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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 75

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 75 — mit den notwendigsten Gegenständen versorgen und wohin diese ihre Erzeugnisse auf den Markt bringen" (Passarge). Größere Ansiedlungen gibt es nur an der Küste, in den dein Ackerbau dienenden Gegenden und in den Bergwerksbezirken. 1. Die Hauptstadt des Kaplandes, die Kapstadt (70000, mit den Vorstädten 170000 E.), liegt am Südrande der nach N.-W. offenen, geräumigen und tiefen Tafelbai, die den Schiffen einen guten Ankerplatz bietet und jetzt durch große Dämme auch vor den Nordweststürmen gesichert ist. Unmittelbar hinter der Stadt erhebt sich der Tafelberg (1080 m), eine bis zur Höhe des Brockens fast senkrecht emporsteigende, gewaltige, oben ganz flache Felsmasse, und daneben der Löwen opf (665 m). Beide bilden eine 4 km lange Mauer, die der Stadt gegen die heftigen Süd- und Südostwinde Schutz gewähren. Die Kapstadt ist eine der schönsten Städte Afrikas, regelmäßig gebaut, mit ansehnlichen öffentlichen Bauwerken und prächtigen Park- und Gartenanlagen in der Umgebung. Sie ist das wichtigste Eingangstor Südafrikas und darum der Ausgangspunkt mehrerer Eisen- bahnen und ein wichtiger Haltepunkt für die den Erdteil umsegelnden Schiffe. Noch wich- tiger als Handelsplatz ist Port Elisabeth (31000 E.) an der Algoabai, der Haupthafen für den mittleren und ö. Teil der Kolonie und die n. davon gelegenen Gebiete. Die Ber- bindung nach dem Innern ist von hier aus viel kürzer als von der Kapstadt. Die bedeutendste Stadt im Innern ist Kimberley (31000 E.) inmitten des wichtigsten Diamantenbezirks. Etwa 800 Weiße und gegen 2000 Schwarze sind in den Bergwerken beschäftigt. 2. In Natal ist Durban (70000 E., darunter 32000 Weiße) ein bedeutender Hafen und der Ausgangspunkt mehrerer Bahnen. An der Hauptlinie, die nach Transvaal führt, Pietermaritzburg (30000 E.), der Sitz der Regierung, eine ganz europäisch gebaute, von großen Gärten und schönen Landhäusern umgebene Stadt. 3. Die Hanptstadt vom Oranjesreistaat ist Bloemfontein (27000 E.), die von Transvaal Pretoria (50000 E.). Eine weit größere Bedeutung hat Johannisburg (240000 E.). Die Stadt ist innerhalb einiger Jahrzehnte mit fast beispielloser Schnelligkeit emporgeblüht. Noch 1886 war die Gegend eine ziemlich wertlose Viehweide. Heute „herrscht ein sehr großstädtisches Leben in der reichen Bergwerksstadt und eine sehr leichtlebige, genußsüchtige Bevölkerung. Die breiten Straßen, die zahlreichen öffentlichen Gebäude, die Klubhäuser, Theater, Börse und vor allem die großen Kaufhäuser machen einen imponierenden Eindruck, und in den Vorstädten hat man es verstanden, schmucke, grüne Gärten anzulegen, die von schnellwachsenden hohen Eukalyptusbäumen überschattet werden an Stellen, wo sich vor einigen Jahren noch ödes Grasland ausdehnte" (Passarge). d) Portugiesisch-Ostafrika. (760000 qkm, 3,1 Mill. E., 4 auf 1 qkm). Die Kolonie reicht von der Delagöabai bis zum Rovuma, der Grenze gegen Deutsch-Ostafrika. Sie umfaßt im wesentlichen das bis 400 km breite, feuchtheiße und fruchtbare, aber ungesunde Küstenvorland, greift indessen auch noch in das Stufenland und am Sambesi und Njassasee bis auf das Hoch- land über. Das Land ist schon seit Jahrhunderten in portugiesischem Besitz, doch sind die heutigen Grenzen erst in neuster Zeit durch Verträge mit den Engländern festgelegt worden. Früher zogen die Portugiesen hauptsächlich durch den Sklavenhandel Nutzen aus dieser Kolonie. Der Anbau wurde dagegen ganz vernachlässigt, und als der Sklavenhandel

