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16 fer Februar.
1247* t Heinrich Raspe Iv. Landgraf
von Thüringen. *)
Ein tapferer, mächtiger, aber, in Ansehung sei-
Nks Charakters, rauher und zweideutiger Mann.
Einige Züge aus seinem Leben werden dies be-
weisen.
Landgraf Ludwig Iv.. oder Heilige starb
12 27- (s- l i« Sept.) und hinterlies einen ;iäh-
rigen Sohn, Hermann, (s. den 28sien März.)
Heinrich Raspe übernahm für ihn, als Onkel,
die Regierung, machte aber, aus dem blofen
Vormund und Landcsverwefer, sich selbst zum
Landgrafen. Dringend hatte ihm fein Bruder,
als er Abschied nahm, ins heilige Land zu reisen,
Gattin und Kinder'empfohlen, und doch vertrieb
der Unbarmherzige — böse Rache sollen ihn dazu
vermocht haben — seine Schwägerinn, Elisabeth
die Heilige, „die arme tröstet ose wetwen,
die ene len din Frowin," mit ihren Kindern
von der Wartburg, wo sie den Tod ihres Ge-
mahls beweinte. Damit nicht zufrieden, machte
er sogar in Eisenach bekannt, daß, wer sie auf-
nahme, seine Gnade verliere. Verstofen und arm
wankte nun Elisabeth, ein Kind auf dem Arme,
die übrigen an der Hand ihrer Zofen, mitten im
Winter durch Eisenach und zwar zuerst — denn
sie war eine fromme Schwärmerin« -— nach der
Bar-
Einige sezen seinen Sterbetag auf den 17 Febr.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Raspe Heinrich Ludwig_Iv.. Ludwig Hermann Heinrich_Raspe Heinrich Elisabeth
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Petersbergkloster, wo er, den rosten Nov. n;6
vor dem Petersaltare, als Mönch sich einkleidcn
lies, aber schon den zten Febr. 1157 im 59sten
Jahre starb.
Seinem lezten Willen zufolge, sollten alle
seine Nachfolger im Peterskloster begraben werden.
Aber sein Sohn, Otto der Reiche, bestimmte nach-
her Altenzelle zum markgräflichen Erbbegräbnis.
Konrad war einer der mächtigsten Reichsfür-
stcn, denn er beherrschte, wie ein Altzeller Mönch
sagt, „alles Land von der Neisse bis
Thüringen," d.h. er besas auffer der Mark
Meissen auch die Herrschaften Wettin, Dorna, Tor-
gau, Eilenburg, Kirchberg, die Mark Laust; oder
Niederlaustz, die Gräfl. Wiprecht-Groizischen Gü-
ter mit einem Theil der Oberlausiz, die Provinz
Rochliz und verschiedene einzelne Güter in Thürin-
gen und Schwaben. Er verschafte sonder Zwei-
fel seiner Familie das Erb so lg e re 6) t in der
Mark Meissen, zog die ersten Linien zu dem nach-
her so wichtig gewordenen Rechte der Erstge-
burt, das, indem es beständigen Landeszerstü-
ckelungen vorbeugt, ein gewisses gemeinsames
Vaterlandsinteresse erhält; verbesserte Landban
und Volkszahl durch die Aufnahme vieler Nieder-
ländischen Familien, und war auch für die Wis-
senschaften in sofern nicht unthätig, indem er den
damals einzigen Pflanzschulen literarischer Kultur,
den Klöstern, Achtung und Aufmerksamkeit schenkte.
Mit seiner Gemahlinn, Luitgarde, aus dem
Schwäbischen Haufe von Ravenstein, harte er 6
Söh-
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Nicht lange nachher tratkonrad in den Deut-
schen Orden und starb als Hochmeister desselben,
wahrscheinlich 1240.
Ungefähr um dieselbe Zeit, man glaubt
1241, starb auch im 19m Jahre Heinrichs
Mündel, der iunge Landgraf Herrmann, zwar
vermalt mit Helena von Vraunschweig, doch ohne
Kinder. Wenn man sich erinnert, wie eifrig sein
Vormund, nach des Vaters Tode, schon Thü-
ringen an sich zu reissen trachtete, so wird man
gern geneigt, die Angabe der meisten Annalisten
für Wahrheit zu halten, daß nämlich Herrmann,
auf Heinrichs Geheis, durch eine Hofdame, Ber-
tha v. S e e b e r g, vergiftet worden sei.
Nun fiel also Heinrichen unbestritten ganz
Thüringen zu. Was er iezt dafür gethan habe,
ist unbekannt. Wahrscheinlich liessen ihn die
grossen Deutschen Angelegenheiten, in welche er
verwickelt ward, wenig daran denken. Denn
Kaiser Friedrich Ii. ernannte ihn, während er in
Italien war, zum Reichsverweser (1242) und
endlich ward er gar ( 1246), besonders auf An.
stiften des Papstes und der Geistlichkeit, Frie-
drichs Gegenkaiftr; weshalb er oft spottweise
rox clericorum genannt wurde. Doch er genoß
dieses sehr bedenkliche Glück nicht lange. Denn
er starb schon 1247 zu Wartburg und zwar kin-
derlos, ob er gleich drei Gemahlinnen gehabt
hatte. Mit ihm verlosch die männliche Linie
Lardgr. Ludwigs des Bärtigen, welche über zwei
Jahrhunderte in Thüringen geblüht hatte.
Nach
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Z25
29ter April.
loor. f Eckard I. Markgraf zu Meisten
durch Meuchelmörder. ''I
^reue und Tapferkeit hatten Eckard I. Sohn deö
Markgrafen Günther von Thüringen, zum Günst-
linge Kaiser Otto Iii. gemacht und ihm dadurch
die meisnifche Mark- wie die thüringifche Land-
grafenwürde verschaft. Damit noch nicht zufrie.
den, strebte Eckard, als Otto 1002 in Italien
gestorben war, sogar nach der deutschen Kaiser-
krone und suchte deshalb erst den Papst, dann
Sachsens hohen Adel zu gewinnen.
Auf einer Fürstenversammlung, zu Frosa im
Magdeburgischen, sollte über die Kaiferwahl ver-
handeltwerden. Auch Eckard, der durch Bestechung
geheime Stimmen erlangt hatte, gieng dorthin,
betrug sich aber so herrisch, als sei er schon Kai-
ser, und die Wahl nur eine Ceremonie, die er
noch abwarten wolle. Das erbitterte Alle, am
meisten den Grafen Luther von Bernburg,
der Eckarden ohnedem nicht günstig war.
Denn auf Ritterwort hatte dieser seine Tochter
Luitgarde, des Bernöurgers Sohne, dem Gra-
fen Werner von Walbeck, erst versprochen, dann
versagt, weil er hofte, Kaiser Otto Iii. werde
sie zur Gemahlin begehren. Dies geschah nun
. - zwar *)
*) Don manchen Annalisten wird sein Tovestag auf den
30. April gesetzt.
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Extrahierte Personennamen: Günther Otto Eckard Otto Eckard Werner_von_Walbeck Otto