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1. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 207

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vit. Das chinesische Reich. 207 kleiner als Tursan und Herrschers deshalb groß genannt, weil sie der Sitz chinesische Name, von der Hauptstadt lehnt. Dies Land grenzt im No. an die Mongolei, im S. an Tübet und gerechnet hat sich, mit sehr unsicher Oberfläche wird auf 25—27,000 : Beschaffenheit enthält nàchst dem Himalaya hbchsten Gebirge Asiens und den westllchen Theil der Wuste Schamo, welcher aber hier aus reinem Flugsande besteht. Kein Flutz uberschreitet die Grenzen. Der grò site Binnenflutz ist der Tarim r, den t. So W. nach O. fließend ^ den Lop-no or d. h Kaschg die Winter, so glühend heiß sollen die Sommer sein, wozu noch häufn Mangel an Regen kommt. Nur der westliche Theil des Landes ist Einwohner Kal- einer spärlichen Cultur fähig und auch wirklich angebaut, sind Bucharen (Perser oder Tadschiks), türkische Stänm Mücken, Dsungaren und Chinesen; ihre Zahl läßt sich nicht bestimmen, beträgt aber wohl nicht über 1 oder 2 Millionen. Die Tadschiks und Türken, welche sich zum Islam bekennen, sind ein bei weitem schöneres Volk als ihre östlichen Nachbarn, und treiben wie die meisten Tataren Ackerbau und Gewerbe; die Kirgisen, Kalmücken und die meisten Dsun- garen sind Nomaden, dienst. Erst seit und zahlen Tribut. Wie gering auch ivölkerung bekennt sich haben ihre Chane die chinesische Hoheit im Ganzen das Land, hier doch c theils des Handels wegen id fruchtbaren Gegend, hat wie unbekannt uns Ortschaften, welche it sind. So: Tur- gegeben und ist eine wichtige Station für die Karavanen, welche ans China weiter westlich ziehen. Dicht bei der Stadt befindet sich der bedeutende H Kaschgar, Fuße gleichen mächtigen Mongolenherrschers, eines Nachkommen Dschin Chans, in ganz Asien berühmt, und soll noch jetzt 40,000 Einw. haben welche blühenden Handel soll an 100 daher Baumwolle arbeiten. Einw. haben, welche sehr hierher gehen die chinesischen arkand, der wichtigste esen besetzt und befestigt, in Seide, Leinen und Karavanen. und hier treffen Kaufleute aus dem fernsten Westen Kaschmirshawls, Edelsteine, Moschus bringen. en ein, welche Thee, lackirte Waaren, Porzellan u. s. w. zu vertauschen. Andere berühmte Handels- städte sind: Hami oder Komun in einer fruchtbaren Oase, welche viel Weintrauben und Melonen liefert, im nordöstlichen Theile des Landes. Aksu, mit 40,000 Einw., im nordwestlichen, an einem Nebenflüsse des Jarkiang, verfertigt viel Baumwollenzeuge und treffliche Jaspisarbeiten. Oestlich davon Kn-tsche, welche in der Nähe des Bulcans Pe-schau liegt und in deren Gebiet viel Salmiak, Salpeter, Schwefel und Kupfer gefun- dn wird. Khotan, in der Nähe des Küen-lün-Gebirges, treibt starken Seidenbau. — Seitdem die Chinesen die Herren »des Landes geworden, hat die chinesische Bevölkerung namentlich in den größeren Städten, wie Kasch- gar und Jarkand, bedeutend zugenommen.

2. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 378

1869 - Braunschweig : Schwetschke
378 D. Afrika. sanding, sämmtlich am Niger. Weiter östlich jenseit des Sees Debo liegt das Reich Timbuktu, mit der Hauptstadt gleichen Namens, unter 17 y2° n. Br., über eine Meile nördlich vom Niger, in einer Sandwüste; am Flusse selbst liegt der Hafen Kabara. Dies lange gesuchte Timbuktu (Tumbutu) ist eine offene Stadt, die aus Lehm- und steinernen Häusern besteht, einige Moscheen und nach vr. Barth's*) Schätzung 20,000 Einw. hat, bald vom Sultan von Sego, bald von den Fellatas, bald von den räuberischen Tuariks bedroht und erobert (jetzt steht es unter der Herr- schaft von Dschennie); allein der Platz ist, ungeachtet er jetzt an Bedeutung verloren, noch immer als der Zielpunkt fast aller Karavanen aus Nw.-Afrika von großer Wichtigkeit und die Bewohner sind durch ihre Thätigkeit berühmt. Diese Karavanen bringen Salz, Taback, Opium, Pulver, Blei, Flinten, Leinwand, feine Tücher, Seidenwaaren, Messer, Schwerter und andere Eisen- waaren, und empfangen dafür Goldstaub, Elfenbein, Sclaven, Gummi, Straußfedern und Guru-Nüsse, eine in ganz Afrika gesuchte Frucht, deren bitterlicher Geschmack dazu dient, das brackige Wasser zu verbessern. Da Timbuktu besonders als Handelsstadt Beachtung verdient, so haben die Berichte des Doctor Barth über die commerziellen Verhältnisse dieser Wüstenstadt besonderes Jnterresse, wir gestatten und deshalb, hier das Wesent- liche folgen zu lassen. „Der Hauptzug, welcher den Markt Timbuktus von demjenigen Käuds unterscheidet", sagt Barth, „ist der Umstand, daß Tim- buktu keineswegs ein producirender Platz ist, während das Hanffa-Emporium vollkommen verdient, als solches betrachtet zu werden. Fast das ganze Leben der Stadt ist auf fremden Handel basirt, der infolge der großen nördlichen Biegung des Flusses hier den günstigsten Punkt zum Verkehr findet, während zugleich der herrliche Strom die Anwohner in den Stand setzt, sich mit allen ihren Bedürfnissen von außen zu versehen; denn einhei- misches Korn wird hier nicht in gehöriger Menge gebaut, um auch nur einen kleinen Theil der Bevölkerung zu versorgen, und fast alle Lebensmittel werden zu Wasser von Ssan-siundi und der Nachbarschaft eingeführt." Die einzigen blühenden Gewerke beschränken sich auf das Handwerk des Grobschmieds und auf Lederarbeit. Von einer Industrie Timbuktus kann also kaum die Rede sein. Der auswärtige Handel hat vornehmlich drei große Straßen: erstens den Handelsweg am Flusse entlang von Südwesten her (denn weiter ab- wärts am Flusse giebt es heutzutage kaum irgendwelchen Handel), der die von verschiedenen Punkten ausgehenden Radien zusammenfaßt, und zwei Straßen von Norden her, diejenige von Marokko auf der einen Seite und die von Ghadümes auf der anderen. In diesem gesammten Handel bildet Gold den Hauptartikel, wiewohl der Gesammtbetrag des von Timbuktu aus- geführten edlen Metalls dem Anscheine nach, wenn nach europäischem Maß- stabe gemessen, nur gering ist. Wahrscheinlich übersteigt er im Durchschnitt *) Glücklicher Weise hatte er sich die Gunst des daselbst befindlichen Scheikhs zu erwerben gewußt. Auf dessen Rath gab er sich, zum Schutz gegen den Fanatis- mus der Bewohner, für einen Gesandten des Groß-Sultans in Constantinopel aus und hielt als solcher im Jahre 1853 einen feierlichen Einzug in diesen Centralmarkt- platz Afrikas, der als solcher die „Königin der Wüste" genannt wird.

