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1. Geschichte des Mittelalters - S. 71

1870 - Mainz : Kunze
71 sich in Deutschland befestigt und die Königswahl seines Sohnes Heinrich 1220 durchgesetzt hatte, verließ er es und sah es 15 Jahre nicht wieder. Der treffliche Reichsverweser Erzbischof Engelbert von Köln; 1225 ermordet. Erster Keim seines Zerwürfnisses mit der Curie die vertrags- widrige Uebertragung der deutschen und sicilischen Krone auf seinen Sohn: der zweite die Verzögerung der schon 1215 bei feiner Krönung zu Aachen, dann 1220 bei seiner Kaiserkrönung (durch den friedlichen Honorius Iii) wiederholt gelobten Kreuzfahrt. Vertrag darüber zu S. Germano 1225. — Neuer Antrieb dazu seine Vermählung mit Jolantd) der Tochter Johanns von Brienne und Erbin von Jerusalem 1225. — Verhinderung des Kreuzzuges 1225 durch die Pest 1227. Friedrich gebannt durch den neunzigjährigen 1227 Pabst Gregor Ix, Innocenz' Iii Neffen. d. Fünfter Kreuzzug (1228—1229), von dem ge-M8-1229 bannten Kaiser unternommen, unterstützt von dem deutschen Orden unter dem ausgezeichneten Hochmeister Hermann von Salza, von den Genuesen und Pisanern. Opposition der Johanniter und Templer. Unterhandlungen mit Sultan Kamel von Aegypten, dem Besitzer des heiligen Landes: Abtretung Jerusalems, Nazareths und eines Landstrichs an Friedrich; zehnjährige Waffenruhe; freier Gottesdienst der Moslemin im Tempel zu Jerusalem. Friedrich König von Jerusalem, e. Der neunjährigewasfenstillstand mit derkirche 1230—1239. Friede mit dem Pabste zu S. Germano nach Vertreibung der päbstlichen Schlüsselsoldaten aus Apuliem Lösung Friedrichs von: Bann. — Politische und juristische Reformen in den italienischen Erblanden durch Jakob von Capua und Petrus de Vineis (Monarchia Sicula): ein wohlgeordneter absoluter amten- und Militärstaat. Empörung des jungen Königs Heinrich gegen seinen Vater 1234, im Bunde mit dem niederen Adel (gegen den Reichsfürsten- 1231 stand) und mit den schon seit 1231 aufständigen, den Kostnitzer Frieden verletzenden Lombarden. Das Erscheinen Friedrichs, dessen Stütze zugleich die deutschen (Reichs-) Städte sind, bricht den Aufstand; Heinrichs Haft und Tod in Apulien 1242. Die dritte Ehe des Kaisers, mit Elisabeth von England 1235 i sein segensreiches Landfriedens ge setz und definitive Aussöh- . nung mit den Welfen durch Belehnung Ottos, eitles Neffen Ottos Iv, mit dem Herzogthum Braunschweig-Lünebilrg. Aechtüng Fried- richs des Streitbaren und zeitweise Einziehung des'herzogthnms

2. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1870 - Mainz : Kunze
Gang und Inhalt der Periode: Die zwei Jahrhun- derte, die sie enthält, bezeichnen nach allen Seiten den Höhe- und Wendepunkt des Mittelalters. Die Kirche kommt in den Kreuz- zügen, dem allgemeinen Aufgebot des christlichen Abendlandes gegen das mohammedanische Morgenland, zum Vollgefühl ihrer Macht; die weltlichen Reiche leihen dem Kriegsplan der Päbste ihren Arm. Conflict ihrer Interessen mit denen der Kirche. Doch die eigentlichen Früchte und Anregungen jener als Religions- krieg begonnenen Züge erndtet nicht die Kirche, sondern das bür- gerliche Leben in Handel und Gewerbe, die Cultur und Literatur. Blüthezeit der Mystik und Scholastik, der kirchlichen Baukunst, der Poesie in Epik und Lyrik. — Der den Kreuzzügen parallel laufende Kampf zwischen Reich und Kirche endet zunächst scheinbar- siegreich für die letztere, schließlich aber mit einer Schwächung und Auflösung beider Gewalten. I. Erster Krcnyug. 1086—1099 Grund der Bewegung der Gedanke, Palästina wieder zu einem christlichen Reiche zu machen, gesteigert durch den Druck und Frevel der seldschuckischen Türken, nach dem Zerfall des Chalifats den Herren des heiligen Landes, gegen die abendländischen Pilger (solche Wallfahrten schon seit Heinrich Ii). — Klagen und Hülsegesnche ches großen Griechenkaisers Alexius, des Komnenen (1081—1118). Die Kreuzpredigten Peters von Amiens. Pabst Urban Ii auf den Concillen von Piacenza und Clermont 1095; Be- 1095 geisternng und Zudrang besonders der französischen, nächst- dem der englisch-normannischen und niederländischen, auch der italienisch-normannischen Ritterschaft, in der indeß auch eigennützige Motive Mitwirken. In Deutschland hinderte

