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noch Spuren von Befestigung zeigen, wie z. B. die Bastei, der Kuhstall,
der Pfaffenstein n. a. m, sind in jenen Zeiten jahrelang eine solche Zu-
fluchtstätte für die geängstigten Dorfbewohner gewesen.
Der Handel auf der Elbe gewann namentlich im 10. Jahrhundert
eine größere Ausdehnung. Die fruchtreichen Thäler Böhmens lieferten
Getreide, Wein, Obst; aus dem Norden verschiffte man elbaufwärts Salz,
Honig, Wachs; später, im 14. Jahrhundert, Heringe aus Schweden. Der
Handel mit Sandstein begann schon im 10. Jahrhundert, der mit Holz
besonders erst seit Mitte des 16. Jahrhunderts.
Mit Einführung der Dampfschiffahrt 1837 entfaltete sich der Elb-
Handel immer mehr, und jetzt bildet der Strom die reichste Verkehrsader
Sachsens.
Sandsteinbearbeitung, Schiffahrt, Handel und Weberei bilden Vorzugs-
weise die Beschäftigung der Bewohner.
Die ihrer Religion halber verfolgten und nach Sachsen einwandernden
Böhmen konnten sich hier nicht wie im Erzgebirge dem Bergbau zuwenden,
sondern wurden Weber. Die Blüte der Leinweberei füllt in das 17. und
18. Jahrhundert, zu welcher Zeit die gewebten Waren auf den Märkten
zu Leipzig, Nürnberg, Braunschweig und London guten Absatz fanden.
Der Bergbau, welcher mehrmals im Osten und Westen des Gebirges auf-
genommen wurde, ist jedesmal nach kurzem Betriebe wieder eingestellt
worden. Man baute auf Eisen, nebenbei auch auf Kupfer, im 14. Jahr-
hundert bei Hohnstein und Schandau sogar auf Gold.
Schon vor mehr als hundert Jahren wurde das Gebirge seiner wilden
Schönheit wegen von vielen Fremden besucht. Freilich war ein Besuch des
Gebirges mit mehr Mühen verknüpft als jetzt. Man suchte einen einsam
wohnenden berühmten Führer auf, rüstete sich mit derbem Stocke, einer
Laterne, Stricken und Leitern aus, versah sich mit Lebensmitteln und drang
nun in das unwirtliche Gebirge ein. Des Nachts rastete man in einem
einsamen Forsthause oder in einer Mühle, wohl oder übel auch in einer
Köhlerhütte. Erst seit dem Jahre 1826 wurden Wege gebahnt, verpflich-
tete Führer angestellt und einfache Gasthäuser eingerichtet. Als mit der
Einführung der Dampfschiffahrt und mit dem Betrieb der Eisenbahn der
Fremdenbesuch ein immer größerer wurde, sorgte man durch bessere Wege,
durch Gasthäuser mit feinster Einrichtung dafür, daß eine Reise durch das
überaus wildromantische Gebirge zu einer Vergnügungsreise wurde, der
sich jetzt ohne große Anstrengung ein jeder unterziehen kann. Es besuchen
daher wohl jährlich über 80,000 Fremde das Gebirge, um sich an seiner
wilden Schönheit zu erfreuen.' Die Bewohner des Elbsandsteingebirges
sind ein kräftiger, derber Menschenschlag, bei aller Derbheit offen und
ehrlich, treuherzig und bieder. Unermüdlicher Fleiß, zähe Ausdauer und
ein bei gefahrvoller Arbeit oft erprobter Mut zeichnen sie aus. Während
die Männer in den Steinbrüchen, auf dem Schiffe oder hinter dem Web-
stuhle thätig sind, sorgen fleißige Frauen für die Urbarmachung des
steinigen und moosigen Bodens. Mit großer Mühe reinigen sie das meist
schmale Streifchen Land von umherliegenden Steinen, tragen Erde und
Dünger mit vieler Beschwerde auf die steilen Berge und schaffen so das
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Weber
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Sachsens Sachsen Leipzig Nürnberg London Hohnstein
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Zinn, Eisen, Stein- und Braunkohlen; aus den Steinbrüchen liefert
der Steinbrecher Sandstein,. Porphyr, Granit, Schiefer, Basalt, Kalk,
Serpentin und Marmor. Über % der Bewohner beschäftigt der Landbau
und die Forstwirtschaft; auf gut angebauten Feldern gedeiht Weizen, Korn,
Gerste, Hafer, Buchweizen, Raps, Rübsen, Lein, Klee und Kartoffeln,
allerhand Gemüse und Obst meist in wohlgepflegten Gürten. Der Wald-
bau, zum größten Teile in den Händen des Staates, V4 des Landes in
Anspruch nehmend, deckt nicht allein die Bedürfnisse des Landes, sondern man
führt noch Holz ins Ausland aus. Der größte Nadelholzwald (Tannen und
Fichten) liegt bei Auerbach, der größte Laubwald (Buchen) bei Marien-
berg. Die Viehzucht ist von großer Bedeutung. Sachsen besitzt besonders
einen starken Bestand an Rindvieh, vorwiegend das Vogtland und die
Leipziger Kreishauptmannschaft. Nächst der Rinderzucht ist die Schafzucht
hervorragende Pferde und Bienen pflegt man allerwärts, am meisten aber
in den nördlichen Teilen des Landes.
