Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
- 4 -
10. Heinrich der Jüngere (1514—68). In den letzten Jahrhunderten des
Mittelalters fanden nicht weniger als 10 größere Erbteilungen statt, unter denen
die Herzogtümer sehr schwer gelitten haben. Ein scharfer Gegner Luthers war
Heinrich der Jüngere von Wolsenbüttel, nicht so sehr der Religion wegen, sondern
weil er in Luthers Lehre eine Auflehnung gegen das Ansehen des Staates er-
blickte. In der Stadt Braunschweig hatte schon 1522 Eottschalk Kruse, ein
Mönch des Ägidientlosters, die neue Lehre gepredigt, und einige Jahre darauf
taufte Heinrich Lampe in St. Magni in deutscher Sprache. 1523 berief man
Bugenhagen, der eine Kirchenordnung verfaßte, die vom Rat und der Bürgerschaft
einmütig angenommen wurde. Das erregte des Herzogs Zorn. Aber durch den
Schmalkaldischen Bund wurde er verjagt, und später wurde er gar gefangen
genommen. Da nahm auch sein Fürstentum die Reformation an. Als er
wieder zurückkehrte, kämpfte er leidenschaftlich wieder für das Alte. „Meine
Zeit in Unruh."
11. Sein Sohn Julius (1563—89), ein Friedensfürst, war wegen seines
krüppelhasten Körperbaues für den geistlichen Stand bestimmt worden und hatte
eine vortreffliche Erziehung erhalten. Früh trat er zur lutherischen Lehre über,
und sogleich nach seinem Regierungsantritt führte er die Reformation im Herzog-
tume ein. 1576 gründete er die Universität Helmstedt, die ein Hort der reinen
Lehre sein sollte und besonders auf dem Gebiete der Theologie Bedeutendes ge-
leistet hat. Viel tat er für den Bergbau des Harzes, für Pflege der Forsten, für
Salzwerke (Juliushall in Bad Harzburg), für Landwirtschaft und Wohlstand des
Landes. Rastlos tätig, sparsam, erfinderisch, „ein Vater des Landes", entfaltete
er eine außerordentlich segensreiche Tätigkeit. „Kein Fürst hat ihn an treuer Für-
sorge für das geistige und körperliche Wohl seiner Untertanen übertroffen."
12. Heinrich Julius (1539—1613) war ein prachtliebender, kunstsinniger,
hochgebildeter Fürst. Er dichtete deutsche Komödien und begründete eine Hof-
bühne. ll. a. erwarb er die Grafschaft Blankenburg und verwaltete die Abtei
Walkenried. Mit der Stadt Braunschweig lebte er in erbitterten Kämpfen, na-
mentlich als man den Stadthauptmann Hennig Brabant mit 7 Stadthauptleuten
in unmenschlicher Weise unschuldig hingerichtet hatte. 1605 und 1696 brachte
Heinrich Julius durch Belagerung die Stadt in größte Bedrängnis. Erst sein
Sohn, der schwache
13. Friedrich Ulrich (1613—34) schloß nach der Belagerung von 1615 mit
der Stadt einen unrühmlichen Vergleich. Sein tapferer Bruder Christian, der
Administrator von Halberstadt, kämpfte gegen die Kaiserlichen, die nach der Schlacht
bei Lutter am Barenberge in braunschweigisches Gebiet einfielen, Wolfenbüttel
eroberten und schwer brandschatzten.
