Linleitung.
/£)ic Geographie (Erdkunde) zerfällt in astronomische (mathe-
matische), physische und politische Geographie.
I. Astronomische Geographie. Kugelgestalt der Erde.
Gründe: kreisförmiger Horizont, kreisförmiger Erdschatten, Kugel-
gestalt der andern Planeten. Umsegelung der Erde re. Begriff des
'wahren und scheinbaren Horizonts. 4 Himmelsgegenden: O. S. W.
N. Die Windrose, der Kompaß. Drehung der Erde. Erdachse,
Nordpol, Südpol. Aequator. Parallelkreise (Breitenkreise).
Meridian (Längenkreise), Geographische Länge und Breite, nörd-
liche und südliche, östliche und westliche Halbkugel (Hemisphäre); der
erste Meridian von Ferro, Paris und Greenwich. Durchmesser der
Erde 1719 M., Aequator 5100 M>, Eintheilung in 360 Theile oder
Grade. Oberfläche der Erde 9,261,000 Qm. Entfernung von der
Sonne 20 Mill. M. Zwiefache Bewegung der Erde als die
Ursache von Tag und Jahr. Der Thierkreis. Die schiefe Stellung
der Erdachse (die Schiefe der Ekliptik 23%°). Die Aequinoctien am
21. März und 23. September. Die Wendekreise, die Polar-
kreise. Die 5 Zonen. Verschiedenheit der Tageslängen. Wechsel
der Jahreszeiten. Das Jahr —• 365 T. 48 Min. 50 Sek. Schalt-
jahr (julian. und gregorian. Kalender).
Der Mond. Durchmesser 468 M. Umfang 1470 M. Ent-
fernung von der Erde 50,000 M. Dreifache Bewegung. Umlausszeit
(die periodisch — 27% Tage; die synodische — 29% Tage). Die Licht-
phasen. Sonnen- und Mondfinsternisse.
Die Darstellung der Erde durch Globen, ihrer Oberfläche durch Karlen.
Projection derselben. (Seekarten nach Merkators Projection.)
Ii. Physische Geographie.
Luft, Wasser und Erde bilden die Hülle des Erdkörpers.
1. Die Luft oder Atmosphäre (Meteorologie) in Form eines
Ellipsoids mit zunehmender Dichtigkeit nach unten; ihr Druck durch
das Barometer gemessen. Die Winde, Luftströmungen, durch
das gestörte Gleichgewicht der Atmosphäre entstanden (Land- und
Seewind).
Rüge, Geographie.
1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Von der Begründung des päpstlichen Uebcrgewichtes rc. 109
§. 25. Die Kreuzzjjge 1096-1291.
1. Der erste Kreuzzug. Ursache und Ausgang.
(1096-1099).
Seit Helena ihren Sohn Constantin den Großen zum Bau der Die Pilger
herrlichen Wallfahrtskirche in Jerusalem veranlaßt hatte, war es im
Abendlande Sitte geworden, zum Grabe Christi zu pilgern und Ver-Grabe haben
gebung der Sünden an dieser ehrfurchtsvollen Stätte vom Hinnnel zu
erflehen. Diese Wallfahrten dauerten noch fort, als bereits Jerusalem
von den Arabern 627 erobert worden war. Mit jedem Jahrhundert
war aber die Lage der Pilger eine ungünstigere geworden, und obwohl
die heiligen Stätten oft auf frevelhafte Weise von den Türken entweiht,
fromme Pilger aufs unbarmherzigste mißhandelt, der Gottesdienst ge-
stört und die Priester mit Schimpfworten und Schlägen verjagt worden
waren, so hatte die Zahl der Wallfahrer nach dem gelobten Lande doch
nicht abgenommen. Ein schwarzes. Kleid, ein langer Stab, ein großer
Hut und Muscheln von der Küste des gelobten Landes waren die ein-
fache Auszeichnung jener christlichen Pilger.
