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1. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

2. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

3. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

4. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 199

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Ionische Inseln. 199 bildeten bis zuletzt eine Adelsrepublik; das Landvolk ist zwar frei, aber meist besitzlos, Pächter oder Meier wie in Italien. Sie standen 700 Jahre lang unter Venedig; in den Revolntionskriegen aber eroberten die Engländer die Inseln (1811) und besaßen bis 1863 die Oberhoheit über sie, ohne sich mit all dem Wohlstand, den sie dem Ländchen zuwendeten, beliebt zu macken. Nach mehreren streng niedergeworfenen Ausständen erwachte bei dem Völk- chen das heißeste Verlangen, mit ihren Brüdern, den Griechen vereinigt zu werden. Dieß war daher auch in jeder Versammlung ihres Parlaments ihre erste Erklärung, worauf der „Lord-Oberkommissär" sie jedesmal wieder heimschickte. Endlich bat die griechische Revolution von 1862 auch den guten Ioniern die Befreiung vom abendländischen Joche gebracht. Die Engländer räumten freiwillig die Inseln, welche sich untes großem Jubel an das arme Griechenland anschloßen, ohne doch das Pa- radies zu finden, vom dem sie so lange geträumt hatten, daher die niedern Klassen nun gegen die Aufwiegler murren. Blühende Landwirthschast, sehr lebhafter Seehandel; Fischerei. Ausfuhr von Oel und Oliven, Obst und Süd- früchten, Korinthen und Rosinen, Seide, Seesalz und Seife; deckt die Einfuhr von Vieh, Holz, Getraide, Ko- lonial- und Fabrikwaaren. Einkünfte ä^Mill. fl.; Staats- schuld 372 Mill. fl. Korfu (13q.m.), Hauptst. von 25,000 E., mit un- geheuern, theilweise nun gesprengten Festungswerken, hat einen sichern Hafen und Univ., sowie viele Volks-, auch Töchterschulen, von Engländern errichtet. — Kepbalonia hat 400 eigene Schiffe. Hauptst. Argostoli, 8000 E., fast zerstört durch das Erdbeben 1867. Zante ist unter allen die lieblichste und fruchtbarste, auch wälderreich, in den Niederungen wie ein großer Weingarten, daher „die Blume der Levante." Hauptst. Zacyntho (Zante), eine fast italienische Stadt mit lebhaftem Handel und Industrie, 20,000 E.

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 610

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
610 Guayana. pischen Pflanzungen, so daß B. schon Hungersnoth gedroht (!) hat. Im S. schweifen Pferde und Rinder halbwild zu Tausenden umher; aber zur Milch werden Ziegen benutzt, und Schweinezucht steht weit über der Schafzucht. — Die Industrie ist noch weit zurück; fast blos Zuckersiedereien, Rumbrennereien, Diamant- schleifereien, Schiffbau und was dazu gehört, Gerbereien und dann noch Banmwollfabriken. Sogar Kleider wer- den in Menge eingeführt. Von Kanälen und Eiseubah- uen (31 M.) ist kaum die Rede. Der Seehandel ist meist in den Händen fremder Kaufleute, und der Binnenhandel sehr erschwert. Ausfuhr (Kaffee, Zucker, Farbholz, Hörner und Häute, Rum, Ipecacuanha, Tabak, Gold, Diaman- ten rc.) 1l2 Mill. fl. gegen Iio Mill. fl. Einfuhr. Han- delsflotte: 775 Schiffe mit 232,000 Tonnen. Staatsauögaben 77 Mill. fl., Einnahmen ungefähr gleich. Staatsschulden 5oo Mill. fl.; das stehende Heer (au 60,000 Mann) und die kleine Flotte machen nur langsame Fortschritte im Krieg gegen Paraguay. (Natio- nalflagge grün mit gelber Wappenraute. Nationalfarbeu grün und gelbe Wappen: eine gekrönte Weltkugel, auf der das Wappen von Portugal.) — Die 20 Provinzen haben gesetzgebende Provinzialversammlungeu. Im Ge- richtswesen bestehen Geschworne, allein mau kaun nicht leicht zu seinem Rechte gelangen. Das Reich ist eine konstitutionelle Erbmonarchie, mit einer aus Senat und Abgeordnetenkammer bestehenden Nationalversammlung. Der Kaiser Pedro Ii. ist ein Mann der Wissenschaft, aber ziemlich machtlos. Die Hoffnung des Staats beruht auf Einführung tüchtiger Arbeitskräfte. Vii. Guayana. § 607. G., das einzige europäische Gebiet Süd-A. 6800 Q.m. (?) liegt nördl. von Brasilien im heißen Klima, zwischen dem Delta des Orinoco und dem des Amassonas. Das Ufcrland ist eine furchtbar heiße Schlammküste

