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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 2

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Die Wenden zerfielen in mehrere Hauptstmme. Die Wilzen und Lintizen, von den Deutschen gewhnlich Wenden genannt, wohnten zwischen Elbe. Oder und Ostsee und auf den Inseln Usedom, Wollin und Rgen; zu ihnen gehrten die H eveller an der Havel und die Redarier an der Peene. In Mecklenburg und Holstein wohnten die Obotriten und stlich von diesen die Ucker er. An der mittleren Elbe und Oder hatten die Lu sitzer und Daleminzier ihre Wohnsitze und zwischen Saale und Bober die Sorben. 2. Charakter und Beschftigung. Die Wenden waren von mittel-groem, krftigem Krperbau. Ihre braungelbe Hautfarbe, das dunkle Haar und die kleinen, feurigen Augen unterschieden sie wesentlich vou ihren deutschen Nachbarn. Sie waren nchtern und ehrlich, tapfer bis zur Tollkhnheit und gastfrei; Lge und Diebstahl haten sie. Die Wendeu liebten die gemeinsamen An sied lnn gen in Niederungen; hier legten sie ihre ringfrmigen Drfer und Städte an und suchten sie gewhnlich durch Grben, Wlle und Burgen oder Garts (Stargard, Belgard) zu schirmen. In der Mitte der Anfiedlnng befand sich ein freier Platz (Ring). Ihre Wohnungen waren Block- oder Lehmhuser; Menfchen und Tiere wohnten unter demselben Dache. Ackerbau, Viehzucht und Fischerei bildeten die Hauptbeschftigung dieses Volkes. In Blte stand bei den Wenden die Bienenzucht; aus dem Honig wuten sie ein berauschendes Getrnk herzustellen, das sie Met nannten. Ferner finden wir bei ihnen die Anfnge der Gewerbe; sie verstanden die Weberei und Tpferei, und aus Bronze und Eisen ver-fertigten sie ihre Waffen und mancherlei Gerte. An der Ostsee, z. B. in Danzig, in Vineta, das auf Wollttt oder Usedom gelegen war, und spter in Stettin entwickelte sich ein lebhafter Tauschhandel mit Bernstein und den Erzeugnissen des eigenen Landes; ihre Handelsstraen fhrten nach Pommern, Polen und Sachsen. 3, Religion. Ihre Religion war eine Vergtterung der Natur-krfte. Btelbog1) war der Gott des Guten und des Lichtes, Czernybog^) der Gott des Bsen und der Finsternis. Dem Kriegsgotte Radegast zu Ehren fanden feierliche Feste statt; der dreikpfige Gott Triglav wurde als Gott des Himmels, der Erde und der Unterwelt auf einem Berge bei Brandenburg ganz besonders verehrt. Hierhin strmte das Volk in groen Scharen, um sich ans dem Wiehern eines schwarzen Rofses weissagen zu lassen. In Tempeln und Hainen standen die hlichen Gtzenbilder, denen Frchte, Tiere und auch Menschen als Opfer !) Bielbog = weier Gott. Czernybog schwarzer Gott.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 38

