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Das Christenthum unter den Germanen und Slaven.
entriß den Griechen das Erarchat mit der Pentapolis und forderte Rom
zur Unterwerfung auf. Diese Stadt und ihr Gebiet (vuoatus Komas)
befand sich damals in einer sehr eigenthümlichen Lage. Dem Namen
nach war der oströmische Kaiser ihr Oberherr, thatsächlich aber war sie
unabhängig; denn der oströmische Kaiser war längst nicht mehr im
Stande sie gegen feindliche Angriffe zu schützen, und daß sie noch nicht
in die Hände der Longobarden gefallen war, verdankte sie allein dem
Papste (s. S. 12). Auch der in Ravenna residierende Erarch hatte
Rom sich selbst überlassen, noch bevor Aiftulf Ravenna eroberte, so daß
der Vu63tu8 Romas seine eigene Regierung hatte, an deren Spitze der
Papst stand. Diese Stellung des Papstes war theils die Folge der
christlich-römischen Gesetzgebung, durch welche der Bischof einer Stadt
eine Hauptperson in der bürgerlichen Magistratur war, theils der großen
Grundherrschaften, welche der Papst als Verwalter des Ratrimomum
Retri (der Schenkungen, welche dem Stuhle Petri gemacht worden
waren; sie begriffen nicht bloß die Landschaft von Terracina bis Monte-
pulciano in Tuscien, sondern auch beträchtliche Herrschaften in Ober-
italien und Sicilien) inne hatte, vor allem aber der Zeitverhältnisse,
indem nur der Papst durch seine hohe Würde als Oberhaupt der Kirche
den longobardischen Königen so imponirte, daß sie noch jedesmal von
dem Angriffe auf Rom abgelassen hatten. Bei Aistulf fruchteten jedoch
die eindringlichsten Vorstellungen des Papstes Stephan Ii. nichts, daher
ging der Papst eilig über die Alpen (753) zu König Pipin, bat ihn
um Hilfe gegen Aistulf und ernannte ihn zum Patricius von Rom, d. h.
zum ersten Bürger Roms, zum Schirmvogt der Stadt und des päpst-
lichen Stuhles. Als Pipin weder durch Drohungen noch selbst durch
Anerbietung einer Geldsumme den König Aistulf zum Frieden mit Rom
bewegen konnte, brach er 754 nach Italien auf, vertrieb die Longobarden
aus den Alpenpässen und drang verwüstend in dem feindlichen Lande
vor. Jetzt bequemte sich Aistulf zum Frieden und zur Herausgabe der
dem Papste entrissenen Städte, aber kaum war Pipin über die Alpen
heimgekehrt, als Aistulf die Feindseligkeiten erneuerte und Rom mit aller
Macht belagerte. Deßwegen erschien Pipin (755) abermals mit dem
fränkischen Heerbanne in Italien, schlug die Longobarden und bestürmte
deren Hauptstadt Pavia. Aistulf bat um Frieden und erhielt ihn; er
gab nicht nur die dem Papste entrissenen Städte zurück, sondern trat
auch das Erarchat an Pipin ab, welcher es dem Papste schenkte, wodurch
dieser förmlich in die Reihe der abendländischen Fürsten eintrat. (Kirchen-
staat.) Eine solche Stellung war für den päpstlichen Stuhl unumgäng-
lich nothwendig, wenn er seine Freiheit und Würde behaupten sollte. Der
Papst konnte nicht Unterthan eines longobardischen Königs oder irgend
eines andern Fürsten sein, denn dadurch hätte er in den Augen anderer
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Extrahierte Personennamen: Romas Stephan_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Ravenna Rom Ravenna Sicilien Rom Rom Roms Rom Italien Rom Italien Pavia
Der Kirchenstaat.