14. August der Jüngere (1635—66) regierte nach dem Grundsatz: „Ein
guter Fürst ist wenig oder gar nicht von einem guten Hausvater verschieden", und
sein Wahlspruch lautete: „Alles mit Bedacht!" Bis zum 57. Lebensjahre hatte
er vorwiegend der Wissenschaft gelebt. Seine kostbare Büchersammlung brachte er
mit nach Wolfenbüttel und begründete damit die weltberühmte Wolfenbütteler
Bibliothek (Bibliotheca Augusta). Auf 1/1 war die Einwohnerzahl dieser Resi-
denz im 39jährigen Kriege zusammengeschmolzen. Verödet waren die Felder, zer-
stört war der Handel, verarmt und verwildert war die Bevölkerung. Herzog
August half die zerstörten Dörfer wieder herstellen, verringerte die Schuldenlast,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich_der_Jüngere_von_Wolsenbüttel Heinrich Eottschalk_Kruse Heinrich_Lampe Heinrich Julius_( Heinrich_Julius_( Heinrich Hennig Heinrich_Julius Heinrich Friedrich_Ulrich_( Friedrich Christian August August
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
- 30 -
Molkenhause (Wildfütterung) vorbei über die Dreiherrenbrücke (Ecker)
in 4 Stunden nach dem Brocken. Die Eisenbahn geht östlich nach
Ilsenburg, Wernigerode, Blankenburg, westlich nach Oker, Goslar,
nördlich nach Vienenburg, Braunschweig. Südlich steigt die Chaussee
vom Radautal (Wasserfall) steil empor nach Torfhaus (800 m), über
Königskrug nach Braunlage (Poststraße).
.Die Oker, d. h. Klippenfluß, entspringt an der Höhe des
sumpfigen, moorigen Vruchberges in etwa 880 m Seehöhe. Haupt-
richtung des 130 km langen Flusses? Die Luftlinie von der Quelle
bis zur Mündung bei Müden (d. h. Münden) beträgt aber nur
80 km. Da Oker am Austritt der Oker aus dem Harze 220 m
hoch liegt, so hat der Fluß auf dieser 25 km langen Strecke sehr
starkes Gefälle. Er fließt zunächst durch das hannoversche Berg-
städtchen Altenau und bildet das schönste Tal des Oberharzes, das
wegen der Mannigfaltigkeit der Gesteine auch die klassische Quadrat-
meile der Geologie genannt wird. Bei Romkerhalle, wo die Romke
einen (künstlichen) 60 m hohen Wasserfall bildet, tritt sie ins Braun-
schweigische. Die rechte Talseite besteht aus Granit, der, zum Teil in
Klippen zerspalten, wunderbare Gruppen in dem schönen Fichtenwalds
bildet. Die linke Talseite besteht aus Quarzitsandstein und Granit
und zeigt gleichfalls wunderbare Klippenformen: Madonna, Iieten,
Großer Kurfürst u. a. Auch das Bett der Oker bildet ein Felsge-
wirre. Das Wasser wird hier aber größtenteils abgeleitet, um die
Räder von Holzstofffabriken zu treiben. Bei Vienenburg kommt
rechts die Radau hinzu, unterhalb Schladens auch die Ecker. Zwischen
Vienenburg (Eisenbahnknotenpunkt!) und Schladen lagert sie in einem
mehrere Kilometer breiten Tal, auf dem sogen. Steinfeld, große Massen
von Geröll, Sand und Kies ab. Dann wird der Lauf in festem Bett
ruhiger. Rechts fließen noch zu: der Brockenfluß Ilse, der durch
Ilsenburg, Osterwieck und Hornburg fließt und bei Hedwigsburg
mündet- die Altenau und die Schunter vom Elm. Links ist nur die
von Goslar kommende Gose zu merken. Auf welchem Gebiete ist
die Quelle und die Mündung der Oker? Welche Strecke ist außer-
dem nicht braunschweigisch? Einst war die Oker wasserreicher (Schiff-
fahrtsverkehr des Herzogs Julius).