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
38 ein weltliches Herzogtum. Im Vertrage zu Krakau wurde Albrecht vom Könige Sigismund von Polen am 8. April 1525 feierlich belehnt. Als Wappen erhielt er einen einkpfigen schwarzen Adler _ die Polen hatten einen weien mit einem S im Brustschild. Herzog Albrecht vermhlte sich mit einer dnischen Prinzessin und grndete zur Frderung der Wissenschaft und als Sttzpunkt der Reformation die Universitt zu Knigsberg. Ihm folgte sein Sohn b) Albrecht Friedrich. 1568-1618. Albrecht Friedrich war erst fnfzehn Jahre alt, als er zur Herrschaft gelangte, dazu krperlich und geistig schwach. Weil er spter in Bldsinn fiel, bernahm die vormundschaftliche Regierung zunchst der Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg, hierauf dessen Sohn Johann Sigismund, der, wie bereits mitgeteilt, mit der lteren, während jener mit der jngeren Tochter Albrecht Friedrichs vermhlt war. Beim Tode des Herzogs (1618) wurde Preußen als polnisches Lehen mit Branden-brg vereinigt. Kurfürst Georg Wilhelm. 1619 -1640. Wahlspruch: Anfang, bedenk das End'." 1. Persnliches. Georg Wilhelm war ein gutherziger, wohl-meinender, aber unselbstndiger Fürst und deshalb am wenigsten geeignet, das Staatsschiff inmitten der Strme zu lenken, die während seiner ganzen Regierung sein Land umtobten; dazu war er bei seiner Thronbesteigung erst 24 Jahre alt. ^Bereits seit einem Jahre wtete der 30 jhrige Krieg, der auch der die Marken unsgliches Elend brachte. Fr so schwierige Zeiten hatte der Kurfürst Georg Wilhelm weder den ntigen Scharfblick, noch die entschiedene Willenskraft. Das fhlte er auch selber; deshalb berlie er die Regierung fast ganz dem katholischen Grafen Adam von Schwarzenberg, der sich im jlichschen Erbfolgestreite groe Verdienste um das Haus Brandenburg erworben hatte und durch Untersttzung des Kaisers das Wohl des Landes zu frdern suchte. Dem Grafen waren aber die Hnde gebunden, weil die Stnde, die infolge mehrfacher Zu-gestndnisse im Besitze bedeutender landesherrlicher Rechte waren, ihm die Mittel verweigerten, seine Plne durchzufhren. 2. Brandenburg während des 30 jhrigen Krieges. Obgleich das Land während des 30 jhrigen Krieges fr neutral erklrt wurde, machten dennoch bald die Kaiserlichen, bald die Dnen und Schweden die Mark zum Kriegsschaupltze.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 204

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
jebes Kind verpflichtet war. vom 6. bis zum 14. Lebensjahre die Schule zu besuchen. Zur Ausbildung tchtiger Lehrer wurden mehrere Seminare eingerichtet. Das preuische Schulwesen stand bald in solch hohem Ansehen, da aus allen Staaten Europas Männer herkamen um es kennen zu lernen. Gymnasien, Real- und Gewerbeschulen entstanden in grerer Anzahl, die Universitt Wittenberg wurde mit der zu Halle vereinigt und 1818 zu Bonn eine neue fr die unter franzsischer Herrschaft aufgehobene Hochschule zu Duisburg er-richtet. 1810 war auf Anregung von Wilhelm von Humboldt die Universitt zu Berlin ins Leben gerufen. Die Universitt zu Frauk-surt a. d. O. wurde mit der Breslauer Jesuiten-Akademie zu einer Universitt verbunden. 4. Die kirchlichen Angelegenheiten. In kirchlichen Angelegen-Helten gelang dem Könige die lange schon erstrebte Vereinigung der Lutheraner und Reformierten zur Evangelischen Landeskirche" oder Union". Den protestantischen Bewohnern des Zillertales ffnete er sein Land und siedelte sie in Erdmannsdorf in Schlesien an. Die Angelegenheiten der katholischen Kirche wurden durch die Zirkumskriptiousbulle de salute animarum" vom Jahre 1821 mit dem .Japfte Pins Vii. geregelt. Die Ordnung der kirchlichen Angelegenheiten wurde zwei Erzbischsen ((Bin und Posemgnesen) und sechs Bischfen (Mnster, Paderborn, Trier, Breslau, Kulm und Ermland) bertragen. Cjn Streit der L^miskte Me^n, welcher zur Verhaftung der Erz-blfchfe Klemens August von Droste-Vischeriug von Eln und Martin Duuiu von Posen-Gnesen fhrte, fand feine Erledigung unter dem Könige Friedrich Wilhelm Iv. 5. Neuordnung des Steuerwesens. Preußen hatte eine Staats-schuld^ von 200 Mill. Talern. Um diese abtragen und die Wunden, die die Kriege dem Lande geschlagen hatten, heilen zu knnen, muten neue Steuerquellen erschlossen werden. Die Grund- und Gebnde-steuer, die bisher das Land zu entrichten hatte, wurde auch den Stdten auferlegt; zu der bereits bestehenden Gewerbe-, Erbschafts- und Stempelsteuer kam eine Klassensteuer. In den Stdten wurde eute Schlacht- und Mahlsteuer erhoben. Die Regelung des Steuerwesens fr den ganzen Staat an Stelle der Territorialwirtschaft trat die Staatswirtschaft -fhrte zur wirtschaftlichen und politischen Einigung. Schon nach zwanzig Jahren war es mglich, die Staatsschuld zu tilgen und mit der Ansammlung eines Staatsschatzes zu beginnen.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 292

