Uebersicht.
4
müssen mehr oder weniger den Druck seiner Waffen empfinden, und wie
nur ausgezeichnete Männer an der Spitze seines Kabinets und seiner
Armeen stehen, so wird unter seinem Schutze auch die französische Litte-
ratur zu ihrer höchsten Blüthe geführt; doch die von ihm aufgeregten
Türken dringen vergebens bis vor Wien hin, und sein eigenes Land
erschöpft sich in seinen kriegerischen Anstrengungen.
3. Dritte Periode, von 1701 bis 1740, zu dem öster-
reichischen Erbfolgekrieg, oder dem Anfänge der Regierung
Friedrichs des Gr.
Zeitalter des politischen Gleichgewichts in
Europa. Spanischer Erbfolgekrieg. Eugen von Savoyen.
Marlborough. Peter der Gr. Karl Xu.
* Schon Wilhelm von Oranien, der Nachfolger Jakobs Ii. in
England, suchte das System des politischen Gleichgewichts durch gegen-
seitige Verbindungen zu begründen, ein System, welches nun im Westen
Europa's gegen die Vergrößerungen Frankreichs und Spaniens vorzüglich
durch Oesterreich und die beiden Seemächte, sowie im Norden gegen
Schweden durch Polen, Dänemark und Rußland in Anwendung gebracht
wird.
4. Vierte Periode, von 1740—1789, bis zur französischen
Revolution.
Zeitalter Friedrichs des Großen und der eng-
lischen Seemacht. Oesterreichischer Erbfolgekrieg. Schle-
sische Kriege — siebensahriger Krieg. Seekriege Englands —
Pitt. Russisch-türkischer Krieg — Katharina Ii.
* Das bisher künstlich erhaltene Gleichgewicht wird durch den mit
Karl Vi. aussterbenden österreichischen Mannsstamm unterbrochen.
Maria Theresia hat für die pragmatische Sanction schwere Kämpfe zu
bestehen; und Friedrich der Gr. benutzt Ansprüche und günstige Umstände,
um durch fein Herrschertalent im siegreichen Kampfe mit den bedeutend-
sten Mächten Europas sein bisher wenig beachtetes Königreich Preussen
zu dem Range der ersten Staaten emporzuheben. Eben so führt Katha-
rina Ii. in dem großen russischen Reiche mit einer neuen Organisation
auch neue Cultur ein, veranlaßt aber durch ihre glücklichen Eroberungen
iu dem türkischen Kriege die erste Theilung des in Parteien zerrissenen
Polens, welche das unterbrochene europäische Gleichgewicht wenigstens
im Osten wieder Herstellen sollte. Gleichzeitig hiermit erreicht England
m seinen Seekriegen, vorzüglich durch Pitt's weise Umsicht, den höchsten
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Eugen_von_Savoyen Eugen Marlborough Karl_Xu Karl Schon_Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Jakobs Friedrichs Oesterreichischer Katharina_Ii Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich rina_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Wien Europa England Frankreichs Spaniens Oesterreich Polen Dänemark Englands Europas Polens England
Concil zu Kostnitz. Hussiten.
127
reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t-
wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt.
8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener),
noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn,
und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene
Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09.
den, stirbt er plötzlich.
9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410.
Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt,
bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große
allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414.
Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von
Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne;
Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen,
gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti-
sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich
hartnäckig, wird nicht beachtet.
Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer
Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im
Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des
Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415.
eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von
Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst.
Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver-
kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417.
Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg.
Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger
Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor;
blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419.
Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen.
Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten;
Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter
ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach
Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc.
Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431.
*) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*
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Extrahierte Personennamen: Jobst_von_Mahren Johann's_Xxiii Friedrichs Johann Johann Gregor_Xii Gregor Benedict_Xiii Johann Johann Engländer
Wiclef Schüler_Hieronymus_von
Prag Martin_V._Pabst Siegmund Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Jakob_von_Mieß Johann Siegmund
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Friedrichs Oesterreich Spanien Prag Oesterreich Baiern
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Extrahierte Personennamen: Karls Friedrich_Hi Friedrich Johann_Guttenberg Johann Johann Johann Peter_Sch_off Guttenberg Barthvld_Schwarz Georg_Frunds» Christoph_Colnmbus Ferdinand Ferdinand Jsabella
Extrahierte Ortsnamen: Karls Augsburg Frankfurt Strafiburg Erfurt Avignon Mainz Mainz Freiburg Marimilian Cuba Hispaniola Jamaica Trinidad Spanien Valladolid
152 Entdeckungen. Meistersänger. Luther.
Entdeckung des Seewegs um Afrika nach Ostindien durch
den Portugiesen Vasco de Gama unter dem Könige Johann Ii von
Portugal seit 1497, nachdem schon früher unter dem Jnfanten H e i n r i ch dem
Seefahrer: Porto Santo 141s, Madera 1420, die Azoren 1453 re.
entdeckt worden, und unter Johann ll. von Bartholomäus Diaz
das Dorgebirg der guten Hoffnung umsegelt worden. Sowie nun die
portugiesischen Entdeckungen schnell erweitert werden (Ceilon Haupt-
handelsplatz; Goa, Malakka und die Molukken durch Alphons ckelllu-
1509 bis 1516 erobert rc.), so gewinnen auch die amerika»
nischen Entdeckungen schnell an Umfang (durch Americus Vespu
cius): Balboa entdeckt 1515 die Erdenge Panama; Ferdinand Cortez
erobert und unterwirft Meriko (Monrezuma) 1521 der Krone Spa-
nien, und entdeckt 1556 Californien; Ferdinand Magellan enrdeckr
1520 die Magellan's - Straße, stirbt 1521 auf den Philippinen, und nur
eins seiner Schiffe vollendet 1522 die Reise um die Welt; Franz
Pizarro entdeckt 1550 das Goldland Peru und Chili (seine blutigen
Grausamkeiten, wie bei den meisten seiner Vorgänger), ermordet 1542 rc.
Die Dichtkunst geht zwar von den Minnesingern zu den zunft-
mäßigen M e i st er sä n gern über (ihre Tabulatur), wovon die bedeu-
tendsten sind: Heinrich Frauenlob zu Mainz, Hugo von Trymberg,
Hans Schnepper, Sebastian Brand, Thomas Murner rc.; aber um so
mehr verbreitet sich seit der Eroberung Kvnstantinopels durch die Türken
das Studium der alten Litteratnr von Italien schnell weiter, und es
zeichnen sich in Deutschland folgende Gelehrte aus: Georg von Peur-
bach, Nikolaus von Cusa, Gerhard von Schüren, Conrad Celtes, Joh.
von Tritheim, Joh. Neuchlin von Pforzheim, Lehrer zu Tübingen
(seine hebräische Grammatik 1506) rc.
Dr. Martin Luther, geboren 1483 den 10. November zu Eis-
leben, studirt 1501 zu Erfurt die Rechte, alsdann Theologie; geht 1505
in ein Augustiner-Kloster, wird, von seinem Prior Staupitz empfohlen,
1508 Professor, und 1509 Prediger zu Wittenberg, und tritt, nachdem
er 1510 in Nom selbst die Entartung des päbstlichen Hofes kennen
gelernt, 1517 öffentlich gegen den Ablaß auf rc.
Universitäten entstehen in Menge: zu Heidelberg 1546, Prag 1347,
Wien 1589, Erfurt 1592 rc. rc.
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Extrahierte Personennamen: Meistersänger Johann_Ii_von
Portugal Johann Porto_Santo Johann_ll Johann Bartholomäus_Diaz Malakka Alphons_ckelllu- Ferdinand_Cortez Ferdinand Ferdinand_Magellan Ferdinand Franz
Pizarro Franz Heinrich_Frauenlob Heinrich Hugo_von_Trymberg Hans_Schnepper Sebastian_Brand Thomas_Murner Georg_von_Peur- Nikolaus_von_Cusa Nikolaus Gerhard_von_Schüren Conrad_Celtes Martin_Luther Staupitz
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Ostindien Americus_Vespu Panama Californien Goldland_Peru Mainz Italien Deutschland Pforzheim Erfurt Wittenberg Heidelberg Prag Wien Erfurt
/
Sa lische oder Fränkische Kaiser. 113
gegen Griechen und Sarazenen, wird geschlagen bei Basan-n.s.v.
tello 982, und stirbt zu Rom.
