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1. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 115

1874 - Mainz : Kunze
— 115 — südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings- straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg) im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha- sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün- dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich- teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli- mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win- ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung: nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden. Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver- weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische, in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten *) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee; dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees. **) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch- land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita- rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver- wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen und außen drohenden Verfall abzuwenden. 8*

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

5. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 174

1907 - Detmold : Meyer
174 volle Kirchen, wie die Peterskirche, und beherrschten von hier aus die katholische Welt. Diese Denkmäler des Altertums und des Mittelalters umgibt jetzt eine neue Stadt mit regem Handel und Verkehr. In Unter- italien finden wir die größte Stadt des Königreichs, Neapel, mit 565 000 E. Es liegt am Ufer eines herrlichen, blauen Meerbusens, in einer ungemein fruchtbaren Ebene, und treibt einen bedeutenden Handel. d. Der Vesuv. In der Nähe von Neapel erhebt sich der 1300 m hohe Vesuv, ein feuerspeiender Berg. Es ist ein steiler Kegel, der mit grauer Asche und schwarzer Lava bedeckt ist. In die Spitze des Kegels ist der tiefe Krater eingesenkt, aus dem fast fortwährend Dampswolken aufsteigen. Bis zum Jahre 79 n. Chr. wußte man nicht, daß der Vesuv ein Vulkan sei. An seinem Fuße waren darum Städte und Dörfer entstanden. In diesem Jahre aber erfolgte ein furchtbarer Ausbruch von Asche und Lava, unter welcher die Städte Herkulanum, Pompeji und Stabiä begraben wurden. Seitdem ist der Vesuv mit kurzen Unterbrechungen bis heute tätig geblieben. Pompeji hat man zum großen Teil neuerdings wieder ausgegraben. 4. Die Inseln Italiens. Die beiden größten Inseln Italiens sind Sizilien und Sardinien. Beide sind gebirgig; aus Sizilien liegt der 3300 m hohe Vulkan Ätna, der seit den ältesten Zeiten der Geschichte seine Um- wohner durch seine Ausbrüche beunruhigt hat. Die Hauptstadt Palermo liegt an der Nordküste Siziliens, die Stadt Messina, welche viel Apfel- sinen ausführt, an der nach ihr benannten Meerenge. Nördlich von Sizilien liegen die Liparischen Inseln mit einem täugen Vulkan und im Norden zwischen Korsika und Italien die eisenreiche Insel Elba, welche Napoleon I. 1814 zum Aufenthalt angewiesen war. Korsika selbst ist französisch, und die Felseninsel Malta, südlich von Sizilien, gehört den Engländern. 5. Die Bewohner Italiens sind fast alle römisch-katholisch und reden eine einheitliche Sprache. Sie sind aber aus einer Mischung vieler Völker entstanden, die im Lause der Zeit in die Halbinsel eingedrungen sind. Zuerst kamen von Süden die Griechen und von Norden die Kelten; dann eroberten germanische Völker, Goten und Langobarden, das Land. Im Mittelalter setzten sich im Süden Normannen und Araber fest. Im Lande bildeten sich viele Einzelstaaten, von denen die Republiken Genua und Venedig durch ihren Seehandel mächtig wurden. Sie waren die Ver- mittler des Handels zwischen Morgen- und Abendland. Als aber Amerika und der Seeweg nach Indien entdeckt waren, schlug der Handel eine andere Richtung ein, und Italien verlor seine Bedeutung. Eine neue Blütezeit brach jedoch an, als nach Herstellung des Suezkanals der Handel nach Indien und Ostasien wieder den Weg durch das Mittelmeer nahm. Gleichzeitig wurde nach jahrelangen Kämpfen die Einigung Italiens herbei- geführt, indem im Jahre 1870 die Stadt Rom besetzt und zur Hauptstadt des Königreichs gemacht wurde. 6. Erwerbsquellen. Die wichtigste Erwerbsquelle für Italien ist der Ackerbau. Große Mengen der erzeugten Garten- und Feldfrüchte ge- langen auch zur Ausfuhr; doch könnte das Land noch bedeutend mehr davon hervorbringen. Die Gewerbtätigkeit tritt dagegen zurück. Es fehlen dem Lande die Kohlen. Auch an Holz ist es arm; der Wald ist zum großen Schaden des Landes fast ganz verschwunden. Der Hauptsitz der Industrie ist das Poland, wo die Alpenwässer vielfach die erforderliche Triebkraft liefern. Hier blüht Seidensabrikation, Wollspinnerei und Weberei.

6. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 164

1907 - Detmold : Meyer
164 Teppiche, Spitzen und Damaste, im Berglande solche für Waffen und andere Metallwaren. Außerdem blüht in Belgien die Glassabrikation, die vorzügliches Spiegelglas liefert. Die blühende Industrie hat einen leb- haften Handel hervorgerufen. Dieser wird durch die schiffbaren Flüsse und mehrere Kanäle begünstigt. Zudem hat Belgien das dichteste Eisen- bahnnetz unter allen Ländern der Erde. Die Schelde öffnet mit ihren Mündungen den Weg zum Meere; doch besitzt das Land keinen guten Seehasen, da die Küste von Dünen begleitet wird. 5. Bewohner. Im Süden Belgiens wohnen Wallonen. Sie sind den Franzosen verwandt und reden die französische Sprache. Den Norden des Landes bewohnen die Flamen oder Vläminger, welche eine dem Holländischen verwandte Mundart reden. Die amtliche Sprache ist die französische, doch ist Vlämisch und Deutsch gesetzlich gleichberechtigt. Belgien ist von den europäischen Staaten für neutral erklärt. Gewerbe und Handel haben eine starke Verdichtung der Bevölkerung bewirkt. Belgien ist das dichtest bevölkerte Land Europas; 228 Menschen wohnen aus 1 qkm, doppelt soviel als bei uns. 6. Städte. Die Hauptstadt des Landes ist Brüssel. Es liegt in der Mitte des Landes und hat */2 Mill. E. Unter seinen zahlreichen Erzeugnissen haben die Brüsseler Spitzen einen Weltruf. Der wichtigste Handelsplatz ist Antwerpen an der Schelde (300 000 E.), welche bis hierher noch von großen Seeschiffen befahren werden kann. Die Stadt ist zum Schutze des Landes stark befestigt. An der Küste liegt das See- bad Ostende, zugleich ein wichtiger Übersahrtsort nach England. Mittel- punkt der Weberei ist Gent. An der Maas liegen die Hütten- und Berg- baustädte Lüttich und Namur (namühr). 10. Luxemburg. Luxemburg ist ein selbständiges Großherzogtum. Es ist von Deutsch- land, Belgien und Frankreich eingeschlossen, gehörte bis 1866 zum Deutschen Bunde und wurde dann für ein neutrales Land erklärt. Die fast aus- schließlich katholischen Einwohner sind deutschen Stammes. Sie treiben Landwirtschaft, Obst- und Weinbau, zum Teil auch Bergbau auf Eisen. Hauptstadt ist das früher stark befestigte Luxemburg. 11. I>ie Britischen Inseln (314 000 qkm, 44 Mill. E.). 1. Lage. Die Britischen Inseln umfassen zwei große Inseln, Groß- britannien und Irland, und viele kleine, welche zum Teil zu Gruppen vereinigt sind; die größten derselben sind die Hebriden im Nordwesten und die Orkney- (orkne) und Shetlands-(schetländs) Inseln im Norden von Großbritannien. Der südliche Teil von Großbritannien heißt Eng- land , der nördliche Schottland. Die Westküsten der Inseln bespült der Atlantische Ozean. Die Nordsee trennt Großbritannien von Skandinavien, Dänemark, Deutschland, Holland und Belgien. Der Kanal scheidet es von Frankreich. Nordsee und Kanal sind durch eine 30 km breite Meeres- straße verbunden, die von den Engländern Straße von Dover, von den Franzosen Straße von Calais (kaläh) genannt wird. — Die Küsten der Inseln sind an der atlantischen Seite sehr zerrissen; zahlreiche schmale Busen dringen in das Land ein und bilden langgestreckte Halbinseln. 2. Klima. Die Britischen Inseln haben ein ausgeprägtes Seeklima.

7. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 138

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
188 Vertikale Gliederung Europas. §. 44. Lage Theil nehmen und an Mannichfaltigkeit des Culturlebens den Län- dern an der Peripherie nicht nachstehen, was in Asien keineswegs der Fall ist. Zu den allgemeinen Vorzügen der horizontalen Gliederung Euro- pas kommen noch zwei besondere hinzu: die Gestaltung seiner Nord- seite und die Beschaffenheit und Lage seiner Inseln. Denn die Nordseite Europas hat durch die Bildung zweier Binnenmeere, der Nord- und Ostsee, sowie des tief einschneidenden weißen Meeres, der bedeutenden Halbinseln und zahlreichen Inseln einen wesentlichen Vorzug vor der wenig gegliederten Nordseite Asiens, die von der höher entwickelten Südseite Asiens durch das nomadisch gebliebene Centralasien getrennt ist. — Und mehr noch als in den halb getrennten Gliedern des Stammes zeigt sich in den ganz getrennten, den Inseln, die glückliche Grundgestaltung unseres Erdtheiles. Es sind keine isolirte, schwer zu- gängliche, dem Ackerbau hinderliche Felsenklippen, sondern abgesprengte Glieder des Continents, in dessen Bereich sie liegen, und Stationen für den Verkehr und die Ausbreitung der Cultur, die, bei der günstigen Bildung der Oberfläche, auf ihnen selbst (England, Sicilien, Seeland) ihren Sitz aufgeschlagen hat. Durch diese den Continent gleichsam tra- bantenartig umgebenden Inseln ist das System der Gegengestade nicht nur räumlich verdoppelt, sondern auch intensiv unendlich reicher ausge- bildet. Solche Jnselbildung fehlt Afrika fast gänzlich, und die im Süden Asiens hat für den Continent keine Bedeutung; vgl. §. 14. §. 44. Vertikale Gliederung Europas. Eine noch unendlich größere Mannichfaltigkeit als in der ho- rizontalen Bildung der Oberfläche Europas zeigt sich in der verti- kalen Gliederung derselben. Wie dort ein Marimum der Berührung von Land und Meer, so erscheint hier ein hochgesteigertes Durch- einandergreifen aller Hauptformen Der Bodenbildung (von Hochgebirgsland, Mittelgebirge, Tiefebene, Tafelland, Stufen- land) als das Charakteristische von Europa. Fast nirgendwo findet ein Vorherrschen irgend einer massenhaften Bilvung Statt, wie in Asien, welches ebenfalls eine reiche plastische Gliederung hat, jedoch mit colossalen Dimensionen der einzelnen Formen. In Europa findet sich die Plateauform nur in sehr beschränktem Maße, auch die des Hochgebirgsland es kömmt weder in so bedeutender horizon- taler Ausdehnung, noch in so ansehnlicher vertikaler Erhebung vor, wie in Asien und Amerika, und ist allenthalben von Stromthälern und Niederungen durchbrochen, wodurch sie leichter zugänglich und von der Civilisation bequemer zu bewältigen ist, als ähnliche Formen in andern Erdtheilen. Vorherrschend ist in Mittel- und Süd-Eu-

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 132

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
132 Die westliche Wüste. §. 39. Sande verschlungen, künstliche Brunnen spendeten schon bei sehr geringer Tiefe (6—8') Wasser und so bildeten sich Culturstellen, vorzugsweise am Ost- und Nordostrande der libyschen Wüste. Der östliche Oasenzug, parallel mit dem untern Laufe des Nils, auch die ägyptische Oasenkette genannt, enthält die süd- liche oder große Oase, und die nördliche oder kleine, beide von sehr geringer Breite, aber verschiedener Länge (22 M. und 4 M.). Der nordöstliche Oasenzug beginnt, im O. sich an den vorher genannten fast im rechten Winkel anschließend, mit der Oase Siwah (dem Ammonium der Alten) und endet im W. mit der Oase Fezzän, welche politisch zu Tripolis, also zum türkischen Reiche gehört und den Mittelpunkt des Verkehrs zwischen dem Osten und Westen Nordafrikas, zwischen Kairo und Marokko bil- det. Die Bewohner der Hauptstadt Murzuk sind dadurch die thätigsten und unternehmendsten Kaufleute des nördlichen Afrikas geworden. 2. Die westliche Wüste (Sahel). Die größere, westliche Hälfte der Wüste, welche von der Oase von Fezzän bis zum atlantischen Oceau reicht, erfuhr in Folge jener Richtung der Winde und Stürme von O. nach W. eine außerordentliche Anhäufung des Flugsandes gegen die Meeresküste hin, wodurch sich nicht allein die höchsten Dünen der Erde (bis 400' am Cap Bojador) gebildet haben, sondern auch eine subma- rine Fortsetzung des „Wandermeeres" (wie die Araber die Wüste nennen), eine ausgedehnte Sandbank, welche die Küste von der Seeseite her unnahbar macht und schon vielen Schiffen den Unter- gang brachte. Eine nähere Keimtniß der westlichen Sahara hat gezeigt, daß auch diese Hälfte des vermeintlich ununterbrochenen Sandmeeres begünstigte Landstriche hat, daß auch hier, wie in der östlichen Hälfte (s. S. 131) Berge mit Ebenen wechseln, Wasser und Pflanzenwuchs an vielen Stel- len die Eristenz von Viehheerden und Nomadenvölkern möglich machen und der Austausch der einheimischen Produkte gegen die Waaren Euro- pas und des Sudan sogar einen lebhaften Handelsverkehr begründet. 8. 40. Die afrikanischen Inseln. A. Im atlantischen Ocean oder die weftasrikauischen Inseln: 1. Die (9) Azoren, d. h. Habichtsinseln (*/* Mill. kathol.

