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Sa lische oder Fränkische Kaiser. 113
gegen Griechen und Sarazenen, wird geschlagen bei Basan-n.s.v.
tello 982, und stirbt zu Rom.
4) Otto Iii. unter Vormundschaft seiner Mutter durch 982.
Gerbert, Meinwerk und Bernward gebildet (Mirabilia mundi),
schlagt Lothar zurück, bekriegt Wenden, züchtigt den despo-
tischen Crescentius in Rom, — Kaiser (Gerbert — Pabstlooo.
Sylvester Ii.); will nach seiner Wallfahrt nach Gnesen
Rom zu seinem Sitze machen (Empörung der Römer), stirbt
zu Paterno 22 Jahre alt.
5) Heinrich Ii. der Heilige von Baiern, zieht dreimall002.
in das unruhvolle Italien (seine Gefahr in Pavia ), —
Kaiser; schenkt den Normänncrn Wohnsitze daselbst; kämpft
gegen Polen; verschönert die Kirchen (Bamberg), stirbt 1024.
Insignien des gekrönten Königs; Reichserzämter: Kämmerer,
Truchseß, Mundschenk, Marschall. Pfalzgrafen — königliche Stellver-
treter; Burggrafen. Ordalien. Bisthümer für die Slaven zu Bran-
denburg, Havelberg re., für die meißnischen Wenden zu Meissen, Merse-
burg, Zeiz; Erzbisthum zu Magdeburg 968. — Bearbeitung der Metalle
allgemeiner seit der Entdeckung der unter Otto I. entdeckten Harzberg-
werke. Gothische Bauart, — Münster zu Strasburg begonnen 1015.
Die Sitten der Nation noch sehr roh, — Straßenraub rc.
3. Salische oder fränkische Kaiser, von 1024—
1125.
* Konrad und Heinrich Iii. besaßen noch Kraft genüge
u m mit Herrscher-Gewalt das U e b e r g e w i ch t der Herzoge
nieder zu beugen; aber der unglückliche Heinrich Iv. muß
seine Versuche schwer büßen; große Verwirrung erzeugt
er im Reiche, und durch seine Charakterschwäche den Für-
sten verhaßt, muß er sich demüthigen vor dem unbeugsamen
Pabste, der unaufhaltsam seinen Plan, die weltliche
Macht der geistlichen nnterzuordnen, weiter verfolgt;
und wenn auch Heinrich V. den Päbstem zu trotzen verstand,
so vermochte er doch den Herzogen die schon eingeführte
Erblichkeitihrerwürdennichtzuentreißen.
1) K o n r a d Ii. der ältere, von den versammelten 1024.
Nationen am Rheine gewählt, erweitert in Italien als Kaffer
die Normännischen Besitznngen, dämpft die Empörung seines
Stiefsohnes, Herzogs Ernst von Schwaben mit Welf und
8 *
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Extrahierte Personennamen: Otto Bernward Mirabilia Lothar Gerbert_—_Pabstlooo Heinrich_Ii Heinrich Otto_I. Konrad Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_V. Heinrich_V. Herzogs_Ernst_von_Schwaben Ernst Welf
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Gnesen
Rom Baiern Italien Pavia Bamberg Havelberg Meissen Magdeburg Rheine Italien
— 329 —
von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee
bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des
Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch
wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten,
sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald
näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288),
Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika
von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung
hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der
von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas
wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen.
E. Die Polarländer.
Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um-
kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus
einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes
Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen-
hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen-
heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb
der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr
als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die
Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem
Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische
Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte,
die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme
nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate-
lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor.
Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig
Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und
Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden
auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von
einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr
als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum
Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen
Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen.
Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und
gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich
auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über
den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse
unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für
die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,
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Extrahierte Personennamen: Cortez Pizarro Alexander_von_Humboldt Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Panama Mexiko Peru Mexiko Nordamerikas Polen
— 404 —
Handel gewinnen beständig an Bedeutung und erlangen in manchen Staaten das Ubergewicht
über die Landwirtschaft. Darauf beruht die Unterscheidung von Ackerbau- und Industrie-
und Handelsstaaten (Rußland, China — Belgien, England, Holland). Erst bei solchen
Völkern, wo Güter im Überfluß erzeugt werden und nicht alle Kräfte für den Erwerb der
notwendigsten Lebensbedürfnisse in Anspruch genommen werden, können Wissenschaft und
Kunst rechte Pflege finden, können freiheitlich geordnete Staaten entstehen. Man kann in
der Gegenwart einen morgenländischen und einen abendländischen Kulturkreis
unterscheiden. Zu jenem gehören als Hauptvölker die Inder, die Chinesen und die
Japaner. Bedeutend höher entwickelt ist die abendländische Kultur. An der Spitze
stehen die germanischen Völker; rückständiger sind, abgesehen von den Franzosen, die
Romanen und die Slawen.
6. Die Erde als Weltkörper,
a) Die Erde.
Größe und Gestalt der Erde (I, S. 1—5). — Das Linienuetz der Erde
(I, 6—9). — Die Achsendrehung der Erde; Entstehung von Tag und Nacht
(I, S. 5—6). — Die Bewegung der Erde um die Sonne, a) Die scheinbare
Bewegung der Sonne (I, S. 10) — b) Die Zonen und die Jahreszeiten
(I, S. 11—14). c) Die wirkliche Bewegung der Erde. Wie die tägliche
Bewegung der Himmelskörper um die Erde nur Schein ist (I, S. 6), so beruht
auch die jährliche Bewegung der Sonne (I, S. 16) auf einer Täuschung. In
Wirklichkeit bewegt sich die Erde um die Sonne, wie Kopernikus (-f 1543) zuerst
festgestellt hat. Innerhalb eines Jahres durchläuft sie eine dem Kreise sich
nähernde ellipsenförmige Bahn, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht.
Aus dieser Bewegung, die man als die Revolution der Erde bezeichnet, erklärt
sich der Wechsel der Jahreszeiten und der Tageslängen.
Zur Veranschaulichung diene die Abbildung 79, die die Erde in vier
verschiedenen Stellungen auf ihrer Jahresbahn um die Sonne zeigt. Zunächst
ist zu beachten, daß die Erdachse nicht senkrecht, sondern schräg zur Erdbahn
steht und zwar um 231/2° von der senkrechten Richtung abweicht, und ferner,
daß die Erde bei ihrem Umlauf um die Sonne diese Richtung stets beibehält.
Daraus ergibt sich, daß in der einen Hälfte des Jahres die n., in der andern
die s. Hälfte der Erdachse gegen die Sonne hin geneigt ist und daß darum auch
in der einen Jahreshälfte die n., in der andern die f. Erdhälfte stärker beleuchtet
und erwärmt werden muß.
Am 21. März (Abb. oben) ist die Stellung der Erde so, daß ihre
Strahlen senkrecht auf den Äquator fallen; die Beleuchtungsgrenze geht durch
die beiden Pole (I, S. 11) und halbiert alle Breitenkreise. Daher haben auf
der ganzen Erde, die Pole ausgenommen, Tag und Nacht dieselbe Dauer. Es
ist die Zeit der Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktium). Die n. Halbkugel
hat Frühlings-, die s. Herbstanfang. Vom 21. März ab neigt sich die
Nordhalbkugel täglich mehr der Sonne zu; ein immer größeres Gebiet um den
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Extrahierte Ortsnamen: China Belgien England Holland
— 396 —
nach Schottland, Norwegen und Böhmen verspürt und verbreitete sich über Vis
der ganzen Erdoberfläche.