6. Oker. Der Hüttenort Oker (220 m hoch, 3600 Einwohner)
liegt am Eingang zu dem vielbesuchten Okertal. Gewaltige Schorn-
steine und Dampfwolken lassen auf reiche Fabriktätigkeit schließen:
Hüttenwerke zur Gewinnung von Gold, Silber, Kupfer und Blei,
Schwefelsäurefabriken, Kunstdüngerfabriken, sowie eine chemische Fa-
brik und eine Glashütte. Die Hütten und die Schwefelsäurefabriken
in Oker gehören nebst der Herzog-Iulius-Hütte und der Frau-Sophien-
Hütte in Langelsheim und nebst dem Bergwerk im Rammelsberg bei
Goslar dem sogen. Kommunionharz an. Diese Berg-und Hütten-
werke werden von Preußen und Braunschweig gemeinsam betrieben,
und der Gewinn wird so verteilt, daß Preußen Ah und Braunschweig
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
— 286 —
zelueu wie für die Gesamtheit eine edle, erhebende Freude. Verächtlich und
zugleich in sich selber unzufrieden ist darum jeder Müßiggänger, der reiche sowohl
wie der arme.
Wirklich wertvoll ist alle Kultur aber nur dann, wenn sie durch die
Kultur, besser gesagt. Veredelung der Menschheit gekrönt wird (geistige und
sittliche Kultur). Alle materielle Kultur ist auch nur dann von Bestand, wenn
sie von einem Volke getragen wird, das in allen seinen Gliedern geistig
und sittlich veredelt ist. Das sogenannte klassische Altertum (Griechen, Römer)
hatte den großen Mangel, daß nur ein ganz kleiner Bruchteil der betreffenden
Völker teil hatte an den geistigen Schätzen der Nation. Deshalb brachen seine
Kulturzustände in einem Trümmerhaufen zusammen. Die neue Zeit ist bemüht,
sich vou diesem Fehler frei zu halten. Sie bestrebt sich (vor allem durch die
Volksschulen), das ganze Volk geistig und sittlich zu vervollkommnern. Wird
ein Volk in diesem Bestreben lässig, so muß einst seine Kultur, und sei sie
noch so hoch entwickelt, mit Naturnotwendigkeit über ihm zusammenbrechen wie
ein Gebäude, das zu schwach fundamendiert wurde. Daß unser Vaterland vor
diesem Schicksale bewahrt bleibe, dazu muß jeder Einzelne nach Kräften mitwirken.
Für den schlichten Mann des Volkes gilt es, die Schulzeit nach Kräften aus-
zunützen, Fortbildungsschulen zu besuchen, wo solche sich finden, bildende Bücher
zu lesen, sich in seinem Berufe tüchtig zu machen und in der Gottesgemeinschaft
sittliche Kraft zu erwerben. Die Gelehrten müssen sich bemühen, die gesicherten
Ergebnisse ihres Forschens dem ganzen Volke nahe zu bringen, und die Regierenden
müssen eifrigst bestrebt sein, die Kinderschulen zu heben (kleine Schülerzahlen
in den einzelnen Klassen, allgemeine Volksschule, geistige und körperliche Aus-
bildnng) und Bildungsanstalten für Jünglinge und Jungfrauen (Fort-
bildnngsschulen), wie für Erwachsene überhaupt (vergl. die Volkshochschulen
Dänemarks S. 47) zu errichten. Nur diejenigen Nationen, die energisch diese
Wege wandeln, werden ihre Kultur hinüberretten aus den gegenwärtigen in
zukünftige Zeiten: Hoffen wir, daß unter ihnen auch unser geliebtes, wegen seiner
Volksbildung oft gerühmtes Vaterland sei!
Daß Deutschland nach feiner Lage zum Äquator und Pol und zum Meer
und Festland mit zu den begünstigtsten Ländern der Erde gehört, haben wir
bereits früher erörtert. Auch haben wir hin und wieder gesehen, daß es in
diesem und jenem Kulturzweig eine hohe Stufe erreicht hat. Jetzt müssen wir
im Zusammenhang klar legen, wie es um seine kulturellen Zustände bestellt
ist. Dabei schlagen wir folgenden Gang ein: I. Die Leistungen des deutschen
Volkes (aus dem Gebiet der materiellen Kultur): 1. Ackerbau und Viehzucht,
2. Forstwirtschaft, 3. Fischerei und Jagd, 4. Bergbau, 5. Industrie, 6. Handel.
Ii. Das Volk selbst (Art und geistige Kultur): 1. die Verbreitung des deutschen
Volksstammes, 2. die einzelnen Stämme, 3. Verfassung und Wehrkraft, 4. Reli-
gionsverhältnisse, 5. geistige Kultur, 6. der deutsche Volkscharakter.