Zu jener Zeit kam ein Priester aus Amiens nach Jerusalem; Petcr von
er hieß Peter der Eremit (Einsiedler) und war von Gestalt klein,
hager und unansehnlich, aber ein lebhafter Geist sprach aus deni durch-
dringenden Auge und dem beredten Munde. Dieser war Zeuge (1093)
der Mißhandlungen, welche die Christen von den Türken erdulden
mußten und bat den Patriarchen Simeon von Jerusalem, er möge
ihm Briefe an den Papst und die Fürsten des Abendlandes mit-
geben, daß diese ausziehen und die heiligen Stätten den Händen der
Ungläubigen entreißen möchten. So geschah es. Papst Urban Ii.
nahm den Eremiten freundlich auf, segnete ihn und sandte ihn nach
Italien und Frankreich, um die Gemüther für den heiligen Krieg vor-
zubereiten. Bleich und abgezehrt von vielem Fasten und ausgestandenen durchziehtdas
Beschwerden, barfuß und barhaupt, gegürtet mit einem Strick, das Abendland
Crucifix in der Hand, ritt Peter auf einem Esel von Ort zu Ort und das smtj!
öffnete die Herzen der Christen, bis der Papst die Bischöfe und Aebte
zu einer Versammlung nach Piacenza und Clermont beschied. Schon
in Piacenza hatten Viele das Gelübde abgelegt, in den Kampf gegen
die Ungläubigen zu ziehen. Auf der Kirchenversammlung zu Clermont mban ii. be-
schilderte Peter in Gegenwart Urbans in begeisternder Rede die Drang- "'9 die Kir-
fale der frommen Pilger im Morgenland, und nachdem Urban selbst lungen von
die ungeheure Menge zum bewaffneten Zuge nach dem gelobten Lande "nd
aufgefordert, allen Teilnehmern Vergebung ihrer Sünden und die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Helena Constantin Peter_der_Eremit Urban Peter Peter Urbans Urbans Urban
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Christi Amiens Jerusalem Jerusalem Italien Frankreich Piacenza Clermont Piacenza Clermont Morgenland
92
Zweite Periode des Mittelalters.
Herrn und rufe Gott zum Zeugen Deiner Unschuld an; dann will ich
Dich in alle Deine Würden wieder einsetzen und fortan Dein Ver-
theidiger sein." Heinrich erblaßte; er fühlte sich nicht frei von Schuld
und entzog sich dem Gottesgericht. Nach der Messe lud Gregor den
König zum Frühmahle ein, unterredete sich mit ihm und entließ ihn
unter ernsten Ermahnungen.
Heinrich wird Heinrich fand die Stimmung der lombardischen Großen ganz ver-
b°ard/n ver-ändert. Sie empsingen den König schweigend, kalt, mit Verachtung;
achtet, die Bürger nahmen ihn nicht in die Städte aus und kamen ihm auch
nicht entgegen, sondern brachten ihm hinaus in sein Lager vor die Stadt,
was sie zu liefern gehalten waren. Jetzt enipfand Heinrich die erlit-
tene Demüthigung doppelt; er änderte seine Gesinnung, brach sein Wort,
sammelte die lombardischen Großen wieder um sich und hinderte die
Diedeutschen Reise des Papstes nach Augsburg. Da traten die deutschen Fürsten
d^!f° ™ Forchheim zusammen und wählten aus Anrathen päpstlicher Gesandten
von Schwa-den Herzog Rudolf von Schwaben zum König (1077). Derselbe ward
Kbntge' st^aib zu Mainz gekrönt, aber am nämlichen Abend von den Bürgern
zur Stadt hinaus gejagt. Auf die Nachricht von Rudolfs Wahl er-
schien Heinrich mit einem Heere in Deutschland, ließ in Ulm seinen
Gegner durch einen Fürstenrath zum Tode vernrtheilen und dessen
Herzogthum Schwaben dem treuesten seiner Freunde, Friedrich von
Hohenstaufen, zuerkennen. Der Krieg zwischen Rudolf und Heinrich
Rudolf fällt dauerte drei Jahre. In der Schlacht bei Merseburg siel Rudolf durch
^ Gonmeds^ ^ des Herzogs Gottfried von Bouillon, welcher die Reichsfahne
vonbouillon. trug und den Gegenkaiser tödtlich verwundete.
Jetzt mehrte sich Heinrichs Anhang rasch. Gregor hatte nämlich
geweissagt, noch in diesem Jahre (1080) werde der falsche König
sterben; er hatte Heinrichs Tod gemeint, Rudolfs Tod war erfolgt.