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 215

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 215 — er begnadigt werden und dann als freier Mann einen Beruf treiben. Bald kamen auch freie Ansiedler, anfangs allerdings nur spärlich, namentlich Engländer, Iren und Deutsche. „So bildete sich aus ihnen, den im Lande zurückgebliebenen Beamten und Soldaten und den freigelassenen Sträflingen allmählich eine freie Bevölkerung". Diese erhob bald Ein- fpruch gegen die weitere Einfuhr von Verbrechern; die Regierung gab endlich nach, und seit 1640 hörte die Verschickung nach Neu-Südwales auf, nachdem im ganzen 82000 Sträf- linge dorthin befördert worden waren. Dann wurde Tasmanien (bis 1854) und zuletzt Westaustralien Verschickungsort, bis man 1868 auch hier die Zufuhr einstellte. Insgesamt hat England in Australien etwa 200000 Sträflinge angesiedelt. Viele von ihnen sind später zu ordentlichen Menschen geworden, manche zu Reichtum und Ansehen gelangt. Bei nicht wenigen allerdings gewann nach der Freilassung die alte Natur wieder die Oberhand, und die Bewohner haben oft schwer unter Diebes- und Räuberbanden zu leiden gehabt. Doch darf nicht vergessen werden, daß die Sträflinge durch die Arbeit, die sie leisten mußten, bedeutend zur Entwicklung des Landes beigetragen haben. Bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte die Bevölkerung nur langsam zugenommen. Als aber 1851 in Neu-Südwales und Viktoria ergiebige Goldfelder entdeckt wurden, strömten aus allen Erdteilen Abenteurer herbei, die in kurzer Zeit reich werden wollten. In 10 Jahren verdreifachte sich die Bevölkerung. Auch später noch wurden durch neue Goldsunde und die Entdeckung von Kupfer- und Silberlagern viele Menschen ange- zogen. Außerdem waren die Regierungen auch darauf bedacht, ländliche Ansiedler zu ge- Winnen. Sie unterstützten solche auf jede Weise, indem sie ihnen Land frei überließen, sie mit Korn zur Aussaat, mit dem nötigen Vieh und Ackergerät versorgten, sie 18 Monate lang ernährten und kleideten und ihnen Sträflinge als Arbeiter zur Verfügung stellten. So wurden immer neue Gebiete der Landwirtschaft dienstbar gemacht und durch Bewässerungs- anlagen und die Erbohrung von artesischen Brunnen selbst Gegenden sür den Anbau und die Viehzucht gewonnen, die anfänglich zur Besiedlung gänzlich ungeeignet erschienen. Die Einführung des Anbaus von Zuckerrohr u. a. tropischen Gewächsen brachte es mit sich, daß man auch Farbige, Malaien und Kanaken, als Arbeiter ins Land zog, da Europäer in den heißen Ländern keine Feldarbeit verrichten können. 1860 hatte die Bevölkerung die erste Million überschritten, 1875 die zweite, 1889 die dritte, 1904 die vierte. Seit etwa einem Jahrzehnt ist die Bevölkerungszunahme indes nur noch gering und beschränkt sich fast ganz ans den natürlichen Zuwachs. Die Einwanderung ist dermaßen zurückgegangen, daß sie die Auswanderung nur wenig mehr übertrifft, obwohl der Erdteil eine noch viel größere Zahl von Bewohnern zu ernähren vermöchte. Diese Stockung in der Volkszunahme ist das Werk der in Australien sehr einflußreichen Arbeiterpartei. Um sich vor jedem Mitbewerb zu schützen und überall ihre hochgehenden Forderungen durchdrücken zu können, hat sie es in den Volksvertretungen durchgesetzt, daß Einwandrer nur unter sehr erschwerenden Bedingungen zugelassen werden. Schon seit 1860 suchte man sich der Chinesen durch eine hohe Kopfsteuer zu erwehren, und seit 1901 wird von ihnen und den Japanern, die sich im Lande niederlassen wollen, die Niederschrift von 50 Worten in einer europäischen Sprache verlangt. Ferner ist die Heranziehung von farbigen Arbeitern jetzt gänzlich verboten, wodurch die Pflanzer tropischer Gewächse schweren Schaden erlitten haben. Auch die europäische Einwanderung hat sehr nachgelassen, da seit 1890 Unterstützungen an ländliche Ansiedler nicht mehr gewährt werden und Fabrik- und Bergarbeiter von den ein- heimischen Arbeitern als „Lohndrücker" gehaßt werden. Die Verteilung der Bevölkerung über den Erdteil ist der Natur des Landes und den verschiedenen Erwerbsverhältnissen entsprechend sehr ungleichmäßig. Am dichtesten bewohnt ist der begünstigtere O. und S.-O.; aber auch hier reicht die stärkere Besiedlung nicht über

