Autor: Jäkel, Julius, Berthelt, August, Petermann, Karl
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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ner Klostergüter. Stiftung von Freitischen und Stipendien. Uni-
versität Leipzig weltberühm't.
X. Kursachsen unter dem albertinischen Hause bis zum
Erwerbe der Lausitzen. 1347—1633.
Moritz, obgleich vom Kaiser erhöht, faßte im Stillen den
Plan, die Freiheit der Protestanten (durch das Interim gefährdet)
und Selbstständigkeit der deutschen Fürsten zu retten. — 1550 Voll-
ziehung der Acht an Magdeburg wegen des Interims. 1552 Bünd-
niß mit Frankreich und unerwarteter Angriff auf die kaiserlichen
Truppen in Baiern. Vorrücken nach Tyrol, Flucht des Kaisers von
Innsbruck nach Villach. Den 2. August Passau er Vertrag.
Johann Friedrich und Philipp befreit und den Protestanten unge-
kränkte Religionsfreiheit zugestanden. In demselben Jahre Zug ge-
gen die Türken, die den „schwarzen Ritter" fürchteten. — 1553
Zug gegen Markgraf Albrecht von Brandenburg, seinen Ju-
gendfreund und früheren Kampfgenoffen, dem der Paffauer Vertrag
nicht gefiel. Franken verwüstet und der Kriegsschallplatz nach Nie-
dersachsen verlegt. Schlacht bei S i e v e rs h a u se n den 9. Juli.
Moritz siegt, -tödtlich verwundet, ff den 11. Juli. Kurzes, aber
thatenreiches Leben. Größter Fürst und Held Sachsens. Weitaus-
sehende Plane. Erretter der Freiheit der Evangelischen. Nachfol-
ger: Sein Bruder
41. August, 1553—86. Bildung 'auf dem Gymnasium
zu Freiberg. — Im Naumburger Vertrage 1554 Johann Fried-
richs Ansprüche auf die Kurwürde zurückgewiesen, aber Altenburg
an ihn abgetreten. Zur Aufrechthaltung des Landfriedens wurde
August Kreisoberster in Obersachsen. 1566 Vollziehung der Reichs-
acht an dem Bischofsmörder und Landsriedenbrecher Wilhelm v.
Gru mb ach und an Johann Friedrich Ii., Sohn Johann Fried-
rich des Großmüthigen. Grumbach gerädert und der Herzog bis
an sein Ende Gefangener (28 Jahre) des Kaisers. — Vergröße-
rung Sachsens: Neustädter Kreis als Entschädigung für den
Kriegszug, Grafschaft Henneberg, das Voigtland durch Ankauf,
— Verwaltung der Bisthümer Merseburg, Naumburg - Zeitz, Mei-
ßen. (Größe des Landes: 500 Q.m., 1| Mill. Einw.)
Verdienfie um das Land. Errichtet wurden: 1550 Ap-
pellationsgericht in Dresden, 1580 Oberconsistorium zur Leitung
des Kirchenwesens. Sorge für öffentliche Sicherheit durch eine Po-
lizeiordnung. Geordnet wurden die Volksschulen, das Jagd-, Forst-,
Berg-, Straßenwesen. Sachsen ein Musterstaat für ganz Deutsch-
land. Fürsten und Gesandte kamen nach Sachsen, um hier zu ler-
nen. Artbau und Bevölkerung wüster Landstrecken. Hebung des
Obst- und Weinbaues durch That und eignes Beispiel, der Gewerbe,
Tuch-, Baumwollen- und Leinweberei, des Handels nach In- und
-und Attzsland. Aufnahme 20,000 vertriebener Niederländer. Flor
der Tuchmanufakturen. Gewährung von Geldvorschüssen gegen mä-
ßigen Zins an fleißige Unterthanen. 1562 Einführung des Spitzen-
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Moritz August Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp Philipp Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Moritz August Johann_Fried- Johann August Wilhelm Johann_Friedrich_Ii Johann Friedrich Johann_Fried- Johann Henneberg
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werden affo bei dem Herrn seyn allezeit. So tröstet euch
nun mit diesen Worten untereinander.
Johann Friedrich der Grossmüthige.
Johann der Beständige erhielt in dem Churfürsten
Johann Friedrich dem G r o s s m ü t h i g e n einen
würdigen Sohn und Nachfolger. Weil bald nach dem
Religionfrieden zu Nürnberg der Papst neue Versuche
machte, den Protestanten zu schaden , so verlängerten die
evangelischen Fürsten 1536 den Schmalkaldischen Bund
auf 10 Jahre, und es traten jetzt die Herwige von
W ii r t e mberg und Pommern, die Fürsten von An-
halt, so wie die Städte Augsburg', Frankfurt a.
M. und Hannover hinzu. Diese Verbündeten , welche
im Jahre 1537 abermals in Schmalkalden zusammenkamen,
beschlossen einmiithig , auf der Kirchenversammlung*, -die
der Papst veranstaltete, gar nicht zu erscheinen, und
Luther erhielt von seinem Churfürsten den Auftrag’, dass
er einen Aufsatz ausarbeiten möge, in welchem über die
Rechte des Papstes und über den Glauben der .Evange-
lischen das Nöthige ausgesprochen werde. Luther that
es, und (liess sind die sogenannten Schmalkaldi-
sehen Artikel, welche zu den Glaubensbüchern der
lutherischen Kirche gehören. Carl V. liess es an Ver-
suchen , beide Parteien scheinbar auszusöhnen, nicht
fehlen. Es wurde 1543 desshalb ein Reichstag zu Nürn-
berg und 1544 ein anderer zu Spei er gehalten, auf
welchem letztem sich der Kaiser gegen die Protestanten
sehr glimpflich zeigte, so dass ihm der Papst Paul Iii.
desshalb unwillig schrieb , er werde , wofern der Kaiser
die verruchten Ketzer begünstige, genöthigt seyn, anders
mit ihm zu verfahr en und mehr Ernst und Schärfe brauchen,
als ihm lieb w äre. Der Papst wusste nicht, dass Carl die
evangelischen Fürsten nur so lange beridiigen wolle,
bis der Krieg mit Frankreich und der Türkei beigelegt
seyn würde. Schon wurden die Kriegsrüstungen von ka-
tholischer und protestantischer Seite mit Eifer betrieben.
Die evangelischen Fürsten liessen einen abermaligen Reichs-
tag zu Regensburg in Baiern, auf welchem der Kai-
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich_der_Grossmüthige Johann Friedrich Johann Johann_Friedrich Johann Friedrich Luther Carl_V. Ernst Carl
Extrahierte Ortsnamen: Pommern Frankfurt_a.
M. Schmalkalden Frankreich Baiern