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1. Die Weltgeschichte - S. 131

1835 - Mainz : Kupferberg
©u tient) er g. Columb it s. |^¡J Die Kaiser verlieren durch die Churfürstcu, welche durch die goldene Vnlle Karls Iv. manche Vorrechte erlangt, immer mehr von ihrem Uebergewichte über die Stande, und die Fürsten gewinnen immer mehr vu Privilegien. Goldenes Zeitalter der Städte, ihr Reichthum und Lnrus durch ausgebreiteteil Handel und veredeltem Gewerbe, vorzüglich blühen Nürn- berg, Augsburg, Frankfurt, Strafiburg, Köln, Erfurt und Lübeck, das Haupt der Hansa; ihre Verbindungen. Druck des Bauernstandes unter Frohudieusten und Steuern für den immer mehr Aufwand machenden Edelmann. Die Ve hm geeichte, Freistühle mit ihren Stuhlherru, durch Friedrich Hi. 1442 in ihrer ausgedehnten Gewalt eingeschränkt. Sinken der pä bst lichen Macht durch die Verlegung des pabst« lichen Sitzes nach Avignon, — Kirchenspaltung, durch die allgemeinen Concillen, durch die Mißbrauche in der Kirche, Laster der Geistlichen, Zunahme der Aufklärung ( Bibelstndium) rc. Die Sitten der Nation legen immer mehr ihre Rohheit ab, der Sinn für Cultur wird immer mehr geweckt, vorzüglich durch die mit dem Handel sich verbreitende Kenntniß des Auslandes, sowie durch die B nchd ruck er kunst mit beweglichen, gegossenen Buchstaben, erfunden von Johann Guttenberg von Mainz, in Verbindung mit Johann Faust und Peter Sch off er seit 1449 zu Mainz, nachdem er seit 1455 zu Straßburg die ersten Versuche mit hölzernen beweglichen Lettern gemacht (die lateinische Bibel vollendet 14-56). Guttenberg in Zwiespalt mit Faust, stirbt in Armuth 1468. Erfindung des Schießpulvers durch den Franziskaner-Mönch Barthvld Schwarz zu Freiburg (1354?); daher Dombarden und Donnerbüchsen, Kanonen, und int fünfzehnten Jahrhundert Büchsen, Flinten. Im Kriege mehr Fußtruppen, Lanzknechte durch Georg Frunds» berg und Kaiser Mar, — Söldner. Die Räubereien der Ritter hören mit dem Faustrechte nach und nach auf. Einführung des Postwesens durch Marimilian seit 1495. Entdeckung Amerika's mit ihren wichtigen Folgen seit 1492 durch Christoph Colnmbus, der nach wiederholt vergeblichen Bemü« Hungen endlich von Ferdinand und Jsabella einige Schiffe erhielt; auf seiner ersten Reise Guanahani, Cuba und Hispaniola entdeckt; auf seiner zweiten 1493 : die Caraiben und Jamaica; auf seiner dritten 1496 : Trinidad, — aber verdächtigt, wird er abgesetzt und in Ketten nach Spanien zurück geführt. Auf seiner vierten ( 1502 — 1504): Portvbello; nach wundervollen Schicksalen kehrt er zurück, stirbt, mit Undank belohnt, kummervoll zu Valladolid 1506. 9*