Die Erschütterungen geben sich oft nur als leises Beben und Erzittern kund. In
andern Fällen bemerkt man ein Schwanken des Bodens, die Fensterscheiben klirren, und
Gegenstände, die an der Decke des Zimmers hängen, geraten in pendelnde Bewegung. Wo
aber Erdbeben mit großer Gewalt austreten, da gehören sie zu den schrecklichsten und ver-
derblichsten aller Naturerscheinungen. Ost ohne jedes Vorzeichen hört man plötzlich ein
Rollen wie von fernem Donner oder dem Abfeuern eines Geschützes, und noch ehe man
sich darüber Rechenschaft geben kann, verspürt man einen heftigen Stoß, dem gewöhnlich
in kurzen Zwischenräumen noch mehrere leichtere folgen. Man fühlt den Boden auf- und
abschwanken, „wie wenn eine Wellenbewegung, wie die Dünung des Meeres, unter uns
hindurchginge". Schornsteine und Häuser wanken hin und her, bekommen Risse und
stürzen unter krachendem Getöse zusammen. An manchen Stellen öffnet sich die Erde und
schließt sich wieder; es entstehen Erdspalten, an denen sich große Schollenstücke ost um
mehrere m gegeneinander verschieben. Mitunter sinken große Landflächen ein und werden
vom Meere überdeckt. Ereignet sich ein Beben im Meere, so werden gewaltig«', 10—20 m
hohe Flutwellen erzeugt, die sich verheerend über die Küstenlandschaften ergießen (Iv, S.
147, 173). Das alles ist das Werk einiger Augenblicke. Bei dem furchtbaren Erdbeben
in Lissabon (1755) kamen 60000 Menschen ums Leben; 1783 wurden in Kalabrien mit
einem Stoße 109 Städte und Dörfer zertrümmert und 32 000 Menschenleben vernichtet,
und noch viel furchtbarer war das Beben vom Jahre 1908, das neben vielen andern
Orlen die großen Städte Messina und Reggio vollständig zerstörte und gegen 200000
Menschen unter den Trümmern begrub.
Die Erdbeben haben verschiedene Ursachen, und man unterscheidet danach 3 Arten:
Einsturz-, vulkanische und tektonische Beben. Die Einsturzbeben sind auf den
Einsturz unterirdischer Hohlräume, wie solche z. B. vom Wasser ausgewaschen werden,
zurückzuführen. Sie ereignen sich besonders häufig in Gebieten leicht löslichen Gesteins,
namentlich in Kalklandschaften, wie im Karst (Iii, S. 70). Sie erstrecken sich gewöhnlich nur
über kleine Gebiete, können aber trotzdem sehr verderbliche Wirkungen haben. Die vnlka-
nischen Beben stehen mit Vulkanausbrüchen in Verbindung und werden wohl durch die
dabei stattfindenden Dampfexplosionen hervorgerufen. Die Erschütterungen sind meist auf
die nächste Umgebung des Feuerbergs beschränkt. Die tektonischen Beben werden durch
Verwerfungen und Faltuugen der Erdrinde verursacht. Die ungeheuren Pressungen und
Spannungen, die durch die Einschrumpfung der Erde in den Gesteinsschichten entstehen,
lösen sich plötzlich durch Biegungen und Brüche und rufen wie mit einem Ruck die
gewaltigsten Erschütterungen hervor. Zu dieser Art gehören die meisten und größten Beben.