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
_ 292 _ die verblendete Anarchisten auf den Fürsten gemacht haben, glcklich ent-gangen. Dem letzten verruchten Anschlage, der kurz nach der kirchlichen Trauung gemacht wurde, ist der König samt seiner jungen Gemahlin nur wie durch ein Wunder entgangen. Im Kriege mit den Vereinigten Staaten von Amerika, der infolge eines Ausstandes auf der Insel Euba seinen Anfang nahm, verlor Spanien den Rest seiner ehemaligen so reichen Besitzungen in Amerika, nmlich Kuba und Portoriko, ferner in Asien die Philippinen. Die Pal au-In s e I n, tue Karolinen und Marianen trat es gegen eine Gelbentschcibigung an das Deutsche Reich ab. xstrtlicn. Die Schaffung des italienischen Einheitsstaates ( ?. 22r) wurde dadurch gefrdert, da Toskana, Parma. Modena und ein Teil des Kirchenstaates sich Sardinien anschlssen. Als dann durch den Frei-scharenfhrer Garibaldi Sizilien und Neapel unter die sardinische Herrschast kamen, infolge des Krieges von 1866* Venedig an Italien siel ^ und nachdem die franzsischen Truppen im Jahre 1870 aus Rom zurckgezogen waren, auch der Kirchenstaat und seine Hauptstadt erobert wurden, war die Einigung Italiens vollzogen. Viktor Emanuel verlegte seine Residenz erst von Turin nach Florenz, hierauf in den Qnirinal zu Rom. Ihm folgte sein Sohn Humbert im Jahre 1878, der sich, wie sein Vater, an sterreich und Deutschland anschlo und dem Dreibunde" beitrat. Als er im Jahre 1900 durch den Dolch eines Anarchisten fiel, folgte ihm sein Sohn als König Viktor Emanuel Ii. Italien leidet unter traurigen wirtschaftlichen Verhltnissen, weshalb viele Bewohner.das Land verlassen, um anderswo als Hndler oder Arbeiter in Bergwerken und Fabriken ihr Brot zu verdienen. Der Papst blieb souverner Fürst und behielt den Leoninischen Stadtteil mit dem Vatikan und der Peterskirche; die ihm angebotene Rente wies er zurck. Auf Papst Pius Ix. folgte im Jahre 1878 Papst Leo Xiii., ein friedliebender, weifer und hochgebildeter Kirchen frst, der der Frderung der Wissenschaften seine volle Untersttzung lieh, und unter dem die Macht und das Ansehen des Papsttums eine ungeahnte Hhe erreichte. Im Jahre 1903 bestieg Pius X. den ppstlichen Stuhl, der mit klarem Blick itnb sicherer Hand^im Geiste seines Vorgngers da Steuerruder des Schiff-leins Petri durch die Wogen lenkt, die es von manchen Seiten bedrohen. 6. Rußland. Nachdem der Krimkrieg (S. 22r>) dem Streben Rulands, seinen Besitzstand in Europa zu erweitern, ein Ende gefetzt hatte, begann die russische Regierung, das Land im Innern zu heben. Die Leib-eigenschast wrbe aufgehoben, Inbnstrie und Hau bei gesrbert, neue Verkehrsweg e geschaffen und fr die Grnbung von Schulen Sorge getragen. Die groe sibirische Eisenbahn verbindet Petersburg mit den Hsen des Stillen Ozeans. Nach Sden und Osten sucht. Rußland seine Grenzen in Asien immer weiter vorzuschieben. Dem Zaren Alexander I., der sich in erfolgreicher Weise an den Befreiungskriegen beteiligte, folgte Nikolaus L, unter dem der Krimkrieg stattfand. An seine Stelle trat sein Sohn Alexander Il (18551881), ein hochherzig angelegter Fürst, der die Leibeigenschaft

