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TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg]]
72
1246
1247
Oesterreich für das Reich. Friedrichs Abschied von Deutschland
auf Nimmerwiedersehen.
Parteikamps in Oberitalien zwischen Ghibellinen und Guelfen;
Ezzeiino von Romano, des Kaisers Schwiegersohn, der ersteren
furchtbarer Führer. Friedrichs Sieg bei Cortenuova über die
"Z7 Mailänder 1237, — doch ohne völlige Unterwerfung der Lombnrden-
6. Kampf zwischen Pabst und Kaiser 1239—1250,
dessen Folgen der Sturz des Kaiserthums, der Zerfall des deutschen
Reichs, der Bürgerkrieg Italiens, ein verändertes europäisches
Staatensystem. Bund des Pabstes mit Mailand und den See-
mächten Venedig und Genua; Baefluch gegen Friedrich. — See-
sieg des Königs Enzio (Sohnes des Kaisers) bei Elba und Weg-
nahme der genuesischen Kriegsflotte mit den zu einem allgemeinen
Concil eilenden Cardinälen; ihre Freilassung zur Wahl des Jn-
ocenz Iv (Cardinal Sinibald Fieseo, Graf von Lavagna) 1243.
Concil zu Lyon 1d45: Bannfluch und Absetzung Friedrichs.
Der Gegenkönig Heinrich Raspe, der letzte Landgraf von
Thüringen, 1246, gegen den der junge König Konrad, Friedrichs
Sohn, den kürzeren zieht. Nach Heinrich Raspes Tod 1247,
Graf Wilhelm von Holland Gegenkönig. Allgemeiner ver-
heerender Bürgerkrieg in Deutschland und Italien.
Friedrichs anfängliches Wafsenglück gegen Pabst und Lom-
barden, bis bei der Belagerung Parmas die neugegründete Nach-
barstadt Vittoria in Flammen anfgieng und sein Heer großentheils
1248 vernichtet wurde 1248. Gefangennehmung König Enzios bei
Fossalta 1249 und 22 jährige Gefangenschaft. Verrath (?) des
1250 Petrns-M Vineis. Friedrichs Tod 1250 zu Fiorentino. —
e. Die Mongolen in Deutschland 1241 unter den
öhnen des Dschingis Cha-ns (Großschan) Timudschin, der sich
ä Häuptling einiger Tartarenstämme zum Herrn Ostasiens em-
porgeschwungen, s 1227. Nach Ueberfluthung Chinas, Chowares-
miens, theilweise Indiens, des Chalifats, des vielgetheilten Ruß-
lands, Polens, Ungarns erscheinen sie in Schlesien.
Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien fällt
gegen sie bei Liegnitz (Wahlstatt); erst nach seinem Tod die
Mongolen siegreich, die indeß südwärts abbiegen und in Mähren,
Oesterreich, Ungarn und durch die Deutschen in Siebenbürgen
ausgerieben und nach Asien zurückgejagt werden.
Konrad Iv (1250— 1254). Beginnende Auflösung in
Deutschland, nicht unglückliche Kämpfe des Königs in Italien.
Sein früher Tod 1254.
1241
mvas,
;
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TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrichs Cortenuova Friedrich Friedrich Cardinal_Sinibald_Fieseo Lavagna Friedrichs Heinrich_Raspe Heinrich Konrad Konrad Friedrichs Heinrich_Raspes Heinrich Graf_Wilhelm_von_Holland_Gegenkönig Wilhelm Friedrichs Parmas Friedrichs Heinrich Heinrich Konrad_Iv Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Deutschland Oberitalien Friedrichs Italiens Mailand Genua Elba Lyon Friedrichs Friedrichs Deutschland Italien Friedrichs Fossalta Friedrichs Deutschland Ostasiens Chinas Indiens Polens Ungarns Schlesien Niederschlesien Liegnitz Oesterreich Ungarn Siebenbürgen Asien Deutschland Italien
40
vom Tigris begränzt, die Assyrier. Sie bilden bis um 714
das herrschende Volk Vorderasiens. Dieser Herrschaft Ninivehs
(am Tigris) macht ein Ende die Erhebung der Babylonier und
der Ausstand der Meder (714).
Unter diesen Völkern sind als cultnrschciffendes und culturvermittelndes Volk
hervorragend die Phönicier. Ihre Heiniath der ans jede Weise von der
Natur begünstigte Küstenstrich zwischen Libanon und Meer. Schiffsbanholz, Erz,
Eisen des Libanon; am Strande reicher Fischfang und P n r p nr m usch e l.