4) Otto Iii. unter Vormundschaft seiner Mutter durch 982.
Gerbert, Meinwerk und Bernward gebildet (Mirabilia mundi),
schlagt Lothar zurück, bekriegt Wenden, züchtigt den despo-
tischen Crescentius in Rom, — Kaiser (Gerbert — Pabstlooo.
Sylvester Ii.); will nach seiner Wallfahrt nach Gnesen
Rom zu seinem Sitze machen (Empörung der Römer), stirbt
zu Paterno 22 Jahre alt.
5) Heinrich Ii. der Heilige von Baiern, zieht dreimall002.
in das unruhvolle Italien (seine Gefahr in Pavia ), —
Kaiser; schenkt den Normänncrn Wohnsitze daselbst; kämpft
gegen Polen; verschönert die Kirchen (Bamberg), stirbt 1024.
Insignien des gekrönten Königs; Reichserzämter: Kämmerer,
Truchseß, Mundschenk, Marschall. Pfalzgrafen — königliche Stellver-
treter; Burggrafen. Ordalien. Bisthümer für die Slaven zu Bran-
denburg, Havelberg re., für die meißnischen Wenden zu Meissen, Merse-
burg, Zeiz; Erzbisthum zu Magdeburg 968. — Bearbeitung der Metalle
allgemeiner seit der Entdeckung der unter Otto I. entdeckten Harzberg-
werke. Gothische Bauart, — Münster zu Strasburg begonnen 1015.
Die Sitten der Nation noch sehr roh, — Straßenraub rc.
3. Salische oder fränkische Kaiser, von 1024—
1125.
* Konrad und Heinrich Iii. besaßen noch Kraft genüge
u m mit Herrscher-Gewalt das U e b e r g e w i ch t der Herzoge
nieder zu beugen; aber der unglückliche Heinrich Iv. muß
seine Versuche schwer büßen; große Verwirrung erzeugt
er im Reiche, und durch seine Charakterschwäche den Für-
sten verhaßt, muß er sich demüthigen vor dem unbeugsamen
Pabste, der unaufhaltsam seinen Plan, die weltliche
Macht der geistlichen nnterzuordnen, weiter verfolgt;
und wenn auch Heinrich V. den Päbstem zu trotzen verstand,
so vermochte er doch den Herzogen die schon eingeführte
Erblichkeitihrerwürdennichtzuentreißen.
1) K o n r a d Ii. der ältere, von den versammelten 1024.
Nationen am Rheine gewählt, erweitert in Italien als Kaffer
die Normännischen Besitznngen, dämpft die Empörung seines
Stiefsohnes, Herzogs Ernst von Schwaben mit Welf und
8 *
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Otto Bernward Mirabilia Lothar Gerbert_—_Pabstlooo Heinrich_Ii Heinrich Otto_I. Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Herzogs_Ernst_von_Schwaben Ernst Welf
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Gnesen
Rom Baiern Italien Pavia Bamberg Havelberg Meissen Magdeburg Rheine Italien
116
Heinrich Iv. Gregor Vii.
ii.c.e.werner von Kyburg; tritt die Mark Schleswig an Kanut
Vkn Dänemark ab (Eider — Gränze), gewinnt Burgund;
bringt mehre Herzogthümer an seine Familie; übt strenge
Gerechtigkeit, — s^ine Gerichtsreisen; Treug-a dei, Gottes-
frieden.
1039. 2) Heinrich Iti. tritt mit großer Kraft auf, bekämpft
Böhmen und Ungarn, zeigt sich wiederholt streng gegen die
Päbste in Rom, sucht die Eroberungen der Normänner einzu-
schränken, und verfährt in Deutschland willkührlich mit den
Herzogthümcrn, — seine Burg zu Goßlar durch Frohnden.
