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aus singerähnlichen Zapfen bestehende Traube schmeckt mehlig wie die
Kartoffel, saftig wie die Birne u. süß wie das Zuckerrohr. Weiter liefert
die Pflanzenwelt zur Ausfuhr: Baumwolle, Jute (Faser einer 3-5m
hohen Pflanze, die ähnlich wie der Flachs behandelt wird; Jutefabriken in
Schottland u. Deutschland), Indigo (Farbstoff eines kleeartigen Krautes,
das man im Wasser faulen läßt), Opium, Pfeffer, Tee, Kaffee, Reis u.
Weizen. Der Tierwelt eigentümlich sind Tiger, Giftschlangen, der Elefant,
der Haus-, Reit- u. Zugtier ist. Die Einwohner sind zumeist Hindus,
teils Heiden, teils Mohammedaner. Eigenartig n. allen Fortschritt hindernd
ist die Teilung in Kasten (Stände). Die Frau ist Sklavin. Die Nahrung
besteht in Reis, Milch u. Fischen. Eier n. Fleisch sind verboten. Wichtige
Städte sind Kalkutta, die wichtigste Handelsstadt, das indische London,
Sitz des Vizekönigs. Bombay (gute Bai), Hauptausfuhrort für Baum-
wolle. Benares, die heilige Stadt der Hindus. Delhi, eine echt indische
Stadt. Madras mit künstlichem Hafen, von Riesensteindämmen gebildet.
Die Insel Ceylon, die Perle des Indischen Ozeans, liefert Kaffee n. Zimt,
die Meeresküste Perlmuscheln. Deutschland liefert nach Indien Zucker,
Färb-,' Apotheker-, Eisen-, Material-, Baumwoll-, Woll-, Seide-, Kupfer-
waren. Indien steht uns besonders nahe, weil das Tamulenland (um
Madras gelegen) die Arbeitsstätte der sächsischen Missionare ist. Missionare
u. eingeborne Prediger u. Lehrer haben etwa 21000 Christen gesammelt
u. unterrichten gegen 8500 Schüler u. Schülerinnen in ihren Schulen.
Freie Länder finden sich noch in Hinterindien, das ein Hauptland
für Reis, Zucker u. Schiffsbau (Teak [tif])holz ist. Die Halbinsel Malakka
liefert jährlich über 3 Mill. kg Zinn. Die wichtigste Stadt ist der Hafen
Singapur (Löwenstadt). Stücke von Hinterindien gehören den Engländern
u. den Franzosen.
Zwischen das russische u. englische Asien schiebt sich ein Afghanistan,
das bald zu England, bald zu Rußland neigt, je nachdem das Geld oder
die Furcht einflußreicher ist. Der Hauptort Herat gilt den Engländern
als Tor Indiens, den Russen als Zugang zum Ozean.
Das Nachbarland ist Persien, ein kläglicher Rest des Weltreiches,
dessen Fürst einst die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft heim-
kehren ließ. Der jetzige Fürst führt den Titel Schah. Das Land liefert
bunte Teppiche, Schals u. berühmte Säbelklingen. Täbris ist Stapel-
platz für Seide, Felle, Tabak u. Opium, die nach Europa bestimmt sind.
Türkisch Asien. 1. Mehr dem Namen nach gehört zur Türkei Arabien,
die Heimat der Dattel. Aus der Geschichte ist es bekannt als Heimat
Mohammeds u. Stammland der Mohammedaner. Es ist ein Hochland,
von schmalen Küstenniederungen eingefaßt, ohne Flüsse u. Seen. Glühend
heiße Tage wechseln mit Nächten, in denen der Tau zu Reif erstarrt; acht
Monate herrscht Dürre, die von den Monsunen abhängenden Regenzeiten
bleiben oft ganz ans. Im N steigert der Samum die Hitze ins unerträgliche.
Nur in den Tälern der Gebirgsränder kann sich eine üppige Pflanzenwelt
entwickeln; die Küstenlandschaft Jemen heißt geradezu das glückliche Arabien.