Heinrich eilte 1081 nach Rom, um den Papst abzusetzen. Alles zitterte
für Gregor; nur der alte, kränkliche Mann behielt seine Fassung inid
Gregor muß gab nicht nach. Selbst als Heinrich nach langer Belagerung Rom
fassen^und e’nnslfym (1083), und die unzufriedenen Römer ihn bedrohten, zog sich
stirbt in der Gregor in die feste Engelsburg zurück und wartete auf die Hülfe des
Normannenherzogs Robert Guiscard. Vor diesem zog sich Heinrich
zurück. Gregor aber, welcher sich in Rom nicht mehr sicher glaubte,
begab sich nach Salerno, erneuerte den Bannfluch gegen Heinrich und
starb bald nachher (1085). Seine letzten Worte waren: „Ich habe
die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt; tarum sterbe ich in
der Verbannung."
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Rudolf_von_Schwaben Rudolf Rudolfs Heinrich Heinrich Friedrich_von
Hohenstaufen Friedrich Rudolf Rudolf Heinrich
Rudolf Heinrich Rudolf Rudolf Rudolf Gottfried_von_Bouillon Heinrichs Heinrichs Gregor Heinrichs Heinrichs Rudolfs Heinrich Heinrich Gregor Gregor Gregor Gregor Heinrich Heinrich Gregor Robert_Guiscard Heinrich Heinrich Gregor Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Augsburg Forchheim Mainz Rudolfs Deutschland Ulm Schwaben Merseburg Rudolfs Rom Rom Rom Salerno
Von der Wiederherstellung der abendländisch-römischen Kaiserw. re.
93
6. Heinrich Iv. Ende. Heinrich V. (1106—1125).
Während Heinrich in Italien kriegte, wählten seine Gegner in Hermann von
Deutschland den Grafen Hermann von Luxemburg zum König; man
nannte ihn, da er zu Eisleben, wo viel Knoblauch wächst, gewählt lauchskomg"
worden war, spöttisch nur den Knoblauchskönig. Da er aber seine
Würde selbst niederlegte (1087), so verzieh ihm Heinrich. Auch Otto zeihung.
von Nordheim war gestorben, und ein neuer Eegenkönig, Egbert von
Meißen, von den Leuten der Aebtissin Mathilde von Ouedlinburg in
einer Mühle getödtet worden (1089). So sah Heinrich sich seiner
größten Gegner in Deutschland entledigt; allein die Päpste fuhren in
Gregors Sinne fort, ihn zu verfolgen und zu bannen, und hatten
namentlich die Geistlichkeit auf ihrer Seite.
Zunächst gewann die Markgräfin Mathilde den ältesten Sohn Konrad
Heinrichs, Konrad, für die päpstliche Partei und reichte in ihrem 43.
Jahre dem jungen Herzog Welf von Baiern ihre Hand, um einen neuen Vater.
Verbündeten zu gewinnen. Konrad empörte sich gegen seinen Vater,
und da er schon zu dessen Nachfolger gewählt worden war, so wurde
der Verräther abgesetzt und sein jüngerer Bruder Heinrich zuin Erben
der Krone ernannt. Dieser schwur dem unglücklichen Vater einen
heiligen Eid, er wolle nie den Weg des Bruders gehen und nie bei
Lebzeiten seines Vaters die Regierung des Reichs begehren. Schmählich
hat er seinen Schwur später gebrochen!
Konrad starb 1101. Herzog Welf hatte Mathilde geheirathet, Dl- für die
weil er Erbe ihrer ungeheuren Güter zu werden hoffte. Allein wie Hierarchie
sehr hatte er sich täuschen lassen! Die Gräfin hatte bereits ihre sämmt- Mathilde
lichen Besitzungen dem römischen Stuhle vermacht und gab es nicht
einmal zu, daß ihr Gemahl dieselben bei ihren Lebzeiten verwaltete.
Darum trennte sich Welf von ihr und wurde von nun an des Kaisers
bester Freund und Bundesgenosse.
Die päpstliche Partei wandte sich hierauf an den jungen König und ihre
Heinrich und wiegelte ihn gegen den Vater auf. Der meineidige
Sohn bekriegte den Vater, und als derselbe von seinen Leuten schmäh-rich v. gegen
lich im Stiche gelassen worden war und fliehend den Rhein erreicht buc"
hatte, schrieb Heinrich V. einen Reichstag nach Mainz aus. Da er- bruch auf.
