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48
seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth-
ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen
die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos
Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten
Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich).
Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten
961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung
Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“)
durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche
König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom
möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und
Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem
dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf-
ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst-
lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen-
staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit
Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii,
zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. —
Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg.
3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber
leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im
Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii,
des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der
Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen
Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar,
der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980;
Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980;
Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten
auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng
in Calabrien 982. —
4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre
alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet,
streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft.
Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom
und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter
und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil-
ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes
Sylvester Ii. —
Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Ottos Berengars Otto Berengars Ottos Pabst_Johann Johann Leos Leos Otto Peter) Johann_Xiii Johann Otto Kaisers_Romanus Ottos Ottcho Heinrichs Heinrichs Ottos Lothar Ottos Otto Großmutter_Theophano Adelheid Gerberts_von_Rheims Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Niederloth- Ungarn Ottos Oesterreich Ottos Rom Rom Ottos Memleben Magdeburg Bayern Ottos Frankreich Aachen Lothringens Ottos Calabrien Rom Mainz
Gang und Inhalt der Periode: Die zwei Jahrhun-
derte, die sie enthält, bezeichnen nach allen Seiten den Höhe- und
Wendepunkt des Mittelalters. Die Kirche kommt in den Kreuz-
zügen, dem allgemeinen Aufgebot des christlichen Abendlandes
gegen das mohammedanische Morgenland, zum Vollgefühl ihrer
Macht; die weltlichen Reiche leihen dem Kriegsplan der Päbste
ihren Arm. Conflict ihrer Interessen mit denen der Kirche.
Doch die eigentlichen Früchte und Anregungen jener als Religions-
krieg begonnenen Züge erndtet nicht die Kirche, sondern das bür-
gerliche Leben in Handel und Gewerbe, die Cultur und Literatur.
Blüthezeit der Mystik und Scholastik, der kirchlichen Baukunst,
der Poesie in Epik und Lyrik. — Der den Kreuzzügen parallel
laufende Kampf zwischen Reich und Kirche endet zunächst scheinbar-
siegreich für die letztere, schließlich aber mit einer Schwächung
und Auflösung beider Gewalten.
I. Erster Krcnyug.
1086—1099
Grund der Bewegung der Gedanke, Palästina wieder
zu einem christlichen Reiche zu machen, gesteigert durch den
Druck und Frevel der seldschuckischen Türken, nach dem
Zerfall des Chalifats den Herren des heiligen Landes, gegen
die abendländischen Pilger (solche Wallfahrten schon seit
Heinrich Ii). — Klagen und Hülsegesnche ches großen
Griechenkaisers Alexius, des Komnenen (1081—1118).
Die Kreuzpredigten Peters von Amiens. Pabst Urban Ii
auf den Concillen von Piacenza und Clermont 1095; Be- 1095
geisternng und Zudrang besonders der französischen, nächst-
dem der englisch-normannischen und niederländischen, auch
der italienisch-normannischen Ritterschaft, in der indeß auch
eigennützige Motive Mitwirken. In Deutschland hinderte
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Alexius Peters Urban
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Amiens Piacenza Clermont Deutschland
Iv. Außerdrnljche Länder.
A. Italien.
Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein
Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen
der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der
Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben-
einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller
Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht
nach Vereinigung und Einheit der Theile.
Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer-
splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in
Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi
1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung
des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi
(Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den
Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen
Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I
(1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten
Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara-
gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. —
3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen
Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie
strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene
bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs-
formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be-
kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte.
Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er-
hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou),
unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz
und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur
und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens
einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr-
hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar-
dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft
der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen
Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Vi
(Borgia Alexander Johanna_I Johann Lorenzo
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Extrahierte Personennamen: Konradin Manfred Konradins Konradins Karl_von_Anjou Karl Innocenz_Iv Innocenz Konradin Ludwig_Ix Ludwig Karls Ezzeliuo Enzio Friedrich Friedrich Konradins Hermann_von_Baden Friedrich_von_Baden Friedrich Friedrich_von_Österreich Friedrich Karl_von_Anjon Karl Konradin Robert Peter_von_Aragonien
Extrahierte Ortsnamen: Palermo Deutschland England Frankreich Frankreich Karls Treviso Italien Konradins Bari Palermo Catania Messina
224
Vierte Periode des Mittelalters.
