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1. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

2. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1088

1874 - Mainz : Kunze
1088 Süd amerik a — Paraguay. doch auch einige Tausend Deutsche. Neuerdings starke Einwanderung, aber meist Roma- nen. — Niedere Bergreihen von Brasilien her durchziehen den Osten; sonst ist das zum Feldbau brauchbare und zugleich mit den fettesten Wiesen reich ausgestattete Land eine einförmige Ebene, „not beautiful but usefulwie ein englischer Estanziero dem deutschen Reisenden Burmeister bemerkte. Hiedurch und durch die Lage am Golf sind Viehzucht und Handel die einträglichsten Gewerbe geworden. Millionen Rinder, Schafe, Pferde. Ausfuhr wie drüben von Buenos Ayres. Hauptstadt Montevideo, beleb- ter Hafen am Golf mit hochliegender Citadelle und 105000 E. Außer in Montevideo treibt man noch in zwei Häfen Handelsgeschäfte, nämlich zu Maldonado unten am Golf, und in Colouia del Sacramento gegenüber von Buenos Ayres. Ein vier- ter Ort, Fray Bentos am Uruguay, vor wenigen Jahren noch eine kleine Anstedlung von elenden Hütten, ist binnen kurzer Zeit durch den Genius deutscher Wissenschaft zu einer blühenden Stadt mit 2500 herangewachsen; die „Liebig-Kompagnie" läßt hier- nach den Vorschriften I. v. Liebigs unter Leitung eines deutschen Chemikers Fleisch- extrakt bereiten, um die massenhaften Fleischvorräthe Südamerikas, die bisher verdarben, indem mau von den Thieren bloß die Häute ic. benutzte, zu verwertheu. Die Fabrik be- schäftigt 1500 Arbeiter, täglich werden 600 Thiere geschlachtet *). Die Stadt hat einen gnten und sichern Hafen und es siedeln sich nun auch viele Engländer in derselben an. Paraguay. 2670 Q.-M- mit ca. 1 Mill. Einw. Begrenzt wird diese einzige Binnen-Republik Südamerikas von den Strömen Paranü, (im O. und S.), Paraguay und Pilcomaya (im W.); die Nordgrenze gegen Brasilien zieht nun nach Beendigung des 6jährigen Krieges mit diesem und mit Ar- gentinien von dem Salto Grande des Paranü. längs des Jgatimflusses nordwest- lich bis zur Quelle des Apä-Flusses, dem sie bis zur Münduug in den Paraguay folgt. Der östliche Theil des Landes wird von bewaldeten Niedern Sierren durchrankt, das übrige Land liegt eben und tief, ähnlich der Lombardei, nur viel ausgedehnter und nuter noch milderem Himmel, der keinen Frost zuläßt. Hinreichend getränkt von Regen und Flüffeu, ist das Land immer grün, fruchtbar und wiesenreich, im Norden und Osten voll ungeheurer Wälder. Reis und Mais, Weizen und Gerste, Bohnen und Manioc geben reichlich aus, und während nördlich des Wendekreises Palmen, Pisang und Vanille wachsen, gedeihen südlicher Trauben und Pfirsiche; Zuckerrohr, Judigo und Baumwolle sind leicht zu knltiviren Die Wälder liefern Bau- und Nutzhölzer manch- facher und selbst der kostbarsten Art, auch Arznei-, Farbe- und Gerbestoffe, Balsame, Kautschuk u. s. w. Der Mattee ersetzt den chinesischen Theestrauch. Das Mineralreich kann in dem meist flachen Lande nicht bedeutend seiu, und doch hat man ergibige Erz- lager, selbst Quecksilber, gesunden. Salz zur Genüge, Salpeter, Porcellanerde n. s. w. — Von besonderem Werthe ist die Schiffbarkeit der Ströme. Der Parauä. hat nur noch im Norden, wo er aus brasilischen Bergen kommt, einen Fall, der Paraguay hat gar keine Stürze; die Dampfer fahren von Montevideo bis in die brasilische Provinz Matto *) In Argentinien und in Süd-Brasilien sind nun ähnliche Fabriken angelegt worden.