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 90

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
90 auch bei seiner Hofhaltung eine grere Pracht als sein Vater entfaltete und fr Kunst und Wissenschaft^ fr Not und Elend eine offene Hand hatte und auf die Verbesserung '&e Heerwesens bedacht war, so wrbe doch auch auf eine weise Sparsamkeit in der Finanzverwaltung geachtet. Die alten treuen Rte behielt er bei, doch gestattete er ihnen nur einen beschrnkten Einflu auf die Staatsgeschfte mtd schrfte ihnen strenge Gerechtigkeit ein. Ich glaube," sagte er eiust zu den in Charlottenburg versammelten Ministern, da das Interesse des Landes auch das meinige ist, und da'ich keines haben kann, das dem des Landes entgegengesetzt wre. Sollten sich beide einmal nicht vertragen, so soll der Vorteil des Landes den Vorzug haben." An der Spitze der Verwaltung und im Mittelpunkte der Geschfte stand der König selber mit seiner unvergleichlichen Arbeits kraft als Selbstherrscher (absoluter Fürst). Sein groes Schaffen und Streben stellte er in den Dienst feines Landes und feiner Untertanen. Als ihm einst eine Gemeinde ihren Dank abstatten wollte, sagte er: Ihr braucht euch nicht zu bedanken ; es ist meine Schuldigkeit, meinen verunglckten Untertanen zu helfen; dafr bin ich da." Indem er sich -während feiner ganzen Regierung durch den von ihm selber ausgestellten Grundsatz leiten lie: Der König ist des Staates erster Diener", verdrngte er gleich anfangs die von Ludwig Xiv. begrndete verderbliche Art des Ab'olntismns und fchnf eine neue Art des absoluten Regiments, die sogenannte ausgeklrte Absolutie." Der erste Schleiche ^irieg. 17401742. 1. Veranlassung. Kurze Zeit nach dem Regierungsantritt Friedrichs starb der Kaiser Karl Vi., ohne mnnliche Nachkommen zu hinterlassen. Nach der sog. Pragmatischen Sanktion sollte ihm seine Tochter Maria Theresia in der Regierung der sterreichisch-nngarischen Lnder folgen. Ihr Erbrecht wurde aber von ihrem Vetter, dem Kurfrsten Karl Albert von Bayern angefochten, der Ansprche auf die ge-famte sterreichische Monarchie erhob und bei Spanien und Frank-reich Untersttzung fand. Da nach dem Aussterben der herzoglichen Familie von Berg der Kaiser das dem Könige Friedrich Wilhelm I. gegebene Versprechen (S. 80 und 86) nicht hielt, versagte auch Friedrich Ii. der Pragmatischen Sanktion seine Anerkennung. Nach dem Aussterben der herzoglichen Familie von Liegnitz, Bricg und Wohlau sollten diese Lnder an Brandenburg fallen.

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 132

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
132 die Hohenstaufen den Ministerialen (Haus- und Hofbeamten) als Reichsbeamten. Auch von einer Reichs st euer konnte nicht die Rede sein. Die Krongter waren bis auf einen geringen Rest als Lehen ver-geben oder verschleudert; die Reichseinknfte bestanden fast nur aus den Ertrgen der Regalien.1) Der Trger der Krone war hauptschlich auf feine Haus macht angewiesen, die er schon besa, und die er zu vergrern suchte. Ii. Kirchliche Verhltnisse. 1. Das Papsttum. Die Kirche gelangte während der Herrschaft der Staufen zu ihrer grten Machtentfaltung. Infolge frommer Gaben und reicher Vermchtnisse gehrte ihr in Deutschland ein Drittel des gesamten Bodens; Bischfe und bte waren zu mchtigen Landesfrsten geworden. Die ppstliche Macht erhob sich der die weltliche, und unter Innozenz Iii. (11981216) erreichte sie auch in staatlicher Hinsicht ihren Hhepunkt, s Gleich Gregor Vif. suchte er die Freiheit und Unabhngigkeit der Kirche durchzufhren, die weltlichen Fürsten von ihr unabhngig zu machen, die Streitigkeiten der Völker zu schlichten und Knigen und Kaisern, die die gttlichen und weltlichen Gesetze bertreten hatten, zu gebieten, den Weg der Verirrung zu verlassen und sich seinen Anordnungen zu fgen. Der franzsische König Philipp U. mute seine verstoene Gemahlin wieder zu sich nehmen und der König Alfons Ii. von Spanien feine unrechtmig geschlossene Ehe auflsen. Den englischen König Johann ohne Land sprach er wegen seines grausamen Vorgehens gegen die Diener der Kirche des Thrones verlustig und verhngte der England das Interdikt. Die Erbin von Neapel und Sizilien, die Kaiserin Kon stanze, erkannte ihn als ihren Oberlehnsherrn an, und als solcher belehnte der Papst Innozenz Friedrich Ii. mit Unteritalien. Die Vereini-gnng Italiens mit Deutschland bekmpfte er mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln, der kaiserliche Statthalter in Rom mute ihm den Lehnseid schwren, und den Kirchenstaat suchte er vollstndig frei und unabhngig zu machen. Er gab die Anregung zum vierten Kreuzzuge. Die Zeit, in der die Kirche den Vorrang der alle weltlichen Reiche erstrebte und umfate, wird die Zeit der Hierarchie genannt. 2. Die Inquisition. Der Papst Gregor Ix. fhrte die Jn-qnifitionsgerichte ein, die die Aufgabe hatten, der Ketzerei, d. i. der Abweichung von der christlichen Lehre nachzuspren, die Irregeleiteten ') Die kaiserlichen Einknfte beliefen sich auf hchstens 50 000 Gulden. Z.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 120