Sehr alte Städte, von denen Sidon die älteste, Tyrus die bedeutendste.
Die einladende Nähe des Meeres, die leichte Erreichbarkeit der nächsten Inseln
und Küsten (die Berge von Cypern vom Libanon aus sichtbar) rufen Seefahrt
und Handel hervor; die Uebervölkerung, veranlaßt durch die Menge der vor den
Einfällen der Aegypter und später der Einwanderung des Volkes Israel Schutz
Suchenden macht Auswanderung und Colonisation nothwendig. Ihr
Handel, begünstigt durch die Nähe der großen Culturstaaten 'Aegypten, Babylonien,
nimmt naturgemäß die Hauptrichtung nach Westen: seine Stationen Cypern,
Rhodns, Creta, Samothrake (N. des ägeischen Meers); weiter in die westliche
See (sicilische, italische, nordafrikanische Küsten, Carthago) und nach Spa-
nien ktarsisschiffe); zwischen den „Säulen des Herkules" (des phönicischen
Gottes Melkarth) hindurch in den atlantischen Ocean gewiß bis zu den Zinn-
(Scilly-)inseln (Westküste uon England) vielleicht bis nach den Ostseetüsten
(Bernstein). Auf der andern Seite über Thapsakus (Euphrat) nach Babylon,
Handel nach Aegypten, nach Armenien, „Ophirfahrten" von den Häfen des
arabischen Golfs ans, indische Produkte (Gold, Affen, Pfauen). Bedeutende
Industrie: Färbereien, Webereien, Bantechnik; äußerlicher Charakter ihrer Bil-
dung, wilder und sinnlicher Charakter ihrer Religion.
Die Völker Irans. Das iranische Hochland, zwischen
Euphrat-Tigris im W., Indus im O., dem indischen Ocean im
S., dem kaspischen Meer und Oxusfluß im N., etwa 50000
□ M. groß, von einer Menge von Stämmen bewohnt, deren
gemeinsamer Name Arier, und von denen die Baktrier, die
Meder, die Perser die wichtigsten sind. Ihre Religion, von
den östlichen Stämmen, den Baktriern ausgehend, unter denen
um 1500 ein Reformator, Zoroaster auftritt, ist, im Gegen-
satz zu den übrigen Religioneil Vorderasiens, der ägyptischen,
babylonischen, assyrischen, syrischen, die eines ritterlichen und
arbeitsamen Volkes, dem die Naturkrüste nicht in schaffender
Fülle entgegentreten, sondern dem in einem Lande, wo die
Gegensätze von Wüste und Fruchtland überall hart sich be-
rühren, die Natur vielmehr als im Kanlpf begriffen, als
bedingt durch den Gegensatz zweier feindlichen Prinzipien
erscheint, eines guten und eines bösen, eines schaffenden lind eines
zerstörellden. So wird die gange äußere und innere Welt aufgefaßt
als Kampf einer guten und einer bösen Macht: das Licht, der frucht-
tragende Acker, das fließende Wasser, die Hansthiere sind Ge-
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Extrahierte Personennamen: Sidon Gottes_Melkarth
Extrahierte Ortsnamen: Vorderasiens Tyrus Cypern Babylonien Cypern Rhodns Creta Samothrake England Bernstein Armenien Irans Euphrat-Tigris W. Indus Vorderasiens
— 115 —
südlich und nördlich des Amur von Korea bis zur Behrings-
straße. Reger Verkehr von Europa aus durch das Tiefland
Westsibiriens nach diesen Erzgebirgen, dem Altai (-Goldberg)
im W. und den Bäurischen Alpen im 0., in deren Mitte
der Baikalsee*); von hier (I r k n t s k) über Kjachta
die Karawanenstraße durch die Mongolei nach Peking, und
durch die von der cnltnrfähigen chinesischen Mandschurei
abgetreteneu Amurprovinz auf diesem Flusse zum neuen Ha-
sen N i k o l a j e w s 1- Hierdurch hat Kamtschatkas Peter
Paulshafen an Bedeutnng verloren, doch ist das Mün-
dnngsland des nach dem Ochotskischen Meere gerich-
teten Amur der Ausdehnung der russischen Herrschaft über
das Japanisches Meer hinderlich. — Die Ungunst des Kli-
mas seit dem Beginn der historischen Zeit, „der sibirische Win-
ter", hindert überall auch im Innern gedeihliche Entwicklung:
nicht bloß in der Ungeheuern polaren Festlandsmasse, die im
Nordcap (unter dem Meridian der Südspitze Asiens) die Höhe
von Spitzbergen erreicht, sondern auch im fruchtbaren Süden.
