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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_I Heinrich Otto_I. Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
— 99 —
Iii. 5. und Iy. 5. Sammlung des kulturgeschichtlichen Materiales und Gruppierung desselben unter bestimmte Gesichtspunkte: Kirchliches; Staatliches; Sitten und Gebräuche; Glaube und Aberglaube; Stände; Städtewesen u. s. ro.
V. Zeigt, daß alle wichtigen Handlungen und Schicksale Heinrichs mit dem Bann zusammenhängen! (Nb! Heinrich war im Bann als Lebender 1 + 26 Jahre, als Toter 5 Jahre). — Durchlaufen und Einüben der historischen Systeme in mannigfacher Weise. — Zusammenstellung der ethischen und sozialpolitischen Systeme mit Hinweis auf die ihnen zu Grunde liegenden Thatsachen. —
Charakteristik Heinrichs. — Vergleich Heinrichs mit dem Joseph der bibl. Geschichte (Besserung durch Schicksale). — Vergleich Heinrichs mit Otto I. (der eine gewann die Oberherrschaft über den Papst und die Fürsten, der andre verlor sie). —
Man hat gesagt: Die Deutschen haben zur Zeit der Völkerwanderung Roms Schwert zerschlagen; aber Rom hat den Schwertstumpf aufgerichtet und beherrschte damit die Sieger. Wer kann das deuten? (Erste Weltherrschaft Roms mittelst des Schwertes, zweite mittelst des Kreuzes). — Die tiefste Quelle dieser Herrschaft der römischen Kirche war der Glaube der Völker an die Schlüsselgewalt (Himmelsschlüssel) des Papstes und an seine Macht zu binden und zu lösen. (Wie so?) Die Mittel zur Gewinnung und Erhaltung dieser Herrschaft waren hauptsächlich der Bann und das Interdikt (Nachweis!). — Zur Anwendung
auf die Fürsten: Untreue schlägt den eigenen Herren. — Friede nährt, Unfried zehrt. — Eine Sünde ist der anderen Mutter;
auf Heinrich: Pred. Sal. 10, 16 und 17. Spr. 16, 12 Erst wägen, dann wagen. Vorgethan und nachbedacht hat manchen in groß Leid gebracht. Allzuscharf gespannt, zerspringt der Bogen. Alle Schuld rächt sich auf Erden. Landgraf werde hart! Sich selbst bekriegen ist der schwerste Krieg, sich selbst besiegen ist der schönste Sieg.
Als letzte Aufgabe bleibt uns die Deutung und Beurteilung des Gedichtes, von dem wir ausgegangen sind: „Die Glocken zu Speier."
Wir sehen jetzt sofort, daß vieles an dem Gedicht geschichtlich gar nicht wahr ist. Nämlich: Heinrich ist nicht in Speier sondern in Lüttich gestorben; nicht allein, sondern von getreuen Männern umgeben. Das Gedicht erzählt uns also eine Sage, worauf ja auch schon der Umstand hinweist, daß die Glocken von unsichtbaren Händen geläutet worden sein sollen. Aber doch ist auch vieles Wahre an Dieser Sage. Nämlich: Heinrich starb verlassen von den Fürsten und dem größten Teil seines Volkes als Flüchtling; er starb verlasien von seiner Familie, denn sein einziger Sohn stand gegen ihn im Feld (Nb! Seine treue Gattin Bertha war gestorben, seine zweite Frau war in Italien zu seinen Feinden übergegangen); die tiefste Ursache seiner Verlassenheit und seines Elendes war der Bann; des Bannes wegen läßt auch der Herr des Domes, der Bischof, nicht die Glocken läuten und versagt dem Kaiser
7*
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Otto_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Bertha
gedroht habe. Wie lautet wohl der Beschluß der Bischöfe? (Gregor wird seines Amtes entsetzt; denn er hat sich den päpstlichen Stuhl mit Unrecht angeeignet, führt ein lasterhaftes Leben und bedroht unseren Oberherrn mit Bann). Warum wurde der Absetzungsbeschlnß schriftlich ausgefertigt und von den Bischöfen unterschrieben? Es war ein sehr wichtiger Beschluß, darum mußte er schwarz auf weiß aufbewahrt werden, und er war auch nur dann giltig, wenn jeder Beschlußfasser seinen Namen eigenhändig darunter schrieb; auch verpflichteten sich die Bischöfe durch ihre Unterschrift dem König zum Beistand aeaen den Papst. — 9 y
Zusammenfassung; Überschrift.