2. Die Weltgeschichte - S. 20

1835 - Mainz : Kupferberg
20 Syrer. Phönicier» Die Jahre der Israeliten bestanden aus zwölf Monaten, abwech« selnd von neunundzwanzig und dreißig Tagen; das an dem Sonnenjahre Fehlende wurde durch Einschaltungen nachgeholt. Anfangspunkte für ihre Zeitrechnung waren: die Regiernngsjahre ihrer Könige, der Auszug ans Aegypten, der Salomonische Tempelbau, die babylonische Gefangenschaft :c. und erst im eilften Jahrhundert n. §h. G. zählten sie nach Jahren der Weltschöpfung, und rechneten 5761 Jahre bis zur Geburt Christi. §. 7. Syrer. Die Syrer wohnen im Nordosten von Palästina bis zum Euphrat. Von ihren Städten, die von besonderen Oberhäup- tern oder Königen beherrscht werden, zeichnen stch aus : Damaskos und Zoba oder Nisi bin. Vergebens kämpfen ste gegen die Uebermacht des israelitischen Davids; aber die schwachen Nachfolger Salomo's werden wiederholt von ihnen gezüchtigt (Hasael), bis ste selbst wieder den assyrisch-babylo- nischen Eroberern unterliegen. §. 6. Phonicier (Phöniker). * Durch Handel und Schifffahrt heben sich die phöni- eischcn Städte, vorzüglich Sidon und Tyros, zu großer B l ü t h e empor; doch Alles, w a s sie Großes erwarben u nd hervorbrachten , mußte ihrem H andelsin ter esse dienen. Den babylonischen Herrschern, den persischen und makedonischen unterwerfen sie sich e r st n a ch h art en K ä m p f e n. Die Phonicier vom persischen Meerbusen her lassen sich schon in der Urzeit am Mittelmeere nieder. Die Lage ihres Landes führt sie zum Fischfang, zur Schifffahrt, Seeränbcrei und zum Handel — Kolonien. Ihre Städte sind oft durch Bündnisse vereint, von Königen mit Magistraten beherrscht. Als die älteste und blühendste wird Sidon genannt; seine kunstvollen Arbeiten rc. sind schon im Alterthum gerühmt; doch bald hebt sich über alle das von ihm gegründete

3. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

4. Neuere Geschichte - S. 15

1869 - Mainz : Kunze
15 Reichstag von Worms 1521. Seine politischen Be-1521 fchlüsfe: Einsetzung des Reichsregiments in Nürnberg zur Stellver- tretung des oft abwesenden Königs, Herstellung des Kammerge- richts, Kriegsordnung, Reichsmatrikel; die kirchlichen: das Wormser Edict. Luther, der zweimal vor Kaiser und Reich aufgetreten war, mit feinem Anhang in die Acht erklärt, aber auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Von dort, wo er das Neue Testament verdeutschte (bis 1534 die ganze heil. Schrift), kehrt er zum Kmnpf gegen Karlstadts bilderstürmerifchen Unfug und die Verirrungen der Zwickauer „Propheten" im Frühjahr 1522 nach Wittenberg zurück. "22 b. Die Reichsfürsten und die Reformation: Unter den Fürsten erklärten sich endlich dafür: der Kurfürst von Sach- sen (1525 — 1532 Friedrichs Bruder Johann der Beständige); Philipp der Großmüthige, Landgraf von Hessen (feit 1526 das Land protestantisch); die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und von Mecklenburg; der Fürst von Anhalt; die Grafen von Mansfeld; der Herzog des seit 1525 säcularisierten und von Polen lehnsabhängigen Ordenslandes Preußen Albrecht von Brandenburg. Das Tor g au er (oder Gothaer) Bündniß. Da-1526 gegen außer den geistlichen Fürsten vor allen in Süddeutschland die Herzöge von Baiern, in Norddeutschland Herzog Georg von Sachsen. e. Scheitern der Plane des Adels: Franz von Sickingen nach einem unglücklichen Einfall in Frankreich als Karls Feldhaupt- mann gegen diesen verstimmt, ging eigemnächtig vor. Rittertag zu Landau 1522 unter Theilnahme der rheinischen, fränkischen, schwäbischen Ritterschaft. Sickingens rechtlose Fehde gegen Kur- Trier, vielleicht mit der Absicht, das Erzstift zu sücnlarisieren,1522 scheitert an der gut vertheidigten Stadt und der Gegenunternehmung des Landgrafen Philipp und des Kurfürsten von der Pfalz. Offensive dieser Fürsten und des Kurfürsten von Trier gegen , Sickingen; dessen Tod auf der belagerten Burg Landstuhl. Rache der Fürsten an der verbündeten Ritterschaft. Bald darauf starb1523 Hutten flüchtig und bettelarm auf der Insel Ufnau im Züricher See. ä. Die Städte und die Reformation: Namentlich die reichsfreien oberdeutschen Städte, wie Nürnberg, Straßburg, (förm- lich erst 1534) Ulm, in Niederdeutschland am frühesten Magdeburg, dann die drei Hanfastädte Bremen, Hamburg und Lübeck, auch Braunschweig, Nordhaufen u. a. traten bis 1530 auf die Seite der Reformation, meist unter heftigen innern Kämpfen der Bürger-