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 224

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 224 — Mais, Südfrüchte und Wein und ist reich an Gold, Kupfer, Zinn und Kohlen. Am großen Wallriff und in der Torresstraße ist die Trepang- und Perlenfischerei von Bedeutung. Die Hauptstadt ist Brisbane (brisbehn, 140000 (£.), 40 km von der Küste am gleichnamigen Flusse, den man durch kostspielige Baggerarbeiten für größere Seeschiffe fahr- bar gemacht hat. Weiter n., am breiten und tiefen Fitzroyfluß, die Hafenstadt Rock- hampton (rockhämptn, 21000 E.) mit bedeutender Woll- und Fleischausfuhr. Im N. der Hafen Townsville (tauuswiel, 15000 E.). 2. Neu-Südwales (= uähls; 800000 qkm, 1,6 Mill. E., 2 aus 1 qkm) reicht nach S. bis zum Murray und wird im O. von den Blauen Bergen und den Australalpen durchzogen. Die etwa 100 km -breite Küsten- abdachnng ist fruchtbar und liefert neben den Erzeugnissen des Ackerbaus viel Apfelsinen. Tie weiten Ebenen des Innern dienen der Schafzucht, worin Neu-Süd- Wales an der Spitze steht. Die wichtigsten Bodenschätze sind Kohlen und Silber. Die Hauptstadt Sidney (ßidui, 6330o0 E.), die älteste und größte Stadt Australiens, liegt an einer tief einschneidenden prächtigen Bucht, Port Jackson (Port dschäcksn), die ganze Flotten aufzunehmen vermag. Sie ist der erste Hafen- und Handelsplatz Australiens, der Sitz einer bedeutenden Industrie, einer Universität und zahlreicher andrer wifsenschastlicher Anstalten. Sie hat großartige Bauwerke, prächtige Parkanlagen und erfreut sich einer so herrlichen Lage, daß man sie als die „Königin des Südens" bezeichnet hat. Newkastle (nju kaßl, 62000 E.), an der Mündung des Hunter, ist der Hauplausfuhrort für Kohlen. Im Binnenlande, w. vom untern Darling, liegt die durch ihre Silbergruben berühmte Bergstadt Bröken Hill (31000 E.). 3. Viktoria (228000 qkm, 1,3 Mill. E., 6 auf 1 qkm) nimmt den äußersten S.-O. Australiens ein. Es ist der kleinste, aber von der Natur am meisten begünstigte nnter den Festlandsstaaten und steht darum an Reichtum, wirtschaftlicher Bedeutung und Volksdichte an erster Stelle. Die Murrayebene ist zwar trocken und dient überwiegend der Viehzucht. Das hügelige, bis 100 km breite Küstenland dagegen ist reichlich bewässert, hat ein mildes, angenehmes und gesundes Klima und reichlichen Pflanzenwuchs. Es ist unstreitig die schönste und blühendste Landschaft Australiens. „Überall, wohin man die Blicke wendet, sieht man Ortschaften zwischen blühende Gärten gebettet, üppige Getreidefelder, Hopfenpflanzungen, grüne Weideplätze und weit ausgedehnte Waldungen" (v. Hell- wald). Der Acker- und Gartenbau erstreckt sich auf fast alle europäischen Knltnrgewächse und erzeugt insbesondere auch viel Obst, Wein und Tabak. Der Bergbau liefert bedeutende Mengen von Gold, auch Silber, Kupfer u. a. Erze, und die Industrie hat hier ihre stärkste Entwicklung. Melbourne (melbörn, 590000 E.), die Hauptstadt, liegt im Hintergrunde der tiefen Port Philipp-Bucht auf sieben ansehnlichen Hügeln. Es ist der erste Wollausfuhr- und Jndustrieplatz des Erdteils und zugleich eine der schönsten Städte der Erde mit zahlreichen großen, öffentlichen Plätzen, Parkanlagen und prächtigen Bauwerken und der Sitz einer Universität. Im Gebirge liegen inmitten reicher Goldfelder die Bergwerksstädte Ballarat <53 000 E.) und Bend ig o (45000 E.).

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 318

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 318 — sächlich Rinder und Schafe. Hänte, gedörrtes und gesalzenes Fleisch sind wichtige Ausfuhrerzeugnisse. Sehr reich ist Brasilien auch an Bodenschätzen; doch ist der Bergbau noch wenig entwickelt. Nur Gold (1910: 2900 kg) und Diamanten werden in nennenswerter Menge gewonnen. Die Ausdeute au Diamanten hatte früher einen Jahreswert bis zu 10 Mill, Mk., und in der Zeit von 1725—1900 sollen im ganzen für 4 Milliarden Mk. der kostbaren Edelsteine ausgeführt worden sein. Die Entdeckung der afrikanischen Diamantenfelder aber hat einen bedeutenden Rückgang gebracht (1904: 1,4 Mill. Mk.). Von andern Edelsteinen und Halbedelsteinen findet man Berylle, Topase, Turmaline und Achate; von Metallen kommt besonders Eisen und Mangan in Betracht, ferner Kupfer, Platin und Quecksilber. Vou Silber und Kohlen dagegen hat man bis jetzt nur geringe Mengen gefunden. Die Industrie ist der Hauptsache nach aus die Verarbeitung der einheimischen landwirtschaftlichen Erzeugnisse gerichtet (Getreidemühlen, Kaffeeschälereien, Braue- reien, Brennereien, Großschlächtereien, Sägewerke usw.). Das Verkehrswesen ist nur in den Küstenlandschaften einigermaßen ent- wickelt. An Eisenbahnen gab es 1912 22 000 km. Fast das ganze Innere ist noch ohne Schienenwege. Im Amazonenstromtieflande spielen die Flüsse, die zusammen auf 40 000 km schiffbar sind, eine wichtige Rolle. Auf dem Haupt- Abb. 62. Kaffeepflanzung in Brasilien zur Erntezeit.

