— 31 —
Y. Schulwoche.
A.
Ziel: Heute werden wir das Schulhaus meffen und malen.
Was haben wir heute vor Beginn des Unterrichts gemacht? An
welcher Seite des Schulhauses sind wir zuerst hingegangen? Wieviel
Schritte zählten wir von der Südost- bis zur Nordostecke? Wieviel
Meter würden das sein, wenn wir wieder zwei Schritte einem Meter
gleich rechnen? Jetzt mögen zwei Knaben mit dem Meter nachmessen
und mir sagen, ob es mit unserer Berechnung stimmt! Welche Seite
des Hauses muß ebenso lang sein? Wie ist das zu erklären, daß wir
mehr Schritte machen mußten? Warum mußten wir in einem Bogen
gehen? Wozu ist dieses Hinterhaus angebaut? An welcher Seite sind
wir dann hingegangen? Wieviel Schritte waren es von der Nordost-
bis zur Nordwestecke? Welches müßte also die Größe der Nord- und
Südwand nach Metern sein? Zwei Mädchen überzeugen sich jetzt, ob
das stimmt? Welches ist also die Länge und Breite des Schulhauses?
Was wollten wir nun zweitens machen? Welches wird unsere erste
Frage sein? Wie groß müßten wir die vier Seiten malen, wenn
wir es machten wie bei der Schulstube? Warum geht das aber nicht?
Wie groß müßte da die Wandtafel sein? Auf welche Weise werden
wir uns da helfen müssen? Wenn wir nun bloß die Hälfte des Dezi-
meters für 1 m nehmen, wie lang und breit wird dann das Bild
werden? (13 6cm und 5% dem). Wievielmal so klein als die Wirklich-
keit wird dann das Bild? Wir merken uns also:
Weil das Schulhaus 26 in lang und 11 m breit ist, muffen wir
die wirkliche Länge und Breite zwanzigmal so klein darstellen.
Was werden wir nun malen? Wir machen es wie der Baumeister.
Was habt ihr bei einem Hausbau beobachtet? Zuerst wurde die Länge
und Breite des Hauses abgemessen und abgesteckt; an den Ecken wurden
Pfähle eingeschlagen. Dann wurde mit einer spitzen Hacke in die Erde
geritzt, so daß man sehen konnte, wohin die vier Außenmauern kommen
sollten. Ebenso wurden die Jnnenmanern angegeben. Darauf wurde
für jede Mauer eine tiefe Rinne gegraben, und nun kamen die Maurer
und mauerten diese Rinnen mit großen Steinen aus, so hoch, bis sie
vollständig ausgefüllt waren. Wie heißen diese Mauern? Wie stark
werden diese Mauern gemacht? Welchen Zweck haben diese Grund-
mauern? Diese Mauern hatte der Baumeister auf einen großen Bogen
gemalt, und er nannte das Bild den Grundriß — warum wohl? Als
die Mutter die Größe der Beete im Blumen- und Gemüsegärtchen
abgesteckt hatte, ritzte sie mit dem Rechenstiel Linien ein, sie machte
Risse, auf denen sie dann hinlief, damit der lockere Erdboden festgetreten
wurde. Was konnte man nun deutlich sehen? Die Größe und Zahl
der Beete. Da könnten wir auch sagen: Die Mutter hat den Grund-
riß des Gartens gemacht. Und so wollen wir vom Schulhause den
Grundriß malen. Gebt an, wohin auf der Wandtafel jede Außen-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
— 52 —
mich an die Fortbewegung eines Tieres — an welches wohl? Welches
Wort werden wir da gebrauchen, um die vielen Biegungen zu kenn-
zeichnen? An einigen Stellen schlängelte er sich aber nicht mehr durch
die Wiesen — wie kam das? Warum hatten wohl die Besitzer der
Wiesen die Biegungen weggeschafft? Welche Beobachtungen haben wir
dann noch am Bache angestellt? Warum ließ ich das Papierschiffchen
wieder schwimmen? Wo ging es am schnellsten? wo am langsamsten?
