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1. Erdkunde - S. 125

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 125 — Skutari (20 000 E.) und Janina (30 000 E.) sind die Hauptorte des gebirgigen Albaniens, das von dem noch halbwilden, fast unabhängigen Volke der Arnauten bewohnt wird. Die Insel Candia (Kreta), die größte der türkischen Inseln, mit selbständiger Verwaltung, ist durch ihr mildes Klima und ihre Fruchtbarkeit berühmt. Haupthandelsplätze sind Canea und Candia (25 000 E.). Bosnien und die Herzegowina, ein waldreiches Gebirgsland unter österreichischer Verwaltung, also nur mehr dem Namen nach eine türkische Provinz, hat auf 51 000 qkm etwas mehr als 1^2 Mil- lionen Einwohner, die sich hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht ernähren. Der Boden ist fruchtbar und reich an Mineralien, und die wirtschaftliche Entwicklung macht uuter der neuen Regierung viel- versprechende Fortschritte. Die Hauptstadt Sarajevo (38 000 E.) ist auch Mittelpunkt des Handels mit den Produkten des Landes. Unter türkischer Oberhoheit steht das Fürstentum Bulgarien und Ostrumelien (96 000 qkm, 3v2 Millionen E.). Bulgarien umfaßt den Nordabhang des Balkan bis zur Donau und im Westen auch das Gebirgsland bis zum Rilo Dagh; Ostrumelien liegt ausschließ- lich am Südrande des Gebirges. Ersteres erzeugt auf seinem srucht- baren Boden hauptsächlich Getreide, letzteres besonders das kostbare Rosenöl. — Die Hauptstadt Sofia (47 000 E.) liegt in einem Gebirgs- kessel südlich vom Balkan. — Warna (28000 E.), der bedeutendste bulgarische Handelsplatz am Schwarzen Meere. — Philip Popel an der Maritza (36 000 E.) ist der Haupthaudelsplatz für Rosenöl. — Im Tundschathale, besonders bei Kasanlik, sind weit ausgedehnte Rosenpflanzuugen augelegt. Ii. Pas Königreich Griechenland hat 65 000 qkm und 21/a Millionen Einwohner (fast 2 Millionen Griechen, außerdem Albanesen, Türken u. a.), welche fast ausschließ- lich der griechisch-orthodoxen Kirche angehören. Das Land ist infolge der langen türkischen Mißwirtschaft tief gesunken: seine Berge sind entwaldet, die Quellen versiegt und das Klima stellenweise uuwirt-

2. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

3. Erdkunde - S. 163

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 163 — 7. Ostrußland. Kasan unweit des Wolgaknies (132000 E.). Universität. Lebhafter Handel mit Sibirien über Perm am Westfuße und Jekaterinbnrg (55 000 E.) am Ostfuße des Mittlern Ural. Diese beiden Städte und Nischni-Tagilskoi sind Mittelpunkte des ergiebigen uralischen Bergbaues. — Ssaratow an der untern Wolga (137 000 E.) ist eine ansehnliche Handelsstadt. In der Umgebung viele deutsche und schweizerische Ansiedler. — Astrachan (113 000 E.), auf einer Insel im Delta der Wolga gelegen, betreibt bedeutenden Fisch- saug. Die Stadt ist zugleich Kriegshafeu für die russische Flotte im Kaspischen Meere. —- Am Uralstrom ist Orenb urg (73 000 E.) wicht-ig als Sammelplatz für den Karawanenhandel nach Centralasien. 8. Das Großfürstentum Fiuulaud ist mit Rußland nur durch Personalunion verbunden und im Besitze einer Volksvertretung. Die Haupt- und Universitätsstadt Helsingfors am Finnischen Busen (74 000 E.) wird geschützt durch die starke, in Felsen gehauene Festung Sweaborg, das „Gibraltar des Nordens". (Das asiatische Rußland siehe S. 189.) Das Königreich Rumänien. Es breitet sich nördlich der Donau über die walachische Tief- ebene und die hügelige Moldau aus; ferner umfaßt es das Steppen- land der Dobrudfcha zwischen der untern Donan und dem Schwarzen Meere. Die reichbewässerte walachische Tiefebene ist eine wahre Kornkammer Europas. Die Bewohner — 5^ Millionen auf 131 000 qkm — sind ein romanisches Mischvolk und bekennen sich größtenteils zur griechisch-orthodoxen Kirche. Die bisher noch recht geringe Volksbildung beginnt sich zu heben. Die Industrie ist noch wenig entwickelt. Lebhaft ist der Handel mit Getreide und Mehl. — Die Verfassung ist eingeschränkt monarchisch. Bukarest (206 000 E.), die Haupt- und Universitätsstadt, bietet neben großstädtischer Pracht noch vielfach das Aussehen eines armseligen Dorfes. — B r a i l a (51000 E.) und G a l a tz (57 000 E.) an der Donan sind die Stapel- und Haupthaudelsplätze für Getreide. — Iassy (66000 E.) hat lebhaften Grenzverkehr mit Rußland.