59
Fürsten und Völker als Werkzeug seines Oberherrn erscheinen müssen, selbst
wenn er es nicht entfernt gewesen wäre; für den Herrn Roms wäre
die Versuchung, einen Papst nach seinem Sinne auf den h. Stuhl zu
setzen, fast zu groß gewesen, als daß er ihr widerstanden hätte, um so
weniger, wenn dieser Herr ein Feind der Kirche gewesen wäre, denn
die Feinde der Kirche haben sich von jeher am meisten in die Ange-
legenheiten der Kirche eingemischt. Der Besitz des Kirchenstaats gab
und gibt dem Papste die einzig mögliche würdige Stellung in den Welt-
verhältnissen; ein mächtiger Monarch ist er durch den Kirchenstaat nicht
geworden, denn der Kirchenstaat ist zu klein, als daß der Papst dem
Heereszuge eines der Mächtigen dieser Welt zu widerstehen vermöchte;
in diesem Falle muß ihm die Christenheit helfen, wie sie es bisher auch
immer gethan hat. Der Kirchenstaat machte den Papst auch nicht zu
einem reichen Fürsten, denn der Ertrag des Kirchenstaats hat noch nie-
mals die Kosten gedeckt, welche dem Papste die geistliche Oberregierung
der katholischen Welt verursacht; auch in dieser Hinsicht ist demnach der
Papst an den Beistand der katholischen Völker gewiesen. In welche
Gefahr der päpstliche Stuhl durch die Unterwerfung Roms unter einen
weltlichen Herrn gekommen wäre, mag das Beispiel des Patriarchen in
Konstantinopel lehren; dieser wurde von dem kaiserlichen Hofe abhängig,
bald sein Werkzeug, bald sein Opfer, bald mit bald ohne seinen Willen
in die Thronstreitigkeiten und andere politische Kämpfe verwickelt, so
daß die Kirche des Morgenlandes (noch vor ihrer Auflehnung gegen
den Papst und die Gemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche, und
diese Auflehnung war theilweise selbst eine Folge ihrer Unfreiheit) in
keiner Beziehung die wohlthätige Wirksamkeit der römisch-katholischen
entfaltete, weder zur Veredlung der morgenländischen Christenheit noch
in der Bekehrung ungläubiger Völker, und sich auch heutzutage nicht
neben jene hinstellen kann. Der Papst und der Frankenkönig thaten,
indem der eine gab und der andere annahm, was die damalige Welt-
lage gebot, und sie bewiesen dadurch die wahre politische Weisheit, die
ihnen nur Feinde oder Thoren zum Vorwurfe machen können. Sie
unterstützten sich wechselseitig, was der Christenheit unendlich mehr
frommte, als wenn sie mit einander wegen der Herrschaft über einen
Landstrich Italiens gehadert hätten. Pipin zeigte durch seine Hand-
lungsweise, daß er einen höhern Beruf als den eines gewöhnlichen Er-
oberers in sich fühlte, wie auch schon das alte fränkische Volk, als es
kaum der Barbarei zu entsteigen im Begriffe war, von dem Bewußtsein
einer hohen Bestimmung durchdrungen war, was schon in dem Eingang
seines Gesetzbuches durch die Worte ausgesprochen ist: das berühmte
Volk der Franken, das von Gott gegründet ist (Francorum gens in-
clyta a Deo condita).
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Extrahierte Ortsnamen: Roms Konstantinopel Italiens Francorum
Karl nimmt den Kaisertitel an.
65
Hoffnung, unterwarfen sich Karln und nahmen die Taufe; die andern
Häuptlinge folgten dem Beispiele und der Widerstand schien erloschen.
Aber 793 machte sich der Haß gegen Karln und die Franken blutig
Luft; diesesmal waren es besonders die Liten, welche aufstanden; der
Zehenten, den sie an die Kirche entrichten sollten, erbitterte sie, und nicht
weniger die Heerfolge, welche sie Karln gegen die Slaven leisten muß-
ten. Der Aufstand wurde jedoch unterdrückt, so oft er sich wiederholte;
10,000 sächsische Familien verpflanzte Karl in entfernte Gegenden und
ersetzte sie durch fränkische Bevölkerung, baute Burgen und versah dieselben
mit Besatzungen. Mit dem Zahre 804 war der Sachsenkrieg zu Ende;
einzelne Gewaltthaten kamen aber noch längere Zeit vor; auch blieben
viele Sachsen ihren Göttern im Herzen getreu und feierten ihnen auf
den Bergen nächtlicher Weile die alten Feste. Karl stiftete im Sachsen-
lande acht Bisthümer: Osnabrück, Minden, Verden, Bremen, Paderborn,
Münster, Halberstadt und Hildesheim, und in nicht langer Zeit wurden
die Sachsen eifrige Christen und blieben dabei ein kräftiger, ja herr-
licher deutscher Volksstamm.
Karl nimmt den Kaisertitel an (800).