scholl die Kunde, Heinrich Iv. nahe mit einem Heere. Der heuch-
lerische Sohn täuschte den Vater abermals, söhnte sich mit ihm scheinbar
aus und lud ihn ein, mit ihm nach Mainz zu gehen. In Bingen
erfuhren sie, daß der Bischof den mit dem Bannfiuch beladenen Kaiser
nicht in die Stadt aufnehmen wolle, darum ritten Beide nach der Burg
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich Heinrich Hermann_von
Deutschland Hermann_von_Luxemburg Heinrich Heinrich Otto Egbert_von
Meißen Mathilde_von_Ouedlinburg Heinrich Heinrich Gregors Mathilde Konrad
Heinrichs Konrad Heinrichs Konrad Konrad Welf_von_Baiern Konrad Heinrich Heinrich Konrad Welf Mathilde Mathilde Welf Heinrich Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Eisleben Nordheim Deutschland Gregors Rhein Mainz Mainz
119
ab. Schwarz, seines Blätterschmuckes beraubt, stand er da, als ob er mit den
Griechen traure über das Unglück der Stadt. Im nächsten Jahre jedoch trieb
er von Neuem wieder Blätter, und ein Reis nach dem andern wurde wieder
grün. Da war Freude und Jubel unter den Athenern; denn, sagten sie, uns
ist ein Zeichen geworden, daß die Göttin uns noch gewogen ist. Wie ihre Olive
wieder grünt und blüht, so wird auch unsere Stadt wieder grünen und blühen.
In welch' einem Ansehen jener B«um auch über Athen hinaus stand, beweist
die Geschichte des Fremdlings von Kreta. Dieser hatte den Athenern wichtige
Dienste geleistet. Dankbar bot ihm die Stadt eine Belohnung; aber statt der
Schütze, welche man ihm zugedacht hatte, erbat er sich nur einen Zweig von dem
heiligen Oelbaume, und mit dieser schlichten Gabe schied er, hoch gefeiert und ver-
ehrt von den Athenern. Ein Kranz von den Olivenzweigen war es, mit dem die
Sieger in den olympischen Spielen gekrönt wurden, und dieser einfache, silber-
farbene Kranz mit seinen goldgelben Blüthen war ihnen mehr werth, als einer
aus Silber; denn er verberrlichte nicht bloß den, der ihn trug, sondern auckx
seine Familie und seine Vaterstadt. Der Oelzweig wurde jedoch nicht allein
von Siegerhänden getragen; auch Schutz- und Hülseflehende grissen nach ihm.
In den Peiserkriegen sandten die Griechen wiederholt Bolen mit Oelzweigeu
nach Delphi, um von dem Orakel einen günstigeren Spruch für ihr Vaterland
zu erflehen. Mit Oelzweigeu in den Händen kamen auch die unglücklichen Kar-
thager zu dem römischen Feldherrn, nachdem sie gegen denselben sechs Tage
und sechs Nächte mit der größten Tapferkeit gekämpft hatten, und baten um
ihr Leben. Sogar aus einer Münze hat der Oelzweig geprangt. Ein durch
seine Weisheit berühmter König in Roni, der den Frieden dem Kriege vorzog,
ließ nämlich einen Oelzweig auf die Münzen prägen, und im Mittelalter baute
man mitten im Heidenlande bei Danzig ein Kloster, welches heute noch steht,
und nannte es Oliva, damit andeutend, daß es den wilden Heiden den Frie-
den des Himmels bringen sollte. .Das Weihwasser sprengte der Priester am
liebsten mit Olivenzweigen, und Sterbende salbt er noch jetzt bei der letzten
Oelung mit Olivenöl.
\
• 6. Der Theestrauch.
Ter Theestrauch hat seine ursprüngliche Heimath in C h i n a und Japan,
wird aber jetzt mit Erfolg auch auf Java und der indischen Landschaft Assam
angebaut. Seine Blätter liefern den allgemein bekannten Thee, dessen Gebrauch
man in China schon im 9. Jahrhundert kannte. Im Jahre 1066 führten die
Holländer ihn nach Europa, wo der Verbrauch jetzt so ungeheuer ist, daß Eng-
land allein an 30 Millionen Pfund Thee jährlich verbraucht. Aller Thee, der
in den Handel kommt, gehört zu einer und derselben Art; nur die Zubereitung
und die Verschiedenheit der Blätter geben theils den grünen, theils den schwar-
zen Thee, wovon man jedoch 7—10 verschiedene Sorten mit besonderen Be-
nennungen unterscheidet. Die Theepflanze ist ein Strauch, oder wenn man will,
/
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Schwarz Oliva
Extrahierte Ortsnamen: Kreta Heidenlande Danzig Japan Assam China Europa
Juden- und Ketzerverfolgungen.