2, Ackerbau und Viehzucht.
a) Fruchtbarkeit.
Mit welchem Erfolg in einem Staat der Ackerbau betrieben werden kann,
hängt in erster Linie von der Fruchtbarkeit des Bodens ab. Auf uuserm
Gange durch die deutschen Landschaften lernten wir fruchtbare und unfruchtbare
Gegenden kennen. Wir stellen zunächst die fruchtbaren zusammen (unter Be-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
— 123 —
See, 21/, Stunden vom Rhein ^Andernach] entfernt, genannt. Er ist 3xis qkm
groß [2 Stunden im Umfang] und hat ein sehr kaltes, säuerliches Wasser,
doch ist es fraglich, ob man ihn zu den Maaren rechnen darf.) — Manche
Maare hat man abgeleitet und dadurch gute Wiesen bekommen. Welch eine
bewegte, durch Jahrtausende sich ziehende Lebensgeschichte haben diese Maar-
wiesen; erst waren sie Feuerschlünde, dann Seen, nun Wiesen! — Infolge der
vielen Krater hat ein Vogelschaubild aus der vulkanischen Eisel große Ähnlich-
keit mit Mondkarten. Letztere zeigen uns bekanntlich auch erstarrte Kraterland-
schasten. — In den Lavamassen befinden sich heute Steinbrüche. So liefert
z. B. die Lava vou Niedermending gute Mühlsteine.
(4. Die Aachener Gegend») Von der vulkanischen Eifel begeben wir
Fig. 30. See im Mosenberg-Krater.
uns noch einmal zurück nach dem Hohen Venn, um von diesem hinabzusteigen
in die Aachener Gegend. Hier liegt am Fuß der Eifel das Aachener Kohlen-
becken (f. Atlas, Anhg. S. 2). Dasselbe steht in Verbindung mit dem großen
belgischen Kohlenlager. Mehrere Städte von o (Kleinstädte), die Aachen um-
geben, verraten uns die Jndnstriegegend. Wer von Aachen bis Lüttich fährt,
glaubt in einer englischen Fabrikgegend zu sein, so lebhaft hat sich hier industrielles
Leben entfaltet. •— In der Nähe Aachens finden sich auch Zink- und Blei-
gruben. Aachen wurde um 150 n. Chr. von den Römern gegründet. Karl
der Große machte die Stadt zu seiner Residenz, und bis 1558 blieb sie die
Krönungsstadt der deutschen Kaiser („Zu Aachen in seiner Krönungspracht").
Ein Teil des Domes, ein achteckiger Kuppelbau, ist noch von Karl dem Großen
errichtet worden. In demselben befindet sich auch sein Grabmal. — Aachen ist
ein berühmter Badeort. Es hat warme (40°) Schwefelquellen, die besonders
gegen rheumatische Leiden wirksam sind.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl_dem_Großen Karl
— 266 —
Mensch benutzt heutigen Tages auch für Erdarbeiten gewaltige Maschinen, die
50 und 100 mal soviel beschaffen als ein Arbeiter. Fast die ganzen 80 Mill.
