%
Lothar der Sachse. Kreuzzüge. 117
n.c.t.
4) Heinrich V. bedrängt wiederholt die Päbste, kämpft 1100.
gegen empörte Fürsten in Deutschland (Pfalzgraf Siegfried),
beendigt den Investitur-Streit mit dem Concordat zu 1122.
Worms (der Kaiser belehnt die Geistlichen wegen der Rega-
lien mit dem Sceptcr, der Pabst investirt mit Ring und Stab),
stirbt zu Utrecht, als der letzte der fränkischen Dynastie. 1125.
Lothar Ii. der Sachse, von 1125 — 1137.
* Au die Nachtheile des beginnenden unseligen
Streites zwischen den Hohenstaufen und Welfen schließen
sich die immer verderblicheren Züge nach Italien.
Lothar, von den versammelten Fürsten am Rheine
gewählt, kämpft gegen die geächteten Hohenstaufen, Kon-
rad von Franken und Friedrich von Schwaben (Ghibellinen
und Waiblinger), verbindet sich mit Herzog Heinrich dem
Stolzen (Welfen) von Baiern und überträgt ihm Sachsen
1127. Zwei Züge nach Italien; Normänner unter Roger tl.
von Sicilien. Albrecht der Bär, Graf von Ballenstädt,
erhält die Markgrafschaft Nordsachsen, — seine wendischen
Eroberungen (seit 1144 Markgraf von Brandenburg).
Die Pfalz grafen verlieren, bei der zunehmenden Macht der
Herzoge, an Einfluß; ihre Rechte gehen im Kleinen über an die Burg-
grafen; und statt der Grafen erhalten viele Bischöfe Kirchenvögte
über ihre kirchlichen Güter.
Die Leibeigenen fangen unter Heinrich Iv. an, Waffen zu
tragen und Kriegsdienste zu thntt: — Die Reichsversammlnngen sind
allmälig mehr in den Städten, als in den Reichspfalzen; daher Reichs-
städte. Handwerke und Handel besonders seit Heinrich V. allgemeiner;
aber Menge der Raubschlösser, vorzüglich unter Heinrich Iv.
Kreuzzüge: Jerusalem seit 657 unter den Arabern; der Druck
der dortigen Christen, und namentlich der Pilger, im achten Jahrhundert
unter dem Chalifat der Abbasiden besonders groß, steigt noch höher im
zehnten unter den ägyptischen Fatimiden und im eilften unter dem Chali-
fen Hakem, und als endlich die seldschukischen Türken unter dem
Sultan Malek-Schah sich der arabischen Länder bemächtigen, und der
Bruder des Sultans, Thutusch, seinem Feldherrn Orthok 1086
Jerusalem schenkte, begannen die furchtbarsten Greuel in der heiligen
Stadt. Allgemeine Klage der Pilger. Peter von Amiens 1094.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_V. Heinrich_V. Siegfried) Siegfried Lothar_Ii Lothar Friedrich_von_Schwaben Friedrich Waiblinger Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Graf_von_Ballenstädt Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_Iv Heinrich Peter_von_Amiens
Hohenstaufen. Kreuzzüge. 119
n.c.g.
1) Konrad Iii. erklärt Heinrich den Stolzen in die 1137.
Acht, übergibt das Herzogthum Sachsen an Albrecht den
Bären und Baiern an Leopold von Oesterreich; Welf Vi.,
Heinrich's Bruder, bei Weinsberg geschlagen. Heinrich der
Löwe entsagt Baiern, behauptet Sachsen.
Zweiter Kreuzzug, nachdem Edessa von den Türken 1147.
erobert worden. König Ludwig Vii. von Frankreich, sowie
Konrad, von dem Abte Bernhard von Clairvaux beredet,
entschließen sich dazu. Beide Heere durch trauriges Mißge-
schick aufgerieben; Damask vergebens belagert. Die Könige
erfolglos zurück.
2) Friedrich I. Barbarossa, sucht mit großer Kraft1l52.
das kaiserliche Ansehen in Italien wieder herzustellen. Zn
Unteritalien König Roger von Sicilien, in Oberitalien unab-
hängige Staaten — Mailand, Pa via. Daher Friedrichs
sechs Züge nach Italien. Reichstage auf den Roncalischen
Feldern. Mailand, wiederholt sich auflehnend, belagert und 1162.
zerstört. Darauf lombardischer Städtebuud. Niederlage Fried-
richs bei Lignano 1176. Frieden zu Costnitz 1183.