4. Erdkunde - S. 199

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 199 stehen die Völker Afrikas noch ans niedriger Bildungsstufe. Vielfach herrscht Sklavenhandel; einzelne Stämme sind noch Menschen- fresser. Von einheimischer Gewerbthätigkeit kann kaum die Rede sein (Bild 70). Der Handel beschränkt sich vornehmlich auf den Austausch der heimatlichen Produkte gegen europäische Waren. e) R e g i e r u n g s f o r m. Der größere Teil Afrikas ist im Besitze wilder Völker, welche meist unter Stammeshäuptlingen leben. Bild 71. Karawanenführer im ägyptischen Sudan. Die europäischen Besitzungen dehnen sich immer mehr von den Küsten in das Innere aus. tlordafrika. Ägypten. Ägypten bildet dem Namen nach einen türkischen Vasallen- staat, der unter einem Vicekönig steht, welcher den Titel „Khedive" führt. In Wirklichkeit aber ist Ägypten unter englischer Herrschaft. ^ Das Reich besteht 1. aus dem eigentlichen Ägypten und 2. aus dem durch Besiegung des Mahdi wiedergewonnenen ägyp- tischen Sudan (.Bild 71). Dessen wichtigster Ort ist das der

5. Alte Geschichte - S. 25

1872 - Mainz : Kunze
25 n. ^orottie«. ©ie Seltenen, betritt die 9ta<J)folger der ^önifer und die 2sor= ganger der germanifdjen ©tämme, raaren jur Ä'olonifierung befonberg geeignet und geneigt, ©o treibt bag Sbok immer neue 3rae{Qe/ Wo eä Derbreitet fidj ^elleni^eg ©täbteleben mit der ©praefje und Kultur beg Sanbeg über alle Äüftenftri <$e beg ^ittetmeereg (mit 3lug= ita^me beg pfiönififcfjen ^üftenlanbeg in ^letnafien und beg !art§a= giften in ^torbafrila), uom ^ßontog euyeinog big über die ©aulen beg £erafleg, an den ©eftaben aller bret ^eile der alten 2£ett. Sdag 9kittelmeer baburtf) faft eine §ellenif($e ©ee. den Kolonien geigte fi<3) 3al>r|unberte lang bag fiettenijdje Mmeben am glängenbften. £auptgefidf)tgpunfte: 1) Skotiüe: $erluft der alten Ssofjnfitse; Unjufriebenfjeit einzelner ©ieger; Slbenteurerluft; Hebers üölferung; innere Parteiung; in den älteren 3e^en fwb nien nie blofje ^panbelgftationen. 2) ©tellung gum Butter* lanbe: 3n™9eg Petätgoerpltni^ raie gnjifdjen Butter und Xodjter; /itjtqono^ig, änoixta, xnottjq olxiotijg] Söeilje beg Dramfprucljg bei der 2lugjenbung: bag §euer aug dem ^ßrqtaneion der ^Jlutterftabt: Shietlnafjme an if>ren $eften. £)otf) raar biefer 3ufammenljang meljr ein geiftiger, moralifcfier, commerjieller; politifd) und redjtlidf) raaren die Kolonien unabhängig. 3) ^ßeriobe der Äolonif ation: Sdie meiften Kolonien öftlicf) vom »tterlanb raurben im elften, die raeftlidjen meift uom achten big ing fedjfte ^a^r^unbert gegrünbet, fpätere raie St^urii 443, Slmpljipolig 437 aug beftimmten politijcfjen ©rünben. 4) ©Quelle (Sntroicfelung der jtolonieftäbte, aber aucf) fcfinellerer Verfall, im 2>nnern ^ur(^ Parteiung, nas auben buref) 2lbl)ängigfeit oon mastigeren 91acf)barftaaten. klonten itad) kn «Stämmen. a. £> o r i \ 6) e. Sdie folonifierenben ©taaten beg borifrfjen ©tammeg finb be= fonberg Äorintlj (faft alle meftlidj), Negara (faft alle öftlidj), ßa= lonien, 9lrgog, oft ftnb den jloloniften 2l(per und porter beigemifdjt; die 3ftid)tung der ftolonijation geljt bur$ den ©üben beg 2lrd)i=

