106
ihrem Abwelken, sondern sie verbirgt die unreifen Körner in einer weißen,
zarten Kapsel unter dem Boden, wo sie den ganzen Winter über ruhen.
Im Frühjahre kommen ihre dunkelgrünen Blätter noch vor dem Grase
aus dem Boden, und wenn man sie stehen läßt, so entfalten sie sich und
die Samenkapsel wird ziemlich groß, enthält viele Körner, welche, wenn
sie reif werden, braungelb aussehen. Diese Pflanze ist erstens ein Wiesen-
unkraut, denn sie versperrt dem Grase oder andern Futterpflanzen den Platz
und nimmt ihnen die Nahrung weg. Sie ist ferner für das Vieh nicht
gesund, und so lange sie grün ist, wird sie von dem Vieh nicht angerührt;
mit dem Heu getrocknet verliert sic ihre Schärfe und wird von dem Vieh,
wiewohl nicht gerne, doch ohne Schaden gefressen. Die Herbstzeitlose ist
aber zweitens eine Giftpflanze. Ich weiß ein Beispiel, daß zwei Kälber,
welche sie grün im Frühjahre abweideten, daran zu Grunde gingen. Ja
es ist schon mehrmals der Fall gewesen, daß Kinder zuerst mit der Samen-
kapsel spielten, dann die Körner verschluckten und daran sterben mußten.
Dieses Kraut ist schwer zu vertilgen; denn es hat ziemlich tief im Boden
seine Zwiebel, aus welcher die Blätter herauskommen, und diese Zwiebel
ist schwer aus dem Boden zu bringen, wenn man nicht eigens dazu gerich-
tetes Stcchwcrkzeug hat. Wenn man aber die Blätter im Frühjahre, wenn
sie schon ziemlich aus dem Boden find, wegschneidet und zwar möglich
weit unten, und dies im nächsten Frühjahre wiederholt, so bleibt die
Pflanze aus, weil die Zwiebel im Boden verfault. Wäre dies nicht ein
nützliches Geschäft für die Knaben? So viel Herbzeitlosen blieben immer
noch übrig, als der Apotheker zu der Bereitung einer Arznei gebraucht,
welche besonders in Gichtanfällen angewandt wird.
8. Dev Weinstock.
Was die Rose unter den Blumen ist, das ist die Weintraube
unter den Früchten. Lieblich ist schon der Geruch der zarten Blüthe
des Weinstockes; aber noch herrlicher ist der Geschmack der gereiften
Beere. Der Weinstock gehört unter die klimmenden und mit Ranken
zum Festhalten versehenen Sträucher, und ist ohne Zweifel, wie wir
aus der Bibel wissen, im milderen Asten ursprünglich einheimisch.
Nach Deutschland kam er wahrscheinlich durch die Römer. Man
lernte schon sehr frühzeitig die Kunst, aus dem Safte seiner Beeren
durch Gährung ein erquickendes und stärkendes, aber zugleich auch
berauschendes Getränke zu bereiten. Die Weinbeere besteht nämlich
aus zarten Schläuchen, deren einige einen wässerigen Sauerstoss
(Säure), andere Zuckerstoff enthalten ; nebstdem ist auch Schleim
damit vermischt. Die Gährung der vorher zerquetschten Beeren,
wodurch die Schläuche zersprengt werden, besteht in der Wirkung
des Sauerstoffs auf den Zuckerstoff, wodurch Luftsäure (Kohlen-
säure) entbunden und Weingeist erzeugt wird. Dadurch geschieht
die Verwandlung des Mostes in Wein. Hat in schlechten Zähren
der zuckerhaltige Theil der Traube stch nicht gehörig ausbilden
können, so gibt es einen schlechten Wein, der aber um Vieles besser
wird, wenn man dem gährenden Most Zucker zusetzt.
