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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Schulj. 4 - S. 40

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 40 — 4. Posen liegt an der russischen Grenze zwischen den beiden Landrücken. — Der Hauptfluß ist die Warthe. Die Provinz ist vielfach sandig und moorig, dennoch bildet die Hauptbeschäftigung der Ackerbau. Die Hauptstadt ist Posen an der Warthe. 5. Schlesien liegt im äußersten Südosten des Reiches zu beiden Seiten der Oder. Es umfaßt den Nordrand der Sudeten, ihr fruchtbares Vorland und einen Teil des unfruchtbaren, aber kohlen-und erzreichen südlichen Landrückens. — Bewässert wird Schlesien von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Haupterwerbszweige sind: 1. Bergbau auf Steinkohlen, Eisen, Blei und Zink, 2. Ackerbau im Odertal und dem fruchtbaren Vorlande, 3. Weberei, Waldwirtschaft und Viehzucht in den Sudeten. Breslau ist die Hauptstadt der Provinz und die drittgrößte Stadt Preußens. Sie hat große Eisenindustrie und treibt lebhaften Handel. 6. Brandenburg liegt in der Mitte des preußischen Staates, im Flußgebiet der Oder, Havel und Spree. — Obwohl der Boden vielfach sandig und sumpfig, ist er doch durch die jahrhundertelangen Bemühungen seiner Bewohner und der preußischen Fürsten ertragsfähig gemacht. Die zum Ackerbau ungeeigneten Sandflächen sind mit Kiefern bepflanzt. — In der Provinz hat sich ein lebhafter Handel und eine blühende Industrie entwickelt, die beide hauptsächlich ihren Sitz in Berlin haben. Berlin, die Hauptstadt Preußens und Deutschlands, hat über 2 Mill. Einwohner und liegt an der Spree. Es ist die erste Industriestadt Deutschlands (Maschinenbau, Anfertigung von Kleidung und Wäsche) und einer der wichtigsten Handelsplätze Europas. Den gewaltigen Verkehr bewältigen zahlreiche Eisenbahnen, die von hier strahlenförmig nach allen Richtungen gehen, und mehrere Kanäle, die Oder, Spree, Havel und Elbe miteinander verbinden. — Die schönste Straße Berlins ist die „Unter den Linden", der beliebteste Spaziergang der Berliner der Tiergarten. Dieser trennt Berlin von dem nahen Charlottenburg. (Grabstätte der Königin Luise.) An der Havel, in schöner Umgebung, liegt Potsdam, in der Nähe das Lustschloß Sanssouci. Wie gelangen wir von unserer Heimat aus mit der Eisenbahn nach Berlin? 7. Sachsen ist die E l b p r o v i n z. Der östlich der Elbe gelegene Teil und die Nordspitze der Provinz werden vom südlichen Landrücken durchzogen; sie sind also vorwiegend sandig und wenig ertragreich. Das Gebiet westlich von Magdeburg ist dagegen äußerst fruchtbar und erzeugt viel Rüben, Getreide, Gemüse und Zichorien. Der südliche Teil der Provinz, der sich vom Südharze bis zum Königreiche Sachsen erstreckt, ist sehr zerrissen. — Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet der Ackerbau, der sehr lohnend ist. Sachsen ist