235
Grade; die untere Klasse, die Glaubenden, dursten mancherlei mit größter
Freiheit thun, wenn sie die eonvenensu ablegten, das Versprechen, sich
später in die höhere Klasse aufnehmen zu lassen. Diese Aufnahme ge-
schah durch eine Ceremonie, die consolumentum, Tröstung, genannt
wurde; von dieser Zeit an mußten sie sich strenger Enthaltsamkeit be-
fleißigen. Einige unterzogen sich der enckuru, d. h. nahmen keine Speise
mehr zu sich, um so schnell als möglich „ein gutes Ende zu machen".
Diese Ketzerei hatte große Verbreitung und fand bei vielen Adeligen,
besonders auch bei dem Grafen von Toulouse, Unterstützung.
Zuerst schickte Papst Innocenz Iii. einen Legaten zu den Albigensern,
um sie zu bekehren; die Cistercienser unterzogen sich demselben Geschäfte,
ebenso der fromme Bischof Diego von Osma und sein Priester Domini-
kus, der später den von ihm benannten Orden stiftete. Dies fruchtete
alles nichts, und 1208 wurde der päpstliche Legat erschlagen. Nun
ordnete der Papst in Uebereinstimmung mit König Ludwig Viii. von
Frankreich einen Feldzug gegen die Häretiker an; Simon von Montfort,
ein ausgezeichneter Krieger, führte das Kreuzheer und erstürmte Städte
und Schlösser. König Peter von Aragonien, der nicht zugeben wollte,
daß die Grafschaft Toulouse, die mit der Zeit auf sein Haus erben
konnte, in fremde Hände gerieth, kam dem Grafen Rapmund zu Hilfe,
verlor aber Schlacht und Leben gegen Montfort. Dieser verfolgte wie
der König von Frankreich den Plan, die Grafschaft wenigstens theilweise
für sich zu erobern, und daher wollten sie auf den Papst nicht hören,
der den Grafen bei seinem Besitze schützen wollte, als er überzeugende
Beweise von seiner Rückkehr zur Kirche gegeben hatte. Der Krieg dauerte
bis 1227 und war in seiner letzten Periode kein Glaubenskrieg mehr,
sondern ein Eroberungskrieg. Mit Mühe rettete der Papst dem Grafen
einen Theil seines Besitzes; Simons Sohn, Amalrich von Montfort, der
die Eroberungen seines Vaters geerbt hatte, schenkte dieselben an den
französischen König.
Nach dem Kriege ordnete der Papst für jene Gegenden (bald auch
für andere, wo sich Häresieen zeigten) ein Jnquisitionsgcricht an, d. h.
der Papst verordnte, daß jeder Bischof seine Discese ein- oder zweimal
im Jahre bereise und in jeder Pfarrei zuverlässige Männer auswähle,
die von zwei zu zwei Jahren eidlich verpflichtet wurden, den Ketzern
nachzuspüren und dem Bischöfe von ihren Wahrnehmungen Bericht zu
erstatten. Zu diesem Zwecke sandte der Papst auch eigene Legaten, welche
die gleiche Gerichtsbarkeit wie die Bischöfe ausüben sollten. Mit dieser
Inquisition wurden zuerst die Cisterciensermönche und bald darauf die
Dominikaner betraut; auf glaubwürdige Anzeige hin hatte das Gericht
der Thatsache nachzuforschen, Anklage und Vertheidiguug zu hören und
das Urtheil nach dem aktcnmäßigen Erfunde zu fällen.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Innocenz_Iii Innocenz Bischof_Diego_von_Osma Ludwig_Viii Ludwig Simon_von_Montfort Peter_von_Aragonien Simons
Extrahierte Ortsnamen: Toulouse Frankreich Frankreich
Otto römischer Kaiser.
125
nie wieder in Deutschland ein und wandten sich lieber gegen ihre öst-
lichen Nachbarn.
Der Sieg bei Augsburg brachte auch einen Theil der Ostmark (Osti-
richi heißt sie zum erstenmal in einer Urkunde vom I. 996) wieder zum
deutschen Reiche, nämlich das Land von der Enns bis zur Erlas, wo
sich Kolonisten aus Bayern und Schwaben ansicdelten; Melk an der
Donau blieb aber eine Hauptfefte der Ungarn.
