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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 145

1855 - Mainz : Kirchheim
145 36. Dampfmaschinen und Eisenbahnen. In einem offenen Gefäße kann das Waffer nur bis zum Sied- punkte erwärmt werden. Wenn man aber Wasser in einem geschlosse- nen Gefäße erhitzt, so daß die gebildeten Dämpfe nicht entweichen können : dann nimmt die Hitze des Wassers immer zu, und die einge- schlossenen Dämpfe nehmen eine große Spannkraft an, erreichen endlich eine furchtbare Stärke und werden bei den Dampfma- schinen angewendet. Die Wirkung einer Dampfmaschine ist also Folge der großen Spannkraft des eingeschlossenen, sehr erhitzten Wafferdampfes. Die Erzeugung dieses Dampfes geschieht in dem eisernen Dampfkessel, dessen Form sehr verschieden ist. Damit schnell eine große Menge Wassers in Dampf verwandelt werden kann, so ist der Kessel ganz vom Feuer umgeben. Aus dem Dampfkessel wird der Dampf durch eine Röhre nach der Maschine geleitet. Die Maschine ist entweder eine stehende, wie z. B. bei Dampfmühlen und Dampfschiffen, oder eine bewegliche, was bei den Locomo- tiven der Eisenbahnen der Fall ist. Das Brennmaterial für Dampf- maschinen ist in der Regel Steinkohle. Die Erfindung dieser Ma- schinen ist für die Gewerbe von großer Wichtigkeit; sie ersetzen Hunderttausende von Menschenhänden und Tausende von Zug - und Lastthieren; sie machen den Schiffer von Wind und Strömung unab- hängig; sie setzen Mühlen in Bewegung, wenn auch der Mühlbach verfiegt oder auf den Grund gefroren ist; sie überwinden sede Last mit Leichtigkeit und durch die Eisenbahnen sede Entfernung mit großer Geschwindigkeit. Ich will euch von den Eisenbahnen, welche als die wich- tigste Erfindung der neuesten Zeit angesehen werden müssen, in Kürze Einiges erzählen. Die Eisenbahnen find möglichst wagrechte Straßen, auf welchen zwei künstliche, von Schmiedeisen gefertigte Geleise oder Schienen fortlaufen, die in allen Punkten gleichweit von einander abstehen. Diese Schienen ruhen in dem Einschnitte eiserner Sättel; die Sättel aber find auf Eichenholzschwellen befestigt, die quer unter der Bahn liegen. Der Raum zwischen den Schienen ist so mit Kies gefüllt, daß dieselben nur wenige Zoll hervorstehen. Bei der Er- bauung einer solchen Eisenbahn wird der Kostenaufwand oft sehr ver- mehrt, weil man den Weg, so viel als möglich, wagrecht herstellen muß; denn man hat noch kein Mittel gefunden, den Dampfwagen und den ganzen schweren Bahnzug bei schneller, bedeutender Steigung bergauf zu treiben oder ihn bergab gehörig zu hemmen. Bei dieser Herstellung müssen Hügel geebnet, Berge durchbrochen werden (da- durch entstehen Tunnels); es müssen Vertiefungen ausgefüllt und tiefe Thäler mit Bogengängen, welche man Viaducte nennt, über- baut werden. Die Wagen, welche zur Fahrt auf solchen Straßen bestimmt sind, haben gußeiserne Räder mit einem vorspringenden Rande, durch welchen sie stets auf senen Geleisen gehalten werden. Der Dampfwagen, auf welchem die Dampfmaschine sich be- Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 4 g

2. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 219

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Rudolf von Habsburg. 219 nur Ungarn mit Deutschland, sondern gebot Einhalt auch der französi- schen Macht im Westen und im Süden, sowie der türkischen im Osten; es hat Deutschland vielmal gerettet. Nach seinem Siege über Ottokar stellte Rudolf den Landfrieden mit Nachdruck her; bei dem Falle der Hohenstaufen hatten die Herren von Wirtenberg, Baden, Helfenstein, Montfort u. a. von den königlichen Rech- ten an sich gerissen, so weit sie mit ihren räuberischen Händen zugreifen konnten; Rudolf verlangte Herausgabe des Geraubten und erzwang sie; am meisten machte ihm der Graf Eberhard von Wirtenberg zu schaffen, der ihn auch an der Wiederherstellung des Herzogthums Schwaben, mit dem Rudolf einen seiner Söhne belehnt hätte, verhinderte. Selbst mit einigen Städten hatte er zu thun, welche sich keine Reichsvögte gefallen lassen wollten; zudem war ihnen die Steuer zuwider, die ihnen der König auflegte; denn da das Reichsgut größtentheils abhanden gekom- men war und die Fürsten nicht besteuert werden konnten, mußte Rudolf die Städte, die Kaufleute und den Klerus in Anspruch nehmen, die ihm auch wirklich am meisten zum Danke verpflichtet waren. Nach Italien zog Rudolf nicht; er verglich es mit der Löwenhöhle in der Fabel, bei der wohl viele Fußftapfen hinein, aber wenige heraus führen, und überließ die Italiener ihren eigenen Kriegen. Ebenso unter- nahm er auch keinen Kreuzzug, obwohl er ein eben so ritterlicher als religiöser Herr war; er hatte 1276 den 16. Oktober in Lausanne zwar das Kreuz genommen, als er dort mit Papst Gregor X., welcher das Kreuz predigte, zusammen kam, fand es aber doch nothwendiger Ruhe und Ordnung in Deutschland zu erhalten und dessen Gränzen wiederher- zustellen. Die Herzoge von Savoien waren besonders mächtig gewor- den und herrschten bereits vom Genfersee bis über Bern hinunter. Dreimal zog Rudolf gegen diese neue Macht, brachte die dem Reiche entfremdeten Städte Laupen, Milden, Peterlingen, Murten an dasselbe zurück und schützte die Bischöfe von Lausanne und Genf, so wie den im burgundischen Besannen (Bisanz bei unfern Vorfahren, welche fremde Namen sich mundrecht machten, wie es jetzt Engländer und Franzosen thun); nur Bern, das ihn durch Vertreibung der Juden geärgert hatte, belagerte er vergeblich, brachte es aber doch zur Nachgibigkeit. Unver- rückten Blickes beobachtete er die Franzosen, denn er durchschaute bereits ihre Absicht sich auf Kosten Deutschlands zu vergrößern. Deßwegen hatte er den Plan entworfen, zwischen Frankreich und Deutschland ein neues Königreich Burgund zu stiften, das er einem seiner Söhne zu verleihen gedachte, allein ehe er dies ausführen konnte, überraschte den ächtdeutschen König der Tod. Auf der Burg von Germersheim saß im Juli 1291 der alte Herr beim Schach, seinem Lieblingsspiele; sein Angesicht war leichenblaß, und

3. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 259

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Johannes Xxiii. und Herzog Friedrich von Oesterreich. 259 Hußen nur Sicherheit auf der Reise zu, und konnte ihn in keinem Falle dem Urtheile des Koncils und dem Gange der Gesetze entziehen. Glei- ches Schicksal erlitt am 30. Mai 1416 Hieronymus von Prag, Hußens Freund, welcher in seinem Widerspruche gegen die Kirche noch weiter gegangen war und die Strafe durch trotzigen Uebermuth herausgefordert hatte; denn er hatte widerrufen und den Widerruf zurückgenommen, war in die Nähe von Konstanz gekommen und hatte das Gericht des Koncils verlangt, war wieder entflohen und als Gefangener nach Konstanz ge- liefert worden. Johannes Xxiii. und Herzog Friedrich von Oesterreich. Johannes Xxiii. war nur widerstrebend nach Konstanz gegangen, Gregor Xii. beschickte das Koncil durch einen Kardinallegaten und dankte alsdann ab, als er auf diese Weise gewissermaßen anerkannter Papst war, Benedikt Xiii. wurde abgesetzt, als er sich durchaus zum ehrenhaften Rückzuge nicht verstehen wollte, und Johannes Xxiii. er- klärte sich wenigstens auf das Andringen des Koncils und des Kaisers zur Abdankung bereit, obwohl er als Papst war anerkannt worden. Er schmeichelte sich wohl, man werde ihm um so eher wieder huldigen; als er aber die Stimmung der Versammlung und des Kaisers (der unauf- hörlich von ihm Geld entlehnen wollte) gegen sich sah, versuchte er es durch andere Mittel den päpstlichen Thron zu behaupten. Er verband sich mit Herzog Friedrich von Oesterreich, der den Kaiser haßte, welcher seinerseits eifrig bemüht war dem Herzoge Feinde zu erwecken. Johan- nes Xxiii. besaß viel Gold, Friedrich viele streitbare Männer; die Großen des Reiches fürchtete Friedrich nicht und mit den Schweizern hatte er den Frieden auf 50 Jahre verlängert. Abgeredeter Weise ent- floh der Papst als Reitknecht verkleidet aus der Stadt; auch der Herzog ritt fort, als ihm das Gelingen der Flucht des Papstes gemeldet wurde, und nun sollte Deutschland durch die beiden Herren der Schauplatz eines großen Krieges werden. Doch Kaiser und Koncil blieben fest; es bannte den Papst, den Herzog und ihre Helfershelfer, und Sigismund that sie in die Acht. Johann fand nirgends Anhang, auch Friedrich wurde von den Seinigen verlassen, die österreichischen Vorderlande fielen fast sämmt- lich in die Gewalt seiner Feinde. In der Schweiz griff Bern zu und riß die andern Kantone mit sich fort, denn sie wollten nicht alles an Bern kommen lassen, welchem der Kaiser für einige tausend Gulden den Besitz alles dessen zugesichert hatte, was es von dem Herzog erobern würde. So wurde der schöne Aargau, die Wiege des Hauses Habsburg, eine bernische und eidgenössische Vogtei; denn die Schweizer nahmen schon keine eroberte Landschaft oder Stadt mehr in ihren Bund auf, sondern 17«

4. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 269

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Friedrich Iii. Das Koncil von Basel. Der alte Züricher Krieg. 269 Friedrich Hi- (1440-1493). Er war Neffe Albrechts und Herzog von Steyermark und Kärnthen; von Charakter war er sanft und friedlich, ein enthaltsamer, mäßiger Mann, eine große Seltenheit Ln jener Zeit; aber an Thatkraft und Muth ge- brach es ihm, vielleicht zu seinem Glücke; er schien bestimmt, viele große Dinge zu erleben, aber keine zu thun. Das Reich ging unter ihm sei- nem Zerfalle unaufhaltsam entgegen. Das Koncil von Basel (1431-1449). Dasselbe war berufen worden, um die Reformation an Haupt und Gliedern, welche man zu Konstanz begonnen hatte, fortzusetzen und zu voll- enden. Die Hauptarbeit desselben, die Versöhnung der Hussiten mit der Kirche, ist bereits erzählt. Es gerieth bald in Zwiespalt mit Papst Eugen Iv., indem es sich wirklich gegen den Papst zu eigenmächtig be- nahm. Er verlegte dasselbe nach Ferrara, dann nach Florenz; aber viele Abgeordnete des Koncils blieben in Basel, stellten den Grundsatz abermals auf, daß das Koncil über dem Papste stehe, setzten Eugen Iv. ab und wählten den alten Herzog Amadeus von Savoyen, der am Genfersee als Einsiedler lebte, zum Papste als Felix V. Aber Eugen sprach den Bann über das Koncil, setzte die Erzbischöfe von Mainz und Trier, dessen thätigste Mitglieder, ab, Nikolaus Kusanus und Aeneas Sylvins, die talentvollsten Männer der Versammlung, traten von dem- selben zurück, und endlich willigten auch Friedrich Iii. und die deutschen Fürsten in die Abänderung der Beschlüsse des Koncils, die sie angenom- men hatten, durch besondere Unterhandlungen mit dem Papste (Aschaf- fenburger Konkordat). Die Reste des Koncils zogen sich nach Lausanne zurück, an die savoyische Gränze, für Papst Eugen Iv. und das von ihm zu Florenz gehaltene Koncil erklärten sich allmälig die meisten Für- sten, Felir V. dankte 1447 ab und 1449 zerstreuten sich die letzten Basler, indem sie die Amnestie des Papstes Nikolaus V. annahmen. Der alte Züricher Krieg (1443—1446). In der Schweiz war der letzte mächtige Herr, der Graf Friedrich von Toggenburg, kinderlos gestorben, und es fehlte nun nicht an Erben und an Liebhabern zu wohlgelegenen Stücken Landes. So hätte z. B. die reiche Stadt Zürich gerne eine Strecke des rechten Seeufers an sich gebracht; das duldeten aber die Nachbarn, die Schwyzer und Glarner nicht, es entstand Hader und Feindschaft, und am Ende mußte Zürich seinen Ansprüchen entsagen, als die Eidgenossen mit den Waffen in der

5. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 312

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
312 Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor. anwarben und diese dann jeder Stadt oder jedem Fürsten zuführten, der sie am besten bezahlte. Sforza hatte dem mailändischen Herzoge gute Dienste geleistet, und nach dessen Tode bemächtigte er sich der Gewalt (1450), wurde wieder vertrieben und behauptete sich zuletzt gegen seine Feinde in Mailand, gegen die Franzosen und die italienischen Fürsten. Sein Sohn und Nachfolger Galeazzo Maria wurde ermordet (1476); nun übernahm Ludovico Sforza Moro für den Sohn des Ermordeten die vormundschaftliche Regierung, räumte ihn aber aus dem Wege (1494). Gegen die Sforza richteten sich Erbansprüche des französischen Königs- hauses; Valentine nämlich war eine Tochter des Galeazzo Ii. Viskonti, verheirathet mit dem Herzog von Orleans und Mutter des Prinzen Karl, und dieser war Vater Ludwigs Xii. Savoyen und Piemont. Rudolf von Habsburg hatte als König die savoyische Macht wieder hinter den Genfersee zurückgedrängt, aber das Haus Savoyen hatte die späteren Zeiten klug benutzt und mit den Waffen und noch mehr durch Heirathen, Geld und List eine schöne Herrschaft erworben. In der Schweiz besaß es Genf, Waadt, das untere Wallis, Freiburg, in Italien Pie- mont und die Grafschaft Nizza; Saluzzo und Montferrat hatten noch eigene Markgrafen. Im Kriege Karls des Kühnen mit den Eidgenossen wurde aber die Waadt hart mitgenommen und Freiburg verloren; in eine noch schwierigere Stellung gerieth Savoyen, als es zwischen die spanisch-österreichische und französische Macht eingeengt wurde. — Den Grafen von Savoyen verlieh Kaiser Sigismund 1416 den Herzogstitel. Florenz. Diese Republik hob sich vorzüglich durch Manufakturen, besonders Seide- und Wollewebereien, sowie durch Geldgeschäfte. Seine große Bedeutung erlangte es aber erst nach der Hohenstaufenzeit, als es an die Spitze der mittelitalischen Guelfen trat; das ghibellinische Pisa unter- lag nach beispiellos hartnäckigem Kampfe 1409, nachdem dessen Seemacht durch die Genuesen schon vorher vernichtet war, wurde aber erst 1509 nach abermaligem verzweifelten Kampfe eine siorentinische Landstadt. Florenz war überhaupt in seinen Eroberungskriegen vom Glücke begün- stigt und gründete eine für die damalige Zeit beträchtliche Landmacht, denn es beherrschte das ganze Flußgebiet des Arno und das Küstenland bis gegenüber der Insel Elba; neben Florenz eroberte Siena das Fluß- gebiet des Ombrone und erhielt Lukka nur mit äußerster Anstrengung und fremder Hilfe seine Unabhängigkeit. Florenz war wo möglich eine

6. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 216

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
216 Deutschland und Italien finken. Auch in Oberdeutschland erhob sich (1255) ein großer Städtebund; er richtete sich zunächst gegen die Räubereien und die neuen Zölle und sollte die städtischen Rechte gegen die Angriffe der Großen vertheidigen; der Bund erklärte sogar, er werde die Rechte der Landleute gegen Unbilden schützen, und warf sich so zum Richter zwischen Landvolk und Herrschaf- ten auf; am folgereichsten geschah dies von Bern, der äußersten Stadt des Bundes in südlicher Richtung. Diesem Bunde traten auch größere und kleinere Landesherren bei, denen es um Friede und Sicherheit zu thun war, andere aber wurden zum Beitritte gezwungen; er war jedoch über eine solche Länderstrecke ausgedehnt und die Städte lagen so zerstreut, daß er zu keiner größeren Dauer und festeren Gestaltung gelangen konnte, sonst würde er auf die Verfassung Deutschlands nachhaltiger eingewirkt haben. Zweites Kapitel. Rudolf von Habsburg (1273- 1294). Die Kurfürsten unterhandelten lange mit einander wegen der Kö- nigswahl, denn die Stimme der Nation forderte ein Oberhaupt, die Herren konnten sich aber nicht vereinigen; da erklärten ihnen die Städte, daß sie einen König wollten, aber nur einen einhellig gewählten aner- kennen würden. Die Wahl fiel endlich auf den Grafen Rudolf von Habsburg, der den Kurfürsten versprechen mußte, ihnen ihre Auslagen bei der Wahl und Krönung zu bezahlen; er war aber so schlecht bei Geld, daß er Bürgen stellte, welche die Herren annahmen. Dieser Graf schien den Fürsten zu einem Könige ganz passend; er war nicht reich, und das königliche Einkommen, das Friedrich I. zuletzt noch ganz bezo- gen hatte, war größtentheils an die Landesherren geschenkt oder von diesen an sich gerissen worden und betrug nach unserem Gelde keine halbe Million Thaler mehr. Er besaß auch keine furchtbare Hausmacht, denn er war ein Graf, dessen Besitzungen zerstreut in den heutigen Kan- tonen Aargau, wo auch das Schloß Habsburg steht, Luzern, Zürich und Thurgau, im Elsaße und im Schwarzwalde lagen. Sein Vater war ein treuer Anhänger der Hohenstaufen, während die andere Linie, Habs- burg-Laufenburg, zu der Gegenpartei trat; Rudolf selbst blieb der Fahne treu, bis die Hohenstaufen untergingen. Während des Interregnums schlug er sich wacker herum mit geistlichen und weltlichen Herren, z. B. dem Bischof von Basel, dem von Straßburg, dem Abte von St. Gallen, dem Freiherrn von Regensberg, und belagerte eben Basel, als man ihm

7. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 123

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die übrigen alten Cantone. 123 Ii. Die 9 übrigen alten Cantone sind sämmtlich nach ihren Hauptstädten benannt. 5. Der Cantón Zürich zeichnet sich durch trefflichen Anbau, be- sonders an den beiden Ufern des Sees (vgl. S. 105), durch blühenden Gewerbsteiß und durch wissenschaftliche Bildung seiner Bewohner aus; die Hauptstadt Zürich (17,000 E.), „das schweizerische Athen", ist nicht allein (durch ihre Lage am nördlichsten Punkte des umfassen- den Limmatseebeckens) ein Hauptort für den Handelsverkehr nach Italien, wie Luzern, sondern auch der geistige Mittelpunkt der deutschen Schweiz. 6. Zug ist der kleinste aller Cantone, aber der Schlüssel zu den Waldstätten, die hier bei Morgarten den ersten Kampf gegen Oester- reich glücklich bestanden. 7. Glarus besteht aus dem nur gegen N. geöffneten, im S. durch den Dödi abgeschlossenen Linththale (und zwei einsamen Neben- thälern), in welches am meisten unter allen Thälern der Hochalpen die Industrie aus der Ebene vorgedrungen ist. 8. Bern, der zweitgrößte aller Cantone, mit der stärksten Be- völkerung (beinahe % Mill.), der einzige von den älteren Cantonen, der sowohl den Alpen, als der Ebene und dem Jura angehört, trägt seinen Namen von der ehemals, wie jetzt politisch bedeutendsten Stadt (27,500 E.) der ganzen Schweiz. Sein Hauptkörper wird durch das System der obern Aar gebildet. Das Berner Oberland, für dessen Erzeugnisse Thun am Abflüsse der Aar aus dem Thunersee den Stapelplatz bildet, ist (nächst dem Rigi) das Hauptziel der meisten Reisenden in die Alpenwelt; Jnterlaken (ínter lacus), zwischen dem Thuner- und Brienzersee, dient als Haupt- sammelplatz derselben. Auch das größte und merkwürdigste Thal des Jura, das Münster- thal, welches die Birs durchströmt, gehört fast ganz zu dem Cantón Bern. Am Südfuße des Jura liegt Biel am Abflüsse (der Zihl) des Bielersees nach der Aar. 9. Der Cantón Freiburg besteht vorzugsweise aus dem Thale der Saane und dessen Nebenthälern. 10. Solothurn in dem fruchtbarsten Theile der schweizerischen Ebene. Tie Hauptstadt Solothurn liegt an der Aar und am Fuße des Weißenstein, welcher den vollständigsten und umfassendsten Ueber- blick sowohl über die Hochebene, als über die ganze im Hintergründe derselben sich erstreckende Kette der Hochalpen, von der Grenze Tirols bis zum Montblanc, gewährt. 11. Basel am Nordabhange des Jura und im Rheinthale mit der Stadt Basel (28,000 E.), der einzigen zu beiden Seiten des Rheines an dessen ganzem Laufe, welche der Lage am Durchbruche des

8. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 125

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die neuen Cantone. 125 17.—19. Die drei neuen Cantone der deutschen Schweiz haben das Gemeinschaftliche, daß sie alle drei auf bedeutende Strecken vom Rheine (einschließlich des Bodensees) begrenzt werden. Aargau um- faßt das Gebiet des Zusammenflusses sämmtlicher Aar-, Reuß-, Lim- mat- und Rheingewässer, in welchem außer der wenig bedeutenden Hauptstadt Aarau der älteste und besuchteste Badeort der Schweiz, Baden (von der Limmat durchströmt), liegt. In einiger Entfernung von dem Einflüsse der Reuß und Limmat erheben sich über der Aar die Trümmer der Habs bürg. — Die hügelförmige Landschaft des Thur- gau, zu beiden Seiten der Thur und östlich bis zum Bodensee, hat keine irgend bedeutende Stadt (Hauptstadt Frauenfeld, mit nur 2500 E.). — Im Canton St. Gallen, welcher sich vom Zürcher- und Wallenstätter- bis zum Bodensee und Rhein ausdehnt, ist die gleichnamige Hauptstadt (11,000 E.) durch Fabrikfleiß, Rorschach, als Hafenort am Bodensee, und Rapperschwyl, als Hafen am Zür- chersee (der Brücke gegenüber) wichtig. 20. — 22. Die drei südlichen und südöstlichen Cantone ge- hören sämmtlich dem Alpenlande an. Graubünden ist der größte (140 szm., also beinahe */5 der Schweiz), und zugleich der am schwächsten bevölkerte von allen Cantonen, gibt durch seine schroffen Gegensätze in der Gestaltung des Bodens, in der Vegetation und in der Bevölkerung nach Abstammung, Sprache, Religion und Sitten (% deutsch, % romanisch) ein Bild der Alpenwelt im Kleinen und macht so speziell den Uebergang von Mittel- zu Südeuropa, wie dies von der ganzen Schweiz im Allgemeinen behauptet werden kann. Die Hauptstadt Chur, im Centrum des Graubündner Rheinbeckens und am Ausgange mehrerer Thäler, ward die Vermittlerin des Verkehrs zwischen dem Bodensee und Zürchersee einerseits, dem Comer- und Langensee (über den Splügen und den Bernhardin) andererseits. Unter den (etwa 150) Thälern Graubündens ist das Engadin oder obere Innthal das bevölkertste und wohlhabendste, obgleich die höchste (im obersten Theile 5700' ü. d. M.) angebaute Gegend Europas. — Die männ- lichen Bewohner desselben suchen ihren Erwerb größtentheils durch einen längern Aufenthalt in größern Städten, namentlich Norddeutschlands (beson- ders als Conditoren, Chocoladefabrikanten u. s. w.) und kehren in spätern Jahren in ihre Heimat zurück. Der italienische Canton Tessin besteht aus mehreren, von N. nach S. parallel laufenden Querthälern, die ihre Gewässer dem Lago maggiore zusenden und reicht von der Höhe des Gotthard bis in die lombardische Ebene. Der Sitz der Regierung ist abwechselnd in den drei Hauptorten: Bellinzona (am Tessino), Locarno (am Lago maggiore) und Lugano (am Luganersee). Wallis oder das nach allen Seiten durch die höchsten Gebirgs- mauern fast gänzlich abgeschlossene obere Rhonethal mit dessen Neben-

