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1. Die Weltgeschichte - S. 7

1835 - Mainz : Kupferberg
\ Gesellschaftlicher Zustand. 7 3. Der Aethiopische Stamm nimmt vom Fuße der Mondgebirge, von den Quellen des Nils aus allmälig das nördliche und südliche Afrika in Besitz und mischt sich in Nubien und Aegypten mit dem aus Asien übergesetzten semitisch-kaukasischen Stamme. §. 3. Entwickelung des gesellschaftlichen Zustandes der Menschen. Die Natur mit ihren Geschöpfen an der Hand der gött- lichen Vorsehung war die Erzieherin der ersten Menschen. Roh als Hölenbewohner, jedoch begabt mir der geistigen Fähigkeit sich äußerlicher Wahrnehmungen bewußt zu werden, und durch Sprache artikulirte Töne hervorzubringen, lernen sie bald die sie umgebenden Thiere kennen und für sich benutzen. Das Leben des Hirten beginnt, und wird durch die Noth zu jenem des Nomaden geleitet. Da geht der Geist rasch in seiner Entwickelung vorwärts; mancherlei Erfindungen und Entdeckungen werden gemacht, und liebgewonncne Gegenden führen allmälig zum Ackerbau, zu festen Ansiedelungen. Mehre Familien schließen sich an einander, vermehren sich, es ent- stehen Stämme, Dörfer, Städte, Genossenschaften. Die Familienväter sind die Berather und Führer, — Patriar- chalische Verfassung. Doch auch Zwiespalt erhebt sich unter ihnen, oder mit benachbarten Stämmen; der Stärkere zeichnet sich aus im Kampfe; die Schwächeren bewundern ihn, oder unterliegen seiner Gewalt; sein Ansehen dauert auch im Frieden fort; er ist der Erste, ein Fürst unter ihnen. So bilden sich die Herrscher an der Spitze der einzelnen Stämme, bald mit größerer, bald mit geringerer Macht ausgerüstet, je nachdem der Umfang ihrer Herrschaft eine größere oder geringere Ausdehnung bat, oder je nachdem sie mehr oder weniger durch andere Häupter ihrer Stämme, oder durch die gesammtcn Glieder derselben in ihrer Herrscher-Gewalt ein- geschränkt sind; cs entstehen allmälig monarchische, aristo- kratische, republikanische, demokratische Versas-

2. Neuere Geschichte - S. 8

1869 - Mainz : Kunze
8 1477 er die Habsburgsche Hausmacht aufs neue durch feine Vermählung mit Maria, der Tochter Karls des Kühnen, Erbin von Burgund (S. Ii, 97) später durch die seines Sohnes Philipp des Schönen "oe mit Johanna, der Erbin von Spanien (nach dem Tod des Jn- fanten). Maximilian — Maria -— Ferdinand v. Aragon — Jsabella v. Castilicn t 1519 f 1482 f 1516 f 1504 Philipp der Schöne --- Johanna die Wahnsinnige ch 1506 p 1555 Karl I und V gcb. 1500 ch 1558. Diese Quelle von Habsburgs Aufschwung ist aber zugleich der Anfang des jahrhundertelangen Gegensatzes der Habsburgischen und der französischen Macht, der Grund zu Deutschlands Schwäch- ung, auch zur Hemmung der Kirchenreformation. b. Reformen der Reichsverfassung unter ihm. Des Königs Interesse ist vorwiegend nach Außen gerichtet: auf Er- weiterung seiner Hausmacht, Herstellung der europäischen Bedeu- tung des deutschen Kaiserthums, auf den Schutz der Reichsgrenzen, daher auf Erhöhung der Streitkräfte des Reichs. Tie Stände suchen die Schäden im Innern, doch mit Wahrung ihrer In- teressen, zu heilen. In diesem Gegensatz der Königsgewalt und der ständischen Ansprüche zersplittern sich die Kräfte des Reichs, die Maximilian nicht zu organisieren verstand. Erster Versuch, dem Reich eine Verfassung zu geben, auf dem 1495reichstag zu Worms 1495; — Verdienste des patriotischen Kurfürsten - Erzkanzlers Berthold von Mainz. 1. Allgemeine Reichssteuer, der s. g. gemeine Pfennig nach der Kopfzahl; 2. Allgemeiner ewiger Landfriede und Reichskammergericht, das in des Kaisers Namen Recht sprach, mit festem Sitz (zuerst in Frankfurt a. M., zuletzt in Wetzlar), Abbild der Reichsver- fassung, der Kammerrichter vom Kaiser, die 16 Beisitzer von den Stünden ernannt; 3. Ein Reichsrath als Centralgewalt und immerwährende Regierungsbehörde aus Mitgliedern der Stände i5oo (ausgeführt erst auf dem Augsburger Reichstag 1500); 4. (in 1512 dieser Form erst auf dem Kölner Reichstag 1512). Die Ein- theilung des Reiches in 10 Kreise, besonders zur Exemtion der reichskammergerichtlichen Urtheile, mit Kreishauptleuten an der Spitze: Oesterreich, Baiern, Franken, Schwaben, Oberrhein, Niederrhein, Burgund, Westfalen, Niedersachsen, Obersachsen —

