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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 91

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 91 — gründet, ältere wendische so umgeformt, dass das deutsche Element herrschend wurde. Mönchsorden gründeten Klöster in den noch wilden Gegenden, wie in der Mark, in Mecklenburg, Pommern, Lausitz, Schlesien. — Die Fürsten, sogar die wendischen, begünstigten so sehr die deutsche Einwanderung, dass sie ihren eigenen Unterthanen die Ankömmlinge vorzogen, ihnen größere Rechte und Freiheiten einräumten als den Wenden. Schon Heinrich der Löwe, dann Albrecht der Bär fingen mit Colonisierungen an (Lübeck, Heinrich der Löwe). Dazu kam, dass noch einmal der alte Missionseifer erwachte. Otto v. Bamberg (1124—1128) bekehrt die Pommern. Das Christenthum dringt nach Livland und Esthland vor, es werden dort unter dem Orden blühende Städte gegründet. Unter den salischen Kaisern wurde der erste Bergbau am Harze und vom Hause Wettiu im Erzgebirge betrieben. Von den böhmischen Fürsten wurde auch das deutsche Element begünstigt. Prag zum Theil deutsch. Von da aus wurde Schlesien cultiviert: Breslau, Brieg, Glogau, Oppeln rc. Nach dem Mongolenzuge gingen neue Eolonisten dahin. Auch in die Mark Oesterreich (seit 1156 unter den Babenbergern) dringt die Eolonisation und von da weiter nach Istrien, Kärnthen, Steiermark, Mähren. Ueberall mischte sich in die anderen Bevölkerungen deutsches Element. Die entferntesten Vorposten deutschen Wesens sind in Ungarn und Siebenbürgen.

2. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 37

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 37 - entlang. Das Bruch liefert schönes Heu, namentlich für das Vieh in der Börde. Übergänge finden sich zwischen Mattierzoll und Hessen und südlich von Jerxheim. Beim Passieren des „Hessen- dammes" mußten die Fuhrleute in Mattierzoll einen Mattier, 4 Pfennige, zahlen. Südlich vom Großen Bruch erstreckt sich ein kleines braunschweigisches Gebiet bis zu dem mit prächtigem Laubwald bestandenen Kalksteinhügel Gr. Fall sie in (290 m). In diesem Zipfel liegt der Flecken Hessen (2500 Einwohner). In dem jetzt zur Domäne gehörigen Schlosse weilte einst Herzog Julius mit seiner Gemahlin Hedwig — nach ihr wurde Hedwigsburg benannt — in stiller Iurückgezogenheit, als ihm Herzog Heinrich der Jüngere wegen seines Übertritts zum Protestantismus zürnte. Der zweite Übergang über den Schiffgraben zieht südlich vom Bahnhof Jerxheim, einem Eisenbahnknotenpunkt: Börßum - Jerxheim, Wolfenbüttel —Jerxheim - Oschersleben, Jerxheim-Schöningen-Helmstedt, Jerxheim - Halber- stadt. Nördlich liegen in reicher, fruchtbarer Gegend die großen

3. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 40

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 40 - hier als Probst. Die Fuse berührt auch das braunschweigische Trennstück Olsburg, welches ebenso wie Gr.-Ilsede bedeutende und höchst wertvolle Eisensteinlager aufweist. Die Ilseder Hütte hat fünf Hochöfen im Betrieb und erzeugt jährlich über zwei Millionen Zentner Roheisen. Den größten Teil verarbeitet das Walzwerk in Peine zu Stahl, Walzeisen und Fabrikaten. Den Südwesten des Nordteils nehmen die Lichtenberge ein, die im Adlerhorst 260 m Höhe erreichen, mit dichtem Buchen- und Eichenbestande. Sie bildeten früher die Grenze zwischen Ambergau und Saltgau einerseits im Süden und Ostfalengau im Norden. Im Volksmunde l eißen sie auch Haroe, abgekürzt aus Hardeweg. Die starke Burg Lichtenberg wurde in dem Neichskriege gegen den ge- ächteten Herzog Heinrich den Löwen 1180 durch den Kaiser Friedrich Barbarossa belagert und erobert. Den Namen Lichtenberg hat das Dorf erst im 19. Jahrhundert erhalten. 6. Wo Isenbüttel, d. h. Wolfs Haus, die zweitgrößte Stadt des Landes (19000 Einwohner), war 4v^Iahrhunderte die Residenz der Fürsten. Sie hat etwa 80 m Höhenlage, also 10 m mehr als das 10 km nördlich gelegene Braunschweig, mit dem es durch die Elsenbahn (Leiferde —Rüningen) und durch die Elektrische (Lechlumer- holz-Kl. Stöckheim-Melverode) verbunden ist. Östlich führt die Eisenbahn nach Schöppenstedt, Jerxheim, Oschersleben, und Jerxheim, Schöningen, Helmstedt- südlich nach Börßum, Vienenburg, Bad Harz- bürg (35 km), und nach Börßum - Holzminden; westlich: Hoher Weg -Barum-Salder —Lichtenberg-Derneburg. Die freundliche Lage 'der Stadt ww"l5vch^kei benaewze. Wälder erhöht: 5 kmjuib- östlich zieht die Asse, 3 km südlich beginnt der Oderwald, nördlich stößt das Lechlumerholz an die Stadt. Die große Verkehrsstraße, die seit alter Zeit von Köln über Hildesheim zu dem Elbübergange bei Magdeburg führte, berührte auch Wolfenbüttel, wo die Oker sich in zwei Arme teilte und somit leichter zu überschreiten war. Auf eine Zollstätte an dieser Straße, die durch eine Burg geschützt wurde, sind wohl die ersten Anfänge des Ortes zurückzuführen. An der Stelle der Burg steht das Schloß, das bis 1753 von den Herzögen bewohnt war. An drei Herzöge erinneren Stadtteile. Heinrich der Jüngere, der Gegner der Refor- mation, gründete die Heinrichsstadt. Nach seinem Nachfolger ist die Im.ulstg.dt benannt (früher Gotteslager, d. h. Guts Lager). Julius ließ für die Oker ein breiteres und tieferes Bett graben, um die Er- zeugnisse der Bergwerke, sowie Holz und Steine vom Harz auf Kähnen befördern zu können. Im Dreißigjährigen Kriege war die Stadt eine Zeitlang von den Dänen besetzt, und 16 Jahre war sie Hauptstütz- punkt der Kaiserlichen, die von hier das Land weit und breit ver- wüsteten. Die Zahl der Familien sank von 1200 auf 150. Da war Herzog August ein Retter. An ihn erinnert die von ihm gegründete Auauststadt. die Herzogliche Bibliothek und das schöne Brunnendenk- mal aus dem Markte. Dieses stellt den Herzog dar, wie er, nach

4. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 56

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 56 - lief) gleichmäßig geschichtet ist und daher in Steinbrüchen leicht aus- gebeutet werden kann. Die großen Gebäude in Vraunschweig (Be- hördenhaus, Finanzgebäude, Kirchen) sind vorzugsweise aus diesen wertvollen Kalksteinen erbaut. Aber der Kalkstein verschluckt die Niederschläge, und erst nahe am Rande treten die Quellen der Flüsse zutage: 1. im Nordosten die von vielen Moorwiesen begleitete Schun- ter, die zuerst östlich fließt, aber bei Frellstedt durch den Elz ge- nötigt wird, nordwestlich zu ziehen (Süpplingen, Süpplingenburg), die sich dann Braunschweig nähert (bei Querum), aber, nachdem sie drei Seiten eines Vierecks beschrieben hat, unterhalb Braunschweigs (bei Gr. Schwülper) in die Oker mündet- 2. im Westen die Wabe, die im schönen Reitlingtal entspringt (hier finden sich auf den nördlichen und südlichen Bergen alte Burganlagen), durch Lucklum und Riddagshausen fließt und unterhalb Querums in die Schuntcr mündet- 3. südlich die Altenau, die durch Schöppenstedt fließt und oberhalb Wolfenbüttels mündet^ 4. Bäche des Ostelms führen ihr Wasser dem Großen Bruch und somit dem Flußgebiet der Elbe zu. Der Elm ist mit herrlichen Buchenwäldern bestanden: die Buche liebt kohlensauren Kalk. Mitten im Waldgebirge liegt Langeleben, das zur Zeit des ' Herzogs Karl I. in seinem Jagdschlösse mehrmals die preußischen Könige Friedrich Wilhelm I., des Herzogs Schwiegervater, und Frie- drich Ii., seinen Schwager (s. S. 6), beherbergte, die zur Jagd nach dem Elm gekommen waren. In der Nähe erinnert der Tetz eist ein an die (unbegründete) Sage, hier habe ein Ritter von Hagen dem Ablaßkrämer Tetzel den großen Geldkasten abgenommen, nachdem er sich vorher einen Ablaßzettel für eine Sünde, welche er erst noch be- gehen wollte, gekauft hatte. 2. Umgebung. Um den Fuß des über 20 km langen Elms zieht ein Streifen der Keuperformation und lagern sich drei Städte und 25 Dörfer. Im Westen, am Ausgang des Reitlingtals, liegt Luck- lum, einstmals eine Landkomturei des Deutschen Ritterordens, - wie Süpplingenburg, jenseits des Elms, eine Komturei der Johanniter war. (Komtur war der Befehlshaber eines Ordens.) Südlich liegt Evessen mit einem 7 m hohen schön gerundeten, Hoch oder Tumulus genannten Hügel, den eine alte prachtvolle be- nagelte Linde krönt. Nach der Sage war ein Hüne (Riese) bei Regenwetter vom Elm gekommen, und es war ihm soviel Erde am Stiefel sitzen geblieben, daß er nicht weiter konnte. Da strich er den Lehm von der Sohle ab, und das ist der Hügel von Evessen, in welchem ein goldener Sarg stehen soll. Seines Eulenspiegelhofes wegen ist Kneitlingen, oberhalb Schöppenstedts, berühmt. Hier soll um das Jahr 1300 der lustige Spaßmacher Eulenspiegel geboren sein, der in Mölln begraben liegt, und an dessen Streiche auch der Eulenspiegelbrunnen in Vraunschweig er- innert. Der „Streiche" wegen war gleichfalls berühmt Schöppenstedt, eine gewerbfleißige Stadt mit über 3000 Einwohnern (103 m hoch), in der

5. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 4

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 4 - 10. Heinrich der Jüngere (1514—68). In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters fanden nicht weniger als 10 größere Erbteilungen statt, unter denen die Herzogtümer sehr schwer gelitten haben. Ein scharfer Gegner Luthers war Heinrich der Jüngere von Wolsenbüttel, nicht so sehr der Religion wegen, sondern weil er in Luthers Lehre eine Auflehnung gegen das Ansehen des Staates er- blickte. In der Stadt Braunschweig hatte schon 1522 Eottschalk Kruse, ein Mönch des Ägidientlosters, die neue Lehre gepredigt, und einige Jahre darauf taufte Heinrich Lampe in St. Magni in deutscher Sprache. 1523 berief man Bugenhagen, der eine Kirchenordnung verfaßte, die vom Rat und der Bürgerschaft einmütig angenommen wurde. Das erregte des Herzogs Zorn. Aber durch den Schmalkaldischen Bund wurde er verjagt, und später wurde er gar gefangen genommen. Da nahm auch sein Fürstentum die Reformation an. Als er wieder zurückkehrte, kämpfte er leidenschaftlich wieder für das Alte. „Meine Zeit in Unruh." 11. Sein Sohn Julius (1563—89), ein Friedensfürst, war wegen seines krüppelhasten Körperbaues für den geistlichen Stand bestimmt worden und hatte eine vortreffliche Erziehung erhalten. Früh trat er zur lutherischen Lehre über, und sogleich nach seinem Regierungsantritt führte er die Reformation im Herzog- tume ein. 1576 gründete er die Universität Helmstedt, die ein Hort der reinen Lehre sein sollte und besonders auf dem Gebiete der Theologie Bedeutendes ge- leistet hat. Viel tat er für den Bergbau des Harzes, für Pflege der Forsten, für Salzwerke (Juliushall in Bad Harzburg), für Landwirtschaft und Wohlstand des Landes. Rastlos tätig, sparsam, erfinderisch, „ein Vater des Landes", entfaltete er eine außerordentlich segensreiche Tätigkeit. „Kein Fürst hat ihn an treuer Für- sorge für das geistige und körperliche Wohl seiner Untertanen übertroffen." 12. Heinrich Julius (1539—1613) war ein prachtliebender, kunstsinniger, hochgebildeter Fürst. Er dichtete deutsche Komödien und begründete eine Hof- bühne. ll. a. erwarb er die Grafschaft Blankenburg und verwaltete die Abtei Walkenried. Mit der Stadt Braunschweig lebte er in erbitterten Kämpfen, na- mentlich als man den Stadthauptmann Hennig Brabant mit 7 Stadthauptleuten in unmenschlicher Weise unschuldig hingerichtet hatte. 1605 und 1696 brachte Heinrich Julius durch Belagerung die Stadt in größte Bedrängnis. Erst sein Sohn, der schwache 13. Friedrich Ulrich (1613—34) schloß nach der Belagerung von 1615 mit der Stadt einen unrühmlichen Vergleich. Sein tapferer Bruder Christian, der Administrator von Halberstadt, kämpfte gegen die Kaiserlichen, die nach der Schlacht bei Lutter am Barenberge in braunschweigisches Gebiet einfielen, Wolfenbüttel eroberten und schwer brandschatzten. 14. August der Jüngere (1635—66) regierte nach dem Grundsatz: „Ein guter Fürst ist wenig oder gar nicht von einem guten Hausvater verschieden", und sein Wahlspruch lautete: „Alles mit Bedacht!" Bis zum 57. Lebensjahre hatte er vorwiegend der Wissenschaft gelebt. Seine kostbare Büchersammlung brachte er mit nach Wolfenbüttel und begründete damit die weltberühmte Wolfenbütteler Bibliothek (Bibliotheca Augusta). Auf 1/1 war die Einwohnerzahl dieser Resi- denz im 39jährigen Kriege zusammengeschmolzen. Verödet waren die Felder, zer- stört war der Handel, verarmt und verwildert war die Bevölkerung. Herzog August half die zerstörten Dörfer wieder herstellen, verringerte die Schuldenlast,

6. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 27

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 27 - Klausthal + 6,02° C„ in Blankenburg + 9,55° C. (in Braunschweig rund 10° C.). Da die regenzuführenden Winde vorwiegend aus dem Westen kommen und das Harzgebirge dieser herrschenden Luftströmung mit seinem hohen Westrande sich fast rechtwinklig quer in den Weg stellt, so wird die Luft zum Steigen ge- zwungen, kühlt sich dadurch ab und verdichtet ihren Wassergehalt zu Nebel und Wolken und zu Regen und Schnee. So kommt es, daß das auf der Luv- seite liegende Osterode ebenso wie Wieda jährlich 320 mm Niederschlag hat, aber das auf der Leeseite, im „Regenschatten" des Harzes liegende Blankenburg nur 518 mm. In Clausthal hat man fast 1350 mm Niederschläge, in Braunlage 1100 mm, auf dem Brocken fast 1700 mm (in Braunschweig 602,5 mm). 3. Der B rocken hieß zu Kolumbus Zeit Brackenberg nach den Braken (verwachsenes, zu Nutzholz untaugliches Gehölz). Er ist der König unter den Bergen des Harzes, ja Norddeutschlands. Über der Hochebene erhebt er sich 500 m, über dem nahen Flachland aber 900 m, so dasz man ihn in alter Zeit für den höchsten Berg Deutschlands gehalten hat. Immerhin gehört er mit 1142 m Höhe zu den höchsten Bergen Deutschlands (Zugspitze fast 3000 m, Schneekoppe 1600 m, Feldberg 1500 m). Bei klarem Wetter übersieht man den 200. Teil von Europa. Man erblickt nicht nur die Türme von Braunschweig und Hannover, von Magdeburg und Leipzig, sondern auch Thüringerwald und Rhön und Berge bei Brandenburg: eine Strecke von 250 km zwischen den entferntesten Punkten, im ganzen 70 Städte und gegen 700 Dörfer. Auf den Brocken führen viele Wege, u. a. in etwa vier Stunden von Ilsenburg durchs Tal der Ilse und durch das Schneeloch - von Wernigerode durch die Steinerne Renne; von Altenau über Torfhaus, den Eoetheweg und den Königsberg. Kürzer sind die Wege von Braunlage und von Schierke. Auch fährt im Sommer im Anschluß an die Harzquerbahn Wernigerode-Nordhausen die Brockenbahn von Dreiannen-Hohne. Für Braunschweig ist der nächste Aufstieg von Bad Harzburg. Man steigt schon ziemlich steil an bis zum Molkenhause, wo im Winter regelmäßig Hirsche, Rehe und Wildschweine gefüttert werden. Über die Ecker führt die Dreiherrenbrücke; hier stoßen Braunschweig, Provinz Hannover und Provinz Sachsen zusammen. Nach einer zweiten Stunde kommen wir ins eigentliche Brockengebiet. Nun gehts sehr steil bergan. Die Tannen werden kleiner, mächtige Eranitbrocken liegen umher, Himbeer- und Brombeer- strauch erklettern die mit Flechten umzogenen Trümmer, den oft moorigen Boden bedecken Moos, Gras, Heidekraut und Brockenblumen (Herenbesen). Unter dem Gipfel hört der Baumwuchs ganz auf, denn das Klima ist zu rauh, der Sturm braust zu stark. Auf der etwa 1 km breiten Kuppe liegen Granitkolosse, deren Namen, Teufelskanzel, Herenaltar, Herenwaschbecken, an die von Goethe im „Faust" verherrlichte Walpurgisnacht erinnern: In der Nacht zum 1. Mai reiten auf Heugabeln und Besenstielen die Heren hierher, um mit dem Teufel ein Tanzfest zu feiern. (Goethe war dreimal auf dem Brocken.) Der Fürst von Wer- nigerode, dem der Brocken gehört, ließ hier ein großes Gasthaus errichten, in welches jährlich gegen 300000 Besucher einkehren, und einen hohen Aussichtsturm bauen. In der Meteorologischen Station werden Thermometer- und Barometer- stand, Richtung und Stärke des Windes und die Stärke der Niederschläge ver- zeichnet. Welche Flüsse entspringen am Brocken?

7. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 30

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 30 - Molkenhause (Wildfütterung) vorbei über die Dreiherrenbrücke (Ecker) in 4 Stunden nach dem Brocken. Die Eisenbahn geht östlich nach Ilsenburg, Wernigerode, Blankenburg, westlich nach Oker, Goslar, nördlich nach Vienenburg, Braunschweig. Südlich steigt die Chaussee vom Radautal (Wasserfall) steil empor nach Torfhaus (800 m), über Königskrug nach Braunlage (Poststraße). .Die Oker, d. h. Klippenfluß, entspringt an der Höhe des sumpfigen, moorigen Vruchberges in etwa 880 m Seehöhe. Haupt- richtung des 130 km langen Flusses? Die Luftlinie von der Quelle bis zur Mündung bei Müden (d. h. Münden) beträgt aber nur 80 km. Da Oker am Austritt der Oker aus dem Harze 220 m hoch liegt, so hat der Fluß auf dieser 25 km langen Strecke sehr starkes Gefälle. Er fließt zunächst durch das hannoversche Berg- städtchen Altenau und bildet das schönste Tal des Oberharzes, das wegen der Mannigfaltigkeit der Gesteine auch die klassische Quadrat- meile der Geologie genannt wird. Bei Romkerhalle, wo die Romke einen (künstlichen) 60 m hohen Wasserfall bildet, tritt sie ins Braun- schweigische. Die rechte Talseite besteht aus Granit, der, zum Teil in Klippen zerspalten, wunderbare Gruppen in dem schönen Fichtenwalds bildet. Die linke Talseite besteht aus Quarzitsandstein und Granit und zeigt gleichfalls wunderbare Klippenformen: Madonna, Iieten, Großer Kurfürst u. a. Auch das Bett der Oker bildet ein Felsge- wirre. Das Wasser wird hier aber größtenteils abgeleitet, um die Räder von Holzstofffabriken zu treiben. Bei Vienenburg kommt rechts die Radau hinzu, unterhalb Schladens auch die Ecker. Zwischen Vienenburg (Eisenbahnknotenpunkt!) und Schladen lagert sie in einem mehrere Kilometer breiten Tal, auf dem sogen. Steinfeld, große Massen von Geröll, Sand und Kies ab. Dann wird der Lauf in festem Bett ruhiger. Rechts fließen noch zu: der Brockenfluß Ilse, der durch Ilsenburg, Osterwieck und Hornburg fließt und bei Hedwigsburg mündet- die Altenau und die Schunter vom Elm. Links ist nur die von Goslar kommende Gose zu merken. Auf welchem Gebiete ist die Quelle und die Mündung der Oker? Welche Strecke ist außer- dem nicht braunschweigisch? Einst war die Oker wasserreicher (Schiff- fahrtsverkehr des Herzogs Julius). 6. Oker. Der Hüttenort Oker (220 m hoch, 3600 Einwohner) liegt am Eingang zu dem vielbesuchten Okertal. Gewaltige Schorn- steine und Dampfwolken lassen auf reiche Fabriktätigkeit schließen: Hüttenwerke zur Gewinnung von Gold, Silber, Kupfer und Blei, Schwefelsäurefabriken, Kunstdüngerfabriken, sowie eine chemische Fa- brik und eine Glashütte. Die Hütten und die Schwefelsäurefabriken in Oker gehören nebst der Herzog-Iulius-Hütte und der Frau-Sophien- Hütte in Langelsheim und nebst dem Bergwerk im Rammelsberg bei Goslar dem sogen. Kommunionharz an. Diese Berg-und Hütten- werke werden von Preußen und Braunschweig gemeinsam betrieben, und der Gewinn wird so verteilt, daß Preußen Ah und Braunschweig