2. Schulj. 4 - S. 41

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 41 — die fruchtbarste Provinz. Bergbau wird besonders im Mansfelder Hügellande (Kupfer) und im Saaletale (Salz, Braunkohlen) betrieben. Sachsen ist die salzreichste Provinz. Neben dem Acker-und Bergbau blühen Gewerbetätigkeit und Handel. Die Hauptstadt Magdeburg liegt an der Elbe; sie hat große Eisen- und Zichorienfabriken und ist der erste Zuckermarkt Deutschlands. An der Saale liegt Halle (Franckesches Waisenhaus). An der Bode liegt Staßfurt mit dem größten Salzbergwerke der Welt. Erfurt ist berühmt durch seine Blumenzucht, Eisleben durch seinen Bergbau auf Kupfer. Sachsen ist die L u t h e r p r o v i n z. In Eisleben ist Luther geboren und gestorben, in Erfurt war er als Mönch, in Wittenberg an der Elbe Lehrer und Prediger. 8. Die Provinz Hannover reicht von der Nordsee bis an den Harz, von der Elbe bis zur holländischen Grenze. Sie umfaßt 1. die Ostfriesischen Inseln, von denen Norderney und Borkum die bedeutendsten sind, 2. die marschenreiche Nordseeküste, 3. die Lüneburger Heide, 4. die Moore im Gebiet der Ems, 5. das fruchtbare Vorland des Harzes und des Weserberglandes, 6. einen großen Teil des Harzes und der Weserberge. Die Provinz wird bewässert von der Weser, die von rechts die Aller mit der Oker und Leine aufnimmt, und von der Ems. So mannigfaltig wie der Boden der Provinz ist die Beschäftigung ihrer Bewohner. Im fruchtbaren Vorlande und im Weser-und Leinetale stehen Ackerbau und Viehzucht in hoher Blüte. — An der Leine, da, wo sie das fruchtbare Vorland verläßt, liegt die Hauptstadt Hannover. Sie hat bedeutende Maschinenfabriken und Webereien. Mitten im Vorlande liegt die aufstrebende Handelsstadt H i l d e s h e i m , und im Leinetale die Universitätsstadt Göttingen. Die Bewohner des Harzes beschäftigen sich mit Waldwirtschaft und mit Bergbau, der Silber, Blei und Zink zutage fördert. Außerdem bringt der äußerst starke Fremdenverkehr reiche Einnahmen. Die wichtigsten Harzstädte sind Goslar, Klausthal und Zellerfeld. In der Lüneburger Heide wird Schaf- und Bienenzucht getrieben und viel Salz gewonnen. Hauptorte sind Celle, Lüne -bürg mit bedeutender Saline und Harburg an der Elbe. — Im Moorgebiet wird der Torf gewonnen, und in den Marschen blüht die Rinder- und Pferdezucht. Die Bewohner der Küste und der Friesischen Inseln treiben Fischfang, Schiffahrt und Handel. Der bedeutendste Handelsplatz ist Emden an der Mündung der Ems. 9. Schleswig-Holstein liegt zwischen der Nord- und Ostsee. Die Ostkuste ist fruchtbar, hügelig und reich an Buchten und Häfen, die

3. Schulj. 4 - S. 44

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 44 — gen Waldwirtschaft, Viehzucht und Fremdenverkehr reiche Einnahmen. Die Bewohner des Wesertales treiben in den Tälern Ackerbau und Viehzucht, im Gebirge Waldwirtschaft. Außerdem finden viele bei der Gewinnung und Verarbeitung der Sollinaer Platten ihr täglich Brot. Das Herzogtum ist in 6 Kreise geteilt, die nach den Hauptstädten benannt sind. Im nördlichen Teile liegen die Kreise Braunschweig, Wolfenbüttel und Helmstedt. — Die Hauptstadt Braunschweig liegt an der Oker. Sie hat bedeutende Konserven- und Maschinenfabriken und zahlreiche Schlachtereien und Bierbrauereien. Braunschweiger Gemüse, Wurst und Bier gehen weit über die Grenzen des Landes. — Wolfenbüttel treibt viel Gemüsebau, Bad Harzburg hat starken Fremdenbesuch. — In der Nähe von Helmstedt wird viel Braunkohle zutage gefördert. Den südlichen Teil bildet der Kreis Blankenburg. Die Stadt Blankenburg liegt herrlich am Ostabhange des Unterharzes. Sie hat lebhaften Fremdenverkehr. — Der Westteil umfaßt die Kreise Holzminden und Gandersheim. (Gandersheim und Seesen.) Zum Herzogtume gehört auch das Amt Thedinghausen, das am Unterlauf der Weser in der Nähe von Bremen liegt. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe liegt in der Nähe der Westfälischen Pforte. Die Hauptstadt ist Bückeburg. Das Fürstentum Lippe dehnt sich vom Teutoburger Walde bis zur Weser aus; ant Fuße des Teutoburger Waldes, in der Nähe des Hermannsdenkmales, liegt die schöne Hauptstadt Detmold. 3. Die dritte Reihe der Mittel- und Kleinstaaten wird gebildet von dem Königreiche Sachsen, den Thüringischen Staaten und dem Großherzogtum Hessen. Das Königreich Sachsen umfaßt den Nordrand des Erz-, Elb-sandstein- und Lausitzer Gebirges und das sächsische Flachland. — Durchflossen wird es von Elbe, Mulde, Spree und Lausitzer Neiße. — Haupterwerbsquellen sind Ackerbau und Viehzucht, Bergbau, Industrie und Handel. Die Hauptstadt Dresden liegt an der Elbe, Leipzig im Flachlande, Chemnitz vor dem Erzgebirge. Die Thüringischen Staaten liegen rings um den Thüringer Wald und im Thüringer Flachlande. Beschäftigung: siehe Thüringer Wald! . Der größte thüringische Staat ist das Großherzogtum Sachsen-Weimar, im Gebiet der Saale und des Thüringer Waldes. Die Hauptstadt ist Weimar; an der Saale liegt Jena, am Nordfuße des Thüringer Waldes Eisenach. (Luther.) Das Großherzogtum Hessen. Es besteht aus einem nördlichen Teile, der das unfruchtbare Vogelsgebirge umfaßt, und einem süd-