cbm Erde sind durch solche Maschinen, Bagger genannt, gleichsam aus dem
Boden herausgekratzt und bereit haltenden Eisenbahnwagen zur Beförderung
übergeben worden. Von der interessanten Arbeit dieser Bagger giebt uns
unser Bild, wenngleich es an Klarheit im einzelnen zu wünschen übrig
läfst, eine deutliche Vorstellung. Wir sehen zwei (Trocken-) Bagger auf-
gestellt, den einen (rechts im Bild) auf der. alten Oberfläche, den anderen
(im Mittelfeld des Bildes) aber scho?i eine Etage tiefer, auf dem Grunde des
vom ersten geschaffenen breiten Bettes. Die Kratz- oder Schürfarbeit besorgt
der Bagger mit ca. 20 starken, eimerförmigen Gefäfsen. Sie laufen an einer
Kette „ohne Ende" überkopf leer herunter (es ist die schräge Reihe grofser
iveifser Flecke links vom Bagger), biegen unten nach innen hemm und icerden
nun an der Schrägung hinauf geschleif t, wobei jeder ein gut Teil Erde ab-
schürft. Voll beladen kehren sie in clas mächtige Baggerhaus zurück, das
auf starken Schienen unmerkbar langsam weiterrückt. Dasselbe hat eine große
Durchfahrt, in der ständig ein Eisenbahnzug hält. In die einzelnen Wagen
desselben schütten die Eimer selbstthätig die Erde, wobei der Zug, so oft ein
Wagen voll ist, um Wagenlänge fortnickt. Sind alle gefüllt, so rollt er
davon nach der Ablagerungsstelle (bei Kiel eine Ecke des Hafens), und ein
neuer fährt in die Durchfahrt. Ist der Bagger nach vielen Hin- und Rück-
gängen am jenseitigen Rande des Kanalbettes angekommen (die Schienen
werden allmählich immer weiter nach rechts verlegt), so hat er, einem ge-
fräfsigen Ungeheuer gleich1), eine Erdschicht von 4—5 rn Mächtigkeit ver-
schwinden lassen, worauf er oder ein anderer sich daran macht, eine dritte
Etage wegzuarbeiten u. s. f. Die letzte Arbeit, das Nachbaggern, besorgen
später die Schwimmbagger.
(o, Dxx Almul.) (Karte S. 6:) Der Kanal verläfst nördlich von Kiel
(bei Holtenau) den Kieler Hafen, benutzt im ersten Drittel seines Verlaufes
das alte Eiderkanalbett, dessen Krümmungen aber sämtlich abgeschnitten
werden, und wendet sich dann nach Südwesten. Bei dem kleinen Hafen
Brunsbüttel erreicht er die Elbe, die hier selbst bei Ebbe noch eine Fahr-
wassertiefe von 10—11 m hat. Seine Breite beträgt im Wasserspiegel 65
(bei Krümmungen bis zu 100), auf der Sohle 22 m. Mit seiner Fahr-
wassertiefe von 9 m ist er die tiefste Binnenwasser strafse der
Erde.2) (Wie sehr er in dieser Beziehung sämtliche deutschen Wasser-
straf sen übertrifft, lehrt recht nachdrücklich der blaue Streifen Atlas, Anhg.
S. 2. Vergleichsweise lesen wir dort als Fahrwassertiefe der Elbe zwischen
Magdeburg und Hamburg 2—3 m, der Weser bei Bremen 3, des Rheins
an der Grenze 3,8 m u. s. w. ab.) Bei seiner großen Breite können auch
1) Ein scherzhafter Vergleich ist im Unterricht vielleicht nicht übel angebracht. Der
Bagger ist einerseits einem Elefanten, andererseits dem bauchlosen Pferde Münchhausens
zu vergleichen. Wie ersterer holt er mit dem langen Rüssel (Eimerreihe) immer neues
Futter heran, um es sich ins Maul zu stopfen, und gleich dem letzteren wird er nie
voll, indem die Erde durch seinen offenen Bauch in die unter ihm stehenden Wagen fällt.
2) Der Snez-Kanal, erbaut 1869—69, hat eine Fahrwassertiefe von 8 m. Seine
Breite auf der Sohle beträgt ebenfalls 22 m, im Wasserspiegel 58 (an einigen Stellen
bis zu 100 m). Er ist 160 (der Nordostseekanal nicht ganz 100 [98,6]) km lang, und
verursachte 19 Mill. Pfund Sterling (380 Mill. Mk.). Er ist aber nicht das Werk einer
Nation, sondern ein Aktienunternehmen reicher Geldmänner.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Kiel Kiel Holtenau Magdeburg Hamburg Bremen Rheins
— 304
Mit Bethanien übersieht das Auge den Ölberg, die Stätte der
heiligen Erinnerungen. Nahe am Ölberge liegt Gethsemane, unten
an seinem Fuße der Olivengarten und oben auf dem Gipfel die
Himmelfahrtskirche. Ich konnte mein Auge fast nicht wenden von
den heiligen Hügeln. Noch einmal trank ich in vollstem Zuge das
heilige Schauspiel und wandte mich dann mit dem Wunsche des
heimatlichen Dichters ab:
„Bleibt mir nah mit eurem heil'gen Walten,
Hohe Bilder, himmlische Gestalten!"
