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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Seminare - S. 374

1912 - Breslau : Hirt
374 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Für das Deutsche Reich ist Großbritannien der erste Ab- nehmer von Jndnstrieerzengnissen und der drittbedeutendste Warenlieferant. Nur Rußland, von dem wir am meisten Nahrnngs- mittel beziehen, und die Union übertreffen das Britische Reich im deutschen Auslandshandel (1911). Wir führen dem Werte nach fast ein Drittel mehr nach England aus, als uns dieses liefert. Vi. Bewohner. Bei dem Reichtum ihrer Erwerbsquellen war es den Briten möglich, alle Erdteile bevölkern zu helfen und gleichzeitig die Volks dichte im eigenen Lande auf 144 für 1 qkm (England 240 auf 1 qkm — 2mal Volksdichte Deutschlands) zu erhöhen. Die Bevölkerung ist sehr ungleich verteilt, und sehr dicht besiedelte Landstriche berühren sich unmittelbar mit spärlich bevölkerten (Wales — Mittelengland, Nordschottland — Schottisches Tiefland). In Jr- land hat die starke Auswanderung zu einer Abnahme der Volkszahl geführt Infolge der Herrschaft der Großindustrie drängt sich der größte Teil der Be- völkernng in den Städten zusammen; kaum ein Viertel wohnt auf dem Laude. Am beträchtlichsten ist der Prozentsatz der Stadtbewohner naturgemäß in Eng- land, wo vier Fünftel, danach in Schottland, wo reichlich die Hälfte aller Ein- wohner in Städten lebt. In Irland dagegen macht die Gesamteinwohnerzahl der Städte nur ein Fünftel der Volksmenge aus. Das Britische Reich zählt im Vergleich zu seiner Volkszahl von allen Staaten der Erde die meisten Großstädte, 51; zu diesen treten noch 5 Städte mit mehr als 90000 E. In London allein wohnen 21% aller Engländer, 15% aller Briten. Das heutige britische Volk ist, abgesehen von den Urbewohnern des Landes, den Kelten in Wales, Nordwestschottland und Irland, von germanischer Ab- knnst, entwickelte sich aber durch das starke Zuströmen von Normannen aus Frank- reich in Sprache und staatlichem Leben zu einer neuen, selbständigen Nation. Charakter und Eigenschaften des Briten lassen vielfach den Einfluß der Jnfelnatnr des Landes erkennen. Kaltblütige Selbstbeherrschung und besonnene Entschlossen- heit, kühner Wagemut und zähe Ausdauer zeichnen die Engländer aus und machen sie zu tüchtigen Kaufleuten und geschickten Unternehmern. Aber mitten im rast- losen Treiben des gesellschaftlichen Lebens haben sie sich eine große Liebe zur Natur bewahrt. Die Freude an körperlicher Bewegung betätigt sich in Bewegungsspielen der verschiedensten Art, und der praktische Sinn schafft Gesundheit und Bequemlich- keit der Wohnung und Tracht. Der Zug in die Ferne weitete den Blick, regte zu Forschungen an (Cook, Stanley, Livingstone) und stärkte den Freiheits- und Unab- hängigkeitssinn. Das Selbständigkeitsgesühl des Engländers drückt sich schon in der Vorliebe für das Wohnen in Einfamilienhäusern aus. Große Mietskasernen sind verhältnismäßig selten, und auch die Städte bedecken einen großen Raum, da weitläufig gebaute Vororte das enge Geschäftsviertel der Innenstadt umschließen. Der durch Gesetze nicht eingeschränkte Freiheitssinn wird durch die Achtung vor der überlieferten guten Sitte gezügelt. In der Politik neigt das feit Jahrhunderten an allen staatlichen Angelegenheiten beteiligte und in staatlichen Dingen ebenso hochbegabte wie tatkräftige englische Volk, dem der Vorteil seines Vaterlandes über alles geht, zu selbstsüchtiger Handlungsweise. Sein hervorragendes kolonisatorisches Talent hat eine große Tochternation in Amerika geschaffen, den fünften Teil der i Von 8,2 Mill. E. im Jahre 1841 ist die irische Bevölkerung durch Auswanderung, vorzugsweise nach der Union, auf 4,4 Mill. und die Volksdichte auf 52 zurückgegangen.