Überleitung: An dem Beschluß der Bischöfe bleibt mir manches dunkel. Warum glaubten sie so gern den Worten des Verleumders? Warum waren sie so rasch bereit ihrem weltlichen Herrn zu lieb ihren geistlichen Herrn abzusetzen? Darüber wird uns der Brief aufklären, den König Heinrich auf Grund des Wormser Beschlusses an den Papst Gregor schreiben ließ. (Siehe Lesebuch S. 5.)
3ur Ergänzung: Der Brief Heinrichs an Gregor.
Lesen in Abschnitten, Erläuterung der unverstandenen Ausdrücke und Gedanken. Hinweis auf die auch in den Verordnungen neuerer Fürsten übliche Pluralform „Wir". Disposition: Anrede und Gruß; Verbrechen Gregors gegen die Kirche; Verbrechen Gregors gegen den Kaiser und Gott; Urteil des Kaisers und der Bischöfe.
Ergeb nisdererläuterung (geläuterte Gesamtauffassung): Die Anrede stellt dem von Gott eingesetzten Kaiser den abgesetzten Papst mit bitterem Spott (falscher Mönch, Hildebrand) gegenüber und giebt so von vornherein den Zweck und Hauptinhalt des Brieses an. Dann werden drei Gründe für diese Beschimpfung aufgeführt. Erstens: Hildebrand hat sich versündigt gegen die Kirche, indem er die Bischöfe wie Sklaven und Thoren behandelte und — besonders bei der Durchführung des Ehe-Simonie- und Jnveftiturverbotes — Priester und Volk gegen sie aufhetzte, um sie zum Gehorsam zu zwingen. Zweitens: Hildebrand hat sich versündigt gegen den König; denn er hat ihm sein ererbtes Recht entrissen (Papstwahl und Investitur) und hat ihm nun auch noch mit Entziehung seiner königlichen Gewalt gedroht, die doch von Gott stammt und von feinem Menschen genommen werden kann. Drittens: Hildebrand hat sich gegen Gott versündigt ; denn er will den Gesalbten des Herrn richten und strafen, der nur Gott Rechenschaft schuldig ist, er hat sich mit Betrug, Wortbruch und Gewalt des heiligen Amtes bemächtigt, er folgt nicht der göttlichen Lehre des heiligen Petrus („Fürchtet Gott, ehret den König") und übt als echter Heuchler unter dem Deckmantel der Frömmigkeit Gewaltthaten (gegen die Priester, die Bischöfe und den Kaiser). Zuletzt erfolgt das Urteil: Steige herab vom apostolischen Stuhl! Das gebieten die Bischöfe als Vertreter der gemißhandelten Kirche und der Kaiser als der von Gott eingesetzte Schutzherr der heiligen Kirche.