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
120 z ' ; , , . bischof Engelbert von Cln zum Reichsverweser ernannt. Whrend er die Freiheit der Städte gleichwie in Italien zu beschrnken fnchtc, t-, ,;'w anerkannte er auf dem Reichstage zu Maiuz (1235) im Landfriedensgesetz die Erblichkeit und Laudeshoheit der grereu Lehen, wo-. ^ ^ ' ' durch er die Fürsten fr seine Plaue gewann, aber auch die Klein-,:5.. staaterei in Deutschland begnstigte und die Umwandlung der Lehns- - Monarchie in einen Bundesstaat vorbereitete. Zur Aufrechterhaltuug des Landfriedens erheft er gesetzliche Bestimmungen in deutscher Sprache; die deutschen Ordensritter beauftragte er. nach Preußen zu ziehen, um dieses Land fr das Christentum und Deutschtum zu gewinnen. Nachdem der tatkrftige Erzbischof Engelbert von seinen Verwandten ermordet war, nahm Heinrich seinem Vater gegenber eine schwankende Stellung ein; die deutschen Brger fanden an ihm einen Beschtzer und einen Frderer ihrer Bestrebuugeu nach Selbstndigkeit, die lombardischeu Städte einen Verbndeten. Friedrich zog nach Deutschland, nahm seinen Sohn Heinrich gefangen und lie ihn nach Italien bringen, wo er nach sieben Jahren als Gefangener starb. Auf dem uerst glnzenden Reichstage zu Maiuz lie er seinem Sohne Konrad die Nachfolge im Reiche zusichern. Dann kehrte der Kaiser nach Italien zurck, und doch wre seine Anwesenheit in Deutschland, das er nur dreimal und zwar bei seiner Krnung, bei seiner Vermhlung mit Jsabella, der Tochter des Knigs von England, und bei der Wahl seines Sohnes Konrad ans kurze Zeit besucht hat. so notwendig gewesen./ Whrend einige Fürsten und die mchtig aufstrebenden Handelsstdte Hamburg und Lbeck die Kolonisation des Ostens fortsetzten, verwsteten Fehden Stadt und Land, die Raubritter trieben allenthalben ihr Unwesen, und von Osten her waren die Mongolen, ein wilder asiatischer Volksstamm, unter Sengen und Brennen in Schlesien eingefallen. Herzog Heinrich von Schlc-sien stellte sich ihnen bei Liegnitz entgegen, wurde abex besiegt und fand auf dem Schlachtfeld den Heldentod (1241)1 Die" Mongolen drangen nicht weiter vor; sie hatten die Deutschen kennen und frchten gelernt; die abendlndische, christliche Kultur war vor den asiatischen Horden gesichert worden. Unter schrecklichen Verwstungen zogeu sie stch nach Rußland und Poleu zurck. 5. Sein Tod. Im Jahre 1250 rief endlich der Tod den geist-vollsten Herrscher des Hohenstansenhauses, den sechs Kronen ') geschmckt i) Es waren die deutsche, burgnndische, lombardische, rmische, siziliamscho und die vom hl. Grabe.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 122