Die Industrie (vom lateinischen industria, d. h. Fleiß und Betrieb-
samkeit) beruht vielfach auf dem, was der Boden liefert. So finden wir
denn in der Nähe der größten Kohlenlager (Zwickau, Plauenscher Grund,
Zittau) die größten durch Dampf getriebenen Fabrikanlagen, besonders
Eisenverarbeitnng im Maschinenbau; in der Nähe der größten Wald-
flureu (Auerbach, Marienberg-Seiffeu, Tharandt-Rabenan) finden wir
die meiste Holzwarenfabrikation (Instrumente, Spielwaren, Möbel). —
Großartig ist die Gewebeindustrie in Wolle (einheimisches Produkt), in
Leinen (einheimisches Produkt), in Baumwolle (fremdes Produkt). Wichtig
sind ferner die Strovflechterei, die Klöppelei, Stickerei, die Cigarren-
fabrikation, die Uhrenfabrikation. Einen Weltruf genießt die Porzellan-
fabrikation in Meißen.
Den gewaltigen Handel des Landes unterstützen zahlreiche Eisen-
bahnen von insgesamt 3150 Kilometer Länge mit 13,00<> Beamten und
27,000 Arbeitern, ein Staatsstrafzennetz von 3656 Kilometer Länge,
über 1900 Post- und 1000 Telenraphenanstalten, 19,500 Telephon- oder
Fernsprechstellen. Wie bedeutend der Verkehr auf der großen Wasserader
des Landes, unserer Elbe, ist, ersieht man aus der Menge der thalauf-
und thalabwärts verkehrenden Schiffe, deren Summe im Jahre 1899 die
stattliche Zahl von rund 20,000 Dampf- und Segelschiffen betrug. Es
wurden über 500 Flöße gezählt. ~
Beantworte schriftlich folgende Fragen:
1. Welche Städte liegen über 600 Meter hoch? (Vergleiche ihre Lage nach dem
Prosile auf deiner Kartet 2. Welche Städte haben ein wärmeres Klima als diese hoch-
liegenden Orte, und warum? 3. Wie hoch liegt das Elbthal? 4 Warum gedeihen Wein
und Aprikose nur in diesem Thale? 5 Warum ist Oberwiesenthal einer der kältesten
Orte des Landes? 6. Warum ist das Erzgebirge so reich an Gewässern? 7. In welchem
Flußgebiete kommen die meisten Gewitter vor? 8. Welche drei Flüsse entspringen im
Auerbacher Waldgebiet? 9. Zähle diejenigen Erzeugnisse auf, welche dein Heimatsort
besitzt? 10. Welche einheimischen Produkte verwendet die Sächsische Weberei? 11 Welch
fremdes Bodenprodukt wird verwebt? 12. Warum befinden sich die größten Fabrikstädte
™ der Nähe großer Kohlenlager? 13. Seit welchem Jahrhundert blüht der Bergbau?
14. ^n welchem Jahrhundert begann der Handel mit Sandsteinen? 15. Wann wurde
Friedemann, Kl. Schulgeographie v. Sachsen. 43. Aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
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Alle im Gebiete der Göltzsch befindlichen Städte liegen ohne Ausnahme
an der Eisenbahn.
g) An der nach Böhmen in die Eger gehenden Zwota liegt Dorf
Zwota und Flecken Klingenthal, 5200 E., Hauptorte der Instrumenten-
fabrikation.
h) Orte im Elstergebiete: Weberei, Spinnerei, Stickerei, Verfertigung
von Musikinstrumenten bilden die bedeutende Industrie, und lebhaft, wie
schon..in alter Zeit, ist der vogtlüudische Handel.
Östlich der Elster: Markneukirchen, 7270 E., Verfertigung von
Darmsaiten und musikalischen Instrumenten, ebenso Schöneck, 3770 E.;
auch Weberei, Weißnäherei, Cigarren- und Perlmntterknopfindnstrie.
Treuen, 7000 E., hat große Spinnereien, Streichgarnwebereien und
Bleichereien.