Durch den Sieg über die Sachsen war der Sieg des Christenthums
in Europa entschieden; wären die Sachsen Heiden geblieben, so wäre
dieser mächtige Volksstamm in späterer Zeit (sie wurde trübe genug)
gewiß einmal losgebrochen und hätte seine Macht und mit derselben
das Heidenthum über Deutschland ausgebreitet; wo würde dann den
heidnischen Sachsen, Normannen, Slaven und Mohammedanern gegen-
über noch ein christliches Volk gewesen sein? Vor einer solchen Zukunft
schützte Karl die Christenheit. Sein Ruhm verbreitete sich über die Erde;
zu ihm kamen Gesandte des Chakans der Hunnen, des griechischen Kai-
sers, des Königs von Asturien, des Chalifen Harun al Radschid und
ehrten ihn durch Geschenke. Er war der mächtigste Fürst Europas, der
Beschirmer des Chriftenthums gegen Heiden und Mohammedaner, und
nun nahm er auch den ehrenvollsten Titel an, welchen es gab, nämlich
des römischen Kaisers. Karl war wie sein Vater Patricius von Rom und
hatte mit Papst Adrian I. (772—795) in enger Freundschaft gelebt;
dessen Nachfolger Leo Iii. wurde 799 bei einem Aufstande der Römer
schwer mißhandelt und hatte sich mit Mühe nach Spoleto gerettet. Da-
mals nämlich wie auch später war Rom der Schauplatz der heftigsten
Parteikämpfe, die am häufigsten bei einer Papftwahl zum Ausbruch
kamen; denn da die Bürgerschaft der Stadt und die Adeligen des Stadt-
gebiets den von dem römischen Klerus gewählten Papst in öffentlicher
Versammlung durch ihren Zuruf gewissermaßen zu bestätigen hatten,
Bumüller, Gesch. d. Mittelalters.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Harun Karl Leo_Iii Leo
Extrahierte Ortsnamen: Sachsenkrieg Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Sachsen Europa Sachsen Deutschland Sachsen Asturien Europas Rom Spoleto
Otto in Italien.
111
Otto in Italien (951).
Dahin wurde er durch die heillose Zerrüttung gerufen, welcher
dieses schönste Land Europas wieder anheimgefallen war. Nach der
Ermordung Lamberts, des Sohnes des Herzogs Guido von Spoleto
(898), hatte Berengar I. (von Friaul) Italien drei Jahre allein be-
herrscht. Dann aber stellte ihm die spoletanische Partei einen Neben-
buhler der Herrschaft entgegen in der Person Ludwigs, Sohn Bosos und
Enkel Kaiser Ludwigs Ii. Dieser gewann wirklich Italien und durch Papst
Benedikt Iv. die Kaiserkrone, Berengar überfiel ihn aber in Verona,
ließ ihn blenden (905) und herrschte nun wieder in Oberitalien. In
Rom gewann indessen die tuskulanische Grafenfamilie solchen Einfluß,
daß sie es war, die den päpstlichen Stuhl besetzte. Durch sie kamen
nacheinander der schändliche Sergius Iii. (904—911), Anastasius Iii.
(911—913) und dann Johannes X. auf den Stuhl Petri. Letzterer suchte
sofort alle Kräfte gegen die Araber zu vereinigen, er krönte den Berengar I.
zum Kaiser (915) und dieser half ihm die Araber aus ihrem Standlager
am Garigliano vertreiben. Allein die italienischen Großen wollten keinen
wirklichen Herrn, daher verschworen sich die meisten gegen Berengarn,
selbst sein Schwiegersohn Markgraf Adelbert von Jvrea und dessen Sohn
Berengar; sie riefen den König Rudolf Ii. von Hochburgund herbei,
welcher von seinem Schwiegervater, dem kriegerischen Herzog Burkart I.
von Schwaben, unterstützt wurde. 923 siegte Rudolf Ii. bei Firenzuola über
Berengar I. und wurde zu Mailand zum Könige von Italien gekrönt;
da überdies im folgenden Jahre der edle Berengar von einem Vertrauten
schmählich ermordet wurde, so schien die neue Krone auf Rudolfs Ii.
Haupt gesichert. Allein die Italiener hatten des neuen Herrn bereits
satt, und die gleichen, welche gegen Berengar I. den König von Burgund
gerufen hatten, trugen jetzt dem Hugo von Provence, einem Prinzen
des arelatensischen (cisjuranischen) Burgunds, die Krone Italiens an.
Rudolfs mächtiger Bundesgenosse Herzog Burkart ward im April 926
bei Novara hinterlistig erschlagen, worauf Rudolf Ii. heimkehrte und
einem neuen Rufe der wankelmüthigen Italiener nicht mehr Gehör gab;
er entsagte vielmehr allen Ansprüchen auf die italienische Krone, als ihm
Hugo 933 das arelatensische Reich abtrat, wodurch die beiden Burgund
vereinigt wurden; Ludwig des Blinden Sohn, Karl Konstantin, wurde
mit Vienne abgespeist und mußte überdies Rudolf Ii. huldigen. Hugo
trachtete auch nach der Kaiserkrone und trat deßwegen mit der in Rom
herrschenden Partei in Verbindung. Theodoras der ältern Töchter
Marozia, Gemahlin des mächtigen Markgrafen Alberich von Kamerino,
und Theodora die jüngere, an einen römischen Senator verheirathet,
waren ebenso kluge als herrschsüchtige und sittenlose Weiber, daher die
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Lamberts Guido_von_Spoleto Ludwigs Ludwigs_Ii Ludwigs Berengar Sergius_Iii Johannes_X Markgraf_Adelbert_von_Jvrea Berengar Rudolf_Ii Rudolf Burkart_I.