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

7. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 255

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. ¿o5 aufs neue an, trennt die Macht der Alliirten und schlägt die einzelnen Abtheilungen mehrere Male. Dennoch erkennt er die steigende Gefahr Napoleons und sucht sich durch eine kühne Kriegslist zu retten, indem er mit seinen Ctst ^eitert' Truppen nach dem Rheine marschirt und den Verbündeten den Krieg in den Rücken zu spielen anhebt. Allein diese merkten die List, die Schlachten von Laon (9. und 10. März), Soissons (13. März) und Arcis snr Aube (20—22. März) hoben aufs neue ihr Wafsenglück, und so zogen sie auf Blüchers rastloses Drängen vorwärts nach Paris, welches Joseph Bonaparte vertheidigen sollte. Schon unterhielt man Einverständnisse mit einigen hochgestellten Personen, welche auf Napoleons Untergang bauten und Verrath spannen. Ende März erschienen P^is wird Schwarzenberg und Blücher vor der großen Hauptstadt: die Kaiserin erobert und ' , Napoleon ab- mit dem Könige von Rom und dem spanischen Exkönig Joseph waren gesetzt, entflohen. Nachdem Schwarzenberg die Höhen von Bellesville und Blücher die des Montmartre erstürmt hatte, kapitulirte Paris. Napoleon ward des Thrones entsetzt, und ein Bruder Ludwigs Xvi. zum Könige ernannt, nachdem er die Haupterrungenschaften der Revolution be- stätigt hatte. Napoleon hatte zu spät den Marsch der Alliirten auf Paris er- Napoleon fahren und zu keinem Entschlüsse kommen können. Endlich warf er nimmt Ab- sich in eine Postkutsche und eilte nach Paris. Sobalv er aber die ieiuer ®fltbe Capitulation erfuhr, kehrte er nach dem Schlosse Fontainebleau zurück. 'n Fontaine- Er hatte noch über 50,000 Mann und versprach denselben in einem Anfalle von Wuth eine zweitägige Plünderung der Hauptstadt, wenn sie ihm folgen wollten. Allein seine eigenen Marschälle verließen ihn jetzt. So blieb ihm denn Nichts übrig, als für sich und seinen Erben eine vollständige Abdankung zu unterzeichnen; man hatte ihm einen Jahrgehalt von 2 Millionen Franken, den Kaisertitel, die Insel Elba als ein souveraines Land und 700 Mann Leibwache zugestanden. Noch einmal ließ er im Schloßhofe sein Garderegiment aufstellen, umarmte den Befehlshaber desselben, küßte den Adler und hielt eine erschütternde und geht Abschiedsrede. Am 28. April landete er aus Elba. Seine Gemahlin öt6a‘ folgte ihm nicht dahin; sie erhielt die Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla und ging mit ihrem Sohne nach Oestreich zurück. Am 5. Mai hielt Ludwig Xvkkk., der Bruder Ludwigs Xvk., welcher sich seit 1807 in England aufgehalten hatte, seinen feierlichen Einzug in Paris, um den Thron der Bourbonen wieder einzunehmen. Mit ihm schlossen die Alliirten am 30. Mai 1814 den ersten Pariser Frieden. Frankreich behielt seine alten Grenzen von 1792, brauchte keine Kriegs- Der erste contributionen zu zahlen und von allen geraubten Kunstschätzen Nichts ^^^814