4. Schulj. 4 - S. 45

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 45 — lichen Teile, der in der Oberrheinischen Tiefebene liegt. Erwerbsquellen sind Ackerbau, Waldwirtschaft und Industrie. Die Hauptstadt ist Darmstadt, sie liegt gleich Mainz und Worms in der Oberrheinischen Tiefebene. Xiv. Die süddeutschen Staaten. 1. Das Königreich Bayern. Es besteht aus dem Hauptlande und der Rheinpfalz; ersteres umfaßt das Alpenland, die Oberdeutsche Hochebene und das Fränkische Stufenland, letztere liegt in der Oberrheinischen Tiefebene. — Haupterwerbszweige sind Getreide-, Hopfen-, Wein- und Tabakbau, die Viehzucht, Waldwirtschaft und Industrie. (Bier.) — München, die Hauptstadt, liegt an der Isar, Augsburg am Lech, Nürnberg im Fränkischen Stufenlande. 2. Das Königreich Württemberg nimmt das Schwäbische Stufenland und einen kleinen Teil des östlichen Schwarzwaldes und der süddeutschen Hochebene ein. Durchflossen wird es von Neckar und Donau. Haupterwerbsquellen sind 1. Getreide-, Obst- und Weinbau im Stufenlande, 2. Waldwirtschaft im Schwarzwalde, 3. Eisengewinnung und Viehzucht im Jura. Die Hauptstadt Stuttgart liegt im Stufenlande in der Nähe des Neckars. 3. Das Großherzogtum Baden liegt im Gebiete der Oberrheinischen Tiefebene und des Schwarzwaldes. Die wichtigsten Erwerbsquellen sind Getreide-, Obst- und Weinbau im Rhein- und Neckartale, Viehzucht, Waldwirtschaft und bedeutende Holzindustrie im Gebirgslande. Die Hauptstadt Karlsruhe und die wichtige Handelsstadt Mannheim liegen in der Oberrheinischen Tiefebene, Heidelberg (Schloß) liegt am Neckar und das berühmte Baden-Baden im nördlichen Schwarzwalde. 4. Das Reichsland Elsaß-Lothringen, 1870/71 von Frankreich zurückerobert, liegt im Gebiet der Oberrheinischen Tiefebene und des Wasgenwaldes. Durchflosien wird es vom Rhein, von der Jll und Mosel. — Haupterwerbsquellen sind 1. Ackerbau und Weinbau in der Tiefebene, 2. Bergbau auf Eisen und Kohlen am Westabhange des Wasgenwaldes, 3. Waldwirtschaft und bedeutende Weberei im Wasgenwalde. Die Hauptstadt des Elsaß ist Straßburg an der Jll, die Hauptstadt Lothringens ist Metz an der Mosel. Beide sind starke Festungen. Xv. Das Deutsche Weich. 1. Das Deutsche Reich ist fast 150 mal so groß wie das Herzogtum Braunschweig und Iy2 mal so groß wie das Königreich Preußen. Seit dem Jahre 1888 regiert Kaiser Wilhelm Ii.