Durch die Kultur, die Verschiedenheit des Bodens und des
Klima's sind nach und nach eine große Menge von Abarten und
Spielarten der Weintrauben entstanden, so daß man bereits gegen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 102 —
Die Reinigung vollzieht sich, indem das Wasser seine Schwebestoffe großenteils an der Erdoberfläche ausscheidet, wodurch der Boden gleichzeitig gedüngt, den Pflanzen Nahrung zugeführt wird. Das versickernde Wasser wird durch die im Boden enthaltene Luft und durch kleine Lebewesen weiter zersetzt und gereinigt, so daß es schließlich ganz unschädlich ist, wenn es in den Grundwasserstrom und durch die Drainage in die Abzuggräben gelangt, die cs den benachbarten Gemarkungen zuführen.
Würde man das Abwasser ständig auf die gleiche Fläche führen und dort versickern lassen, so würde die reinigende Wirkung des Bodens aufhören und das Grundwasser gefährdet werden.
Das vom Rieselfeld abziehende Wasser ist reiner als das Wasser mancher unbeanstandet benutzter Pumpbrunnen in dicht bebauten Stadtteilen und auf dem Lande, hat aber durch darin enthaltene Salpetersäure,
Ammoniak, Phosphorsäure und Kali nicht unbedeutenden Dungwert, so das; die Nachbargemarkungen, denen es zufließt, nennenswerte Borteile davon für ihre damit gewässerten Wiesen haben.
Auf dem Riefelgut werden Ölfrucht (Leirat, Raps), die verschiedenen Getreidesorten, Buchweizen, Kartoffeln, Welschkorn, gelbe Rüben, Runkelrüben und Gras angebaut, letzteres im großen Umfang. Entlang den Gräben und Wiesen sind viele Obstbäume gepflanzt.
Die mit Ölfrucht Getreide, Buchweizen und Kartoffeln bestellten
Äcker dürfen in der Regel nur vor der Bestellung gewässert und dadurch gedüngt werden; den mit Welschkorn, Rüben und Gras bestellten Flächen aber kann man auch während des Pflanzenwachstums von dem städtischen Abwasser zuleiten.
Während aus gewöhnlichen Wässerwiesen ein zweifacher Schnitt erzielt wird, geben die Rieselwiesen 6 und 7 Schnitte irrt Jahr.
Ein großer Teil der Rieselgutserzeugnisse wird in der eigenen Wirtschaft verbraucht, der Rest verkauft.
Auf dem unteren Teil des Gutes liegt der Gutshof, der Muudenhof,
aus dem große Viehhaltung betrieben wird. Es ist dort das zum Betrieb
nötige Vieh und eine weitere große Anzahl von Kühen für Milcherzeugung untergebracht, ferner Ochsen, welche gemästet werden. Milch und Mastvieh finden Absatz in der Stadt.
Auf diese Weise wird der aus der Stadt durch die Kanalisation fortgeschaffte Unrat auf dem Riefelfelde unschädlich gemacht und nutzbringend verwertet.
Die Meinung, daß die Nieselfeldanlage mit üblem Geruch verbunden fein müsse, ist irrig. Die dem Rieselfeld zufließenden Abwässer haben in
dem frischen Zustand, in dem sie dort ankommen, kaum Geruch.
Unvergleichlich viel mehr übler Geruch ist mit der gewöhnlichen Landwirtschaft verbunden, bei welcher der ditrchgefaulte Inhalt der Dunggruben auf die Äcker gefahren und dort verbreitet wird, wobei der schlechte Geruch
auf lange Zeit und in weitem Umfange wahrnehmbar ist.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
137
oder in runder Zahl zu V300. Setzt man für den Aequatorial-
durchmesser 300, so muß man für den Polardurchmesser 299
setzen, und ist der erstere 1719 Beeilen lang, so beträgt die Länge
des letztern 1713^Vs0v Meilen, denn 1719 : x — 300 : 299 =
171391/3oo.
Endlich beweist man die Abplattung der Erde aus ihrer
Axendrehung, wie umgekehrt die Abplattung ein Beweis für die
Rotation ist. Im Jahre 1676 behauptete der große Newtou
aus theoretischen Gründen, die Anschwellung am Aequator und die
dadurch entstandene Abplattung an den Polen könne die Erde nur
durch die Axendrehung im frühern flüssigen Zustande erhalten haben.
