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1. Mittel- und Norddeutschland - S. 51

1906 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 51 — Arme, machte den Ort zu einer bequemen Übergangsstelle. Die Bedeutung des Platzes wurde noch dadurch erhöht, daß eilte wichtige Verkehrsstraße, die am Nordrande der Ardennen entlang über Aachen führt, hier den Rhein erreicht. Außerdem bezeichnet Köln die Stelle des Flußlaufes, bis wohin noch die größeren Fahrzeuge des Unterrheins und selbst kleinere Seeschiffe gelangen können. So ist es erklärlich, daß schon die Römer hier eine starkbefestigte Niederlassung, Colcmia Agrippina, gründeten, die bald auch ein wichtiger Handelsplatz wurde. Kölns Glanzzeit fällt in das 13. und 14. Jahrhundert. Die Stadt war damals, wie noch heute, der Sitz eines Erzbischofs, eine Hauptpflegestätte der Kunst und bedeutend durch ihre Industrie und ihren Handel, der seine Arme bis zu den deutschen Kolonistenländern im O. und bis uach Mailand und Venedig ausstreckte. Aus dieser Zeit stammen die großen Bauwerke der Stadt, der Dom, das Rathaus und der Gürzenich, das Versammlungshaus der Kaufleute. Nach eiuer Zeit des Verfalls vom 15.—18. Jahrhundert ist dann Köln unter preußischer Herrschaft wieder zu neuem Leben erwacht. „Die aufblühende Rheinschiffahrt und ein Stern von neun hier zusammen- schießenden Bahnlinien regten Handel und Gewerbe zu nie gekannter Blüte an. Der alte Mauerring des 12. Jahrhunderts vermochte die wachsende Volkszahl nicht mehr zu fassen. Große industrielle Vororte entstanden außerhalb der Festungswerke. Endlich 1881 fiel dieser beengende Gürtel, die Stadt erwarb ihn und legte in einem halben Jahrzehnt um den alten Halbkreis ihres Grundrisses einen äußeren Halbring von schönen Straßen, Gärten, Bahnhofsanlagen. Auch die neun km lange Front der Stadt gegen den Strom ward vollkommen umgestaltet durch die Schöpfung eines neueu Hafens, der den rasch steigenden Verkehr (7—800000 t) aufnimmt und in direkter Dampferverbindung mit London und den wichtigsten Seeplätzen der Nord- und Ostsee steht." (Partsch.) Die Hauptsehenswürdigkeit Kölns ist sein Dom, die größte und schönste Kirche Deutschlands, eins der berühmtesten Bauwerke der Erde. 1248 wurde der Grund dazu gelegt, und nachdem man 250 Jahre daran gebaut hatte, mußte aus Mangel an Geld- Mitteln die Arbeit eingestellt werden. Das noch nicht zur Hälfte fertige Gebäude wurde mit einem Notdach versehen, geriet aber im Laufe der Jahrhunderte immer mehr in Verfall. In den Revolutionskriegen benutzten die Franzosen es eine Zeitlang als Heu- magazin. Im 19. Jahrhuudert endlich, gefördert durch König Friedrich Wilhelm Iv., wurde der Bau aufs neue iu Angriff genommen und nach 40jähriger Arbeit, mit einem Kostenaufwande von 181/2 Mill. Ji, 1880 vollendet. Der Grundriß des in gotischem Stile erbauten Domes hat die Form eines Kreuzes. Seine Länge beträgt 135 m, seine Breite 86 m, die Höhe bis zum Dachfirst 61 m, die beiden Haupttürme aber ragen bis zu einer Höhe von 156 in empor und werden unter allen Kirchen der Erde nur vom Turme des Ulmer Domes uoch um einige Meter über- troffen (161 m). Trotz dieser gewaltigen Größe hat der Bau nichts Plumpes an sich, da alle seine Teile im rechten Verhältnis zueinander stehen, und zahlreiche Türme und Giebel und Tausende von Verzieruugen ihm die reichste Gliederung geben. Geradezu überwältigend ist der Eindruck, den das erhabene Bauwerk auf den Beschauer macht, nicht nur von außen, sondern in höherem Grade wohl noch im Innern. „Das Gewölbe wird von 56 Pfeilern getragen, die in vier Reihen nebeneinander stehen, und von denen die der mittleren Reihen mehr als 9 in im Umfang haben. Gleich den Bäumen eines uralten Waldes stehen diese schlanken Säulen da; nur am höchsten Gipfel sind sie in Äste ge- spalten, die sich mit ihren Nachbarn zu spitzen Bogen verbinden und dem Auge, das ihnen folgen will, fast unerreichbar erscheinen. Die herrlichen alten Glasgemälde, die die un- geheuren Fenster bedecken, gehören zu den bewunderungswürdigsten Arbeiten der Glas- malerkunst. Nicht minder prachtvoll sind die neuen Glasgemälde an der Südseite, ein Geschenk König Ludwigs I. von Bayern. Das Tageslicht bricht sich in den bemalten 4*