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Extrahierte Personennamen: Gregor Gregor Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrichs Gregor Gregor Gregors Gregors Gott Hildebrand Gott Gott Petrus Gott Gott
— 100 —
die kirchlichen Ehren (Aufreißen des Grabes). Aber warum läßt nun das Volk, das die Sage gedichtet hat, die Kaiserglocke und die übrigen Glocken von Gottes Engeln läuten? Das Volk will damit sagen: Wenn auch der Kaiser im Bann ist und wenn er auch durch seinen Sohn vom Thron gestürzt ist, so ist er doch nach Gottes Urteil der echte und rechte Kaiser; darum erweist ihm Gott selber die kaiserliche Ehre, die ihm sein harter Stellvertreter versagt. Und dies Urteil und diese Ehre verdient auch der Tote; denn er hat tapfer das Reich und die Krone gegen den herrschsüchtigen Papst und die gierigen Fürsten verteidigt; dem armen und gedrückten Volk aber hat er wohlgethan als ein freundlicher Landesvater. So giebt uns also die Sage das Urteil des Volkes, das mit treuem Herzen an seinem guten Kaiser hängt und sich nicht irre machen läßt durch den Bann des Papstes, den Verrat der Fürsten und den Sieg des Sohnes. Hat das Volk recht geurteilt? Ganz gewiß. Und das ist eben die Hauptwahrheit unserer Sage. So gilt also hier das Sprichwort: „Volkes Stimme Gottes Stimme" (Nachweis!). —
3itr Ergänzung. (Deutung des 2. Teiles der „Glocken zu Speier").
Zu unserm Gedicht von Heinrich Iv. gehört noch ein zweites. Lesen und Erklären des Textes. Inhaltsangabe: Im Königspalast zu Speier stirbt inmitten reicher Pracht und zahlreicher Bedienung der Kaiser Heinrich V. Aber bei seinem Tode wird das Armensünder-glöcklein von unsichtbarer Hand geläutet, und keine andere Glocke fällt mit ein.
Deutung des Gedichtes. Die Hauptsache an diesem Gedicht könnt ihr nun selbst deuten. Heinrich V. stirbt zwar im kaiserlichen Palast und mit kaiserlichen Ehren, aber Gott erklärt ihn für einen armen Sünder. Das Volk hat auch in dieser Sage sein eignes Urteil als Gottes Urteil dargestellt. Ist des Volkes Urteil richtig? Nach der Schandthat, die Heinrich an seinem Vater begangen hat, verdient er kein andres Urteil; denn er ist ein Sünder gegen die heiligsten göttlichen und menschlichen Gebote, und diese Sünden können nimmermehr ausgelöscht werden.
Aber könnte Heinrich V. nicht als König und Kaiser ein besserer Mensch geworden sein? Nach des Volkes Urteil ist er's nicht geworden, es wäre ja auch sonderbar, wenn einer mit solcher Bosheit und Falschheit anfinge und bald daraus ein guter und frommer Mensch würde.
Ihr werdet aber dennoch einige Fragen über Heinrich V. aus dem Herzen haben. Denkt an den letzten Wunsch seines Vaters. (Hieraus ergiebt sich die Frage: Hat Heinrich den Freunden seines Vaters — einigen aber nicht allen — verziehen und hat er etwas für das endliche Begräbnis des Vaters im Dom zu Speier gethan?) Denkt an fein Versprechen gegen den Papst. (Ist er immer so unterwürfig gegen den Papst geblieben? Hat er ihm vielleicht gar die Investitur überlassen und der Papst hat ihn zum Dank dafür zum Kaiser gekrönt?) Ist er immer so einig mit den Fürsten geblieben?
Ich will euch diese Fragen kurz beantworten.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Gott Gottes Heinrich Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich Heinrich
708 Unsre Zeit.
Gnade schenken, seine erhabene Aufgabe im Geiste Jesu Christi zu erfüllen.
2 Leo Xiii. ist geboren am 2. März 1810 aus einer pa-1810. tncischen Familie zu Carpiueto bei Anagni. Er machte seine Studien im römischen Kolleg, trat in die geistliche Akademie ein lind wurde später als Delegat nach Benevent gesandt, wo er« sich in der Verwaltung große Verdienste erwarb. In gleicher Eigenschaft wurde er nach Spoleto und Perugia gesaudt. 1843.1843 wurde er zum Erzbischof oou Damiette konsekriert und als apostolischer Nuntius nach Brüssel gesandt. Nach drei 1846. Jahren zurückberufen, machte ihn Gregor Xvi. 1846 znm Erz-1853.bisch of von Perugia und Pins Ix. 1853 zum Kardinal.