Hier zieht der ansässige Bauer den Kaffeebaum (Mokkakaffee nach dem
Ausfuhrhafen), Akazien liefern Gummiarabicum, der Balsamstrauch den
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Extrahierte Personennamen: Malakka Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Schottland Deutschland Kalkutta London Bombay Benares Madras Ceylon Deutschland Indien Indien Madras Hinterindien Singapur Hinterindien Afghanistan England Indiens Persien Europa Asien Mohammeds
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gehört zu den heißesten Ländern, hier herrscht das ganze Jahr ein trockner,
heißer Sommer; der mittlere u. nördl. Teil hat eine kühle n. eine heiße
Jahreszeit. Die Hauptnahrung liefert für viele Gegenden die Dattelpalme;
im Delta wird mit 50- bis 100fachem Ertrag Reis angebaut, sonst trägt
das Land Weizen, Südfrüchte, Baumwolle. Das Volk ist aus Fellahs
(= Pflüger, meist Bauern), christlichen Kopten (das sind die Ureinwohner),
Beduinen, Negern, Türken u. Europäern bunt zusammengemischt. Die
Ausfuhr besteht in Getreide, Baumwolle, Zucker, Natron, Indigo, Datteln.
Eingeführt werden Gewebe, Spiegel, Waffen, Kohlen, Tabak (aus Syrien).
Der Handel war früher wichtiger, da Ägypten den Berkehr zwischen
Morgen- und Abendland vermittelte; durch die Auffindung des Seeweges
nach Ostindien wurde der Handel abgelenkt, er hebt sich aber wieder seit
dem Baue des Suezkanals, so genannt nach der Stadt Suez am Roten
Meere. Wichtiger ist Alexandrien. Mittelpunkt des gesamten Handels
für Nordafrika ist die Hauptstadt Kairo (die Siegreiche), die „Perle des
Orients, die Blume am Wüstensaume". Soweit arabische Sprache u.
Sitte herrscht, gibt sie den Ton an (das afrikanische Paris).
2. Weiter südl. am Nil liegt Nubien mit der Handelsstadt Kartnm
(Elfenbein, Gummi). „Hitze u. Gestank sind zu jeder Jahreszeit über alle
Begriffe erhaben."
3. Abessinien, die afrikanische Schweiz, ist das Quellaud des Blauen
Nils. Merkwürdig ist es a) durch die Gestaltung des Landes, es gleicht
einer Felsenburg aus Sandstein in der Form des Königsteins, aber in der
Größe Preußens, b) Dank dieser Abgeschlossenheit hat das Volk sich seine
christliche Religion, die es schon im vierten Jahrhundert empfing, erhalten,
freilich mehr dem Namen nach. Aberglaube und Unwissenheit herrscht wie
in heidnischen Ländern, c) Das Land ist das afrikanische Spanien! Ein
Gebirgsland voll erhabener Schönheit, mit fruchtbaren Äckern n. üppigen
Weideplätzen ausgestattet; Dattelpalme, Zuckerrohr u. Baumwolle gedeihen,
Kaffee wächst wild, aber die Menschen sind faul u. wohnen in jämmer-
lichen Erdhütten. Von Gewerbe mögen sie nichts wissen; trotz der Nähe
des Meeres ist der Handel gering.
Die deutschen Besitzungen. Nach der Begründung des Deutschen
Reiches hob sich auch der deutsche Handel, stand doch nun das Reich mit
seiner Flotte als Schutz hinter dem deutschen Kaufmanne, mochte er sich in
einem Erdteile befinden, wo er nur wollte. Um sich Absatzgebiete zu sichern,
erwarben Kaufleute herrenlose Gebiete, u. das Deutsche Reich stellte sie
unter seinen Schutz. Freilich die für Europäer geeigneten Ländergebiete
fremder Erdteile waren schon von anderen Staaten in Besitz genommen;
daher sind unsere afrikanischen Besitzungen für Masseneinwanderung Deutscher
nicht geeignet, es sind in erster Linie Handelskolonien. Man hat aber
auch mit Erfolg versucht, große Pflanzungen anzulegen u. darin Kaffee,
Kakao u. Tabak zu ziehen. Gelingt das in großem Maßstabe, so wird
das viele Geld, das jetzt für diese Waren ins Ausland geht, in deutschen
Händen erhalten. In Afrika haben wir vier Gebiete in Besitz genommen.