Nachfolge, und Pizarro wußte die Gelegenheit zu benutzen, um Peru zu gewinnen. Er warf sich als Schiedsrichter dieser Thronstreitigkeiten auf, nahm bei einer Unterredung den Inka Atahualpa gefangen und ließ ihn als Verächter der heiligen Schrift hinrichten. Eine unermeßliche Beute ward in Peru gefunden; auf den Reiter kamen über
10.000 Thlr., auf den Fußgänger die Hälfte, auf einen Hauptmann
30.000 Thlr. Almagro holte inzwischen Verstärkungen, da Pizarros Willkür und Grausamkeit die unglücklichen Landesbewohner zur äußersten Notwehr trieb. Allein bald entzweite er selbst sich mit Pizarro und bekriegte denselben mit entschiedenem Glücke. Sobald sich aber Pizarro wieder erholt hatte, besiegte er seinen Gegner (1538), nahm ihn gefangen und ließ ihn hinrichten. Diese That rächte später der junge Almagro und ermordete den Franz Pizarro. Der neu ernannte Statthalter Vaca de Castro nahm aber 1542 den widerstrebenden Almagro gefangen und ließ ihn enthaupten. Jetzt entstanden in Peru, Chile, Quito allmählich Niederlassungen, welche dem spanischen Mutterlande Jahrhunderte lang eine unerschöpfliche Goldgrube waren.
Die Entdeckung Amerikas ist für Europa von den wichtigsten Folgen gewesen. Unermeßliche Schätze wanderten aus der neuen Welt nach der alten. Durch die neuen Colonien wurde der bisherige Landhandel in einen Seehandel verwandelt und dessen Hauptthätigkeit vom Mittelmeer weg nach der europäischen Westküste verlegt. Viele amerikanische Produkte, welche wir jetzt ungern vermissen würden, z. B. Kartoffeln, Tabak, Mais, Chinarinde, Cochenille, Chokolade 2c. wurden heimisch in Europa und andere (Zucker und Kaffee) aus Ostindien nach Amerika verpflanzt, welches jetzt unfern Bedarf allein zu liefern vermag. Spanien, Portugal, England und Holland waren es vorzugsweise, welche in der neuen Welt Colonien anlegten und dadurch Veranlassung gaben, daß seitdem Millionen die Bahn nach Westen einschlugen und sich dort ansiedelten.
§. 40. ilitfßtalmirfiß iiniitfitiiugeii iintt Zujiäiule.
Das Mönchswesen und das Rittertum sind Erscheinungen, welche dem Mittelalter eigentümlich sind und schon oben ausführliche Schilderung gefunden haben. Wir müssen hier noch einige beifügen und näher betrachten:
Das Ge- 1) Das Gerichtswesen. Es war anfangs durch Gebrauch und
richtswesen Herkommen bestimmt, bis allmählich geschriebene Satzungen eingeführt “Hjter“1 wurden. Diese enthielten nur Verbote und Strafen. Jedes Vergehen, selbst der Mord, konnte in frühester Zeit durch Geld gesühnt werden.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Inka_Atahualpa Almagro Pizarros_Willkür Pizarro Pizarro Franz_Pizarro Franz Vaca_de_Castro
Extrahierte Ortsnamen: Peru Peru Chile Quito Amerikas Europa Europa Ostindien Amerika Spanien Portugal England Holland
192
Vierte Periode des Mittelalters.
Die Lage Wesen lind in die Moldau geworfen worden, weil er dem Könige die
°°Ne^vmun" Beichte seiner Gemahlin nicht habe verrathen wollen. Wegen seiner
vielfachen Gewaltthätigkeiten zerfiel Wenzel mit den böhmischen Land-
ständen; es entstand eine Verschwörung gegen ihn, an welcher auch sein
Wenzel in Bruder Sigismund von Brandenburg *) und sein Vetter Jobst von
^in?Reich"^ Mähren sich betheiligten. Wenzel wurde verhaftet; sobald er sich aber
verhaßt, wieder frei wußte, folgten neue Gewaltthätigkeiten. Die deutschen Reichs-
stände wurden ihm ebenfalls gratn, weil er, ohne sie zu befragen für
100,000 Gulden die Mailänder Herzogswürde verkauft hatte. Darum
wird wurde er 1400 vor die vier rheinischen Kurfürsten geladen, um über
Ruprech?v°n seine Regierung Rechenschaft abzulegen. Da er nicht erschien, so er-
der Pfnlz wählten sie aus ihrer Mitte den Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz,
i4oo i4io) e|nen tapfern - milden und gerechten Herrn, zum Reichsoberhaupt
(1400—1410). Wenzel machte seinem Gegner die Krone nicht streitig.