Friedrich rächt sich an Heinrich dem Löwen, und vermählt
seinen Sohn Heinrich mit Constantia von Sicilien.
Dritter Kreuzzug, nachdem Jerusalem durch Saladinii87.
erobert worden*): König Philipp August von Frankreich,
und Heinrich Ii. von England und nach dessen Tod sein
Sohn Richard Löwen herz, sowie Friedrich I. über-
Im Morgenlande war indessen der tapfere Balduin Hi-, der
noch 1153 Askalvn bezwingt, 1162 gestorben; sein Bruder Amalrich
führt Kriege gegen Aegypren, und dessen Sohn Balduin Iv., ein
kranker Knabe, legt in seiner Schwäche den Grund zum Untergange des
in sich selbst zerrütteten Reichs, starb 1183. Sein Neffe Balduin V.
regiert als Kind unter dem Grafen Raimund von Tripolis, stirbt schon
1186, und nun wird das Ganze durch Parteien zerrissen. König Veit
kämpft gegen den von Türken unterstützten Raimund, wird von Sultan
Sa lad in bei Chittim unfern Tiberias geschlagen und gefangen 1187,
und Jerusalem muß sich ergebe» (Saladin's großmüthige Behandlung
desselben).
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Leopold_von_Oesterreich Leopold Welf_Vi Heinrich Heinrich Ludwig_Vii Ludwig Konrad Konrad Bernhard_von_Clairvaux Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Constantia_von_Sicilien Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Heinrich_Ii Heinrich Richard_Löwen Friedrich_I. Balduin_Iv. Balduin_V. Raimund_von_Tripolis Raimund
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Baiern Weinsberg Baiern Sachsen Edessa Frankreich Italien Unteritalien Sicilien Oberitalien Mailand Italien Mailand England Morgenlande Chittim Jerusalem
— 102 —
die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt
werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie
eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz
nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien
und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches
Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder-
nisse des gebirgigen Bodens überwindend.
V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm
über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch-
schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr
dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst-
bewohnten Gegenden Europas.
b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver-
schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden,
Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem
sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind
französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener
(im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau-
bünden).
c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote-
stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise
katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der
Ebene und im Jura.
ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl-
reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch-
schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische
Hochschule.
e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize-
rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan-
tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone
bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein-
samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und
den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans
dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Europas Basel Appenzell
— 123
c) Ungefähr die Hälfte der Bewohner ist mohammedanisch,
die andere christlich, und zwar vorzugsweise griechisch-orthodox.
d) Die Volksbildung steht in der Türkei noch auf sehr uiedri-
ger Stufe.
Der Boden des Landes ist vorzüglich, meist aber schlecht bebaut;
ein großer Teil liegt brach. Neben Getreide (Weizen und Mais) und
Hülsenfrüchte:! werden hauptsächlich Südfrüchte, Wein, Honig, Wachs,
Sesamöl sowie trefflicher Tabak erzeugt. Wichtig ist auch die Viehzucht,
besonders die Pferdezucht. — Die In-
dustrie ist von geringer Bedeutung:
nur Teppiche, Seidenstoffe, Waffen,
Saffianleder, Gold- und Silberarbei-
ten sind bedeuteud, ganz hervorragend
aber die Herstellung von Rosenöl. —
Der Handel ist wegen Mangels
an Kapital und Transportwegen im
Verhältnis zum Reichtum des Landes
noch wenig ausgedehnt und liegt zu-
meist in den Händen der Ausländer.
e) Die Türkei ist eine absolute
Monarchie (Despotie). Der Sultan
oder Padischah, d. i. Großherr, übt als
Nachfolger des Propheten die höchste
Gewalt in geistlichen und weltlichen
Angelegenheiten unumschränkt aus.
Der ganzen staatlichen Einrichtung nach ist die Türkei kein euro-
päisches, sondern ein asiatisches Reich. In der That breitete sich auch
von Asien her die türkische Herrschaft in Europa aus, und in Asien
liegt heute noch der größte Teil derselben, nämlich Syrien und Pa-
lästina, ganz Kleinasien, ein Teil von Armenien, das Euphrat- und
Tigrisland sowie die West- und Ostküste Arabiens — im ganzen
1 685 000 qkm mit ungefähr 17 Millionen Einwohnern (S. 186 ff.).