5. Neuere Geschichte - S. 10

1869 - Mainz : Kunze
10 Das Reich unter Maximilian ohne Kriegsrnhm, ohne fest ein- gelebte Rechtsformen, ohne Eintracht zwischen dem antoritätslosen Haupt und den fast unabhängigen Gliedern, voller Gährnngsstoffe! ""Namentlich auf dem Reichstag zu Mainz 1517 allseitige Klagen über diese Nothstände. Ii. Bewegungen in den übrigen Ständen: Fürstenthnm, Reichsadel, Stadtgemeinden, Bauernschaften. Umge- kehrte Entwicklung Frankreichs und Deutschlands; dort gerade am Ansgang des Mittelalters Unterordnung der großen Vasallen unter die Krone, hier allmähliche Ausbildung des Reichs-Fürst en- thnms bis zur Landeshoheit; Streben der Fürsten, die reichsnn- mittelbaren Stände in ihren Territorien zu unterdrücken. Ein- führung der Nachfolge nach dem Erstgebnrtsrechte. — Der reichs - unmittelbare Adel, besonders insüdwestdentschland zahlreich, znm Theil verarmt, kriegslustig und doch ohne die alte Bedeutung des Reiterdienstes, znm Theil in Rittergesellschaften gegen die Uebergriffe der Fürsten geeinigt, nach Verstärkung der Kaiserge- walt und einer Umformung der Reichsverfassnng' strebend. Dem Landfrieden und dem Reichskamlstergericht znm Trotz in häufigen Fehden gegen Fürsten und Städte; die Unsicherheit der Straßen und des Verkehrs ärger wie je. Götz von Berlichingen, Hans Selbitz, Franz v. Sickingen (geb. 1481). Seine Fehde mit Worms 1515 und 1516. Die Städte (fast 100 freie Städte im Reich, in Schwaben allein über 30) in großem Aufschwung durch den Handelsverkehr über Venedig mit der Levante und die beginnende Theilnahme am oft- und westindischen Handel; ihre Vertheidignngskämpfe gegen Fürsten und Adel; Bedeutung Lübecks, des Hansahanptes, in Niederdentschland, (sein Seekrieg gegen König Johann voll Dänemark, Sieg bei Bornholm), in Ober- dentschland vor allen Nürnbergs materielle und geistige Blüthe (Albrecht Dürer, Hans Sachs, Wilibald Pirckheimer Senator, Humanist, Heerführer; Regiomontan, Konrad Celtes u. a.). Im Innern der Städte vielfache Gährnngen nnb Kämpfe; der bischöflichen Städte gegen die bischöfliche Gewalt, sonst Widerstreit zwischen Rath and Gemeinen; ein vorherrschend demokratischer Geist. Bewegungen im Bauernstand. Nur in den Alpen (Schweiz) und an der Nordsee (Ditmarschen) noch Reste altgermanischer Banern- sreiheit; sonst Steuerdruck und Hörigkeit. Durch die dem Bauern- stand entnommenen Landsknechte erwachte das Gefühl der Kraft. Geheime Bündnisse zur Beschränkung ter Geistlichkeit, Selbstbe-