2. Für Seminare - S. 392

1912 - Breslau : Hirt
392 B. Länderkunde. — Vi. Europa. mit dem Deutschen Reiche vermitteln sieben Eisenbahnen. Aber nur die Grenzanschlüsse über Eydtknhnen, Thorn — Alexandrowo nndkalisch — Warschau haben Bedeutung für den internationalen Verkehr (vgl. § 359, a). Dem Güteraustausch dienen vor allem die Häsen von Odessa, von wo Getreide- schiffe bis in die niederrheinischen Häfen fahren, sodann die von St. Peters- bürg und Riga. Der Njemen, auch die Weichsel führen uns Getreide und Holz zu. Als Verkehrssprache für den Handel mit unserem Vaterlande dient das Deutsche; es wird fast von allen gebildeten Ruffen verstanden. Tii. Bevölkerung. Sie gehört vorwiegend zu den Ostslawen: Russen machen zwei Drittel der Bewohner aus. So zeigt auch die Bewohnerschaft eine gewisse Einheitlichkeit. Die Weißrussen blieben in ihren alten Wohnsitzen im West- liehen Binnenlande und mischten sich daher nicht mit andern Völkern, im Gegensatz zu den Großrussen, den meist Wald- und Ackerbau treibenden Bewohnern des oberen Wolgagebietes; diese vermischten sich vielfach mit Mongolen und breiteten sich über das nördliche, östliche und südöstliche Rußland aus. Weit verschieden von diesen beiden vorwiegend blonden Stämmen sind durch Sprache, höheren Wuchs und dunkelbraune Haarfarbe die Kleinrussen, die Viehzüchter des Sw. Zwischen den westslawischen Litauern, Letten und Polen wohnen zahlreiche Judeu, die~ im ganzen fast 4% der Bewohner ausmachen. Die finnischen Völkerschaften, mongolischer Herkunft, sind stark gemischt mit Schweden, Deutschen und Russen. Die Lappen und Samojeden zeigen rein mongolisches Aussehen. Unter den Mou- goleu im So weisen die Kalmücken den häßlichsten Typns auf. Deutsche gibt es in Rußland etwa 1,5 Mill. Die deutschen Ackerbaukolonisten in Süd rußland und an der Wolga halten ebenso zähe an ihrer Muttersprache fest wie die deutschen Guts- besitzer und Kaufleute in den Baltischen Provinzen. Zahlreiche Deutsche wohnen in Polen, und in St. Petersburg wird die Zahl der Deutscheu auf 100 000 Köpfe geschätzt. Deutsche Geistesbildung ist in Rußland mehr verbreitet als die irgend- eines andern Kulturvolkes. Durch Deutsche und Schweden haben die Baltischen Pro- vinzen eine weit höhere Kulturstufe erlangt als das übrige Rußland. (Vgl. § 347,1.) Die Russen zeichnen sich durch Sinnigkeit, Gemütstiefe und Nationalstolz aus, vereinigen aber mit Höflichkeit und Unterwürfigkeit große Verschmitztheit. Die un- bezwingliche Rauheit der Natur hat sie zur Genügsamkeit, Geduld und Unter- würfigkeit, aber auch zum Glauben an das unabänderliche Schicksal erzogen, so daß ihnen mit Ausnahme der Kosaken die rechte Tatkrast fehlt. Der lange Winter regte die Großrussen zur Gewerbtätigkeit an und bildete Handgeschicklichkeit, Handels- tüchtigkeit (Hausiertätigkeit) und praktischen Sinn bei ihnen aus. Der Geist der Russen ist unselbständig, Wahrheitssinn wird durch blinden Glauben ersetzt; für geistige Interessen zeigt das gewöhnliche Volk sehr geringes Verständnis, und die Volksbildung steht noch auf niedriger Stufe. Abgesehen von den Schattenseiten des russischen Volkscharakters besteht auch in der geringen Volksdichte (25 E. auf 1 qkm) eine Schwäche des Riesenstaates. Drei Viertel der Bevölkerung, alle Russen, sind durch eine Religion geeint in der unter dem Zaren als Oberhaupt stehenden griechisch-orthodoxen Kirche. Die übrigen Bewohner bilden wie nach Abstammung, so auch nach Religion ein buntes Gemisch. Die meisten Anhänger zählt noch die katholische Kirche (Polen und Litauer). Evangelisch sind sast alle Deutschen. Das Russische Reich ist ein Verfassungsstaat, doch ist dem Volke nur ein beschränkter Anteil an der Regierung eingeräumt. Das politische Streben der