von_Schwaben Rudolf_Ii Rudolf Berengar_I. Rudolfs Hugo_von_Provence Rudolfs Burkart Rudolf_Ii Rudolf Hugo Ludwig_des Ludwig Karl_Konstantin Karl Rudolf_Ii Rudolf Hugo Alberich_von_Kamerino Theodora
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Europas Italien Italien Verona Oberitalien Rom Petri Garigliano Mailand Italien Rudolfs Burgund Burgunds Italiens Rudolfs Burgund Rom
114
Das heilige römische Reich deutscher Nation.
Otto römischer Kaiser (2. Febr. 962).
Kaum hatte Otto in Deutschland Ordnung geschaffen, als er nach
Italien gerufen wurde. Berengar hatte seine Abwesenheit benutzt und
spielte den Meister; gegen ihn riefen besonders die Bischöfe um Hilfe,
die er bedrängte. Als Ottos Abmahnung nichts fruchtete, schickte er
seinen Sohn Ludolf mit einem Heere, der mit Kraft und Glück vor-
drang, aber bald einer Krankheit unterlag (957). 961 kam Otto selbst
und eroberte die Lombardei fast ohne Schwertstreich, da sich Berengars
Heer gegen den gefürchteten König zu fechten weigerte. Von da zog
dieser nach Rom und, nachdem er dem Papste seine Rechte bestätigt hatte,
wurde er von ihm zum Kaiser gekrönt. Dieser Papst Johannes Xu.
war aber ein Sohn Alberichs des Jüngern, also Enkel der Marozia,
ein italienisches Parteihaupt, der auch als Papst das lästerliche Leben
fortführte, wie er es früher gewohnt war. Der Kaiser war ihm zuwider,
darum verband er sich mit einem Sohne Berengars; als aber Otto
nach Nom kam, entfloh Johannes. Eine Synode setzte ihn ab und an
seine Stelle trat Leo Vih. (963). Der Kaiser blieb nun längere Zeit
in Nom und wurde mit seinen Deutschen den Römern sehr lästig. Einen
Aufstand schlug er zwar nieder, verließ aber doch Rom und erwartete
in Oberitalien Zuzug aus Deutschland. Sobald dieser eingetroffen war,
kehrte er nach Nom zurück und schickte die Führer des Aufstandes, auch
den Berengar von Ivrea, nach Deutschland in die Verbannung (964).
Zwei Jahre nachher wiederholten die Römer dasselbe falsche Spiel,
und auch andere italienische geistliche und weltliche Herren nahmen daran
Theil; Otto kam aber zum drittenmal, schickte die Herren nach Deutsch-
land und ließ in Rom dreizehn von dem vornehmsten Adel aufhenken.
Das brachte allerdings Ruhe, aber dem neuen Kaiser keineswegs die
Gunst der Italiener. Diese haßten die Deutschen als übermüthige Halb-
barbaren, verschworen sich gegen dieselben und riefen sie doch zu Hilfe,
wenn eine einheimische Partei die andere mit herkömmlicher Wuth verfolgte.
Gewinn schuf die Kaiserkrone weder den deutschen Königen (die wir Kaiser
zu heißen gewohnt sind, obwohl unsere Vorfahren keinem diesen Titel ga-
den, wenn er nicht gekrönter Kaiser war) noch dem deutschen Volke, wohl
aber Ruhm und Ehre, denn es war der Beweis, daß die deutsche Nation
die erste in der Christenheit sei. Die Beschützung des hl. Stuhles, die
Vertheidigung der Kirche gegen innere und auswärtige Feinde war
allerdings eine ebenso schöne als hohe Pflicht, aber weil mit ihr zugleich
die Oberherrlichkeit über Italien verbunden war, so führte dies zu
unaufhörlichen Kämpfen mit den italienischen Städten und Fürsten und
mit dem Papste selbst, wenn der Kaiser seine sehr beschränkte Gewalt
ausdehnen wollte.
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Berengar Ottos Ludolf Otto Johannes_Xu Otto Johannes Leo_Vih Leo Berengar_von_Ivrea Otto
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Ottos Rom Rom Oberitalien Deutschland Deutschland Rom Italien
Otto Iii.
117
daß er aus dem Kahne in das Meer sprang und schwimmend das Land
erreichte; er starb schon 983 in Nom, erst 29 Jahre alt.
Otto Ii. hatte um das Jahr 975 dem Babenberger Leopold die
Ostmark verliehen, die unter seinem Geschlechte zu einem der wichtigsten
Reichslande heranwuchs; schon Leopold I. erweiterte sie durch einen
glücklichen Krieg gegen die Ungarn bis an die Thaya und den Kahlenberg.