6. Neuere Geschichte - S. 70

1869 - Mainz : Kunze
70 c’est moi. Daher 1. auch unter ihm keine Reichsstäude (états généraux) mehr, während die bedeutungslosen Provinzialstände blieben; 2. verfügte er über die Geldkräfte, die Justiz, die Streit- macht des Staates unbeschränkt. In dieser schwindelnden Höhe und dem Mißbrauch der absoluten Gewalt lag der Grund zum Verderben Frankreichs. Seine Haupt rathgebe r: für die auswärtigen Angelegen- heiten in der ersten Zeit seiner Regierung der scharfsinnige Lyonne; für den Krieg Le Tellier, dann dessen Sohn der talentvolle aber gewaltsame Marquis von Lonvois (geb. 1641, gest. 1691), dessen Verdienst die Vergrößerung und Verbesserung des stehenden Heeres unter Ludwig Xiv ist. Colbert (geb. 1619, gest. 1683), nach Fouquets Sturz (1661) Finanzminister, hatte die großen Geldmittel für das Hof- leben und die Kriegführung zu beschaffen. Um die Steuerkraft des Landes zu erhöhen, entwickelte er vor allem die inländische Industrie durch Begünstigung und Einführung neuer Fabrikzweige (z. B. der Spiegel- und Spitzenfabrikation aus Venedig; der Tnchbereitung aus Holland; der Strumpfwirkerei aus England; der Blech- und Mesfingarbeiten aus Deutschland, doch vorwiegend Luxusindustrie u. s. w.), und durch das Verbot der Einfuhr ge- wisser Fabrikate, um das Land industriell vom Ausland möglichst unabhängig zu machen. Anlage von Staatsfabriken, z. B. der Porzellansabrik von Sèvres. Ebenso hob er den Handel durch Gründung von Handelscompagnien (für den amerikanischen und westasrikanischen Handel, den ostafrikanischen und ostindischeil, den Ostseehandel, den levantischen), durch Anlage von Straßen und Canälen (vor allen des Süd canals von Languedoc 1664— 1681, der das Mittelmeer mit dem Atlautischen verbindet). Daran schließt sich die großartige Ausbildung der Kriegsmarine durch Colbert. Im Jahre 1683 hatte Frankreich 267 Kriegsschiffe, — mehr als irgend eine Macht der Welt. Handelsmonopol des Staats für eine Reihe von Colonial- producten. Durch die Förderung der Gewerbthätigkeit wird der Bürgerstand (le tiers état) mächtig gehoben und an das ab- solute Königthum gefesselt. Aierkantilsystem. Aber auch der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung war zuletzt den Kosten der fast ununterbrochenen Kriege llicht ge- wachsen. Die Schuldenlast stieg ins Ungeheure; auch verwerfliche

7. Neuere Geschichte - S. 45

1869 - Mainz : Kunze
45 Prag erobert — die Kaiserlichen in Norddeutschland bis nach Holstein (ihre Niederlage bei Wittstock in der Mark 1636 durch Banör). Auf dem südwestdeutschen Kriegsschauplatz nach Bern- hards Tod: Niederlage der Franzosen bei Tuttlingen 1643 (Johann von Werth), ihr Sieg unter Condä und Turenne bei Allerheim (in Baiern) 1645; mit den Schweden gegenbaiern bei Susmarshausen (bei Augsburg) 1647. 4. Friedensverhandlungen und Friedensschluß. Der thatsächliche Friedenszustand zwischen den meisten Reichs- ständen intb dem Kaiser schon seit 1635, führte bald zu dem Wunsche auch nach rechtlicher Feststellung. Die Einleitungen dazu waren bereits auf dein Augsburger Reichstag 1641 ge- troffen, die wirkliche Eröffnung der Verhandlungen erst seit 1643 zu Münster mit Frankreich, zu Osnabrück mit Schweden. Der Westfälische Friede 1648. A. In Lem auf das Reich. N. P o l it is ch e H au p t b e d i N gu N g e u: Die früheren Glieder, Schweiz und Niederlande, nun auch de iure vom Reiche getrennt, die letztere:! auch von Spanien in ihrer Unabhängigkeit anerkannt und durch die sogenannten Generalitätslande vergrößert; ■—- das Reich, das als solches unter den friedenschließenden Mächten nicht einmal genannt wird, hört in seinem alten Bestand auf zu existieren, indem die Reichsstände ste ckroit de souveraineté^ erhalten. — Kurpfalz wird, aber nur in den Grenzen der Rheinpfalz, hergestellt und erhält eine achte Kurwürde. Baiern behielt die Kurwürde, die Oberpfalz. Kur-Sachsen behielt die Lausitz und das Directorium der evangelischen Stände. •— Brandenburg (der große Kurfürst seit 1640, ein wesent- licher Förderer des Friedenswerkes) erhielt von dem ihm recht- mäßig zugehörigen Pommern nur Hinterpommern theilweise, statt Vorponnnern die (damals nicht als entsprechender Ersatz geltenden*) *) Namentlich wegen der geographischen Verbindung Vorpommerns mit den Marken, die weit enger und wichtiger war als die Magdeburgs und Hatberstadts mit der Alt- und Mittelmark; dann weil der große Kurfürst den Weg zur Gründung einer Seemacht suchte, Hinterpommern aber nur einen un- bedeutenden Hasenplatz (Colberg) ohne einen dahinter gelegenen größeren Fluß besaß.