3. Für Seminare - S. 428

1912 - Breslau : Hirt
428 B. Länderkunde. — Vi. Europa. und ein westliches, das der mittlere Main entwässert (Mainbecken). Jenes er- innert mit seinen weiten Sand- und Heideflächen und seinen weit ausgedehnten Kiefernwaldungen an die Mark Brandenburg; dieses, ein sanftwelliges Gelände mit tief eingeschnittenen Flußtälern, ist meist Ackerland, das an den Hängen des warmen Maintals von Wein- und Fruchtgärten unterbrochen wird. Die beiden in ihrer Eigenart ganz verschiedenen Landschaften werden größtenteils dnrch den Mainlauf zu einer Einheit verbunden, die sowohl politisch als anch hin- sichtlich der Bevölkerung in die Erscheinung tritt. Vermöge seiner Laufrichtung, die ihn zu einer wichtigen Verbindnngsstraße östlicher und westlicher Gegenden unseres Vaterlandes, zwischen Donau und Rhein macht, aber auch auf Grund seiner Wasserfülle und der vorteilhasten Gestaltung seines Laufes für die Schiffahrt er- scheint der Main als der wichtigste unter den Nebenflüssen des Rheins. Seine auf- fallenden Richtungsänderungen erklären sich daraus, daß das Gefälle des Flusses dem geologischen entgegengesetzt ist, insofern in der Richtung stromabwärts immer ältere Schichten erscheinen; so oft nun ein Wechsel in der Härte der Gesteinsschichten eintritt, wird der Fluß zum Ausbiegen veranlaßt, bis er nach dem Durchbruch zwischen Odenwald und Spessart die Rheinebene gewinnt. Der gewundene Lauf erhöht die wirkliche Länge des Flusses auf das Doppelte der Entfernung zwischen Quelle und Mündung in Luftlinie. Wird dadurch feine Bedeutung als Bahn des deutschen Großverkehrs herabgemindert, so bietet er sich dafür als eine um so wichtigere Straße im örtlichen Verkehr dar. b) Kulturlandschaft. Die geringe Ergiebigkeit großer Bodenflächen hat die Bewohner des Regnitzbeckens zur Gewerbtätigkeit geführt, die trotz der Entfernung von Kohlenfundstätten und trotz geringer Wasserkraft, aber uuter- stützt durch die Gunst der Verkehrslage, kräftig emporblühte. In den durch hohe Fruchtbarkeit ausgezeichneten Tälern dagegen findet der Bodenbau eine sorgfältige Pflege. Er liefert namentlich trefflichen Hopfen für das fehr stark entwickelte Braugewerbe und um Nürnberg und Fürth auch Tabak. Die Ge- lande in der Nähe des Mains vom Bamberger Talkessel ab gleichen einem weiten Garten mit Rebenpflanzungen (Stein- und Leistenwein bei Würzburg), mit Obsthainen und Gemüsekulturen. Die Gebiete von Bam- berg, Würzburg und vielen anderen Orten des Maintals gehören zu den volkreichsten Bezirken des Königreichs Bayern. § 285. Iv. Die Bewohner. Das gesegnete Land und der heitere Himmel haben fröh- liche Menschen mit lebhaftem Geiste erzogen. Das südliche Neckarland wird vorwiegend von Oberdeutschen, den Schwaben, das nördliche und das Mainland von den mitteldeutschen Franken bewohnt. Heimatliebe, Gemütstiefe, reiche Phan- taste, geistige Begabung sind die hervorstechenden Charakterzüge des schwäbischen Volksstammes; er hat dem deutschen Volke eine Reihe bedeutender Dichter und drei seiner bedeutendsten Herrscherfamilien (Hohenstaufen, Welfen, Hohenzollern) geschenkt. Weil die dichte Bevölkerung des Schwabenlandes nicht überall leicht ihr Brot findet, so stellt das arbeitsame Volk eine beträchtliche Zahl Auswanderer. Diese halten ihr Deutschtum zähe fest, wie das Beispiel der schwäbischen An- siedler in Südungarn, „drüben" in Amerika (Union), in Palästina (Bild 72) und Kleinasien beweist (vgl. § 347). Die Mainfranken, die in der Merowinger- zeit vom Rheine aus einwanderten, verbinden mit heiterer Gemütsart Arbeitslust, erfindungsreichen Sinn, Geschick und Schaffenskraft in Industrie und Handel.

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 130

1911 - Breslau : Hirt
130 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Vor der Katastrophe hatte er dem Kabinett angehrt und einer Frankreich feindlichen Politik das Wort geredet. Diese bereinstimmung der Gesinnung hatte ihn mit Stein zusammengefhrt. In Tilsit hatte Napoleon seine Entlassung gefordert. Hardenberg war wie Stein ein Freund der Reformen, aber geeigneter, sich der schwierigen Lage, in der sich der Staat befand, anzupassen und seine letzten Plne zu verbergen. Er hat den Staat in dem nchsten Jahr-zehnt durch die grten Gefahren glcklich hindurchgesteuert. Er bahnte eine Finanzreform an, gab Gewerbefreiheit und fhrte die Neuordnung der buerlichen Verhltnisse, allerdings nicht ganz im Sinne Steins, fort. Nicht nur auf nderung der politischen Zustnde, sondern auf eine geistige und sittliche Wiedergeburt des Volkes hatten es die fhrenden Männer jener Tage abgesehen, die durch Vorbild und Lehre die heran-wachsende Jugend zu sittlicher Tchtigkeit und mnnlichem Mute zu er-ziehen trachteten. Diesem hohen Zwecke sollte auch die Universitt dienen, die der König im Jahre 1810 in Berlin stiftete und der Freund Schillers und Goethes, der groe Gelehrte und Staatsmann Wilhelm von Hnm-boldt, einrichtete. Fichte zeichnete in seinen Reden an die deutsche Na-tion" das Idealbild des Deutschen, dem ein jeder sogleich und aus aller Kraft nachtrachten solle. Schleiermachers Predigten waren von dem-selben groen Geiste erfllt. Der unglckliche Dichter Heinrich von Kleist wnschte leidenschaftlich den Tag des Weltgerichts zu sehen. Lud-wig Jahn endlich fhrte die Jugend auf die Turnpltze und bereitete sie krperlich fr den knftigen Kampf vor. D. Der Sturz Napoleons. 77. Der Feldzug nach Rußland. Im Jahre 1812 kam es zum Bruch zwischen Alexander und Napoleon, nachdem sich ihr Einvernehmen von Jahr zu Jahr verschlechtert hatte. Napoleon stellte der 600000 Mann auf, das grte Heer, das bis dahin jemals unter die Waffen gerufen worden war. Nur den vierten Teil desselben bildeten Franzosen, die Hauptkontingente brachten die linksrheinischen Deutschen, die Staaten des Rheinbundes (rund 200000 Mann), die Italiener, Niederlnder und Polen auf. Preußen stellte ein Hilfskorps von 20000 Mann und sterreich ein solches von 30000 Mann. In drei Armeen geteilt, rckte die Groe Armee" in Rußland ein. Die Nordarmee, bei der sich die Preußen unter der Fhrung von General Aorck befanden, fhrte Macdonald durch Kurland in der Richtung auf Petersburg. Eine Sdarmee bildeten die sterreicher unter Schwarzenberg in Galizien. Die Haupt-armee fhrte Napoleon selbst. Im Mai fanden sich der Kaiser von sterreich, der König von Preußen und smtliche Rheinbundfrsten in Dresden bei ihm ein, und er versicherte sich ihrer Treue. Alexander schlo Frieden mit der Trkei und ein Bndnis mit Schweden. Die Hauptarmee brach im Juni auf und marschierte der Kowno und Wilna in der Richtung auf Moskau und schlug am 17. und 18. August