(Nach F. W. Hackländer u. a.)
Die Überschwemmungen des Wits.
Schon im Altertum wurde Ägypten ein „Geschenk des Nils"
genannt, und das mit Recht; denn der Nil ist es, der das Land
bewässert und fetten Schlamm auf demselben ablagert, dadurch unter
einem fast regenlosen Himmel üppige Fruchtbarkeit erzeugeud. Zwar
haben auch andere Ströme jährliche Überschwemmungen; aber bei
keinem derselben treten diese mit solcher Regelmäßigkeit auf und lassen
sich so genan und so weit zurück verfolgen. Wir wissen, daß der
Nil von den mächtigen Wassermassen angeschwellt wird, welche zur
Zeit der tropischen Regen in seinem Quellgebiet, besonders in Abessinien,
herabstürzen. Gegen Schluß des Juni verrät der steigende Strom
den gewaltigen Zuwachs des Wassers. Diese Schwellung nimmt
nun in gleichmäßiger Folge so zu, daß um die Mitte des Augusts
der Fluß iu Ägypten seine Ufer überschreitet und allmählich das
ganze Thal bis zum Fuße der Berge überflutet, um während des
Oktobers in seine Grenzen zurückzukehren und ebenso gleichmäßig, wie
er gewachsen, auf den niedrigsten Wasserstand herabzusinken. Das
höchste, aber gewöhnliche Maß der Steigung beträgt für das Delta
heute noch wie schon im Altertum 5 m, und die Wassermenge, welche
der Strom in dieser Zeit dem Meere zuwälzt, ist zwanzigmal größer
als zuvor. Zuweilen bleibt er auch uuter dem angegebenen Maße
zurück. Dann aber trifft Hungersnot oder doch Mangel die Be-
völkeruug, welche eben den Überschwemmungen allein ihre reichen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: F._W._Hackländer Augusts
246
den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England
186
Vorteil fr Osterreich:
a. Bedeutende Zahl der Bewohner und reiche Hilfsquellen.
b. Vorurteil, da die Freiheit Europas') mit dem Geschick des
Hauses Habsburg verknpft sei.
Ein bedeutender Kopf konnte alles ndern und Osterreich zu groer Macht-
entwicklung erheben 2).
4. Spanien-
Philipp V. 17001746.
Heer: 50 -60000 Mann. Flotte: 50 Linienschiffe.
Einknfte: 24 Mill. Thlr. Bevlkerung: 6 Mifl.3). . ,
Die Spanier sind nicht so reich, wie sie es sein knnten, weil sie ntcht arbeitsam sind".
Franzosen, Hollnder, Englnder genieen die Schtze von Peru und Mexiko".
Der Aberglaube macht dieses geistreiche Volk zu halben Barbaren .
Spanien war ein Gespenst ehemaliger Gre. Von Industrie war kaum
die Rede. Die feine Wolle wurde auer Landes verarbeitet.
Der Kolonialhandel war fast ganz in fremden Hnden.
Unter Elisabeth Farnese und ihrem Minister Alberoni griff Spanien
noch einmal bedeutend in die europische Politik ein4).
5. Holland. _ , _ .
Seit der Abschaffung der Statthalterschaft an der Spitze der Regierung der Gropensionr: a. Vorschlge an die Generalstaaten.
b. Vertretung des Staates nach auen.
Heer: 30000 ohne Disciplin, unfhige Fhrer. Flotte: 40 Kriegsschiffe. Einknfte: 12 Mill. Thlr., bedeutender Kredit.