8. Neuere Geschichte - S. 95

1869 - Mainz : Kunze
95 Million vermindert), und es gelang diese Heilung der rastlosen, an Mitteln unerschöpflichen, ganz seinem Staate und Volk lebenden Fürsorge des großen Königs — selbst ein Vorbild im Ersparen und Einschränken, in Arbeitsamkeit und Aufopferung. Vergrößerung Preußens um 54 Qm. durch den Erwerben Ostfrieslands nach dem Aussterben des Fürstenhauses, auf Grund einer bereits dem Kurfürsten Friedrich Iii 1694 vom Kaiser verliehenen Anwartschaft. Die Fürsorge für die materielle Entwicklung seines Landes in Ackerbau, Handel, Industrie gieng bei Friedrich mit seinen kriegerischen Planen und Thaten Hand in Hand, steigerte sich nach Beendigung der drei schlesischen Kriege. 11 r b a r m a ch u n g namentlich des Oder- *), Warte- und Netze- bruchs. Großartige Canal bauten, namentlich des Plaueschen Canals (Verbindung der Elbe und Havel, die Fahrt von Magde- burg bis Brandenburg um 30 Meilen verkürzend), des Finow- Canals, der den Weg voll Berlin nach Stettin itnt 48 Meilen abkürzte; des wichtigen Bromberger Canals (zwischen Brahe und Netze). — Der Hase n Swinemüude 1746. Förderung der Industrie durch den Staat, namentlich der Linnenindnstrie in Schlesien, der Tuchweberei in der Mark, der Baumwollenspinnerei und Weberei, der Metallprodnction u. s. w. — Die Berliner Porzellanfabrik 1761. Gründung der Bank 1765, der Seehaudlnng 1772, einer asiatischen (1750) und bengalischen (1753) Handels- gesellschaft in Emden, die indeß beide den siebenjährigen Krieg nicht überlebten. Aber auch Handelsmonopole (Kaffee, Taback) und Ausfuhrverbot. Einführung der unpopulären und zu unbefriedigenden Re- sultaten führenden s. g. Regie 1766, anfangs nur durch Fran- zosen verwaltet. Ausbildung des Heerwesens in und nach dein Kriege. Die Armee bei Friedrichs Tode 200000 Mann stark mit 40000 Mann Reiterei und 12000 Mann Artillerie, halb und halb ans Inländern und geworbenen Ausländern bestehend. Die Ent- *) Friedrich selbst sagte von dieser 71/'* Meilen langen, 1 — 3 Meilen breiten, mit 41 neuen Dörfern und Vorwerken bedeckten Anlage, er habe ein Fürstenthum erobert ohne Soldaten.