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 656

1869 - Braunschweig : Schwetschke
656 A. Europa. u. s. w. busens, zwischen zwei Vorgebirgen, .am Fuß des über 3000' hohen Hortiasch. Dom Meere aus bietet sie, in Gestalt eines Halbkreises erbaut, einen reizenden Anblick dar; im Innern gleicht sie an Unregelmäßigkeit, schmutzigen und engen Gassen, elenden Häusern u. s. w. ganz den übrigen osmanischen Städten. Sie ist nach türkischer Art mit einer alten Mauer, vielen Thürmen und einem alten Schlosse schlecht genug befestigt. Indeß hat sie einen großen und sichern Hafen und ist nächst Constantinopel die bedeutendste Handelsstadt des Landes; viele Armenier und Inden und viele ansässige europäische Kaufleute betreiben mit den Griechen den wichtigen Handel mit Getreide, Taback, Baumwolle, Wolle, Seide, türkischem Garn u. s. w.; auch giebt es hier einige Fabriken in Baumwolle, Leder, Metall Die Stadt hat zehn große und mehrere Neinere Moscheen; unter jenen ist eine von Justinian erbaute ehemalige Sophienkirche. Die Zahl der Einwohner wird auf 60—70,000 angegeben, worunter 10,000 Griechen und über 20,000 Juden, welche hier eine eigene hohe Schule (Hora) haben. — Nordwestlich von Saloniki liegt am Vardar der kleine Ort Jenidschch wobei viel trefflicher Taback gebaut wird; in der Nähe be- finden sich die Ruinen des alten Pella, wo Alexander geboren und Euripides begraben worden. — Nordöstlich von Thessalonich liegt die betriebsame Stadt Ser es, mit 25,000 Einw., welche viel Baumwolle verarbeiten und bedeutenden Handel treiben. Die Stadt ist besser gebaut und reinlicher als die meisten türkischen Städte; aber die ebene llmgegend, welche durch ihre Baumwollencullur berühmt ist, ist im Sommer ungesund. — Kostendil, am Egrisu, besitzt warme Schwefelquellen und etwas Bergbau auf edle Metalle. — Üsküb, am Vardar, treibt bedeutende Gerberei. — An der westlichen Grenze der Provinz liegt Toli Monaslir oder Bitoglia, der Sitz eines Pascha, mit 15,000 bulgarischen Einw., welche Baumwollen- weberei treiben. — Kjöprülü (Weiesa), am Vardar, 22,000 Einw. — Filibe (Philippi), in höchst fruchtbarer Ebene, jetzt ein elendes Dorf, unweit des Karasu oder Nestus, mit bedeutenden Ueberresten aller Gebäude und eines Amphitheaters; hier fanden 42 I. v. Chr. Brutus und Cassius den Tod in der Schlacht gegen Antonius und Octavius, hier hatte Paulus seine Gemeinde. — Die chalkidische Halbinsel, zwischen dem Meerbusen von Saloniki und dem von Contessa, erstreckt sich mit 3 Erdzungen ins Meer, wovon die östliche den berühmten Ajos Oros oder M. banto (heiligen Berg), den Athos der Alten, enthält. Die ganze Halbinsel ist gebirgig, aber in ihren Thälern überaus fruchtbar und von Mönchen trefflich ange- baut. Der ganze Ajos Oros gehört nämlich der griechischen Kirche und ist mit 22 Kirchen, an 500 Einsiedeleien und Klöstern bedeckt, worin gegen 6000 (nach Anderen gar 12,000) Mönche wohnen. Sie sind die einzigen im türkischen Reiche, welche das Recht haben, Glocken zu führen. Hier befindet sich die wichtigste Lehranstalt und ein Priesterseminar der griechischen Kirche; dennoch herrscht unglaubliche Unwissenheit unter den meisten Mönchen, und vergebens hat man gehofft, in den dortigen Sammlungen alte wichtige Handschriften zu entdecken. Die meisten Mönche beschäftigen sich übrigens mit dem Ackerbau, der Obstzucht und vorzüglich mit der Bienenzucht. — Das Innere dieser Provinz, meist von Griechen bewohnt, ist von Europäern wenig besucht und daher noch sehr wenig bekannt.