3. Geschichtstabellen - S. 39

1876 - Mainz : Kunze
39 1278 Ottokars von Böhmen Niederlage und Tod auf dem Marchfelde. 1282 Belehnung der Söhne Rudolfs Albrecht und Rudolf mit Ottokars Ländern Oesterreich, Steiermark, Krain: Gründung der Macht des Hauses Habsburg. 1291 Ursprung der schweizerischen Eidgenossenschaft von Uri, Schwyz und Unterwalden. 1292—1298 Adolf, Graf von Nassau. Er versucht die Erwerbung Meissens und Thüringens von Albrecht dem Unartigen. 1298 Adolfs Absetzung, Niederlage und Tod bei Göll- heim. 1298—1308 Albrecht I. von Oesterreich. 1304—1377 Babylonisches Exil der Kirche. (Verlegung des päpstlichen Stuhles nach Avignon 1309). Ende der Weltherrschaft der Hierarchie. 1308 Albrecht wird von seinem Neffen Johann Parri- cida ermordet. 1308—1313 Heinrich Vh., Graf von Lützelburg. 1310 Erschafft durch die Erwerbung Böhmens den Lützelburgern eine Hausmacht. 1310—1313 Heinrichs Römerzug (Dante Alighieri) und Kaiserkrönung. 1314—1347 Ludwig der Baier und 1314—1330 Friedrich der Schöne van O ester reich. 1315—1325 Deutscher Bürgerkrieg. 1315 Die Schweizer siegen über den Herzog Leopold von Oesterreich, Friedrichs Bruder, am Morgarten ; 1316 sie erneuern den ewigen Bund zu Brunnen. 1319 Waldemar der Grosse stirbt. 1320 Die Ascanier i n B r an d e nb urg sterben aus. 1322 Ludwigs Sieg über Friedrich von Oesterreich bei Mühldorf. 1323 Beginn des Streites Ludwigs mit dem Papste. 1324—1373 Die Wittelsbacher in Brandenburg. 1325 Trausnitzer Vertrag.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 37