Die Einwirkung des excessiven Nordostwinds erstreckt sich weit
über Sibirien hinaus über die Sandwüsten des Aralsees und
des Truchmenenisthmus zum kaspischeu See und seinem ver-
weheten Oxusbette. — Daher selbst in den günstigsten Strecken
nur spärliche Bevölkerung, in Sibirien vorherrschend mongolische,
in Tnran türkisch-tatarische, selten seßhafte Horden; dazu aus
Europa außer wenigen Industriellen, Kaufleuten und Beamten
*) Der größte Gebirgssee der Erde, halb so groß wie der Aralsee;
dieser 1/i des 8400 Qm. enthaltenden kaspischen Sees.
**) Japans, des asiatischen Morgenlandes neueste Theilnahme an
der europäischen Kultur besonders durch England, Frankreich und Deutsch-
land gefördert. Rußland verbleibt auch in Ostasien die Erforschung und
Kultur der Binnenländer und Steppenvölker. Der Erwerb des hafenlosen
Küstenlandes zwischen dem verschlossenen Korea und der Amurmündung erst
dann von Wichtigkeit, wenn die ganze zu den Buchten des Chinesischen
Meeres geöffnete Mandschurei in Besitz genommen, die Schwelle des
eigentlichen China. Die Bevölkerung dieses von der Natur sowohl in den
Gebirgen als im Tieflande der beiden großen Zwillingsströme gleich günstig
ausgestatteten „Landes der Mitte" die zahlreichste in Asien. Diese „Utilita-
rier die Schüler des Cong-fu-tfe, von den Japanesen, ihren ver-
wandten Nachbarn an politischer Einsicht übertroffen, verstehen nicht wie
diese sich von geistigem Hochmuthe los zu machen, freiwillig die höhere
Bildung Europas anzuerkennen und dadurch den immer mehr von innen
und außen drohenden Verfall abzuwenden.
8*
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Extrahierte Personennamen: Peter
Paulshafen
Extrahierte Ortsnamen: Korea Europa Tiefland
Westsibiriens Bäurischen_Alpen Mongolei Peking Nordcap Asiens Spitzbergen Sibirien Tnran Europa Japans England Frankreich Ostasien Korea China Asien Japanesen Europas
242
Arabien.
Mitte. Das Arabische ist Handelssprache aller Mohammedaner vom
Senegal bis zu den chinesischen Häfen; die herrschende Religion ist
Mohammedanismus.
Der Ackerbau herrscht im tropischen Süden vor, Viehzucht wan-
dernder Hirtenstämme im südtropischen Norden. Der Seehandel ist gegen
früher sehr gesunken; neuerdings ist er durch die ^-Fahrten im rothen
Meere von Suäs, im persischen Meere von Basra nach Indien, gehoben.
Der Land Handel, Karawanenhandel, wird durch die Mekkapilger besorgt.
Produkte: 1. Kaffee (auf den europäischen Markt gelangen etwa
nur 5000 Ctr.) von Mocha (Mokka); Gummi arabicum, Datteln, die
schönsten in Hasa, Droguen, Spezereien. 2. Ausgezeichnete Pferde,
Kamele, Perlen, sehr viele Schafe in Nedschd mit ausgezeichneter Wolle.
Die besten Pferde hat Nedschd, etwa 5000, die ausschließlich zu Krieg
und Parade gebraucht werden, während alle Arbeit von Kamelen ver-
richtet wird. Sie werden nicht verkauft, man kann sie nur durch Krieg
oder Geschenk erwerben. Die besten Perlen fischt man in Bedaa an
der Ostküste von Katar.
Die politische Eintheilung in Schommer, Nedschd, Oman, Jemen
und Hedschas ist ethnographisch begründet.
§ 838. " 1. Das Sultanat Schommer (Schammar) eine große, von
Wüsten (Nefud) umgebene Oase im Djebel Schommer, nördlich vom eigentlichen
Nedschd, ist selbständig. Die Bevölkerung, ohne Beduinen y2 Mill., ist der
schönste Menschenschlag Nordarabiens. Es gibt wenig Mohammedaner; die
Religion ist Sonnendienst (Todtenopfer, heilige Haine). Der Handel wird be-
günstigt. Hüil, die Hauptstadt, liegt von reichen Pflanzungen umgeben
inmitten eines sich über das Hochland erhebenden Granitgebirges.