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 194

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
194 Griechen land. Herstellung des byzantinischen Reichs unter griechi- schem Scepter. Gr. hat auf seinen drei Gebieten — Festland (Liva- dien), Morea und den Inseln —, zus. 950 Q.m. 1.350.000 E., worunter 250,000 Albanesen (im N.w. und bis in die Mitte, auch auf einigen Inseln rc.), 30.000 Armenier, dann Wlachen, Bulgaren rc. Die ge- setzgebende Gewalt ruht seit 1864 in Einer Ständekammer. Die zahlreiche Geistlichkeit, reich an Landbesitz und in großer Achtung, bildet eine Nationalkirche, der in Zukunft auch der König angehören muß, unter einem „heiligen Rath;" Klöster noch 132. Missionen suchten das erstor- bene Christenthum zu beleben, fanden aber von Seiten der Geistlichkeit großen Widerstand; dagegen bat sich das literarische Interesse sehr gehoben und die Sprache wird ungemein ausgebildet, nach alten Vorbildern. — Die Inseln sind dem Festlande weit vorangeschritten, als Hauptsitz der mächtig aufstrebenden Schifffahrt und des noch am meisten blühenden Handels. Handelsflotte 4528 Seeschiffe mit 280,000 Tonnen; Flagge hellblau und weiß. Ausfuhr: Rosinen, und Korinthen, Cocons, Feigen, Oliven, Tabak, Weine (süßen Malvasier rc., be- sonders von den Inseln, auch bittere). Aber die Einfuhr von Waizen (! aus Odessa), Eisen und Fabrikaten bei der geringen eigenen Industrie, beträgt fast das Dopvelte (etwa 54 Mill. Fr. gegen 29 Mill. Ausfuhr). Fischerei bedeutend. Der Landhandel leidet durch völligen Man- gel an Straßen; Land- und Seeräuberei gilt noch nicht für schändlich. — Staatsausgaben ungef. 28 Mill. Fr.; Staatsschulden wohl 250 Mill. (statt der 25 kr. gel- tenden Drachme ist nun der Franke eingeführt). Stehen- des Heer von 11,400 Mann; aber nur 36 Kriegsschiffe mit 136 Geschützen. § 452. 1) In Livadien (280 Q..M. mit 325,000 E.): Hauptstadt Atben (Athinä), auf der südöstl. Halb- insel, 1 M. vom Meer, in jetzt öder Küstenebene am Fuße eines 180' h. Felsberges (der Akropolis), zwischen