Den Ausgangsort der Bewegung bezeichnet man als den Erdbebenherd. Er liegt
meist in einer Tiefe von 10—40 km unter der Erdoberfläche. Die Erschütterung verbreitet
sich wellenförmig nach allen Seiten, ähnlich wie eine Wellenbewegung, die um einen ins
Wasser geworfenen Stein entsteht. Bei der Kugelgestalt der Erde wird natürlich die senk-
recht über dem Ausgangspunkte liegende Stelle, das Epizentrum, zuerstund am stärksten
von der Erschütterung ergriffen, die sich hier in aufwärtsgerichteten Stößen kundgibt. Je
weiter ein Ort vom Epizentrum entfernt ist, in je spitzerem Winkel er also von der
Bewegung getroffen wird, umsomehr geht diese in eine wellenförmige über, umfomehr
verliert sie natürlich auch an Stärke. Die Geschwindigkeit, mit der Erdbeben sich fort-
pflanzen, unterliegt großen Schwankungen, je nach der Beschaffenheit des Gesteins und der
ursprünglichen Siärke der Bewegung. Man hat Geschwindigkeiten von 3 5 km, aber auch
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— 384 —
der Höhe nach N. und S. ab, während unten die kühlere Luft höherer Breiten zum
Äquator hinströmt. Der obere Luftstrom, den man auch als Gegen- oder Antipassat
bezeichnet, wird infolge der Kugelgestalt der Erde auf seinem Wege nach N. und S. auf
einen immer engeren Raum zusammengepreßt. Die Luft verdichtet sich daher, wird
schwerer und sinkt darum größtenteils wieder zur Erdobeisläche hinab. Das geschieht etwa
zwischen dem 30. und 40.0 n. und s. Breite. Von hier aus strömt sie aufs Neue dem
Äquator zu. So befindet sich also die Tropenluft zwischen dem Äquator und den 30.0
Breitenkreisen in einem beständigen Kreislaufe (Abb. 75).
Zwischen den beiden Passaten, in den Gebieten des aussteigenden Luststroms, zieht
sich rings um die Erde ein Streifen von etwa 6° mittlerer Breite, in dem Nuhe herrscht,
die nur durch schwache, veränderliche Winde unterbrochen wird. Das ist der Wind-
stillen- oder Kalmengürtel (calme = ruhig). Da die hier aufsteigende warme Lust
stets große Mengen von Wasserdampf enthält, der sich in der Höhe verdichtet, so entstehen
Nord- und Südwinde sind, sondern schräg auf den Äquator zuwehen. Es hängt dies mit
der Achsendrehung der Erde zusammen. Wie jeder andre Körper, so nimmt auch die Luft
an dieser Bewegung teil. Die Drehgeschwindigkeit ist naturgemäß am Äquator am größten
und nimmt nach den Polen hin ab. Es ist ferner bekannt, daß ein Körper in einer einmal
erlangten Bewegung mit gleicher Richtung und Schnelligkeit beharrt, so lange er nicht
durch andre Kräfte abgelenkt und gehemmt wird. Daraus ergibt sich, daß eine Luslmasse,
die von N. nach dem Äquator hinströmt, die wö. Bewegung, die sie am Ausgangspunkte
hatte, beibehalten muß. Sie weht aber nun auf ihrem Wege über Gegenden, deren Dreh-
geschwindigkeit immer größer wird. Infolgedessen muß sie hinter der wö. Bewegung der
Erde zurückbleiben, die gleichsam unter ihr wegeilt, und die anfangs s. Bewegung geht in
eine fw. über, der Nordwind wird zum Nordostwind und ebenso auf der f. Halbkugel der
Südwind zum Südostwind. Bei den Gegenpassaten, die von Orten größerer zu solchen
geringerer Drehgeschwindigkeit wehen, ist es natürlich umgekehrt; sie lausen der Erde
voraus und werden auf der n. Halbkugel nach N.-O., auf der f. nach S.-O. abgelenkt.
Die Ablenkung ist also auf jener immer nach rechts, auf dieser immer nach links gerichtet.
Daraus ergibt sich als Regel: Infolge der Erdumdrehuug werden auf der
Hordpo/
regelmäßig, gewöhnlich in den Nachmittags-
stunden, furchtbare, mit den heftigsten
Regengüssen verbundene Gewitter (Äquato-
rialregen Iv, S. 38). Wie der auf-
steigende Luftstrom am Äquator, so erzeugt
die Passate nicht, wie man erwarten sollte,
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erwarb (die Landgrafschaft Hessen fiel an Heinrich das Kind von Brabant). Doch schon 1*265 teilte Heinrich seine Lande unter leine Söhne und gab dadurch mittelbar den Anlaß zu dem wüsten Bruderkriege, den Albrecht der „Entartete" 1268 durch Zuwendung seines Erbes an Albrecht (Apitz), den Sohn der Kunigunde von Eisenberg, hervorrief (Margarete von Hohenstaufen t 1-270).