wo war es in der Mitte? wo am Rande? an welchem Rande? Wie
heißt diese Bewegung des Wassers? Was sür ein Gewässer ist darum
der Bach? Was habe ich dann messen lassen? Wie tief war das
Wasser? Was machen darum die Knaben so gern? Welches ist außer
dem „im Wasser herumwaten" ein Vergnügen für die Knaben? Welche
Möglichkeit gibt es da immer? Wie weit könnt ihr springen? Wie
breit ist also etwa der Bach? Wir merken uns also:
Der Bach ist ein fließendes Gewässer von geringer Breite und Tiefe.
Wohin stellten wir uns, um das Wasser zu beobachten? Wohinzn
hatten wir den Blick gerichtet? Warum sahen wir dem Wasser nach?
Auf welcher Seite des Baches standen wir da? Was sahen wir zu
unsrer rechten Hand? Nun merkt euch, daß wir iu Zukunft die beiden
Ränder „Ufer" nennen wollen — und wie werden wir das eine und
wie das andere nennen, damit wir sie unterscheiden können? Wie
werden wir uns aber dabei jedesmal stellen müssen? Warum können wir
sie nicht nach den Himmelsgegenden benennen? Was machte die beiden
Ufer so schön? Durch welche Bäume waren sie geschmückt? Welche
Blumen wachsen so gern am Ufer? Welche Tiere haben wir gesehen? im
Bache? am Ufer? über dem Bache? Was merken wir uns?
Die beiden Ränder des Baches nennen wir das rechte und das
linke Ufer.
Wie nannten wir in der Schulstube die Entfernung der Ostwand
von der Westwand? auf dem Schulhofe die Entfernung des Zaunes
vom Schulhause? Welche Ausdehnung wird also immer als die Breite
bezeichnet? Wie haben wir die Breite des Baches gemessen? Von wo
aus bis wohiu seid ihr gesprungen? Wo haben wir das Meßband
angelegt? bis wohin haben wir es gespannt? Was ist also die Breite?
Die Entfernung der beiden Ufer bezeichnen wir als die Breite.
Was werden wir nun zuletzt noch machen? Mit welcher Kreide
werden wir malen? Welche Farbe hat das Wasser? Was sehen wir
aber in dem klaren Wasser des Baches? Weil wir in dem Wasser den
blauen Himmel sehen, darum malen wir den Bach blau. Nach welcher
Himmelsgegend fließt unser Bach? Wohin male ich da die Quelle?
Wie lange sind wir am Bache abwärts gewandert? In einer Viertel-
stunde hatten wir 1000 m Weg zurückgelegt — das Stück Bach bis
zur ersten Mühle ist also 20n0ra lang, weil wir eine halbe Stunde
gelaufen waren. Welchen Maßstab hatten wir bei dem letzten Bilde
angewendet? Wie groß würde unser Bild werden, wenn wir denselben
Maßstab anwendeten? Wir werden es darum nur halb so groß
machen — welchen Maßstab muß ich dann darunter schreiben?
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
— 17 —
plan.
^rtuaauf^a&<'n
Schriftliche Aufsatzübungen. Grammatik. Orthographie
Der Herbst. Das Blumengärtchen schmücken Astern, Georginen und Sonnenrosen. Im Gemüsegarten erntet die Mutter Bohnen, Möhren und Kohlrabi. Der Obstgarten schenkt uns seine Äpfel, Birnen und Pflaumen. Auf den Wiesen weiden Kühe, Schafe und Ziegen. In den Büichen und Obstgärten färbt der Herbst die Blätter der Bäume und Sträucher. Auflösen der zusammen- gezogenen Sätze. Umlaut von „a und au".
Der Wind. Der Herbstwind raubt den Bäumen die Blätter. Er hebt den Knaben den Drachen. Auch trocknet er der Mutter die Wäsche. Dem Windmüller dreht er fleißig die Flügel der Mühle. Dem Gewitter geht oft der Sturm voran. Der Nordwind bringt der Erde Frost. Ergänzung im 3. Falle. Wörter, die mit „t und d" aus- lauten.