An der Elster: Adorf, 4740 E., Muschelwarenfabrikation und mit Industrie
wie Markneukirchen. Südlich von Adorf liegt der vielbesuchte Badeort Elster,
ein Dorf, 1730 E., mit salz- und eisenhaltigen Quellen und einer Fabrik
für echten Sammet. Oelsuiiz, 11,600 E., Sitz der Amtshauptmannschaft,
hat besonders Halbwollenweberei, Die in der Nähe noch bestehende König-
liche Perlenfischerei kostet dem Staate mehr, als sie einbringt. Plauen,
64,000 E., Sitz der Amtshauptmannschaft, ist die viertgrößte Stadt des
Sachsenlandes. Sie hat folgende höhere Bildungsanstalten: Gymnasium,
Lehrerseminar, Handels-, Gewerbe- und Baugewerkeuschule. Die Industrie
ist eine ungemein reiche und vielseitige: Spiuuereieu, mechanische Baum-
Wollwebereien, Maschinenbauanstalten, Dampfschneidemühlen, Papierfabriken,
Gerbereien und Brauereien. Stickerei und Gardinenfabrikation beschäftigen
viele Tausende von Arbeitern. Der Handel mit Kolonialwaren für das
ganze Vogtland und nach den umliegenden Grenzländern hat hier seinen
Hauptsitz. Große Bedeutung haben ferner die Viehmärkte. Diese reichen
Handelsbeziehungen gaben daher auch Anlaß zur Gründung einer Handels-
und Gewerbekammer hier. — An der Renßischen Grenze liegt noch Elster-
berg, 4800 E., mit Baumwollindustrie.
Westlich von der Elster liegen noch die Orte: Pausa, 3300 E., und
Mühltroff, 1700 E., mit Baumwollweberei und Strumpfwirkerei.
_ Der Name „Vogtland"* kommt daher, daß früher Vögte der deutschen
Kaiser das Land regierten; ein großer Teil des Vogtlandes fiel 1569 an
das Kurfürstentum Sachsen. Es ist ein uraltes Straßenland. Nürnberger,
Regensburger, Augsburger und Böhmische Kaufleute verkehrten auf dieser
Straße nach Leipzig, und Plauen war der Mittelpunkt von Nürnberg und
Prag her. Auch viele verheerende Kriegsfluten (namentlich im Hnssiten-
kriege und im Dreißigjährigen Kriege) wälzten sich über das Vogtland, und
daher sind nirgends in ganz Sachsen die Überbleibsel aus alter Zeit mehr
verwischt als hier. Die Mehrzahl der Bewohner ist auf industrielle Thätig-
feit angewiesen und Ortschaften, die nur Ackerbau treiben, liegen wie kleine
Inseln zerstreut unter den Gebieten, welche ausländische Rohstoffe ver-
arbeiten. In einem Dinge beherrscht der Vogtländer den Weltmarkt, trotz
* Veraltet ist die Schreibweise Voigtland.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
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gebände, das Museum und das Theater. Es giebt 3 Gymnasien, 1 Real-
gymnasinm und 1 Realschule, 1 Lehrerinnen-Seminar, Handels- und Ge-
werbeschnle, Bürger- und Privatschulen. Alle Schulanstalten zu Leipzig ge-
uießen im In- und Auslande einen ausgezeichneten Ruf. Wissenschaft und
Kunst finden in Leipzig gute Pflege. Bedeute«d ist die Industrie Leipzigs in
der Fabrikation von Cigarren, Wachstuchen, Seifen, Gummiwaren, Hüten,
Korb- und Lederwaren, Pianoforten, künstlichen Blumen und chemischen Pro-
dnkten. Zahlreiche Buchdruckereien und Schriftgießereien, Institute für Stein-
druck und Holzschnitt, mehrere Spinnereien beschäftigen eine bedeutende Anzahl
Arbeiter. Groszartiger als die Industrie ist der Handel. Der Buchhandel
nimmt die erste Stelle ein; es giebt 740 Buchhändlerfirmen, welche über
7000 auswärtige Buchhandlungen als Commissionäre vertreten. Der Handel
mit Kolonialwaren, Spiritus, Pelzwerk, Wolle, Baumwolle, Leinen, Tabak
und Cigarren wird in der ausgedehntesten Weise betrieben, und Leipzig ist
daher der Kuoteupuukt von vielen Eisenbahnen. Leipzig ist der Sitz des
Deutschen Reichsgerichts. Von den umliegenden Dörfern merken wir uns:
Möckern, 5140 E., Marktflecken Liebertwolkwitz, 3110 E.; geringer an
Einwohnerzahl, aber geschichtlich denkwürdig sind noch Breitenfeld und
Wachau. Bei Breitenfeld ist der Denkstein für den Schwedenkönig Gustav
Adolf mit der Inschrift: „Glanbensfreiheit für die Welt rettete bei Breiten-
feld Gustav Adolf, Christ und Held — den 7. Sept. 1631."
An der Elster liegen südlich von Leipzig die Städte Pegau, 5080 E.,
Marktschuhmacherei, und Zwenkau, 3860 E., Marktschuhmacherei, Landbau
und Korbflechterei treibend. In Zwenkau ist auch eine Pulverfabrik.
Links von der Elster: Markranstädt, 5880 E., mit Gerberei, Hut-
macherei, Laudbau. Die Heerstraße vou Leipzig über Mcirfraustädt führt
in die Schlachtebene von Lützen.
Rechts von der Elster liegt Groitzsch, 5450 E., die Hauptschuhmacher-
stadt Sachsens.