8. Die Supplingenburger - S. 82

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 82 — erneuter Wncht gegen Westen vor, und Otto hatte den ganzen Ansturm berselben auszuhalten. Von neuem bedrängten Lutizen und Pomeranen die christlichen Obotriten, von neuem brangen die Heveller gegen die Elbe vor, überschritten biesen Strom und bebrohten Köthen. Das war im Februar des Jahres 1115. Otto von Ballenstebt befanb sich in einer verzweifelten Lage. Keine genügenbe Streitmacht konnte er den Heiben entgegenstellen. Hülfe von seinen Freunben konnte er nicht erwarten. Nur sechzig Ritter mit ihren Knappen hatten sich um ihn gesammelt, und mit benselben sollte er einem Heere von mehr als breitdusenb Mann die Spitze bieten. Aber im Vertrauen auf seine gute Sache wagte er den Kampf. In der Gegenb von Köthen trat er dem mehr als zehnfach überlegenen Feinde entgegen, und seiner Umsicht und der Tapferkeit feiner Ritter gelang es, einen vollstänbigen Sieg über die Feinde bavonzutragen. Mehr als die Hälfte berselben bebeckte tot ober verwunbet das Schlacht-felb, viele gerieten in Gefangenschaft; die übrigen suchten in wilber Flucht die Elbe zu erreichen und brachten die Kunde von ihrer Niederlage ihren Brüdern. Für lange Zeit befreite der Sieg des Ballenstebters die sächsischen Grenzen von bett Angriffen der Wenben. Hohe Freube herrschte im Lager der Sachsen, als sie den Sieg ihrer Brüder über die Wenden erfuhren; derselbe schien ihnen eine gute Vorbedeutung für ihre eigene Sache zu sein. Unter den Segenswünschen Richenzas und Berthas, welche sich balb an das ihr bisher fremde Leben gewöhnt hatte, und mit aufrichtiger Liebe und Verehrung an Lothar und feiner Gemahlin hing, verließ dieser mit seiner stattlichen Mannschaft gleich darauf Snpplingenburg und brach nach Walbeck auf; denn es ging das Gerücht, daß der Kaiser mit seiner gesamten Heeresmacht aufgebrochen fei, quer durch Westfalen seinen Weg genommen habe und nun herannahe, um die abtrünnigen Sachsen zu demütigen. Der Anführer seines Heeres war auch jetzt wieder Hoher von Mansfeld, ein Kriegsmann von bewährter Klugheit und Tapferkeit. Aber

9. Die Supplingenburger - S. 83

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 83 — nicht lange konnte sich Lothar mit den Seinen in Wal-beck aufhalten. Der Kaiser lag mit seinem Heere in Wallhausen, und schon am dritten Tage nach dem Siege bei Köthen standen sich die Heere der Sachsen und des Kaisers bei einem Wäldchen, welches man das Welfesholz nennt, zwischen Hettstedt, Sandersleben und Gerbstedt, gegenüber. Noch einmal suchte Lothar den Kaiser zum Frieden zu bestimmen. Er ließ ihm sagen, daß er nicht erschienen sei, ihn, seinen kaiserlichen Herrn, zu reizen, sondern daß er nur zur Verteidigung seiner gerechten Sache das Schwert ergriffen. Sei der Kaiser, wie er selbst, zum Frieden geneigt, so werde er sich freuen, das Schwert wieder in die Scheide stecken zu können. Aber höhnisch wies der verblendete Kaiser die gutgemeinte Botschaft zurück. Er legte die Geneigtheit zum Frieden den Sachsen als Feigheit aus, und ließ ihnen melden, nur dann werde er vom Kriege abstehen, wenn sie sich ihm völlig unterwerfen und im Büßergewande ihn um Verzeihung bitten würden. So war eine Verständigung nicht möglich und das Schwert mußte entscheiden. Als am folgenden Morgen in aller Frühe die Sachsen ihr Lager verließen, trat Bischof Reginhard von Halberstadt in ihre Mitte und hielt einen feierlichen Gottesdienst, in welchem er den Beistand Gottes für die gerechte Sache anflehte und die Krieger ermunterte zum ritterlichen Kampfe für ihren Herzog, ihr Vaterland und ihre Freiheit. Es war ein kalter, unfreundlicher Wintertag; in der Nacht war Schnee gefallen, und auch jetzt noch rieselte es von Zeit zu Zeit naß und kalt aus den niedrig hängenden Wolken hernieder. Kaum war die Sonne verschleiert über dem Horizont emporgestiegen, als auch schon das kaiserliche Heer zum Angriff schritt. Allen voran eilte Hoher von 0jzanssetb; er war vom Pferde gesprungen, und, die blinkende Waffe in der Faust, stürmte er wütend auf die Sachsen ein. Doch seine Kühnheit wurde ihm verderblich. Zwei junge sächsische Ritter stürzten sich auf ihn und seinen Begleiter, und ein furchtbares Ringen entstand. Aber sächsische Tapferkeit gewann den Sieg. 6*