9. Bilder-Geographie für die Jugend - S. 51

1850 - Dresden : Türk
51 Das Herzogthum Braun schweig liegt theils nördlich, theils südlich vom Harzgebirge, und zum Theil daran. Die Hauptstadt Braunschweig ist wichtig durch Messen und Buchhan- del. Die Mumme, ein berühmtes schwarzes Bier, wird hier gebraut. Die anhaltischen Herzogthümer liegen am Fuße des Har- zes und werden von Elbe, Saale und Mulde durchstossen. Sie sind reich an Waldungen und sruchtbaren Thalern. 3. In der Mitte Deutschlands, nördlich vom Erzgebirge, dem Frankenwald und Thüringerwald, liegt das Königreich und die Herzogthümer Sachsen, sowie die schwarzburgischen und reuß isch en Fürstenthümer. Diese letzteren Staaten nennt man mit einem Worte die thüringischen Länder. Das Königreich Sachsen ist sehr stark bevölkert und hat gegen 140 Städte. Die Einwohner sind sehr thätig, sowol als Ackerbauer, als auch als Gewerbtreibende. Die Anzahl der Fabriken und Manusacturen ist sehr bedeutend. Eisenbahnen gehen nach alten Richtungen. Die Elbe, als Hauptstuß wird von vielen Schiffen befahren. Es werden sehr viel baumwollene und wollene Waaren erzeugt, namentlich wollene, da das Land zahllose Heerden feinwolliger Schafe zieht. Das Erzgebirge lie- fert viel Erze, namentlich Silber und vorzügliche Steinkohlen. Das beste Porzellan wird in Meißen bereitet. Das sächsische Volk gehört zu den gebildetsten und strebsamsten Deutschlands, und die sächsische Mundart ist die Sprache der Gebildeten durch ganz Deutschland. Fragen: Welche Staaten haben Antheil an dem Harzgebirge? Wodurch zeichnen sich die Sachsen aus? Wodurch wird das Reisen in Sachsen sehr befördert? Welche Waaren werden hauptsächlich in Sachsen gefertigt?

10. Bilder-Geographie für die Jugend - S. 70

1850 - Dresden : Türk
70 Katholiken. Beide Völker sind deutschen Stammes, was auch ihre Sprache beweist. Beide sind sehr fleißige, thätige Völker; der Holländer treibt aber mehr Schifffahrt und besitzt viele Län- der in Asien und Amerika, während in Belgien Fabriken aller Art blühen, namentlich Eisenarbeiten, wie Dampfmaschinen rc. Viehzucht wird stark getrieben; der holländische Käse wird weit- hin verführt; außerdem in Holland Blumenzucht, namentlich Tulpen und Hyazinthen. Im Allgemeinen sind die Holländer ruhiger und gebildeter als die Belgier, diese aber gewandter. Im Winter laufen alle Holländer, Groß und Klein, Schlitt- schuh. Holland wird durch den Rhein, der sich hier in mehrere Arme theilt, bewäs- sert; Belgien durch Schelde und Maas. Die Seeküsten sind sehr niedrig und müssen durch große Dämme gegen die Wellen geschützt werden. Holland hat gar keine Berge; in Belgien ist der Ardenner Wald sehr bewaldet und Sitz vieler Wölfe, aber nicht hoch. Große Städte findet man hier viele. In Holland ist die größte Amsterdam an einem Meerbusen N genannt. Die ganze Stadt ist auf Pfählen erbaut und durch alle Straßen Fragen: Welches sind die wichtigsten Flüsse? Wodurch unter- scheiden sich die Belgier von den Holländern? Welches ist die Haupt- beschäftigung der Holländer? Welches die der Belgier? Auf welche Weise ist Amsterdam gebaut?
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