Des Wassers Rundreise. Die Wärme der Luft verwandelt das Wasser in Wasserdampf. Diese feinen Dünste steigen empor und werden zu Wolken. Tropfenweise fällt dann das Wasser der Wolken wieder zur Erde herab. Nun dringt es in das Innere der Erde ein. Am Ende der Talwand kommt es als klarer Quell wieder hervor. Viel Wasser fließt ins Meer. Wessen Wärme verwandelt? Wörter mit „ll".
Der Mond. Der Abend kommt und mit ihm der helle Mond. Wie ein Hirte weidet er die goldenen Sternlein auf der blauen Himmelswiese. Nicht immer ist er voll und rund. Am besten gefällt mir der Vollmond. Von einem Neumonde bis zum andern vergeht ein Monat. Welcher Mond kommt? Wörter mit „nd".
Die Fliege Fliegen benaschen Speisen und Getränke. Auch verunreinigen sie Möbel und Bilder. Sie stören uns durch ihr Summen und belästigen uns durch ihre Stiche. Im Herbste sterben sie. Im Frühlinge kommen die Jungen aus den Puppen. In die Leide- form setzen. Wörter mit „ie".
Das Zauberschloß. Vor vielen Jahren stand im Windberge ein Schloß. In diesem Schlosse wohnten viele Zwerge. Einst sollte ihnen Rotkopfs Görge zum Tanze aufspielen. Zum Lohne dafür bekam er den Hut voll glühende Kohlen. Fragen nach der Zeit- bestimmung. Wörter mit „ß und ff".
Der Hirtenknabe. Der Berg ist meine Heimat. Die Spitzen meines Berges erglühen im Morgen- und Abendrote. Die meisten Gewässer entspringen meinem Berge. Gar oft umziehen die Stürme meinen Berg Täglich erklingt mein Lied den Bergen. Biegung des besitzanzei- genden Für- Wortes. Der Umlaut von „u".
Die Kohle. Bergleute holen die Kohlen aus der Erde. Sie sind so hart wie Stein und so schwarz wie Pech Im Ofen brennen sie so hell wie die Sonne. Der Qualm über dem Feuer ist so schwarz wie die Kohle. Die Schlacken sind grau wie die Asche. Bildet zusam- mengesetzte Eigenschafts- Wörter! Wörtergruppe mit „qu".
i Vom Büblein. Das Büblein wollte in die weite Welt. Aber bald kehrte es zurück. Nirgends fühlte es sich wohl. Das Bächlein war zu kühl. Der Kahn war zu eng. Die Schnecke lief wie lahm. Das Pferd war nicht zahm. Der Baum | nahm es zum Lohne beim Schöpfe. Fragen nach der Orts- bestimmung. Das Dehnungs- zeichen ,,h'''.
Liebe Anna! Morgen feiere ich meinen Geburtstag. Du hast mir schon lange einen Besuch versprochen. Täglich ge- denke ich Deiner. Ich erwarte Dich darum bestimmt auf dem Bahnhofe. Dann mache ich mit Dir einen kleinen Ausflug. Ich begleite Dich zum Abendzuge auch wieder zurück. Biegung des persönlichen Fürwortes. Schreibweise des Anrede- sürworles.
Felgner. Heimattunde. Z.aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
— 96 —
daran aufgefallen? Warum sind sie in der Mitte ein wenig höher als
am Rande? Auch ein Höhenrücken — eine künstliche Wasserscheide.
Wohin gelangt dann das Regenwasser bei einer flach gewölbten Straße?