1874 - Mainz : Kunze
- 37 — 10,000 wechselnd, in der flachen Schweiz meist reformiert, in den Alpen vorzugsweise katholisch (die katholischen Urkan- tone*), wie Tyrol tapfer in der Abwehr alles dessen, was den alten Gerechtsamen, den alten Sitten, dem alten Glauben Gefahr zu drohen scheint). Auch die Lebensweise voller Gegensätze: auf Ackerbau und Viehzucht begründete Wohlhabenheit im niedri- geren Lande, Hand in Hand mit der von Italien eingeführten Seiden- (später auch Baumwollen-) Industrie, von deren Mittel- Punkt Zürich sie sich über die Ostschweiz verbreitet hat, während Basel, an der Schwelle des großen Handelshauses, den Verkehr nach N. und W. vermittelt. Genf, Vermittlerin der Uhren- industrie im ärmeren Juralande. Auch die Alpenwirtschaft zum Theil industriell betrieben. Mangel an Bergwerken. Die seit Gründung der Eidgenossenschaft entbundene Kraft der Schweizer nach Befestigung der politischen Selbständigkeit lange Zeit im Kriegshandwerke verwerthet (Miethstruppen; Reislaufen); jetzt friedlicher Erwerb theils im Auslande, theils durch das eiuwan- dernde Ausland. (Touristenzüge; wandernde Kolonieen beson- ders am Genfer^**), im Berner Oberlande, um den Vierwald- stätter See, in Graubünden.) Das innere Gebirgsland erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bekannter. Die alten gefürchteten Verkehrswege zwischen Italien und der Schweiz***),'selbst von den Cimbern umgangen, seit Bonapartes Herrschaft in Kunststraßen umge- wandelt. Der alte Paß vom Knie der Rhone bei Martinach über den großen St. Bernhard (7600') nach Aosta (zur Heerstraße des kleinen St. Bernhard im Thale der Dora Baltea) nur als Saumpfad tauglich, weiter oberhalb durch die kunst> volle, niedrigere Simplonstraße ersetzt. Seitdem ein großes Straßennetz auch durch die mittlere und östliche Schweiz nach der Lombardei (Mailand). Hier die wichtigsten Passagen 1) die *) Die um den Vierwaldstätter See und die obere Renß liegenden vier Waldkantone, Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern. Hier der Ansgaugspunkt der von kräftigen Bauern und Hirten gegründeten Eidgenossenschaft; an ihren Eingangsthälern Moorgarten, Näfels, Sempach; an derzüri- cher Straße: Cappel, **) Der internationale Genfersee im Gegensatze gegen den alemannischen Bodensee nach Lage, Umgebung und Verkehr. ***) Unter diesen wurde der Gotthardspaß von Snwarow und zwar von der steilen italischen Seite überstiegen: der kühnste Alpenübergang seit Han- nibals Zeit.

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 108

1878 - Mainz : Kunze
— 108 — Lehnsherrn erworben, oder für die zu erhaltende Pfründe eine Summe Geld gezahlt hatten. Es waren somit die geistlichen Stellen eine Ware geworden, die oft in recht unheilige Hände kam. Man nannte den verwerflichen Handel Simonie, weil der Zauberer Simon die Gabe des heiligen Geistes den Aposteln für Geld hatte abkaufen wollen. Für die Kaiser indes war die Verleihung jener Aemter (Investitur) eine Lebensfrage, weil sie den oft rebellischen Fürsten gegenüber sich dadurch treue Anhänger und Ansehen verschaffen konnten. Erst 1122 wurde dieser Streit dahin entschieden, daß die Wahl und Weihe der Kirchenfürsten unter kaiserlicher Aufsicht ohne Simonie stattfinden solle, der Gewählte die Reichslehen vom Kaiser, Ring und Stab aber als Zeichen der geistlichen Herrschaft vom Papste zu empfangen habe. Damals aber war jenes Verbot Gregors der Anlaß zu den erbittertsten Kämpfen. Da der Papst die von Heinrich Iv. für Geld eingesetzten Bischöfe mit dem Banne bedrohte und außerdem in den weltlichen Händeln für die Sachsen und die Reichsfürsten Partei ergriff, so ließ ihn dieser auf einer Synode absetzen. Durch diesen raschen Schritt schadete er sich selbst am meisten; denn nun schleuderte der Papst den Bann gegen ihn und erregte dadurch beim Volke den Zweifel, ob nicht die geistliche Macht höher stehe als die weltliche, der Papst höher als der Kaiser. Die damalige Richtung der Zeit entschied zu Gunsten Roms, und obgleich Gregor Vii. 1085 in der Verbannung starb, fanden feine Nachfolger im Geiste des Volkes eine so feste Stütze, daß sie von seinen Ansprüchen nicht nur nichts preisgaben, sondern dieselben noch verschärften. § 12. Die Kreumge. Schon der Chalif Omar hatte Palästina nebst Jerusalem den Christen abgenommen, boch ließen die arabischen Herrscher die Wallfahrer nach dem heiligen Grabe unbelästigt. Dies änberte sich 1079, als die muhamebanifchen Selbfchucken die Araber im Besitz des gelobten Landes ablösten. Ein begeisterter Mönch, Peter von Amiens, der in Jerusalem Zeuge der vielen Bebrückungen feiner Glaubensgenossen gewesen war, prebigte