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 225

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Handel. 225 Ein mächtiger Kaufhof, einer Stadt gleich, mit über 2500 steinernen Gewölben in prächtiger Einrichtung, nebst wohl ebensoviel hölzernen Buden, und eine besondere chinesische Handelsabtheilung geben hier einen Begriff von R.'s Handel. Kasan au der Wolga, ist der Stapelplatz für den Handel mit Sibirien, Ören bürg im S.o. (zugleich Greuzfestung gegen die Kirgisen) für den mit Mittelasien, Astrachan verbindet mit Persien, u. s. w.; von allen diesen Stapelplätzen des russisch-asiatischen Handels strömt denn die Fülle der Waaren in Moskau und Peters- burg zusammen. — Als Knotenpunkt der großen Fluß- und Kanalstraßen des ganzen mittleren N. ist Rybinsk an der oberen Wolga ausgezeichnet: prächtige großartige Einrichtungen, zwar nur 15,000 E., aber über 600 große Handelshäuser, worunter Millionäre, und im Sommer bis auf 150,000 Menschen (die Schiffzieher ein eigenes Volk); flußaufwärts kommen 17—1800 große Schiffe an und werden ans 6000 Barken verladen: ff' bringen beson- ders Korn im Werth von 40—50 Mill. S.-Rbl. und nehmen thalwärts Colonialwaaren und Fabrikate aus Petersburg. Was R. dem Auslande zu bieten bat — es hatte schon (1865) eine Ausfuhr von 209 Mill. Rbl. gegen eine Einfuhr von nur 164 Mill. — ist vor Allem mäch- tige Massen Getraide (wohl l/s der Gesammtansfuhr), dann Rohstoffe wie Holz, Hanf und Flachs, Lein- und Hanfsamen, kurz die Erzeugnisse seines unermeßlichen Acker- landes und Waldes, wie auch der Heerden (Häute, Talg rc.), ferner Eisen und Kupfer, Pelzwerk, Thran, Hausenblase rc. — Sodann von Erzeugnissen der Industrie hauptsächlich grobe sehr gute Leinwand, Segeltuch und sehr starke Taue, gutes Leder (Juften, Saffian rc.), — dieß nach Europa; nach Asien Wollzeuge, Tuche, Baumwvllsammt und Seide- waaren. England ist weitaus der beste Kunde R's. § 462. Wir haben S. 220 den altrnss. Industrie- Bezirk (im mittleren R.) kennen gelernt. Der Land- mann hat ja in R. 8 Monate im Jahr keinen Landbau;

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 249

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Finland. 249 gestreckten Seen, der 75 Q.m. große „Schaima"-See, der dnrch unzählige Wasseradern fast mit dem ganzen Inneren in Verbindung steht, wurde 1856 (nach zehn- jähriger Arbeit) mittelst eines durch die Granitberge ge- gebrochenen Kanals mit dem Finnischen Meere verbun- den. — Die Flusse stürzen oft mit Stromschnellen und prächtigen Wasserfällen aus dem Rande der Felsregion in das niedrige Userland heraus. Am unfruchtbarsten ist Karelien, im S.o., um Wiborg, wo überall Schutt und Felsgesteine den Loden überdecken. — Und doch, so wenig fruchtbarer Boden übrig bleibt, ist der Ackerbau noch bedeutend, auch die Viehzucht im S. nicht unbeträcht- lich. Gerste und Roggen, auch Buchwaizen, selbst Wal- zen im S.w., und Hafer, Erbsen und Kartoffeln, und trefflicher Flachs; dann Holz. Theer und Bretter, und eine ungeheure Menge von allerlei Waldbeeren; Eisen- bergwerke, auch Moor- und See-Eisen; Pelz, Wildbret und Fische, Butter und Wolle; 140 Fabriken und bedeutender Schiffbau. Die Finnen oder Suomalainen (Sumpfbewobner, russ. Tschuden, Fremde) sind zwar ein armes, aber die- deres und offenherziges, gastfreundliches, arbeitsames und tapferes, abgehärtetes Volk, dem aber auch der starre Eigensinn, die Widersetzlichkeit und heimlich brütende Rach- sucht der Rasse anklebt, die sich leicht in Gewaltthaten Luft macht. Zugleich geben sie einen gewichtigen Ernst und eine Bedachtsamkeit kund, die sich oft seltsam ans- nimmt. „Beim Wort den Mann, beim Horn den Och- sen," sagt das sinn. Sprüchwort. Die Sitten des Volkes sind noch ziemlich rein und unverdorben, es ist religiös, ffdoch auch zu Schwärmerei und Aberglauben geneigt. Schon lange knltivirt, hatten sie eine Blüthezeit, da sie selbständige Reiche bildeten (Jugrien, Bjärmien k.) Sie haben starke Neigung zum Gesang, besitzen schöne Volks- lieder von wehmüthig kindlichem Charakter, und dickten solche noch im Stegreif, oft zwei zusammen einander gegen- übersitzend, namentlich die Karelen. Ihre Gesänge sind