1056. 3) Heinrich Iv. unter Vormundschaft seiner Mutter;
Anmaßungen der Großen; Entführung Heinrichs bei Kaisers-
werth durch Erzbischof Hanno von Köln; seine Erziehung
bei diesem, und seit 1065 bei Erzbischof Adelbert von Bre-
men; seine Abneigung gegen die Fürsten, sein Haß gegen die
Sachsen. Otto von Baiern abgesetzt, Baiern an Welf 1070.
1073.Empörung der Sachsen und Thüringer unter Otto von
Nord heim, Bischof Bncco von Halberstadt rc. Goßlar
überfallen; Heinrich's Flucht; Harzburg zerstört. Rcginger's
Beschuldigung. Ausschweifung der Sachsen. Sieg Heinrich's
1075.an der Unstrut bei Langensalza, seine Rache.
Pabst Gregor Vii. (Hildebrand) verbietet die Simonie,
befiehlt den Cölibat der Geistlichen; Investitur-Streit.
Heinrich im Banne, durch die unzufriedenen Fürsten suspen-
1077.dirt, büßt zu Canossa; abgesctzt. Rudolf von Schwa-
den König; aber Heinrich gewinnt wieder Anhang; Schlach-
ten bei Melrichstadt, Flach heim und bei Gera, wo Rudolf
1081.umkommt; Schwaben an Friedrich von Büren — Hohen-
staufen. Gregor in Rom hart bedrängt. Auch Hermann
von Luxemburg kann sich nach dem Tode Otto's von Nord-
heim, ungeachtet seines Sieges bei Blcichfeld, nicht behaupten.
Neigung zum Frieden. Heinrich's trauriges Ende durch die
Empörung seiner von den Päbsten verführten Söhne Konrad
und Heinrich; er stirbt zu Lüttich 1106, begraben zu Speier
1111.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Heinrich_Iti Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs Hanno_von_Köln Erzbischof_Adelbert_von_Bre- Otto Welf_1070 Otto Bischof_Bncco Pabst_Gregor_Vii Gregor Heinrich Heinrich Rudolf_von_Schwa- Rudolf Heinrich Heinrich Rudolf Rudolf Friedrich_von_Büren_— Friedrich Gregor Gregor Hermann
von_Luxemburg Konrad Konrad Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Dänemark Burgund Ungarn Rom Deutschland Sachsen Baiern Baiern Sachsen Nord Halberstadt Harzburg Sachsen Langensalza Gera Rom
120
Hohenstaufen. Kreuzzüg e.
n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über-
windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber
in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn
Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und
Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter-
Orden *).
1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen
ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen-
herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen
Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö-
renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina;
1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt.
4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von
den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's
des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt.
Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii.
1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet.
Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**).
"-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt
zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen
Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der
Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten
wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein
großer Gegner Saladin stirbt 1193.
) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die
Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann
von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum
vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin
von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre-
chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder-
erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu
Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt
1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin
Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische
wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen
Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll
umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs
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TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Innocenz_Iii Innocenz Bamberg_von_Otto_von_Wittelsbach Otto Richards_Uebermuth Leopold_von_Oesterreich Leopold Richard Saladin Innocenz_Hi Innocenz Johann Bonifaz_von_Montferrat Bonifaz Graf_Balduin
von_Flandern Ludwig_von_Li018 Ludwig Alerius_Angelus Balduin Michael_Paläologus
Extrahierte Ortsnamen: Cilicien Apulien Messina England Konstantinopel
Frieden zu Paris und zu Hubertsburg. 1g1
Oesterreicher (Laudon), befreit wieder Schlesien bis auf Glatz,n.c.t.
und nachdem er auch Berlin gegen den Ueberfall der Oester-
reicher (Lascy) und Russen (Tottleben) gerettet, schlagt er mit
Ziethen den Daun bei Torgau. Georg U. von England
stirbt und sein Nachfolger Georg Ih. zahlt keine Hilfsgelder
mehr.
Friedrich verliert das feste Schweidnitz in Schlesien an 1761.
Laudon, und Kolb erg in Pommern an die Russen unter No-
manzow. — Frankreich erschöpft, sucht vergebens Frieden zu
vermitteln, verbindet sich mit Spanien (Karl I!I ). Por-
tugal*) wird bedroht, von England unterstützt.