2. Das Sultanat Nedschd, das eigentliche Wahhabitenreich zwi-
schen dem Djebel Schommer und der südlichen Wüste, ist ein Hochland von
500 bis 1000 m. ü. M., durchgängig fruchtbar mit herrlichen Thälern. Das
Klima ist kühl und gesund im Winter, nicht zu heiß im Sommer. Der Stifter
der fanatischen Sekte der Wahhabiten, Noüammsä-oon-^dä-si-'zvasiülb ist
kurz vor der Mitte des 18. Jahrhunderts geboren. Der Staat der Wahhabi-
ten (1,200,000 E., dazu 76,000 Beduinen) ist der wichtigste Staat Central-
Arabiens. Er ist absolut monarchisch und streng korangläubig, so daß Tabak-
rauchen für Todsünde gilt und das Tragen von Seide und Gold mit Prügel-
strafe geahndet wird. Daher besteht viel Religionsübung, wiel Heuchelei, aber
wenig Sittlichkeit. In Nedschd und Schommer wird das reinste Arabisch ge-
sprochen. Er-Riad (d. h. die Gärten), 25,000 E., die Hauptstadt des Sul-
tans, liegt in einem blühenden Gartenlande.
§ 339. 3 Das Sultanat von Oman (von den Eingeborenen nur
Aman genannt), 2 Mill. E., reicht von Katar bis Mahrah. Das Land ist
nur von der Seeseite leicht zugänglich. Gefährlich ist die Schiffahrt am Cap
Messandom (d. h. Ambos, s. g. wegen der vielen Klippen, an denen die
Schiffe scheitern). Der Beherrscher von Oman, dessen Regierung beschränkt
monarchisch ist, heißt sehr mit Unrecht Imam (d. h. mohammed. Priester) von
Maskat, denn Maskat ist keine Hauptstadt, und der Fürst wird im Lande stets
nur Sultan genannt Die Araber von O., die Abaditen, hängen dem sun-
nitischen Islam an, aber sie sind toleranter als alle anderen Mohammedaner,
weil sie als Handelsleute mehr als die übrigen Araber mit fremden Völkern
in Berührung kommen. Als offene Verehrer des Weins und Tabaks gelten
sie namentlich den Wahhabiten als die ärgsten Heiden und werden von diesen
stets bedroht. Nur durch die Macht der Engländer noch gehalten, droht der
Föderativstaat von Oman zu verfallen. Der Seehandel, durch die große Zahl
der Banjanen (indische Kaufleute) gefördert, führt fast alle Produkte vom
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Die asiatische Türkei.
243
persischen Golf nach Indien. England beherrscht den ganzen Handel. Monat-
lich 2 mal laufen Dampfer von Karatschi in Maskat an. Der indische Tele-
graph berührt das Cap Messandom, Bender Abbasi, Buschehr, Basra n. geht
über Bagdad nach Constantinopel. Schardscha, südwestlich vom Cap Mes-
sandom 20—30,000 E. Der größte Sclavenmarkt am persischen Golf. Sta-
pelplatz persischer und indischer Waaren. Die ergibigen Bernsteinfischereien
sind Monopol des Sultan. Maskat, 20,000 E., 'Sl, Haupthandelsplatz, in
einem heißen, nur von der See zugänglichen Felsenkessel. Die Besitzungen an
der persischen Küste sind seit 1867 an Persien zurückgefallen.
Die Südseite umfaßt die unbekannten Landschaften Ghara und Mahrah,
sowie Hadramüt. Hier befand sich ehemals der Cultursitz der Himjariten.
Jemen, Hedschas und El Hasa stehen unter türk. Oberhoheit.
4. Jemett (d. h. Südland, im Gegensatz zu Scham, Syrien, d. h. Nord-
land), das fruchtbarste Land der Westküste, ist Hochland. Aden, 80,000 E.,
seit 1839 englisch, Freihafen, heißer, ungesunder Ort, stark befestigt. Kohlen-
station für die Dampfschiffe. Mocha (Mokka), Hafen, der bestekasfee. Sana,
20,000 E>, Kaffee, Handel.
5. Hcöschtts. Mekka, der Mittelpunkt des Islam, 45,000 E., liegt in
einem öden Thale. Das Heiligthum der Kaaba. Große Waarenlager und
Karawanserais. Der Seehafen Dschidda 15,000 E., 10 Meilen entfernt, ist
der Haupthandelsplatz Arabiens: englische u. französische Kaufleute. Mcöitttt,
mit dem Grabe Mohammeds, 15,000 E. Hafen Jambu, (spr. Jmbu, d. h.
Quelle).