An der Pleite finden wir die stillen Landbaustädtchen Negis, 1000 E.,
und Rötha, 3440 E.
Rechts von der Pleiße, nahe der Wyhra: Kohren, 920 E., mit
Weberei, Töpferei; in der Nähe Schloß Gnandstein, Arohbnrg, 3300 E.,
mit derselben Industrie wie Kohren. Borna, 8250 E., Sitz der Amts-
hauptmannschaft, Garnisonstadt; mit einem Lehrerseminar, einem Real-
gymnasinm, bedeutender Feldgärtnerei (Zwiebeln), Pianoforte- und Filz-
Warenfabrikation. Borna ist Geburtsort des berühmten Pädagogen Dinter.
In der Umgebung siud Lager von Braunkohlen, Torf und Thon. Weiter
östlich die Weberstädte Geithain, 4000 E., und Lausigk, 3680 E.
An der Parthe die Städtchen: Naunhof, 2350 E., mit Landbau,
Weberei und Schuhmacherei, und Taucha, 3330 E., vor Leipzigs Auf-
blühen eine bedeutende Handelsstadt, jetzt Schuhmacherei, Stuhlbauerei und
Landbau treibend. Die Jahrmärkte sind stark besucht. Östlich von der
Parthe: Brandis, 2300 E., Landbaustädtchen, Suche die Städte im
Elstergebiete auf, welche an der Eisenbahn liegen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Gustav
Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Negis Dinter Brandis
— 60 —
wichtige Handelsplätze, Sie sank dann von ihrer Machtstellung,
blüht aber jetzt infolge des großen Schiffverkehres wieder auf.
Durch eine Uferbahn ist die Stadt mit Marseille, durch die Mout-
Cenisbahn mit Frankreich, durch die Gotthardbahn mit der Schweiz
und mit Deutschland verknüpft. Fast alle großen Schiffsgesellschaften
der europäischen Staaten lassen ihre Dampfer in Genua anlaufen.
Zwei der bedeutendsten italienischen Schiffsgesellschaften „Navigazione
Generale Italiana" (sie macht dem Österreichischen Lloyd starke
Konkurrenz) und „La Veloce", haben hier ihren Sitz. Das Hafen-
becken ist von mächtigen Molen eingefaßt, die den Schiffen einen
ausgezeichneten Schutz gewähren. Infolge dieser günstigen Umstände
ist Genna der bedeutendste Ausfuhrhafen Italiens, nimmt aber auch
im Import und Transit die erste Stelle ein, ebenso als Answanderuugs-
Hafen. Neapel, 570000 Einw., die zweite Seestadt Italiens, am
Fuße des Vesuvs, führt vor allem Südfrüchte, Wein, Öl, Seide,
Schwefel aus. Die Einfuhr erstreckt sich besonders auf Kohle, Eisen
und Getreide. Hier laufen besonders die Schiffe der französischen
Orientlinie „Messageries maritimes" au. Deutsche Schiffe, die durch
die Straße von Gibraltar gefahren sind, nehmen hier Passagiere nach
dem Orient auf, die bis dahin mit der Bahn gefahren sind. Ein
Hauptsitz des Levantehandels ist Livorno, südlich von der Arno-
mündnng gelegen. Bedeutenden Handel treibt auch Messina,
160000 Einw. Der dortige Hafen gehört zu den schönsten und
größten der Erde. Palermo, 310000 Eiuw., ist Ausfuhrort für
Wein und Seefische. Venedig, 150000 Einw., ist bis zur Ent-
deckuug des Seeweges nach Ostindien die Beherrscherin des Mittel-
meeres, die Meereskönigin, gewesen. Heute ist ihr Handel von keiner
großen Wichtigkeit, leidet außerdem unter der starken Konkurrenz der
benachbarten österreichischen Adriahäfen (§ 84), hebt sich jedoch wieder.
Neuerdings -ist Brindisi im Aufblühen begriffen. Der Hafen, der
fast ganz versandet war, ist neu hergestellt und tiefer gelegt. Hier
gehen die Dampfer ab, die Italien mit Kleinasien, Ägypten, Ostasien,
Ostafrika verbinden. Besonders günstig sind die Kurse Brindisi-
Alexandria. Brindisi spielt auch eine große Rolle als Umladestation
der englisch-indischen Post.
§ 99. Itatienische Kolonien. In Afrika besitzt Italien an
der Küste des Roten Meeres Eritrea mit Assab und Massaua
(Haupthafen, aber zu heiß und ungesund), ferner große Teile der
Somal-Halbinsel. Die kolonialen Bestrebungen Italiens sind noch
sehr neu.
Die Pyrenäische Halbinsel.