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
briet) I. Lombarden; Heinrich Vi. Normannen). Deutschen und S laden (Kmpfe Heinrichs des Lwen, Albrechts des Bren, des Deutsch-orbens), Christen tum und Islam (Hhe der Kreuzzugsbeweguug, der Zng Friedrichs 1.) Die Trger dieser Gegenstze sind smtlich groe Persnlichkeiten der mittelalterlichen Geschichte." Das Streben der deutschen Fürsten nach Unabhngigkeit von der Reichs-gewalt, die moralische berlegenheit des Papsttums und dessen Bnnd mit den lombardischen Stdten, den Franzosen und den deutschen Fürsten, sowie das Streben der Kaiser nach einer den kirchlichen Ideen der Zeit widerstrebenden weltlichen Universalherrschaft verursachten den Untergang der Hohenstaufen." ') Der Sturz des Kaisertums und der Zerfall des Reiches, Brgerkriege in Italien und das Hervortreten Frankreichs und Englands waren seine Folgen. Zweiter Abschnitt. Die Kreuzzge und die Kulturzustnde in der Hohenstaufenzeit. A. Die Kreuzzge. (1096 1270.) V I>er erste Kreuzzug. (10961099.) 1. Ursache und Veranlassung. Schon seit den ltesten christlichen Zeiten waren Jerusalem und die anderen heiligen Sttten in Palstina das Ziel der christlichen Waller. Besonders zahlreich wurden die Zge der Pilger, als die hl. Helena, die Mntter Constantins des Groen, die prachtvolle Grabeskirche hatte erbauen lassen. Unter der Herrschaft der Araber, die sich nach Eroberung Syriens zu Herrn des heiligen Landes gemacht hatten (638), sanden die Christen wenig Grnnd zu Klagen; denn auch die Mohammedaner verehrten 'Christas als einen hohen Propheten, zudem brachten die frommen Pilger den Bewohnern Palstinas einen immerhin beachtenswerten Gewinn. Anders wurde es aber, nachdem die Trken (Seldschnken) das heilige Land erobert hatten. Sie bedrckten die einheimischen Christen und die fremden Wallfahrer durch harte Erpressungen und lieen sich die rgsten Mihandlungen zu schulden kommen. Die Klagen der Christen des Morgenlandes waren auch nach dem Abendlande gedrnngen, und als die Trken die Stadt Constantinopel bedrngten, beschlo bereits der Papst Gregor Vii. zu ihrer Hilfe ein Heer auszursten; doch der Streit mit Heinrich Iv. hinderte ihn an der Ausfhrung seines Planes. Sein Nachfolger, Papst Urban Ii., nahm ') Zurbouseu, Repetitionsfragen.