Ein rotirender kugelförmiger Körper plattet sich ab, wenn es die
Masse zuläßt; Versuche mit der Centrifugalmaschiue veranschau-
lichen das. Einen interessanten Versuch erwähnt Dove. Weuu
man Oel, welches auf Wasser schwimmt, aber im Weingeist unter-
sinkt, zuerst in Alkohol gießt und dauu diesem so viel Wasser hin-
znfügt, daß diese Mischung des schweren Wassers und leichtern
Alkohols gerade die Dichtigkeit des Oels erhält, so zieht sich das
Oel zu einer vollkommenen Kugel zusammen, die in der durch-
sichtigen Mischung frei, wie die Erde im Weltenraum, schwebt;
steckt man nun vorsichtig einen Draht durch die Kugel und bringt
sie in Drehung, so plattet
sie sich zu einem Sphäroid
ab, und bei größerer Ro-
tationsgeschwindigkeit trennt
sich das Oel und rotirt als
Ring um die Drehuugsaxe,
was zugleich die Entstehung
der Salurnsringe veran-
schaulicht. Man kann sich
auch die Abplattung an
Fig. 9 deutlich macheu. Es
sei Pp die Erdaxe, Ca ein
Erdradius vom Mittel-
punkte nach dem Aequator.
Denken wir uns in der
Kugel die beiden Röhren mit Wasser gefüllt und die Kugel ruhig,
so werden die Wassersäulen gleich groß sein, weil beide durch die
Schwere nach dem Mittelpunkte C hingezogen werden; rotirt aber
die Kugel um die Axe Pp, so wird durch die Schwungkraft das
Gleichgewicht gestört, der Zug der Schwere wird unter dem
Aequator um V300 vermindert und demgemäß die Wassersäule
Fig. 3.
p
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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70
Heklastraße, den Boothiagolf, die Bellst-, Victoria-, Dease-, Union-
und Wallastonstraße und erreicht bei Cap Bathurst das Eismeer
und endlich die Behringsstraße. Wegen der Eisbarrieren hat die
Durchfahrt für Schifffahrtszwecke keinen Nutzen. 1879 ist es dem
schwedischen Nordpolfahrer Nordeufkiöld gelungen, aus der Nord-
fee durch das nördliche Eismeer und die Behringsstraße in den
großen Ocean zu segeln, ein Ereigmß, das, abgesehen von dein
wissenschaftlichen Interesse, für den europäischen und sibirischen
Handel von Belang ist.
Drittes Kapitel.
Die Jtujt
§ i.
Die Atmosphäre.
Die Hülle von gasförmigen Substanzen, welche die Erde
umgiebt und, vermöge der Schwere an dieselbe gebunden, die täg-
liche und jährliche Bewegung derselben theilt, heißt Atmosphäre,
d. i. Dampfkugel. Das Gasgemenge, aus dem die Atmosphäre
besteht und dessen Theilchen gleichförmig zwischen einander ver-
breitet sind, nennt man Lust. Sie ist ein Gemisch zweier chemisch
einfacher Gase; sie enthält nämlich in je 5 Raumtheilen 4 Raum-
theile Stickstoffgas und 1 Raumtheil Sauerstoffgas, ein Mischungs-
verhältuiß, das aller Orten und zu allen Zeiten unverändert bleibt.
Außerdem enthält sie noch eine geringe Menge Kohlensäure.
Ueber dem Festlande ist ihr Gehalt an Kohlensäure am Tage
geringer als bei Nacht, und auf dem Meere ist es gerade um-
gekehrt; ebenso ist er im Winter geringer als im Sommer. Die
Stadtluft und die Luft auf Gebirgen ist reicher an Kohlensäure
als die Luft auf dem Laude und in der Ebene. Diese Er-
scheinungen erklären sich durch das Wachsthum der Pflanzen.