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 105

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Schweiz. 105 dagegen wird jährlich für fast 2^2 Mill. Fr. Butter eingeführt. Das Vieh bleibt von Mitte Mai bis Mitte September auf den Bergweiden (Alpen). Nur in dieser Zeit sind die Sennhütten (Gaden) von den Sennen (Hirten) bewohnt. In Graubünden übersommern jährlich 40—50,000 bergamasker Schafe. Im Canton Tessin treibt man Bie- nen- und Seidenzucht. § 154. Die Industrie ist sehr bedeutend, sie beschäftigt 1/3 des Volks und liefert in Appenzell außer-Rhoden, St. Gallen und Zürich Baumwollenwaaren (2 Mill. Feinspindeln) und Musselinstickereien; in Zürich und Basel Seiden waaren, glatte Zeuge und Bänder; in Bern Leinen und Damast; in Aargau (Dorf Wohlen), Baselland und Luzern Stroh- und Roßhaargeflecht: in Genf und Neuenburg Uhren und Juwelierarbeiten; Maschinenbau in Zürich, Schaffhau- sen u. a.; im berner Oberlande Holzarbeiten. Für die deutsche Schweiz zumal sind die Jndustriethäler und -Dörfer viel charakteristischer als die Industriestädte. Handel. Verhältnismäßig hat die Schweiz unter allen Staaten des Festlandes den stärksten auswärtigen Handel, besonders groß ist der Absatz nach Nordamerika, Brasilien und der Levante. Daher finden sich schweizer Consuln in allen Welttheilen. Diese Resultate sind er- zielt durch die Handels- und Zollfreiheit (seit 1849 keine Binnenzölle mehr), durch die billige Administration und das Fehlen des stehenden Heeres. Die Einfuhr unifaßt an Verzehrungsstoffen: Vieh, Getreide und Mehl, Wein, Butter und Colonialwaaren, ferner: Eisen, Baum- wolle, Seide und daraus gefertigte Waaren. Die Ausfuhr umfaßt Käse, Baumwollen- und Seidenwaaren, Strohgeflechte und Uhren. Die Haupthandelsplätze sind Basel, Genf, Zürich. Das Eisenbahnnetz breitet sich über die ganze Hochebene aus, über- steigt aber nirgends die Alpen. 1873.: 1400 Kilom. Eisenbahnen, 5800 Kilom. Telegraphenlinien. § 155. Die 22 Cantone. A. Südwestliche Gruppe, überwiegend französisch. 1. Bern: Bern, Ul., 36,000 E., Sitz der Bundesregierung. Bank, Münze. Thun am See, Stapel des Oberlandes. Meiringen, im Haslithal. Burgdorf, 5000 E., im reichen Emmenthal, Fabriken. Das Münsterthal an der Birs im Jura nördl. vom Weißenstein. Jnterlaken zwischen 2 Seen inmitten des berner Oberlandes. 2. Wallis: Oberwallis mit den Städten Brieg und Leuk ist deutsch, llnterwallis mit Sion (Sitten), 5000 E., Martigny (Martinach) und St. Maurice hat französ. redende Bewohner. 3. Waadtland: Bex, Salzwerk im Rhonethal. Montreux am Ostufer des Genfersees, klimat. Kurort. Vevey (Vivis), 8000 E., eine der lieblichsten Schweizerstädte. Lausanne, 27,000 E., herrliche Lage nahe am See. Morges, (Morsee), lebhafter Handelsplatz am See. Val Orbe, Dorf im Jura, Uhren- fabrik. 4. Genf: Genf, 47,000 E., mit den Vororten 67,000 E., Universität, die reichste Stadt der Schweiz, großstädtisches Leben. 3 Banken, bedeutende In- dustrie in Uhren und Goldarbeiten. 5. Freiburg: Gruyere, Ul., Käsefabr. Freiburg im Uechtlande, 11,000 E. Murten am See gl. N., X 1476. 6. Neuenburg: (Keueimtsl): Neuenburg, 13,000 E. La Chaux de