Dagegen besteht die türkische Herrschaft über Ägypten in Afrika nur
mehr dem Namen nach.
6 *
Bild 37. Türkischer Lastträger.
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Extrahierte Personennamen: Rosenöl
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Asien Syrien Kleinasien Armenien Arabiens Afrika
71
sich in Deutschland befestigt und die Königswahl seines Sohnes
Heinrich 1220 durchgesetzt hatte, verließ er es und sah es
15 Jahre nicht wieder. Der treffliche Reichsverweser Erzbischof
Engelbert von Köln; 1225 ermordet.
Erster Keim seines Zerwürfnisses mit der Curie die vertrags-
widrige Uebertragung der deutschen und sicilischen Krone auf seinen
Sohn: der zweite die Verzögerung der schon 1215 bei feiner
Krönung zu Aachen, dann 1220 bei seiner Kaiserkrönung (durch
den friedlichen Honorius Iii) wiederholt gelobten Kreuzfahrt.
Vertrag darüber zu S. Germano 1225. — Neuer Antrieb dazu
seine Vermählung mit Jolantd) der Tochter Johanns von Brienne
und Erbin von Jerusalem 1225. — Verhinderung des Kreuzzuges 1225
durch die Pest 1227. Friedrich gebannt durch den neunzigjährigen 1227
Pabst Gregor Ix, Innocenz' Iii Neffen.
d. Fünfter Kreuzzug (1228—1229), von dem ge-M8-1229
bannten Kaiser unternommen, unterstützt von dem deutschen
Orden unter dem ausgezeichneten Hochmeister Hermann von
Salza, von den Genuesen und Pisanern. Opposition der
Johanniter und Templer. Unterhandlungen mit Sultan Kamel
von Aegypten, dem Besitzer des heiligen Landes: Abtretung
Jerusalems, Nazareths und eines Landstrichs an Friedrich;
zehnjährige Waffenruhe; freier Gottesdienst der Moslemin
im Tempel zu Jerusalem. Friedrich König von Jerusalem,
e. Der neunjährigewasfenstillstand mit derkirche
1230—1239. Friede mit dem Pabste zu S. Germano nach
Vertreibung der päbstlichen Schlüsselsoldaten aus Apuliem Lösung
Friedrichs von: Bann. — Politische und juristische Reformen in
den italienischen Erblanden durch Jakob von Capua und Petrus
de Vineis (Monarchia Sicula): ein wohlgeordneter absoluter
amten- und Militärstaat.
Empörung des jungen Königs Heinrich gegen seinen Vater
1234, im Bunde mit dem niederen Adel (gegen den Reichsfürsten- 1231
stand) und mit den schon seit 1231 aufständigen, den Kostnitzer
Frieden verletzenden Lombarden. Das Erscheinen Friedrichs,
dessen Stütze zugleich die deutschen (Reichs-) Städte sind, bricht
den Aufstand; Heinrichs Haft und Tod in Apulien 1242.
Die dritte Ehe des Kaisers, mit Elisabeth von England 1235 i
sein segensreiches Landfriedens ge setz und definitive Aussöh- .
nung mit den Welfen durch Belehnung Ottos, eitles Neffen Ottos
Iv, mit dem Herzogthum Braunschweig-Lünebilrg. Aechtüng Fried-
richs des Streitbaren und zeitweise Einziehung des'herzogthnms
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Engelbert_von_Köln Honorius_Iii Honorius Johanns_von_Brienne Johanns Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor Hermann_von
Salza Friedrich Friedrich Friedrich_König Friedrich Friedrichs Jakob_von_Capua Heinrich Heinrich Friedrichs Heinrichs Heinrichs Ottos Ottos
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Aachen Jerusalem Jerusalems Jerusalem Jerusalem Friedrichs Friedrichs Apulien England Ottos Ottos
Gang und Inhalt der Periode: Die zwei Jahrhun-
derte, die sie enthält, bezeichnen nach allen Seiten den Höhe- und
Wendepunkt des Mittelalters. Die Kirche kommt in den Kreuz-
zügen, dem allgemeinen Aufgebot des christlichen Abendlandes
gegen das mohammedanische Morgenland, zum Vollgefühl ihrer
Macht; die weltlichen Reiche leihen dem Kriegsplan der Päbste
ihren Arm. Conflict ihrer Interessen mit denen der Kirche.
Doch die eigentlichen Früchte und Anregungen jener als Religions-
krieg begonnenen Züge erndtet nicht die Kirche, sondern das bür-
gerliche Leben in Handel und Gewerbe, die Cultur und Literatur.