706) Blickt man auf die kirchliche und politische Lage, wie sie sich gegenwärtig darstellt, so findet man allerdings keine abgeschlossenen und fertigen Zustände. Aber es ist ein Ringen und Streben, aus dem Unvollendeten herauszutreten, die Einzelheit aufzugeben und sich gegenseitig aneinander anzuschließen. Die kleinen Kreise sehen sich ohnmächtig und trachten danach, in größere Kreise aufgenommen zu werden, die großen Kreise dagegen fühlen das Bedürfnis, sich immer fester zu gliedern, um das Auseinanderfallen zu verhindern. Daß es im Kampfe der Parteien oft ungerecht hergeht, ist zu beklagen, kann aber im Großen und Ganzen keinen Ansschlag geben. Die Ideen siegen über die Waffengewalt und über die Leidenschaften der Parteien. Darum werden auch die vou der Kirche vertretenen Ideen des ewigen Rechtes und der Gerechtigkeit siegen, wenn sie anch jetzt von vielen auf Leben und Tod bekämpft werden. Wohl wäre der Blick in die Zukunft eiu trostloser, wenn wir nur das Streben einzelner betrachten würden; das Ange aber, das gewöhnt ist, in der Weltgeschichte das Walten der göttlichen Vorsehung zu erblicken, schant hoffnungsvoll auf eine zukünftige Zeit. Wie verwirrt es im Einzelnen auch aussieht, die Grundsätze der Freiheit und der Humanität haben im Lanfe der Jahrhunderte nur gewonnen. Es wirkt der göttliche Geist fort und fort in der Geschichte, und darnm verzagen wir anch ferner nicht, sondern wir getrosten uns des Herrn. Deus providebit: Der Herr wird es wohl machen!
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Extrahierte Personennamen: Leo_Xiii Leo März Gregor_Xvi Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Christi Anagni Spoleto Perugia Perugia
Hinterindien.
269
trieben wurde, nun sich aber über Centralasien, China und Hinterindien
verbreitete. Er zählt gegen 300 Mill. Bekenner. Buddha gilt als
Fleisckwerdung Gottes.' Er wurde getauft, lernte die Sprachen, um
alle Volker zu lehren, lebte unter Fasten und Kasteien in der Wüste.
Zehn Gebote sind ihm geoffenbart (nicht tödten, nicht stehlen, nicht
schwören und lügen u. a.). Der Charakter seiner Religion ist Milde,
Gleichheit, Brüderlichkeit, im Gegensatz zur Härte und Anmaßung des
Brahmanismus. Er predigte Mitleid und Barmherzigkeit auch gegen
die Thiere. Jeder Birmane muß einmal in seinem Leben Mönch ge-
wesen sein ld. h. das gelbe Kleid der Pungyi getragen haben). Birma
ist das Land des naiven Gespensterglaubens. Nirgends gibt es mehr
goldschimmernde Pagoden (Tempel, zuweilen sogar mit Landkarten und
Glocken geschmückt), die Klöster sind mehr Schulen als Kirchen, und
ein eigentlicher Gottesdienst fehlt. Von 6—13 Jahren gehen die
Knaben in die Schule und lernen lesen und schreiben. Man schreibt
weiß auf schwarz d. h. mit Specksteinschrift auf schwarzgefärbten
Tafelbüchern. — Die Malereien der Birmanen sind besser als die der
andern südasiat. Völker, weil sie mehr Verständnis für Perspektive
haben. Auch üben sie Musik und haben Dichter und Schauspiele. —
Die Hauptnahrung bildet Reis, da nach der Lehre Buddhas kein
Thier getödtet werden darf. Selbst Eier scheut man sich zu kochen,
um das Leben nicht zu vernichten. Hühner ißt man nur, wenn sie
vor Alterschwäche sterben. Die gefangenen Fische läßt man auf dem
Sande verschmachten; man hat sie d,ann nicht getödtet, sie starben frei-
willig. Produkte. 1. Metalle, besonders Eisen, gibt es in Menge;
aber es wird wenig ausgebeutet. Petroleum wird zum Brennen der
Lampen verwendet. 2. Reis, Baumwolle, Indigo, Mais, Weizen,
Tabak (geringe Gartenkultur), viel Nutzholz. 3. Nur als Zugthiere
werden gehalten Ochsen, Büffel, Pferde, Elephanten. Die Industrie
liefert treffliche Goldarbeiten, Holzschnitzereien, lackirte Waaren, Serden-
gewebe. Nur die Chinesen treiben das Gewerbe fabrikmäßig. Der
Handel über See ist in den Händen der Europäer, welche auch den
Jrawadi auswärts Verbindung mit den inneren Provinzen Chinas an-
streben. Eine Münze besteht nicht, Silber gilt nach dem Gewicht.