Wie sind diese Straßen eingerichtet, bei denen das Wasser in die
Straßengräben läuft? Fahrbahn und Fußbahn können aber auch ge-
trennt sein, dann liegt die Fußbahn etwas erhöht und ist fast eben;
sie ist durch eine Bordkante abgegrenzt, und die Fahrbahn hat dann
eine gepflasterte Rinne, in der in gewisser Entfernung Öffnungen sind,
die mit einem starken Eisenrost stets zugedeckt werden. Welchen Zweck
hat die Rinne? und welchen Zweck haben die Roste? Faßt nun die
Merkmale der Straße noch einmal zusammen!
Die Straße ist ein aus Steinen gebauter Weg für den Wagen- und
Fußverkehr.
Wohin kommt nun das Regenwasser? Es eilt, schießt pfeilschnell
auf abschüssiger Bahn. Bald verschwindet es? (durch die Roste.) Wohin
geht es? Unter der Straße befindet sich dann eine Schleuse, die das
Waffer aufnimmt. Wie diese Schleusen gebaut werden, habt ihr bei
dem Straßenbau auch beobachten können. In die Hauptschleuse, die
sich in der Fahrstraße hinzieht, münden eine Menge Nebenschleusen
ein, die aus den Hausgrundstücken die Abfallwässer bringen. Wie hoch
müssen die Nebenschleusen zur Hauptschleuse liegen? Nach welcher Seite
muß auch in der Hauptschleuse eine Neigung stattfinden? warum nach
der Abflußöffnung? Wonach muß sich der Lauf des Wassers stets
richten? (Bodenform.) Was ist dann weiter noch in die Straße ein-
gebaut? Woher kommt die Wasserleitung? Wo erfolgen von dem
Hauptrohre aus die Ableitungen? Wo es in einem Orte Gasbeleuchtung
gibt, ist auch die Gasleitung eingebaut. Nun malen wir die Haupt-
schleuse mit den Nebenschleusen und das Wasserleitnngsrohr in den
Querschnitt. Wir haben elektrische Beleuchtung — was steht deshalb
an der Fußbahn? Masten für die Drähte. Wir merken uns also:
Schleusen sind unterirdische Gräben in den Straßen zur Fort-
leitung des überschüssigen Wassers.
Nun betrachten wir noch einmal die äußere Einrichtung der Straße.
Wodurch wird die Straße schon von weitem sichtbar? Was für Bäume
stehen an unfern Straßen? warum Obstbäume? Wie weit standen die
Bäume voneinander entfernt? Welchen Anschein hatte es, wenn wir
die Straße entlang sahen? Wie kam das, daß es aussah, als ständen
die entfernteren Bäume enger beisammen? war es in Wirklichkeit so?
Wie nennen die Leute diese Baumreihen? Wie nennen wir die Bäume
zum Unterschiede von den Bäumen des Obstgartens? Wem gehören
diese Bäume und das darauf hängende Obst? Wer hat diese Bäume
zu pflegen? Ich will nun noch anmalen, wie uns eine solche Allee
erscheint. Zu merken haben wir:
Die Baumreihen zu beiden Seiten der Straßen heißen Allee.
Worauf haben wir nun noch nicht geachtet? Was diese Steine zu
bedeuten haben, davon ist früher schon die Rede gewesen. Woher kam
die Kohlenstraße? Welchen Namen hatte sie bis dahin geführt? Von
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
— 60 —
Jahreszeit ist dort besonders viel Feuchtigkeit? Warum wird dort
der Erdboden so schwer trocken? Wie nennen die Lente eine solche
Stelle? Wie läuft es sich auf solch sumpfigem Boden? Warum sinkt
man so tief ein? Was für Gras wächst auf dem Sumpfboden? welche
Blumen? Wo habt ihr anderwärts noch sumpsige Wiesen gesehen?
Warum hat gerade der Wald oft fumpfige Stellen? Auf welche Weise
kann man einen Sumpf trockeu legen? Faßt nun die Merkmale für
„Sumpf" zusammen!
Der Sumpf ist die Stelle der Wiese, die beständig weich und
naß ist.