Vtto römischer Kaiser (2. Fcbr. 962).
Kaum hatte Otto in Deutschland Ordnung geschaffen, als er nach
Italien gerufen wurde. Berengar hatte seine Abwesenheit benutzt und
spielte den Meister; gegen ihn riefen besonders die Bischöfe um Hilfe,
die er bedrängte. Als Ottos Abmahnung nichts fruchtete, schickte er
seinen Sohn Ludolf mit einem Heere, der mit Kraft und Glück vor-
drang, aber bald einer Krankheit unterlag (957). 961 kam Otto selbst
und eroberte die Lombardei fast ohne Schwertstreich, da sich Berengars
Heer gegen den gefürchteten König zu fechten weigerte. Von da zog
dieser nach Rom, und nachdem er dem Papste seine Rechte bestätigt hatte,
wurde er von ihm zum Kaiser gekrönt. Dieser Papst Johannes Xu.
war aber ein Sohn Alberichs des Jüngern, also Enkel der Marozia,
ein italienisches Partcihaupt, der auch als Papst das lästerliche Leben
fortführte, wie er es früher gewohnt war. Der Kaiser war ihm zu-
wider, darum verband er sich mit einem Sohne Berengars; alö aber
Otto nach Rom kam, entfloh Johannes. Eine Synode setzte ihn ab und
an seine Stelle trat Leo Vih. (963). Der Kaiser blieb nun längere
Zeit in Rom und wurde mit seinen Deutschen den Römern sehr lästig.
Einen Aufstand schlug er zwar nieder, verließ aber doch Rom und er-
wartete in Oberitalien Zuzug aus Deutschland. Sobald dieser eiuge-
troffen war, kehrte er nach Rom zurück und schickte die Führer des
Aufstandes, auch den Berengar von Jvrea, nach Deutschland in die Ver-
bannung (964). Zwei Jahre nachher wiederholten die Römer dasselbe
falsche Spiel, und auch andere italienische geistliche und weltliche Herren
nahmen daran Theil; Otto kam aber zum drittenmal, schickte die Herren
nach Deutschland und ließ in Rom dreizehn von dem vornehmsten Adel
aushenken. Das brachte allerdings Ruhe, aber dem neuen Kaiser keines-
wegs die Gunst der Italiener. Diese haßten die Deutschen als über-
müthige Halbbarbaren, verschworen sich gegen dieselben und riefen sie
doch zu Hilfe, wenn eine einheimische Partei die andere mit herkömmlicher
Wuth verfolgte. Gewinn schuf die Kaiserkrone weder den deutschen
Königen (die wir Kaiser zu heißen gewohnt sind, obwohl unsere Vor-
fahren keinem diesen Titel gaben, wenn er nicht gekrönter Kaiser war)
noch dem deutschen Volke, wohl aber Ruhm und Ehre, denn es war
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
Extrahierte Personennamen: Otto Otto Berengar Ottos Ludolf Otto Johannes_Xu Otto Johannes Leo_Vih Leo Berengar_von_Jvrea Otto
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Augsburg Bayern Schwaben Melk Donau Ungarn Deutschland Italien Ottos Rom Rom Rom Rom Oberitalien Deutschland Rom Deutschland Deutschland Rom
170 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
streng, besonders auf Antreiben der italienischen Feinde Mailands, der
von ihm mißhandelten Städte. Die Stadt sollte bis auf die Kirchen
auf den Grund niedergerissen und die Bürger in vier offenen Orten
angesiedelt werden (1162).
Des Kaisers Stellung zu dem Papste.