Immer mehr bedrängt, sieht sich Friedrich durch den 1762.
Tod Elisabeths gerettet; ihr Neffe und Nachfolger, Peter Iii.,
sein Verehrer, schließt den Frieden zu Petersburg mit
ihm, eben so Schweden zu Hamburg, und Peter laßt selbst
seine Russen zu ihm stoßen, wird aber schon nach wenigen
Monaten ermordet, und seine Gemalin Katharina Ii be-
stätigt den Petersburger Frieden. Friedrich siegt gegen Daun
bei Burkersdorf oder Reichenbach (die Russen noch zugegen).
Schweidnitz wieder erobert. Die Franzosen bei Lutterberg,
die Reichsarmee mit Ocsterreichern bei Freiberg zum letzten
Male geschlagen. — Frieden zu Paris zwischen Frankreich, 1763*
Portugal, England und Spanien**), und kurz darauf Frie-
den zu Hubertsburg zwischen Oesterreich, Sachsen und
Friedrich, sammt ihren Alliirten: der Besitz bleibt derselbe,
wie vor dem Kriege. Verarmung und Verwüstung in einem
großen Theile Deutschlands.
,,f) Der König von Portugal, Joseph 3mmatutef(1750—1777),
hatte sein Reich durch seinen Minister Poinbal in Handel, Seemacht
und Aufklärung glücklich emporgehoben; aber Lissabon war 1755 durch
Erdbeben verschüttet worden.
##) England bekommt von Frankreich Minorka zurück, ferner Canada,
Cap Breton, Grenada und die Insel Senegal, und behält die bisher
neutralen Inseln Dominique, Tabago und St. Vincent; Spanien erhält
Louisiana gegen Florida; Portugal bleibt wie vorher.
11
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Glatz Georg_U Georg_Ih Friedrich Friedrich Kolb Karl_I Karl Friedrich Friedrich Peter_Iii Peter_laßt Katharina_Ii Friedrich Freiberg Friedrich Friedrich Joseph_3mmatutef( Cap_Breton Dominique
Extrahierte Ortsnamen: Paris Hubertsburg Berlin Oester- Torgau England Schweidnitz Schlesien Pommern Frankreich Spanien England Petersburg Schweden Hamburg Burkersdorf Reichenbach Schweidnitz Lutterberg Frankreich Portugal England Spanien Oesterreich Sachsen Deutschlands Portugal Lissabon England Frankreich_Minorka Grenada Spanien Louisiana Florida Portugal
Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht.
n.c.t.
Napoleon bemächtigt sich des ihm wegen seiner Ver-1808.
bindung mit England verhaßten Portugals (Johann Vi.
flüchtet nach Brasilien), und zwingt durch List den König
Karl Iv. von Spanien zu Bayonne, sowie den Kronprinzen
desselben, Ferdinand Vii.', zur Thronentsagung, — sein
Bruder Joseph wird König von Spanien, der Großherzog
von Berg — König von Neapel, und spater der Kronprinz
von Holland — Großherzog von Berg. Aber die Spanier
empören sich, von England (Wellington) unterstützt, in lang
dauernden Kämpfen.
2) Oesterreichs erneuter Krieg gegen Napoleon1809.
1809, bis zum Frieden zu Wien.
Napoleon schlägt mit den Truppen des Rheinbundes
die in Baiern vorgedrungenen Oesterreicher zurück (bei Lands-
hut, Eckmühl), und gewinnt in raschem Zuge Wien. Aber
auf das linke Donau-Ufer bei der Insel Lobau übersetzend,
wird er bei Groß-Aspern und Eßlingen geschlagen, rüstet
sich von neuem, setzt nochmals über und siegt bei Wagram.