Blüthezeit der Mystik und Scholastik, der kirchlichen Baukunst,
der Poesie in Epik und Lyrik. — Der den Kreuzzügen parallel
laufende Kampf zwischen Reich und Kirche endet zunächst scheinbar-
siegreich für die letztere, schließlich aber mit einer Schwächung
und Auflösung beider Gewalten.
I. Erster Krcnyug.
1086—1099
Grund der Bewegung der Gedanke, Palästina wieder
zu einem christlichen Reiche zu machen, gesteigert durch den
Druck und Frevel der seldschuckischen Türken, nach dem
Zerfall des Chalifats den Herren des heiligen Landes, gegen
die abendländischen Pilger (solche Wallfahrten schon seit
Heinrich Ii). — Klagen und Hülsegesnche ches großen
Griechenkaisers Alexius, des Komnenen (1081—1118).
Die Kreuzpredigten Peters von Amiens. Pabst Urban Ii
auf den Concillen von Piacenza und Clermont 1095; Be- 1095
geisternng und Zudrang besonders der französischen, nächst-
dem der englisch-normannischen und niederländischen, auch
der italienisch-normannischen Ritterschaft, in der indeß auch
eigennützige Motive Mitwirken. In Deutschland hinderte
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Alexius Peters Urban
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Amiens Piacenza Clermont Deutschland
39
1278 Ottokars von Böhmen Niederlage und Tod auf
dem Marchfelde.
1282 Belehnung der Söhne Rudolfs Albrecht und
Rudolf mit Ottokars Ländern Oesterreich, Steiermark, Krain: Gründung der Macht des Hauses Habsburg.
1291 Ursprung der schweizerischen Eidgenossenschaft
von Uri, Schwyz und Unterwalden.
1292—1298 Adolf, Graf von Nassau.
Er versucht die Erwerbung Meissens und Thüringens von Albrecht dem Unartigen.
1298 Adolfs Absetzung, Niederlage und Tod bei Göll-
heim.
1298—1308 Albrecht I. von Oesterreich.
1304—1377 Babylonisches Exil der Kirche. (Verlegung des päpstlichen Stuhles nach Avignon 1309). Ende der Weltherrschaft der Hierarchie.
1308 Albrecht wird von seinem Neffen Johann Parri-
cida ermordet.
1308—1313 Heinrich Vh., Graf von Lützelburg.
1310 Erschafft durch die Erwerbung Böhmens
den Lützelburgern eine Hausmacht.
1310—1313 Heinrichs Römerzug (Dante Alighieri) und Kaiserkrönung.
1314—1347 Ludwig der Baier und
1314—1330 Friedrich der Schöne van O ester reich.
1315—1325 Deutscher Bürgerkrieg.
1315 Die Schweizer siegen über den Herzog Leopold
von Oesterreich, Friedrichs Bruder, am Morgarten ;
1316 sie erneuern den ewigen Bund zu Brunnen.
1319 Waldemar der Grosse stirbt.
1320 Die Ascanier i n B r an d e nb urg sterben
aus.
1322 Ludwigs Sieg über Friedrich von Oesterreich
bei Mühldorf.
1323 Beginn des Streites Ludwigs mit dem Papste.
1324—1373 Die Wittelsbacher in Brandenburg. 1325 Trausnitzer Vertrag.