6. Das peträische Arabien mit Akaba am Golf gl. Namens.
7. El-Hasa, 1871 von den Türken erobert, zählt etwa 200,000 E,, diese
Provinz liegt am persischen Mb., eine feuchtwarme, vulkanische Küstenland-
schaft mit halbindischer Vegetation u. Bevölkerung. Allenthalben fließen hier
Wasserbäche. Hier sind die besten Datteln der Welt. Man baut Reis und
Baumwolle. Die Industrie liefert gestickte Oberkleider, Gold- u. Silberschmuck.
Hofhuf, auf der Bergterrasfe, 25,000 E., el-Katif, Hafen an heißfeuchter
Küste, halbpersisch.
Die Bahrejn-Jnseln, 70,000 E., inmitten einer langen Perlenbank. Die
Perlenfischerei erstreckt sich von hier bis zur Hormüsstraße. Als Taucher die-
nen meistens Neger, Mehr als 2000 Böte betheiligen sich an derselben; am
ergibigsten sind sie an der öden Ostküste den Halbinsel Katar bei Bedaa.
H 340. Llie asiatische Türkei.
35,000 Qm. 13 Mill. Einwohner.
Die asiatische Türkei umfaßt die historisch wichtigen Land-
schaften Vorderasiens: Kleinasien, Assyrien, Babylonien, Syrien, nebst
Palästina und Phönizien, sowie Theile Arabiens, besonders die Heimat
des Islam. Diese Länder bilden die Brücke von Asien nach Europa
und Afrika. Unter den verheerenden Kriegszügen und Völkerftürmen
ist die alte Kultur der ehemals reichgesegneten Länder völlig unterge-
gangen. An ein neues Aufblühen unter türkischer Herrschaft ist nicht
zu denken. So könnte Syrien noch heute wie zu alten Zeiten eines
der ergibigsten Getreideländer Asiens sein; allein die unsicheren Rechts-
zustände und die mangelhaften Verbindungen der Fruchtdistrikte mit
den großen Städten und den Seeplätzen lassen den Wohlstand nicht
auskommen.
Die Bevölkerung ist sehr bunt. Sie besteht aus 121/2 Mill.
mohammedanischen Osmanen als dem herrschenden Volk, und in den
16*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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244
Die asiatische Türkei.
östlichen Gebirgen aus räuberischen Kurden in 2 scharf geschiedenen
Stämmen, von denen der eine (die Bauern) Ackerbau, der andere (die
Krieger) Viehzucht treibt. Araber leben im mittleren und unteren
Stromgebiet des Euphrat und Tigris, christliche Griechen u. Arme-
nier in den Küstenstädten Kleinasiens und in Armenien; außerdem
80,000 Juden. Drusen und Maroniten bewohnen den Libanon.
Die Maroniten erkennen den Papst als Oberhaupt an, wohnen als
Städter von Haleb bis Nazareth, als Ackersleute fast nur im Liba-
non, besonders nordöstl. von Beirut; sie sind fleißig, nüchtern, aber
sprichwörtlich falsch. Die Drusen, eine von dem Abenteuer Ed-De-
razi im 10. Jahrh. gegründete mohammedanische Sekte, fleißig und
aufgeweckt, sind die Erbfeinde der Maroniten. Vom Kaukasus sind
seit 1864 mehr als fl? Mill. Tscherkessen und Tschetschenzen nach
Armenien eingewandert.
§ 341. Der Bergbau auf Silber und Kupfer in Kleinasien
wird sehr lässig betrieben. Steinsalz gibt es am Kysyl Jrmak, Meer-
schaum in Eskischehr (Doryläum) nordöstl. von Kjutahia. Ackerbau.
In Syrien und Kleinasien gewinnt man Südfrüchte, Wein, (Sa-
mos, Cypern) und Obst (Kirschen von Cerasus) in reicher Menge;
ferner Avignoükörner (Dscheri, zum Gelbfärben), Krappwurzeln (Alizari),
Weizen, Tabak (Samsun, Manisa, Dschebeil am Libanon und Ladakie)
und Mohn (Opium oder Afium); trefflliches Bauholz, Cedernwälder
finden sich im Taurus Und an der Nordküste. In Armenien baut
man Korn und sammelt Galläpfel, wie auch um Haleb. In Kurdi-
stan, wo die Berglehnen terrassirt, die Felder berieselt sind, erntet man
Korn, Wein, Oel. In Mesopotamien ist der Boden seit der Türken-
herrschaft verwahrlost. Viehzucht treiben die nomadisirenden Stämme.