Unter dem Einflüsse des Sonnenlichts nehmen dieselben am Tage
durch die Blätter Kohlensäure aus der Luft auf, behalten dieselbe
für sich und scheiden Sauerstoff wieder aus. In Städten, auf
kahlen Höhen und im Winter können natürlich die Pflanzen we-
niger in dieser Weise aus die Luft wirken. Die besondere, eigen-
thümlich scharf riechende Art des Sauerstoffs, welche Schönbein
1840 in der Luft entdeckt hat, heißt Ozon, auch erregter, activer
Sauerstoff. Er wird namentlich beim Durchschlagen electrischer
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
1v5
findet, bekommen wir die Kapern, welche nichts anderes
find, als die Blutenknospen des Kapernstrauches, die man
in Essig und Salz legt, um damit manche Speisen zu
würzen. Die Rinde des K e l l e r h a l s e s giebt uns den
sogenannten Seidelbast, den wir mit Essig anfeuchten und
auf die Haut legen, um damit Blasen zu ziehen und scharfe
Säfte aus dem Körper wegzuziehen.
Unter den Staudengewachsen und Krautern giebt
es eine große Menge, die uns zur Nahrung dienen, oder
auf andre Weise gebraucht werden. Wir essen den Blumen-
kohl, den Braunkohl, das Weißkraut, woraus das
Sauerkraut bereitet wird, den Kohlrabi, den Salat.
Die Blätter vom Salbei, vom Thymian, vom Majo-
ran, benutzen wir als Gewürze. Aus den Blättern der
Tabakpflanze bereitet man den Rauch- und Schnupf-
taback. Der Krapp, der Saflor, der Waid sind
nützliche Farbekräuter, die vom Tuchmacher und von anderen
Sandmerkern zum Färben gebraucht werden. In dem
tengel des Flachses befinden sich feine Fäden, woraus
man die schönste Leinwand webt; die Fäden in dem Stengel
des Hanfes dienen zum Segeltuche, zu haltbaren Seilen
und Schifftauen. Aus den Samenkörnern des Rübsens
wird das Rüböl, und aus den Körnern des^ Flachses oder
Leins wird das Leinöl in der Oelmühle geschlagen. Der
Hopfen ist zum Bierbrauen unentbehrlich, weil er diesem
Getränke eine Bitterkeit giebt, die den Magen stärkt. Von
der Kartoffel, die sonst blos in Amerika wuchs, nähren
sich jährlich viele Millionen Menschen; die beßten Kartoffeln
findet man bei uns im Erzgebirge und im Voigtlande, wo
sie das hauptsächlichste Nahrungmittel der armen Leute blei-
den. Auch bereitet man aus dieser heilsamen Frucht Zucker
und Branntwein. Der Klee ist ein vorteffliches Futter-
kraut für das Vieh. Unter den giftigen Kräutern muß man
sich besonders den Schierling merken, welcher der Peter-
silie sehr ähnlich ist und häufig unter derselben wächst, aber
sich dadurch sehr leicht. unterscheidet, daß er keinen Geruch
von sich giebt, wenn man ihn mit den Fingern reibt;
ferner der Stechapfel mit seiner schneeweißen, kelcharti-
gen Blüte, die eine grüne Samenkapsel mit Stacheln
treibt, welche Aehnlichkcit mit der wilden Kastanie hat;
13*
' 257/
,
Heu, Stroh, Flachs und andere leicht entzündbare Gegen-
stände sich befinden.
Lass kein feuchtes Getraide, kein feuchtes Heu in
die Scheune schaffen, weil es sich von selbst entzündet.
Rauche in den Ställen, in den Scheunen, beim Auf-
laden des Getraides und des Heues keinen Tabak.
Schaffe keine Steinkohlen- und Torfasche in hölzer-
nen Gelassen auf den Boden, weil sich häufig- noch
glühende Kohlen darin befinden, welche das hölzerne Ge-
lass in Brand stecken.
Der Backofen sej gut verwahrt und das Rösten des
Flachses im Backofen dulde nicht; eben so wenig das
Brechen des Flachses in der Nähe eines Lichtes.
Giesse kein Vkasser auf den brennenden Speck, son-
dern decke schnell eine Stürze, oder ein anderes Gefäss
über den Tiegel, worin sich der brennende Speck be-
findet; auch kannst du das Feuer mit Asche, Erde u. s.
w. ersticken. ,
Mache die Maupr des Schornsteines ^ Elle stark, da-
mit er nicht, wenn sich der Russ darin entzündet, durch
die Hitze zerspringe und das Feuer auf den Boden bringe;
auch habe einen eisernen Schieber in Bereitschaft, den
du bei einem Brande der Esse in die dazu bestimmte
Oeffnung äumälig schiebst, um dem Eener nach und nach
die Luft zu nehmen.