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 242

1876 - Dresden : Schönfeld
242 Arabien. Mitte. Das Arabische ist Handelssprache aller Mohammedaner vom Senegal bis zu den chinesischen Häfen; die herrschende Religion ist Mohammedanismus. Der Ackerbau herrscht im tropischen Süden vor, Viehzucht wan- dernder Hirtenstämme im südtropischen Norden. Der Seehandel ist gegen früher sehr gesunken; neuerdings ist er durch die ^-Fahrten im rothen Meere von Suäs, im persischen Meere von Basra nach Indien, gehoben. Der Land Handel, Karawanenhandel, wird durch die Mekkapilger besorgt. Produkte: 1. Kaffee (auf den europäischen Markt gelangen etwa nur 5000 Ctr.) von Mocha (Mokka); Gummi arabicum, Datteln, die schönsten in Hasa, Droguen, Spezereien. 2. Ausgezeichnete Pferde, Kamele, Perlen, sehr viele Schafe in Nedschd mit ausgezeichneter Wolle. Die besten Pferde hat Nedschd, etwa 5000, die ausschließlich zu Krieg und Parade gebraucht werden, während alle Arbeit von Kamelen ver- richtet wird. Sie werden nicht verkauft, man kann sie nur durch Krieg oder Geschenk erwerben. Die besten Perlen fischt man in Bedaa an der Ostküste von Katar. Die politische Eintheilung in Schommer, Nedschd, Oman, Jemen und Hedschas ist ethnographisch begründet. § 838. " 1. Das Sultanat Schommer (Schammar) eine große, von Wüsten (Nefud) umgebene Oase im Djebel Schommer, nördlich vom eigentlichen Nedschd, ist selbständig. Die Bevölkerung, ohne Beduinen y2 Mill., ist der schönste Menschenschlag Nordarabiens. Es gibt wenig Mohammedaner; die Religion ist Sonnendienst (Todtenopfer, heilige Haine). Der Handel wird be- günstigt. Hüil, die Hauptstadt, liegt von reichen Pflanzungen umgeben inmitten eines sich über das Hochland erhebenden Granitgebirges. 2. Das Sultanat Nedschd, das eigentliche Wahhabitenreich zwi- schen dem Djebel Schommer und der südlichen Wüste, ist ein Hochland von 500 bis 1000 m. ü. M., durchgängig fruchtbar mit herrlichen Thälern. Das Klima ist kühl und gesund im Winter, nicht zu heiß im Sommer. Der Stifter der fanatischen Sekte der Wahhabiten, Noüammsä-oon-^dä-si-'zvasiülb ist kurz vor der Mitte des 18. Jahrhunderts geboren. Der Staat der Wahhabi- ten (1,200,000 E., dazu 76,000 Beduinen) ist der wichtigste Staat Central- Arabiens. Er ist absolut monarchisch und streng korangläubig, so daß Tabak- rauchen für Todsünde gilt und das Tragen von Seide und Gold mit Prügel- strafe geahndet wird. Daher besteht viel Religionsübung, wiel Heuchelei, aber wenig Sittlichkeit. In Nedschd und Schommer wird das reinste Arabisch ge- sprochen. Er-Riad (d. h. die Gärten), 25,000 E., die Hauptstadt des Sul- tans, liegt in einem blühenden Gartenlande. § 339. 3 Das Sultanat von Oman (von den Eingeborenen nur Aman genannt), 2 Mill. E., reicht von Katar bis Mahrah. Das Land ist nur von der Seeseite leicht zugänglich. Gefährlich ist die Schiffahrt am Cap Messandom (d. h. Ambos, s. g. wegen der vielen Klippen, an denen die Schiffe scheitern). Der Beherrscher von Oman, dessen Regierung beschränkt monarchisch ist, heißt sehr mit Unrecht Imam (d. h. mohammed. Priester) von Maskat, denn Maskat ist keine Hauptstadt, und der Fürst wird im Lande stets nur Sultan genannt Die Araber von O., die Abaditen, hängen dem sun- nitischen Islam an, aber sie sind toleranter als alle anderen Mohammedaner, weil sie als Handelsleute mehr als die übrigen Araber mit fremden Völkern in Berührung kommen. Als offene Verehrer des Weins und Tabaks gelten sie namentlich den Wahhabiten als die ärgsten Heiden und werden von diesen stets bedroht. Nur durch die Macht der Engländer noch gehalten, droht der Föderativstaat von Oman zu verfallen. Der Seehandel, durch die große Zahl der Banjanen (indische Kaufleute) gefördert, führt fast alle Produkte vom