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 1108

1874 - Mainz : Kunze
1108 Australien — Kolonien. noch nöthige Wolle fast nur von dort bezogen. Denn die Viehzucht bildet neben dem Bergbau bis jetzt noch die Hauptbeschäftigung der Kolonisten, und große Massen von Wolle, Häuten und Fett werden von dort in den Welthandel gebracht. Vieh findet auf weiteren Strecken, die zum Landbau ungeeignet scheinen, noch reichliche Nahrung, nament- lich das genügsame Schaf, dem die mit Salzpflanzen bedeckten Striche besonders zu- sagen, wie denn die Kolonisten im Innern fast nur auf die Schafzucht augewiesen sind. So bedecken die Squatters (Ansiedler) mit ihren Stationen fast den ganzen Osten. Man zählt jetzt 40 Mill. Schafe, 5 Mill. Stück Rindvieh und G00000 Pferde, die zahlreich nach Indien ausgeführt werden. Mit der Einführung des Kamels — Oberst Warburton z. B. hat bei seiner letzten großen Reise durch Westaustralien 18^/V* Ka- mele als Transportmittel mit vielem Erfolge gebraucht — und des Alpacas sind glück- liche Versuche gemacht worden. Die jährliche Goldausfuhr beträgt etwa 70 Mill. Thl. jährlich; 6/V davon kommen auf die Goldfelder von Ballarat. Nur in Südaustralien ist der Ackerbau (Weizen, Mais, Reis, Tabak, Obst und Südfrüchte, Wein, Zucker, Kaffee:c.) die Hauptnahrungsquelle. Die Fabriken sind noch wenig entwickelt, doch haben sie eine große Zukunft. Die Ausfuhr beträgt jetzt schon mehr als die Einfuhr, nämlich 32 Mill. Pf. St. gegen 28 Mill. Einfuhr, und der Handel Australiens mit Neuseeland, Tahiti, Ostindien, Insel Moritz, Brasilien, und vorzüglich mit dem Mutter- lande Großbritannien ist fortwährend im Zunehmen begriffen. Der Küsten- und Seeverkehr ist sehr lebhaft, der Landverkehr noch zurück, da die Straßen meist schlecht sind. Doch ist bereits eine große Zahl von Eisenbahnen, die in rascher Zunahme begriffen sind, in Betrieb, und Telegraphen verbinden nicht nur die Städte der Süd- und Ostküste, son- dern es ist bereits eine Drahtlinie von Adelaide nach Port Darwin so ziemlich quer durch die Mitte des ganzen Continentö gespannt, ja es ist bereits Aussicht vor- Händen, daß diesem Telegraphen bald eine Eisenbahn folge. Diese Kolonieländer oder Provinzen sind zwar der brittischen Krone unter- worsen, aber beinahe freie Staaten mit englischen Governors oder Statthaltern (von denen der zu Sydney zugleich Generalstatthalter von ganz Australien) und kleinen Garnisonen, da sie fast alle Angelegenheiten selbständig verwalten; Doppelkammern und parlamentarische Ministerien. Es gibt gegenwärtig 6 solcher Kolonien auf dem Coutinente. 1) Neu-Süd-Wales (14500 Q.'Mln., 519000 Bew., wovon 3a Protestanten, V* röm. Katholiken, meist Iren). Am Port Jakfon, nnweit der Botanybai, liegt der Hauptort Sydney mit 135000 E., Universität, Gymnasien und andern Schulen, Kirchen verschiedener Bekenntnisse, Bibelgesellschaft, Theater, Druckereien, Zeitungen, Gasbeleuchtung, botanischem Garten, Landwirthschastsverein, Schiffswerften u. f. w. Haupthandelsstadt. Eine der andern Städte, Namens Paramatta, hat 16000 E.; sie liegt auch an der Jakson-Bai. Bat hur st im Westen. Im Kohlenbezirk am Aus- flnß des Hunter ist ein neues Newcastle entstanden. 2) Victoria (4160 Q.-M, 761000 B.), Australia felix; neben Südaustralien die blühendste Kolonie, namentlich seit den Goldentdeckungen. Melbourne in ro- mantischer fruchtbarer Gegend an der Mündung des Aarra, hat bereits 194000 E.; zweiter Handelsplatz. Geelong. Ballarat 64000 E., durch Eisenbahnen mit Mel- dourne und Geelong verbunden. Sandhurst im Innern 27000 E.
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