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 284

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 284 — k) Die Hochlandstaaten. Montana, Idaho, Wyoming (weioming), Kolorado, Utah (jüta), Nevada, Neu-Mexiko und Arizona. Die unwirtlichen Landschaften sind sehr dünn bevölkert (0,7 auf 1 qkm). Ansied- lungen finden sich nur an oder in der Nähe der wenigen Eisenbahnen, die das Hochland durchqueren, und in den Gebieten des Bergbaus. Die einzige Großstadt ist Denver (210000 E.) in Kolorado, am Ostabhang des Felsengebirges. Es ist der Sammelpnnlk^der Erzeugnisse eines wichtigen Bergbaubezirks und hat aroße Schmelzbütten. Am Großen Salzsee die Salzseestadt (Salt; Lake City [[ölt lök ßitti], 95000 E.). Sie ist von der Sekte der Mormonen, die aus den übrigen Staaten vertrieben wurden, in völlig öder Gegend an der Ostseite des Sees gegründet worden. In unablässiger fleißiger Arbeit hat man durch die Gebirgsbäche den salzhaltigen Boden ausgelaugt und in ertragreiches Acker- und Wiesenland verwandelt. Die Stadt ist ein wichtiger Haltepunkt der ersten Über- landbahn, die ihr ein rasches Emporblühen brachte, und hat jetzt auch ansehnliche Industrie. g) Die pazifischen Staaten. Washington (uüschingt'n), Oregon, Kalifornien. Sie umfassen die waldreichen Hochgebirgslandschasten der Sierra Nevada nebst den vorgelagerten Küstenketten und Teile des innern Hochlandes. Die größeren Täler, vor allem das große Kalifornische Längstal (S. 257), sind von ausgezeichneter Fruchtbarkeit, erzeugen Weizen, Wein und Südfrüchte, und die Gebirge sind reich an Gold, Quecksilber und Kupfer. Die größte Stadt ist San Franziska (420000 E.) in Kalifornien. Sie liegt an einer großen und tiefen Bucht, die durch das „Goldene Tor" mit dem Ozean in Verbin- dung steht und den einzigen Ausgang des Kalifornischen Tales zum Meere bildet. Die Stadt steht auf unsicherem, erdbebenreichem Boden und ist schon zweimal, zuletzt 1908, gänzlich zerstört worden, hat sich aber infolge ihrer günstigen Lage immer wieder rasch zu neuer Blüte entwickelt. Sie ist die erste Handelsstadt Amerikas am Großen Ozean, der Endpunkt von^ Überlandbahnen, reich durch die Goldschätze der nahen Gebirge und die großartige Fruchtbarkeit der großen Talebenen, die gewaltige Mengen von Weizen, Wein, Obst und Südfrüchten zur Ausfuhr liefert. Von den Bewohnern der Stadt sind etwa 70000 Chinesen. An der Südküste Kaliforniens, in obst- und weinreicher Gegend, die zugleich Erdölquellen enthält, Los Angeles (320000 E.). Am untern Kolumbia ist Portland (210000 E.), am Pugetsund Takoma (85000 E.) rasch emporgeblüht. Iii. Mexiko. (2 Mill. qkm, fast 4 mal so groß wie das D. R., 15 Mill. E., 8 auf 1 qkm). Bodengestalt. Mexiko umfaßt das s. Dreieck Nordamerikas und einen Teil Mittelamerikas mit der Halbinsel Aukatan. Es gehört fast ganz dem Ge- biete der Kordilleren an. Seinen Kern bildet ein Tafelland, das sich an die Koloradohochfläche (S. 259) anschließt und von 1200 m im N. bis auf 2200 m im S. ansteigt. Randgebirge, die sich im S. vereinigen, Fortsetzungen der Sierra Nevada und des Felsengebirges, schließen es von drei Seiten ein. Diese Gebirge erheben sich im allgemeinen nur unbedeutend über das innere Hochland, aber sie enthalten, besonders in ihren f. Teilen, mächtige, teils erloschene, teils