Waffenstillstand zu Znaym; und nachdem die Unternehmung
des preussischen Major Schill und Dörnberg's, sowie des
Herzogs von Braunschweig-Oels mißlungen, wird, während
die Tyroler unter Andreas Hofer muthig in ihrer Empö-
rung beharren (Hofer später gefangen, in Mantua erschossen
1810), der Frieden zu Wien abgeschlossen: Oesterreich
verliert an 2031 Quadratmeilen. Napoleon, auf der höch-
sten Stufe seiner Macht, vermählt sich mit der Erzherzogin
Marie Luise, vereint Holland mit Frankreich (König Lud-1810.
wig legt seine Krone nieder), eben so das nordwestliche
Deutschland mit Bremen, Hamburg und Lübeck, nimmt Rom
(der Pabst in Frankreich gefangen), läßt überall die englischen
Maaren verbrennen rc.
Karl Xih. zum König ausgernfen, schließt Frieden mit Dänemark
und Rußland, und zum Thronfolger wird ihm der französische Marschall
Bcrnadotte, Prinz von Ponte-Corvo bestimmt (er folgt 1818 als Karl
Xiv.).
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Johann Karl_Iv Karl Ferdinand Joseph Großherzog
von_Berg Napoleon Andreas_Hofer Napoleon Marie_Luise Karl_Xih Karl Marschall
Bcrnadotte Karl
Xiv. Karl
Xiv.
Extrahierte Ortsnamen: England Brasilien Spanien Bayonne Spanien Neapel Holland Berg England Wellington Oesterreichs Wien Rheinbundes Baiern Wien Mantua Wien Oesterreich Holland Frankreich Deutschland Hamburg Rom Frankreich
u
L y k u r g o s.
2. Eine Volksversammlung unter freiem Himmel, um die
Vorschläge des Senats zu genehmigen oder zu verwerfen, namentlich
über Krieg und Frieden, Gesetze und Beamtenwahl rc.
3. Zwei Könige aus dem heraklidischen Geschlechtc nach Erbrecht
und Erstgeburt, zugleich Oberpriester, Feldherrn (von dreihundert erlese-
nen Spartiaten umgeben), Obervormünder und Richter; nach einem
Feldzuge verantwortlich den Geronten und Ephoren rc.
4. Ephoren, fünf Männer aus dem Volke, wohl ursprünglich
Gemeindevorsteher zum Rechtsprechen in Civilsachen; während der messe-
nischen Kriege richtende Stellvertreter der Könige , bald darauf Volks-
vertreter mit der Aufsicht über sämmtliche Magistrate und Bürger, mit
der Leitung öffentlicher Verhandlungen, besonders in auswärtigen Ver-
hältnissen rc.
5. Eintheilung des Volkes:
«) Die Spartiaten, als die herrschenden Familien mit dem acht
aristokratischen Verdienst- und Erbadel, mit dem Besitze von neuntausend
gleich großen Grundstücken; vor dem dreißigsten Jahre kein Antheil an
den Volksversammlungen.
Ii) Die achäischen Lakedämonier oder Periöken, mit dem
Besitze von dreißigtausend Grundstücken, persönlich frei, ungehindert im
Gewerbe; aber des vollen Bürgerrechtes nicht theilhaftig, zins - und
Kriegsdienstpflichtig dem Staate.
c) Die Heilsten, persönlich unfrei, als Gemeingut verwendbar;
— Krypteia, Heilotenjagd.
Ausserdem noch verschiedene Verordnungen über die Erziehung der
Kinder, das gemeinsame Essen, die Kleidung, den Handel rc., welche
alle dahin zielten, den kriegerischen Muth der bevorrechteten Spartiaten
zu steigern, und ihre Privatrücksichten im Interesse des Staates zu
untergraben.
Lykurgos läßt seine ungeschriebenen Gesetze vom Senate,
den Königen und dem Volke beschwören und verschwindet.
Erster messenischer Krieg, von 743—724 v. Ch. G.
Ol. 9,2 —Ol. 14,1.
Reibungen zwischen Messeniern und Spartanern bei dem
gemeinsamen Tempel zu Limnä rc. veranlassen den Krieg der
verwandten Stämme. Bis zum fünften Iahte wechselnde
Siege; darauf müssen sich die Mcssenier geschlagen auf die
Feste I t h o m c zurückziehen, ihr Gebiet wird verwüstet.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]