Schon mit Adrian Iv. gerieth der Kaiser in die gespanntesten Ver-
hältnisse; denn er bekümmerte sich offenbar um das Wormserkonkordat
nicht und besetzte die wichtigsten Bisthümer selbst, und ebenso wenig
wollte er ein Recht des Papstes, die Kaiserkrone zu verleihen, anerken-
nen. Als der päpstliche Gesandte, Kardinal Roland, darauf beharrte,
die Kaiserkrone sei päpstliches benoüeium (im Latein des Mittelalters
doppelsinnig: Gabe oder Lehen), wollte Otto von Wittelsbach ihm den
Kopf spalten, und der Briefwechsel des Kaisers und des Papstes wurde
in sehr bitterem Tone geführt. Der Papst beharrte auf seinem Krö-
nungsrechte, und in der That war der Papst seit Karl dem Großen
Oberherr der Stadt Rom und mußte schon deßwegen ein Wort dabei
zu sagen haben, wer der römische Kaiser, der Schutzherr der Stadt, sein
solle. Außerdem war aber die Krönung eine religiöse Handlung, eine
Weihe, und der Papst konnte nun doch wohl nicht gezwungen werden,
jedesmal den mächtigsten Herrn zu weihen, der mit Heeresmacht nach
Rom kam; so hätte auch Attila Kaiser werden können. Der Kaiser
sollte der oberste Schirmherr der Kirche sein; konnte nun das Oberhaupt
der Kirche gezwungen werden, jedesmal den Mächtigsten als Schirmherrn
anzuerkennen und zu weihen? Da war kein Ausweg; entweder aner-
kannten die Kaiser das Recht des Papstes hinsichtlich der Krönung und
dann durften sie sich an dem benelieium nicht stoßen, oder sie aner-
kannten dieses Recht nicht und dann durften sie auch die Krone nicht
von dem Papste empfangen, sondern mußten den Kaisertitel aus eigener
Macht annehmen und Zusehen, wie weit ihr Eisenrecht auf Weltherrschaft
reiche. Friedrich wollte weder das eine, noch das andere; die päpstliche
Weihe hatte in der Christenheit eine viel zu hohe Geltung, als daß er
derselben hätte entbehren können, und dazu war er ein gläubiger Christ,
aber seine Vorstellung von der kaiserlichen Macht war der Art, daß er
den Papst als derselben untergeordnet betrachtete; „wo das Schwert
des Kaisers hintrifft, da soll auch der Bann des Papstes hintreffen",
sagte Friedrich, oder mit anderen Worten: das kaiserliche Machtgebot
soll auch durch die Kirchengewalt unterstützt werden. Durch seine An-
wendung des römischen Rechtes aus Italien, von wo es sich den Weg
nach Deutschland bald geöffnet hatte, durch die Unterordnung der Kirche
unter den Kaiser war Friedrich auf dem geraden Wege, die Despotie
der römischen Cäsaren wieder herzustellen. Im Jahre 1804 hat ein
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Adrian_Iv Roland Otto_von_Wittelsbach Otto Karl Karl Attila_Kaiser Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Mailands Rom Rom Italien Deutschland
Kaiser Heinrich Vi.
179
Friedensvertrag (1192).
Dieser ging endlich einen Vertrag ein, durch welchen es den Christen
erlaubt wurde, nach den heiligen Orten zu wallfahren; die Mohamme-
daner aber blieben Herren des heiligen Landes mit Ausnahme Antiochias
und der Küstenstädte bis Askalon. Papst Cölestin Iii. forderte vergebens
zu einem neuen allgemeinen Kreuzzuge auf.
Fünfzehntes Kapitel.
Kaiser Heinrich Vi. (1190—1197).
Er bemächtigt sich des Königreichs Sictlien (1184).
In Heinrich lebten die großen Entwürfe seines Vaters fort, und
es mangelte ihm weder an kriegerischer Geschicklichkeit, noch an durch-
dringendem Verstände; als eigentlicher Tyrann scheute er sich nicht,
Hinterlist und Grausamkeit als Mittel zu gebrauchen, wenn er da-
durch zum Ziele kam. Nachdem der König Wilhelm Ii. von Neapel
gestorben war (1189), wollte Heinrich seine Ansprüche auf die sicilische
Krone geltend machen; er zwang den Papst durch die aufrührerischen
Römer im April 1191 zur Kaiserkrönung und eroberte hierauf in
Unteritalien eine Stadt nach der andern, allein er verlor sein Heer
durch Krankheiten und mußte selbst seine Gemahlin Konstantia in den
Händen seiner Feinde lassen (1191). Doch schon im Jahre 1194
starb der Prätendent Tankred; im gleichen Jahre kam Heinrich mit
einem neuen Heere, eroberte Neapel und Sicilien und wurde in Pa-
lermo gekrönt; seinen Sieg schändete er aber durch unerhörte Erpres-
sungen und Grausamkeiten gegen alle, welche an dem Aufstande Theil
genommen hatten.
Seine Plane.