3. Neuere Geschichte - S. 70

1869 - Mainz : Kunze
70 c’est moi. Daher 1. auch unter ihm keine Reichsstäude (états généraux) mehr, während die bedeutungslosen Provinzialstände blieben; 2. verfügte er über die Geldkräfte, die Justiz, die Streit- macht des Staates unbeschränkt. In dieser schwindelnden Höhe und dem Mißbrauch der absoluten Gewalt lag der Grund zum Verderben Frankreichs. Seine Haupt rathgebe r: für die auswärtigen Angelegen- heiten in der ersten Zeit seiner Regierung der scharfsinnige Lyonne; für den Krieg Le Tellier, dann dessen Sohn der talentvolle aber gewaltsame Marquis von Lonvois (geb. 1641, gest. 1691), dessen Verdienst die Vergrößerung und Verbesserung des stehenden Heeres unter Ludwig Xiv ist. Colbert (geb. 1619, gest. 1683), nach Fouquets Sturz (1661) Finanzminister, hatte die großen Geldmittel für das Hof- leben und die Kriegführung zu beschaffen. Um die Steuerkraft des Landes zu erhöhen, entwickelte er vor allem die inländische Industrie durch Begünstigung und Einführung neuer Fabrikzweige (z. B. der Spiegel- und Spitzenfabrikation aus Venedig; der Tnchbereitung aus Holland; der Strumpfwirkerei aus England; der Blech- und Mesfingarbeiten aus Deutschland, doch vorwiegend Luxusindustrie u. s. w.), und durch das Verbot der Einfuhr ge- wisser Fabrikate, um das Land industriell vom Ausland möglichst unabhängig zu machen. Anlage von Staatsfabriken, z. B. der Porzellansabrik von Sèvres. Ebenso hob er den Handel durch Gründung von Handelscompagnien (für den amerikanischen und westasrikanischen Handel, den ostafrikanischen und ostindischeil, den Ostseehandel, den levantischen), durch Anlage von Straßen und Canälen (vor allen des Süd canals von Languedoc 1664— 1681, der das Mittelmeer mit dem Atlautischen verbindet). Daran schließt sich die großartige Ausbildung der Kriegsmarine durch Colbert. Im Jahre 1683 hatte Frankreich 267 Kriegsschiffe, — mehr als irgend eine Macht der Welt. Handelsmonopol des Staats für eine Reihe von Colonial- producten. Durch die Förderung der Gewerbthätigkeit wird der Bürgerstand (le tiers état) mächtig gehoben und an das ab- solute Königthum gefesselt. Aierkantilsystem. Aber auch der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung war zuletzt den Kosten der fast ununterbrochenen Kriege llicht ge- wachsen. Die Schuldenlast stieg ins Ungeheure; auch verwerfliche

4. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

5. Neuere Geschichte - S. 14

1869 - Mainz : Kunze
14 Philipp Melanch th o n (Schwarzerd oder Schwarzert? von Neuchlin gräcisiert, seit 153 l Melanthon geschrieben) 1497 — 1560, Sohn eines Waffen- schmieds zu Breiten in der Rheinpfalz, Großneffe Renchlins, nach den ersten Studien in Pforzheini und Heidelberg, von 1512 — 1518 in Tübingen, gab 16 jährig eine griechische Grammatik heraus und hielt 1514 als Magister philo- logische und philosophische (Aristoteles) Vorlesungen, 1518 zunächst als Lehrer des Griechischen nach Wittenberg berufen, Verbindung humanistischer und theo- logischer Arbeiten; „praeceptor dennaniae"; Luthers Freund und reformatorifcher Geh nlfe. 2. Einmischung politischer Verhältnisse und Bewegungen. a. Das Reichs oberhaupt und die Reformation: tsi9 Tod Maximilians 12. Januar 1519. Wahlbewegung und Gähr- ung. Heinrich Viii von England war nur vorübergehend Thron- bewerber. Eine mächtige Partei im Reiche mit dem Pabst für Franz I von Frankreich (1515 — 1547). Ulrich von Würtem- berg, auch mit dem Schwäbischen Bund und seinen eignen Stän- den in Zwiespalt, überfällt die Reichsstadt Reutlingen; Franz von Sickingen, im kaiserlichen Dienst/ vertreibt den Landesfriedens- brecher unter Mithülfe Baierns und des Schwäbischen Bundes von Land und Leuten, wirkt llach Kräften für Karls Wahl und, durch Hutten angeregt, für die Reformation (Druckerei auf der Ebern- burg, wo auch Hutten feit 1520). Friedrich der Weise, den die antihabsburgische Partei zuletzt selbst für die deiltsche Krone auser- sehen, lehnt ab und stellt sich endlich auf Karls Seite. Dessen ein- stimmige Wahl zu Frankfurt im Juni 1519 auf Grund einer Wahl- capitulation. Adel, Städte und Bauernstand fetzen für die Verwirklichung ihrer politisch-socialen sowie ihrer kirchlichen Re- formplane ihre Hoffnung auf den jungen König. Mit Luther und der Reformation knüpft eine Partei des Adels, deren Wort- führer Hutten, deren Schwert Sickingen war, Verbindung an. Ihre Idee: eine deutsche Nationalkirche mit Karls Hülfe oder nüt revolutionären Mitteln. Im Geiste dieser Bewegung Luthers 1520 gleichzeitige Schriften,An den christlichen Adel deutscher Nation: von des christlichen Standes Besserung' und ,6s captivitate Babylonica ecclesiae praeludium1 — die eigentliche Lossagung von Rom. Verbrennung der Bannbulle in Wittenberg. Karl V, im Oktober in Aachen gekrönt, erscheint in Deutsch- land, wenn auch keineswegs für die Plane der Reichsritterfchaft oder die Reformation, so doch durch Erasmus' Einfluß irnd aus Rücksicht gegen Friedrich den Weifen gegen Luther milde gestimmt.