Das wichtigste finden wir, wenn wir die Quelle des Weißen Nils ans
suchen.
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Extrahierte Ortsnamen: Syrien Ostindien Suez Nordafrika Kairo Paris Nubien Spanien Afrika
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Tabak u. Wein wird angebaut; Blumenkohl wird im Januar u. Februar
geerntet u. kommt über Marseille nach Frankreich u. Deutschland; die Aus-
fuhr von Weizen n. Roggen steigt beständig, der Olivenbau liefert gute
Erträge, die Straußenzucht bringt reichen Gewinn. Die Bewohner sind
vorherrschend Araber (teils ansässig, teils Beduinen) u. Berber. Hauptstadt
ist Algier, stufenförmig am Meere aufsteigend.
2. Tunis ist durch seine Annäherung, an Europa wichtig für den
Handel. Die Hauptstadt Tunis ist neben Alexandrien die wichtigste Handels-
stadt Nordafrikas. Der Boden ist fruchtbar, aber lässig bebaut, er liefert
Getreide, Oliven, Baumwolle. Bei der Insel Tabarka werden Korallen
gefischt. Bei Tunis sind noch die Trümmer Karthagos sichtbar.
3. Madagaskar, die drittgrößte Insel der Erde, ist von Afrika durch
eine starke Strömung getrennt. Die Bewohner sind sanfte, gastfreundliche,
aber träge Malaien, die zum größern Teil der christlichen Religion zugetan
sind. Beschäftigung ist Ackerbau u. Viehzucht. Ausgeführt werden Kautschuk,
Häute, Goldstaub, Vanille.
Türkisch ist Tripolis, nur schwach bevölkert, aber durch sein gesundes
Klima für Besiedlung geeignet. Hanptnahrungspflanze ist die Dattel-
Palme, auch Südfrüchte aller Art gedeihen. Zahlreiche Karawanenstraßen
nehmen hier ihren Ausgang. Vom Hafen Tripolis aus gehen Tuch,
Kattun, rote Mützen, Glasperlen, Pulver u. Blei, Spiegel, Scheren, Nadeln
nach Mittelafrika, um gegen Elfenbein, Goldstaub, Straußenfedern aus-
getauscht zu werden.
Den Portugiesen gehört Madeira (deera) d.h. Holzinsel. Auf den
Holzreichtum folgte Weinbau, der infolge einer Traubenkrankheit meist dem
Zuckerrohre gewichen ist.
Den Spaniern gehören die Kanarischen Inseln, die ihren Namen von
einer wolfsähnlichen Hundeart (canis) erhielten. Nach der Insel Ferro
zählen die Deutschen die Längegrade.
Freie Länder: Marokko, durchzogen vom waldreichen Atlas, ist die
Heimat des Saffianleders. Das Land ist fruchtbar, es fehlt aber an
künstlicher Bewässerung. Die Bewohner sind sehr gemischt aus Berbern,
Arabern, Mauren, Juden u. Negern. Ein geordnetes Staatswesen fehlt
noch. Nach Europa liefert das Land Goldstaub, Mandeln, Straußen-
federn, Elfenbein, Waren aus buntem Saffianleder. Hauptplatz für den
Handel ist Marokko (die Geschmückte) in schöner Lage am Atlas. Die
wichtigste Industriestadt ist Fes, hier werden die nach der Stadt benannten
roten Kappen verfertigt, die von mohammedanischen Frauen getragen werden.
Negerländer liegen im Sudan (= Land der Schwarzen; südl. von der
Sahara) um den Tsadsee; in Oberguinea an der Goldküste wohnen die
Aschanti. Berüchtigt durch Menschenopfer ist das Reich Dahome. Das
Klima ist an der Küste von Guinea meist geradezu mörderisch. Von be-
freiten Sklaven besiedelt ist der Negerfreistaat Liberia, der aber nicht zur
Ordnung kommen kann.