§ 100. Assgemeines. Die Pyrenäische Halbinsel, die ihren
Namen von den Pyrenäen hat, durch welche sie von dem europäischen
Rumpfe getrennt wird, ist etwas größer als das Deutsche Reich,
aber nicht halb so stark bevölkert. Sie ist zum großen Teil eine
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Marseille Frankreich Deutschland Genua Italiens Neapel Italiens Livorno Messina Palermo Ostindien Brindisi Italien Kleinasien Ostasien Ostafrika Alexandria Afrika Italien Assab Italiens
— 62 —
wert, trotzdem die dortigen Pferde sehr geschätzt sind. Eine gewisse
Sorgfalt wird auf die Zucht der Maultiere verwandt; es gibt in
Spanien sogar einen Stand der Maultiertreiber. Die zahmen Rinder
dienen sehr häufig als Zugtiere. In der Sierra Gnadarrama sowie
in Navarra gibt es große Gehege zur Züchtung von Stieren für
die Stierkämpfe. Ziegen hält man hauptsächlich in der Sierra
Nevada; viel Ziegenkäse wird gewonnen und ausgeführt. Ansehnlich
ist in Spanien die Geflügelzucht, ebenso Seiden- und Bienenzucht.
An der Südküste gewinnt man aus einer auf Kakteen lebenden Schild-
laus die prächtige Cochenille. Die an den Küsten lebhaft betriebene
Fischerei liefert besonders Sardinen, Thunfische und Lachse.
An Mineralien ist Spanien sehr reich; leider wird dieser Reich-
tum nicht gehörig ausgebeutet. Der Bergbau liefert Kupfer (nament-
lieh in den großartig eingerichteten Rio Tinto-Minen in Südspanien),
Eisen, vielfach durch Tagebau gewonnen, Blei (bei Granada), Queck-
silber (am ergiebigsten im Bergwerk von Almaden), Silber, Schwefel,
Steinkohlen, Salz usw. An der Ausnutzung der vorzüglichen Eisenerz-
gruben sind auch deutsche Firmen beteiligt (Krupp in Essen).
§ 103. Industrie. Infolge der Entwickelung des Eisenbahn-
netzes hat die spanische Industrie in letzter Zeit erhebliche Fort-
schritte gemacht. Ihren Hauptsitz hat sie in den nördlichen und öst-
lichen Provinzen, besonders in und um Barcelona. In Barcelona
selbst steht die Baumwollenindustrie obenan. Aus der Umgegend
kommen seine Tuche und wollene Decken. Die Seidenspinnerei und
-Weberei steht in besonderer Blüte in Valencia und Murcia. Be-
deutend ist auch die spanische Korkindustrie (Korkstöpsel, Korksohlen,
Korkschnitzereien). Das Eisen Spaniens wird zu allerlei Eisen- und
Stahlwaren verarbeitet. Toledo liefert herrliche Klingen. Bilbao
hat großartige Hochöfen und Stahlwerke. Durch ihre Lederarbeiten
(Handschuhe, Sättel, Taschen, Zaumzeug usw.) sind Sevilla und Cor-
dova bekannt; Sevilla hat außerdem eine nennenswerte Tabakindustrie.
Neuerdings sind in mehreren spanischen Städten große Brauereien
entstanden, die meist von Deutschen gegründet worden sind. Aus
den Früchten der Oliven preßt man Öl, ans ihrem Holz werden
kunstvolle Tischler- und Drechslerarbeiten hergestellt. Gijon und
Sevilla liefern Luxusartikel in Glas und Porzellan. Auch ist die
Fabrikation von Schokolade und Kanditen in Spanien nennenswert.
§ 104. Kandel'. Der Innenhandel wird hauptsächlich durch die
ausgedehnte Küstenschiffahrt (Spanien hat 116 Häfen), dann aber
auch mit Hilfe der Eisenbahnen betrieben. Von einem Flußverkehr
ist kaum die Rede. Sehr viele Waren werden durch Maultiertreiber
befördert. Der Außenhandel ist größtenteils Seehandel. Die Einfuhr
erstreckt sich zumeist auf Zucker, Rohbaumwolle, Maschinen und Kohlen.
Der Ausfuhrhandel hat es mit Eifenerz, Quecksilber, Wein, Ol,
Rosinen, Schafwolle, Seidengeweben, Kork- und Lederwaren zu tun.
Nach Deutschland werden besonders Wein, Kork und Eisenerz verfrachtet.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Krupp Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Sierra_Gnadarrama Navarra Sierra
Nevada Spanien Spanien Südspanien Granada Barcelona Barcelona Valencia Murcia Spaniens Bilbao Sevilla Sevilla Sevilla Spanien Spanien Deutschland
— 64 —
b) Portugal.
(Größe: 90000 qkm, Einwohner 43/4 Millionen.)