Was haben wir nun noch zu machen? Welche Bilder hatte ich
auf uufrer letzten Wanderung entworfen? Was war bei jedem Quer-
durchschnitt in der Mitte? Auf der ganzen Talsohle gab es nur
Wiesen — aber außer den Talwiesen haben wir auch noch eine Berg-
wiese gesehen. Jetzt will ich nun diesen Querdurchschnitt mit der Tal-
und Bergwiese au die Wandtafel malen — mit welcher Kreide? Wie
hoch giug diese Bergwiese aufwärts? Ich will die senkrechte Höhe in
Metern von 10 zu 10 an der Seite angeben.
Welche Beobachtung habt ihr heute morgen an dem Grase der
Wiesen gemacht? Wie mag dieser Tau entstanden sein? Ich werde
wieder von einem Versuche ausgehen: Ich habe ein gut abgetrocknetes
Glas mit Eisstückchen gefüllt. Das Eis schmilzt — was ist zum
Schmelzen nötig? Woher wird die Wärme genommen? In der Luft
befindet sich stets unsichtbarer Wasserdampf — diesem wird die Wärme
entzogen, er wird abgekühlt. Wie verändert das den Wasserdampf?
(Denkt an das Kochfläschchen!) Wo seht ihr nun die Wasserbläschen?
Wir sagen: das Glas beschlügt — läuft an. Kommen wir im Winter
mit einem Trinkglase aus einem kalten in ein warmes Zimmer —
welche Beobachtung machen wir da? (Brillengläser.) Erklärt den Vor-
gang an den Fensterscheiben! Wie die feuchte Zimmerluft am kühlen
Fenster, so wird hier der Wasserdampf an der Erde abgekühlt — was
geschieht dann? Wo setzt sich der abgekühlte Wasserdampf besonders
gern an? Wie nennen wir nun diese Wassertropfen an den Grasspitzen?
Wann haben sich diese Tautropfen gebildet? Nun werden wir beobachten,
in welchen Sommernächten es keinen Tau gibt — und wie das kommt?
Warme Luft kann mehr Wasserdampf halten als kalte. Wird die Luft
abgekühlt, so läßt sie Dampf fahren als flüssiges Wasser. Erklärt nun
„Tau"!
Tau ist abgekühlter tropfbar-flüssiger Wafferdampf an den Graß-
spitzen und Blättern der Bäume.
B.
Warum kommen im Sommer viele Spaziergänger in das Kaitztal?
Die Wege siud schattig und kühl. Verbindet die Sätze, indem ihr ein
Wörtchen dazwischen setzt! Setzt den zweiten Satz an erste Stelle!
Welches Wörtchen habt ihr jetzt dazwischen gesetzt? Gebraucht au Stelle
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
— 64 —
Winter die Schweden von Livland aus in Ostpreußen einfielen, setzte der
Kurfürst mit seinen Truppen im Schlitten über die zugefrorenen Haffe und
jagte sie aus dem Lande, daß sie das Wiederkommen vergaßen. Allerdings mußte der siegreiche Kurfürst beim Friedensschlüsse das eroberte Pommern wieder abtreten, da ihn der Kaiser aus Neid im Stiche ließ. Da soll der Kurfürst die Worte ausgesprochen haben: „Ich wollte, ich hätte nicht schreiben gelernt. Dies ist der unglücklichste Tag meines Lebens. Aus meiner Asche möge ein Rächer erstehen".
6. Der Große Kurfürst als Friedenshetd. Der Große Kurfürst tat viel zur Hebung des Ackerbaus. Er verteilte Saatkorn, Vieh, Ackergeräte und Geld unter die verarmten Landleute. Vielen ausgedienten Soldaten wies er Bauerngüter zur Bewirtschaftung an. Aus Holland und der Schweiz zog er Ansiedler in das Land. Sie bebauten hauptsächlich die Niederungen an der Havel, Oder, Warthe und Netze. Die Staatsgüter wurden verpachtet und gäben reichliche Einkünfte. Er führte den Tabak ein und sorgte für Gartenbau und Obstbaumzucht. Jeder Bauer mußte bei seiner Verheiratung mindestens sechs Obstbäume veredelt und sechs Eichen gepflanzt haben; auch befahl er, daß jeder Bauer bei seinem Hause einen Garten anlege.