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 158

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
158 Bevölkerung u. Nahrungsquellen des osmanischen Reiches. §. 49. im christlichen Europa gewöhnlich bezeichnet werden, halten sie für einen Schimpfnamen und gebrauchen ihn nur von den im Zustande der Roh- heit gebliebenen, stammverwandten Nomadenhorden in Turkestan u. s. w. Sie leben im ganzen Reiche zerstreut, außer in Serbien, Albanien und der Walachei. e. Griechen (1 Mill.) am Südrande des Reiches von Thessalien bis Constantinopel und auf den Inseln, namentlich auf Candia. f. Armenier (400,000), namentlich in den Handelsstädten ansäßig (über 200,000 in Constantinopel). g. Juden, besonders in den Donaufürstenthürmern; sie zerfallen in spanische (aus Spanien vertriebene und noch ein verkümmertes Spanisch redende, am zahlreichsten in der Walachei) und polnische (in der Moldau als Kleinhändler u. s. w.). ll. Die Zigeuner (400,000?), im ganzen Orient zerstreut, bilden in. der Moldau und Walachei eine wirkliche Nation und bekennen sich hier zur griechischen Religion, während die in Serbien und der Türkei den Islam angenommen haben. 2. Die asiatische Bevölkerung besteht aus a. Osmanen (Io3/* Mill.), b. Armeniern (2 Mill.), a. Griechen (1 Mill.), d. Kurden (1 Mill.) in Kurdistan, dem persischen oder iranischen Bölkerzweige an- gehörend, s. A r a b e r n (fast 1 Mill.) in Arabien. 3. Die afrikanische Bevölkerung besteht vorzugsweise aus Arabern. Die Bevölkerung, nach den Religionen vertheilt, ergibt: 22 Mill. Mohamedaner, 14 Mill. Griechen und Armenier, fast 1 Mill. Katholiken (Lateiner, unirte Griechen, mutte Armenier, Maroniten), 150,000 Juden, 300,000 zu verschiedenen Secten gehörig. Nahrungsquellen. Bei der großen Abwechselung des Bodens zwischen Ebene, Gebirgen und Hochland und der Berschiedenartigkeit des Klimas von der Tropen- hitze in Arabien und Nubien bis zu den Alpenregionen in Kleinasien, bringt das Reich eine große Mannichfaltigkeit von Produkten hervor; allein der Ertrag befriedigt kaum das Bedürfniß. Denn bei dem Mangel an Eommunicationsmitteln (das einzige Transportmittel aus dem Innern nach den Küsten ist das Kameel oder Viaulthier) baut der Landmann nur so viel, als er selbst bedarf. Dem Gedeihen der Industrie steht außerdem noch eine unverständige Besteuerung (selbst der Ausfuhr) im Wege, weshalb sie immer mehr abnimmt und sich für die Ausfuhr nur noch aus die Verfertigung von Seidenstoffen (in Syrien) und Rosenöl (Bulgarien) beschränkt. Der gesammte auswärtige Handel des tür- kischen Reiches kommt noch nicht dem der einzigen Stadt Hamburg gleich. Die meiste Bewegung ist in den Häfen von Constantinopel, Smyrna, Beirut, Saloniki. An der Einfuhr ist Großbritannien am meisten be- theiligt. Staatsverfassung. Das osmanische Reich ist eine absolute Erb-Monarchie, in welcher