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 290

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 290 — 25000, da sich die ehemals eingewanderten Spanier fast alle mit den Indianern vermischt haben. Am stärksten sind Nordamerikaner und Engländer vertreten, daneben auch Deutsche, besonders in Guatemala (900), wo sogar eine deutsche Schule besteht. Wie in Mexiko, so gab es zur Zeit der spanischen Eroberung auch hier kultivierte Stämme, besonders im N.-W. (Azteken, Tolteken und besonders die Mayastämme auf der Halbinsel Aukatau). Reste großartiger Bauwerke legen noch heute Zeugnis davon ab. Während die Naturvölker im So. des Landes meist zugrunde gegangen sind, haben sich die kultivierten Stämme zum großen Teil unvermischt erhalten, so daß sie heute reichlich die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Sie haben sich viel von europäischer Kultur an- geeignet, sind katholische Christen und bedienen sich meist der spanischen Sprache. Wirtschaftliches. Mittelamerikcr könnte im Wirtschaftsleben der Erde eine große Rolle spielen, aber die ungeordneten staatlichen Zustände, die sich nnauf- hörlich wiederholenden Unruhen und Bürgerkriege und die Trägheit seiner Be- wohner haben eine kräftige wirtschaftliche Entwicklung bisher gehindert. Boden und Klima eignen sich vorzüglich zum Anbau tropischer und halbtropischer Ge- wüchse. Doch nur Kaffee wird in bedeutenden Mengen ausgeführt, besonders aus Guatemala, wo Deutsche große Pflanzungen angelegt haben. Von andern Erzeugnissen kommen Kakao, Zucker, Tabak, Kautschuk und Baumwolle in Betracht. Eine große Bedeutung hat in letzter Zeit in einigen Staaten der Anbau von Bananen gewonnen, da diese Früchte jetzt in großen Mengen nach Europa ausgeführt werden. Die Hauptgetreidearten sind Weizen und Mais. Die Hochländer dienen der Viehzucht. Der früher von den Spaniern eifrig betriebene Bergbau ist jetzt unbedeutend. Er liefert Gold, Silber, Blei, Zinn und Kupfer. Die Industrie ist zum größten Teil Hausgewerbe. Für die Aus- fuhr kommen hauptsächlich nur die aus feinem Palmstroh gefertigten teuren Panamahüte in Betracht. Die Verkehrswege sind noch wenig entwickelt. 1911 gab es nur 2250 km Eisenbahnen. Die Gesamtausfuhr der Länder hatte 1911 einen Wert von 155, die Einfuhr von 152 Mill. Mk. Staatliches. Der N.-W. Mittelamerikas und der größte Teil der Halbinsel Jukatan gehören zu Mexiko. Das übrige Gebiet verteilt sich auf 6 selbständige Freistaaten: Guatemala, San Salvador, Honduras, Nikaragua, Kosta- rika, Panama und die britische Kolonie Honduras. Mittelamerika stand seit seiner Entdeckung unter spanischer Herrschaft. 1821 riß es sich nach längeren Kämpfen vom Mutterlande los, und die bisherigen Provinzen ver- einigten sich 1823 zur Republik der „Vereinigten Staaten von Mittelamerika". Der Bund hatte aber keinen Bestand und löste sich 1839 in fünf selbständige Staaten auf. Zu diesen kam dann 1903 als sechster noch Panama, das sich mit Hilfe der Nordamerikaner von Kolumbien losgerissen hatte. 1. Guatemala (113000 qkm, 1,8 Mill. E., 15 auf 1 qkm), der wichtigste unter den mittelamerikanischenstaaten, erzeugt große Mengenvon Kaffee (Ausfuhr 1911: 39 Mill. Mk.). Mehr als die Hälfte davon geht nach Deutschland. Die Pflanzungen sind zum großen Teil von Deutschen angelegt worden. Die Hauptstadt Guatemala (80000 E.) liegt

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 295

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 295 — auch das kleine Guanahani, an dem Kolumbus auf seiner Entdeckungsfahrt zuerst landete und dem er den Namen San Salvador (Erlöserinsel) gab. Jetzt heißt es Watlingsinsel. d) Die Großen Antillen. 1. Kuba (115 000 qkm, 2,3 Mill. E., 20 auf 1 qkm) ist die größte und schönste der Westindischen Inseln, die „Perle der Antillen". Im S.-O. erhebt sich ein wildes, mit dichtem Wald bedecktes Gebirge, dessen höchster Gipfel 2560 m erreicht. Der übrige Teil ist niedriges Berg-, Hügel- und Flachland. Von der Bevölkerung sind 2/3 Weiße, namentlich Kreolen. Die Farbigen, darunter auch Chinesen, sind fast alle Arbeiter, die Abb. 57. Tabakernte in Kuba. Kreolen Pflanzer; die übrigen Weißen, unter ihnen viele Deutsche, haben hauptsächlich den Handel und die Leitung der Industrie in Händen. Die Haupterzeugnisse der Insel sind Zucker und Tabak. Am lohnendsten ist der Tabakbau, der nirgends auf der Erde ein so feines Kraut liefert wie hier (Abb. 57). 1910 wurden für 276 Mill. Mk. Zucker und für 117 Mill. Mk. Tabak und Zigarren ausgeführt. — Kuba gehörte bis 1898 den Spaniern. Aufstände führten in dem genannten Jahre zur Losreißung und zugleich zu einem Kriege zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika, die die Aufrührer be- günstigten. Spanien unterlag und verlor nicht nur seine amerikanischen Besitzungen (Kuba und Portoriko), sondern auch die Philippinen (S. 149). Jetzt ist Kuba ein Freistaat, der aber wirtschaftlich ganz von Nordamerika abhängt. Die Hauptstadt Habana (haw-ma, 300000 E.), an der Nordseite der Insel, hat einen schönen, geräumigen Hafen und ist stark befestigt. Sie ist ein bedeutender Handelsplatz und hat die größten Tabak- « und Zigarrenfabriken der Erde. Im S.-O. der Insel Santiago (45000 E.).