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 601

1874 - Mainz : Kunze
Afrika — Nigritien. 601 zu begeistern, verhieß allen Sklaven, die seiner Fahne folgten, die Freiheit, brachte große Reiterheere zusammen und ward in einer Reihe von Kriegen Meister über die Haussa und andre Völker am Niger wie am Benne. Das große von ihm zusammeneroberte Reich ward unter seine zwei Söhne getheilt; Bello, Clappertons Gönner, erhielt den größeren Theil im Osten mit den Residenzen Säkoto und Wuruo, der mönchisch ge- finute Abd Allahis den Westen am Quorra mit der Residenz Gando. Eine Zeit lang waren die Fellatahs im Besitze von Timbuktn und Bornu und verbreiteten die muham- medanische Civilisation bis südl. vou Benue. Leider ist die Herrschaft dieses bildungs- fähigen und deu Europäern nicht abgeneigten Volkes noch nicht überall gesichert, ja in neuerer Zeit sind sie minder glücklich gewesen; doch bilden sie noch überall eine Art sehr mächtiger Aristokratie, die sich alle Aemter und einen großen Theil des Grund- besitzes vorbehalte« hat. Ihre Zahl mag 6—8 Mill. betragen, die Gesammtbevölkerung der Fellatahstaaten mindestens 20 Millionen (auf 15000 Quadrat-Meilen). Gegen- wärtig hauptsächlich 3 Staaten, nämlich: 7) der von Sokoto, südl. und westl. von Bornu. Residenz des Sultans ist Wurno. Größer (25000 E.) ist die in der Nähe gelegene alte Hauptstadt des Landes, Svkoto, mit sehr ausgebreiteter Industrie und lebhaftem Handel, leider auch mit Sklaven. Fünfzig Meilen ostsüdöstl. liegt das ge- werbreiche „London des Südens", Kano mit 40000 E., die wichtigste Stadt für den Handel im mittleren Negerlande, mit sehr bedeutender Aus-nud Einfuhr (unter letzterer auch viele deutsche Fabrikate aus Sachsen, Solingen, Nürnberg, Steiermark u. s. w.). Große Städte sind auch Zaria und namentlich Jakoba (mit 150000 E.), weiter im Süden. — 8) Ter zweite Fellatahstaat, Gando (Borgu) umfaßt die Nigerlaudschasten bis zur Einmündung des Benue. Bussa, Hauptstadt, M. Parks Ermordung 1805. Größer ist Rabba am unteren Quorra, bedeutender Gewerbs- und Handelsplatz, großer Sklaveumarkt. — 9) Das Reich Massena, nordwestlich der vorigen, mit der Hauptstadt Dschenne am Dscholiba; es erstreckt sich den Strom hinab bis Käbara, dem Hafen der 3 Stunden seitwärts liegenden Stadt Tim bukt u, die seine Hoheit durch jährlichen Tribut anerkennt. Dieser vielumstrittene, i. I. 1213 von Tuä.vegs ge- gründete, altberühmte Handelsort liegt auf der Grenze der Sahara und dreier Völker- schasten (Tuä.regs, Berber, Fellatahs), weder in schöner noch in fruchtbarer Lage, ist aber als Mittelpuukt von Karawanenwegen so wichtig, daß seine Bedeutung sich 7 Jahrhunderte trotz mancherlei Wechsel der Herrscher bis jetzt erhalten hat. Einmal unter dem Kaiser von Marokko stehend, war Timbuktu ein Sitz maurischer Gelehrsam- keit und prangt noch heutzutage mit großen Moscheen aus jener Zeit. Jetzt zählt es nur 15000 ständige Bewohner, aber zur Zcit der Ankunft der Karawanen ans Gha- dämes, Algier, Marokko :c. (November bis Januar) halten sich an 10000 Fremde in der Stadt auf. Auf seinen Markt kommt Reis und Negerkorn, Schihbutter und Datteln, Baumwolle und Gewürz, Thee und Zucker. Aus Marokko und Ghadämes werden besonders europäische Waaren und berberisch-arabische Burnusse bezogen, aus der Wüste Salz, von den Mandingos Gurunüsse, aus Bambuk am Senegal und aus Bure am oberen Dscholiba Gold als Staub und verarbeitet. Der Umsatz ist groß, der Gewinn aber geschmälert, da zur Sicherung des Verkehrs auch den Tuaregs Tribut gezahlt werden muß. Schacht, Lchrb. d. Geographie 8. Aufl. Zg