In der Mitte des Erdteils liegt im Kongobecken der Kongostaat, der
unter dem Könige von Belgien steht. Er ist fünfmal so groß wie Deutsch-
land, Seine Bewohner sind meist Bantuueger, die sich durch Geschick im
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Extrahierte Ortsnamen: Marseille Frankreich Deutschland Algier Europa Tunis Nordafrikas Madagaskar Afrika Tripolis Marokko Europa Marokko Oberguinea Guinea Liberia Belgien
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gibt 24 Arten Fledermäuse u. 30 Arten Ratten u. Mäuse. Das größte
Tier war das Känguruh, das zu der, stark vertretenen Familie der Beutel-
tiere gehört. Seiner Gefräßigkeit wegen ist es von den Viehzucht treibenden
Ansiedlern fast ausgerottet worden (wie der Büffel). Eigenartig ist der
Kasuar, der Haare statt Federn trägt, n. das Schnabeltier. Durch Schön-
heit zeichnet sich aus der schwarze Schwan n. der Waldfasan. Außer-
ordentlich reich ist das Mineralreich an Gold, Silber, Blei, Eisen, Kohlen,
Salz. Die Ureinwohner, die auf kaum 40000 zusammengeschmolzen sind,
heißen Australneger. An die Neger erinnert der große Mund mit den
dicken Lippen u. starken, weißen Zähnen. Das Haar ist stets gekräuselt, aber
nicht wollig wie bei den Negern. Die Hautfarbe ist schmutzigbraun bis
schwarz. Sie haben sehr geschmeidige Glieder, klettern, schwimmen u.
tauchen gut. Die Bekleidung besteht aus einem schmalen Gürtel, sie haben
aber auch Felldecken u. Binsenmatten. Als Schmuck dienen Bänder um
Kopf u. Glieder; Federn werden in die Haare, Hundeschwänze in den
Bart geflochten. Der Körper wird bemalt n. mit Fett eingerieben. Als
Wohnung dienen Hütten aus Zweigen, hohle Bäume oder Felslöcher.
Feste Häuser können sie als Nomaden nicht brauchen. Die Nahrung ist
wenig gewählt, selbst Larven werden gegessen. Menschenfresserei kommt
noch vor. Ans dem Samen einiger Gräser werden kleine Kuchen in der
heißen Asche gebacken. Eine eigentümliche Wurfwaffe ist der aus stein-
hartem Holze gebogene Bnmerang. Es herrscht Vielweiberei; die Frau
wird durch Kauf erworben n. hart behandelt. Die Herrnhuter treiben unter
ihnen Mission, aber mit wenig Erfolg.
Die Ansiedler waren zunächst hierher überführte englische Verbrecher.
Als man die Wichtigkeit des Landes für die Viehzucht erkannte, wuchs die
Ansiedluug sehr rasch, besonders aber führte die Entdeckung des Goldreich-
tums so viel freie Einwandrer herzu, daß die Ansiedlnng von Verbrechern auf-
hören mußte. Neben den Engländern sind besonders die Deutschen ver-
treten. Beschäftigung gewährt den Ansiedlern vorzüglich die Viehzucht,
begünstigt durch die Beschaffenheit der Wälder, die Milde des Klimas,
das Fehlen des Regens u. der Raubtiere. Unsere eingeführten Hanstiere
haben sich ungeheuer vermehrt; das uördl. Australien liefert Pferde für
Indien n. Schlachtvieh für Europa. Am großartigsten aber ist die Schaf-
zucht (80 Mill. Stück), so daß Australien das Hauptland für Wolle geworden
ist. An zweiter Stelle steht der Bergbau auf Gold, Kupfer, Zinn, Silber,
Eisen u. Kohle. Der Landbau ist durch den Regenmangel beschränkt,
liefert aber besonders im 8 Weizen u. Mais, Wein n. Obst. Die Fischerei
liefert an der Nordküste Perlen. Die Industrie hebt sich beständig, aber
die meisten gewerblichen Erzengnisse werden noch aus Europa eingeführt
(Webstoffe, Maschinen, Bier, Glas u. Porzellan, Zucker; aus China Tee).
Die Ausfuhr besteht in Wolle, Talg, Fellen, Fleisch, Gold, Kohlen, Weizen,
Mehl, Perlen.