Lass den Schornstein öfter fegen, damit sich nicht
zuviel Glanzruss ansetze, der «leicht in Brand geräth.
Du darfst in der Nähe der Scheunen, in Dörfern
kehl Schiessgeweln* abfeuern, auch keine Schwärmer und
Raketen anzünden, weil der brennende Pfropf des Schiess-
gewehres, oder die Funken des Schwärmers und der Ra-
kete auf das Strohdach fallen und eine Feuersbrunst ver-
ursachen könnten.
Die Branntweinblase und der Waschkessel muss an
einem sicheren Orte stehen.
Der Bierbrauer muss für einen feuerfesten Oien, und
der Mälzer, welcher das Malz zum Biere trocknet, für
eine feuerfeste Darre sorgen.
Der Böttcher muss die Biergefässe im Freien pi-
chen.
17
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Methodik der einzelnen Unterrichtsfächer.
\\7
8. Getreidebau, Getreide- und Mehlhandel.
a) Getreidebau in Deutschland, Import- bezw. Exportgebiete.
b) Getreidehandel, Getreidebörse, Getreidezölle (Kornspeicher,
Silos, wricher, Ringe, Handelsverträge rc.).
c) Verkehrswege und Verkehrsmittel.
6) Mehltransport zu Wasser und zu Lande (Fässer, preßstein-
sorm, Säcke, Planwagen rc.).
Iii. Die Maschinen im Bäckereibetriebe.
h wagen.
2. Knet- und Teigteilmaschinen.
3. Vorsichtsmaßregeln. Unfälle ((Quetschungen). Unfallver-
sicherung.
Iv. Die Verarbeitung der Materialien.
\. Die Brotbäckerei.
a) Gärungserreger und Gärungsprozeß.
b) Das Einteigen: Perstellung und Behandlung des Sauers
und des Teiges.
c) Der Backprozeß.
d) Verschiedene Brotarten: Grahambrot, Liebigs Schrotbrot,
Pumpernickel, Schiffs-, Iudenbrot.
2. Die Weißbäckerei.
a) Das Teigmachen (nasse und trockene pefe. Vor- und Nach-
teile beider Arten),
d) Gärungs- und Backprozeß.
3. Die Luxusbäckerei.
a) Ersatzmittel für pefe: Pirschhornsalz (Ammoniumkarbonat),
doppelt kohlensaures Natron mit und ohne Salzsäure, Back-
pulver, Liköre.
b) Gärungs- und Backprozesse.
ch Aufbewahren der Backwaren.
Lehrmittel.
Abbildungen bezw. Modelle von Backöfen, Anet-, Teigteilmaschinen
und Mühlen (z. B. Eschner Nr. 20).
2. Mikroskop.
3. Ferber, Die Getreidearten und ihre Krankheiten. In Karton
Mk. 5,00.
ch weigeldt, Nährwert der pflanzlichen Nahrungsmittel. Mit Text
Mk. (,20.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
\\6
Ii. Spezieller Teil.
L Bäckerklassen.
3n diesen Klassen, denen auch Müller zuzuweisen sein würden, er-
strecken sich die Abänderungen vom Normallehrgange auf das 2., 3. und
Kapitel der Anschauungsstufe und auf das f. Kapitel der Kombina-
tionsftufe.
I. Der Arbeitsraum.
Die Ba ckstube. Größen-, Luft-, Lichtverhältnisse (vergl. den
Normallehrgang).
2. Der Backofen.
a) Arten, Bau, Teile.
b) Gefahren, Vorsichtsmaßregeln, Verbrennungen.
c) Die Brennmaterialien (Fundorte, Heizkraft, rationelle
Heizung).
Ii. Die zu verarbeitenden Materialien,
h Die Brotfrüchte (Roggen, Weizen).