§ 108. Landesprodukte. Früher hat Portugal viel Getreide
ausgeführt; infolge der uuausreichenden Bodenbestellung liefert es
jetzt nicht einmal genug für die eigene Bevölkerung, kaum die Hälfte
des Bodens ist bebaut. Reich ist aber das Land an Wein, Gemüse
und Südfrüchten. In den niedrigen Küstengebieten wird auch Reis
angebaut. Das wichtigste Gebiet für den Weinbau ist das Hügelland
am Donro, von hier kommt der kostbare Portwein. Die Viehzucht
spielt nur im nördlichen Teile eine Rolle; sonst wird hauptsächlich
Kleinvieh gehalten. Wichtig ist die Fischerei. Die Seidenzucht scheint
zu immer größerer Blüte zu gelangen. Der Bergbau des so miueral-
reichen Landes befindet sich in einem traurigen Zustande. Nur die
Kupsergewiunuug ist erwähnenswert. Bedeutend ist aber die Gewinnung
des Seesalzes. Die portugiesische Industrie ist kaum nennenswert; schuld
daran tragen hauptsächlich die ungünstigen Handelsverträge mit England.
§ 109. Kandel. Einst waren die Portugiesen, als sie noch
einen reichen Kolonialbesitz hatten, eines der ersten Handelsvölker der
Erde. Jetzt liegt der Handel sehr danieder und befindet sich fast
gänzlich in den Händen der Briten. Was über die Küstenschiffahrt
und den Außenhandel bei Spanien gesagt ist, gilt auch von Portugal.
Hauptsächlich unterhält dieses Land Handelsbeziehungen mit Brasilien,
Frankreich, Deutschland, Spanien und seinen eigenen Kolonien. Die
Hälfte der Ausfuhr macht der Wein aus; dann sind zu nennen Süd-
früchte, Fische, Kork. Die Einfuhr überwiegt die Ausfuhr erheblich
und erstreckt sich auf Getreide, Baumwolle, Zucker, Kohlen und die ver-
schiedensten Jndustrieartikel. Der Haupthandelsplatz ist Lissabon, am
rechten Ufer des Tejo, mit einem 6 km breiten, gegen die Winde vorzüg-
lich geschützten Hafen. Viele Dampfer, welche nach Südamerika, West-
afrika oder in das Mittelmeer fahren wollen, laufen hier an. Weitere
Hafenplätze sind: Oporto, 170000 Eiuw., am Douro, Hauptausfuhr-
platz der portugiesischen Weine, und Setnval, Ausfuhrplatz von Salz.
§ 110. portugiesische Kolonien. In Afrika: die Azoren*,
Madeira, die Kapverdischen Inseln, die Guineainseln St. Thomas und
Priuzipe, Niederlassungen in Senegambien, im Kongogebiet Angola
und Bengnella, in Ostafrika Mozambiqne und Sofala. In Asien
gehören zu Portugal auf der Küste Malabar Goa und Diu, ein
Stück der Insel Timor und Macao bei Canton in China.
Frankreich.
(Größe 536000 qkm, Einwohner 39 Millionen).
§111. Allgemeines. Frankreich hat hinsichtlich des Handels-
Verkehrs eine ausgezeichnete Lage. Der Atlantische Ozean gestattet
den transatlantischen Verkehr nach Westen, das Mittelmeer den
* Die Azoren werden vielfach zu Europa gezählt. Der größte Ort auf
dieser Inselgruppe ist Del gada mit 17 000 Einwohnern.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Portugal Donro England Spanien Portugal Brasilien Frankreich Deutschland Spanien Lissabon Südamerika afrika Douro Afrika Angola Bengnella Ostafrika_Mozambiqne Asien Portugal Malabar_Goa Timor Macao China Frankreich Frankreich Europa
— 30 —
in zehn Jahren nur um 33 Prozent gewachsen ist. Die dritte Stelle
hinsichtlich der Höhe und die zweite Stelle hinsichtlich der Zunahme
der Ausfuhr nimmt demnach das Deutsche Reich ein. Die deutsche
Warenausfuhr hat sich in den letzten zehn Jahren um 1923 Mil-
liouen Mark = 62 Prozent vermehrt; im Jahre 1893 blieb sie noch
um 1367 Millionen hinter der englischen und um 398 Millionen
hinter der amerikanischen Ausfuhr zurück; 1903 betrug der Abstand
von der englischen Ausfuhr nur noch 917 Millionen, von der ameri-
kanischen aber 832 Millionen. Rußland hat während des Jahrzehnts
seine Ausfuhr um 53 Prozent, Italien um 52, Belgien um 44, die
Schweiz um 40, Österreich-Ungarn um 31, Frankreich um 27 Prozent
vermehrt. 1893 war die Ausfuhr Frankreichs nur um 470 Millionen,
1903 hingegen um 1679 Millionen geringer als die Deutschlands.
Die Entwickelung des amerikanischen und deutschen Ausfuhr-
Handels war gewiß eine sehr rasche und zeugt von den großartigen
Fortschritten der Industrie und des Handels dieser Staaten. Zum
weiteren Vergleich mögen noch folgende Staaten herangezogen sein.
Es betrug in Millionen Mark die Ausfuhr:
Japans . .
Argentiniens
Kanadas
Dänemarks.