2. Europa - S. 272

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
272 insbesondere Baumwolle, dorthin vertreibt es auch einen großen Teil der Fabrikwaren. Für Baumwolle ist Liverpool der erste Handelsplatz der Welt. 3—4 Will. Ballen Roh- baumwolle werden jährlich eingeführt, und der Wert der ausgeführten Baumwollenstoffe beziffert sich auf 800—1000 Mill. Mk. Der Gesamtwert der ausgeführten Waren, über 2000 Mill. Mk., ist größer als der Londons, während dieses in der Einfuhr obenan steht. Auch als Auswandrerhafen nimmt Liverpool die erste Stelle ein. Ferner ist es der Aus- gangspunkt der Schnellpaketpostfahrt der beriihmten Cunardlinie nach Neu-Aork, die 1840 von hier aus den ersten regelmäßigen Dampferverkehr nach Nordamerika einrichtete. Auch die Lage in der Mitte der Britischen Inselwelt ist für Liverpool vorteilhaft. So vermittelt es hauptsächlich den Verkehr mit Irland. Die Hafenanlagen Liverpools mit ihren gewaltigen Docks, die an Größe denen Londons gleichkommen, ziehen sich 7 kin lang am Ufer des (Aus dem Werke von Fischer-Geistbeck, Erdkunde für höhere Schulen.) Abbildung 65. Englische Fabrikstadt (Leeds). Mersey entlang. Die Zahl der ein- und ausgelaufenen Schiffe belief sich 1906 auf 39000 mit einem Gehalte von 22,2 Mill. t, wovon etwa 6400 mit 15,2 Mill. t auf den Aus- landverkehr kamen. Am andern Ufer des Mersey liegt die Hafenstadt Birkenhead (borkenhed, 116000 E.), die mit Liverpool durch einen unter dem Fluß herführenden Eisenbahntunnel verbunden ist. d) Mittelengland. Wo das Penninische Gebirge im S. endet, breitet sich eine weite, von Hügeln durchzogene Ebene aus, die so ziemlich in der Mitte Englands liegt und darum als Mittelenglaud bezeichnet wird. Hier, wo der Boden große Kohlen- und Eisenlager birgt, ist der Hauptsitz der englischen Eisenindustrie, das rauchgeschwärzte eigentliche „black country“. Nach drei Seiten hin, den Severn entlang zum Bristolkanal, nach N.-W. zur Liverpoolbucht und nach N.-O. durch den Trent zum Humber hat die