5. Länderkunde Europas - S. 276

1913 - Breslau : Hirt
276 Länderkunde. — Europa. mit dem Deutschen Reiche vermitteln sieben Eisenbahnen. Aber nur die Grenzanschlüsse über Eydtkuhueu, Thorn —Alexandrowo uudkalisch — Warschau haben Bedeutung für den internationalen Verkehr (vgl. § 408, a). Dem Güteraustausch dienen vor allem die Häsen von Odessa, von wo Getreide- schiffe bis in die niederrheinischen Häfen fahren, sodann die von St. Peters- bürg und Riga. Der Njemeu, auch die Weichsel führen uns Getreide und Holz zu. Als Verkehrssprache für den Handel mit unserem Vaterlande dient das Deutsche; es wird fast von allen gebildeten Russen verstanden. Vii. Bevölkerung. Sie gehört vorwiegend zu den Ostslawen: Russen machen zwei Drittel der Bewohner aus. So zeigt auch die Bewohnerschaft eine gewisse Einheitlichkeit. Die Weißrussen blieben in ihren alten Wohnsitzen im West- liehen Binnenlande und mischten sich daher nicht mit andern Völkern, im Gegensatz zu den Großrussen, den meist Wald- und Ackerbau treibenden Bewohnern des oberen Wolgagebietes; diese vermischten sich vielfach mit Mongolen und breiteten sich über das nördliche, östliche und südöstliche Rußland aus. Weit verschieden von diesen beiden vorwiegend blonden Stämmen sind durch Sprache, höheren Wuchs und dunkelbraune Haarfarbe die Kleinrussen, die Viehzüchter des Sw. Zwischen den westslawischen Litauern, Letten und Polen wohnen zahlreiche Juden, die im ganzen fast 4 <>/g der Bewohner ausmachen. Die finnischen Völkerschaften, mongolischer Herkunft, fiud stark gemischt mit Schweden, Deutschen und Russen. Die Lappen und Samojeden zeigen rein mongolisches Aussehen. Uuter den Mon- golen im 80 weisen die Kalmücken den häßlichsten Typus auf. Deutsche gibt es in Rußland etwa 1,5 Mill. Die deutschen Ackerbaukolonisten in Südrußland und an der Wolga halten ebenso zähe an ihrer Muttersprache fest wie die deutschen Guts- besitzer und Kaufleute in den Baltischen Provinzen. Zahlreiche Deutsche wohnen in Polen, und inst. Petersburg wird die Zahl der Deutschen auf 100000 Köpfe geschätzt. Deutsche Geistesbildung ist in Rußland mehr verbreitet als die irgend- eines andern Kulturvolkes. Durch Deutsche und Schweden haben die Baltischen Pro- vinzen eine weit höhere Kulturstufe erlangt als das übrige Rußland. (Vgl. § 257,1.) Die Russen zeichnen sich durch Sinnigkeit, Gemütstiefe und Nationalstolz aus, vereinigen aber mit Höflichkeit und Unterwürfigkeit große Verschmitztheit. Die un- bezwingliche Rauheit der Natur hat sie zur Genügsamkeit, Geduld und Unter- würfigkeit, aber auch zum Glauben an das unabänderliche Schicksal erzogen, so daß ihnen mit Ausnahme der Kosaken die rechte Tatkraft fehlt. Der lange Winter regte die Großrussen zur Gewerbtätigkeit an und bildete Handgeschicklichkeit, Handels- tüchtigkeit (Hausiertätigkeit) und praktischen Sinn bei ihnen aus. Der Geist der Russen ist unselbständig, Wahrheitssinn wird durch blinden Glauben ersetzt; für geistige Interessen zeigt das gewöhnliche Volk sehr geringes Verständnis, und die Volksbildung steht noch auf niedriger Stufe. Abgesehen von den Schattenseiten des russischen Volkscharakters besteht auch in der geringen Volksdichte (25 E. auf 1 qkm) eine Schwäche des Riesenstaates. Drei Viertel der Bevölkerung, alle Russen, sind durch eine Religion geeint in der unter dem Zaren als Oberhaupt stehenden griechisch-orthodoxen Kirche. Die übrigen Bewohner bilden wie nach Abstammung, so auch nach Religion ein buntes Gemisch. Die meisten Anhänger zählt noch die katholische Kirche (Polen und Litauer). Evangelisch sind fast alle Deutschen. Das Russische Reich ist ein Verfassungsstaat, doch ist dem Volke nur ein beschränkter Anteil an der Regierung eingeräumt. Das politische Streben der

6. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 35

1909 - Breslau : Hirt
Das Meer: Wirtschaftliche Bedeutung, Bewegungen des Meeres. 35 würmchen Licht zu entwickeln imstande sind und deren Leuchten durch Wärme und Reibung (Schiffsfurche) begünstigt zu werden scheint. 5. Wirtschaftliche Bedeutung der Meere. War früher das Meer länder- und völkertrennend, so ist es heute das Element, das durch die Schiffahrt die ganze Erde miteinander verbindet, der Tummelplatz des Warenverkehrs und des Frachtfuhrwesens. Dabei haben die Ozeane, deren Gegenküsten nicht allzuweit entfernt sind, den größeren Vorzug. Ganz besonders ist der 8-förmig gekrümmte Atlantische Ozean, dessen Ränder im nördlichen Teile durchschnitt- lich etwa 4000 km voneinander abstehen, das Mittelmeer der Neuzeit geworden. Er ist sehr begünstigt vor dem Stillet! Ozean, dessen Ränder zwischen Panama und Hinterindien um rund die halbe Äquatorlänge voneinander entfernt sind. Die Meere sind die Hautspender der Niederschläge auf der Erde. Aber sie bringen uns auch unmittelbar Nutzen durch ihre tierischen, pflanz- lichen und mineralischen Erzeugnisse. An Fischen, Muscheln, Krebsen, Edelkorallen (an der algerischen und tunesischen Küste), Schwämmen (bei Kreta, an den Küsten Syriens und Nordafrikas) usw. am reichsten ist der Atlan- tische Ozeau, ihm folgt nahe der nördliche Teil des Stillen Ozeans, der jedoch weit größere Mengen an wertvollen Pelzrobben besitzt. Viel ärmer an Nutzfischen ist der Indische Ozean, der dafür den andern Meeren durch Perlenfischerei (im Roten Meere, im Persischen Golf und bei Ceylon) über- legen ist, die auch in den tropischen Teilen des Atlantischen (bei den Bahamä- Inseln und der Landenge von Panamä) und des Stillen Ozeans (im Austrat- Asiatischen Mittelmeere) betrieben wird. Die Gesamtansbeute der ozeanischen Fischerei wird auf jährlich 1 Mil- liarde Mark berechnet. Den Hauptanteil daran haben die Union (über 200 Mill. Mark), Großbritannien, Kanada, Norwegen, Japan, Rußland-Finnland, Frankreich, Holland. Das Deutsche Reich gewinnt nur für 30 Mill. Mark, noch nicht 3% der Gesamtausbeute. An pflanzlichen Erzeugnissen der Meere wird besonders Seegras als Stoff zum Polstern und Seetang zu Viehfutter, Streumaterial und Dünger verwendet; auch dient er zur Gewinnung von Jod. An minera- tischen Produkten liefert das Meer Seesalz, das in Salzgärten, besonders an den Küsten Italiens, Dalmatiens, der Bretagne, Portugals, Spaniens, Oberguineas, gewonnen wird. Gib an, wie die Kochsalzgewinnung in den Salzgärten erfolgt! y 6. Bewegungen bcc? Meeres. Das Meer hat dreierlei Arten von Be- wegung: 1. Wellen, 2. Gezeiten, 3. Strömungen. 1. Die Wellen werden hervorgerufen durch den Druck des Windes auf den leicht nachgebenden Wasserspiegel. Sie bestehen aus Wellenbergen und Wellentälern. Die Wasserteilchen machen nur eine vertikale Bewegung, etwa wie die Halme eines Ährenfeldes, über das der Wind fortweht, und darum bleiben Gegenstände, die im Meere schwimmen, an derselben Stelle, soweit sie nicht von Strömungen, Wind und Flutwelle fortgetrieben werden. Nach dem Trägheitsgesetze pflanzt sich die Wellen- bewegnng auch nach dem Aufhören des Windes fort und heißt dann im Gegensatze zu den unmittelbar durch den Wind hervorgerufenen Wellen Dünung. Je nach

7. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 87

1909 - Breslau : Hirt
C. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 4, Großbritannien und Irland. 87 uttb Selbständigkeit, Energie, Wagemut und zähe Ausdauer erzeugt, der Familiensinn und tiefe Religiosität auch vornehme Gesinnung und Ehrenhaftigkeit im Handeln der einzelnen. Dazu tritt die Reiselust, die einen weiten Blick, Anpassungsvermögen an fremde Zustände und Welt- klugheit erwirbt. Der praktische Sinn der Engländer schafft Gesundheit und Bequemlichkeit der Wohnung und der Tracht. Der durch Gesetze nicht ein- geschränkte Freiheitssinn wird durch die Achtung vor der überlieferten guten Sitte gezügelt. In der Politik neigt der Brite infolge der ihm über alles gehenden Vaterlandsliebe zu rücksichtsloser Handlungsweise. Dadurch hat er seinem Vaterlande, besonders im 18. Jahrhundert, den großen Kolonial- besitz verschafft. Groß ist sein Geschick im Handel, in der Industrie und im Kolonisieren. Er hat mit dem Überschuß der sehr schnell sich vermehrenden Bevölkerung alle Erdteile besiedelt, sich den fünften Teil der Erde untertänig gemacht und dem Mutterlande Ungeheuern Reichtum verschafft. Aber dieser befindet sich in verhältnismäßig wenigen Händen. In den Großstädten wohnt neben dem Reichtum der Vornehmen eine unsägliche Armut. Die Schotten sind gut begabt und lernbegierig, arbeitsam und sparsam, voll Anhänglichkeit an die alten Volkssitten. Der Ire ist gutmütig, tapfer, anstellig, aber leichtsinnig, unwissend, roh und im Durchschnitt sehr arm. b) Religion und Unterricht. England und Schottland wandten sich früh- zeitig der Reformation zu, während Irland katholisch blieb. In England über- wiegt die anglikanisches in Schottland die presbyterianische^ in Irland die römisch-katholische Kirche, deren Anhängerzahl im ganzen Inselstaat sich auf 12 hß beläuft. Daneben gibt es zahlreiche protestantische Sekten, Dissenters genannt, die wie die übrigen Bekenntnisse freie Religionsübung haben. In bezug auf Schulbildung zeigt sich ein großer Unterschied zwischen dem ärmeren und dem reicheren Teile der Bevölkerung. Bei dem niedern Volke erfährt sie erst seit der vor kurzem eingeführten allgemeinen Schulpflicht eine bessere Pflege. Noch heute gibt es im Britischen Reiche Millionen Unter- tanen, die weder lesen noch schreiben können. Für den höheren Unterricht dagegen ist durch zahlreiche und zum Teil ausgezeichnete Schulanstalten ge- sorgt; daher findet sich bei den höheren Volksklassen meist ein hoher Grad von Bildung. Eine ganz besondere Pflege erfahren die Naturwissenschaften durch zahlreiche gelehrte Gesellschaften. 7. Wirtschaftliche Verhältnisse. Englands Viehzucht wird von keinem Lande der Erde übertroffen. Herrliche Wiesen und Weiden ermöglichen die Zucht ausgezeichneter Pferde, Rinder, Schafe und Schweine. Der Ackerbau \)t hoch entwickelt, da der größte Teil des Bodens in den Händen verhältnis- 1 Auch engtisch-bischöfliche ober Episkopatkirche genannt, weil sie Bischöfe und Erz- bischöfe hat. ^ Eine der reformierten nahestehende Kirche, die deshalb die presbyterianische heißt, weil sie bei der kirchlichen Verwaltung den weltlichen Presbytern (Ältesten) ebensoviel Ein- fluß sichert wie den Geistlichen.

