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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 164

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Lt — 164 — sein Werk fortsetzen. Großes haben seine Luftkreuzer im Weltkriege geleistet. Nach dem Kriege konnte die Luftschiffahrt in den Dienst des öffentlichen Ver-kehrs gestellt werden, Fahrgäste, Gepäck und Post befördern. Am 24. August 1919 stieg das Lustschiff Bodensee, das erste, das diesem friedlichen Zwecke diente, in Friedrichshafen auf. 20 Fahrgäste hatten in schmucken Kabinen Platz genommen und betrachteten durch die' Zelluloidfenster die im Sonnenschein unter ihnen liegende Landschaft. Während der Fahrt reichten Kellner warme Speisen und Getränke. Vier Aiotoren von 260 Pferde-träften brachten das 120 m lange Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 130 bei Rückenwind sogar 200 km, in sechs Stunden nach Berlin, wo es in der großen Luftschiffhalle glücklich geborgen wurde. Wenige ^ahre vor dem Kriege lernten die Meufcheu auch auf fogenannten Tauben und Zweideckern fliegen. Ein eingebauter Motor treibt auch hier einen Propeller, der ähnlich wie eine Schiffsschraube das Fahrzeug mit großer Schuellig-feit fortbewegt. Zunächst war das Fliegen nur ein gefährlicher Sport kühner junger Leute, die ihr Leben aufs Spiel setzten. Der Krieg hat aber die Flugmaschine zu solcher Vollendung und Sicherheit gebracht, daß sich ihr jetzt Reisende getrost anvertrauen können. Die Flugmaschine übertrifft das Luftschiff an Schnelligkeit, dies aber kann größere Lasten befördern und bietet den Fahrgästen größere Bequemlichkeit und Sicherheit. 8. Wirtschaftlicher Aufschwung. Die deutsche Industrie und der deutsche Handel hatten bis zum Weltkriege einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Fortschritte der Naturwissenschaften und Technik, die Tüchtigkeit und der Wagemut der Unternehmer und die Geschicklichkeit und der Fleiß der Arbeiter haben in gleicher Weise dazu beigetragen. In allen Erdteilen setzte der Kaufmann seine Waren ab, und nur der englische Welthandel war noch bedeutender als der deutsche. Auch unsere Handelsflotte stand nur der englischen an Größe nach, an Schnelligkeit und Sicherheit der Schiffe und an Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der Besatzung kam sie dieser mindestens gleich. Infolge dieses wirtschaftlichen Aufschwunges war der Wohlstand der Bevölkerung gewachsen, ctb;r auch die Bedürfnisse hatten zugenommen, und die Preise der Waren wß.en gestieger. Die Industrie hatte eine Menge Menschen in die Städte gezogen und das Land entvölkert. 1871 wohnte etwa y3 der Bevölkerung des Deutschen Reiches in Städten, jetzt lebt dort über die Hälfte. 1871 gab es in Deutschland nur 3 Statte mit mehr als 100000 Einwohnern, jetzt 50. Um jo vielen Menschen das Beieinanderwohnen zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu schützen, haben die schnell wachsenden Städte große und kostspielige Ausgaben zu lösen. Ein Netz von Kanälen führt die Abwässer fort, Wasserleitungen bringen gesundes Trinkwasser bis in die Wohnungen. Gasanstalten und Elektrizitätswerke sorgen für Beleuchtung. Schlachthäuser, Badeanstalten, Krankenhäuser, Parkanlagen sind unentbehrlich. Eine der wichtigsten aber auch schwersten Aufgaben ist es, gesunde, angenehme und nicht zu teure Wohnungen zu schaffen. Die Landwirtschaft aber muß den Mangel an Arbeitskräften durch allerlei Maschinen ersetzen und auch den Dampf in ihren Dienst nehmen.