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1078

1874 - Mainz : Kunze
1078 Süd amerika — Peru und Bolivia. Die Roa Maynas (am Amazonas) graben die Leichen, wenn sie verwest sind, wie- der aus, wickeln sie gereinigt in eine Hülle von Thon, bezeichnet mit Hieroglyphen, und stellen sie zur Verehrung aus, indem ein zweites Leichenbegängnis gehalten wird. Die civilisirten Abkömmlinge der alten Peruaner, in den Andes der Haupt- stock der Bevölkerung, sind sehr unterwürfig und eben deshalb trag, unreinlich, heim- tückisch, doch den Kirchenceremonien sehr zugethan. Sie treiben Ackerbau und Hand- werke, aber gleich den Spaniern mit geringem Fleiß. Ihre Sprache (Quichua) ist sehr beliebt, sie wird sogar von den Creolen in Lima und Quito gern gesprochen und soll wegen ihrer Lieblichkeit in Idyllen und Elegien gar reizend klingen. Die Weißen bil- den nur ungefähr 1/i der Bevölkerung. Wenig Neger; neuerdings auch Chinesen und eingeführte Südsee-Jnsulaner. Es fehlt dem Laude noch an Handelsstraßen. Der >große festgebaute Bergweg der Jnkas, der 250 Meilen weit bis Quito führte und alle Provinzen ihres Reiches auf dem Gebirge in Verbindung brachte, ist sehr verfallen. Wahrscheinlich wenn erst der Ackerban sich an den Strömen ausbreitet und die Schiffahrt auf dem Amazonas, der bereits mit Dampfschiffen bis Tabatinca (an der Grenze Brasiliens) befahren wird, auch in Peru bis an den Fuß der Anden sich ausdehnt *), wird dieser die große Verbindnngsstraße mit der Ostseite Amerikas werden, sowie man bereits durch den Pilcomayo mit dem Paraguay und La Plata in Verbindung steht. In den letzten Jahren sind indes große Eisenbahnlinien, welche, die Andcs übersteigend, bis tief in das Innere des Landes eindringen und dessen Schätze den Häfen der peru- anischen Küste zuführen, erbaut worden. Auch in Bolivia hat man mit der Verwirk- lichnng des Projektes, mittels einer Eisenbahn die Stromschnellen des Madeira und Mamoi'^ zu nmgehen und so ungehinderten Verkehr zwischen Bolivia und dem atlan« tischen Ocean herzustellen, begonnen. Die Ausführung dieser Bahn würde bald Han- delsstationen an den Strömen entstehen lasseu, von denen aus man leichter in die ge- waltigen Urwälder eindringen könnte, deren viele noch kein Fuß eines Europäers be- treten hat. Was der Marannon hinunterführen .könnte, wären: Zeuge von Quito, China von Loxa, Zucker von Cuzco, Leinwand von Moxo, Oele von Lima, Baumwolle und feine lange Seide von Moyobamba, Kakao und andre Früchte aus den Ebenen. Natürlich würde dann beim Steigen aller Gewerbe das Silber von Pasco und Potosi, das Gold von Cataguayta und anderes Metall, woran kein Mangel, auf bergmän- nischere Weise gefördert werden und größere Wirkung auf den Nationalwohlstand äußern. Anch die seine Wolle der Vicunnas wäre besser zu benutzen; man macht aber zu viel Jagd auf diese Thiere, die schon genug von ihrem natürlichen Feinde, dem hoch über den Paramos, felbft über den Schneegipfeln fliegenden Condor zu leiden haben, und rottet sie beinahe aus. Die beiden Freistaaten Peru und Bolivia begrenzen einander am Hochlandssee Titicaca und durch Linien, welche von dort fast in gerader Richtung nach Nord und nach Süd gezogen werden, doch so, daß Bolivia mit derjatacamawüste (an beiden Sei« ten der Steinbockswende) ans Meer reicht. a) Peru (23700 Q.-M.. 3,2000000 E. **), den nördlichen Theil und fast die ganze Küste begreifend, nur durch die Alacama von Chile getrennt. Der wilden Indianer *) Bis wohin die Schiffbarkeit bereits erwiesen, **) Nach andern Angaben und Berechnungen bloß 2^/z Mill.

6. Erdkunde - S. 183

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
183 im Osten vorgelagerte Tiefebene. An Größe wird China von Rußland und Großbritannien (mit den Kolonieen) übertroffen; aber der Bevölke- rungszahl nach ist es das erste Reich der Welt. Rach gewöhnlicher Annahme hat China über 400 Millionen Einwohner, das ist mehr als i/A der gesamten Menschheit. Doch ist die Bevölkerung sehr ungleich über den weiten Raum verteilt. Während die Nebenländer, obwohl sie 2/3 der Gesamtfläche einnehmen, nur etwa 20 Millionen Bewohner zählen, treffen auf das eigentliche China über 380 Millionen. Das eigentliche Khina, * von den Chinesen mit Stolz „das Reich der Mitte" genannt, breitet sich über den östlichen Abhang des hinterasiatischen Hoch- landes und über die chinesische Tiefebene aus. Das Land wird vom Hoangho und Jangtsekiang durchflossen. Ein weit ausgedehntes Kanalnetz verbindet dieses wasserreichste Strompaar Asiens (der be- rühmte Kaiserkanal hat eine Länge von 1200 km — der Länge des Rheins). — Das milde Klima, die Fruchtbarkeit des Bodens und die starke Bewässerung machen das eigentliche China zu eiuem der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbeschäftigung der Be- wohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht betrieben wird. In den nördlichen Provinzen werden vorzugsweise Getreide und Tabak gebaut, in den mittleren und südlichen dagegen Baumwolle, Zucker, Pfeffer und andere Gewürze, vor allem aber Thee und Reis. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Lager von Eisenerz und Steinkohlen.— Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht auf sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baum- wollen- und Seidenwebereien, Papiere, Lackwaren rc. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Der Handel Chinas ist bedeutend. Besonders lebhaft ist der Tauschhandel mit Rußland und Indien. Auch der Seehandel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch Vertrag viele Häfen den Ausländern geöffnet sind. Zur Ausfuhr gelangen Haupt-
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