1893 1898 1903
230 342 601
381 542 895
460 627 903
223 268 397
Zunahme seit 1893
371 = 161 Prozent
514 = 135 -
443 = 91 -
174 = 78 -
Bei den letzten drei Ländern beruht die Zunahme hauptsächlich
auf der Ausfuhr der Landwirtschaft, die bei Argentinien und Kanada
zumeist in Getreide, bei Dänemark in Vieh und Meiereiprodukten
besteht. Japan dagegen, das die verhältnismäßig größte Ausfuhr-
steigerung aufweist, hat diesen Erfolg in erster Linie seiner aufstrebenden
Industrie zu verdanken. Die industrielle Entwicklung dieses Landes
vollzieht sich in einem Tempo, das selbst die Fortschritte der Ver-
einigten Staaten hinter sich läßt.
§ 34. Die deutsche Kandetsffotte. Vor etwa 30 Jahren stand
das Deutsche Reich hinsichtlich seiner Handelsflotte an vierter Stelle
unter den handeltreibenden Völkern, heute uimmt es den zweiten
Platz ein. Von der gesamten Welthandelsflotte bildet die deutsche
trotzdem nur den zwölften Teil. Was die Beschaffenheit der deutschen
Handelsschiffe anbetrifft, so können sie ruhig jeden Vergleich mit den
Schiffen aller Nationen aushalten. Zahl und Tonnengehalt der
Segelschiffe ist zwar zurückgegangen, dafür ist aber eine außergewöhn-
liche Vermehrung der Dampfer eingetreten. Leider hat an dem all-
gemeinen Wachstum unserer Handelsflotte die Ostseeflotte nicht mit
der Nordseeflotte gleichen Schritt gehalten. Wenn einzelne Osthäfen
sogar einen Rückgang zu verzeichnen haben, so liegt das an den
schlechten Handelsbeziehungen zu Rußland, die früher viel besser
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Extrahierte Personennamen: Kanadas
Dänemarks
Extrahierte Ortsnamen: Deutsche_Reich Italien Belgien Frankreich Frankreichs Deutschlands Japans Argentinien Kanada Japan
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liefert ansehnliche Erträge, vor allem an Hummern, Sardinen und
Heringen. An den Küsten finden sich reiche Austernbänke. In der
ganzen südlichen Hälfte des Landes wird in umfangreichem Maße
Seidenzucht betrieben.
Der Bergbau könnte in Frankreich viel belangreicher sein. Er
sördert hauptsächlich Eisen und Kohlen zutage, genügt jedoch nicht
dem Landesbedarf. Im Überfluß sind Salz und Heilwasser vor-
handen, ferner Kreide, Schiefer und Porzellanerde.
§ 114. Industrie. Dieselbe ist in Frankreich sehr bedeutend.
Ihre Hauptsitze sind Paris und die nördlichen Departements, ferner
Lyon und Umgegend. Paris fertigt besonders Luxusartikel und
Modewaren an. Von hier kommen Kleider, Hüte, Handschuhe,
Parsümerieu, Bijouterien, Uhren usw. in den Handel. Lyon ist der
wichtigste Platz Frankreichs für die Seidenindustrie; dieselbe blüht
auch iu St, Etieuue, Nimes, Avignon. In Lille, St. Qnentin, Reims,
Chalons s^M, Ronen, Dieppe, Cherbourg, Brest, ebenso in Toulouse
und Montpellier ist die Wollen-, Baumwollen- und Leinenindustrie
vertreten; die^beiden letztgenannten Sfattftrtiesern eine Menge leichter
Stoffe nach dem Orient. In bezug auf Spitzen, Blonden, Gipüren
kann außer Belgien kein Land mit Frankreich konkurrieren. Die
Hauptsitze dieser Industrie sind Alen^on und Valenciennes. Von Be-
deutung sind auch die Uhren^abrikation (Hauptsitz Besannen), die
Eisenindustrie (die Werke in Creuzot beschäftigen ca. 15000 Arbeiter),
die Herstellung von Porzellanwaren (Sevres und Limoges), die Ge-
wiuuuug feiner Branntweine (Kognak in Bordeaux und Chartreuse
in Grenoble) und die Papierfabrikation (Lille, Angoulöme, Grenoble,
Paris), womit die Anfertigung von Kartonnagen- und Papiermache-
Arbeiten zusammenhängt. Zu erwähnen sind ferner die französischen
Delikatessen, die Käsefabrikation (Fromage de Brie, Roquefort, Neuf-
chäteller Käse, Creme de St. Gervais) und die vorzüglichen Kon-
fitüren. Groß ist auch Frankreich in der Erzeugung von Seifen und
Parfümerien. Marseille erzeugt allein jährlich 100 Mill. kg Seifen
aus Olivenöl. Weltberühmt sind die französischen Branntweine und
Liköre. Im Waggon-, Wagen- und Automobilbau nimmt Frank-
reich ebenfalls einen der ersten Plätze ein.