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 913

1874 - Mainz : Kunze
Brittis ches Reich — England. 913 erhalten. Der ebene, trefflich angebaute Südosten, mit den 2 Universitäts- und andern älteren Städten, deren ehrwürdige Münster an kirchliche Hoheit, wie die zahlreich im Land umher zerstreuten Parks und Schlösser an den Glanz der Aristokratie erinnern, ist im wesentlichen sich gleich, d. h. old England geblieben. Aber inmitten der Insel nach West und Nord, nahe den Metallen und Kohlen, hat die Industrie ein neues England, ein gewerbliches, ein mehr demokratisches geschaffen, voller Hütten-und Ham- merwerke, Dampfmaschinen und Fabriken, und mit Städten, die aus dem Nichts, oder aus Unbedeutendheit, zu großer Bevölkerung und zu Reichthum rasch aufgewachsen sind. Man- chester, Birmingham, Leedö und viele andere geben davon ein glänzendes Zeugnis. Natür- lich tritt neben Reichthümern oft bittere Armnth, neben dem Glänze das Elend hervor, mnd in England soll dies in besonders hohem Grade der Fall sein. Die Zahl der ö fsen t- lich unterstützten Armen beträgt weit über 1 Mill., und das dazu erforderliche Geld zählt gleichfalls nach Millionen. Es ist nicht zu leugnen, daß auch in vielen andern Beziehungen die socialen Verhältnisse Englands, sonst so fest gegliedert, daß man sie mit Marryat einer Pyramide vergleichen konnte, manches Bedenkliche und seit einiger Zeit ganz auffällige Merkmale von innerer Lockerung zeigen, wie ja auch der politische Einfluß Englands auf die Verhältnisse Europas gegenwärtig nicht mehr der seiner allgemeinen Machtstellung entsprechende und wie z. B. zu den Zeiten Cunnings (f1827) geübte, ja fast nicht mehr der einer Großmacht, sondern nur uoch einer Macht zweiten Ranges ist. Unläugbar ist diese Thatsache in dem Umstände mitbegründet, daß nir- gends mehr denn in England das Geld mehr und mehr zum Schätzungsmaßstab der Dinge geworden ist. — Von der Gesammtzahl der Bevölkerung Englands und Wales ftitb*) 5,138000 Menschen (wovon V8 Frauen) mit Industrie beschäftigt, mit Landbau ldagegen nur 1,70000 (wovon '/s Frauen), mit Bergbau 1,157000; zur unproduktiven Klasse (besonders Frauen, größtentheils aber Kinder) werden 8,513000 Personen gerechnet, zur sogen, „professional class", wozu Juristen, Aerzte, Lehrer, Musiker :c. gezählt werden, 684000 und zur Kaufmannsklaffe 815000 Individuen (fast ausschließ- lich Männer) n. s. w. Mit der Herstellung und dem Verkauf von Webstoffen und Kleidern beschäftigen sich 2,151000 Individuen, während 189000 Personen von Rang und Vermögen gar keinen Beruf haben. Kirchliche Verhältnis? e. Das brittische Reich besitzt 2 anerkannte Staats- firchen (established churches), die beide das Produkt nationaler Lossagung von der 'religiös-politischen Herrschaft der römischen Kirche sind: in England und Wales die bischöflich-anglikanische (High church), in Schottland die presbyterianische (church of :Scotland, non conformists). Die elftere fußt in den 39 Artikeln, welche auf der Synode zu London (1562) angenommen und 1571 in einer Parlameutsakte gesetzlich niedergelegt wurden. In England und Wales gehört ihr die Hauptmasse der Bevölkerung — 12'A Mill. Seelen — an. Obgleich das religiöse Element im Leben des Engländers eine große Rolle spielt — man denke an die Heilighaltung des Sonn- 'tags und an die Bibel- und Missionsgesellschasteu — so ist doch in der Staatskirche Vieles rein äußerlich, in Formen erstarrt und das wissenschaftliche Streben in ihr Icheint längst aufgegeben, weshalb denn auch in neuester Zeit der römische Katholizis- *) Nach dem 3. Bande des amtlichen Buches über den letzten Eensus in England.

4. Das Mittelalter - S. 311

1884 - Mainz : Kirchheim
Genua. Mailand. Florenz. d11 b. Genua war, wie oben schon bemerkt wurde, die Nebenbuhlerin Venedigs' Wie dieses lange Zeit vorherrschend den östlichen, so betrieb Genua vorherrschend den westlichen Handel des mittelländischen Meeres. Als Geuua sich aber mächtig genug suhlte, suchte es ebenfalls im ausgiebigeren Morgeulande Handelsbeziehungen anzuknüpfen. Es führte dies zu blutigen Kämpfen mit Venedig. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts war Pisa von Genua überwältigt und ihm Corsika und Sardinien genommen worden. Aus dem Festlande Italiens besaß Genua zur Zeit seiner Blüte deu Küstenstrich vom Arno bis Nizza. Wie für Venedig in Deutschland die Städte Augsburg und Nürnberg, so waren für Genua die Städte Basel, Straßburg und Ulm Hauptplätze für deu Handel nach den nördlichen Gegenden. Der zunehmende Reichtum verschlechterte die Sitten und erzeugte widerlichen Geld stolz und große Erbarmungslosigkeit gegen verschuldete und unverschuldete Armut. Während der äußere Glanz der Stadt, der Umfang des Landgebiets und die Zahl der Schiffe und der Kolonien zunahmen, sanken im Innern die Tugenden mehr und mehr, deren Vorhandensein allein der republikanischen Staatsform Dauer sichert. Es entbrannten in Genna die wildesten Parteikämpfe, die es endlich dahin führten, daß es feine staatliche Selbständigkeit verlor. In c. Mailand war die Familie Visconti zur Macht gelangt und hatte sich sogar vou dem deutschen Kaiser Wenzel den Herzogstitel erkauft. Allein fo wenig wie in Venedig und Genua die republikanische, so schützte iu Mailand die monarchische Staatssorm vor Handhabung eines überaus tyrannischen Regiments, und dort wie hier verschlechterten sich bei Zunahme äußeren Glanzes die Sitten. d. Florenz. Auch diese Stadt gelangte gegen Ende des Mittelalters zu bedeutender Macht und zu großem Reichtum. Letzteren erwarb es sich namentlich durch seinen großartigen Gewerbsleiß und erst von der Zeit an, in der es den Hafen von Livorno an sich gebracht hatte, begann es die Ausfuhr feiner Gewerbe-Erzengniffe selbst zu betreiben, womit sich ihm eine neue Quelle zur Erlangung von Reichtümern eröffnete. Die Adelsmacht vermochte
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