Zum Rechnen wie zum Beten dient der Rosenkranz, der in den Kreuz-
zügen nach Europa kam. Ausfuhr von Tikholz, Baumwolle, Wachs,
Stangenlack. Einfuhr von Baumwollzeugen, Waffen, Opium, Spi-
rituosen, Zucker.
Awa, „die Stadt der Kleinodien und Juwelen", trauert in einsamer
Verödung, die Trümmer sind mit dichten Pflanzenwuchs umhüllt. Amara-
pura, „die Stadt der Unsterblichen", ist verfallen. Nur hier und da ist noch
ein Haus bewohnt; das von Chinesen bewohnte Quartier ist allein noch gut
erhalten. Um sie zu vertreiben, hat der König befohlen, einen Canal mitten
durch das Stadtviertel zu graben. Denn wenn der Herrscher die Stadt ver-
läßt, ist sie dem Verderben geweiht. Nach Kriegsunglück Pflegen die birmani-
schen Könige gewöhnlich ihre Hauptstadt zu verändern und dies ist Ursache,
daß alle Reiche Hinterindiens so viele verfallene Residenzen aufzuweisen haben.
Mandalay, feit 1858 Residenz, liegt nördlich von der verlassenen Hauptstadt,
östlich vom Jrawadi, in schattenloser sumpfiger Ebene, die früher dem Reis-
bau diente. Außer den birmanischen Einwohnern und den Mohammedanern
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Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien China Hinterindien Gottes Buddhas Chinas Europa Mandalay
_ 4 —
Durch die angeführten Gründe ist die Kugelgestalt der Erde bewiesen.
Aber eine vollkommen regelmäßige Kugel ist die Erde uicht. Bei eiuer voll-
kommenen Kugel liegen alle Teile der Oberfläche in ganz gleicher Entfernung
vom Mittelpunkte. Das trifft bei der Erde nicht zu. Man hat vielmehr die
Entdeckung gemacht, daß sie an zwei entgegengesetzten Seiten, den beiden Polen,
etwas abgeplattet ist. Sie gleicht also in ihrer Gestalt einer Apfelsine. Doch
ist die Abplattung nur unbedeutend. Sie beträgt nur etwa den 300. Teil des
Erddurchmessers. Die Kugelgestalt der Erde wird serner durch die Unebenheiten
ihrer Oberfläche beeinträchtigt. Allein im Vergleich zu der gewaltigen Masse
des Erdballs sind selbst die höchsten Gebirge nur sehr unbedeutende Boden-
anschwellnngen. Sie sind verhältnismäßig nicht einmal so groß wie ein Sand-
körnchen, das sich auf eiuer Kegelkugel befindet.
o. Einwendungen dagegen.
Als zuerst die Kugelgestalt der Erde behauptet wurde, da erhob man allerlei
Einwendungen dagegen. So waren viele Leute der Anficht, wenn man um die
Erde herumreise, so müsse man endlich in Gegenden gelangen, wo der Kopf nach
unten gerichtet sei und man unfehlbar in die bodenlose Tiefe hinabstürzen werde.
Nun ist es allerdings richtig, daß die Leute, die auf der uns entgegengesetzten
Seite der Erde wohnen, ihre Füße den unfern gerade entgegen gerichtet haben.