Man züchtet Schafe, treffliche Pferde, Ziegen (Angoraziegenwolle), vor-
zügliche Maulthiere. Seide gewinnt man in Brussa, Amasia, Beirut
und Damaskus. Die Schwammfischerei an der syrischen Küste liefert
eine kleine feine Sorte, die Fischerei bei Rhodus größere gröbere.
Mesopotamien hat ausgezeichnete Kamele.
Die Industrie ist wie die Production gegen frühere Jahrhund,
gesunken. Halbseidenzeuge kommen von Bagdad, Brussa, Damaskus;
Baumwollenzeuge von Smyrna und Haleb, Schals von Angora. Im
Mittelalter waren die nach den Städten Bagdad (Baldach), Mossul
und Damask benannten Webstoffe: Baldachin, Moffulin und Damast
berühmt. Die Seide hat ihren Namen von Sidon.
Handel. Im Innern treibt man beim Mangel an Sicherheit
der Straßen nur Karawanenhandel. Der Hauptzug führt aus Meso-
potamien und Persien über Ersirum nach Trapezunt, dem Haupthafen
am schwarzen Meere; ein zweiter Zug von Bagdad und Mossul über
Haleb nach Jskanderun, oder über Damaskus nach Beirut. Oesterrei-
chische, englische, französische, russische und türkische kommen nach
den Häfen des fchwarzen Meeres, andere nach den Häfen der Levante,
englische fahren nach Bagdad über Basra und von Suvs nach
Indien; eine verbindet Smyrna einerseits mit Aidin, andererseits
über Manisa mit Kassaba. Projektirt ist eine Euphratbahn. T. führen
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Kjutahia Manisa Brussa Sidon
Persien.
247
Rufe des Fleißes und der Redlichkeit. Sie vermitteln den Handel
mit Indien. Turkomanen, 22,600 Familien, Mongolen reinsten
Blutes, bewohnen die Steppe im S.-O. des kasp. Meeres und leben
in beständiger Fehde mit den Persern und unter einander. Euro-
päer, etwa 100, finden sich als Kaufleute, Offiziere, Aerzte und
Handwerker besonders in Tebris und Teheran. Die Lebensweise ist
sehr einfach, die Nahrung besteht meist aus Pflanzenkost, namentlich
Reis. — Vielweiberei findet sich nur bei den Neichen. Die Perser
gehören zur mohammedan. Sekte der Schieh (Schiiten) und stehen darum
den Sunniten in der Türkei und Turan mit fanatischem Religionshaß
gegenüber; auch gibt es noch Parsi (sogen. Feueranbeter). Ein Drittel
der Bewohner besteht aus Nomaden; diese leben meist in Monogamie,
ihre Frauen gehen unverschleiert. — Die Schulbildung ist mäßig und
beschäftigt sich namentlich mit Schönschreiben, dann lernt man den
Koran und die Dichter kennen. Die südlichen Perser sind durchweg
gebildeter, als die nördlichen. Sehr bezeichnend ist es, daß ihre fein
ausgebildete Sprache für Tugend, Dankbarkeit, Reue, Ehre und Ge-
wissen keinen Ausdruck besitzt. Die Perser gelten als die ausgezeich-
netsten Schönschreiber (Mirsa) des Morgenlandes. — Der Schah ist
unumschränkter Herr.
§ 346. Produkte. Der Bergbau ist gering. Der Acker-
bau wird auf der Hochebene meist mit künstlerischer Bewässerung
(unterirdische Leitungen, Zertheilen und Ableiten der Flüsse,
Dämme und Schleusen, Brunnen)' getrieben. Die Bauern wohnen
in Dörfern, welche mit hohen Mauern umschlossen sind. Weizen
liefert fast ausschließlich das Mehl zur Brotbereitung. Reis bildet
im ganzen Lande das Hauptnahrungsmittel der Wohlhabenden, am
kaspischen Meere für alle Volksklassen. Gemüse wachsen reichlich.
Südfrüchte reifen am kaspischen Meere und von Schiras bis zum
persischen Meere. Berühmt ist der Obstbau um Jsfahan. Wein-
trauben dienen einen großen Theil des Jahres als Zuspeise zum
Brot. Nächst der Weinkultur wird der Melonenbau*) am aus-
gedehntesten betrieben (Zuckermelonen von Jsfahan). Mandeln bilden
einen lohnenden Ausfuhrartikel, die meisten kommen von Jsfahan und
Schiras, die feinsten von Tebris. Aprikosen gedeihen in reicher
Fülle, getrocknet werden sie nach Rußland ausgeführt. Pfirsiche
(persica) übertreffen an Wohlgeschmack die aller andern Länder. Die
Quitten von Jsfahan sind im ganzen Orient beliebt. Pistazien und
Granatäpfel sind von gleicher Güte. Datteln gedeihen nur am
persischen Meerbusen. Von Oelfrüchten wird am meisten Ricinus
gebaut. Dieses Oel ist fast das ausschließliche Beleuchtungsmittel.