Otto Hi. (983-1002).
Gegen den dreijährigen Otto Iii. machte abermals Heinrich von
Bayern Ansprüche auf die Krone; allein der weise Erzbischof Willegis
von Mainz und der Schwabenherzog Konrad erhielten Ottos Ansprüche
aufrecht; Willegis, die Großmutter Adelheid und die Mutter Theophano
führten nun die Regentschaft, bis Otto 16 Jahre alt war; dann zog er
nach Italien zur Kaiserkrönung und zur Strafe für die Römer. Dort
hatte Krescentius, Sohn der jüngeren Theodora, welche vor Otto I.
mit dem päpstlichen Stuhle geschaltet hatte, entsetzlichen Frevel getrieben;
denn er ließ den rechtmäßigen Papst Johannes Xiv. im Gefängnisse
verhungern und beschützte einen Elenden, der sich Bonifacius Vii. nannte.
Die Mehrzahl des Volkes war gegen dieses Treiben und zerriß, als
Bonifacius starb, die Leiche in Stücke; aber Krescentius behauptete sich
mit Waffengewalt, stellte abermals einen Papst auf und so dauerte es fort,
bis Otto anrückte, dessen Gesandte Krescentius in das Gefängniß geworfen
hatte. 998 erstürmte Otto die Engelsburg, die Feste des Krescentius,
ließ diesen und andere Seinesgleichen enthaupten und dem Gegenpapst,
der sich Johann Xvi. nannte, Rase und Ohren abschneiden. Von jetzt
an blieb Otto-fast immer in Italien; seine italienische Großmutter Adel-
heid, seine griechische Mutter Theophano und der gelehrte Mönch Ger-
bert (später Papst Silvester Ii.) hatten ihm eine so ausländische Er-
ziehung gegeben, daß er Deutschland gering achtete und Italien vorzog.
Er ging ernsthaft mit dem Gedanken um, Rom zur Haupt- und Resi-
denzstadt zu machen und Deutschland von Italien aus zu regieren, ein
Beweis, daß er sein Volk so wenig kannte als die Italiener und seine
gerühmte Bildung nicht viel anderes war als geistreiche Phantasterei,
die einen Regenten zu seinem ernsten und schweren Geschäfte eben nicht
besonders tauglich macht. Er starb aber schon 1002, in seinem zweiund-
zwanzigsten Jahre, in dem Kastell Paterno, wie man glaubte, von der
Wittwe des Krescentius vergiftet. Unter ihm hatte die Erwartung auf
das Jahr 1000 nach Christus die meisten Gemüther in Angst versetzt,
weil man allgemein glaubte, die Welt gehe mit diesem Jahre unter;
da gab es viel Reue und Buße und noch mehr Freude, als das Jahr
ohne die gefürchtete Katastrophe ablief.
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Leopold Leopold Leopold_I. Otto Otto Heinrich_von
Bayern_Ansprüche Heinrich Konrad Konrad Ottos Otto Theodora Otto_I. Johannes Bonifacius Otto Krescentius Otto Johann_Xvi Johann Christus
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Kahlenberg Mainz Ottos Italien Engelsburg Italien Adel- Deutschland Italien Rom Deutschland Italien
120 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
rechnet. Sie erklärten, daß sie chm Treue schuldig seien und Treue
halten wollten gegen jedermann, nur nicht gegen den König. Nun hatte
er keine andere Wahl, als daß er sich seinem Stiefvater unterwarf;
dieser setzte ihn mit seinem Freunde Welf gefangen, ließ beide jedoch
bald wieder frei. Aber Ernst hatte keine Ruhe; von seinem treuen
Freunde, dem Grafen Werner von Kyburg unterstützt, ergriff er aber-
mals die Waffen; da ächtete der Kaiser ihn und seinen Genossen, bot
aber dem Ernst Verzeihung an, welche dieser verschmähte, weil der
Kaiser seinen Freund Werner ausschloß.
Die Geächteten hielten sich auf der Burg Falkenstein im Schwarz-
wald unweit Schramberg und lebten von Freibeuterei, bis sie von dem
Grafen Mangold von Nellenburg, des Kaisers Getreuen, angegriffen
wurden; in dem harten Gefechte fiel Herzog Ernst, sein Freund Werner
und Graf Mangold, der Anführer der Kaiserlichen (1030).
Auch mit den Slaven bekam Konrad zu thun; der Pole Miesko Ii.