Wir nennen sie darum auch wohl uusre Antipoden, d. h. Gegenfüßler. Aber
auch diese Leute haben den Kopf nach oben, die Füße nach unten gekehrt; über
sich haben sie den Himmel und unter sich die Erde, gauz wie wir. Wo wir
uns auch befinden mögen, es gibt kein Unten als die Erde, die stets zu uuseru
Füßen, und kein Oben als den Himmel, der stets über unserm Haupte ist.
Kein Geschöpf, kein Gegenstand auf dem Erdball kauu in die Gefahr kommen,
von ihm herabzufallen, weil die Erde alles anzieht und festhält, was sich aus ihr
befindet. Diese Anziehung ist überall auf den Mittelpunkt der Erde hin gerichtet.
Wenn demnach nnfre Antipoden ihre Füße auch den unfern entgegengerichtet
haben, fo haben sie sie doch nach unten gekehrt, weil sie sie dem Mittelpunkte
der Erde zugekehrt haben.
Anmerkung. Die meisten Beweise für die Kugelgestalt der Erde stammen bereits
aus dem klassischen Altertum. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts tauchten Ver-
mutungen auf, daß die Vorstellung von der Kugelform der Erde der Wirklichkeit doch
uicht ganz entspreche. Durch Newton wurde nämlich darauf hingewiesen, daß infolge
der Umdrehung der Erde am Äquator eine Anschwellung, an den Polen dagegen eine
Abplattung eingetreten sein müsse. Die wahre Gestalt der Erde sei also die eines
Rotatious-Sphäroides oder Ellipsoides. Durch genaue Gradmessungen und
Pendelbeobachtungen wurde die Richtigkeit dieser Vermutungen erwiesen. Neuerdings nun
hat man gefunden, daß noch andere Abweichungen vorkommen, daß insbesondere die
Meeresfläche inmitten der Ozeane ein tieferes Niveau hat als an den Festlandsküsten.
Man bezeichnet deshalb heute die wahre Erdgestalt als Geoid. „Wir haben uns die
Geoidsläche als eine solche allseitig gekrümmte zu denken, die sich aus stetig ineinander
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— 56 —
Treue, veranlaßt seinen Vater, das Heer zu entlassen und nimmt ihn dann gefangen.
Diese Mittel sind die schändlichsten, die es geben kann, und wir schließen uns dem Urteile der Bürger von Speier an, die da meinten daß bei seinem Tode die Armesünderglocke hätte läuten sollen.
Iii. Association.
®ie_ einzelnen Abschnitte aus dem Leben Heinrich Iv. werden in chronologische Reihenfolge gebracht und verglichen. — Die Empörung der Söhne Heinrichs erinnert an Absaloms Kampf gegen seinen Vater David. Gleiche Zwecke (Erlangung der Regierungsgewalt), gleiche Mittel (Gewalt, Krieg), ungleicher Ausgang. Äbsalom stirbt auf dem Schlachtfelde, Heinrich V. erhält die Kaiserkrone).
Gegenüberstellung: Kaiser und Papst. Dieser kämpft mit dem Schwerte, jener mit den Waffen des Geistes. Gregors Waffen sind z. B.
a) der Bann, wodurch Gregor mächtig auf das Volk einzuwirken verstand, sodaß es in religiöser Scheu von Heinrich abfiel.
b) Das Recht der Investitur, wodurch die deutschen Erzbischöfe — es gab sechs Erzbistümer: Mainz, Köln, Trier, Magdeburg, Bremen Salzburg — und Bischöfe — es gab deren 35 — mit ihren Geistlichen zu Werkzeugen der päpstlichen Macht wurden, einer Macht, deren Waffen ^ die kaiserlichen Lanzen und Schwerter nicht gewachsen waren.
Heinrichs Bedrückung der Sachsen erinnert an die Bedrückung des israelitischen Volkes durch Rehabeam.
Spruch: Wohl dem Lande, dessen König edel ist.
Iv. System.
Jahreszahlen: 1050 Geburtsjahr.