Sesam wird für die Ausfuhr gebaut. Die Hauptstapelplätze für
Krapp (Garancin) sind Jsfahan und Schiras. Ebenso wird Saflor,
*) „Die erste Depesche, welche der jetzt regierende Schah durch den neu er-
richteten Telegraphen empfing, enthielt die Meldung, bei Kaschün seien die
Zuckermelonen bereits reif, und er war darüber so entzückt, daß er den Ab-
sender Prim Ali Kuli telegraphisch zum Minister der Wissenschaften ernannte."
(Polak, Persien.)
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250
Turan oder Türkiftan.
Geschicke Jnnerasiens. Im Osten und Norden von Randgebirgen um-
geben, durch welche nur beschwerliche Pässe führen, ist das Hochland
von Afghanistan besonders geeignet, die beiden europäischen, rivalisiren-
den Mächte auseinander zu halten.
Die Bevölkerung ist theils ansässig, theils nomadisch. Sie be-
steht aus sunnitischen Afghanen (richtiger Avghanen), ein Volk voll
Bildungsfähigkert und kriegerischen Muthes, dessen Sprache, das Paschtö,
ein Zweig der nordindischen (sanskritischen) Sprachenfamilie ist. Ferner
gibt es im Lande Tädschik, Hindu, Kysyl-Basch (Rothköpfe) von
türkischer Abstammung und Schiiten; u. a. Produkte: Die Berge
sind reich an Metallen, die Hochflächen erzeugen Getreide und in den
Thälern auch Südfrüchte. Die Viehzucht ist bedeutend. Die In-
dustrie liefert nur für den Bedarf des Landes. Der Handel wird
auf den Karawanenwegen mit Kamelen betrieben; zwischen Indien
und Afghanistan wird er von den Lohani besorgt, die zugleich Hirten
und Kaufleute sind.
Kandahar, 30,000 E., Ghasna, 3000 oder 10,000 E., 2570 m. ü. M.
Kabul, 60,000 E., 2000 m. ü. M., Sitz des mächtigsten Chans oder Sultans.
Lebhafter Transitverkehr am Knotenpunkte der Karawanenstraßen. Wichtigste
Straße durch die Chaiberpässe nach Pischawar. Bamijân, 2600 m. ü. M.,
wichtiger, aber beschwerlicher Paß nach Turan. Valch, 2000 E., 300 m.
ü. M.. in mitten ausgedehnter Ruinenhügel, im alten Baktrien, ist nur im
Winter bewohnt. Herat am Heri-Rud in fruchtbarer baumloser Ebene. Als
Schlüssel zu Afghanistan Zankapfel zwischen Persien und Afghanistan. Auch
die Landschaft Kundus in Turan ist dem Chan von Kabul unterthan.
Kafiristan (Land der Ungläubigen) im No. Kabuls, ist ein
Alpenland und zählt auf 1000 Qm. etwa 300,000 Einw. Die Be-
wohner, wegen ihrer Kleidung von schwarzen Ziegenfellen, Sijaposch,
d. h. Schwarzgekleidete, genannt, treiben Ackerbau und Viehzucht.
§ 35i. D.m'n, oder Türkimn.
Dieses Land, in der Mitte Asiens, erstreckt sich vom kaspischen
See bis zum Quellgebiet der großen chinesischen Ströme über 40 Längen-
grade und wird im S. von Iran und Tibet, im N. von Sibirien
begrenzt. Durch den Bolordagh mit der Hochebene Pamir (das Dach
der Welt) und den sich anschließenden Thian-Schan wird das Land in
2 Theile, Ost- und Westtürkistan zerlegt; dort das Gebiet des Tarim,
hier das der Zwillingströme Syr- und Amu-Darja. Alle Ströme ver-
laufen in Binnenseen. Der Steppen- und Binnenlandscharakter des
ganzen Gebietes spricht sich dadurch aufs bestimmteste aus. Während
Osttürkistan sich erst seit 1862 von der chinesischen Herrschaft frei-
gemacht, verfällt Turan oder Westtürkistan immer mehr der vordringen-
den russischen Macht. Völlig unabhängig ist hier im S. vielleicht nur
noch das herrenlose, wilde Badachschan geblieben. Bevölkerung.