Zur Hebung des Handwerks gewährte er 20 000 Hugenotten, die von Ludwig Xiv. aus Frankreich vertrieben
waren, freundliche Aufnahme in feinen Ländern. Durch sie
wurde besonders die Seiden- und Wollsabrikation eingeführt. Dazu ließ er Eisen-, Glas-, Papier- und Gewehr-fabriken anlegen. Gute Verkehrs- und Verbindungswege wurden angelegt und eine Post zwischen Memel und den Rheinlanden eingerichtet. Dann baute er den Friedrich-Wilhelm-Kanal, der die Oder mit der Spree und durch diese mit der Elbe verbindet. Wie den inländischen Handel, so suchte er auch den ausländischen Handel und Verkehr zu fördern. Mit Hilfe der Niederländer, die in der Schiffsbaukunst sehr erfahren waren, ließ er Schiffe bauen; so gründete er eine kleine Flotte und erwarb durch diese die ersten Kolonien in Afrika.
Damit die Adligen auch mehr Abgaben entrichten mußten, führte er die Kopfsteuer ein. Als er starb, zählte fein stehendes Heer gegen 28 000 Mann, und fein ersparter Staatsschatz belief sich auf 2 Millionen Mark. So hatte Friedrich der Große recht, als er einst an seinem Sarge ausrief: „Der hat viel getan\“
Die Türken vor Wien (1683).
1. Wiens Not. Schon zu Luthers Zeiten waren die Türken vor Wien erschienen. Im Jahre 1683 drangen sie wieder vor, da sie Ludwig Xiv. von Frankreich dazu aufgewiegelt hatte. Schrecklich wütete das wilde Kriegsvolk' gegen 5000 Ortschaften sanken in Schutt und Asche, und über 50000 Kinder und Frauen wurden gefangen fortgeschleppt, nachdem die Männer totgeschlagen worden waren. Mit beinahe 300000 Mann belagerte der Großwesir Kara Mustapha Wien; aber der tapfere Graf von Starhemberg schlug alle Angriffe ab. Schon hatten die Türken ein Stück der 7 m dicken Mauer in die Luft gesprengt, um in die Stadt eindringen.
Großer Kurfürst.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_der_Große Friedrich Ludwig_Xiv Ludwig Starhemberg
Extrahierte Ortsnamen: Livland Holland Frankreich Rheinlanden Afrika Wien Wiens Wien Frankreich
32 Aus der Geschichte des Erzgebirges.
sinnigkeit unserer Gebirgsbevölkcrung spricht, so bleibt sie immerhin ein tiefernstes, bedauerliches Zeichen für die Umwandlung volkswirtschaftlicher Zustände jener Tage, die ihren Schatten bis in die Gegenwart werfen. Vergrößert aber wnrde diese Notlcige damals, besonders am Ausgange des 16. und am Anfange des 17. Jahrhunderts durch Mißwachs, Teuerung, durch heftiges Auftreten der Pest und durch verheerende Brände, die hin und wieder ganze Städte in Asche legten (z. B. Annaberg und Marienberg).