8. Länderkunde von Europa mit Ausnahme des Deutschen Reiches, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 101

1909 - Breslau : Hirt
D. Die Skandinavisch-Russische Tafel. — 3. Rußland. 101 Die Weißrussen zeigen wahrscheinlich den reinsten Typus der Russen. Sie haben große Ähnlichkeit mit den Großrussen (60 Mill.), die das Waldland kolonisierten und infolge ihrer geringen Bildung sich vielfach mit den Mongolen vermischten. Weit verschieden von diesen beiden vorwiegend blonden Stämmen sind durch Sprache, höheren Wuchs und dunkelbraune Haarfarbe die Kleinrussen, die mit Vorliebe der Viehzucht obliegen. Die Volksseele der Russen ist durch Sinnigkeit, Gemütstiefe und Nationalstolz gekennzeichnet. Friedfertigkeit, Schweigsamkeit, Wechsel zwischen Munterkeit (Sanges- lust) und Schwermut sind ihr ebenso eigentümlich wie Verschmitztheit, Freundlichkeit, Gastlichkeit und Höflichkeit. Die schwer bezwingliche Rauheit und Unergiebigkeit der Natur hat sie zu Genügsamkeit, Geduld und Unterwürfigkeit, aber auch zum Fatalis- mus erzogen, so daß ihnen mit Ausnahme der Kosaken die Tatkraft verloren ging. Der lange Winter regte die Großmssen zur Handwerkstätigkeit an und erzog sie einerseits zu Handgeschicklichkeit, Nachahmungsfähigkeit, Handelstüchtigkeit (Hausierer) und praktischem Sinn, anderseits zu Trägheit und Trunksucht. Die russischen Stämme sind Halbasiaten. Ihr Geist ist unselbständig, Wahrheitssinn ist durch blinden Glauben ersetzt, Forschungstrieb mangelt ihnen. Kriecherei, Bestechlichkeit, Unreinlichkeit sind echt asiatische Eigenschaften. Das Bestreben der Russen, ihr Reich von seinem Kernpunkte Moskau aus nach allen Seiten bis ans Meer auszudehnen, führte im Laufe der beiden letzten Jahr- hunderte dazu, zahlreiche stammessremde Völker zu mrterwerfen. Daher gehören zum Russischen Reiche noch evangelische Schweden in Finnland, die römisch-katho- lischen Polen im Weichselgebiet, die stark mit Juden durchsetzten Litauer zwischen Njemen und Düna, die mongolischen Finnen im Nw, die diesen verwandten heidnischen Samojeden im N und die dem Islam anhängenden tatarischen Völker in den südmssischen Steppenländern. Dazu kommen noch Deutsche in den Ostseeländern und den Ackerbausiedlungen an der Wolga, sowie Anden, die im ganzen Reiche verstreut leben, u. a. Die Volksbildung steht noch auf einer sehr niedern Stufe. 6. Wirtschaftliche Verhältnisse. Rußlands Hauptreichtum beruht aus dem Be- triebe der Landwirtschaft; über ein Drittel der Getreideernte unsers Erdteils kommt auf Rußland, und sein Viehbestand ist größer als der aller Länder Europas. Doch leidet der Bauernstand trotz Aushebung der Leibeigenschaft (1861) unter dem Mangel an eigenem Grundbesitz; der Boden ist meist noch Gemeinland, wird daher uw; lässig angebaut; der russische Bauer zieht lieber als Handelsmann umher und sucht im Winter in den Großstädten Verdienst. Die ausgedehnten Wälder liefern Holz zur Ausfuhr, sind aber schon stark ausgeraubt. Sehr gewinnbringend sind Jagd und Fischerei. Der Bergbau im Ural liefert Gold, Platin, Eisen, Edelsteine und Stein- kohlen; Eisenerze und Steinkohlen lagern auch zwischen dem unteren Dnjepr und dem Don, in Südwestpolen und südlich von Moskau. In den Kaspischen Steppen wird viel Salz gewonnen. Das Großgewerbe deckt noch nicht den Bedarf. Von Be- deutung ist die Moll-, Baumwoll-, Eisen- und Leinenindustrie; berühmt ist auch das Juchten- und Saffianleder. Der Handel ist im Innern lebhaft und wird durch die nach allen Richtungen laufenden Ströme sowie durch schiffbare Kanäle und Eisenbahnen gefördert. Aber die Schisfahrt wird durch den Winter beschränkt. Die Länge der russischen Eisenbahnen erreicht nicht ganz die des Deutschen Reiches. Von Moskau strahlen die Hauptlinien radienartig auseinander. St. Petersburg