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 358

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 358 — Eine stärkere Besiedlung des Landes ist nur möglich, wenn es gelingt, das nötige Wasser zu erschließen. Das ganze Jahr hindurch fließende Quellen gibt cs nur in einigen Gebieten, so am Waterberg und in der Gegend von Windhuk. Aber das Land ist doch nicht so wasserarm, wie es anfangs schien. Wie schon erwähnt, stößt man auch während der Trockenzeit in den Flußbetten schon in geringer Tiefe auf das begehrte Naß, das hier bloß gehoben zu werden braucht. Auch entfernt von den Flüssen hat man an vielen Stellen durch Bohrungen in Tiefen von 10—25 m ergiebige Wasseradern erschlossen. Während man früher nur hier und da, wo es gerade dringend nötig war, Brunnen anlegte, wird seit 1906 das Aufsuchen von Wasser planmäßig von der Regierung betrieben. Zwei Bohrabteilungen, deren jede wieder aus mehreren Rotten besteht, die eine im Nama-, die andre im Damaralande, sind jetzt andauernd damit beschäftigt, neue Quellen zu erschließen. Da die Auffindung unterirdischer Wasseradern nicht leicht ist und man doch nicht aufs Geratewohl die kostspieligen Bohrungen vornehmen will, werden die Arbeiten von einem landeskundigen Geologen geleitet. Im Jahr 1909 wurden soviel Brunnen gegraben, daß jeden Tag 21000 Ki Wasser gefördert werden konnten, eine Menge, die für 90000 Menschen oder 60000 Stück Großvieh hinreichen würde. Das folgende Jahr brachte sogar einen Zuwachs von 52000 hl. Ein artesischer Brunnen an der Grenze der Kalahari liefert täglich 10000 dl, und sogar in der Namib wurde in 80 na Tiefe ein kräftiger Grundwasser- ström erbohrt. Eine andre Art der Wassergewinnung ist die durch Staudämme in Bächen und Flüssen. Kleinere Anlagen, die ohne große Kosten möglich waren, sind bereits von vielen Farmern und Kleinsiedlern errichtet worden. In der letzten Zeit hat man aber auch Pläne für große Talsperren ausgearbeitet, darunter für eine, die 200 Mill. cbm Wasser fassen soll. Eine von 40 Mill. cbm ist bereits fertig. (Die größte Talsperre Deutschlands, die im Bau begriffene Edertalsperre, wird 230 Mill. cbm fassen.) Die Kosten solcher Anlagen können natürlich nur von reichen Gesellschaften, Genossenschaften oder vom Staat getragen werden. Ein bekannter Wasserbautechniker, Rehbock, hat berechnet, „daß bei der Anlage von 10 — 15000 Viehtränken, 4000 kleineren Staudämmen und einigen größeren Tal- sperren die Hülste des Schutzgebietes der Viehzucht und dem Ackerbau dienstbar gemacht werden könne. Er hofft auf eine Steigerung der Herden auf l1/2 Mill, Stück Großvieh und 20 Mill. Stück Kleinvieh, sowie auf eine Steigerung der Viehausfuhr bis zu 30 Mill. Mk., wozu noch 20—25000 t Wolle kommen würden, während in den besiedlungsfähigen Gebieten eine Bevölkerung von 70—100000 Köpfen Platz finden dürfte. Die Ausführungs- kosten aller dieser Bewässerungsvorrichtungen veranschlagt Rehbock auf 75 Mill. Mk. oder bei einer Verteilung auf 25 Jahre zu jährlich 3 Mill. Mk." (Hassert.) Ungleich wichtiger als Viehzucht und Ackerbau ist zur Zeit der Bergbau. Der Reichtum der Nachbarländer an Bodenschätzen ließ von vornherein ver- muten, daß sich solche auch in unserm Schutzgebiete finden würden. Die Er- Wartungen haben sich allerdings nur z. T. erfüllt. Von Gold, nach dem man vor allem suchte, sind bis jetzt nur geringe Spuren entdeckt worden. Dagegen hat man größere Lagerstätten von Eisen-, Mangan-, Zinn- und besonders Kupfererzen, die zugleich Blei enthalten, nachgewiesen, und in der Nähe der Lüderitzbucht hat man neuerdings wertvolle Diamantenfelder gefunden. Der Abbau erstreckt sich bis jetzt hauptsächlich auf Kupfer und Diamauten. Die wichtigsten Kupferlager finden sich bei Otavi und Tsumeb im Damaralande. Die Erze stehen an vielen Stellen aus dem Erdboden heraus und können z. T. im Tagbau