Immerhin aber waltete doch bis zum Jahre 1631 voller Frieden über Sachsens Geländen, obwohl über die Nachbarstaaten schon seit 1618 die Schrecken eines unheilvollen Krieges gekommen waren. Als aber am 7. September 1631 in der Schlacht bei Breitenfeld in Leipzigs Nähe das erste Blut auf sächsischem Boden geflossen war, begann eine Reihe schwerer Drangsale für das ganze Land und besonders auch für das Erzgebirge, die in dreizehnjähriger Dauer das Gebirge entsetzlich herunterbrachten. Tie Schächte waren verfallen oder ersoffen, die Städte verarmt, die Fluren verheert, viele Ortschaften ganz verschwunden, die Bewohner in ihrer Zahl außerordentlich gelichtet und verroht, die Güter wertlos und dazu fehlte „es überall an Geld. Das Gebirge war fast wieder seinem Urzustände nahe. Über viele, viele einstige Heimstätten breitete die Pflanzenwelt wieder still und emsig ihren grünen, weichen Moosteppich; früher geschaffene Lichtungen, über welche das Sonnenlicht seine goldnen Fäden gewoben und die frohes Menschenschaffen gesehen hatten, überwölbte mit dichtem, dunklem Laubdache der aufstrebende, finstere, ernste Gebirgswald; die schäumenden Gebirgswässer, welche Mahl- und Sägemühlen, Poch- und Hammerwerke getrieben, eilten wieder, wie in grauer Vorzeit, ungebändigt, ihrer treibenden Arbeit ledig, an öden, menschenverlassenen Ruinen, den einstigen Stätten lärmender Betriebsamkeit, vorüber; an Stellen, wo die Glöckchen weidender Herden erklungen waren, drang das Gebrumm der Bäreu ängstigend an das Ohr des Verirrten; um die verlassenen Kauen (Berggebäude) der Berghalden, aus deueu des Fäustels muntrer Schlag erklungen war, heulten Scharen hungriger Wölfe, und zahlreich waren die Abenteuer, welche Wandrer, Köhler, Hirten, Waldarbeiter, Bergleute, Fuhrleute und beerensammelnde Frauen und Kinder mit den Raubtieren des Waldes zu bestehen hatten. Die großen Jagden, welche die sächsischen Fürsten oft abhielten, waren deshalb eine große Wohlthat für das Gebirge.
Recht willkommen war der reiche Zuzug aus dem Böhmerlande, wo die Religionsbedrängnisse die Protestanten zur Auswanderung veranlaßten.
Am 10. Mai 1654 erhob sich in rauher Waldwildnis auf den Höhen des Gebirges das erste Haus des Städtchens Johanngeorgenstadt^), von Emigranten aus Gottesgab, Joachimsthal und Graslitz gegründet, und im Thal der oberen Flöha 1669 die Dörfer Ober- und Niederschönberg. Ebenso wurde das Dorf Colmnitz bei Freiberg, das fast gänzlich ausgestorben war, von einwandernden Böhmen wieder bevölkert und noch jetzt deutet der in fast allen Orten des Obererzgebirges sehr häufig auftretende Name „Böhme" auf die zahlreiche Einwanderung hin. Waren die Einwohner auch blutarm — viele der aus Holz und Lehm erbauten Häuschen in Johann-georgenstadt hatten noch im Jahre 1662, also acht Jahre nach der Begründung, nur durch Holzläden verschließbare Luken, aber keine Fenster —, so waren die Eingewanderten doch fleißig und arbeitsam und vermehrten sich durch steten Zuzug, so daß zehn Jahre nach jener finstern, kalten und regnerischen Nacht, in welcher die Vertriebenen mit weinenden Frauen und jammernden Kindern Zuflucht in dem Walde auf dem Fastenberge gesucht hatten, mehr als 2000 Menschen den Einwohnerbestand des auf genanntem Berge begründeten Städtleins bildeten.
Iv. Das Zeitalter der Industrie, 1650—1888. Den empfindlichen Ausfall im Silberbergbau ersetzte Mitte und Ende des 17. Jahrhunderts die Gewinnung von Smalte. Da die Nachfrage nach dieser blauen, aus dem bisher beiseite geworfenen Kobalt hergestellten, feuerbeständigen Mineralfarbe immer größer wurde,
1) Am l. Mai 1654 begannen die Emigranten die Häuser und Straßen der Stadt abzustecken.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
58
Winter die Schweden von Livland aus in Ostpreußen einfielen, setzte der Kurfürst mit seinen Truppen im Schlitten über die zugefrorenen Haffe- und jagte sie aus dem Lande, daß sie das Wiederkommen vergaßen. Allerdings mußte der siegreiche Kurfürst beim Friedensschlüsse das eroberte Pommern .wieder abtreten, da ihn der Kaiser aus Neid im Stiche ließ. Da soll der Kurfürst die Worte gesprochen haben:
„Ich wollte, ich hätte nicht schreiben gelernt. Dies ist
der unglücklichste Tag meines Lebens. Aus meiner
Asche möge ein Rächer erstehen."