6. Neuere Geschichte - S. 85

1869 - Mainz : Kunze
85 der Grafschaft Tecklenburg gleichzeitig durch Kauf. Wirkliche Abtretung des Kreises Schwiebus gegen eine Geldsumme 1694. 1). Erhebung Preußens zum Königreiche 1701. 1701 Der Plan schon vom großen Kurfürsten vorbereitet, durch die Erhebung des sächsischen Kurhauses auf den polnischen, die Aussichten des hannövrischen auf den englischen Thron beschleunigt, durch die kaiserliche Einwilligung (gegen das Versprechen in dem drohenden Kriege um das spanische Erbe 8000 Mann Hülfs- truppen zu stellen) vom 16. November 1700 gereift. Die Krö- nung in Königsberg am 18., Stiftung des schwarzen Adlerordens (suiim ciiique) am 17. Januar 1701. Der Titel König in Preußen bis zur ersten Theilung Polens, dann von Preußen. o. Geistiges Streben: Stiftung der Universität Halle 1692 (Eröffnung 1694), der Akademie der Künste 1699, der Societät der Wissenschaften 1700 (Einweihung 1711) durch Leibnitz (f 1716) und der Kurfürstin Sophie Charlotte*) Einfluß. — Mit dem Glanze des Hofes gieng eine bedeutende Kunstblüthe Hand in Hand. Friedrich Wilhelm I 1713 — 1740, seines Vaters Ge- gensatz durch bürgerliche Einfachheit, soldatische Strenge und die Richtung auf das rein Nützliche; mit seinem persönlichen Interesse vor allem dem Heerwesen und dem Landbau zugewandt. Im Innern: Vollendung der absoluten Königsgewalt, Beseitigung der letzten Reste ständischer Rechte (außer in seinen rheinischen Besitzungen): sich stabiliere die Zonvarainets wie einen rolüer von llrones' 1717 an die preußischen Stünde. Entwicklung der materiellen Kräfte und der Streitmacht des Landes, die er bei einer Bevölkerung von nicht 2 ff- Millionen auf 83000 Mann brachte. Sein Hauptgehülfe bei der Mehrung und den inneren Reformen des Heeres der Fürst Leopold von Anhalt- Dessau, der ,alte Dessauerll Besserung der Finanzen; — Hebung des Volksunterrichts. Aufnahme der vertriebenen prote- stantischen Salzburger in seine preußisch-lithauischen Gebiete 1732. Nach Außen: Seine Erwerbung des Oberquartiers Gel- dern (im Utrechter Frieden 1713, s. oben S. 76) und eines Theils von Vor-Pommern (im Frieden zu Stockholm nach dem nordischen Kriege 1720, s. oben S. 81) vergrößert den Staat um 116 Q. M. Später dreht sich seine auswärtige Politik um *) Tochter des ersten Kurfürsten von Hannover; nach ihr Charlottenburg, früher Lietzenburg, genannt.

7. Neuere Geschichte - S. 96

1869 - Mainz : Kunze
96 Wicklung der Cavallerie und Artillerie Friedrichs Werk. Die Militärakademie 1765 und Ingenieurschule 1775. Reformen in der Rechtspflege; das „allgemeine Land- recht", namentlich durch den Großkanzler von Carmer bearbeitet, theilweife 1784 veröffentlicht, erst 1794 rechtsgültig. Die Pflege der Bildungsanstalten trat gegen die materielle Fürsorge zurück; für die Künste war im allgemeinen keine günstige Periode; Hauptbauten unter und durch Friedrich: das Berliner Opernhaus 1740—1742, Sanssouci 1745—1747; das großartige neue Palais in Potsdam 1763—1770 u. s. w. Das neue Leben der vaterländischen Literatur, zu dessen Weckung seine eigenen Großthaten mitgewirkt, blieb dem Könige fremd. b. Aeußere Ereignisse. 1. Erste Theilung Polens 1772. Um einer bedenklichen Isolierung unter den europäischen Mächten vorzubeugen, schließt Friedrich 1764 zunächst auf 8 Jahre ein Schutzbündniß mit Rußland, mit Rücksicht auf die Zustände im Königreich Polen, dessen Thron nach Augusts Iii Tode (1763) erledigt war. Verkommene Zustände in Polen: Die Krone mitten unter absoluten Monarchieen ohne Macht, der Adel politisch allein be- rechtigt und allmächtig, die Anarchie der Reichstage, (das liberum veto seit der Mitte des 17. Jahrhunderts), kein Bürgerstand, leibeigner Bauernstand. Das Interesse der russischen, auf die völlige Herrschaft über Polen gerichteten Politik wollte die Erhaltung der inneren Schwäche; Preußen schloß sich an. Königswahl des Stanislaus Augustus Poniatowski unter russischem und preußischem Einfluß 1764. Rußlands von Preußen, England, Dänemark, Schweden unterstützte Forderung, beu Dissidenten d. h. Nicht-Katholiken, die seit 1733 entzogenen Rechte zurückzugeben, stößt bei dem Reichstag und dem König selbst auf Widerstand, daher 1767 die i76?s. g. General-Conföd eration zu Radom unter dem Fürsten Radziwill, gegen die Erweiterung der königlichen Macht. Gewalt- same Maßregeln Rußlands gegen die Gegner rufen eine allge- meine Bewegung, Krieg, zuletzt völlige Anarchie hervor. Die i768 Gegen-Conföderation zu Bar 1768 wider den fremden