2. Die Stellvertreter des Brotgetreides.
3. Das Getreidekorn, feine Teile (Samenschale, Mehlkörper,
Keimling) und seine cheinischen Bestandteile (Holzfaserstoff,
Stärkemehl, Kleber, Nährsalze), Veränderung des Stärkemehls
durch das Keimen.
ch Die chemische Zusammensetzung des Klebers und des
Stärkemehls.
5. Die Bedeutung der Kohlehydrate, der Eiweißkörper
und der phosphorsauren Salze im Getreidekorn für
den Ausbau des menschlichen Körpers.
6. vom Mahlen des Getreides.
a) Besichtigung einer Mühle, die Hauptteile derselben, Mahl-
gang, Steine oder Walzen, Beutelwerk.
b) Der Mahlvorgang.
c) Geschichtliche Entwicklung des Mahlverfahrens (Hand-,
Wasser-, wind-, Dampfmühlen — Kunstmühlen, Flach-,
Hoch- und Halbhochmüllerei).
ck) Die Mehlprodukte.
e) Schädliche Tiere im Mehl (Mehlmotte, Mehlkäfer, Mehl-
milbe).
7. Prüfung des Mehles
a) auf Kleber,
b) auf Mutterkorn,
c) auf Reinheit, Feinheit, Nährwert, Verfälschungen.
11
versuchen; ein kurzer Zug oder Ruck bewegt nicht so schnell
als ein länger dauernder. Die Erde aber zieht oder reißt
den Stein oder die Kugel unaufhörlich und ohne Unterbre-
chung herunter an sich, daher muß er immer schneller fallen;
in der ersten Secunde beträgt der Fall 15 Fuß, in der
zweiten 60, in der dritten 135, in der vierten 240 u. s. w.
So zeigt sich die Thätigkeit der Anziehungskraft alle
Tage und alle Stunden; wir wollen sie aber auch noch
unter nicht alltäglichen Umständen sehen. Durch die Luft-
pumpe kann man aus einer gläsernen hohlen Kugel oder
einem gläsernen hohlen Cylinder die Luft auspumpen, wie
man durch eine gewöhnliche Pumpe Wasser oder eine
andere Flüssigkeit auspumpen kann. Wird nun aus einem
solchen Glase die Luft ausgepumpt und läßt man in dem
Glase eine Bleikugel und eine Flaumfeder niederfallen
(daß eine eigene Vorrichtung vorhanden sein muß, ver-
steht sich von selbst), so fallen beide zu gleicher Zeit auf,
oder die Flaumfeder fäll! so schnell als die Bleikugel.
Das heißt mit andern Wertem: die Flaumfeder wird
von der Erde angezogen wie die Bleikugel, und die Blei-
kugel wie die Flaumfeder, keine stärker und keine schwächer,
denn es ist die gleiche Kraft, welche beide faßt und zieht.
Ein anderes Beispiel von der nicht alltäglichen Wir-
kung der Anziehungskraft. Beim Feldmessen braucht man
das sogenannte Senkloth, auch wohl nur Senkel genannt.
Einmal waren nun mehrere Naturforscher mit einer großen
Messung beschäftigt und ihr Instrument mit dem Senklothe
war in der Nähe des großen Andesgebirges in Amerika
aufgestellt« Da bemerkte einer derselben (Condamine),
daß das Senkloth nicht senkrecht hing, sondern gegen das
Gebirge hin abwich. Das wiederholte sich bei jeder Auf-
stellung, jedesmal wich das Loth ab und zog seitwärts
gegen die Gebirgsmasse. Das geschieht nicht etwa blos
in Amerika, sondern überall in der Nähe von Gebirgs-
maffen, und man hat darüber die genauesten Beobach-
tungen angestellt. Äas bewirkt nun das Abweichen des
Senklothes von der senkrechten Linie? Die Anziehungs-
kraft der Erde zieht es senkrecht, aber die Gebirgsmasse
ist auch ein Stück Erde, und hat als ein Theil der Erde
auch Anziehungskraft, aber eine um so viel schwächere
als die Erde, um so viel sie kleiner ist, als die ganze
Erde. Die Anziehungskraft der Gebirgsmasse zieht nun
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]