Bevlkerung: 2 Mill., ungeheuer reich durch Handel und Industrie. Politik: Mit England verbndet, aus Furcht vor Frankreich und aus Gewohnheit.
Friedliebend aus Prinzip, kriegerisch durch Zufall.
Interessen: a. Verteidigung der Grenze gegen Frankreich.
b. Entfernung jeder Gelegenheit, einen neuen Statthalter zu whlen.
Holland war schlaff wie ein Segel bei Windstille.
6' Anua^Jwanowna (1730-1740) Seelengre, Charakterfestigkeit, Gutmtigkeit.
2) Priuz^Eugen Chatte dies gezeigt. Unter Maria Theresia erfuhr es Friedrich zu
semem Schaden.^ ^ g M Bewohner, c. 1700 Vz ^rbttvohner Geistliche und Mnche, y3 des Jahres war Feiertag. In Madrid lebten 60 000 Menschen unter 150 000 von Almosen. Die Soldaten bettelten. Bgl. p. 15 und 16.
4) Siehe p. 165.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_V. Philipp_V. Elisabeth_Farnese Alberoni Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Osterreich Hauses_Habsburg Osterreich Peru Spanien Spanien Holland England Frankreich Frankreich Holland Madrid
Das Wasser. 13
Becken, das mit klarem, 85° 6. warmem Wasser angefüllt ist. In der Mitte des Beckens befindet sich am Boden eine röhrenförmige Vertiefung, die 25 m senkrecht hinabführt und durch welche das heiße Wasser aus der Tiefe aufsteigt. Von Zert zu Zert schwillt nach unterirdischem Donnern das Wasser im Becken an, Dampfblasen steigen in ihm auf und endlich wird es, kochend heiß, mehrere Fuß emporgeschleudert (Flg. 7), worauf Ruhe eintritt. In Zwischenräumen von iy4 bis iy2 Stunden wiederholt sich die Erscheinung, bis endlich, meist nach je 24 bis 30 Stunden, ein großartiger Ausbruch erfolgt, wobei das Wasser, in feinen, blendend weißen Staub aufgelöst, sich ms zu 30 m Höhe erhebt. Solcher Wassersäulen folgen mehrere nacheinander und das Ganze ist von ungeheuren Dampswolken umhüllt.
Ähnliche und zum Teil noch großartigere heiße Spring quellen kennt man auf der Insel Neu-Seelaud und in Nordamerika.
b) Flüsse. Der Lauf des Quellwassers über der Erde erzeugt Bäche, deren Vereinigung Flüsse liefert, die bei großem Wasserreichtum Ströme genannt werden.
Sämtliche zu einem Flusse (Strome) gehörigen Gewässer bezeichnet man als Flußsystem (Stromsystem).
Verbindet man die Quellpunkte aller Gewässer (Nebenflüsse, Beiflüsse) eines Flusses durch gerade Linien miteinander und mit der Mündung desselben, so erhält man das Flußgebiet.
Bei größeren Flüssen unterscheidet man Ober-, Mittel- und Unterlauf. Die Geschwindigkeit der Flußströmung richtet sich unter sonst gleichen Verhältnissen nach der Abdachung des Flußbettes oder dem Gefälle.
Das größte Gefälle und damit die rascheste Strömung findet sich meist im Oberlaufe der Flüsse, das geringste in der Nähe der Mündung.
Benachbarte Flußsysteme sind oft durch Bergketten voneinander getrennt, häufig aber nur durch geringere Bodenanschwellungen. Diese trennenden Erhebungen werden Wasserscheiden genannt.
Wenn das Gefälle eines Flnßbettes auf kurzen Entfernungen sehr stark und unregelmäßig ist, so entstehen Stromschnellen, bei mehr senkrechtem, plötzlichem Absturze des Flußbettes dagegen Wasserfälle (Katarakte).