Englisch-Australien besteht aus sieben Kolonien, von denen jede ihre
eigene Regierung hat. Außerdem wird von dem König ein Gouverneur
ernannt. Im 3 liegt Viktoria mit der bedeutendsten Stadt Melbourne
(mellbörn), 500000 Einwohner mit 80000 Deutschen. Mittelpunkt des
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Extrahierte Ortsnamen: Goldreich- Indien Europa Europa China Viktoria Melbourne
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standen imn durch die Glaubenskriege der Mohammedaner gegen die Christen,
in den mittleren Teilen infolge der Sklavenjagden auf Neger. Als die
Spanier nach der Entdeckung Amerikas in scheußlicher Weise die Urbewohner
der westindischen Inseln hingemordet hatten, holten sie als Arbeiter für
ihre Plantagen Neger aus Afrika. Bald beteiligten sich auch andere Völker
an diesem Raube, dem mehrere hundert Millionen Neger zum Opfer
gefallen sind. Erst Anfang dieses Jahrhunderts regte sich besonders in
England das Gewissen, der Sklavenhandel wurde verboten. Unterdrückt
ist aber auch heute noch nicht Negerraub u. Sklavenhandel. Die Farbe
des Negers ist tiefschwarz bis schmutzigbraun, sein Haar ist wollig, seine
wulstigen Lippen sind aufgeworfen n. von der Gesichtsfarbe wenig unter-
schieden. Religion ist Heidentum. Die Frau ist Sklavin u. wird gekaust,
es herrscht Vielweiberei. Die Arbeit bleibt der Frau überlassen. Kleidung
kennt man nur in den kühleren Gegenden, kindisch geliebt wird aber Putz
u. Schmuck. An Größe, Geschicklichkeit, Sprache, Sitte sind die Neger-
stamme außerordentlich verschieden. In Südafrika wohnen die Hottentotten
n. Kaffern als Nomaden u. Jäger. Die mittelländische Rasse ist aus Asien
eingewandert.
Die Tierwelt Afrikas zeichnet sich aus durch Riesengestalten: Elefant.
Rhinozeros, Flußpferd, Löwe, Giraffe, Kameel; Strauß; Krokodil. Eigen-
tümlich ist das Zebra. Im X ist das Kameel unentbehrlich; sonst ist das
Rind, das auch als Reit- u. Lasttier benutzt wird, das wichtigste Haustier.
Unter den..Pflanzen ist die Dattelpalme der „Nährbaum Nordafrikas";
wichtig ist die Ölpalme, „der Vater der Palmen", deren Saft Wein, deren
Früchte Öl liefern. Palmöl u. Fruchtkerne sind wertvolle Ausfuhr. Wichtig
sind der Wollbaum (ähnlich nnsrer Buche, seine Kapselfrüchte enthalten
seidenglänzende, feinhaarige Wolle, die zur Papier- u. Filzerzeugung benutzt
wird), Brotfruchtbaum, Reis, Mais, Zuckerrohr, Kaffee, Gewürze; riefen-
hafte Schlingpflanzen.
Die Nilländcr. 1. Ägypten. Aus der biblischen Geschichte ist es
bekannt als das Land der Pharaonen. Jetzt gehört es dem Namen nach
zur Türkei, steht aber unter einem Vizekönige, der von England abhängig
ist. Das Land wird durchströmt vom Nil, dem längsten Strome Afrikas.
Sein Hauptarm, der Weiße Nil, kommt aus dem Viktoriasee (der so groß
ist wie Bayern), ihm strömt aus dem Hochlande von Habesch der Blaue
Nil zu, welcher zur Regenzeit die Überschwemmung des Landes bewirkt u.
es durch seinen Schlamm fruchtbar macht. So ist Ägypten ein „Geschenk
Abessiniens", der Nil ein „Retter aus der Wüste", der das „Stanbgefild
in ein süßes Meer n. dann in ein Blumenbeet" verwandelt. Durch
künstliche Bewässerung sucht man auch von der Überschwemmung nicht
erreichte Ländereien fruchtbar zu machen. Das Land Gosen im Nildelta
ist das afrikanische Holland; wie Holland vom Rhein, ist dieses vom Nil
angeschwemmt u. vergrößert sich jetzt noch. Die Schiffahrt auf dem Nil
wird vielfach von Schlammkrusten n. Pflanzenbarren (besonders Papyrus-
staude) gehemmt. Da der Nil auf seinem 300 Meilen langen Unterlaufe
keinen Nebenfluß bekommt n. durch Verdunstung viel Wasser verliert , macht
er nirgends den Eindruck eines mächtigen Stromes. Das südl. Ägypten
Käller, Kleine Erdkunde, i. Fremde Erdteile. 2
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Extrahierte Personennamen: Palmöl
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Afrika England Südafrika Asien Afrikas England Afrikas Gosen Nildelta Holland Holland Rhein