5. Schulj. 4 - S. 39

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— Ss — sie durchfließt den äußersten Nordosten Deutschlands und mundet in das Kurische Haff. — Die Weich s e l betritt Bei ~horn tms Deutsche Reich. Vor ihrer Mündung teilt sie sich m mehrere Arme und mündet in die Danziger Bucht. - Der O d e r strömt auf ihrem Laufe durch das Tiefland die Warthe zu; die Elbe nimmt die Havel mit der Spree auf. t ,r , , K. Das Klima des ostelbischen Tieflandes ist Ziemlich rauh, da die kalten Nord- und Ostwinde ungehindert eindringen können. Der Boden ist vielfach sandig und sumpfig, stellenweise aber auch recht fruchtbar. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bilden Ackerbau und Viehzucht. An der Ostseeküste treibt man Handel, Schiffahrt, Schiffsbau und Fischfang. In der Danziger Bucht wird der Bernstein gefunden. Auf dem östlichen Teile des südlichen Landrückens blüht der Bergbau; er fördert Steinkohlen, Eisen und Zink zutage. Xii. Jas Königreich Preußen. Das Deutsche Reich besteht aus 26 Staaten. Der bei weitem größte hiervon ist das Königreich Preußen, das fast den ganzen Norden Deutschlands einnimmt. Es wird eingeteilt m 12 Provinzen, 7 liegen östlich der Elbe, eine zu beiden Seiten dieses Flusfes und 4 westlich davon. 1. Ostpreußen liegt im äußersten Norden Deutschlands und umfaßt einen Teil der Ostseeküste und den weidereichen Teil des nördlichen Landrückens. — Das Klima ist rauh. (Grund?) — Erwerbszweige sind: Pferdezucht auf dem Landrücken, Ackerbau m den Flußtälern, Bernsteingewinnung, Fischfang, Handel an der Küste. — Die Hauptstadt Königsberg ist eine bedeutende Handelsstadt (Getreide, Holz) und eine starke Festung. An der Memel liegt Tilsit, am Nordrande des Kurischen Haffs Memel. 2. Westpreußen ist das Mündungsland der Weichsel. — Ackerbau in der fruchtbaren Weichselniederung, Schafzucht auf dem Landrücken, Fischfang und Handel an der Küste bilden die Hauptbeschäftigung. Die Hauptstadt Danzig liegt an der Mündung der Weichsel; sie treibt bedeutenden Seehandel. 3. Pommern ist das Mündungsland der Oder. — Die wichtigsten Erwerbszweige sind: Schaf- und Gänsezucht auf dem Heide- und seenreichen Landrücken, Ackerbau im nordwestlichen Teile, Schiffsbau, Handel und Fischfang an der Küste. Die Hauptstadt Stettin liegt an der Okermündung. Sie ist Preußens größte Seehandelsstadt und der Hafen für Berlin. Stralsund liegt an der Ostsee. — Zu Pommern gehört die Insel Rügen. (Stubbenkammer, Kreide.)