(Mieczislaw) unternahm 1030 einen verheerenden Einfall in Deutschland,
wo er bei den kaum unterworfenen Slaven, die alle noch Heiden wa-
ren, Unterstützung fand. Erst nach zweijährigem blutigen Kriege gelang es
Konraden, die Polen nicht nur in ihr Land zurückzutreiben, sondern auch
wieder zur Anerkennung der deutschen Oberherrlichkeit zu zwingen; den
Königstitel, den Miesko geführt hatte, nahm er ihm und beschränkte ihn
auf den Herzogstitel. Dagegen trat er Schleswig an Kanut den Großen,
den Beherrscher Englands und Dänemarks, ab und machte (1027) die
Eider zur Neichsgränze (Eidora germani terminus imperii).
Nachdem er 1026 in Mailand die lombardische, in Rom 1027 die
kaiserliche Krone empfangen hatte, war Konrad unbestritten der erste
Monarch Europas und verfolgte mit ruhiger aber rücksichtsloser Ent-
schlossenheit den Plan, die Macht der Großen zu brechen. Seinen un-
mündigen Sohn Heinrich machte er zum Herzog von Schwaben, Bayern
und Kärnthen, welch letzteres unter Otto Iii. von Bayern getrennt wor-
den war, und zum Könige von Burgund. Auf seinem zweiten Zuge
nach Italien schritt er in dem Streite der Lehensherren und Vasallen zu
Gunsten der letztern ein; er erklärte 1037 alle kleinen Lehen erblich und
nur wer durch ein Gericht seiner Standesgenossen eines Verbrechens
überwiesen würde, sollte seines Lehens beraubt werden können; dadurch
minderte er die Abhängigkeit der Dienstmannen von den Großen bedeu-
tend und damit die Gewalt der letztern. Aehnlich verfuhr er bei dem Auf-
stande der lombardischen Städte gegen ihre Bischöfe; die Städte waren
reich geworden-und sehr volkreich, beherbergten einen zahlreichen Adel
innerhalb ihrer Mauern und wollten sich nun die Oberherrlichkeit der
Bischöfe nicht mehr in solchem Umfange gefallen lassen, wie sie denselben
nach dem Rechte zukam, seitdem die Kaiser ihnen den Grafenbann ein-
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Extrahierte Personennamen: Welf Ernst Werner_von_Kyburg Ernst Werner Mangold_von_Nellenburg Ernst Ernst Werner Graf_Mangold Konrad Konrad Konrad Konrad Heinrich Heinrich Otto
Extrahierte Ortsnamen: Burg_Falkenstein Schramberg Deutschland Englands Mailand Rom Europas Schwaben Bayern Burgund Italien
Heinrich sprengt die italienische Verbindung gegen ihn. 125
wichtigen Schwertern fochten; aber diese setzten nun den Kampf zu Fuße
fort, spalteten noch manchen Normannenkopf und erlagen nur nach furcht-
barer Gegenwehr. Der Papst selbst wurde gefangen, jedoch ehrenvoll be-
handelt, allein Benevent gaben die Normannen nicht heraus. Krank
kehrte Leo nach Nom zurück und starb am 19. April 1054. Die Norman-
nen setzten ihre Eroberungen rastlos fort; keine zehn Jahre spater an-
erkannte Papst Nikolaus Ii. den Robert Guiskard, einen Bruder Hun-
frieds, als Herzog von Apulien, Kalabrien und künftigen Herzog von
Sicilien. Dafür gelobte ihm dieser Lehenpflicht (1060), und von 1061
bis 1072 entriß Guiskards Bruder, Roger, den Arabern die Insel Sici-
lien. Diese Normannenherrschaft, ein Reich schöner und durch Handels-
städte wie Salerno, Amalfi, Neapel, Palermo, Messina rc. wohlhaben-
der als die meisten in Europa, war von jetzt an der Rückhalt der Päpste
gegen die deutschen Herrscher.
Heinrich sprengt die italienische Verbindung gegen ihn (1055).