Es zeigte sich aber bald, daß Ruprecht den Zeitverhältnissen nicht ge-
wachsen war; denn ein doppeltes Unheil lastete damals auf der Christen-
heit, die große Kirchenspaltung und der Türken Einfall in Europa,
hat wegen Was zunächst die große Kirchenspaltung oder das Schisma (1378 —
Scht/maund 1417) betrifft, so war sie 1378 durch die gleichzeitige Wahl zweier
der Türken Päpste, wovon der eine in Rom, der andere in Avignon seinen Sitz
E^gurun^ ^tte, entstanden. Jeder behauptete, das rechtmäßige Oberhaupt der
Kirche zu sein; jeder bannte und verfluchte den Gegner und seinen An-
hang. Zwar setzte 1409 die Kircheuversammlung zu Pisa beide Päpste
ab und wählte einen dritten. Da aber keiner zurücktrat, so hatte die
katholische Christenheit nunmehr drei Oberhäupter und eben so viele
Parteien.
Die durch religiösen Fanatismus aufgeregten Türken waren schon
1359 von Asien aus ins griechische Kaiserreich eingefallen und hatten
1360 Adrianopel erobert. Sigismund, welcher sein Königreich Ungarn
gegen die unaufhaltsam vordringenden Schaaren der Ungläubigen hatte
schützen wollen, war in der blutigen Schlacht bei Nikopoli an der
*) Brandenburg war durch Kauf au Carl Iv. gekounueu. Dieser belehnte
erst seinen Sohn Wenzel und als derselbe König geworden war, seinen
Sohn Sigismund damit. Sigismund verpfändete die Mark au Jobst
von Mähren und als derselbe 1411 starb, fiel sie an Kaiser Sigismund
zurück. Er verpfändete die Mark Brandenburg sogleich an den Burg-
grafen Friedrich von Nürnberg aus dem Hause Hohenzoüern und über-
ließ sie demselben 1415 für 400,000 Goldgulden erb- und eigenthümlich.
Friedrich von Hohenzollern ist dadurch der Ahnherr des jetzt regierenden
preußischen Königshauses geworden.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Sigismund_von_Brandenburg Jobst_von
^in Wenzel Wenzel Sigismund Carl_Iv Sigismund Sigismund Jobst
von_Mähren Sigismund Friedrich_von_Nürnberg Friedrich Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Europa Rom Avignon Asien Nikopoli Brandenburg
224
Vierte Periode des Mittelalters.
Da« Ge-
richtswesen
im Mittel-
10.000 Thlr., auf den Fußgänger die Hälfte, auf einen" Hauptmann
30.000 Thlr. Almagro holte inzwischen Verstärkungen, da Pizarros
Willkür und Grausamkeit die unglücklichen Landesbewohner zur äußersten
Nothwehr trieb. Allein bald entzweite er selbst sich mit Pizarro und
bekriegte denselben mit entschiedenem Glücke. Sobald sich aber Pizarro
wieder erholt hatte, besiegte er seinen Gegner (1538), nahm ihn ge-
fangen und ließ ihn hinrichten. Diese That rächte später der junge
Almagro und erniordete den Franz Pizarro. Der neu ernannte Statt-
halter Vaca de Castro nahm aber 1542 den widerstrebenden Almagro
gefangen und ließ ihn enthaupten. Jetzt entstanden in Peru, Chile,
Quito allmählich Niederlassungen, welche dem spanischen Mutterlande
Jahrhunderte laug eine unerschöpfliche Goldgrube waren.