9. Alte Geschichte - S. 103

1869 - Mainz : Kunze
103 Mitteln: Masse Geldes in wenigen Händen, kolossale Ausdehnung der Sklavenarbeit. Neben einzelnem Schönem die Richtung auf das Prächtige, wie schon der noch von Alexander errichtete Scheiterhaufen Hephästions zu Babylon beweisen kann, Prachtzelte, Riesenschiffe; das Kolossale oder Seltsame vorherrschend: der Koloß vor; Rhodus 70 Ellen hoch, daneben Künsteleien, wie das Viergespann von Eisen, welches eine Fliege zudecken kann. Da- gegen bedeutende Leistungen in der Mechanik und verwandten Thätigkeiten, große Industrie- und Handelsthütigkeit in den vielen neugegründeten Städten; Mischung der Völker, deren Einfluß auch auf die Religion. Hierin ein zukunftvolles, auf eiue höhere weltgeschichtliche Stufe vorbereitendes Moment dieser alexandrinischen Epoche. Dieß der Zustand der östlichen Welt, als die inzwischen auf anderen Grundlagen auferbaute, nunmehr erstarkte westliche Großmacht Rom mit ihr in vielseitigere Berührung und Zu- sammenstoß tritt.

10. Alte Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 lung); 6000 jährlich aus den über 30 Jahre alten Bürgern erloost, welche nach abgelegter Prüfung (doxi/uaaiu) vereidet, in - einzelne nach Bedürfniß mehr oder weniger zahlreich zusammengesetzte Ge- richtshöfe vertheilt, nach Anhörung von Anklage- und Verthei- digungsreden, Zeugenaussagen n. f. w. ihr Verdikt geben ,.nach den Gesetzen und worüber keine Gesetze sind, nach gerechtester Ge- sinnung". Außerordentliche Zunahme der Prozesse, da manchen der Bundesgenossen die eigene Gerichtsbarkeit genommen. Außer- dem Fachgerichte: Kriegs- und Handelsgerichte u. a. 2) Finanz- und Kriegs verw al tung. Für die erstere, welche eine Menge von Beamten beschäftigte, darunter den gegen das sonst für die Beamten geltende Prinzip einjähriger Amtsdauer auf 4 Jahre gewählten Epimeletes der öffent- lichen Einkünfte (Perikles bekleidet dieses einflußreiche Amt regelmäßig) ist zu merken: 1) daß die Lasten (cpoqot) der Bundesgenossen jetzt auf 600 (einmal 1200) Talente jährlich ge- stiegen waren, 2) neben der außergewöhnlichen Vermögenssteuer (docpoqu), den gewöhnlichen Steuern und Einkünften, Markt-, Hafenzöllen u. s. w. die regelmäßigen Leiturgien oder Ehren- leistungen der Reichen, z. B. die Choregie, Ausstattung des Chors für die theatralischen Aufführungen, die Trierarchie, Ausrüstung und Befehligung eines Kriegsschiffs, wozu der Staat Rumpf, Mast, Sold der Mannschaft liefert. Die oberste kriege- rische Würde bekleiden die 10 jährlich gewählten Strategen; allgemeine und nahezu lebenslängliche Wehrpflicht; mit dem 18. Jahre beginnt 2jährige Präsenzzeit als Peripolos zu Posten- und Festungsdienst im Lande; die athenische Landmacht circa 29000 Hopliten, wozu leichte Söldnertruppen, Reiter, Bogenschützen; die Seemacht mindestens 300 Trieren. 3) H a n d e l und E r w er b. Der Ackerbau tritt mehr und mehr in den Hintergrund; der Großhandel (s/uno^id) bedingt das attische Leben, bestimmt namentlich den Charakter derhafenstadt P eirüeus; unter den aus der ganzen Mittelmeerwelt zuströmenden Produkten von besonderer Wichtigkeit das Getreide und die Seefische der pontischen Gegenden, daher der Besitz der Wasserstraßen des Bos- poros und Hellespont eine Lebensfrage für Athen; der Markt (ll/og«) zu Athen Hauptplatz für den Detailverkauf (die xunrjxtiu), zugleich der tägliche Versammlungsort der Müßigen (Zeitbestim- mung dyoyäg nlrj&ovarjg rc.): die Handelsinteressen bilden ein wichtiges Moment für die Politik des Staats, Hafen- und Markt- zölle eine wichtige Finanzquelle: daher mannigfache Begünstigungen
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