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 160

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
160 Makedonien. Thessalien. Albanien. §. 49. reichste und gewerbsamste Provinz der europäischen Türket enthält deren zweite Handelsstadt, Saloniki (70,000 E.), außerdem Ser es, den Mittelpunkt des türkischen Baumwollehandels. 3. Thessalien, südlich von Macedonien, hat ebenfalls nach allen Weltgegenden hin sehr bestimmte Naturgrenzen und bildet nach seiner jetzigen Begrenzung im S. durch den Othrys ein kesselartiges, an allen Seiten durch steile, hohe Gebirgsmauern geschütztes, fruchtbares Becken, welches ehemals ein See gewesen sein soll, bis eins der in Griechen- land nicht seltenen, gewaltsamen Erdbeben den Ossa vom Olympus trennte und der, alle Gewässer des Landes in sich ausnehmenden Salam- brta (Peneus) durch das enge, malerische Thal Tempe einen Ausgang verschaffte. In diesem Flußthale liegt Larissa (25,000 E.). die wich- tigste Stadt dieser wohlangebauten und zugleich durch überseeischen Han- del wie durch eine beschränkte Industrie blühenden Landschaft. Die Berg- völker Thessaliens sind zum Theil räuberische Kriegerstämme, wie die K l e p h t e n. 4. Albanien, bewohnt von dem halbcivilisirten, kriegerischen Volke der Ar narrten (oder Skipetaren, d. h. Felsbewohner), welche theils untereinander in beständigem Kriege leben (daher bestellt der Land- mann seine Aecker mit dem Schwert in der Hand und verbirgt seine Ernten unter der Erde), theils auswandern und den besten Theil der ägyptischen und türkischen Heere ausmachen. Ihre fast vollständige Un- abhängigkeit verdankt die Landschaft der erschwerten Zugänglichkeit der- selben, da sie an drei Seiten von hohen Gebirgen umwallt ist und an der vierten, der Seeseite, theils seichte Gewässer (in Oberalbanien), theils steile, klippenreiche Küsten (in Niederalbanien) ebenfalls natürliche Schutz- wehren bilden. In Oberalbanien (Jllyrien) liegt außer der Haupt- stadt S k o d r a (Skutari am See gl. N.) die befestigte Hafenstadt D u r a z z o (Dyrrachium) an der flachen Meeresküste, welche größeren Fahrzeugen die Annäherung versagt, weshalb die Stadt früher, als man noch weniger tiesekngehende Schiffe gebrauchte, bedeutender war. — Niederalbanien (Epirus) wurde schon im Alterthum wegen seiner wilden, schauerlichen Naturformen, der durch Erdbeben und vulkanische Thätigkeit zerklüfteten Kalkgebirge mit verschwindenden und wieder er- scheinenden Flüssen und mit Seen ohne Abfluß als das Land betrachtet, wo der Eingang zur Unterwelt sei und daher epirotischen Flüssen die Namen Achareon und Cocytus bcigelegt. Die Hauptstadt Janina liegt in der Nähe eines solchen Sees ohne sichtbaren Abfluß, die Hafenstadt Arta nahe am Busen gl. N. Ganze Districte sind verödet, wie der der Sulioten am Acheron heute nur eine Felsenwüste ist. 5. Bosnien erhält (wie Serbien) seine Bedeutung als schützen- des Vorland der Türkei (gegen Oesterreich) durch die gedrängte Anhäu- fung vielfach verzweigter Bergmassen. Als solches wurde diese verhält- nißmäßig stark bevölkerte Provinz von der türkischen Regierung stets mit besonderer Schonung behandelt und den Bosniaken eine Selbstver- waltung unter (36) eingebornen Häuptlingen gelassen. Die Hauptstadt ist Bosna Serai oder Serajewo (70,000 E.), der.mittelpunkt
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