6. Schulj. 4 - S. 42

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 42 — Westküste besitzt gleichfalls fruchtbaren Marschboden, ist aber flach und arm an Häfen. Das Innere des Landes besteht aus unfruchtbarem Sandboden. Die Bewohner beschäftigen sich mit Ackerbau und Viehzucht, mit Fischfang, Schiffahrt und Handel. Die Hauptstadt Kiel liegt an der Ostküste Holsteins. (Kriegshafen.) Von der Kieler Bucht bis zur Mündung der Elbe führt der Kaiser-Wilhelm-Kanal. — Dicht bei Hamburg liegt die große Handelsstadt Altona. — In Schleswig liegen Schleswig und Flensburg, beide an tiefen Buchten der Ostsee. 10. Die Provinz Westfalen erstreckt sich von der Weser bis in das Rheinische Schiefergebirge. Sie wird von der Weser und der Ems durchflossen. In dem fruchtbaren Tieflande, das sich nördlich des Rheinischen Schiefergebirges ausbreitet, wird Ackerbau und Viehzucht (Schweine!) getrieben. Hier liegt die Hauptstadt Münster, im äußerst fruchtbaren Tale der Ems. — Im Rheinischen Schiefergebirge werden Kohlen und Eisenerze gewonnen; daher blüht hier die Eisenindustrie. Die größte Fabrikstadt dieses Gebietes ist Dortmund. — Die Bewohner des Weserberglandes ernähren sich durch Ackerbau und Viehzucht, durch die Verarbeitung des Tabakes und des Flachses. An der Weser liegt Minden, am Teutoburger Walde Bielefeld (Leinen!). 11. Die Nheinprovinz liegt zu beiden Seiten des Rheins im Gebiet des Schiefergebirges und des westlichen deutschen Tieflandes. Durchflossen wird sie vom Rhein und von der Mosel. Die Hauptnahrungsquelle ist 1. im Schiefergebirge der Bergbau auf Eisen und Kohlen und eine gewaltige Eisen- und Webeindustrie, 2. in den Tälern des Rheins und der Mosel der Wein- und Obstbau, 3. im Tieflande der Ackerbau. Die Hauptstadt ist Koblenz an der Einmündung der Mosel in den Rhein, die wichtigste Handelsstadt ist Köln. (Dom, Kölnisches Wasser.) Sie ist die zweitgrößte Stadt Preußens. Esten (Krupp) und Solingen haben Eisenfabriken, Elberfeld-Barmen große Spinnereien und Webereien. In Krefeld werden Seidenwaren, in Aachen wird Tuch verfertigt. — Zu der Rheinprovinz gehören noch die vom Königreiche Württemberg umschlossenen Hohenzollernschen Lande mit der Stammburg der Hohenzollern. 12. Die Provinz Hessen-Nassau. Die Provinz liegt zwischen Werra und Rhein im Gebiet des Hessischen Berglandes und des Taunus. Durchflossen wird sie von der Fulda. — Haupterwerbsquellen sind: 1. Obst- und Weinbau im Rheingau, 2. Getreidebau im Fuldatal und Rheingau, 3. Viehzucht, Waldwirtschaft und Weberei im Hessischen Berglande. Hessen-Nassau ist die waldreichste Provinz. Die Hauptstadt ist Kassel an der Fulda (Wilhelmshöhe), Haupthandelsplatz Frankfurt am Main, wichtigster Badeort Wiesbaden am Taunus.

7. Die Weltgeschichte - S. 20

1835 - Mainz : Kupferberg
20 Syrer. Phönicier» Die Jahre der Israeliten bestanden aus zwölf Monaten, abwech« selnd von neunundzwanzig und dreißig Tagen; das an dem Sonnenjahre Fehlende wurde durch Einschaltungen nachgeholt. Anfangspunkte für ihre Zeitrechnung waren: die Regiernngsjahre ihrer Könige, der Auszug ans Aegypten, der Salomonische Tempelbau, die babylonische Gefangenschaft :c. und erst im eilften Jahrhundert n. §h. G. zählten sie nach Jahren der Weltschöpfung, und rechneten 5761 Jahre bis zur Geburt Christi. §. 7. Syrer. Die Syrer wohnen im Nordosten von Palästina bis zum Euphrat. Von ihren Städten, die von besonderen Oberhäup- tern oder Königen beherrscht werden, zeichnen stch aus : Damaskos und Zoba oder Nisi bin. Vergebens kämpfen ste gegen die Uebermacht des israelitischen Davids; aber die schwachen Nachfolger Salomo's werden wiederholt von ihnen gezüchtigt (Hasael), bis ste selbst wieder den assyrisch-babylo- nischen Eroberern unterliegen. §. 6. Phonicier (Phöniker). * Durch Handel und Schifffahrt heben sich die phöni- eischcn Städte, vorzüglich Sidon und Tyros, zu großer B l ü t h e empor; doch Alles, w a s sie Großes erwarben u nd hervorbrachten , mußte ihrem H andelsin ter esse dienen. Den babylonischen Herrschern, den persischen und makedonischen unterwerfen sie sich e r st n a ch h art en K ä m p f e n. Die Phonicier vom persischen Meerbusen her lassen sich schon in der Urzeit am Mittelmeere nieder. Die Lage ihres Landes führt sie zum Fischfang, zur Schifffahrt, Seeränbcrei und zum Handel — Kolonien. Ihre Städte sind oft durch Bündnisse vereint, von Königen mit Magistraten beherrscht. Als die älteste und blühendste wird Sidon genannt; seine kunstvollen Arbeiten rc. sind schon im Alterthum gerühmt; doch bald hebt sich über alle das von ihm gegründete

8. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 4

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 4 - 10. Heinrich der Jüngere (1514—68). In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters fanden nicht weniger als 10 größere Erbteilungen statt, unter denen die Herzogtümer sehr schwer gelitten haben. Ein scharfer Gegner Luthers war Heinrich der Jüngere von Wolsenbüttel, nicht so sehr der Religion wegen, sondern weil er in Luthers Lehre eine Auflehnung gegen das Ansehen des Staates er- blickte. In der Stadt Braunschweig hatte schon 1522 Eottschalk Kruse, ein Mönch des Ägidientlosters, die neue Lehre gepredigt, und einige Jahre darauf taufte Heinrich Lampe in St. Magni in deutscher Sprache. 1523 berief man Bugenhagen, der eine Kirchenordnung verfaßte, die vom Rat und der Bürgerschaft einmütig angenommen wurde. Das erregte des Herzogs Zorn. Aber durch den Schmalkaldischen Bund wurde er verjagt, und später wurde er gar gefangen genommen. Da nahm auch sein Fürstentum die Reformation an. Als er wieder zurückkehrte, kämpfte er leidenschaftlich wieder für das Alte. „Meine Zeit in Unruh." 11. Sein Sohn Julius (1563—89), ein Friedensfürst, war wegen seines krüppelhasten Körperbaues für den geistlichen Stand bestimmt worden und hatte eine vortreffliche Erziehung erhalten. Früh trat er zur lutherischen Lehre über, und sogleich nach seinem Regierungsantritt führte er die Reformation im Herzog- tume ein. 1576 gründete er die Universität Helmstedt, die ein Hort der reinen Lehre sein sollte und besonders auf dem Gebiete der Theologie Bedeutendes ge- leistet hat. Viel tat er für den Bergbau des Harzes, für Pflege der Forsten, für Salzwerke (Juliushall in Bad Harzburg), für Landwirtschaft und Wohlstand des Landes. Rastlos tätig, sparsam, erfinderisch, „ein Vater des Landes", entfaltete er eine außerordentlich segensreiche Tätigkeit. „Kein Fürst hat ihn an treuer Für- sorge für das geistige und körperliche Wohl seiner Untertanen übertroffen." 12. Heinrich Julius (1539—1613) war ein prachtliebender, kunstsinniger, hochgebildeter Fürst. Er dichtete deutsche Komödien und begründete eine Hof- bühne. ll. a. erwarb er die Grafschaft Blankenburg und verwaltete die Abtei Walkenried. Mit der Stadt Braunschweig lebte er in erbitterten Kämpfen, na- mentlich als man den Stadthauptmann Hennig Brabant mit 7 Stadthauptleuten in unmenschlicher Weise unschuldig hingerichtet hatte. 1605 und 1696 brachte Heinrich Julius durch Belagerung die Stadt in größte Bedrängnis. Erst sein Sohn, der schwache 13. Friedrich Ulrich (1613—34) schloß nach der Belagerung von 1615 mit der Stadt einen unrühmlichen Vergleich. Sein tapferer Bruder Christian, der Administrator von Halberstadt, kämpfte gegen die Kaiserlichen, die nach der Schlacht bei Lutter am Barenberge in braunschweigisches Gebiet einfielen, Wolfenbüttel eroberten und schwer brandschatzten. 14. August der Jüngere (1635—66) regierte nach dem Grundsatz: „Ein guter Fürst ist wenig oder gar nicht von einem guten Hausvater verschieden", und sein Wahlspruch lautete: „Alles mit Bedacht!" Bis zum 57. Lebensjahre hatte er vorwiegend der Wissenschaft gelebt. Seine kostbare Büchersammlung brachte er mit nach Wolfenbüttel und begründete damit die weltberühmte Wolfenbütteler Bibliothek (Bibliotheca Augusta). Auf 1/1 war die Einwohnerzahl dieser Resi- denz im 39jährigen Kriege zusammengeschmolzen. Verödet waren die Felder, zer- stört war der Handel, verarmt und verwildert war die Bevölkerung. Herzog August half die zerstörten Dörfer wieder herstellen, verringerte die Schuldenlast,