Zu seinen künftigen Unternehmungen brauchte er Geld, und deß-
wegen sammelte er einen großen Schatz. Zu diesem mußten die Eng-
länder 100,000 Mark Silbers beitragen; König Richard wurde nämlich
auf seiner Heimfahrt von Palästina (1192) durch einen Sturm nach
Aquileja verschlagen und wollte von da unerkannt durch Deutschland an
die Nordsee reisen. Aber Herzog Leopold Vi. von Oesterreich spähte
ihn aus und ließ ihn gefangen setzen; denn Richard hatte ihn vor
Ptolemais beschimpft, indem er das herzogliche Panner herunter-
reißen und in den Koth treten ließ. Als Heinrich die Gefangenschaft
12 *
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Wilhelm Heinrich Heinrich Konstantia Tankred Heinrich Heinrich Palästina Leopold_Vi Leopold Koth Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Unteritalien Neapel Sicilien Deutschland Nordsee Oesterreich
Kirchliche Zerrüttung. Gegenpäpste. Kirchlicher Ruf nach Reformation. 283
Papst, Alexanders., und als dieser im folgenden Jahre starb, den Kar-
dinal Balthasar Kossa, der sich Johannes Xxiii. nannte.
Kirchlicher Nus nach Nesormation in Haupt unv Gliedern. Die Kirchenversammlung
zu Konstanz (1414—1418).
Nun hatte die Christenheit einen rechtmäßigen Papst und zwei Ge-
genpäpste, aber jetzt erhob sich auch ein solcher Mißmuth unter den Na-
tionen, daß die Forderung eines Koncils eine allgemeine wurde; Sigis-
mund gab sich wirklich alle Mühe ein solches zu Stande zu bringen,
wie er als Schutzherr der Kirche zu thun verpflichtet war, und der von
Neapel bedrängte Johannes Xxiii. mußte endlich einwilligen.
Reformation der Kirche in Haupt und Gliedern verlangten die
Besten aller christlichen Nationen. Nicht nur durch die Wahl von Gegen-
päpsten war Aergerniß gekommen, sondern die Päpste selbst hatten auch
angefangen Pfründen jeden Grades nach Wohlgefallen zu besetzen, statt
dies nur in den Fällen zu thun, wo es ihnen das kanonische Recht zur
Pflicht machte; durch diese Willkürlichkeit so wie durch andere Mittel
häuften sie Schätze an, wie bei Johannes Xxii. erzählt worden ist.
Bei den Bischöfen war das Nebel, welches Gregor Vii. mit solcher
Anstrengung vertrieben hatte, durch eine Hinterthüre wieder hereingekom-
men. Früher vergaben die Kaiser und Fürsten die großen Pfründen an
die Adeligen, welchen sie gewogen waren; durch die freie Wahl, die
Gregor Vii. durchsetzte, war der Zugang auch den Geistlichen bürger-
licher Abstammung geöffnet. Die reichen Dompfründen reizten aber be-
sonders arme Adelige dergestalt, daß sie sich eifrig um dieselben bewar-
den und um so eher erhielten, als sie häufig Vergabungen ihrer Vor-
fahren an die Domstifte für sich geltend machten konnten. So geschah
es, daß allmählig die Domkapitel fast ausschließlich mit Adeligen besetzt
waren, und endlich wurde es bei vielen Bisthümern zum förmlichen Ge-
setze erhoben, daß kein Nichtadeliger Domherr werden könne, und diese
adelige Berechtigung gestaltete sich sogar zu der Praxis, daß das Ein-
kommen der Pfründe an adelige Jünglinge abgegeben wurde, sofern die-
selben sich nur für den geistlichen Stand bestimmten, wenn sie sich auch
nicht weihen ließen. Daß es bei anderen Prälaturen ähnlich gehen mußte,
bewirkte schon das Beispiel der Domkapitel, und dazu kam noch, daß
eine Menge edler Familien vollkommen verarmte, was den Zudrang zu
den geistlichen Versorgungsplätzen bedeutend vermehrte. Die Kirchenzucht
erschlaffte vollständig, und da zu gleicher Zeit im weltlichen Negimente
eine noch größere Unordnung herrschte und die beständigen Kriege der
wilden Zügellosigkeit freien Spielraum gaben, so entstand eine sittliche
Verwilderung, die seitdem ihresgleichen kaum mehr gefunden hat. Darum
rief jeder Gutgesinnte nach einer Reformation der Kirche, weil er nur
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Alexanders Balthasar_Kossa Johannes_Xxiii Johannes_Xxiii Johannes_Xxii Gregor_Vii Gregor Gregor_Vii Gregor