1056 Regierungsantritt.
1077 Kanossa.
1106 Heinrichs Tod.
1111 Aufhebung des Bannfluches.
Geographisches: Speier, ein Kaisersitz und ein Dom daselbst, Lüttich an der Maaß, die Stadt, in welcher Heinrich starb. Kanossa, Bergschloß südlich vom Po, westlich von Modena.
Kulturgeschichtliches: Cölibat, Simonie, Investitur, Bannfluch. — Entstehung fester Schlösser und Burgen in Sachsen und Thüringen.
Ethisches: 1. Wohl dem Lande, dessen König edel ist.
2. Ein Auge, das den Vater verspottet re.
V. Methode.
1. Wer besetzt heutzutage die erledigten Bistümer? (Wahl durch die Kirche, Bestätigung durch den Fürsten).
2. Gilt in der Gegenwart noch das Gesetz über die Ehelosigkeit der Priester?
3. Was bedeutet der Ausspruch: „Nach Kanossa gehen wir nicht?"
4. Lesen des Gedichts: Der Mönch vor Heinrichs Iv. Leiche.*) Sind die Urteile des Mönchs auch die unsrigen?
*) Rein, Ausgewählte Gedichte S. 50.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs David David Heinrich_V. Heinrich_V. Gregors Gregors Gregor Gregor Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Kanossa Heinrichs
183
Sternbildern des Persens und der Cassiopeja und kehrt über
Schwan, wo sie besonders stark und glänzend ist, Adler und
Scorpion wieder zum Ausgangspunkte zurück. Vom Nordpol
bleibt sie c. 20° entfernt, dem Südpol nähert sie sich etwas mehr,
und ihre Breite schwankt zwischen 4 — 22°; in der Nähe des
südlichen Kreuzes, wo sie auch einen mächtigen Arm südlich aus-
sendet, ist die geringste, zwischen Schlangenträger und Antinous
die größte Breite. Sie soll aus etwa 18 Mill. Sterueu bestehen,
die aber durch die einzelnen Theile des Gürtels ungleich vertheilt
sind. Welchen Einblick eröffnet dies in das Universum! Wie
groß ist Gottes Welt!
§ 17.
Entstehung der Sternenwelt.
Wir wissen, wie nach der mosaischen Schöpfuugsgeschichte
die Welt entstanden ist. Manche Gelehrte haben eigene Theorien
über die Entstehung des Alls aufgestellt. Es sind Hypothesen,
die mehr oder weniger den Schein der Wahrheit für sich haben.
Der Philosoph Kant stellte zuerst eine mechanische Theorie von
der Entwicklung unseres Planetensystems auf. Er behauptete
nämlich, daß alle Stoffe, aus denen sich die Himmelskörper unserer
Sonnenwelt gebildet, ursprünglich in ihren elementaren Grund-
stosf aufgelöst, den Weltraum erfällt hätten. Durch Gravitation
der Stoffe habe sich zunächst ein Centralkörper, die Sonne, ge-
bildet, worauf durch Wirkung der Schwungkraft und Zurück-
stoßungskraft ganz fein zertheilter Stoffe die Planetenwelt ent-
standen sei.