9. Vaterländische Erdkunde - S. 171

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 171 — Jnselberges nennt man geradezu eine Vorstadt Berlins. Der Thüringer sieht diese Sommergäste und Tonristen, die er scherzend „Luftschnapper" nennt, sehr gern, da sie ein gnt Stück Geld ins Land bringen. ä) Bergbau und Industrie. Im 16. Jahrhundert (Zeit Lnthers) blühte im Thüringer Wald der Bergbau, namentlich ans Eisen. Je mehr aber die Kohle in den Eisenhütten ihre Herrschaft antrat, desto weniger konnte der Thüringer Wald mit seiner Holzheiznng den Wettbewerb aushalten. Heute wird nnr noch wenig, aber vor- züglich gutes Eisen gewonnen, das u. a. zu Gewehren verarbeitet wird. Be- kannt ist z. B. die preußische „Gewehrstadt" Suhl, am südwestlichen Fuß des Beerberges gelegen. — Von andern mineralischen Schätzen ist der Schiefer wichtig. Gerade die Schiefer des Thüringer Waldes (speziell auch des Franken- waldes) eignen sich vorzüglich zu Dach- und namentlich auch zu Tafel schiefern. Ans der Gegend von Sonneberg (Lehesten und Gräfenthal), nordnordöstlich von Gshs im Gebirge gelegen (s. Karton, Atlas S. 5), kommen alljährlich an 21/2 Mill. eingerahmter (Holzreichtum!) Schiefertafeln und 90 Mill. Griffel«-- in den Handel. Als der Bergbau immer mehr zurückging, mußte die recht dicht wohnende Bevölkerung zu andern Erwerbszweigen greifen, und zwar führte der Holz- reichtnm zur Herstellung von Spielwaren. Den Mittelpunkt dieser In- dustrie bildet das schon genannte Sonneberg. Ans ca. 30 Dörfern der Um- gegend bringen die fleißigen Bewohner jeden Sonnabend die Erzeugnisse ihrer geschickten Hand karrenweise in die Stadt. Hier bekommen die Sächelchen den Farbenanstrich und die weltberühmte Marke „Sonneberger". Dann wandern sie in alle Welt; selbst Amerikas Kleinen werden durch sie erfreut. Ein großer Teil der Waren geht übrigens zunächst nach Nürnberg, um hier in „Nürnberger Spielwaren" (S. 104) umgetauft zu werden. — Der Wert der jährlich in der Sonneberger Gegend hergestellten Spielsachen beträgt ca. 5 Mill. Mark. Das Gewerbe lohnt jedoch nur kärglich. Obgleich Frau und Kinder den Vater angestrengt unterstützen — (bei den kleinen Holzmännchen z. B. fertigt das eine Familienglied nur den Rumpf, ein anderes schnitzt die Arme u. s. w., ein anderes leimt die Teile zusammen n. s. w.), — wird doch nur ein Ver- dienst von 4—6 Mk. wöchentlich erzielt*) — Bedeutend ist im Thüringer Wald erklärlicherweise auch die Holzflößerei (vergl. Schwarzwald S. 86), desgleichen die Kohlenbrennerei, Pechsiederei u. s. w. — Auch finden sich mehrere Glas- und Porzellanfabriken Zusammenstellung der charakteristischen Merkmale: Langgestrecktes, geo- logisch mannigfaltiges Kettengebirge mit schöner Bewaldung. Ver- hältnismäßig mildes Klima. Zahlreiche gute Wege und Pfade. Schieferbrüche. Wenig, aber vorzügliches Eisen. Industrie (z. B. Spielwaren). Schlösser. x) „Das unschuldige Kind", setzt Alex. Ziegler in gefühlvoller Teilnahme hinzu, „welches am lustigstrahlendeu Weihnachtsabende mit Frohsinn nach jenen Sächelchen greift, hat keine Ahnung von dem trüben Dämmerlichte, was dort am Walde in der armseligen Hütte seines Verfertigers zittert; aber daß es die Eltern wüßten und rechtzeitig dem Kinde erzählten, das wäre gut." (Aus Kutzen.)

