baumwolle, sondern überhaupt für den unerschöpflichen Reichtum des ganzen Mississippigebietes an Holz, Steinkohlen und Metallen. 21. Texas, der größte Staat, wird erst in neuerer Zeit stärker besiedelt. C. Die drei Staaten am Stillen Gcean. 22. Kalifornien (Bild 84). Wegen des Goldreichtums er- folgte seit der Mitte unseres Jahrhunderts eine massenhafte Ein- Wanderung. Gegenwärtig liegt die Bedeutung Kaliforniens in erster Linie im Getreide-, Wein- und Obstbau und erst in zweiter Linie in der Gewinnung von Gold und Quecksilber. — San Francisco mit 330 000 E. — darunter alle Rassen vertreten —- ist der wich- tigste Hafenplatz an der Westküste Amerikas, durch drei Pacific- bahnen mit den östlichen und südlichen Staaten, durch Dampferlinien mit den wichtigsten Punkten Ostasiens und Australiens verbunden. 23. Oregon. — 24. Washington. v. Die sieben Winnenstaaten im Asten des Mississippi betreiben großartigen Getreidebau und ausgedehnte Viehzucht.

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 196

1878 - Mainz : Kunze
— 196 — § 50. Deutschland-Preußen unter dem Lundestage. Die ersten Jahre nach dem Kriege verwandte Friedrich Wilhelm Iii. dazu seine neuen Provinzen nach altbewährten preußischen Grundsätzen einzurichten. Mit Freuden ergriff er sodann den Anlaß, welchen die dritte Säkularfeier der Reformation ihm bot, um in seinen Landen die Union der beiden evangelischen Kirchen zu verkünden, die nur von den Eiferern auf beiden Seiten zurückgewiesen, vom Volke dagegen begriffen und mit vollem Herzen angenommen ward. Für die Hebung der geistigen Interessen am Rhein sorgte die 1818 gegründete Hochschule Bonn, an welcher patriotische Männer wie Arndt und Niebuhr bald eine Menge Jünger um sich versammelten. Aber zu Einem mochte der König sich nicht zu versteheu, zur Berufung einer Volksvertretung, wie sie damals in einigen kleineren deutschen Staaten zu stände kam. Davon schreckte ihn außer der Vorliebe für ein absolutes Regiment die Fessel der heiligen Allianz und Oesterreich ab, welches in Karlsbad und Wien Beschlüsse gegen alle freiheitlichen Bestrebungen durchzusetzen wußte. Eine größere Einigung des Vaterlandes aber bahnte der König durch den deutschen Zollverein an (1834); auch auf Erhaltung und Stärkung der militärischen Macht war er um so eher bedacht, weil in Polen und überall im Süden Europas Ausstände die Ruhe erschütterten, auch das revolutionäre Frankreich sich eine neue Dynastie gab. Die letzten Jahre des preußischen Herrschers waren durch den Streit mit einigen Landesbischöfen getrübt; wie denn die katholische Hierarchie das kräftige Eintreten Preußens auf dem Wiener Congreß für die weltliche Herrschaft des Papstes seit der Zeit, wo der wieder hergestellte Jesuitenorden an Macht gewann, nicht dankbar genug anerkannte. Am 3. August 1840 starb Friedrich Wilhelm Iii. vom Volke innig betrauert, das, obgleich in seinen Wünschen nicht durchaus befriedigt, die Geduld feines Herrschers im Leiden, seine Ausdauer im Kampfe, seine Bescheidenheit im Glücke als ächt menschliche Tugenden hochschätzte. Sein ältester Sohn, der für alles Schöne begeisterte Friedrich Wilhelm Iv. (1840—1861) bestieg den Thron. In Verbindung