8. Neuere Geschichte - S. 107

1869 - Mainz : Kunze
107 deren Vorbild die englische Verfassung war (Montesquieus Ein- fluß). In der Mitte stand Mirabeau, der hervorragendste Mann und größte Redner der Nationalversammlung, revolutionär in seinen Mitteln, voll von Ehrgeiz, sein Ziel aber die beschränkte M o n a r ch i e. Gabriel H o n o r é Graf von Mi r a b e au, aus provenzalischem, ursprüng- lich florentinischem Adel, geboren 1749, von seltenem Umfang der Bildung, aber tief verstrickt in die sitlliche Verwilderung der damaligen vornehmen Welt Frank- reichs, kurze Zeit Offizier, mit seiner Familie zerfallen, jahrelang gefangen, ver- schuldet, in Potsdam mit Friedrich dem Großen 1785 bekannt geworden (seine Schrift über Preußen), als Schriftsteller früh berühmt, vom Bürgerstande in Aix in die Nationalversammlung gewählt. In allen Hauptfragen unterliegt die gemäßigte Partei; — Einkammersystem, blos suspensives Veto (trotz Mirabeaus Gegen- rede, durch Neckers Scbwäche). ■— Bedenken des Königs gegen die Annahme dieser Verfassungsartikel und der Menschenrechte, die geheimen Intriguen des Herzogs (Ludwig Joseph Philipp Egalite) voll Orleans, Lafayettes Zweideutigkeit, Furcht vor Hungersnoth (das Palais royal) veranlassen den revolutionären Zug nach Versailles. Der König und die Nationalversammlung 5—6. oct. in Paris. Mirabeaus Versuch, eitle kräftige, der Anarchie wehrende Regierungsgewalt herzustellen, scheitert an der Abneigung der Nationalversammlung. Umgestaltung der alten Provinzen Frankreichs in 83 De- partements. Bildung des Jakobin er clubs*). . 1790 Um gestaltung der Kirche. Die Kirchengüter zum Staats- eigenthum erklärt, dann (1790) zum Theil verkauft, die Geist- lichkeit voln Staate besoldet; das Papiergeld der Assignate. Freie Pfarrerwahl, der Priestereid: ,der Nation, dem Gesetz, dem Könige, der Verfassung'; Eingriffe in die päbstlichen Rechte; Aus- hebung der Mönchsorden. In Folge dieser kirchlichen Revolutioil Bürgerkrieg namentlich im Süden; Eidesweigerung voll circa */3 der Geistlichen. Umgestaltung des Heeres, das deni König großentheils ent- zogen wird und großentheils der Anarchie verfällt. — Aufhebung des Adels. Das große Verbrüdernngsfest am 14.Juli 1790. *) Hervorgegangeu aus dem bretonischen Club, dev nach seiner Ucbersied- luug von Versailles nach Paris auch Nichtabgcordnete aufiiahm. Sein Sitz im Jakobinevklostev. Zweigclubü (Ende 1790 an 200) über ganz Frankreich ver- breitet, die stärkste Macht im Reiche, die unteren Volköklassen beherrschend.