Die türkischen Oesbegen (d. h. Herr), größtentheils ansässig und
mit Ackerbau beschäftigt, dehnen sich als die herrschende Rasse vurch
das ganze Land aus von der Südspitze des Aralsees bis nach Komul;
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Extrahierte Personennamen: ü._M.
Extrahierte Ortsnamen: Afghanistan Indien Afghanistan Kandahar Ghasna Kabul Baktrien Heri-Rud Afghanistan Persien Afghanistan Kundus Kabul Kabuls Asiens Iran Tibet Sibirien Bolordagh Syr- Osttürkistan
Turän oder Türkistän.
251
zu ihnen gehören die Kiptschak, Uiguren u. ct., sämtlich sunnitische
Mohammedaner. Das zweite, seßhafte Volk sind die Sorten (d. h.
Kausleute), persische von den Oesbegen unterworfene Urbevölkerung
sämtlicher Städte Mittelasiens, in Bochara und Chokand Tädschik
genannt. An geistiger Begabung stehen sie über den ehrlichen, aber
plumpen Oesbegen und suchen als unterdrücktes Volk ihre Herren stets
zu überlisten und zu betrügen. In Chokan bewohnen sie ganze Dörfer
und Städte, z. B. Chodschend. Dazu kommen in Osttürkistün noch
die mohammedanischen Chinesen, Tunganen (d. h. Bekehrte). Endlich
trifft man in den Städten noch Perser, Araber und Juden. Unter
den rein nomadischen Stämmen bewohnen die räuberischen Turk-
manen die Steppen und Wüsten zwischen dem kaspischen See und
dem Amu Darja, die Kirgisen, das größte Nomadenvolk Mittel-
asiens, die Steppen vom Uralfluß bis zum Thian-schan. Kirgis heißt
Feldwanderer oder Nomade. Auffallend ist ihr großer Hang zur
Musik und Poesie, besonders aber ihr aristokratischer Stolz. Ihre
Nahrung besteht nur aus Milch und Fleisch; Brot kennen sie nicht
einmal dem Namen nach. Nur die Karakirgisen (chines. Buruten)
nennen sich selbst Kirgisen, die übrigen heißen eigentlich Kasaken. Alle
Einwohner sind mehr oder weniger mohammedanisch; der Fanatismus
steigert sich aber gegen O., namentlich in Bochara und Kaschgar. So
ist in Westtürkistan der Mensch, außerdem daß er einfach Bocha-
riote oder Chokandi ist, noch entweder ein Tädschik oder ein Oesbeg,
oder ein Kiptschak oder ein Turkmün. Die Theilung in Turk und
Tädschik bezeichnet die Menschen tatarischen oder arischen Bluts. Die
Eintheilung in Nomaden und Ansässige wird durch Kirgis und Sart
bezeichnet. Die Eingeborenen Ost türkist ans lassen sich nicht in
Stämme eintheilen; doch sind in Kaschgar u. Jarkend fast alle Stämme
Westtürkistans vertreten.
§ 352. Ackerbau. Der Boden muß künstlich bewässert werden,
sonst bleibt er wüste. Alle Staaten sind also eigentlich Oasenstaaten.
Trotz des primitiven Zustandes der Bodenkultur werden doch Obst und
Getreide in Ueberfluß gewonnen; Reis, Baumwolle, Tabak wird sogar
ausgeführt. Die Viehzucht liefert Pferde, Schafe und Kamele. Die
besten Schafe mit Fettschwänzen sind in Bochara. Die feinste Kasch-
mirwolle stammt aus Osttürkistan, namentlich von Turfan. Auch
die Seide ist vorzüglich. Die Industrie hat ihren Sitz in Bochara,
Chokan, Namengan und Choten. Gesucht sind die Baumwollen- und
Seidenstoffe; ferner Lederarbeiten und aus roher Seide gefertigtes
Papier, sowie die von Turkmaninnen gefertigten besten Teppiche Asiens.
Der Handel geht in neuerer Zeit namentlich nach Rußland, seitdem
dieser Staat bestrebt ist, alle Karawanenwege in sein Gebiet zu leiten.
So weit der russische Einfluß reicht, herrscht auch für den Karawanen-
verkehr größere Sicherheit. Die Verbindung zwischen Ost- und West-
türkistan ist der hohen Gebirge wegen sehr schwierig. Die wichtigste
Straße führt von Kaschgar nach Bochara über den Terekpaß, die
älteste Straße, auf der schon im Alterthum chinesische Seidenwaaren
nach Europa gelangtem
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