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 177

1878 - Mainz : Kunze
- 177 — sich zum Lieblingsaufenthalte und zur Ruhestätte nach seinem Tode bestimmte. In religiöser Beziehung hielt Friedrich auf Gleichberechtigung aller Confefsionen, denn in seinem Staate konnte Jeder nach seiner Fa^on selig werden. Leider steckte die freie Richtung des Königs das vielfach nrtheilslose Volk an, und so machte sich nach dem siebenjährigen Kriege in Berlin eine seichte Aufklärerei breit, welche selbst dem gewiß nicht orthodoxen Lessing zum Ekel war. Ein so gewaltiger Fürst auf dem Throne eines Staates, den er zur Großmacht erhoben hatte, mußte ein Vorbild für andere werden; er brachte an den kleinen Höfen die Nachäffung der französischen Ludwige aus der Mode und pflanzte wieder deutschen Sinn und deutsche Tüchtigkeit in den von wälschem Unkraut überwucherten Boden. Von seinen Erwerbungen sind außer Schlesien zu merken: Ostfriesland und Westpreußen sammt dem Netzedistrikt. Die letzteren beiden Länder mußte ihm Polen lassen, welches 1772 von Rußland, Oesterreich und Preußen zum erstenmal verkleinert wurde. Wenn man auch diese Vergewaltigung eines Schwächeren nicht billigen kann, so dient doch für Friedrich zur Entschuldigung, daß er altpreußisches Eigentum zurückforderte und eifrig bemüht war den neuen Unterthanen ein menschenwürdiges Dasein zu bereiten, was er unter andern durch Aufhebung der Leibeigenschaft in den polnischen Landestheilen bekundete. Der Lebensabend des Königs war trübe und einsam. Mit der Königin verkehrte er nur förmlich, wachte aber darüber, daß ihr die gebührenden Ehren bezeugt wurden; den übrigen Gliedern seiner Familie stand er fast fremd gegenüber. Seine Freunde, die hauptsächlich in den Reihen der Generäle zu finden waren, starben säst alle vor ihm, einige Monate vor seinem Tode noch der alte treue Ziethen. Anstatt ihn zu beugen, reizten diese Verluste und die zunehmende Gebrechlichkeit seines Körpers ihn nur zu größerer Thätigkeit, so daß er mit jeder Minute geizte. Er starb 17. Aug. 1786 zu Sanssouci, von ganz Deutschland betrauert. § 43. Kaiser Joseph Ii. Kaiser Franz I., mehr Kaufmann als Fürst, war 1765 gestorben. Ihm folgte in der Regierung Deutschlands sein ältester Sohn Joseph Ii. (1765—1790), ein Bewunderer des großen Friedrich, mit dem er auch Eben, Geschichtsabriß. 12

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 331

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 123. Philipp von Schwaben u. Otto Iv. Friedrich Ii. Innocenz Iii. 331 krönt. Als er aber seine Versprechungen nicht halten wollte, bannte ihn der Papst. Als nun der jnnge König Friedrich von Sizilien, der Sohn Heinrichs Vi., in Deutschland erschien, wurde Otto Iv. vou allen verlassen ititd Friedrich Ii. 1215. wurde zu Aachen erwählt und gekrönt. 342) Auf dem römischen Stnhle saß(seit 1198) Innocenz Iii., ewt der größte Papst unter allen, welche die Christenheit regierten. Was Gregor Yii. angestrebt und begonnen, hatten dessennach-solger standhaft durchzuführen gefncht. Innocenz Iii. aber durfte sich rühmen, das Werk ausgebaut und vollendet zu haben. Erbrachte es dahin, daß er in allen christlichen Staaten als oberster Schiedsrichter und die geistliche Gewalt als die höchste anerkannt wurde. Juuoceuz Iii. war der Vormund des jungen Friedrich gewesen. Als er nach Deutschland ging, begünstigte der Papst zwar sein Vorhaben, ließ ihn aber geloben, daß er seinem Sohne Heinrich, der ihm gerade geboren wurde, Sizilien allein übertragen werde, und daß Deutschland und Sizilien nicht in einer Hand vereinigt sein sollten. Friedrich versprach es, hielt aber sein Versprechen nicht, sondern er bewirkte in der Folge, daß die deutschen Fürsten Heinrich auch als deutschen König wählten. Um den Papst Honorins Iii. zu begütigen, versprach der Kaiser einen Kreuzzug (s. § 117 Anm. 3), schob ihn aber so lange hinaus, als er konnte. Da er aber sein Ehrenwort verpfändet hatte, so mnßte er doch znletzt den Kreuzzug unternehmen. Er war mich glücklicher als seine Vorgänger, und es gelang ihm, Jerusalem in seine Hände zu bekommen und sich als König von Jerusalem krönen zu lassen. Bald eilte er aber wieder nach 1229. Italien, um dort feine Herrschaft zu befestigen. 343) Einige Jahre daraus wollte sein Sohn Heinrich mit Hilfe der Lombarden dem Vater Deutschland abwendig machen. Aber Friedrich nahm den Sohn bei Negensbnrg gefangen und ließ ihn in der Gefangenschaft sterben. Mit dem Papste, der vor Friedrich sich nach Lyon flüchten mußte, begann der alte Hader. Friedrich nahm nicht nur.10000 Araber in seinen Sold, sondern ries auch kurz vor seinem Tode die Sarazenen ans Afrika zur Hilfe herbei. Demnngeachtet drang er mit seinen Plänen nicht durch. Als er am 13. Dezember 1250 zu 13.De-Firenznola in Apitlicit starb, war sein liebster Sohn, dertaflcf König Enzi 0, schon anderthalb Jahre in der Gefangenschaft der Bologneser, und der Kaiser war nicht mächtig genug, um über diese Stadt Meister werden zu können. Hätte Friedrich Ii. dem Papste das gegebene Versprechen gehalten und hätte er seine ganze Aufmerksamkeit auf das Kaiserreich gerichtet, so wäre er
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198 5
199 17