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 243

1876 - Dresden : Schönfeld
Die asiatische Türkei. 243 persischen Golf nach Indien. England beherrscht den ganzen Handel. Monat- lich 2 mal laufen Dampfer von Karatschi in Maskat an. Der indische Tele- graph berührt das Cap Messandom, Bender Abbasi, Buschehr, Basra n. geht über Bagdad nach Constantinopel. Schardscha, südwestlich vom Cap Mes- sandom 20—30,000 E. Der größte Sclavenmarkt am persischen Golf. Sta- pelplatz persischer und indischer Waaren. Die ergibigen Bernsteinfischereien sind Monopol des Sultan. Maskat, 20,000 E., 'Sl, Haupthandelsplatz, in einem heißen, nur von der See zugänglichen Felsenkessel. Die Besitzungen an der persischen Küste sind seit 1867 an Persien zurückgefallen. Die Südseite umfaßt die unbekannten Landschaften Ghara und Mahrah, sowie Hadramüt. Hier befand sich ehemals der Cultursitz der Himjariten. Jemen, Hedschas und El Hasa stehen unter türk. Oberhoheit. 4. Jemett (d. h. Südland, im Gegensatz zu Scham, Syrien, d. h. Nord- land), das fruchtbarste Land der Westküste, ist Hochland. Aden, 80,000 E., seit 1839 englisch, Freihafen, heißer, ungesunder Ort, stark befestigt. Kohlen- station für die Dampfschiffe. Mocha (Mokka), Hafen, der bestekasfee. Sana, 20,000 E>, Kaffee, Handel. 5. Hcöschtts. Mekka, der Mittelpunkt des Islam, 45,000 E., liegt in einem öden Thale. Das Heiligthum der Kaaba. Große Waarenlager und Karawanserais. Der Seehafen Dschidda 15,000 E., 10 Meilen entfernt, ist der Haupthandelsplatz Arabiens: englische u. französische Kaufleute. Mcöitttt, mit dem Grabe Mohammeds, 15,000 E. Hafen Jambu, (spr. Jmbu, d. h. Quelle). 6. Das peträische Arabien mit Akaba am Golf gl. Namens. 7. El-Hasa, 1871 von den Türken erobert, zählt etwa 200,000 E,, diese Provinz liegt am persischen Mb., eine feuchtwarme, vulkanische Küstenland- schaft mit halbindischer Vegetation u. Bevölkerung. Allenthalben fließen hier Wasserbäche. Hier sind die besten Datteln der Welt. Man baut Reis und Baumwolle. Die Industrie liefert gestickte Oberkleider, Gold- u. Silberschmuck. Hofhuf, auf der Bergterrasfe, 25,000 E., el-Katif, Hafen an heißfeuchter Küste, halbpersisch. Die Bahrejn-Jnseln, 70,000 E., inmitten einer langen Perlenbank. Die Perlenfischerei erstreckt sich von hier bis zur Hormüsstraße. Als Taucher die- nen meistens Neger, Mehr als 2000 Böte betheiligen sich an derselben; am ergibigsten sind sie an der öden Ostküste den Halbinsel Katar bei Bedaa. H 340. Llie asiatische Türkei. 35,000 Qm. 13 Mill. Einwohner. Die asiatische Türkei umfaßt die historisch wichtigen Land- schaften Vorderasiens: Kleinasien, Assyrien, Babylonien, Syrien, nebst Palästina und Phönizien, sowie Theile Arabiens, besonders die Heimat des Islam. Diese Länder bilden die Brücke von Asien nach Europa und Afrika. Unter den verheerenden Kriegszügen und Völkerftürmen ist die alte Kultur der ehemals reichgesegneten Länder völlig unterge- gangen. An ein neues Aufblühen unter türkischer Herrschaft ist nicht zu denken. So könnte Syrien noch heute wie zu alten Zeiten eines der ergibigsten Getreideländer Asiens sein; allein die unsicheren Rechts- zustände und die mangelhaften Verbindungen der Fruchtdistrikte mit den großen Städten und den Seeplätzen lassen den Wohlstand nicht auskommen. Die Bevölkerung ist sehr bunt. Sie besteht aus 121/2 Mill. mohammedanischen Osmanen als dem herrschenden Volk, und in den 16*