La Place gab in seiner „Mechanik des Himmels" eine andere
Hypothese. Nach seiner Meinung soll sich vermöge einer aus-
nehmend großen Wärme die Atmosphäre der Sonne über alle
Planetenbahnen hinaus erstreckt haben und sich erst nach und nach
in ihre jetzigen Grenzen zurückgezogen haben. Hieraus seien die
Planeten an den durch fortschreitende Abkühlung entstandenen
Grenzen dieser Atmosphäre durch die Verdichtung der Zonen,
welche sich bei ihrer Abkühlung und Verdichtung auf der Ober-
fläche der Sonne absetzen mußten, entstanden. Auf ähnliche Weise
hätten sich dann aus der Atmosphäre der Planeten die Trabanten
oder Satelliten gebildet. Nach den Gesetzen der Schwere mußte
die Masse, aus der unser Sonnensystem sich bildete, Kugelgestalt
annehmen. Durch eine nicht in ihr liegende Macht, die Schwung-
kraft, erhielt sie Axendrehnng in der Richtung von West nach
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liesse. Mich deucht: ein Dichter könnte sie ergreifen; denn darin liegt
ein Vorteil der poetischen Darstellung, dass sie auch eine minder be-
gründete Überlieferung annehmen und, derselben folgend, die Tiefen des
Gemüts erschlossen kann, jene Abgründe, in denen die Stürme der Leiden-
schaft toben und die Handlungen geboren werden, welche den Gesetzen
und der Sittlichkeit Hohn sprechen und doch in der Menschenseele tiefe
Wurzeln haben. Die Informationen, auf welche eine historische Darstel-
lung angewiesen ist, reichen nicht so weit, in unserem Falle lassen sie
es bei gewissenhafter Prüfung zu einer bestimmten Überzeugung über den
Grad der Teilnahme nicht kommen. Nur daran kann kein Zweifel sein,
dass auch diesmal Ehrgeiz und Machtbegier eine grosse Rolle spielten.
Wenn Bothwell einmal gesagt hat, er wolle verhindern, dass Darnley
den Schotten den Fuss auf den Nacken setze, so sprach er damit zugleich
den Sinn der übrigen Magnaten aus. Doch hat er sein Attentat ohne
deren Teilnahme, nur durch seine eigenen Diener vollzogen. In jenem
Haus liess er unter dem Zimmer, in welchem Darnley schlief, Pulver an-
häufen, um ihn in die Luft zu sprengen: von dem Getöse bei der Er-
öffnung der Thür erschreckt, sprang der junge Fürst aus dem Bette; indem
er sich retten wollte, ward er samt seinem Pagen, der bei ihm war, er-
drosselt ; indes war das Pulver angegangen und das Haus zertrümmert
worden.
So war das Entsetzliche geschehen. Die Nachricht davon erfüllte die
Menschen zunächst mit jener Neugier, welche sich an dunkle und die
höchsten Kreise berührende Ereignisse allezeit knüpft; weitergehend be-
schäftigte man sich mit der Frage, wer nun den schottischen Thron
besteigen und der Königin seine Hand reichen würde, — unter den übrigen
Bewerbern hielt auch Leicester jetzt die Zeit für sich und für die Erneue-
rung guter Verhältnisse zwischen England und Schottland für gekommen,
— aber indem verbreitete sich zu jedermanns Erstaunen und Grauen das
Gerücht, die Königin werde sich mit dem Manne verbinden, dem man
den Mord ihres Gemahls zuschrieb. Man ist vor ihr auf die Kniee ge-
fallen, um ihr den Schimpf, den sie dadurch über sich hereinziehen, und
selbst die Gefahr, in die sie ihr Kind bringen würde, vorzustellen. Man
hat ihr Briefe aus England gezeigt, in denen ihr der Verlust aller ihrer
Aussichten auf den englischen Thron angekündigt wurde, wenn sie diesen
Schritt thue: denn dadurch werde der Verdacht, der sich auf der Stelle
regte, als habe sie an der Ermordung ihres Gemahles Anteil gehabt,
bestärkt werden. Allein schon war sie ihrer selbst nicht mehr Meisterin.
Bothwell that in diesem Augenblicke überhaupt, was er wollte. Er setzte
bei den Lords, welche ihn fürchteten, seine Freisprechung von der Teil-
nahme an dem Morde des Königs und sogar die Beistimmung zu der
Vermählung mit der Königin durch. Er sagte laut, er wolle sich mit
der Königin vermählen, wer auch immer dagegen sei, möge sie selbst
wollen oder auch nicht. Lnd wenn Maria jemals wieder zur Herrschaft
im Lande kommen, die Lords ihre Rache fühlen lassen wollte, so mochte
ihr Bothwell als der einzige Mann erscheinen, der ihr dazu behülflich
sein könne. Halb freiwillig, halb gezwungen, geriet sie in seine Gewalt
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Extrahierte Personennamen: Darnley Bothwell Maria Maria