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1078

1874 - Mainz : Kunze
1078 Süd amerika — Peru und Bolivia. Die Roa Maynas (am Amazonas) graben die Leichen, wenn sie verwest sind, wie- der aus, wickeln sie gereinigt in eine Hülle von Thon, bezeichnet mit Hieroglyphen, und stellen sie zur Verehrung aus, indem ein zweites Leichenbegängnis gehalten wird. Die civilisirten Abkömmlinge der alten Peruaner, in den Andes der Haupt- stock der Bevölkerung, sind sehr unterwürfig und eben deshalb trag, unreinlich, heim- tückisch, doch den Kirchenceremonien sehr zugethan. Sie treiben Ackerbau und Hand- werke, aber gleich den Spaniern mit geringem Fleiß. Ihre Sprache (Quichua) ist sehr beliebt, sie wird sogar von den Creolen in Lima und Quito gern gesprochen und soll wegen ihrer Lieblichkeit in Idyllen und Elegien gar reizend klingen. Die Weißen bil- den nur ungefähr 1/i der Bevölkerung. Wenig Neger; neuerdings auch Chinesen und eingeführte Südsee-Jnsulaner. Es fehlt dem Laude noch an Handelsstraßen. Der >große festgebaute Bergweg der Jnkas, der 250 Meilen weit bis Quito führte und alle Provinzen ihres Reiches auf dem Gebirge in Verbindung brachte, ist sehr verfallen. Wahrscheinlich wenn erst der Ackerban sich an den Strömen ausbreitet und die Schiffahrt auf dem Amazonas, der bereits mit Dampfschiffen bis Tabatinca (an der Grenze Brasiliens) befahren wird, auch in Peru bis an den Fuß der Anden sich ausdehnt *), wird dieser die große Verbindnngsstraße mit der Ostseite Amerikas werden, sowie man bereits durch den Pilcomayo mit dem Paraguay und La Plata in Verbindung steht. In den letzten Jahren sind indes große Eisenbahnlinien, welche, die Andcs übersteigend, bis tief in das Innere des Landes eindringen und dessen Schätze den Häfen der peru- anischen Küste zuführen, erbaut worden. Auch in Bolivia hat man mit der Verwirk- lichnng des Projektes, mittels einer Eisenbahn die Stromschnellen des Madeira und Mamoi'^ zu nmgehen und so ungehinderten Verkehr zwischen Bolivia und dem atlan« tischen Ocean herzustellen, begonnen. Die Ausführung dieser Bahn würde bald Han- delsstationen an den Strömen entstehen lasseu, von denen aus man leichter in die ge- waltigen Urwälder eindringen könnte, deren viele noch kein Fuß eines Europäers be- treten hat. Was der Marannon hinunterführen .könnte, wären: Zeuge von Quito, China von Loxa, Zucker von Cuzco, Leinwand von Moxo, Oele von Lima, Baumwolle und feine lange Seide von Moyobamba, Kakao und andre Früchte aus den Ebenen. Natürlich würde dann beim Steigen aller Gewerbe das Silber von Pasco und Potosi, das Gold von Cataguayta und anderes Metall, woran kein Mangel, auf bergmän- nischere Weise gefördert werden und größere Wirkung auf den Nationalwohlstand äußern. Anch die seine Wolle der Vicunnas wäre besser zu benutzen; man macht aber zu viel Jagd auf diese Thiere, die schon genug von ihrem natürlichen Feinde, dem hoch über den Paramos, felbft über den Schneegipfeln fliegenden Condor zu leiden haben, und rottet sie beinahe aus. Die beiden Freistaaten Peru und Bolivia begrenzen einander am Hochlandssee Titicaca und durch Linien, welche von dort fast in gerader Richtung nach Nord und nach Süd gezogen werden, doch so, daß Bolivia mit derjatacamawüste (an beiden Sei« ten der Steinbockswende) ans Meer reicht. a) Peru (23700 Q.-M.. 3,2000000 E. **), den nördlichen Theil und fast die ganze Küste begreifend, nur durch die Alacama von Chile getrennt. Der wilden Indianer *) Bis wohin die Schiffbarkeit bereits erwiesen, **) Nach andern Angaben und Berechnungen bloß 2^/z Mill.