Auch in Ober- und Mittelitalien hatte sich eine neue Macht gebil-
det; jener Dienstmann des Bischofs von Reggio, Azzo, welcher Ottos
Braut Adelheid auf dem Schlosse Kanossa gegen Berengar von Jvrea
geschützt hatte, war dafür reichlich mit Lehen belohnt worden; seine
Nachkommen hatten ihr Gut vermehrt und hießen Markgrafen von Tus-
kien. Bei seiner ersten Anwesenheit in Italien trachtete Heinrich den
Markgrafen Bonifacius in seine Gewalt zu bekommen, obwohl dieser ihm
huldigte und große Geschenke brachte; es gelang dem Kaiser jedoch nicht,
denn der Italiener durchschaute ihn. Daraus konnte aber kein freundschaft-
liches Verhältniß entspringen, und die markgräfliche Familie schloß sich um
so eifriger der Verbindung an, welche sich in Italien gegen die Uebermacht
des Kaisers zu bilden begonnen hatte: Lombarden, Normannen, Papst
Viktor Ii. (früher Bischof Gebhard von Eichstädt, aus schwäbischem Adel,
von Heinrich ernannt) waren durch die gemeinschaftliche Gefahr zum
Einverständnisse vermocht worden. Aber der Kaiser bemerkte bald, daß
etwas gegen ihn gewoben werde, und erschien plötzlich in Italien. Die
Wittwe des Markgrafen Bonifacius, Beatrix, welche den Herzog Gott-
fried von Lothringen, Heinrichs Widersacher, geheirathet hatte, führte er
mit ihren drei Kindern nach Deutschland, wo zwei derselben starben und
nur die achtjährige Mathilde übrig blieb, nun die Erbtochter von Tus-
kien. Gottfried war nach Lothringen heimgegangen, sein Bruder Fried-
rich, des Papstes Kanzler, der aus Konstantinopel Geld gebracht hatte, be-
gab sich in einen sichern Versteck, den Papst endlich lud der Kaiser nach
Deutschland ein. Aber nun erkrankte dieser an einem -Fieber und starb
den 5. Oktober 1056, im 39sten Jahre seines Alters; ohne Zweifel
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TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Leo Leo Nikolaus Nikolaus Robert_Guiskard Heinrich Heinrich Reggio Ottos Adelheid Berengar_von_Jvrea Heinrich Heinrich Bonifacius Viktor_Ii Viktor Gebhard_von_Eichstädt Heinrich Heinrich Beatrix Heinrichs_Widersacher Heinrichs Gottfried
Extrahierte Ortsnamen: Apulien Kalabrien Sicilien Salerno Amalfi Neapel Palermo Messina Europa Mittelitalien Ottos Italien Italien Italien Bonifacius Lothringen Deutschland Lothringen Konstantinopel Deutschland
146 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
wähl war zwiespältig ausgefallen; Inuoeenz Ii. wurde von den Deut-
schen anerkannt, den Gegenpapft Anaklet unterstützte der Normanne
Roger, der Enkel Robert Guiskards, und Anaklet krönte ihn dafür zum
Könige von Neapel und Sicilien. Lothar führte nun Innoeenz Ii. gegen
Rom, konnte aber nur einen Theil der Stadt erobern, den andern mit
der Peterskirche behauptete Anaklet; Lothar wurde in St. Johann vom
Lateran gekrönt und hielt im Kaiserornate dem Papste den Steigbügel;
er anerkannte dadurch die Oberhoheit der päpstlichen Gewalt über die
kaiserliche (1133). Innoeenz Ii. brauchte nun Lotharn gegen die Nor-
mannen, die geneigt schienen, die alte Rolle der Longobarden Aistulf und
Desiderius zu übernehmen; darum belehute ihn der Papst auch mit den
mathildischen Gütern auf Lebenszeit. Für diesmal kehrte Lothar aber
nach Deutschland zurück, wo er den Krieg gegen die Schwaben glücklich
zu Ende brachte. Seinem Schwiegersöhne, dem Welfen Heinrich, gab
er außer Sachsen die Markgrafschaft Tuskien sammt den mathildischen
Gütern und suchte demselben die deutsche Königskrone zu verschaffen.
Allein die Fürsten waren nun eben darum spröde gegen den Kaiser,
weil sich derselbe einen so mächtigen Schwiegersohn heranzog. Dafür
zog Lothar 1136 zum zweitenmale nach Italien und machte gegen die
Normannen Ernst; er nahm ihnen eine Stadt nach der andern weg,
verfolgte sie bis Sicilien, verlor aber alle seine Vortheile wieder durch
Krankheiten, die in seinem Heere ausbrachen und mußte nach Deutsch-
land zurückkehren. Krank kam er über die Alpen heraus nach Breiten-
wang bei Füßen, und starb in einer Bauernhütte den 3. Dezember 1137.
Nach Lothars Abzug eroberte Roger alles wieder, und als der Papst
selbst gegen ihn ausrückte, fiel er in die Gewalt der Normannen wie
Leo Ix.; die Folge war dieselbe: Friede und Freundschaft (Anaklet war
vorher gestorben).
Kvnrad Hi. (1138-1152).
Der Welfe (die schwäbischen Welfen starben 1055 aus mit Welf Hi.;
seine Schwester Kunigunde war mit Azzo Ii., dem Markgrafen von Este,
verheirathet; deren Sohn ist Welf Iv., den Kaiser Heinrich Iv. zum
Herzog in Bayern machte) wurde zu seinem großen Verdrusse bei der
Königswahl übergangen, gerade deßwegen, weil er der mächtigste deutsche
Fürst war, und statt seiner Konrad von Schwaben zum Könige erhoben.