Die Eickdeckung Amerikas ist für Europa von den wichtigsten
Folgen gewesen. Unermeßliche Schätze wanderten aus der neuen Welt
nach der alten. Durch die neuen Colonien wurde der bisherige Land-
handel in einen Seehandel verwandelt und dessen Hauptthätigkeit vom
Mittelmeer weg nach der europäischen Westküste verlegt. Viele ameri-
kanische Produkte, welche wir jetzt ungern vermissen würden, z. B.
Kartoffeln, Tabak, Mais, Chinarinde, Cochenille, Chokolade rc. wurden
heimisch in Europa und andere (Zucker und Kaffee) aus Ostindien
nach Amerika verpflanzt, welches jetzt unsern Bedarf allein zu liefern
vermag. Spanien, Portugal, England und Holland waren es vor-
zugsweise, welche in der neuen Welt Colonien anlegten und dadurch
Veranlassung gaben, daß seitdem Millionen in die neue Welt über-
siedelten.
§. 40. Mittelalterliche Einrichtungen und Zustände.
Das Mönchwesen und das Ritterthum siud Erscheinungen, welche dem
Mittelalter eigenthümlich siud und schon oben ausführliche Schilderung
gefunden haben. Wir müssen hier noch einige beifügen und näher be-
trachten :
1) Das Gerichtswesen. Es war anfangs durch Gebrauch und
Herkommen bestimmt, bis allmählich geschriebene Satzungen eingeführt
wurden. Diese enthielten nur Verbote und Strafen. Jedes Vergehen,
selbst der Mord, konnte in frühester Zeit durch Geld gesühnt werden.
Bei den Sachsen stand auf Pferdediebstahl der Tod. Bei den Ale-
mannen bestrafte man den Mord einer Frau doppelt so hart, als den
eines Mannes. Bei den Friesen wurde ein Tempelräuber mit abge-
schnittenen Ohren zur Ebbezeit an den Meeresstrand gelegt, damit ihn
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Almagro Pizarros
Willkür Pizarro Pizarro Franz_Pizarro Franz Castro
Extrahierte Ortsnamen: Peru Chile Quito Amerikas Europa Europa Ostindien Amerika Spanien Portugal England Holland Sachsen
149
Friedrich l, der Rothbart.
sein Sohn Heinrich war ihm zwei Jahre vorangegangen, der andere,
Friedrich, noch minderjährig.
Dreizehntes Kapitel.
Friedrich I-, der Rothbart (1152 — 1190).
Die Fürsten hatten nach Konrads Tode nur die Wahl zwischen
Heinrich dem Löwen und dem Hohenstaufen Friedrich; sie entschieden sich
für den letztern, weil von ihm eine Versöhnung mit dem Welfen zu
hoffen war, denn er war mütterlicherseits selbst Welfe und dazu Jugend-
freund Heinrichs des Löwen. Wirklich gab er auf einem Reichstage diesem
das Herzogthum Sachsen zurück und sprach ihm ebenso Bayern wieder zu.
Zur Entschädigung für den Babenberger Heinrich, der um Bayern mit
den Welfen lange Krieg geführt hatte, wurde die Markgrafschaft Oester-
reich zu einem auch in weiblicher Linie erblichen, den Kur- oder Erz-
fürstenthümern gleichgestellten Herzogthum erhoben (1156), dem fast
gänzliche Freiheit von allen Leistungen gegen König und Reich bewilligt
wurde, weil es als Vorwache Deutschlands und von nicht deutschen
Völkern fast ganz umgeben genug zu leisten hatte.
Friedrichs Streben war dahin gerichtet, dem Kaiserthume die Macht
wieder zu verjüngen, welche Karl der Große und Otto der Große geübt
hatten. Wie seine Vorbilder wollte er die kaiserliche Oberherrlichkeit
über die Kirche wieder Herstellen, obwohl er weder wie Karl eine be-
drängte Kirche zu retten, noch wie Otto ihre gestörte Ordnung wieder
herzustellen hatte; dieses Streben mußte ihn zum Bruche mit dem Papste
führen und dadurch wurden dem Kaiser die besten Kräfte entfremdet,
er selbst geradezu an die Gewalt verwiesen. Er wollte Italien erobern,
weil die Weltherrschaft mit dem Namen Rom verbunden schien und die
reichen italienischen Städte die ergibigsten Steuern der damaligen Zeit
abgeworfen hätten, darum sagte er klagenden Lombarden und Siciliern
Hilfe zu, den einen gegen Mailand, den andern gegen ihren König.