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 193

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
193 Albrecht Ii. (1438-1439.) Albrecht Ii. hat von allen Kaisern die krzeste Zeit die Kaiserkrone getragen. Er war ein einsichtsvoller Fürst, der mit fester Hand die Zgel der Negierung ergriff. Seine Plne, Deutschland im Innern und nach auen hin den Frieden zu bringen, konnte er nicht verwirklichen; dagegen vereinigte er die luxemburgische Hausmacht (Ungarn, Bhmen, Mhren, Schlesien und die Lausitzen) mit der habsburgischen. Er starb schon im zweiten Jahre seiner Regierung, als er krank aus einem Kriege gegen die Trken, die in Ungarn eingefallen waren, zurckkehrte. Sem Tod wurde aufs tiefste im ganzen Reiche betrauert. Seit Christi Geburt," sagt ein Chrouist, ist kein König von vornehm und gering, von reich und arm so beklagt wurden, wie König Albrecht." Friedrich Iii. (Iv.) (1440-1493.) L Seine Person. Friedrich hatte manche gute Eigenschaft, er war friedliebend und bedchtig und wohl darauf bedacht, die kaiserlichen Rechte zu hten, aber es fehlte ihm die rechte Schaffenskraft und Schaffens-lust. Trotz seiner langen Regierung von 53 Jahren die lngste in der deutschen Kaisergeschichte hat er fr das Reich nichts Wesentliches getan, und doch wre zu seiner Zeit ein willensstarker und tatkrftiger Fürst sr Deutschland so notwendig gewesen. An Stern-deuterei und der Sucht, Gold zu machen, fand er mehr Freude, als an der Arbeit fr das Wohl des Reiches. Auf einem Reichstage soll er einmal eingeschlafen und von einem Ritter in nicht gerade liebenswrdi-ger Weise geweckt worden fein. 2. Zustand des Reiches. In Deutschland herrschte allenthalben Krieg und Fehde. Die S o est er Fehde, die 144,5 zwischen dem Erz-bischof Dietrich von Cln und der Stadt Soest in Westfalen entbrannte und als die blutigste des Mittelalters gilt, die mnsterische und Mainzer Stiftsfehde und andere brachten Tod und Verwstung der weite Luderstreckeu des nordwestlichen Deutschlands; in Sddeutsch-land brach von neuein ein groer Stdtekrieg los, bei dem die schwbischen Städte der Macht der Fürsten unterlagen, jedoch ihre Un-abhngigkeiten behaupteten. In Bhmen und Ungarn wurden einheimische Fürsten als Herrscher aufgestellt, im Norden und Nordosten brckelte ein Stck nach dem anderen vom Reiche ab und kam unter fremde Herrschaft. Das Ordensland Preußen wurde zum Teil von den Polen in Besitz genommen, zum Teil von ihnen abhngig Brockmann, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 1z

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 242

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
242 Geistlichkeit und dem christlichen Volke war eine religise Erschlaffung eingetreten, die die verderblichsten Folgen nach sich ziehen sollte. Das Ansehen des ppstlichen Stuhles war durch die laug-wierigeu Kriege und wiederholten Streitigkeiten mit den Kaisern, durch den Aufenthalt der Ppste in Frankreich und durch das Schisma arg erschttert. Die hhere Geistlichkeit, Bischse und Domherren, wurde oft mehr mit Rcksichten anf Geburt, als nach Verdienst und* Wrdigkeit gewhlt. Kirchliche Psrude wurden au Knaben und Jnglinge vor Empfang der Weihen vergeben und zwei und mehrere Bistmer einem Bischof bertragen. Unter der hheren wie unter der niederen Geistlichkeit, die in ihrer wissenschaftlichen Bildung hinter den Forderungen der Zeit zurckgeblieben war,') hatte die Verweltlichuug weit um sich gegriffen, und mit dem kirchlichen Sinn war auch die kirchliche Zucht mehr und mehr verfallen. Die Fürsten strebten nach vollstndiger Unabhngigkeit (Abfllt-tismns), die Reichsritter und Reichsstdte lagen mit den Reichsfrsten im Streit. Der groe Reichtum vieler Klster und Bischofssitze weckte den Neid und die Habsucht der Fürsten, der Ritter und des Volkes, das in Unwissenheit dahinlebte und unter dem Drucke der Ab-gaben und Frondienste schwer zu leiden hatte. Der Humanismus, der mit seinen heidnischen Anschanuugeu der Kirche feindlich gegenberstand, suchte seinen Einflu besonders anf die Kreise der Gebildeten auszuben. Spottschriften, die die sozialen Zustnde damaliger Zeit geielten, trugen nicht wenig zur Erregung der Gemter bei. Auch in den Klstern wurden nicht berall die strengen Vor-schristen der Ordensregel beobachtet. Die Kirche war anf den Konzilien zu Pisa, Konstanz und Basel eifrig bemht gewesen, die vorhandenen bel abzustellen; auch fehlte es nicht an frommen und gebildeten Geistlichen, die die Gebrechen der Kirche zu heilen suchten. Aber bevor die begonnene Verbesserung au Hanpt und Gliedern" durchgefhrt war, entstand in Deutschland eine religise Bewegung, wodurch die Kirche einen groen Teil ihrer Angehrigen verlor. d. Die Veranlassung. Der kunstsinnige Papst Julius Ii. hatte deu Plan gefat, die baufllig gewordene Peterskirche tu Rom durch einen groartigen Prachtbau zu ersetzen; allen Christen des weiten Erd- *) Vergleiche die Briefe der Dunkelmnner".
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