7. Dagegen wußten die Assanier in Brandenburg ihren Besitz lange zu mehren und auch zusammenzuhalten, bis auch hier Teilungen die Macht des Hauses zerstörten. Die gemeinschaftlich regierenden Markgrafen Johann 1. und Otto Iii. (12:0 bis 1266/67) fügten ihrem Besitze (Altmark, Priegnitz, Havelland, Zauche) die Landschaften Teltow und Barnim, Stargard, Uckermark, das Land jenseits der Oder (später Neumark), Lebus zu beiden Seiten der Oder und die bisher böhmische Oberlausitz zu und nötigten die Herzöge von Pommern zur Lehnshuldigung.
8. Der wachsenden Bedeutnug des Territorialfürstentums gegenüber dem Einfluß der geistlichen Fürsten entspricht es, wenn gerade jetzt bei der Königswahl nach dem Tode Wilhelms von Holland (f 1256 im Kampfe mit den aufständischen Westfriesen) zum ersten Mal ein geschlossenes Kursürsteukollegium begegnet (die 3 rheinischen Erzbischöfe und die 4 Laienfürsten von Pfalz, Sachsen, Brandenburg. Böhmen als Inhaber der Erzämter), das sein thatsächliches Übergewicht bald in ein Vorrecht verwandelte.
9. Bei der neuen Königswahl gelang es dem Kölner Erzbischof im Einklang mit den Interessen und Überlieferungen feiner Hauptstadt, aber gegen den rheinischen Städtebund Mainz und Pfalz 1257 zur Wahl des reichen Plantagenet Richard von Eornwallis, des Bruders Heinrichs Iii. von England, zu erkaufen. Ihm stellte jedoch Trier im Einverständnis mit Sachsen und Brandenburg Alfons X. von Kastilien, den Enkel Philipps von Schwaben, gegenüber. Diese Doppelwahl fremder Fürsten entzündete zwar keinen Bürgerkrieg, da Alfons X. niemals nach Deutschland kam, aber der letzte Rest königlichen Ansehens ging verloren, und der rheinische Bund löste sich aus, nachdem er vergeblich versucht hatte an den großen Reichsgeschäften Anteil zu gewinnen.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich Paris Anagni Avignon Paris Lyon England Frankreich Karls Englands
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jetttes Hauses im alten Umfange wieder her (nur die von Diezmann verkaufte Niederlausitz blieb brandenburgisch).
5. Gleichzeitig setzte sich während der Wirren, die auf den Tod des letzten Arpaden (1301) folgten, Karl Robert, der Enkel des Königs Karl I. von Anjou-Neapel, in Ungarn fest, und das Papsttum geriet ganz unter den Einfluß der französischen Kapetinger (S. 196), die mit den Anjous in Neapel und Ungarn nunmehr das Reich von drei Seiten umspannten. — Inmitten der neuen Anschläge auf Böhmen wurde Albrecht 1308 1308 durch seinen Neffen und Mündel Johann (Parricida) bei Rheinfelden im Aargau ermordet.
3. Ausbildung der luxemburgischen und der wittelsbachischeu Hausmacht und die Erneuerung des Kampfes gegen das Papsttum 1308-1378.
1. Die Aussichten, welche sich dem neuen französischen Machtsystem jetzt auch auf die deutsche Krone eröffneten (Karl von Valois, Philipps Iv. Bruder), wurden durch den Widerstand der weltlichen Wahlfürsten des Ostens vereitelt, aber ebenso auch die Wahl eines mächtigen deutschen Fürsten durch die Abneigung der geistlichen Kurfürsten des Westens. Diesen Umständen und dem Einflüsse seines Bruders, des Erzbischofs Balduin von Trier, fowie des Mainzer Erzbischofs Peter von Afpelt verdankte der französisch gebildete und dem französischen König wie dem Papst gleich nahestehende machtlose Graf von Lützelbnrg (Luxemburg) feine Wahl.