10. Vaterländische Erdkunde - S. 189

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 189 — (2, Andere Erze.) Die Zinnsteingänge gehören überwiegend dem Kamm des Gebirges an und'finden sich zerstreut in der ganzen Ausdehnung des Ge- birges. (Hauptgewinnungsort Geising.) Sie sind zwar nicht sehr ertragreich, sind aber als die einzigen Zinn-Fundorte Deutschlands von Bedeutung. (Be- deutende Zinnlager hat in Europa nur England.) Auch die Eisensteingänge (meist Brauneisenstein) finden sich in der Hauptsache längs des Rückens. (Hauptorte Eibenstock und Schwarzenberg.) Blei bergen die Freiberger Adern. An die Bleierze ist auch meist das Silber gebunden. — Von andern Metallen möge noch das Nickel (Nickel- münzen nennen!) erwähnt werden (das sich n. a. bei Schneeberg findet).*) (3. Steinkohlen, Industrie.) Steinkohlenlager weist uusere Karte (Atlas, Auhg. S. 2) zwei uach. Das größere derselben befindet sich bei Zwickau — tz an der Zw. Mulde — und wird meist als das Zwickau- Chemnitzer bezeichnet. (Das kleinere liegt in der Nähe Dresdens, im sogen. Planenschen Grund und ist von geringer Bedeutung.) Das Zwickau-Chemnitzer Lager, in welchem in 50 Schächten an 10 000 Arbeiter beschäftigt sind, hat hier eine großartige Industrie aufblühen lassen. (Zusammenhang!) Auf der kurzen Strecke von Chemnitz — ch an einem Nebenfluß der Zwickauer Mulde — bis zur Weißen Elster zählen wir 11 Städte von über 20000 Einwohnern, darunter drei „rote", Chemnitz, Zwickau und Plauen (I an der Weißen Elster). 8 ge- hören dem Königreich Sachsen, 3 (an der Weißen Elster O Greiz und □ Gera; A Altenburg) den Thüringischen Staaten an. Hier, also in den Grenzgebieten Sachsens und Thüringens, wohnen 400 Einwohner ans einem qkm. Die großartigste unter den genannten Industriestädten ist Chemnitz. Es ist Sachsens erster Fabrikplatz, das „sächsische Manchester." Die Zahl der Lokomotiv- und Maschinenfabriken allein beträgt an vierzig, in denen viele tanfend Arbeiter thätig sind. Nicht viel geringer ist die Zahl der großen Baumwollspinnereien. Die zahlreichen rauchenden Schornsteine, das Klappern der Maschinen, das Dröhnen der Hämmer in den Dampfkessel- und Maschinenfabriken, in denen gewaltige Eisenplatten zusammengenietet werden, kurz das ganze Getriebe erinnert lebhaft an Elberfeld-Barmeu (S. 142). — Plauen gehört schon dem ebenfalls in- dnstriereichen Vogt laude an. Die Stadt ist der Hauptort für Gardiuen- Weberei. c) Industrien des eigentlichen Gebirges. Wie im Harz, so war auch im Erzgebirge der Bergbau in früheren Jahr- Hunderten blühender als jetzt. Der Rückgang desselben war aber für das Erz- gebirge doppelt schlimm, denn hier hatte sich inzwischen eine so zahlreiche Be- völkernng angesiedelt, wie in keinem andern deutschen Gebirge. Ans der breiten plateauförmigen Abdachung konnte man allerdings um so emsiger den Ackerbau betreiben, der bis ziemlich hoch hinauf den Anban von Roggen und Hafer ge- stattet,^) aber dort oben, wo dem Gebirgler in der Hauptsache nur die Kartoffel treu bleibt, mußte die Bevölkerung sich eifrigst anderen Erwerbszweigen zuwenden, wenn sie nicht verhungern wollte. (1. Spitzenktöppetei.) Darum wird im Erzgebirge eine Frau so hoch 1) Neuere Angaben über die produzierten Metallmengen stehen mir nicht zu Ge- böte. Kutzen verzeichnet für 1878 500 000 kg Silbererz im Werte von 4x/2 Mill. Mark. Den gleichen Wert giebt er für die 1878 gewonnenen übrigen Erze an. 2) Der Ackerbau ernährt 20°/0 der Bevölkerung, der Bergbau nur 6°/0.
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