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 247

1876 - Dresden : Schönfeld
Persien. 247 Rufe des Fleißes und der Redlichkeit. Sie vermitteln den Handel mit Indien. Turkomanen, 22,600 Familien, Mongolen reinsten Blutes, bewohnen die Steppe im S.-O. des kasp. Meeres und leben in beständiger Fehde mit den Persern und unter einander. Euro- päer, etwa 100, finden sich als Kaufleute, Offiziere, Aerzte und Handwerker besonders in Tebris und Teheran. Die Lebensweise ist sehr einfach, die Nahrung besteht meist aus Pflanzenkost, namentlich Reis. — Vielweiberei findet sich nur bei den Neichen. Die Perser gehören zur mohammedan. Sekte der Schieh (Schiiten) und stehen darum den Sunniten in der Türkei und Turan mit fanatischem Religionshaß gegenüber; auch gibt es noch Parsi (sogen. Feueranbeter). Ein Drittel der Bewohner besteht aus Nomaden; diese leben meist in Monogamie, ihre Frauen gehen unverschleiert. — Die Schulbildung ist mäßig und beschäftigt sich namentlich mit Schönschreiben, dann lernt man den Koran und die Dichter kennen. Die südlichen Perser sind durchweg gebildeter, als die nördlichen. Sehr bezeichnend ist es, daß ihre fein ausgebildete Sprache für Tugend, Dankbarkeit, Reue, Ehre und Ge- wissen keinen Ausdruck besitzt. Die Perser gelten als die ausgezeich- netsten Schönschreiber (Mirsa) des Morgenlandes. — Der Schah ist unumschränkter Herr. § 346. Produkte. Der Bergbau ist gering. Der Acker- bau wird auf der Hochebene meist mit künstlerischer Bewässerung (unterirdische Leitungen, Zertheilen und Ableiten der Flüsse, Dämme und Schleusen, Brunnen)' getrieben. Die Bauern wohnen in Dörfern, welche mit hohen Mauern umschlossen sind. Weizen liefert fast ausschließlich das Mehl zur Brotbereitung. Reis bildet im ganzen Lande das Hauptnahrungsmittel der Wohlhabenden, am kaspischen Meere für alle Volksklassen. Gemüse wachsen reichlich. Südfrüchte reifen am kaspischen Meere und von Schiras bis zum persischen Meere. Berühmt ist der Obstbau um Jsfahan. Wein- trauben dienen einen großen Theil des Jahres als Zuspeise zum Brot. Nächst der Weinkultur wird der Melonenbau*) am aus- gedehntesten betrieben (Zuckermelonen von Jsfahan). Mandeln bilden einen lohnenden Ausfuhrartikel, die meisten kommen von Jsfahan und Schiras, die feinsten von Tebris. Aprikosen gedeihen in reicher Fülle, getrocknet werden sie nach Rußland ausgeführt. Pfirsiche (persica) übertreffen an Wohlgeschmack die aller andern Länder. Die Quitten von Jsfahan sind im ganzen Orient beliebt. Pistazien und Granatäpfel sind von gleicher Güte. Datteln gedeihen nur am persischen Meerbusen. Von Oelfrüchten wird am meisten Ricinus gebaut. Dieses Oel ist fast das ausschließliche Beleuchtungsmittel. Sesam wird für die Ausfuhr gebaut. Die Hauptstapelplätze für Krapp (Garancin) sind Jsfahan und Schiras. Ebenso wird Saflor, *) „Die erste Depesche, welche der jetzt regierende Schah durch den neu er- richteten Telegraphen empfing, enthielt die Meldung, bei Kaschün seien die Zuckermelonen bereits reif, und er war darüber so entzückt, daß er den Ab- sender Prim Ali Kuli telegraphisch zum Minister der Wissenschaften ernannte." (Polak, Persien.)