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Extrahierte Personennamen: Ottokars Rudolfs Albrecht Rudolf Rudolf Ottokars Adolf Adolf Albrecht Albrecht Adolfs Adolfs Albrecht_I._von_Oesterreich Albrecht_I. Albrecht Johann_Parri- Johann Heinrich_Vh Heinrich Graf_von_Lützelburg Heinrichs_Römerzug Heinrichs Dante_Alighieri Ludwig_der_Baier Ludwig Friedrich_der_Schöne Friedrich Leopold
von_Oesterreich Leopold Friedrichs Friedrichs Ludwigs Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Ludwigs
- 37 —
10,000 wechselnd, in der flachen Schweiz meist reformiert,
in den Alpen vorzugsweise katholisch (die katholischen Urkan-
tone*), wie Tyrol tapfer in der Abwehr alles dessen, was den
alten Gerechtsamen, den alten Sitten, dem alten Glauben Gefahr
zu drohen scheint). Auch die Lebensweise voller Gegensätze:
auf Ackerbau und Viehzucht begründete Wohlhabenheit im niedri-
geren Lande, Hand in Hand mit der von Italien eingeführten
Seiden- (später auch Baumwollen-) Industrie, von deren Mittel-
Punkt Zürich sie sich über die Ostschweiz verbreitet hat, während
Basel, an der Schwelle des großen Handelshauses, den Verkehr
nach N. und W. vermittelt. Genf, Vermittlerin der Uhren-
industrie im ärmeren Juralande. Auch die Alpenwirtschaft zum
Theil industriell betrieben. Mangel an Bergwerken. Die seit
Gründung der Eidgenossenschaft entbundene Kraft der Schweizer
nach Befestigung der politischen Selbständigkeit lange Zeit im
Kriegshandwerke verwerthet (Miethstruppen; Reislaufen); jetzt
friedlicher Erwerb theils im Auslande, theils durch das eiuwan-
dernde Ausland. (Touristenzüge; wandernde Kolonieen beson-
ders am Genfer^**), im Berner Oberlande, um den Vierwald-
stätter See, in Graubünden.)
Das innere Gebirgsland erst seit der Mitte des vorigen
Jahrhunderts bekannter. Die alten gefürchteten Verkehrswege
zwischen Italien und der Schweiz***),'selbst von den Cimbern
umgangen, seit Bonapartes Herrschaft in Kunststraßen umge-
wandelt. Der alte Paß vom Knie der Rhone bei Martinach
über den großen St. Bernhard (7600') nach Aosta (zur
Heerstraße des kleinen St. Bernhard im Thale der Dora Baltea)
nur als Saumpfad tauglich, weiter oberhalb durch die kunst>
volle, niedrigere Simplonstraße ersetzt. Seitdem ein großes
Straßennetz auch durch die mittlere und östliche Schweiz nach
der Lombardei (Mailand). Hier die wichtigsten Passagen 1) die
*) Die um den Vierwaldstätter See und die obere Renß liegenden vier
Waldkantone, Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern. Hier der Ansgaugspunkt
der von kräftigen Bauern und Hirten gegründeten Eidgenossenschaft; an
ihren Eingangsthälern Moorgarten, Näfels, Sempach; an derzüri-
cher Straße: Cappel,
**) Der internationale Genfersee im Gegensatze gegen den alemannischen
Bodensee nach Lage, Umgebung und Verkehr.
***) Unter diesen wurde der Gotthardspaß von Snwarow und zwar von
der steilen italischen Seite überstiegen: der kühnste Alpenübergang seit Han-
nibals Zeit.
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Extrahierte Personennamen: Bonapartes Bernhard_( Bernhard Cappel Gotthardspaß_von_Snwarow
— 108 —
Lehnsherrn erworben, oder für die zu erhaltende Pfründe eine Summe Geld gezahlt hatten. Es waren somit die geistlichen Stellen eine Ware geworden, die oft in recht unheilige Hände kam. Man nannte den verwerflichen Handel Simonie, weil der Zauberer Simon die Gabe des heiligen Geistes den Aposteln für Geld hatte abkaufen wollen. Für die Kaiser indes war die Verleihung jener Aemter (Investitur) eine Lebensfrage, weil sie den oft rebellischen Fürsten gegenüber sich dadurch treue Anhänger und Ansehen verschaffen konnten. Erst 1122 wurde dieser Streit dahin entschieden, daß die Wahl und Weihe der Kirchenfürsten unter kaiserlicher Aufsicht ohne Simonie stattfinden solle, der Gewählte die Reichslehen vom Kaiser, Ring und Stab aber als Zeichen der geistlichen Herrschaft vom Papste zu empfangen habe. Damals aber war jenes Verbot Gregors der Anlaß zu den erbittertsten Kämpfen. Da der Papst die von Heinrich Iv. für Geld eingesetzten Bischöfe mit dem Banne bedrohte und außerdem in den weltlichen Händeln für die Sachsen und die Reichsfürsten Partei ergriff, so ließ ihn dieser auf einer Synode absetzen. Durch diesen raschen Schritt schadete er sich selbst am meisten; denn nun schleuderte der Papst den Bann gegen ihn und erregte dadurch beim Volke den Zweifel, ob nicht die geistliche Macht höher stehe als die weltliche, der Papst höher als der Kaiser. Die damalige Richtung der Zeit entschied zu Gunsten Roms, und obgleich Gregor Vii. 1085 in der Verbannung starb, fanden feine Nachfolger im Geiste des Volkes eine so feste Stütze, daß sie von seinen Ansprüchen nicht nur nichts preisgaben, sondern dieselben noch verschärften.