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 83

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Ostküste Arabiens. §. 26. 83 madisches. Noch heute besteht die Bevölkerung Arabiens hauptsächlich aus herumftreifeuden Beduinen (Kindern der Wüste), welche unter einzelnen Sheiks, zum Theil ohne alle Bildung leben in Hütten, die mit Palmblättern oder Ziegenhaar überdeckt sind, hauptsächlich von Milch und Datteln und sich mit kriegerischen Raubzügen beschäftigen, weshalb sie mit andern „Tribus" in beständiger Fehde leben und von den Kara- vanen gefürchtet sind. Ueber den bedeutenden Handel, der sich an die Pilgerungen nach den heiligen Oertern knüpft, s. S. 84. Dagegen ist Arabien gleichsam ein negativer Mittelpunkt der Industrie, denn gegen diese, wie gegen jedes Handwerk, herrscht bei den Arabern eine entschiedene Abneigung; von hier aus aber sowohl nach dem Orient (über Indien, China bis Japan) als nach dem Occident (über Aegypten, Europa bis zu den Niederlanden und Großbritannien) nimmt die Industrie in steter Pro- gression zu. 1. Dieostküste Arabiens zerfällt in zwei ungleiche Theile: der kleinere, südliche (die Landschaft Oman) liegt außerhalb des persischen Meerbusens, der größere, nördliche (terra Inooz- nita) wird von diesem Busen berührt. Der Eingang zu dem Golf ist sehr schmal (die 4 Meilen breite Straße von Ormuz) und seit Jahrtausenden von Piraten erschwert worden, bis in jüngster Zeit die Engländer zur Behauptung der Freiheit der Schifffahrt die per- lenreiche Inselgruppe der Bahrain-Inseln jenseits des Einganges besetzt haben. — Der Südostwinkel der Halbinsel oder die Land- schaft Oman bildet den Haupttheil der Besitzungen des Imams von Maskat, der auch die gegenüberliegende persische Küste be- herrscht. Nach dem Tode des letzten Imams sind seine asiatischen Provinzen unter zwei seiner Söhne vertheilt worden, während ein dritter Sohn die bisher zu Maskat gehörige afrikanische Küste von Zanguebar erhielt. 2. Den größten Theil der sehr einförmigen Südküste Ara- biens am offenen Occan nimmt die Landschaft Hadhramaut ein mit einer geringen Anzahl kleiner Städte; im Westen liegt Aden, eine kleine vulkanische Halbinsel mit dem Hafen gl. N., das Gibraltar des Orients, welches die Briten in Besitz genommen haben 0839), um die indischen und arabischen Gewässer und na- mentlich den Zugang zu der beschwerlichen Straße von Bab-el-Mandeb (d. h. Pforte der Gefahr) zu beherrschen. Als Vorwerk und Er- gänzung haben sie jüngst (1857) auch die nackte Felseninsel Pe- rim') wegen ihres vortrefflichen Hafens occupirt, um von ihr aus die beste Einfahrt in den arabischen Meerbusen zu überwachen. ') S. Petermann's Mittheilungen, 1858, S. 163, 6 *
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