10. Vaterländische Erdkunde - S. 197

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 197 — Daß in einer Stadt, die so viele schöne Kunstbauten und Denkmaler hat, auch von jeher viele Künstler lebten, bedarf keiner besonderen Bemerkung. Wir erinnern uns hier des Bildhauers Johannes Schilling, des Erbauers des Nieder- wald-Denkmals. — In Dresden wohnten auch Theodor Körners Eltern. Kurze Charakterisierung der Sächsischen Schweiz: Eine durch Auswaschung entstandene Gebirgslandschaft. Zahlreiche prismatisch gestaltete Berge. Tief eingewaschene Flnßthäler und Schluchten. Iii. Das sächsische Flachland. Das nordwärts bis an den Fläming sich erstreckende sächsische Flach- land wird durchflössen von Elbe und Mulde, und im Westen von der Weifsen Elster. Es ist im allgemeinen ein fruchtbares Land, nur wo wir uns dem Fläming nähern, tritt uns bald die Dürftigkeit des südlichen Höhenzuges ent- gegen. Vielfach, z. B. bei Leipzig, ist es so flach wie eine Tafel. Dann schweift der Blick von der ebenen Landstraße aus ähnlich wie in der Marsch ungehindert über zahllose uucingefnedigte Felder bis zum feruen Horizonte. — Wir folgen in Kürze dem Laufe der Flüsse. Die Elbe verliefsen wir bei Dresden. Wenn sie, den Dresdener Thal- kessel verlassen hat, erreicht sie bald, das malerisch gelegene Meifsen O- [liier die erste europäische, durch Böttger 1710 begründete Porzellanfabrik. Meifsen wurde 928 von Heinrich I. als Burg gegen die Slaven angelegt.) — Der kleine Schlachtort jenseits der Grenze ist Mühlberg, wo Johann Friedrich der Grofsmütige 1547 von Karl V. aufs Haupt geschlagen wurde. Die dann folgende kleine Stadt von O ist Torgau (Friedrich der Große 1760). An der nun folgenden westlichen Laufstrecke merken wir die Lutherstadt Wittenberg Q. Die Mulde bewässert mit ihren vielen langen Quellflüssen — Zwickauer Mulde, Chemnitzbach, Zschoppau und I reiberger Midde — einen großen Teil des Königreichs Sachsen. — Ihr Unterlauf gehört dem Herzogtum Anhalt an. Die hier an ihr liegende Stadt von □ ist Dessau, die Hauptstadt Anhalts. Die Weifse Elster kommt aus dem Vogtland und fliefst bcdd in dem einen, bcdd in dem anderen politischen Gebiet (in welchen!). Die Städte an ihr kennen wir bereits. (Wiederholen, S. 165.) Da, wo die Fleifse in sie einmündet, liegt a) Leipzig. (1. £iu}l\) Weder an einem großen Strom, noch an einer Küste ge- legen, auch nicht cds Residenz von Fürsten eifrig gefördert, hat L^eipzig sielt doch zu einer der gröfsten deutschen Städte emporgeschwungen. Begründet ist das in erster Linie in der eigentümlichen Lage inmitten einer bedeidsamen Landschaft. Die 1 hüringisch-Sächsische* Bucht bildet für den gröfsten Teil Js orddeutschlcinds gewissermafsen einen erfolgreichen Vorstofs in das Bergland des übrigen Deutschland hinein. Der Verkehr von Norden her, der letzteres,
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