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Erste Periode der neueren Geschichte.
und eifert gegen das Papstthum in
zahlreichen
Schriften.
Franz von Sickingen wird Huttens Freund
Ausbildung übergeben: allein das Klosterleben widerte den Jüngling so an, daß er heimlich nach Erfurt entwich, wo er seine Studien fortsetzte. Einer Seuche wegen verließ er Erfurt (1505) und begab sich nach Köln, von wo er einem vertriebenen Lehrer an die neu errichtete Universität Frankfurt an der Oder folgte. Später studirte er in Pavia die Rechtswissenschaft und wanderte, als er durch Maximilians Krieger bei Erstürmung der Stadt aller seiner Habe beraubt worden war, nach Bologna. Nach mancherlei Kreuz- und Querfugen, auf denen er oft am Nothwendigsten Mangel litt, kehrte er 1517 nach Deutschland zurück, wo ihn Kaiser Maximilian zum Ritter schlug und Constantia Peutinger in Augsburg mit dem Dichterlorber bekränzte. Schon vor seiner Abreise nach Italien war sein Vetter Hans von Hutten von dem gewaltthätigen Herzog Ulrich von Württemberg ermordet worden. In Gedichten, Reden und Briesen brandmarkte er diese schändliche That. Auch gegen das Mönchthum eiferte seine Feder. In den Briefen der Dunkelmänner (epistolae obscurorum virorum) schwang er die Geißel der Satire schonungslos gegen die Unwissenheit der römischen Geistlichkeit und der Mönche. Er wollte deutsche Bischöfe, aber keinen Papst. „Den alten Römern habt ihr männlich widerstanden," rief er den Deutschen zu, „aber den neuen Römlingen beugt ihr schimpflich euer Haupt!" „Ich hab's gewagt!" war sein Wahlspruch. 1517 gab er die Schrift des 1465 gestorbenen gelehrten Römers Laurentius Valla „über die erdichtete Schenkung Konstantins des Großen" heraus; er hatte sie in einem Kloster entdeckt und darin den Beweis gefunden, daß jene Schenkung Konstantins an den Papst Sylvester, auf welcher die ganze weltliche Macht des Papstthums beruhte, rein erlogen sei. Er hatte den Muth, diese Schrift dem Papste selbst zu widmen. Nichts desto weniger berief ihn der fein gebildete Erzbischos Albrecht von Mainz an seinen Hos und nahm ihn auch mit auf den Reichstag nach Augsburg (1518), wo Hutten zum Kampfe gegen die Türken aufforderte. Nachdem er feine Entlassung von Albrecht erbeten und erhalten hatte, betheiligte er sich an dem Zuge des schwäbischen Bundes gegen seinen persönlichen Feind, Ulrich von Württemberg, welcher wegen seiner Gewaltthätigkeiten 1519 von Land und Hof vertrieben ward. In diesem Kriege lernte er Franz von Sickingen kennen, mit dem er einen trauten Freundschasts-bund schloß.
Franz von Sickingen war 1481 aus seiner Stammburg Sickingen unweit Bretten geboren. Seinen ersten Unterricht leiteten Geiler von Kaisersberg und Reuchlin; aber auch in den ritterlichen Uebungen ward
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Sickingen Franz Maximilians Maximilian_zum_Ritter Maximilian Constantia_Peutinger Hans_von_Hutten Ulrich_von_Württemberg Römers_Laurentius_Valla Muth Albrecht_von_Mainz Albrecht Albrecht Albrecht Ulrich_von_Württemberg Franz_von_Sickingen Franz Franz_von_Sickingen Franz
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dem Benediktiner-kloster zu Subiaco eine Znflnchtsstätte fanden, dann sich
in Noin einer großartigen Unterstützung des Papstes Sixtus Iv. erfreuten
und ihre Werke unter der Leitung des Bischofs Giovan Andrea von
Ateria Herausgaben. Der berühmte Dominikaner Kardinal Turrecremata
berief ini Jahre 1466 den Typographen Ulrich Hahn von Ingolstadt,
der Kardinal Caraffa im Jahre 1469 den Georg Lauer von Würzburg
nach Nom, und deren Förderer waren die berühmten päpstlichen Bio-
graphen Campano und Platina. Im Jahre 1475 zählte Nom schon
zwanzig Offizinen, und bis zum Schluß des Jahrhunderts erschienet: dort
925 Druckwerke, die man vorztlgsweise den Bemühtingen der Geistlichkeit
verdankte.
Der Klerus beteiligte sich aber nicht bloß durch eigene Mitwirkung
an der neuen Kunst, sondern verschaffte ihr auch die notwendige Unter-
stützung durch reichliche!: Ankauf ihrer Erzeugnisse. Fast die gesamte
Bücherproduktion des fünfzehnten Jahrhunderts hatte in Deutschland die
Befriedigung der literarischen Bedürfnisse der Geistlichkeit zum Zwecke,
und nur durch deren rege Beteiligung wurde eine allseitige und
gleichzeitige Einwirkung des Buchhandels auf das gesamte
Publikum ermöglicht.
Johannes Janss en.
Der Frühlingsgarten.
Du mußt dein Herz zum Frühlingsgarteu weih'u!
Pflanz liebe Blumen edler Art hinein:
Geduld und Hoffnung, Lieb' und Heiterkeit,
Und auch das Blümeleiu Zufriedenheit!
Dann magst du deinei: Garten Gott vertrau'::,
Auf seine Lieb' und seine Güte bau'n;
Doch mußt du auch das Deine freudig thun:
Gott gab das Leben nicht, um auszuruh'u.
Und wenn dir dam: die Blumen lieblich blüh'::,
Wirst du vergesset: alle Sorg' und Müh'::,
U>:d wie sie lächeln dir, so lächelst du
Der gauzei: Gotteswelt auch freundlich zu.
O pfleg den Garten! halt ihn immer rein!
Laß nie des Unmuts Unkraut drin gedeih'::!
Dann wird, wenn sich auch stellt der Winter ein,
Dein Herz auch noch ein Frühlingsgarte:: sein.
Aug. Heinr. Hoffmann von Fallersleben.
Die Glasmalerei in Lagern unter König Ludwig I.
Ungemeine Liebe und Sorgfalt wandte der bayerische Monarch der
Wiederaufnahme der Glasmalerei zu. Dieser Kunstzweig hat schon ur-
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