2 I. Von d. früheren Bewohnern Sachsens u. b. Entstehung d Staates Sachsen.
Lebens. Daher entsteigen den geöffneten Stätten des Todes in schattenhaften Umrissen die Gestalten früherer Tage in ihrem Sein und Wesen.
In die fast entvölkerten Gebiete unseres Landes wanderten nun von Osten her, aus den Gebieten der Oder und Weichsel, die Sorben, ein slavischer Stamm, ein. Der Name „Sorb" oder „Serb" bedeutet „Sichelträger". Sprache, Sitten, Tracht, Religion - alles war anders, als bei den Deutschen. Sie waren zwar auch Viehzüchter, doch keine Nomaden, denn sie legten Dörfer an und trieben Ackerbau. Die Einwanderung scheint allmählich und friedlich erfolgt zu fein. Hirtenvölker sind stets ruhiger und friedlicher Natur, solange sie ihre Weidegründe und ihre Herden nicht _ bedroht sehen. Dieser Drohfall trat hier nicht ein, da die in Familiengruppen einwandernden Sorben als Ackerbauer, seßhafte Leute und Kulturträger nicht mit dem Schwerte, sondern mit der Sichel kamen, auch mit Vorliebe nur die Humus-und wasserreichen Thalmulden wählten. Thäler aber werden, wenn sie nicht stundenbreite, weite Ebenen einschließen, von allen Hirtenvölkern der Erde mit gutem Grunde gemieden. Die Nähe der Wälder an den Hängen birgt für Hirten und Herden ihre großen Gefahren, einmal hinsichtlich des Raubwildes, ein andermal als Hinterhalt für einen raublustigen, feindlichen Stamm. Diese Gefahren mochten es auch sein, welche die Sorben zu der eigenartigen, später näher bezeichneten Anlage ihrer Ansiedelungen bestimmten. Die ruhige Behäbigkeit und der gesicherte Wohlstand, welchen die slavischen Ackerbaukolonien den zurückgebliebenen, nomadisierenden Teurochaimen darboten, mögen der Grund gewesen sein, daß auch die Reste der suevisch-germanischen Bewohner nach und nach dem Ackerbau sich zuwandten, mit der immer mehr anwachsenden Masse der Sorben nach Sitte, Tracht, Sprache und Religion innig verschmolzen und so als Volk spurlos verschwanden.
Die Slaven zerfielen in mehrere Stämme, von denen die oben genannten Sorben, welche nördlich an die Lntitzier grenzten, das Gebiet zwischen Oder und Saale bewohnten. Zu ihnen gehören die Milezener in der Ober- und die Lufitzer in der Niederlausitz. In den später meißnischen Landen verteilten sie sich in mehrere Bezirke oder Supanien (Gerichtsherrschaften), nämlich a) in die Supanie Glornazi oder Daleminzi, ungefähr von der Elbe in der Gegend von Meißen bis zur Chemnitz, deren Bewohner gewöhnlich Dale-minzier genannt werden; b) in die Snpanie Nisani zu beiden Seiten der Elbe von Böhmen bis in die Gegend von Scharfenberg; c) Ehutizi, südlich von Glomazi zwischen der Freiberger und Zwick-aner Mulde und in die Thäler des Erzgebirges zum Teil sich hinauf erstreckend; ä) Siusli zu beiden Seiten der Parthe bis gegen Grimma und e) Plisni im spätern Pleißnerlände und im Altenburgischen.
Die Sorben umgaben ihre Ansiedelungen zum Schutz gegen feindliche Gewalten mit hohen Erdwällen, die sie durch hohe, hölzerne Pallisaden noch verteidigungsfähiger gestalteten. Die so eingeschlossenen,
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