§ 115. Kandel. Derselbe wird durch die günstige Lage Frank-
reichs an zwei Meeren, durch vorzügliche Flußstraßen und durch ein
weitverzweigtes Kanal- und Eisenbahnnetz sehr unterstützt. Der See
verkehr ist überwiegend. Besonders rege ist der Handelsverkehr mit
England, Belgien, Deutschland, der Union, mit Spanien, Rußland,
der Türkei, Brasilien und Indien; aber auch der Binnenhandel ist
bedeutend. Einfuhrartikel sind: Getreide. Rohseide, Wolle, Baum-
wolle, Kohle, Ausfuhrartikel: Wein, Woll- und Seidengewebe, Leder-
waren, Pariser, Artikel, Delikatessen, Konserven, Liköre, Uhren, ^ar
fümerien usw.' Eine mächtige Förderung erfährt der französische
Außenhandel durch eine Reihe von Schiffsgesellschaften. Die be-
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Chalons Brie
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Paris Lyon Frankreichs Nimes Avignon Lille Reims Cherbourg Brest Toulouse Montpellier Orient Belgien Frankreich Valenciennes Creuzot Limoges Bordeaux Grenoble Lille Grenoble Paris Frankreich Marseille Frank- England Belgien Deutschland Spanien Brasilien Indien
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Verbindung zwischen Frankreich und Italien und ist besonders für
den englisch-indischen Verkehr von großer Wichtigkeit. Ihre Welt-
berühmtheit verdankt diese Bahn dem in ihrer Richtung liegenden
12 km langen Mont Cenis-Tunnel, an dessen Herstellung 14 Jahre
hindurch gearbeitet wurde. Außer diesem Tunnel, der allerdings
nicht den Mont Cenis durchbohrt, sondern nur deswegen diesen
Namen sührt, weil dieser Berg in seiner Nähe liegt, hat die genannte
Bahn noch 37 andere Tunnel, so daß etwa 1/3 ihrer Strecke unter
der Erde liegt. Der Haupttunnel wurde 1870 fertiggestellt.
§ 117. Kandetsptähe. Paris, fast 23/4 Mill. Einw, an der
Seine, die Hauptstadt der französischen Republik, ist auch der wich-
tigste Handelsplatz. Hier haben fast alle auf den Handel gerichteten
Aktienunternehmungen des Landes ihren Sitz, hier finden wir einen
der größten Geldmärkte der Erde. Der Handel erstreckt sich vor
allem auf die eigenen großartigen Jndnstrieerzengnisse, dann aber
auch auf Getreide, Vieh und Kolonialwaren. Paris hat einen der
besten Flußhäfen Europas. Bedingt wird die dortige rege Handels-
tätigkeit durch die zentrale Lage der Stadt im Bahnnetz des Landes,
durch ihre bedeutende Industrie und durch ihre wohlhabende Einwohner-
schaft. Unter den vielen Hafenstädten des Landes ragen besonders her-
vor: Tonlon 100000 Einw., Marseille über 400000 Einw., Eette
am Golfe du Lion ist Haupthafen für Wein und Fässer, Bordeaux
260000 Einw., St. Nazaire (vor Nantes), Brest am Ozean,
Cherbonrg, Le Havre, Ronen, Calais, Dünkirchen am Kanal;
die wichtigsten davon sind entschieden Marseille, die Pforte des
Mittelmeeres, mit 1/3 des gesamten französischen Seeverkehrs und
zugleich einer der bedeutendsten Märkte Europas für Getreide, Öl,
Zucker, Kaffee, Seide ufw., und Le Havre, 130000 Einw., der See-
Hafen der Pariser Industrie, der Hauptauswanderungshafen Frank-
reichs, der erste kontinentale Jmportplatz für Rohbaumwolle. Für
den Weinhandel kommen besonders in Betracht: Eette, Bordeaux,
Chalous a. d. Marne, Chs-lons a. d. Saone, Dijon, Reims.
§ 118. Aranzöstsche Kolonien. In Afrika: Algerien, Terri-
torien von Senegambien und am Niger, die Elfenbeinküste, Dahom6,
Kongo, Teile der Somalküste, Insel Reunion, Madagaskar; Schutz-
staaten: Tunis und die Komoren. In Asien: Pondichery, Ehander-
nagor, Cochinchina, Annam, Tongking, In Amerika: Martinique,
Guadeloupe, Guyana, Insel St. Pierre n. a. bei Neufundland. In
Ozeanien: Loyalitätsinseln, Nenkaledonien, Tahiti usw.
Die Staaten des unteren Rheinlaufes.
a) Aie Wiederfinde (Kollernd).
(Größe 33000 qkm, Einwohner 5% Millionen.)
§119. Assgemeines. Die Niederlande, etwas kleiner als die
Provinz Ostpreußen, werden einerseits von Preußen, anderseits von
Belgien begrenzt. Das Land ist eben und niedrig und an manchen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Paris Paris Europas Marseille Bordeaux Nantes Brest Cherbonrg Marseille Europas Frank- Chalous Dijon Reims Afrika Algerien Niger Madagaskar Tunis Asien Cochinchina Amerika Martinique Guadeloupe Guyana Neufundland Ozeanien Nenkaledonien Rheinlaufes Niederlande Belgien