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1094

1874 - Mainz : Kunze
1094 Süd amerik a — Brasilien. das Hauptgeschäft, so daß aus der Provinz Rio Graude do Sul jährlich ungeheuere Massen Dörrfleisch und zwischen 3 und 400000 Rindshäute verkauft werden. Die Deutschen sind über diese ganze Provinz verbreitet, namentlich in den Städten, wenn auch nicht überall in so geschlossenen Massen, wie in dem Landstrich, der im Süden von der lagoa dos patos, im Norden und Westen vom Zug der Serra Geral be- grenzt wird. Entschiedenen Widerwillen scheinen die Deutschen gegen den Camp, das offene freie Feld, zu haben; sie sitzen fast alle auf Waldboden und in den Thälern. Porto Alegre (20000 E.) ist Hafen und Hauptort für die deutschen Kolonisten, wozn Rio Pardo und S. Leopolds (mit Umgegend 20000 E.) gewissermaßen Vorstädte sind; einige andere Orte versprechen Ausgangspunkte für neue Stadtanlagen zu werden, wie z. B. Santa Cruz, ferner S. Maria und der sogen. Hamburger Berg nördlich von S. Leopoldo. Die Deutschen der Provinz beschäftigen sich indes vorzugsweise mit Ackerbau, weniger mit Viehzucht; aber auch in ihren gewerblichen Leistungen lassen sie die Brasilianer bereits weit hinter sich. Die Nachkommenschaft dieser (von 1824 an) hier angesiedelten Deutschen (ursprünglich an 8000, meist aus Rhein- und Moselgegenden) ist ein schöner, kräftiger Menschenschlag. — Nordwärts von Janeiro: Am Cap Frio eine vom Lübecker Lindenberg angelegte großartige Saline und Fischerei, durch welche das Land weit und breit bis tief ins Innere hinein mit gesalzenen Fischen versorgt wird. Bahia (d. h. Bai), mit außergewöhnlich großem und sicherem Hafen, an Umfang und Handelstätigkeit die zweite Stadt des Reiches, hat 152000 E. Nur 12° vom Aequator entfernt, wäre die Sommerwärme oft erdrückend, wenn nicht der Seewind Erfrischung brächte. Von den Plantagen der umliegenden sehr fruchtbaren Provinz werden Massen von Kaffee, Zucker, Reis, Tabak und Baumwolle versandt, ebenso von Farbhölzern, deren es in den Wäldern Brasiliens von allen Arten gibt. Im Eingange der Bai liegt die große und stark bevölkerte Insel Jtaparika. 20 M. nördl. von Bahia liegt die kleine Hafenstadt Maceiü, deren Umgebung als eine der anmnthigsten geschildert wird. Die Festung Natal nicht weit vom Cap Roque, und Porto Calvo sind belebte Hafenstädte, letztere mit Werften auch zum Bau von Kriegsschiffen. Wichtiger ist Pernambnco, die dritte Handelsstadt des Reiches, deren Hafen als vornehmster Markt für Baumwolle gilt; die Stadt hat, den Nachbarort Olinda mitgerechnet, 118000 E. An der Nordküste: Unter mehreren Häfen sind Maranhao auf der gleich- namigen Plantagen-Insel vor der Mündung des Miraimfluffes und P a r ä oder S. Maria de Belem hervorzuheben; Para liegt an der Golfmündung des mit dem rechten Arme des Amassonas vereinigten Tocantines und ist Hauptort der 20000 Q.-M. großen Provinz Para oder Unter-Amassonieu. Bewohnt ist die Stadt größtentheils von Indianern, die als Verfertiger flacher Flußboote und Gummischuhe, als Händler und Schiffer :c. vielfach beschäftigt sind. Unter den wenigen Orten aufwärts am Amassonas ist Obidos, 120 M von der Mündung, wegen seines Kakaobaues bedeutend. Im Hochlande: Villa Rica (Onro Preto) nicht weit vom Jtacolumi, Hauptort in Miuas Geraes, dem an Diamanten und Gold, aber nicht an kultnr- fähigem Boden reichen Oberlande des Francisco. Tejuco, auch in der Provinz Minas Geraes, ist Mittelpunkt des lange Zeit berühmten Diamanten-Bezirks, der aber nicht

6. Erdkunde - S. 214

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
214 gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht verwaltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes, zugleich wichtigster Handels- platz des Innern, mit 100—150 000 Einwohnern. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko mit 50 000 Einwohnern liegt prächtig am Fuße des schneebedeckten Atlas. — Tanger (20000 Einwohner), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste See-Handelsplatz Marokkos. West- und Südafrika. Größere Staaten fehlen an der westafrikanischen Küste durch- weg; doch finden sich an ihr zahlreiche europäische Besitzungen, in denen mit den Eingeborenen ein ziemlich lebhafter Tauschhandel getrieben wird (Palmöl und Elfenbein gegen Baumwollenwaren, Pulver, Branntwein rc.). — Das Klima ist fast ausnahmslos sehr ungesund. Von der Mündung des Senegal an ist die Küste südwärts unter dem Namen S e n e g a m b i e n größtenteils in französischem Besitze. Die nun folgende Küste von Oberguinea ist in den wichtigsten Punkten von den Engländern besetzt. Hier liegen auch die deutschen Kolonieen Togoland und Kamerun. Die Küste von Niederguinea ist bis zur Mündung des Kongo franzö- sisch, von hier ab portugiesisch. Nun folgt vom 18. 0 südl. Breite bis zum Oranje-Fluß das deutsche südwestafrikauische Küstengebiet mit dem Hinterlande Damara und Namaqna. Die Südspitze Afrikas wird von der englischen Kafikolonic eingenommen. Hanptort derselben ist die Kapstadt (Fig. 36) mit 45 000 Einwohnern, wichtig als Ausfuhrplatz für die Pro- dukte des Landes: Kapwein, Wolle, Weizen, Straußenfedern, Diamanten u. s. w. Nördlich von der Kapkolonie liegen die zwei von ausgewan- derten niederländischen Bauern (Boeren) gegründeten Freistaaten: die Oranje - und die Transvaal-Republik, welche ausgedehnte Nindviehzucht betreiben.