1308 2. Heinrich Vii. von Luxemburg (1308—1313) lehnte
1308 sich nicht an die Städte, sondern an die Fürsten (Bestätigung des Markgrafen Friedrich im Besitze von Meißen-Thüringen, Wiederherstellung der Rhünzölle) und legte durch die Belehnung seines jüngeren (mit der Schwester des letzten Prschemys-liden vermählten) Sohnes Johann mit Böhmen den Grnnd zur luxemburgischen Hausmacht, die nun neben der habsburgischen emporstieg (1310).
3. Dann wandte er sich nach Italien, dessen Verhältnisse seinen idealen italienischen Plänen entgegenzukommen schienen (der Florentiner Dante Alighieri, der Dichter der Divina comedia). Denn Italien war nach dem Sturze der Hohenstaufen der Schauplatz unaufhörlicher Parteikämpfe geblieben, welche die Städte auch in sich selbst zerspalteten. Nur im Süden walteten Machthaber der einen oder der anderen Partei über ganze Landschaften,
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Extrahierte Personennamen: Diezmann Karl_Robert Karl Karl_I._von_Anjou-Neapel Karl_I. Albrecht Johann Karl_von_Valois Karl Philipps Philipps Balduin_von_Trier Peter_von_Afpelt Heinrich_Vii Heinrich Friedrich Friedrich Johann
— 173 —
Ms er nun sogar, begünstigt vom Papste, der trotz der Demütigungen des charakterschwachen Kaisers unversöhnlich blieb, den Versuch wagte, sich mit Hilfe der Gneisen in Italien festzusetzen,
-suchte Ludwig 1331 durch Stiftung des großen Ulmer Landfriedens in den mächtig aufblühenden süddeutschen Städten eine rieue Stütze. Außerdem schloß er 1337 mit Eduard Iii. von England (S. 197) ein Bündnis gegen Frankreich und rief zugleich die Hilfe der Reichsfürsten gegen das Papsttum an.
12. Darauf hin schlossen die Kurfürsten (mit Ausnahme Johanns von Böhmen) 1338 auf dem Königsstuhl bei Renfe, wo 1338 die Gebiete der 4 rheinischen Kurfürsten zusammenstießen, den „Kurverein" zur Wahrung der Ehre und Rechte des Reiches, aber freilich mehr noch auch ihrer eigenen, indem sie an Eidesstatt erklärten, daß eine durch die Mehrheit der Kurfürsten -vollzogene Königswahl der päpstlichen Genehmigung nicht bedürfe. Die hier und dann auf dem zum ersten Male
von den Reichsstädten zahlreich beschickten Reichstage zu Frankfurt a. M. gefaßten Beschlüsse verkündete Ludwig im Deutschordenshause zu Sachsenhausen als Reichsgesetze.
13. Darüber versäumte der Kaiser nicht die Erweiterung der wittelsbachischen Hansmacht (Erwerbung Niederbaierns, Hollands, Seelands, Frieslands und des Hennegaus). Als er aber nach der Verjagung des Luxemburgers Johann Heinrich aus Tirol dessen Ehe mit Margarete für aufgelöst erklärte und feinen eigenen Sohn Ludwig von Brandenburg mit ihr vermählte (1342), überwarf er sich vollends mit dem luxemburgischen Hause. Während ihm die Kursürsten die Wahl Ludwigs von Brandenburg zum römischen Könige verweigerten, scheute sich Karl von Mähren, Sohn und Erbe Johanns von Böhmen, nicht, mit schimpflicher Preisgabe der Reichsrechte an den Papst Clemens Vi. sich von den 3 rheinischen Erzbischöfen, Sachsen und seinem Vater
Rense zum König ausrufen zu lassen (Krönung in Bonn).