Durch den Druck und die Geschwindigkeit des Wassers werden die von ihm berührten feften Teile der Erdoberfläche aus ihrer Verbindung gebracht und mehr oder weniger weggeschwemmt. Besonders im Oberlaufe führen die Flüfse Geschiebe und Gerölle (Felsblöcke, Rollsteine) mit sich fort, ebenso Schlamm, der im Unterlaufe oder rings um die Mündung wieder abgelagert wird.
Die Menge der Suspensionen im Flußwasser ist bei den einzelnen Strömen sehr verschieden. Beim Mississippi beträgt die Schlammmasse y3000 der Wassermenge, bei dem Tiber y200, beim Ganges y98. Die durch Druck und Stoß bewirkte Wegführung fester Teile des Flußbettes hat ein Einschneiden (Erosion) des Stromes in den Boden zur Folge. Bisweilen bilden sich hierdurch auch Terrassen längs des Flußlauses, welche das ehemalige User bezeichnen. Die Erosion des strömenden Wassers bewirkt bei Wasserfällen ein Zurückfchreiten derselben, indem der unterliegende Fels nach und nach weggespült und damit die Wand, über welche das Wasser herabstürzt, gegen die Quelle des Flusses hin zurückverlegt wird.
Am deutlichsten zeigt sich diese Wirkung beim Niagarafalle (Fig. 8, a. f. S.) in Nordamerika. Derselbe hat sich offenbar im Lause vieler Jahrtausende auf einer Strecke von faft drei Meilen Länge durch die weiche Felsmasse gewissermaßen hindurchgesägt und schreitet noch jährlich in merklichem Maße rückwärts.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
94 Asien.
dann eine weite Steppeulaudschast und mündet mit einem sandigen, häufigen Überschwemmungen ausgesetzten Delta in den Indischen Ozean.
Die indischen Flüsse zeigen, besonders im Mittel- und Oberlaufe, in ausgeprägtestem Maße die Erscheinung tief eingeschnittener Flußbetten. Indus, Satlatsch und Ganges haben int Hochgebirge ihr Bett int Lause unzähliger Jahrhunderte um fast 1000 m durch Auswaschung und Fortführung des Gesteins erniedrigt. Im Himalaya liegen die Dörfer fast nie in der Thalsohle (die nur selten die dazu nötige Breite besitzt), sondern auf Terrassen, hoch über dem Wasserspiegel. In der Ebene zeigen die Betten der indischen Ströme meist zwei Stufen, eine tiefere, stets mit Wasser erfüllte, Das eigentliche Flußbett, und eine höher liegende mit treppensörmigen Absätzen, das Regenstutzbett. Letzteres liegt den größten Teil des Jahres hindurch trocken, gewährt beim Ganges fruchtbare Ernten, ist aber beim Indus mit Sand crsüllt. Nach Beginn der Regenzeit treten die Ströme rasch in dieses weitere Bett. Verheerende Uber-
Mg. 40.
Das Delta dcs Ganges.
schwemmungeit stellen sich aber erst ein, wenn (selten) die Wasser auch aus den Usern des Regenflußbettes treten, da in diesem selbst sich keine dauernde Ansiedelungen befinden.
Der Euphrat entspringt mit zwei Quellflüfsen im Armenischen Gebirgs-laude, weltdet sich unter großeu Krümmungen südwärts und durchbricht mit zahl-reicheu Stromschuelleu den Raiti) des Kleinasiatischen Plateaus. In die Ebene eingetreten, nimmt er südöstliche Richtung an und laust als stattlicher Strom durch ein ehemals hochkultiviertes, nun aber verödetes Land, an den Trümmern vieltausendjähriger Riesenbauten vorüber, zwischen Schilfsümpfen dem Persischen Meerbusen zu. Kurz ehe er diesen erreicht, verbindet sich mit ihm
der Tigris. Derselbe entspringt am Südabhange des Armenischen Berglandes, wenige Meilen vom Mittelläufe des Euphrat entfernt, wendet sich mit vielen Stromschnellen in pfeilschnellem Laufe gegen So und wird durch starke Zuflüsse bald außerordentlich wasserreich. Rach der Vereinigung mit dem
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]