7. Erdkunde - S. 251

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
251 Argentinien ist gegenwärtig das Ziel vieler europäischer Answan- derer (im Jahre 1885 looooo). Die Hauptstadt Bnenos Ayres (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 400 000 Einwohner und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (26000 Einwohner), ein nen angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (42 000 Einwohner), Cordoba (50 000 Einwohner), Mendoza (18 000 Einwohner) und das lebhafte Corrientes (16 000 Einwohner). Die Republik Paraguay (238000 qkm und hz Million durchweg katholische Einwohner, vor- wiegend Mischlinge und Indianer) breitet sich vom Parana westwärts bis über den Paraguay-Strom aus und ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Der Boden ist sehr fruchtbar, das Land aber durch blutige Kriege tief herabgekommen und stark ent- völkert. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blätter einer Stechpalmenart), der in einem großen Teile Südamerikas statt des chinesischen Thees gebraucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (22000 Einwohner), der Stapelplatz für den auswärtigen Handel. Die Republik Uruguay (170 000 qkm, über (/2 Million katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet östlich vom Uruguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils eine baumlose Steppe, auf wel- cher — wie in Argentina — ausgedehnteste Viehzucht betrieben wird. Die Produkte der Rindviehzucht bilden auch fast ausschließlich deuausfuhrhandel, so: Häute, Felle, Wolle, Roßhaar, Talg, lebendes Vieh, vor allem aber Fleisch, sowohl in frischem als getrocknetem Zustande. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Lieb i gsche Fleischextr akt, d. i. verdichteter Rindfleisch- saft. — Die Einwanderung hat in neuerer Zeit stark zugenommen. Die Hauptstadt Montevideo an der La-Plata-Mündung (105 000 Einwohner) ist der wichtigste Handelsplatz.

8. Erdkunde - S. 244

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
244 Die Industrie beschränkt sich auf das Flechten von Matten und Hüten (Panamahüte). Der Handel ist zur Zeit noch un- bedeutend. Hauptstadt der vereinigten Republiken ist Santa Fe de Bogota (mit 84000 Einwohnern). — Kolon (Aspinwall) am Atlantischen Ocean, zur Zeit noch ein schmutziges Negerdorf, und Panama, eine alte Stadt mit 18 000 Einwohnern, sind die Endpunkte der Eisenbahn über die Landenge und daher Knoten- punkte für den Dampfschiffahrtsverkehr auf dem Atlantischen und Großen Ocean. Die acht vereinigten Republiken von Venezuela (1 640000 qkm und über 2 Millionen ausschließlich katholische Ein- wohner, der Abstammung nach fast durchweg Mischlinge) umfassen nahezu das ganze Orinokogebiet und find durch ungemein reiche Vegetation ausgezeichnet; aber nur ein kleiner Teil des Bodens ist bebaut; der größte Teil ist Steppenland (Llanos des Orinoko). Unter den Produkten sind besonders wichtig: Kaffee, Zucker, Kakao, Baumwolle, Chinarinde, endlich Tabak. Berühmt ist der Varinastabak. Das Mineralreich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vorzugsweise mit Baumwollen- weberei und Strohhutstechterei. Der ziemlich lebhafte Handel liegt zum größten Teile in den Händen deutscher Kaufleute. Die schön gebaute Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 74 000 Einwohner) wurde 1812 durch ein entsetzliches Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guapra (14 000 Einwohner) ist die Hafenstadt für Caracas. — Andere Hafenplätze sind: Puerto Cabello, Cumana und Ciudad Bolivar am Orinoko. Guyana fg u a y a u a) (460 000 qkm, l/3 Million Einwohner), ein Küstenland zwischen der Mündung des Orinoko und des Amazonenstromes, ist das einzige südamerikanische Gebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte