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 222

1876 - Dresden : Schönfeld
222 Die Länder am Nil. nischen Produkten. Der Küstenstrich am Golf von Aden mit den Plätzen Tadschura, Zeila und Berbera ist zu einer ägypt. Provinz zusammengelegt. Die ganze Küste ist bis Ras Hasun niedrig und unangebaut. Zeila und Ber- bera haben gute Häfen, das Klima ist gesund u. nicht so heiß als am rothen Meere. Zeila, 30,000 E., ist einer der Hauptausfuhrhäfen für die Gallas- und Somaliländer, besonders für Kaffee, Gold, Elfenbein, Gummi, Weihrauch, Strausfedern, Felle u. Wachs. Der Seehandel von Zeila geht nach Hodeida in Arabien am rothen Meere (15» N.), während der Verkehr von Berbera nach Aden führt. Der Hafen und Markt von Berbera hat gegenwärtig nur ivährend der 8 Monate dauernden Marktzeit eine flottante Bevölkerung von 60,000 E. Nachher bleiben nur die ägyptischen Soldaten am Platze. Berbera wird mit Aden rivalisiren und hat manche Vorzüge (Wasserquellen, fruchtbares Hinterland) vor Aden voraus und erhält gegenwärtig regelmäßig 73l-, nach Sues. Die Ausfuhrprodukte sind ähnlich wie in Sansibar. Härrär, eine bedeutende Stadt von 80,000 E. im Binnenlande, ist durch Karawanenstraße mit Zeila u. Berbera verbunden. 2. Nubien, 15,700 Qm-, 1 Mill. E. Die Bewohner des Nordens find hellfarbige Nubavölker, des Südens Neger. Datteln und Sirch find Hauptnahrung. Man züchtet Schafe und Kamele. Seit der Be- festigung der türkischen Herrschaft in Nubien und Sennur hat die Bo- denkultur in großartigem Maßstabe abgenommen, wie auch beständig eine Bewegkmg der Bevölkerung nach S. über die Grenzen des türk. Gebiets stattfürdet. Dazu wird der Ackerbau zu Grunde gerichtet, indem die Regierung die bei den Schöpsrädern (Sakieh) der Felder beschäftigten Sklaven der Privatleute in die Armee steckt, so das; der Feldbau aufhöreu muß.' Der Handel mit Rohprodukten hat seinen Mittelpunkt in- Chartüm und am rothen Meere in Massaua u. Suakin. Su akin, 4000 E., einziger Hafen Nubiens, Export von Butter nach Arabien. § 315. 3. Aegypten, 10,000 Qm., 51/4 Mill. E. Aegypten bildet die Brücke und das verbindende Glied zwischen Afrika und Asien. In geschichtlicher Beziehung hat's von jeher mehr Verbindung mit Asien als mit Afrika gehabt. Durch die eigenthümliche Entwick- lung seiner uralten Kultur ist Aegypten eines der merkwürdigsten Län- der geworden, feine Alterthümer und seine Schrift (Hieroglyphen) ge- winnen durch die neuen Forschungen immer mehr an Verständnis. Die Bevölkerung besteht aus christlichen Kopten, den Nachkommen der alten Aegypter in den Städten, mohammedanischen Fell ah s auf dem Lande, arabischen Beduinen als Hirten, u. */2 Mill. Osmanli- Türken, dem herrschenden Volke. Außerdem gibts Negersklaven, Ar- menier, Juden, Europäer. Die herrschende Sprache ist arabisch, der herrschende Glaube sunnitischer Islam. Die koptische Sprache ist im 18. Jahrhundert erst völlig aus dem Volksleben verschwunden. Die Mameluken, seit Saladin, 1171, Herrn des Landes, sind 1811 durch Mehemed Ali vernichtet. Die Nachkommen dieses Fürsten zahlen als erbliche Vicekönige, Khedive, einen jährlichen Tribut an den Sultan von Constantinopel. Produkte. Aegypten ist vorwiegeno Ackerbauland. Das Nilthal ist von Assuan an von zahlreichen Bewässerungscanälen mit Wasser- becken durchzogen. Sie allein bedingen und erweitern den Anbau. Unter einer guten Regierung, welche für Erhaltung und Herstellung von Canälen sorgt, wächst, sagt man, der Nil in die Wüste, unter einer
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