Dieser sprach mit den Fürsten dem Welfen eines seiner Herzogthümer
ab, und als dieser den Gehorsam verweigerte, wurde er an Weihnachten
geächtet und beider Herzogthümer verlustig erklärt. Heinrich (der Stolze)
starb schon den 20. Oktober 1139 in Quedlinburg und hinterließ einen
unmündigen Sohn Heinrich (den Löwen), den die Sachsen hielten;
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Robert_Guiskards Lothar Johann Lothar Heinrich Heinrich Lothar Ernst Leo_Ix. Leo_Ix. Welf_Hi Kunigunde Welf_Iv. Heinrich_Iv Heinrich Konrad_von_Schwaben Konrad Heinrich Heinrich Heinrich_( Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deut- Neapel Sicilien Rom Deutschland Schwaben Sachsen Italien Sicilien Bayern Quedlinburg Sachsen
178 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
Ezzelino wetteiferte der Markgraf Azzo von Este in Unmenschlichkeiten
gegen die Ghibellinen. In Manfred schien diesen aber ein neuer Stern
aufzugehen; er behauptete sich nicht nur in Neapel und Sicilien, sondern
unterwarf selbst Toskana seiner Oberherrschaft (1264), so daß er bereits
den Kirchenstaat umspannte. Nun rief Papst Klemens Iv. den Bruder
des französischen Königs Ludwig Ix. (Heiligen) herbei, den Karl von
Anjou, welcher die Provence erheirathet hatte, ernannte ihn zum Ver-
theidiger der Römer und übergab ihm Neapel und Sicilien. Verrath
öffnete Karln die Pässe der Apenninen, Verrath gewann ihm 1266 den
26. Hornung die Schlacht von Benevento, in welcher Manfred den Tod
fand. Nun hausten Karls Schaaren in Unteritalien, wie man es unter
den Hohenstaufen nie erlebt hatte, und Karl selbst verfuhr gegen die
Anhänger der Hohenstaufen nach sullanischer Regel, so daß der Papst
bitter klagte, aber nicht helfen konnte; er mußte im Gegentheil zugeben,
daß Karl Herr von ganz Toskana und dem größten Theil der Lombar-
dei wurde, freilich nur provisorisch auf drei Jahre, aber das Definitivum
ließ ein Mann wie Karl, so lange er konnte, nicht aus den Händen. Gegen
diesen Wütherich riefen die Ghibellinen den letzten Hohenstaufen zu Hilfe.
Konradin.
Denn noch lebte ein Sprosse dieses gewaltigen Geschlechts, Kon-
rads Iv. Sohn, von den Italienern Konradino, der junge Konrad, ge-
nannt, geboren den 25. März 1252; er und sein Vater haben sich nie
gesehen. Als Knabe lebte er einige Zeit an dem Hofe seines Oheims,
Ludwigs des Strengen, der seine tugendhafte Gemahlin Maria von
Brabant trotz ihres Bittens und Flehens aus toller Eifersucht hinrich-
ten ließ (1256); dann im heimischen Schwaben, in Ravensburg, am
lieblichen Bodensee in Arbon, welchem Städtchen er schöne Freiheiten
urkundete. Da hat er auch wohl das Lied gedichtet, welches uns der
zürichische Ritter Maneffe aufbewahrt hat; es ist überschrieben: „Lied
Königs Chuonrath des jungen." Als er 16 Jahre alt war, luden ihn
die Boten der Ghibellinen nach Italien ein und in dem Jünglinge er-
wachte der Geist seiner Väter. Seine Mutter warnte und bat ver-
gebens; er verkaufte und verpfändete den Rest seiner Güter, warb ein
kleines Heer und zog den Weg nach Italien, wo seine Vorfahren Un-
glück und Tod gefunden hatten. Der Zug ging von Bregenz aus; von
edlen Schwaben begleiteten ihn: Friedrich von Baden (oder Oesterreich;
sein Vater Hermann hatte die österreichische Erbtochter als Wittwe des
Böhmenkönigs geheirathet, aber der neue Böhmenkönig Ottokar bemäch-
tigte sich Oesterreichs durch Hinterlist), Berthold von Marstetten, Wol-
frat von Beringen, Albert von Reifen, der Schenk Konrad von Limburg,
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Ezzelino Manfred Klemens_Iv Ludwig_Ix Ludwig Karl_von
Anjou Karl Benevento Manfred Karls Karl Karl Karl_Herr Karl Karl Karl Konradin Konradin Konrad Konrad Ludwigs Maria_von
Brabant Maria Königs_Chuonrath Friedrich_von_Baden Friedrich Hermann Ottokar Ottokar Berthold_von_Marstetten Albert_von_Reifen Schenk_Konrad_von_Limburg Konrad