9. Alte Geschichte - S. 32

1869 - Mainz : Kunze
32 b. Die nemeischen Spiele, bei Nemea in Argolis dem Zeus zu Ehren alle zwei Jahre gefeiert. 6. Die isth mischen bei Korinth alle zw ei Jahre zu Ehren des Poseidon. d. Die pythischen in alter Zeit von 8 zu 8, seit 586 alle 4 Jahre in Delphi zu Ehren des Apollon. Ursprünglich auch musische, seit 586 ritterliche und gymnische Wettspiele. Der Wechsel der Verfassnngsformen läßt sich am klarsten an der Geschichte Athens erkennen, während Sparta wesentlich in den einmal angenomnienen Formen beharrte. Beide Städte ge- langen zu ihrer Bedeutung zunächst durch die politische Ei- nigung (Centralisation) ihrer Landschaft, ein Fortschritt, der in Athen am besten glückte. Aber auch anderwärts regt sich in dieser Periode das mehr oder minder gelingende Streben, durch Einigung der Landschaft unter einem Hauptort ein poli- tisches Ganzes herzustellen, so in Argolis und Böotien. Die griechischen Verfassnngsformen {nolivttai) wechseln mit einer gewissen Gesetz- und Regelmäßigkeit, so daß man von einer Periode des Königthums, der Adelsherrschaft, der Volksherrschaft reden könnte. Doch finden sich diese Formen nicht blos nach- einander, sondern auch nebeneinander in den verschiedenen Staaten, im buntesten Wechsel in den Kolonien. Schema der griechischen Verfassungen nach Aristoteles 1) Das althellenische heroische Königthum (s. oben S. 22) ist auch im Anfang dieser ersten Periode die herrschende Staatsform, mit kriegerischem Charakter, nur wenig beschränkt, doch immerhin weit entfernt von orientalischer Despotie. Mit dem Erbrecht mußte sich persönliche Tüchtigkeit, überlegene Helden- kraft verbinden. Iv. Aelteste Verfassungen. (Pol. Iii, 4, 7) Grundformen Ausartungen {nuqty.ßdaeiß) 1. /uovuq/ja oder ßuoixtiu, 2. Uqunohqaxiu, 3. noxithu (Kòrjf.ioy.oaria)

10. Alte Geschichte - S. 43

1869 - Mainz : Kunze
43 der Schuldgesetze und Festsetzung eines Maximums von Grund- besitz die drückendste Noth des Volkes beseitigt hatte, begann er, der Versuchung zur Tyrannis widerstehend, das Versassungswerk, das die rechte Mitte zu halten suchte zwischen den Bedürfnissen des Volks und der hergebrachten Stellung des Adels; — eine Timokratie mit demokratischer Grundlage, deren Grundgedanke: jedem Bürger so viele Rechte zu gewähren, als seinen Leistungen an den Staat entspräche. Der Anfang eines neuen politischen Lebens für Athen. 1. Bestandtheile und Eintheilung des Volks. a. Die Bürger (in der Blüthezeit des Staates e. 20000 erwachsene). Das Bürgerrecht bedingt durch die Abstammung aus der rechtmäßigen Ehe eines Bürgers mit einer Bürgerin. Nur ausnahmsweise erhielten Söhne eines Bürgers mit einer Nichtbürgerin (vo&oi) durch Volksbeschluß das Bürgerrecht. Die Verleihung an einen Fremden war sehr erschwert; in zwei Volks- versammlungen mindestens 600 Stimmen waren erforderlich (ätjflotcoltjtot). Die Erziehung war wesentlich eine häusliche und'private. Der Staat sorgte für öffentliche Ringschulen (yvfivdaid), die Privatturnplätze irraxuïatoou) standen unter Staatsaufsicht. Mün- digkeit mit dem 18. Lebensjahre (scpyßog) ; Aufnahme in die Phratrie, Eintragung in das bfèiaçyiyov yqufifiavuov, Ep Heben- eid, als tuqîttoxoç in den Besatzungen der Greuzflsten dienend. Mit 20 Jahren zu der Volksversammlung, mit 30 zu freit Aemtern zugelassen. Theilweise oder völlige Entziehung des Bürgerrechtes (dxifda) konnte wegen Unterlassung der pflichtmäßigen Zahlungen an beit Staat eintreteu. Eintheilung der Bürgerschaft in 4 Klassen nach deujahres- einküufteu des Grundbesitzes, zur Regelung der Besteuerung und des Kriegsdienstes: ntvruyoaiofièâifivol (die großen enpatridischen Grundbesitzer), imiuç (der minder begüterte Adel mit 3—500 Scheffel Ertrag), Çtvyîrcu (die kleinen Grundbesitzer, mit 300— 150 Scheffel Jahresertrag), iffjxtg.*) Die letzteren steuerfrei. Den ersten Klaffen liege:: noch baovoylai (yogyyia, rmyouq/Ja, yvfivaauxq/Ju) ob. Zum regelmäßigen Kriegsdienst waren die drei ersten Klassen verpflichtet; nur die beiden ersten zum Reiterdienst. *) D. h. Arbeiter, von der Wurzel (rc-d-q-fu) setzen, t h u n; doch vgl. Curtius Gr. Etym. 229.
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