Wie schwer Italien zu behaupten sei, hatten alle Nachfolger Karls
des Großen und namentlich die deutschen Könige erfahren. Friedrich
wollte erobern, aber welche Macht stand ihm zu Gebote? Seine
schwäbisch-fränkische Hausmacht, die Lehensmannen, welche durch ihre
Lehen seinem Hause verpflichtet waren. Diese Macht-war eine starke,
konnte aber nicht anhaltend zu auswärtigen Kriegen gebraucht werden,
weil die Lehensleute durch mehrjährigen Kriegsdienst verarmen mußten,
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_l Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrich_I- Friedrich Konrads Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrich Heinrich Friedrichs Friedrichs Karl_der_Große Karl Otto Karl Karl Otto Karls Friedrich Friedrich
Friedrichs Lombarden-Krieg.
173
Friedrichs Lombarden-Krieg (1236 — 1250).
Im Sommer 1236 brach Friedrich Ii. mit Heeresmacht gegen
Oberitalien auf, schlug die Bürger von Vicenza, Padua und Treviso
bei Rivalta, eroberte Vicenza, mußte aber wieder umkehren und einen
ziemlich erfolglosen Krieg gegen den widerspenstigen letzten Babenberger,
Herzog Friedrich den Streitbaren von Oesterreich, führen, worauf er
seinen Sohn Konrad zum deutschen Könige wählen ließ (1237), und im
August aus Deutschland schied, das ihn nie wieder sah.
Deutschland war für den Kaiser, wenigstens vorläufig, Nebensache,
denn er machte es sich zur Hauptaufgabe, Italien zu bezwingen. Dieses
war damals das reichste Land der Erde, und wurde Friedrich Herr
desselben, so konnte er allerdings an die Herstellung der unumschränkten
Kaisermacht denken. Sein Großvater hatte Gleiches im Sinne gehabt,
nur betrachtete er Deutschland als das Fundament seines Reiches, von
dem aus er Italien unterwerfen wollte, während Friedrich Ii. auf Ita-
lien als Unterlage seiner Herrschaft bauen wollte. In Italien aber
waren zwei Mächte zu besiegen, die lombardischen Städte und der Papst,
und diese beiden Mächte waren zu sehr auf einander angewiesen, als
daß Friedrich daran denken konnte, sie von einander zu trennen und
jede vereinzelt zu unterwerfen; er mußte den Kampf mit beiden zugleich
aufnehmen.
Die Lombarden bekümmerten sich um die Bedingungen des Kon-
stanzer Friedens so viel als ihnen beliebte, sie beleidigten den Kaiser
geflissentlich und hatten seinen Sohn Heinrich zum Abfälle ermuntert; er
hatte demnach alle Ursache zum Kriege, aber durfte er hoffen, denselben
siegreich zu beendigen, und sich mehr Zutrauen als seinem gewaltigen Groß-
vater? Friedrich Ii. rechnete am meisten auf die Italiener selbst; denn
neben den städtischen Republiken gab es noch adelige'dynasten und in den
Städten selbst adelige Geschlechter, welche an der zunehmenden Demo-
kratie kein Gefallen hatten. Daher kam die Zwietracht, welche die mei-
sten Städte erfüllte, und Friedrich hielt es möglich, durch die Begünsti-
gung der Aristokratieen, wohl auch der Tyranneien, die lombardischen
Republiken auf die gleiche Weise zu zügeln und zu unterwerfen, wie es
den makedonischen Antigonusen und Philippen mit den griechischen Bün-
den und Städten geglückt war. Diese aristokratischen Parteien hießen'
in Italien Ghibellinen, weil sie an dem Kaiser ihren Rückhalt hatten
und auf seinen Namen hin handelten; ihre Gegner, die Republikaner
und Demokraten, nannten sich Guelfen, weil die welfische Familie von
Konrad Iii. bis Friedrich Ii. die den Hohenstaufen feindliche deutsche
Macht war. Diese Parteinamen dauerten in Italien fort, nachdem die
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