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 74

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 74 — de Beers-Gefellfchaft zu vereinigen (1888), die seitdem den Abbau mit allen technischen Hilfsmitteln der Neuzeit betreibt. „Man hat berechnet, daß bis zum Jahre 1901 Süd- afrika allem während eines knappen Menschenalters mehr als */5 aller auf der Welt jemals gewonnenen Diamanten geliefert hat." 1906 erreichte die Ausbeute den Wert von 135, 1907 von 180 Mill. M. 1895 fand man einen riesigen, roh 200 g wiegenden Diamanten, den man zu Ehren des 60 jährigen Regierungsjubiläums der Königin Viktoria als Jubiläumsdiamanten bezeichnet hat. Er wog geschliffen noch 49 g und übertraf nicht bloß an Größe, sondern auch an Glanz und „hellem Wasser" alle bisher bekannten Diamanten. Sein Wert wird auf 8 Mill. Mk. geschätzt. Er wird aber noch weit über- troffen durch einen 1905 in Transvaal entdeckten, der den vierfachen Umfang, etwa Faust- große, hat. Transvaal hat ihn aus Dankbarkeit für die ihm verliehene freie Verfassung aufgekauft und dem Könige von England zum Geschenk gemacht. Kohlen finden sich hauptsächlich in Transvaal und Natal, in geringeren Mengen auch im ö. Kapland und iu Südrhodesia. Ihr Vorkommen ist aber nicht so bedeutend, daß sich an ihren Fundorten größere Jndustriebezirke wie in Europa entwickeln könnten. Wichtig sind sie insbesondere für die Versorgung der Südafrika anlaufenden Dampfer. 1908 wurden in Transvaal 2,7, in Natal 1,7 Mill. t gefördert. Der Hauptfundort für Kupfer ist das w. Kapland, s. vom Oranjefluß (Klein-Namaland). Eine Eisenbahn ver- bindet jetzt den Bezirk mit der Küste. In den Jahren 1904—7 wurden durchschnittlich 82000 t, 1908 109000 t Erze gefördert. Silber gibt es iu Transvaal und Rhodefia (1908: 2350000 Mk.). Verkehr und Handel. In früheren Zeiten vollzog sich der Verkehr aus- schließlich auf Lasttieren und Wagen, die bei dem Mangel an ordentlichen Wegen außerordentlich schwer und klobig gebaut waren und von 12—20 Ochsen gezogen wurden. Die Engländer haben aber, um das Land zu erschließen, Großartiges im Bau von Verkehrswegen geleistet. Drei Eisenbahnlinien gehen von der Südküste aus nach N. und verzweigen sich im Junern nach W. und O. Die eine verläuft von der Kapstadt an erst ö., dann nö., berührt in der Nähe des Vaal die Diamantenstadt Kimberley, weiterhin Maseking und die Goldstadt Bulawayo, weudet sich dann nach N.-W., überschreitet bei den Vikloriasällen den Sambesi und reicht jetzt bis Katanga im Kongostaat. Sie bildet einen Teil der geplanten Überlandbahn, die die Kapstadt mit Kairo verbinden soll und von N. her bis Khartum vorgerückt ist. Der Ausgangspunkt der zweiten Linie ist Port Elisabeth. Die Bahn verläuft über Bloemfontein im Oranjefreistaat, Johannis- burg, Pretoria und endet bei Pietersbnrg. Von Johannisburg und Pretoria führen Seitenlinien nach Durban und Lorenzo Marques (S. 76). Die dritte Linie zieht von East London nw. und vereinigt sich mit der zweiten Linie. Die Gesamtlänge der Bahnen in Britisch-Südasrika betrug 1910: 15500 km. Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 1795 Mill. Mk. (A. 1098, E. 697). Es wurden ausgeführt: Gold (752 Mill. Mk.), Diamanten (166), Wolle (78), Straußen- federn (44), Häute und Felle (24). Siedlnngen. Die Hauptform der Anfiedlung ist die zerstreut liegender Einzelsarmen, die mit Stacheldrahtzäunen gegeneinander abgegrenzt sind. Eine solche Farm besteht aus einem Wohnhaus mit Garten und im besten Falle noch aus einigen Scheunen. „Die Heimstätten — so nennt sie dcr Bur — liegen oft stundenweit voneinander entfernt, und das Leben der Besitzer ist das denkbar einfachste, einsamste und eintönigste. Als Mittel- punkte der Kultur haben sich auf dem Lande kleine Städtchen entwickelt, die die Farmer