9. Erdkunde - S. 250

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
250 Alegre (40 000 Einwohner) ist der Hafen für die deutschen Kolo- nieen in Südbrasilien. Die Republik Bolivia. Diese nach Bolivar, dem Befreier Südamerikas, benannte Re- publik ist durchweg Binnenland, das gebirgsreichste und höchst- gelegene Amerikas. — Die Bewohner (2y3 Millionen auf 1 139 000 qkm) sind größtenteils Indianer und Mischlinge. Sie bekennen sich ausschließlich zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen Mineralreichtum, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, bekannt. Infolge eines unverständigen Betriebes, sowie fort- währender Kriege und der herrschenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und Handel sind gering. Hauptstadt ist Sucre mit 12000 Einwohnern. — Der größte Ort ist La Paz (26 000 Einwohner), unfern des Titicaca- sees. — Potosi mit 11 000 Einwohnern war einstmals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die meisten derselben verlassen. — Cochabamba ist nunmehr die gewerb- reichste Stadt. Die Republik Argentina hat 2 836 000 qkrn und 3 Millionen zumeist katholische Einwohner, unter denen 3/4 Millionen eingewanderte Europäer sind. Der größte Teil des Gebietes ist eine ungeheure, grasreiche Ebene (die Pampas), auf der das ganze Jahr über große Herden von den in früheren Jahrhunderten aus Europa eingeführten Haustieren weiden. Man schätzt die Zahl der Pferde und Esel auf 5 Millionen, die der Rinder auf 18 Millionen, der Schafe auf 75 Millionen. Die Viehzucht bildet denn auch die Hauptbeschäftigung der Be- wohner und liefert für den Handel die wichtigsten Ausfuhrartikel. Obenan steht hierin seit neuerer Zeit die Schafwolle (jährlich durchschnittlich um 140 Millionen Mark), außerdem das Fleisch der geschlachteten Rinder, das frisch, trocken, eingesalzen, konser- viert, als Extrakt u. s. w. versandt wird, ferner Häute (80 Mil- lionen Mark), Knochen, Talg und andere tierische Produkte. —

10. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 796

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
796 Das Xi. Buch, von America ,_____________________ Die Engländer leben daselbst wie kleine Fürsten, und haben ohngefehr iooooo. Negres aus Africa dahin gezo- gen, welche den Ackerbau bestellen, und sonst alle schwere Ar. beit thun mühen. Wenn sie voin Erdbeben frey wäre, so möchte sich d:e Anzahl der Einwohner vielleicht noch wei- ter erstrecken. Die Luft ist auf dieser Insul ungemein hitzig, und des- wegen muß alle Arbeit entweder in der Nacht, oder in den Frühe-Stunden verrichtet werden. Es wächst auf dieser Insul Zucker, Toback, Zinnober, Indigo, Baumwolle, rother Pfeffer, Campechen. Holtz, und sonderlich viel Cacao, welches eine Art von Bohnen ist, daraus die Chocolate gemachet wird; iuglerchen die Wurtzck.locca, daraus ein wohlschmeckendes Brob, Cas- Save genannt, gebacken wird. Die Engländer haben ein wichtiges Gouverne- ment daselbst angeleget, und ein grosses Raths- Collegium in Form eines Parlaments. Die Re- ligion aber ist eben so, wie in England. Die Eintbeilung haben sie in Xiv. Kirchspiele gemacht, davon wir die Namen speeifietren wollen: i. Port-Royal. 2, S.catharina. 3. S. Johann. 4. S. Andre. ^.S. David. 6,S.thomas. 7.Cla- rendon. 8 S.george. ^.S.maria. io.s.anna it, S. Jacob. 12. S. Elisabeth* 13. Qst- Unnamed. 14. 'W'est-Unnamed. Die Platze, die man ans dieser Insul zu mer- cken hat, sind folgende: Sevilla d’Orö, auf der Nord. Cüste, war zur Zeit der Spanier die Hauptstadt, und hatte den Namen von dem vielen Golde bekommen / welches im Anfavge daselbst gefunden ward. Der Hafeu ist das beste: Denn der Orr an sich selber ist nuamehro ein grosses Dorf. 8. Jago de la Veca, ist heutiges Tages die Haupt, stadt und Reside« tz des Sradtbalters, ins Gevierte ge. bauet, und starck bewohnet. Sie lieget Lanbwerts, am Flusse Cabora, ár nicht weit davon ist der Hafen Port- Royal an der See, und diese beyden Namen werden von vielen verwechselt. An. 1692. als ein grosses Erd, beben
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