Noch vor dem Ausbruch eines neuen Kampfes starb Ludwig 1347. 1347
14. Der Luxemburger Karl Iv. (1347—1378), nach seiner Abkunft halber Slawe, am Pariser Hofe gründlich gebildet (Beziehungen zu Petrarca), sicherte sich die Krone zuvörderst dadurch,
-aß er viele Städte durch Bestätigung und Erweiterung ihrer Privilegien auf seine Seite zog und gegen die wittelsbachische Partei und den von ihr erhobenen Gegenkönig Günther von Schwarzburg den falschen Waldemar in Brandenburg unter-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Eduard_Iii Eduard Johanns Johanns Ludwig Ludwig Johann_Heinrich Johann Heinrich Margarete Ludwig_von_Brandenburg Ludwig Ludwigs_von_Brandenburg Ludwigs Karl_von_Mähren Karl Johanns_von_Böhmen Johanns Clemens_Vi Ludwig Karl_Iv Karl Petrarca Gegenkönig_Günther_von_Schwarzburg Günther
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sie nicht fr die Kirche, sondern sr das Haus arbeitete, in Landschaft, Seestck, Portrt, Genrebild und Stillleben zu ganz selbstndiger Entwicklung (Frans Hals f 1666, Paul Rem-brandt j 1669, Jakob von Ruysdael f 1682). Mehr nach italienischem Vorbilde, doch eigenartig, entwickelte sich die stand-rische Malerei (Peter Paul Rubens j 1640, Anton van Dyk t 1641),
5. Die Reformation in England und Schottland.
a) England bis auf Elisabeth.
1. Die Reformation war uerlich vorbereitet durch die weit-gehende Selbstndigkeit der englischen Kirche gegenber Rom (1521 Kardinal Wolsey ppstlicher Legat und Generalvikar) und ihre strenge Abhngigkeit vom König, innerlich auch hier durch das Eindringen des Humanismus (Roger Asham, Thomas Mo-rns). Ihre Durchfhrung beruhte aber nicht auf einer Volks-erhebnng, sondern aus den Beschlssen des nahezu absoluten Knigtums und des Parlaments, dessen Ansehen die Rosenkriege sehr geschwcht hatten, und richtete sich zunchst nur auf Los-reiung von Rom.
2. Die Veranlassung gab der Wunsch Heinrichs Viii. (15091547), seine unkanonische Ehe mit Katharina von ra-gonien, der Witwe seines Brndes Arthur, Tante Karls V., zu trennen und sich mit Anna Boleyn zu vermhlen. Da Papst Clemens Vii. den ntigen Dispens aus Rcksicht auf sein Verhltnis zu Karl V. verweigerte, so wurde Wolsey 1529 ent- 1529 lassen und Heinrich Viii. vollzog 1531 auf Rat des Parlaments 1531 und mit Zustimmung der Geistlichkeit die Trennung der eng-tischen Kirche von Rom, dann die Vermhlung mit Anna Voleyn
und die Scheidung von Katharina (1533). Als Oberhaupt der englischen Kirche zunchst unter Gott" 1534 vom Parlament anerkannt (Suprematseid), zog der König die Klster zu Gunsten des Adels und der Krone ein, hielt aber sonst, obwohl nicht ohne Schwan-ken, an der Verfassung und Lehre der katholischen Kirche fest und schrfte die letztere durch die sechs (Blut-) Artikel" 1539 mit 1539 grausamer Hrte ein (Thomas Morus schon 1535 hingerichtet). Selbst Anna Boleyn bte ihre Hinneigung zum Protestantismus und angebliche Untreue mit Verstoung und dem Tode 1536.
Auch nachher bezeichnete ein neues Ehebndnis jede politisch-kirchliche Wandlung. Dieser launenhafte Despotismus erscheint
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Extrahierte Personennamen: Frans_Hals Paul Jakob_von_Ruysdael Peter_Paul_Rubens Anton_van_Dyk Thomas_Mo-rns Heinrichs Katharina_von_ra-gonien Arthur Karls_V. Karls_V. Anna_Boleyn Clemens_Vii Karl_V. Karl_V. Heinrich_Viii Heinrich Anna_Voleyn Katharina_( Thomas_Morus Anna_Boleyn
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