6. Der Große Kurfürst als Friedensheld. Der Große Kurfürst tat viel zur Hebung des Ackerbaus. Er verteilte Saatkorn, Vieh, Ackergeräte und Geld unter die verarmten Landleute. Vielen ausgedienten Soldaten wies er Bauerngüter zur Bewirtschaftung an. Aus Holland und der Schweiz zog er Ansiedler in das-Land. Sie bebauten hauptsächlich die Niederungen an der Havel, Oder^ Warthe und Netze. Aus den Staatsgütern wußte er durch bessere Bewirtschaftung eine höhere Pacht zu erzielen. Er führte den Tabak ein und
sorgte für Gartenbau und Obstbaumzucht. Jeder Bauer mußte bei seiner
Verheiratung mindestens sechs Obstbäume veredelt und sechs Eichen gepflanzt haben; auch befahl er, daß jeder Bauer bei seinem Hause einen Garten anlege.
Zur Hebung des Handwerks gewährte er 20 000 Hugenotten, die von Ludwig Xiv. aus Frankreich vertrieben waren, freundliche Aufnahme in seinen Ländern. Durch sie wurde besonders die Seiden- und Wollfabrikation eingeführt. Dazu ließ er Eisen-, Glas-, Papier- und Gewehrfabriken anlegen. Gute Verkehrs- und Verbindungswege wurden angelegt und eine Post zwischen Memel und den Rheinlanden eingerichtet. Dann baute er den Friedrich-Wilhelm-Kanal, der die Oder mit der Spree und durch diese mit der Elbe verbindet. Wie den inländischen Handel, so suchte er auch. den ausländischen Handel und Verkehr zu fördern. Mit Hilfe der Niederländer, die in der Schiffbaukunst sehr erfahren waren, ließ er Schiffe bauen; so gründete er eine kleine Flotte und erwarb durch dieselbe die ersten Kolonien in Afrika.
Zur Hebung der allgemeinen Volksbildung ließ er Schulen und Kirchen bauen. Kräftig unterstützte er die beiden Universitäten Königsberg und Frankfurt a. d. Oder. Die sich streitenden Religionsparteien der Lutheraner und Reformierten wollte er durch ein Gesetz einigen. Auch um die Verbesserung der Rechtspflege war er besorgt. Die qualvollen Foltern ließ er so viel als möglich einschränken.
Der Kurfürst selber führte ein streng geregeltes Leben in unermüdlicher Tätigkeit und Fürsorge für sein Land. Mit Gebet stand er am frühen Morgen auf, und mit Gebet suchte er am späten Abend sein Lager auf. Seine Wahlsprüche lauteten: „Herr, zeige mir den Weg, den ich gehen soll." „Gott, meine Stärke."
7. Luise Henriette. Die erste Gemahlin des Großen Kurfürsten war Luise Henriette, eine Tochter des Statthalters von Omnien. Sie war ihrem Gemahl in herzlicher Liebe zugetan. Innigen Anteil nahm sie an all seinen Regierungsgeschäften. Auf seinen Reisen, ja selbst auf seinen Kriegszügen begleitete sie ihn. Der Pflege, Ausbildung und Erziehung ihrer Kinder widmete sie die größte Sorgfalt. Nicht bloß gesunde und kräftige, sondern
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Luise_Henriette Luise_Henriette
Extrahierte Ortsnamen: Livland Pommern Holland Frankreich Rheinlanden Afrika Frankfurt