§ 12. Die Kreumge.
Schon der Chalif Omar hatte Palästina nebst Jerusalem den Christen abgenommen, boch ließen die arabischen Herrscher die Wallfahrer nach dem heiligen Grabe unbelästigt. Dies änberte sich 1079, als die muhamebanifchen Selbfchucken die Araber im Besitz des gelobten Landes ablösten. Ein begeisterter Mönch, Peter von Amiens, der in Jerusalem Zeuge der vielen Bebrückungen feiner Glaubensgenossen gewesen war, prebigte
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Simon Gregors Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Chalif_Omar Palästina Peter_von_Amiens
282 Die mittlere Zeit.
blieb krank zurück und legte den Grund zum Kloster St. Gallen. Dieser starb 95 Jahre alt zu Arbou am Fieber (627). — Pirminius war ein fränkischer Weihbischof, der 13 Klöster in Deutschland stiftete, unter welchen Reichenau (724) das berühmteste wurde. Emmer an, ein Gallier, war Bischof vou Regensburg (649), Corbinian Bischof von Freising (f 730), der Jrläuder Kilian (f 689) Bischof von Würzburg. Zu Severiuus, dem Apostel von Ober- und Niederösterreich, kam Odoaker, sich den Segen des Heiligen zu erbitten, und nahm die Prophezeiung mit sich fort, daß er zur Kaiserwürde gelangen werde. Kunibert war ein Deutscher von Geburt und Erzbischof von Köln (663). Die Missionäre, welche aus fremden Ländern kamen, wie z. B. Eolnmba, wandten sich in der Regel zuerst nach Rom, um sich von den Päpsten die Mission auszuwirken und den Segen dazn zu erbitten. Auch erhielten die bischöflichen Missionäre, wenn ihnen auch noch andere Bistümer untergeordnet wurden, von Rom das Pallium (eine wollene Binde), als das Zeichen der erzbischöflichen Gewalt.
3. Winfried, ein Engländer (geb. 680), war ein sehr gelehrter Benediktiner, zu dem aus fremden Klöstern viele Mönche reisten, um bei ihm Unterricht zu nehmen. Er ging 716 nach Friesland, mußte aber, ohne etwas ausrichten zu können, wieder heimkehren. 718 ging er nach Rom und erhielt vom Papst Gregor Ii. einen Mifsiousbrief. Er kam über Bayern nach Thüringen und ging von dort abermals nach Friesland. Im Jahre 755 zum drittenmale dort, erlitt er seinen Märtgrertod. Die Hauptstiftung Winfrieds ist Fnlda, wo er begraben liegt. Den Namen Bonifacins (Wohlthäter) soll er vom Papste erhalten haben, als er das zweite Mal nach Rom kam und zum Bischöfe geweiht wurde, vielleicht war es aber auch fein Klostername. Bonifacius war Erzbischof von Mainz, Primas von Deutschland und päpstlicher Legat für Gallien und Germanien.
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Mohammed und die Araber.
289) Während in Deutschland und den angrenzenden Ländern das Christentum seine Segnungen ausbreitete, war ihm in Arabien ein gefährlicher Feind entstanden. Dort trat Mohammed auf und verbreitete seine Lehre, ein Gemisch von jüdischen und christlichen Religionssätzen, aber aufs klügste dein Nationalcharakter und den Verhältnissen des Landes angepaßt. Er verkündigte den Einen Gott, sich selbst aber als dessen höchsten Propheten. Moses und Jesns lies; er auch noch als Propheten gelten. Zu seiner Lehre sollten alle Ungläubigen mit dem Schwerte bekehrt werden. Dadnrch gewann er die stolzen und kriegerischen Araber, die nun in der Religion selbst einen Vorwand zu Raubzügen und Er-obernngen fanden. Um den Mut und die Tapferkeit noch zu steigern, lehrte Mohammed, daß der Mensch einem unabwendbaren Schicksale (Fatum) anheimgefallen sei, und seinen Tod weder abwenden noch beschleunigen könne (Fatalismus). Damit seine Anhänger mit Begeisterung dem Tode sich in die Arme würfen,
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Regensburg Würzburg Niederösterreich Rom Rom Friesland Rom Friesland Winfrieds Rom Mainz Deutschland Gallien Germanien Deutschland