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 109

1911 - Breslau : Hirt
67. Napoleons Kaiserkrnung. Der dritte Koalitionskrieg. 109 er mit seiner Gemahlin Luise, einer Prinzessin von Meckleuburg-Sttelitz, Knigin und seinen Kindern fhrte, wurde dem ganzen Lande ein Vorbild; namentlich gewann die Leutseligkeit und Anmut der Knigin dem Herrscherhause die Liebe und Achtung der Untertanen wieder. C. Das Kaiserreich. 67. Napoleons Kaiserkrnung (1804). Der dritte Koalitions- Napoleon krieg'(1805). Im Jahre 1804 wurde Napoleon durch Volksbeschlu mit Fussen berwltigender Stimmenmehrheit zum Kaiser der Franzosen gewhlt. <1804> Der Papst Pius Vii. salbte ihn (am 2. Dezember) in Notre-Dame zu Paris; der Kaiser setzte sich einen goldenen Lorbeerkranz aufs Haupt und krnte sodann seine Gemahlin. Im folgenden Jahre krnte er sich in und Bnig Mailand zum Könige von Italien und ernannte seinen Stiefsohn n Italien Engen Beanharnais zum Vizeknig. Seine Generale Ney, Davot, Massena, Oudinot, Bernadette machte er zu Marschllen und verlieh ihnen Herzogs- und Frstentitel nebst reichen Dotationen, ebenso Talleyrand, dem Minister des Auswrtigen. Sein Hos war der glnzendste in Europa. Schon 1803 waren die Feindseligkeiten mit England wieder aus-gebrochen, das sich durch die franzsischen Schutzzlle in seinem Handel K" geschdigt und seine Sicherheit durch die Stellung des Gegners an der Kste des Kanals ernstlich gefhrdet sah. Nachdem daher Pitt das Ministerium wieder bernommen hatte, war es zum Bruche des Friedens gekommen, der in England von vornherein wenig volkstmlich gewesen war. Napoleon hatte zum Angriff auf England seine Truppen im Lager von Bonlogne vereinigt und das Kurfrstentum Hannover besetzt. Den drohenden Angriff wendete Pitt dadurch ab, da er Rußland,^s.ftoait* sterreich und Schweden dafr gewann, sich mit England zur Wieder- ton Herstellung der alten Ordnung in Europa zu einer neuen (der dritten) Koalition zu verbinden. Daraufhin fhrten Napoleons Marschlle sein 200000 Mann starkes Heer eiligst von Bonlogne nach Oberdeutschland, wo Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen und Nassau das franzsische Heer alsbald durch ihre Truppen verstrkten. Beide Parteien hatten sich bemht, Preußen zu sich herberzuziehen; Preußen allen diesen Versuchen, die namentlich von englischer und russischer Seite, teils offen, teils im geheimen, unternommen wurden, war jedoch Friedrich Wilhelm Iii. ausgewichen. Selbst als sich jetzt der Krieg Preuens Grenzen nherte, war der König entschlossen, neutral zu bleiben, und machte daher mobil, als sich Rußland anschickte, den Durchzug seiner Truppen durch preuisches Gebiet zu erzwingen. Unterdessen aber rckte Marschall Bernadotte, ohne sich an Preuens Neutralitt zu kehren, von Hannover durch das preuische Frstentum Ansbach nach der oberen Donau, wo der sterreichische General Mack in der Festung Ulm ein- uim. geschlossen und zur Wassenstrecknng gentigt wurde (Oktober 1805). Aber

10. Kleine Handelsgeographie - S. 18

1896 - Breslau : Hirt
18 Asien. Porzellan-, Papier-, Lackwarenfabrikation und der Elfenbeinschnitzerei. In hoher Blüte steht auch der Schiffsbau. Zäh am Alten hängend, betreibt der Chinese die Industrie rein handwerksmäßig; aber trotz seiner Abneigung gegen europäische Neuerungen dringt die Fabrikindustrie auch hier ein, und in neuerer Zeit^sind in Schanghai große Baumwollfabriken angelegt worden. Der Handel ist bei der reichen, mannigfaltigen Produktion und bei dem Vorhandensein zahlreicher Wasserstraßen ein sehr umfangreicher. Mit dem Auslande trieb China in früherer Zeit einen ganz beschränkten Verkehr; seit 1842 hat der Außenhandel durch Eröffnung von 22 Häfen einen großen Aufschwung genommen, indes stehen weder Ein- noch Ausfuhr im Verhältnis zu der starken Bevölkerung. Der Außenhandel ist fast ausschließlich in den Händen fremder Nationen, unter denen die Engländer mit 75 °/o des Handels- umsatzes vertreten sind. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind Thee (1893: 110 Mill. kg) und Seide. Neben diesen Artikeln sind die übrigen zur Ausfuhr gelangenden Produkte, Porzellan, Zucker, Tabak, lackierte Waren, Tusche, Rhabarber, Kampfer, Moschus u. s. w., von geringer Bedeutung. Wichtig ist auch der Ausfuhrhandel nach Rußland über Kjachta, der für ca. 10—12 Mill. Mk. Thee ausführt. Die Einfuhr beschränkt sich außer Opium, das den 3. Teil des Einfuhrwertes ausmacht, in der Hauptsache auf Baumwollen-, Woll- und Metallwaren. Peking, 1600. E. Residenz. Vereinigungspunkt verschiedener Kara- wanenstraßen. Kanton. 1800. E. Wichtiger Seehafen. Berühmte Seiden- und Papierfabrikatiou. Sütschou, 1 Mill. E. Wichtige Industriestadt. Baumwollen- und Seideuweberei, Elfenbeinfchnitzerei. Tientsin, 950. E. Seehafen für Peking, mit dem es durch einen Kanal verbunden ist. Hänkon, 800 E. Wichtiger Handelsplatz am Jangtsekjang. Seiden- industrie. Futschou, 650. E. Seehasen. Thee-Ausfuhr. Nanking am Jangtsekjang, 500 E. Industriestadt. Schanghai, in der Nähe der Mündung des Jangtsekjang, 400. E. Bedeutendster Seehafen des Landes. Baumwollenausfuhr. Dampferverbin- düngen mit Europa. Fabrikindustrie. Ningpo, 250. E. Seehafen. Industriestadt. (Hongkong, englische Insel. Victoria, 100. E. Hauptstadt. Stapelplatz für chinesische Ausfuhrartikel. Kabel nach Singapur, Schanghai und Jokohama.) 3. Korea. Das früher dem chinesischen Reiche tributpflichtige Korea mit 7 Mill. E. ist in jüngerer Zeit auch in lebhaftere Handelsverbindung mit Europa ge- treten und führt besonders Reis, Gold und Häute aus. .
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