2. Römische Geschichte - S. 79

1889 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 79 schrieb M. Porcius Cato (major; Censorius) Origines, auch umfassendster Briefe und Reden, eine Sittenlehre in Versen, eine Redekunst, cato major. Heilkunde, Kriegswissenschaft, Landwirtschaft, Rechtswissenschaft. Sildende Künste. M. Valerius Messala läßt am Rathaus seinen Sieg bei Messana malen. Der Maler Theodotos (verspottet von Nävius), M. Pacuvius (auch Dichter von Tragödien), M. Lyco. In der Architektur blüht der Bau von Privathäusern (feinere vielseitigere Gliederung der Teile), Wasserleitungen (mit Säulengängen), attischen Gerichts- und Geschäftshallen (z. B. porticus Porcia — Silberschmiedhalle 184. Die Kuustbeute des Marcellus, Mummius u. a. ergiebt Museen in Rom — zunächst zur Befriedigung der Schaulust, bei einzelnen Bildung des Geschmacks. Geistiges Leben überhaupt. Zwei Richtungen treten hervor: Eine streng nationale, mehr latinische als römische — vertreten durch Cato, und eine helleni- Hellenismus, fterende, vertreten durch T. Ouinctius Flamininus und sein Geschlecht, die Scipionen, M. Fulvius Nobilior. Die erstere verwarf nicht Bildung und Wissenschaft über- Wesmd^r^na-hanpt, die Cato sogar schöpferisch vertrat, aber er warnt vor dungspartei.' der entarteten Bildung der Hellenen und vor ihren — ^ejenb«^ Ärzten(I). Dennoch nehmen zahlreiche Vornehme griechische nai- «tits c" daytoyol (Erziehungssklaven) für ihre Söhne und halten sich ävayvwot'ui (Vorleser). In den Gesellschaften der hellenisierenden Vornehmen sprach man viel griechisch, trieb griechische Litteratur, begünstigte griechische und gräcisierenbe Litteratur und Dichter. Die Catonische Richtung hatte einen starken Rückhalt am Volk und an einer (überwiegenden?) Partei im Senat, welche die Vertreibung der Epikureer aus Rom, ja sogar ein consultum 173. Offizielle gegen die Rhetoren und Philosophen überhaupt durchsetzte. (Die- S?na£ selben vertrieben.) Die 1000 Achäer bildeten dennoch einen festen Asthe^ W= Kern; Critolaus als Peripatetiker, Diäus als Stoiker, Carneades als Akademiker lehrten — als Gesandte gekommen — Philo- iss. sophie in Rom. Cato warnt. Zitteiyustiinde. Die Einwirkung auf die Sittlichkeit war von seiten des Zunehmende Hellenismus entweder indifferent oder sogar (z. B. des unsittlichen Kng6 ent* Inhalts vieler Stücke wegen) noch eine Verstärkung der verderblichen Faktoren, welche in den Verhältnissen überhaupt lagen: des Reichtums aus der Kriegsbeute, der erlangten Kenntnis orientalischer Genüsse (vom asiatischen Feldzug sollten die luxuriae peregrinae eingeführt sein — vgl. unten), der größeren

3. Erdkunde - S. 304

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 304 Mit Bethanien übersieht das Auge den Ölberg, die Stätte der heiligen Erinnerungen. Nahe am Ölberge liegt Gethsemane, unten an seinem Fuße der Olivengarten und oben auf dem Gipfel die Himmelfahrtskirche. Ich konnte mein Auge fast nicht wenden von den heiligen Hügeln. Noch einmal trank ich in vollstem Zuge das heilige Schauspiel und wandte mich dann mit dem Wunsche des heimatlichen Dichters ab: „Bleibt mir nah mit eurem heil'gen Walten, Hohe Bilder, himmlische Gestalten!" (Nach F. W. Hackländer u. a.) Die Überschwemmungen des Wits. Schon im Altertum wurde Ägypten ein „Geschenk des Nils" genannt, und das mit Recht; denn der Nil ist es, der das Land bewässert und fetten Schlamm auf demselben ablagert, dadurch unter einem fast regenlosen Himmel üppige Fruchtbarkeit erzeugeud. Zwar haben auch andere Ströme jährliche Überschwemmungen; aber bei keinem derselben treten diese mit solcher Regelmäßigkeit auf und lassen sich so genan und so weit zurück verfolgen. Wir wissen, daß der Nil von den mächtigen Wassermassen angeschwellt wird, welche zur Zeit der tropischen Regen in seinem Quellgebiet, besonders in Abessinien, herabstürzen. Gegen Schluß des Juni verrät der steigende Strom den gewaltigen Zuwachs des Wassers. Diese Schwellung nimmt nun in gleichmäßiger Folge so zu, daß um die Mitte des Augusts der Fluß iu Ägypten seine Ufer überschreitet und allmählich das ganze Thal bis zum Fuße der Berge überflutet, um während des Oktobers in seine Grenzen zurückzukehren und ebenso gleichmäßig, wie er gewachsen, auf den niedrigsten Wasserstand herabzusinken. Das höchste, aber gewöhnliche Maß der Steigung beträgt für das Delta heute noch wie schon im Altertum 5 m, und die Wassermenge, welche der Strom in dieser Zeit dem Meere zuwälzt, ist zwanzigmal größer als zuvor. Zuweilen bleibt er auch uuter dem angegebenen Maße zurück. Dann aber trifft Hungersnot oder doch Mangel die Be- völkeruug, welche eben den Überschwemmungen allein ihre reichen

4. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 27

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Das Gebirge war ein Mittelpunkt für die Niederschlüge. In den muldenförmigen Vertiefungen des Gebirges sammelte sich das Wasser an und bildete Seen. Dieselben füllten sich, liefen über und flössen der niedrigsten Stelle des Gebirges zu. Wo das Wasser floß, entstand eine Rille, wie sie sich heute bei jedem starken Regengusse im Ackerfelde bildet. Die Größe der Rillenbildung war abhängig von der Festigkeit des Unter- grnndes, von dem Grade der Mitwirkung vou Frost und Hitze, von der Menge des abfließenden Wafsers, vor allen Dingen aber von der Ge- schwindigkeit des abfließenden Wassers, welche wieder bedingt wurde durch die Größe des Gefälles. Vermag doch z. B. Wasser, welches iu der Sekunde fließt: Vh cm: Schlamm aufzuwühlen und fortzuführen, 15 „ : feinkörnigen Sand, 20 „ : Stücke von der Größe des Leinsamens, 30 „ : feinen Kies, 60 „ : Geröll bis Iv2 cm Dicke, 90 „ : eigroße eckige Steiue fortzuführen. Da am Rande des Gebirges das Gefälle am stärksten war, entstanden hier Stromschnellen, Stnrzbüche, die ihr Bett tief in das Gebirge ein- gruben. Wo hartes Gestein mit weichem Material wechselte, entstanden Wasserfälle. Je mehr sich an dem Ausgange des Flusses aus dem Ge- birge das Bett feukte, desto mehr Gefälle erhielt der Fluß; desto mehr vermochte er sich iu seinem ganzen Laufe einzusägen. Da dem Bette von allen Seiten Wasser zuströmteu, welche die durch Wasser, Frost und Hitze verwitterten Erdmassen mit sich führten, so senkte sich mit dem Flußbett das ganze umgebende Gebäude zu eiuem von dem Grad der Verwitter- barkeit in seiner Breite abhängigen Thale; es entstanden durch die Zu- flüsse Querthäler. Eiu so gebildetes Thal heißt Erosionsthal. Aus dieser Betrachtung erklären sich verschiedene Erscheinungen: 1. Die Berge scheinen häufig an der Grenze der Tiefebene, vom Austritt des Flusses aus dem Gebirge am höchsten zu sein, während doch ihre absolute Höhe gewöhnlich in der Quellgegend am beträchtlichsten ist. Jenes Mehr an relativer, scheinbarer Höhe kommt auf Rechnung der vermehrten Aus- Waschung, die hier früher begann und mit größern Wassermassen arbeitete. 2. Die Flüsse zeigen da, wo festere Gesteine des Untergrundes in weichere übergehen, Stromschnellen. 3. Im Laufe, besonders im Oberlaufe finden sich vielfach Wasserfälle. Ein Flußlauf, der noch die beiden letzten Er- scheinungen zeigt, heißt junger, unfertiger Fluß. 4. Die Stromschnellen und Wasserfälle bewegen sich der Quelle zu. 5. In Gebirgen mit festem Gestein und viel Wasserreichtum siud die Bergabhänge und Flußufer steil. (Colorado.) 6. An den Flußufern befinden sich Felsblöcke, seukrecht emporragende kahle Steine und Felsen (Bruchhäuser-, Externsteine, Mönch und Nonne bei Letmathe ?e.). Diese

5. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 44

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 44 — den Ebenen. Nur ein geringer Teil der Niederschläge gelangt ohne weiteres in die Bäche und Flüsse. Die zahlreichen Wälder mit ihren dichten Moospolstern wirken wie ein Riesenschwamm, sie saugen die nieder- fallenden Wassermengen begierig auf und geben sie nach und nach an die darunter liegenden Erd- und Gesteinsmassen ab. Dem Laufe der nn- durchlässigen Gesteinsschichten folgend, gelangen die Wassermassen nach langer Wanderung schließlich an die Oberfläche der Erde und bilden hier Quellen. S. Skizze I, Ii, Iii. Weil die Bächlein und Flüsse meist von den hohen Bergen herab- kommen, haben sie einen schnellen, reißenden Lauf und bringen namentlich in Zeiten der großen Regengüsse im Herbst und der Schneeschmelze im Frühling eine Fülle von Trümmerstücken der verwitterten Gesteine ins Thal und überfluten zerstörend die Wiesen und Äcker. Die Bewohner wissen aber die Natnrkräste in ihren Dienst zu ziehen. Dieselben Bäch- Fig. 15. a Durchlässige Schichten- Sandstein, Kalk, Gesteinstrümmer, d. Undurchlässige Schichten: Thon, Thonschiefer, Lehm. lein, welche zeitweise zerstörend die Fluren bedecken, bewässern befruchtend die Wiesen, treiben die zahlreichen Hammerwerke, Holzschneidereien, Mühlen u. s. w. Einzelne kleine Flüßleiu kommen kaum zur Ruhe, immer wieder werden sie in kleinen Teichen zu neuer Arbeit gestaut (Lenne, Rhamede, Bohrte, Eneppe, Henne). In den Zeiten der großen Regengüsse und der Schneeschmelze kann der Mensch nur einen geringen Teil der Wasserfluten nutzbringend verwerten. Man ist darum iu deu letzten Jahren bestrebt gewesen, diese Wassermassen in riesigen Teichen, die man durch Absperrung eines ganzen Thüles herstellte, aufzuspeichern für den Sommer, wo es sonst vielfach an Wafser zu den industriellen Betrieben fehlte. Die Heilerbecker Thalsperre bei Milspe faßt etwa 450000 edm Wasser, die Fulbecker Thalsperre zwischen Altena und Lüdenscheid 700000 cbm. Wenden wir nun noch unseru Blick auf die Bewohner der Gewässer. In den klaren Gebirgsgewässern trieben früher zahlreiche Fische (Forellen, Barsche, Weißfische) und Krebse ihr Weseu. Infolge der mannigfaltigen Verunreinigung des Wassers durch die zahlreiche» industriellen Anlagen hat aber die Zahl der Fische beständig abgenommen. In neuerer Zeit sind durch die Fischereivereine unter Beihilfe des Staates Versuche an- gestellt worden, durch Einsetzen künstlicher Fischbrut den Fischreichtum wieder zu heben.

6. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 54

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 54 — 1. Geschichtliches über Wergbau und Industrie. Der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck kann auf eine bald tausend- jährige Vergangenheit zurückblicken. In den Gruben hat man alte Gänge aufgefunden, in denen früher mit Holz, welches man durch Wasser zum Anschwellen brachte, die Felfeu zum Sprengen gebracht worden waren. Also ist der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck älter als die Erfindung des Schießpulvers. Im Jahre 1150 erteilte Kaiser Konrad Iii. dem Abte von Corvey das Recht, zu Eresberg (Obermarsberg) alle Metall- aderu, namentlich von Gold, Silber und Kupfer, zu graben und zu ver- arbeiten, und im Jahre 1298 belehnte Kaiser Adolf von Nassau die Grafen von Nassau mit einem Bergwerk im Kreise Siegen. Die Grube Stahlberg bei Müsen ist nachweislich seit 1313 im Betrieb. Der Bergbau im Siegerlaude verdankt seine Blüte der im Jahre 1559 von deni Grafen von Nassau erlassenen Bergordnung. Durch dieselbe wurde jedem Uuterthaueu das Recht gegebeu, gegeu Lösung eines Schürf- scheius zu seinem Nutzen nach Erzen zu graben und Bergwerke anzulegen. Im Gegeusatz zu dieser wirklich wohlwollenden Weise nahmen in andern Gegenden die Fürsten den Bergbau als ihr alleiniges Vorrecht in An- fprnch oder erschwerten ihn doch durch starke Abgabeulasten. Der dreißigjährige Krieg schlug dem Bergbau schwere Wunden. In dem „Gründlichen Bericht, was es in jetziger Zeit mit den Bergwerken im Erzstifte Collen (Herzogtum Westfalen gehörte dazu) vor eine Beschaffenheit hat", beklagt der Bergmeister Engelhard (1668) den durch den Krieg verursachten gewaltigen Niedergang des Bergbaues, deu Verfall der Gruben und Anlagen. Der Betrieb der Gruben war in früheren Zeiten ganz anders wie jetzt. Da kannte man die großartigen Wasserhebungsmaschinen und Fördereinrichtungen der Gegenwart noch nicht. Infolgedessen vermochte man die Erze nicht aus deu größern Tiefen zu gewinnen und begnügte sich mit einfachen Stollen. Die Zahl der Gruben war sehr groß, die Zahl der Arbeiter und die gewonnenen Mengen der Erze im Vergleich dazu gering. So bliebe» die Verhältnisse bis zur Mitte des ueun- zehnten Jahrhunderts, von da an trat ein großer Umschwung ein, wie nach- folgende Zusammenstellung zeigt: Siegeu: iqm Odo ru r. aüq elf r 15593 t Eisenstein, Wert 150000 J&. 1836: 383 Gruben, 993 Arbeiter: . . ' ' os/innn 1177 t Erze, „ 234000 „ iqoq O/I ™ u -ßq7 w u •+ 969954 t Eisenstein, Wert 10520000 1899^ 94 Gruben, 7637 3tr&etter: 236401 @rje, „ 2403473,, Während die Zahl der Bergwerke abnahm, vermehrte sich die Beleg- schaft und die Forderung. In früherer Zeit waren die Gruben meist im Besitz einzelner Einwohner der Umgegend, die man Gewerke nannte. Heute, wo die zahlreichen maschinellen Anlagen und Gebäude eines Berg- >

7. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 109

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 109 — Gewohnheit treu geblieben. Abgeschlossen von dem Geräusch und Verkehr der Welt hält er fest an den alten Gewohnheiten, Sitten und Gebräuchen. Auch seine Sprache, die eigentümliche Aussprache der Kehllaute ('g wie ch), verliert der Münsterländer selten in der Fremde. Gegen Neuerungen ist er sehr mißtrauisch. Wo die Menschen dicht bei einander wohnen, sind sie aufeinander angewiesen, gezwungen, Rücksicht aufeinander zu nehmen. Das ist im Münsterlande nicht der Fall. Der aus Sachseu uach bent Münsterlande versetzte Steuerbeamte in Jmmermanns Oberhof urteilt: „Ein starres, widerhaariges Volk hier zu Laude." Ebenso läßt sich dem Münsterländer ein gewisser Stolz auf fein Besitztum, das er vou den Vätern ererbt, in treuer Arbeit vermehrt hat, nicht absprechen. Der Bauer heiratet ganz selten unter seinem Stande, d. h. ein Großbauer wird stets die Tochter eines großen Hofes heiraten. Die Fremden, welche sich von der rauhen Außenseite der Münster- länder abgestoßen fühlten, sich nicht die Mühe gabeu, den bessern Kern (Treue, Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit) zu erforschen, haben oft hart und ungerecht über die Müusterläuder geurteilt. Die ganze Lange ihres Spottes haben sie über die Bewohner von Beckum, die sich be- sonders ablehnend gegen die Fremden verhielten, ausgegossen. Mau dichtete ihueu sämtliche Streiche der Schildbürger au: Sie säen Salz, gebrauchen einen Krebs als Schneider, bauen ein Rathaus ohne Fenster und wollen nachher das Licht in Säcken hineintragen, und dergl. Thor- heiteu mehr. ä. Die Beschäftigung der Bewohner im Münsterlande.*) 1. Gewinnung der Naturgüter. In den fruchtbaren Strecken des Münsterlandes ist der Ackerbau uebeu der Viehzucht die Haupt- beschästigung der Bewohner. Ein nicht geringer Teil der Bewohner des Münsterlandes sindet in der Hebung der mannigfachen Bodenschätze seine Beschäftigung. Im Bezirk Recklinghausen fördern etwa 27 500 Bergleute 7*/4 Millionen Tonnen Steinkohlen im Werte von 55 Millionen Mark an das Tageslicht. Zahlreiche Steinbrucharbeiter gewinnen in der Um- gegend von Recklinghausen, Beckum und Lengerich die Kalksteine für die Kalköfen und in den Banmbergen und den Ausläufern des Teutoburger Waldes Sandsteine. 2. Verarbeitung der Naturgüter: Die Bewohner des Münster- landes begnügen sich aber nicht mit der Gewinnung der Naturgüter, sondern sie wissen dieselben auch noch weiter zu verarbeiten und zu ver- edelu. Die Industrie, die sich die weitere Bearbeitung der Naturgüter zur Aufgabe gestellt hat, verarbeitet zunächst die landwirtschaftlichen Erzeugnisse. In 296 Brennereien und 195 Brauereien werden die *) Vergleiche: Beschäftigung der Bewohner der Städte im Gebiet der Voerde, S. 84.

8. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 125

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
125 dieser Flüßchen zeigt an, daß das Gebirge zur Weser hin abfüllt. Die Thäler sind von je her wichtige Verkehr- und Heerstraßen gewesen. Pader- born, Horn, Blomberg, Hameln sind Punkte der Straße Köln-Braunschweig. Die Straße Paderborn, Dörenschlucht, Lage, Salzuflen, Vlotho verband die östliche müustersche Bucht mit dem Norden. Hinsichtlich der Niederschlagsmenge steht die Ravensberger Mulde erheblich hinter andern Gegenden zurück. Während in der Senne 750 bis 800, an dem Südwestabhang des Teutoburger Waldes 800—900, am Westabhang der Egge 900—1000 mm Niederschläge gemessen werden, beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge in der Ravensberger Mulde 700 mm. Die Regenmassen verteilen sich aber infolge des welligen, nach Osten allmählich ansteigenden Geländes,' und weil die Regen bringenden Winde vou Westen kommen, recht gleichmäßig über das ganze Gebiet. Dazu kommt, daß der Boden selten so steil abfällt, daß das niedergehende Wasser ungenutzt abfließt. So ist denn die Regenmenge groß genug, um den gut aufsaugenden Kenper- und Muschelkalkboden locker und geuügeud feucht zu erhalten und uicht so groß, daß der Bodeu überfeuchtet und zu übermäßiger Wärmeabgabe an das zu verdunstende Wasser genötigt würde. Der Hauptfluß der Ravensberger Mulde und Westfalens überhaupt, zugleich derjenige Fluß Westfalens, der als Verkehrsweg die größte Be- deutuug hat, ist die Weser, ihr Zubringer des Wassers aus dem ganzen Gebiet die Werre mit den Nebenflüßchen Aa, Bega und Else. Die Werre entspringt unweit Meinberg. Schon früh wagt sich diese in vielbesuchter Gegend geborene Tochter des Hügellandes an volkreiche Städte heran. Die Residenz von Lippe, Detmold, verdankt der Werre und ihrem vom Fuße der Groteuburg kommeudeu ersten linken Zufluß ihren Wasserreichtum und damit einen ihrer Hauptreize. Die gleichmäßig und langsam dahinfluteude Werre hat in ihrer Jugend uicht gelernt mit Energie Hindernisse zu überwinden und giebt daher den auf sie einwirkenden Verhältnissen leicht nach. Daher läßt sie sich bei der Einmündung eines Zuflusses fast stets durch dessen Laufrichtung bestimmen, so bei der Ein- mündnng der Aa, welche von Werther und Schildesche zu berichten weiß und die vorher durch die Lutter die Abwässer vou Bielefeld in sich auf- genommen hat, so auch bei der Einmündung der an Untiefen reichen Else, welche am Teutoburger Walde ihren Ursprung hat, an Melle, Bünde, Kirchlengern und Löhne vorbei fließt. Vor dem Eintritt in Westfalen hatte die Werre bereits die an den Städten Lemgo und Salzuflen vorbei kommende Bega aufgenommen. Während die direkte Luftlinie von der Quelle bis zur Mündung kaum 40 km beträgt, haben die Quellwasser an der Mündung bei Oeynhausen infolge der vielen Windungen etwa 100 km zurückgelegt. A. I., S. 158 ß. Bewässerung.

9. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 129

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 129 — die Höfe infolge übergroßer Verschuldung und Belastung geteilt werden müssen. Das Streben ist heute mehr denn je berechtigt; denn bei dem hohen Preise der jetzigen menschlichen Arbeitskraft und der Wohlfeilheit der landwirtschaftlichen Produkte läßt sich ein Gut nur mit landwirtschaftlichen Maschinen gewinnbringend bewirtschaften. Landwirtschaftliche Maschinen werden aber um so nutzbringender, je größer der Grundbesitz ist, auf dem sie verwendet werden. Freilich kommt es bei diesem Hofsystem nicht selten vor, daß die altern Geschwister ihrem jüugern Bruder als Knecht oder Magd dienen müssen. Meist werden jedoch die überzähligen Nach- kommen der Höfe einem andern Berufe (Handwerk, Industrie, Handel) zugeführt. Das westfälische Bauernhaus. Ai., S. 156. Ai., S. 157. K Iii., S. 19. 1. Inwiefern setzt die Schweinezucht die Rindviehzucht voraus? 2. Welche wirtschaftlichen Vorteile bringt das Hofsystem dem Inhaber eines Hofes gegenüber dem Teilsystem im Süden der Provinz? 3. Welche geographischen Verhältnisse ermöglichen und begünstigen das Hofsystem? 4. Wie ist es zu erklären, daß sich in Ravensberg das Hofsystem herausbildete und in der Neuzeit gesetzlich festgelegt wurde, während im Süden der Provinz und des Regierungsbezirks das Besitztum der Eltern geteilt wird? 5. Erkläre die Ausdrücke Minorat und Majorat. Nisswnswesen im Ravensberger Lande. Kaum eitte Gegeud wird in der Thätigkeit für die Mission reger sein als Ravensberg. Es muß anerkannt werden, daß wohl nirgends die Geistlichkeit durchweg ihren Beruf ernster faßt und gewissenhafter erfüllt als in diesem Bezirk. Da weist nicht nur die Vergangenheit^), sondern auch die Gegenwart Persönlichkeiten auf, die dem geistlichen Stande zur Zierde gereichen, die weit über die Grenzen ihres engern Wirkungskreises hinaus hochgeachtet und geehrt sind, auf deren Arbeit sichtlich Gottes reicher Segen ruht. Hier hat deshalb das rege religiöse Leben keine bedauernswerten Auswüchse getrieben, wie z. B. im Süden unsrer Provinz, und alle Versuche, hier ein ausgebreitetes Sekteuweseu einzubürgern, siud zu Schanden geworden, oder wenn etwa kleine Seiten- ströme sich zeitweise gebildet hatten, sind dieselben rechtzeitig durch diese Männer in das rechte Bett eingedämmt worden. (Volkening, Rauschen- busch.*) P. Volkeuiug war es auch, der die Missionsarbeit in Ravensberg *) Siehe „Zeugen und Zeugnisse aus dem christlich-kirchlichen Leben von Minden- Ravensberg im 18. und 19. Jahrhundert". Schriftenniederlage der Anstalt Bethel, Gadderbaum bei Bielefeld. Gieseler u. Petri, Heimatkunde. 9

10. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 120

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
120 Unsere wichtigsten Verkehrsländer, zeitig der Phosphorgehalr dieser Erze gestiegen ist, ergeben sich erheblich größere Kosten bei ihrer Verwertung, so daß andere Eisenbezirke, die bisher als unwirtschaftlich nicht aus- gebeutet wurden, demnächst auch Bedeutung erlangen dürften; besonders kommen die Lager in Michigan hierfür in Frage. Daß neben der Montanindustrie (Verwertung der Bergwerks-Produkte) auch die Textilindustrie, die Lederindustrie, Bierbrauerei, Brennerei, Müllerei, Zucker- und Tabakfabrikation große Bedeutung besitzen, braucht kaum besonders 1 hervorgehoben zu werden. Alles in allem sehen wir in den Vereinigten Staaten ' ein Land vor uns, das von der Natur reicher mit Schätzen über und unter der Erde ausgestattet ist als irgend ein Staat in Europa. B. Die Bevölkerung. Immerhin würde dieses Land nicht zu seiner heutigen Bedeutung gelangt sein, wenn nicht eine Bevölkerung darin vorhanden wäre, die es verstanden hat, die vorhandenen Schätze zu heben und auszunutzen. Die heutigen Amerikaner stammen aus fast aller Herren Länder, aus denen sie ursprünglich als Einwanderer in das menschenleere Gebiet gelangten. Noch jetzt ist der Einwanderungsstrom sehr erheblich und umfaßte z. B. 1909 750000 Menschen, von denen 170000 aus Italien, 100000 aus Polen und Kroatien stammten. Meist sind es unternehmungslustige, tatkräftige Menschen, die die Heimat verlassen, um in der neuen Welt ihr Glück zu versuchen, und dieser Charakterzug hat sich auf das ganze amerikanische Volk übertragen. Der Bewohner der Vereinigten Staaten ist wagemutig, erfinderisch, großzügig, besitzt eine Reihe der Eigenschaften, die dem Engländer eigentümlich sind und die er mit der Sprache von ihm übernommen hat, anderseits ist er aber wenig wählerisch in den Mitteln, um seine nur auf Gelderwerb gerichteten Bestrebungen durchzusetzen und geht dabei äußerst rücksichtslos zu Werke. Seine Unter- nehmungen sind vielfach sprunghaft und führen'daher zu den großen Wirtschafts- frifen, die durch seine Neigung zum Spekulieren noch verschärst werden. Der Durst nach Geld ist dem Amerikaner mehr als jeder anderen Rasse eigentümlich. Der Reichste nimmt auch gesellschaftlich die erste Stellung ein, und daraus erklärt sich mit das rastlose Schaffen und Streben nach Geld. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Entwicklung i>er Vereinigten Staaten liegt in der Raj^senverschiebung, die immer mehr Platz greift. Während sich die ein- heimischen Germanen 'Mm vermehren und auch die Einwanderung aus germanischen Ländern stark zurücktritt hinter die der Slawen und Romanen, vermehren sich die letztge- nannten Völker und die Neger viel stärker, so daß allmählich ein Überwiegen dieser auf niederer Kulturstufe stehenden Völkerschaften eintreten und dadurch die Konkurrenzfähigkeit der Vereinigten Staaten gegenüber West- und Mitteleuropa geschwächt werden muß. Die Einwanderung der Chinesen ist aus diesem Grunde bereits untersagt worden. Da die Bevölkerung der Vereinigten Staaten nur 92 Millionen Einwohner beträgt, kommen auf 1 qkm nur 10 gegen 120 in Deutschland, so daß das Land trotz großer unwirtschaftlicher Flächen noch Platz für viele Millionen Menschen haben dürfte. C. Das Verkehrswesen. Bei den großen Entfernungen, die zu überwinden sind, mußten die Verkehrswege zu Lande für die Erschließung des Landes von größter Bedeutung werden. (Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 2600 km, von Ost nach West sogar 4300 1<m, die Eisenbahnstrecke Metz-Berlin-
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