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 216

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 216 — die Küstengegendcn hinaus. Selbst in Viktoria, das die dichteste Bevölkerung ausweist, kommen nur 6 E. auf das qkm, in Neu-Südwales 1,9, in den andern Staaten nur 0,1 bis 0,3. Auffallend ist bei dem Vorherrschen der Landwirtschaft das starke Übergewicht der städtischen, insbesondere der großstädtischen Bevölkerung. Die vier Großstädte Sidney, Melbourne, Brisbane und Adelaide beherbergen fast 1i5 der gesamten Bewohner des Erd- teils, und während Landwirtschaft und Bergbau beständig unter Arbeitermangel leiden, nimmt in den Großstädten die Arbeitslosigkeit stetig zu und bildet ein Übel, gegen das die Stadtverwaltungen vergeblich ankämpfen. Trotz mancher fremden Beimischungen trägt die Bevölkerung Australiens körperlich wie geistig, in Sitten und Gewohnheiten durchaus das Gepräge des englischen Volkstums. „Mit der Zeit haben sich allerdings mancherlei Unterschiede zwischen den Briten und den Colonials herausgebildet. Vor allem wird in Australien dem Sport, den Wetten und der Spekulation in einer Weise gehuldigt, wie sonst wohl nirgends auf Erden; sie bilden auch die Hauptgegenstände der Unterhaltung. Ferner will man eine gewisse körperliche und geistige Entartung erkannt haben, für die man die nachteilige Wirkung des heißen Klimas, die ihm wenig angepaßte rein englische Ernährungsweise mit ihrem allzugroßen Fleischgenuß und die aus England übernommene Kleidung verantwortlich machen möchte" (Hassert). Unter der nichtbritischen Bevölkerung sind die Deutschen (rnnd 100000) am stärksten vertreten. Am zahlreichsten sind sie in Südaustralien (30 000) und Queensland (38 000). Die stärkste Niederlassung hat Adelaide mit 6000 Seelen. Die Einwanderung der Deutschen ist stoßweise erfolgt. 1838 kamen ganze Scharen von Lutherischen, meist Bauern, die sich durch die Einführung der neuen Agende in ihrem Glauben bedrückt fühlten, aus Branden- bürg, Schlesien und Pommern, darunter die ganze Gemeinde Klemzig mit ihrem Pfarrer, die in Australien ein neues Klemzig gründete. Einen neuen Zuwachs brachte das Re- volutionsjahr 1848. Es waren meist Angehörige der gebildeten Stände, die mit den poli- tischen Zuständen ihres Heimatlandes unzufrieden waren. Später, nach der Entdeckung der großen Bodenschätze, kamen viele Bergleute, namentlich aus dem Harz. Endlich wurden in den Jahren von 1862—72 durch den in Brisbane wohnenden deutschen Kaufmann Heusler in Verbindung mit dem Hamburger Kaufmannshause Godefroy etwa 10000 deutsche Bauern aus der Uckermark, aus Preußen, Pommern, Schlesien und Württemberg in Queensland angesiedelt, wo ganze Gebiete jetzt fast rein deutsche Bevölkerung haben. Es gibt dort 50 Gemeinden mit 24 lutherischen Geistlichen. Der Hauptsitz der Deutschen ist das einst menschenleere Wald- und Skrubgebiet der Darling Downs (S. 202), das heute das „Paradies Australiens" genannt wird. Die Deutschen Australiens gehören überwiegend der Landbevölkerung an. In den Städten sind sie meist als Handwerker tätig, weniger als Kaufleute. „Namentlich unter den Bäckern, Fleischern und Schuhmachern trifft man viele Deutsche, und von den Uhr- machern und Optikern wird sogar gesagt, sie seien fast alle deutscher Herkunft." Die Deutschen haben sich um die Hebung der Kultur Australiens große Verdienste erworben. Weite Ödländereien, wie die Darling Downs, sind von ihnen urbar gemacht und in fruchtbare Gefilde umgewandelt worden. Winzer aus Hattenheim im Rheingau legten 1837 in Neu-Südwales die ersten Weinpflanzungen an, und bis heute wird der Weinbau überwiegend von Deutschen betrieben. Ein Deutscher, Gunst, war es auch, der 1858 den Zuckerrohrbau in Queensland einführte. Hervorragenden Anteil haben Deutsche auch an der wissenschaftlichen Erforschung Australiens, wie der Forschungsreisende Leichhardt, der bei dem Versuch, den Erdteil von O. nach W. zu durchqueren, seinen Tod fand, der Botaniker Mueller, der zuerst die Pflanzenwelt Australiens wissenschaftlich beschrieben und eingeordnet hat, Richard Schomburgk, der Schöpfer des Botanischen Gartens in
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