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des Reiches in seinen bisherigen Grenzen. Außerdem vereinigte er das bis dahin westgotische Septimanien (Languedoc) mit demselben und unterwarf die mittleren Friesen wie vorher schon die abgefallenen Westfriesen.
3. Darauf wandte er sich gegen Abderrhaman, den arabischen Statthalter von Spanien, welcher die Pyrenäen überstiegen und den Herzog von Aquitanien geschlagen hatte. An der Spitze des gesammten fränkischen und ostrheinischen Ausgebotes schlug er die
732 Araber 732 in der Schlacht zwischen Tours und Poitiers und setzte dem weiteren Vordringen des Islam in Europa ein Ziel.
4. Den Haß der Kirche szog sich Karl Martell zu durch die Entfremdung der reichen Kirchengüter, die er zur Ausstattung seiner Vasallen verwandte; doch hat er sie ebensosehr gefördert durch den Schutz, den er der Missions- und Reformationsthätigkeit der Angelsachsen dies- und jenseits des Rheines lieh (S. ~<3). Dem Papste freilich ^versagte er die begehrte Hilfe (Gesandtschaft Gregors Iii. 739 und Übersendung der goldenen Schlüssel zum Grabe des h. Petrus) gegen den Langobardenkönig Lintprand, der sich ihm eben als zuverlässiger Bundesgenosse gegen die Araber erwiesen hatte.
2. Die Entwickelung des Papsttums zur Weltstellung.
1. Das Papsttum ist zunächst mehr durch die Macht der Verhältnisse, als durch das Verdienst der römischen Bischöfe emporgekommen, vornehmlich auf Grund der Bedeutung Roms als Reichshauptstadt, später als ideeller Mittelpunkt abendländischer Kultur sowie als bevorzugte Stätte der wachsenden Heiligen- und Märtyrerverehrung (Katakomben). Die römischen (erst seit dem 6. Jahrh, vorzugsweise „Päpste" genannten) Bischöfe begründeten ihre Ansprüche auf die von dem „Apostelfürsten" Petrus, dem angeblichen ersten römischen Bischof, seinen Nachfolgern übergebene Schlüsselgewalt und stützten ihren weitgehenden Einfluß auf die zahlreichen und großen „Patrimonien", welche sie in Italien, im südlichen Frankreich, in Corsica, Sardinien, Sicilien, Afrika und Dalmatien besaßen.
2. Freilich wurde die Anerkennung ihres Vorranges (Primates) Jahrhunderte lang gehemmt durch den überwiegenden Einfluß, welchen die Patriarchen von Konstantinopel und die Kirche des Ostens aus die Glaubensstreitigkeiten behaupteten. Erst als das lateinische Abendland mit dem Ende des 4. Jahrh.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Martell Karl Gregors "_Petrus
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Poitiers Europa Rheines Gregors Langobardenkönig_Lintprand Italien Frankreich Corsica Sardinien Sicilien Afrika Dalmatien Konstantinopel
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Gottfried 810, von seinen eignen Dienstleuten erschlagen. Sein
Neffe und Nachfolger Hemming schließt Frieden.
Tie Reichsgrenzen: Eider, Garigliano, Raab, Ebro.— Eine
Herrschaft nach Umfang und innerer Organisation, wie sie seit
dem Untergang der weströmischen nicht wieder erschienen war.
Karl auch von andern Königen und Fürsten als der erste der
Christenheit anerkannt. Diese seine centrale Machtstellung und
seine enge Verbindung mit der Kirche, deren Schirmherr und Vor-
kämpfer gegen die Ungläubigen er ist, führt zu der Idee eines
Universalreiches als Abschluß und Schlußstein.
Karls Kaiserkrönung zu Rom durch Pabst Leo Iii, am
Weihnachtstage 800, nach damaliger Rechnung zugleich dem An- 300
fang eines neuen Jahres und Jahrhunderts. Zuruf des Volkes:
Carolo angusto, a Deo coronato, magno et pacifieo imperatori
Romanorum vita et victoria. —
B. Staalslkben nttb Cnltur unter Kart d. Gr.
I. Die Marken (lirnes), eroberte Grenzlande, zum Schutz
des Reichs befestigt, von einem Markgrafen (marchio, comes
marchiae) regiert. So die Spanische, Britannische, Sächsische
oder Dänische, Serbische, Avarische oder Pannonische, Friaulische,
die fränkische Mark auf dem Nordgäu, die thüringische Mark an
der Saale.
Ii. Der Staat Karls des G r.: Sein großartiger Grund-
gedanke: die Begründung einer staatlich-kirchlichen Gemeinschaft
aller unter seinem Scepter vereinigten Nationalitäten. Die frühere
Organisation des Reiches in Gaue, mit Grasen als Beamten
des Königs an der Spitze, beibehälten und noch allgemeiner durch-
geführt; — comitatus — pagus. Zur Aufrechterhaltnng der
Reichseinheit bildete Karl, besonders nach der Kaiserkrönung, das
Amt der (theils weltlichen, theils geistlichen) Königs boten (missi
dominici) als Aufsichtsbehörde über weltliche und geistliche Beamte,
über die Rechtspflege vor allem, aus. — Die Reichsversamm-
lung der Beamten und Großen des Reiches (campus Madius
schon seit Pippin), beschäftigt auch mit kirchlichen Dingen, ver-
bunden mit der alten Heerschau. — Die Beschlüsse des Reichs-
tages (Capitularia) das erste große Gesetzbuch der Germanen. —
Steigende Macht des Benefizial- und Vasallitütswesens. Volks-
versammlungen in den Gauen.
Iii. Pflege der Cnltur unter Karl dem Gr.: Das
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Raab Karl Karls Leo_Iii Leo Carolo Karls Karl Karl Pippin Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Garigliano Karls Capitularia
Das römische Reich unter den Imperatoren. 69
beriefen Constantius und Constans im Jahre 347 eine Synode nach der
ihrer gemeinschaftlichen Gebietsgrenze nahe gelegenen Stadt Sardica
in Dacien. Hier erschienen mehr abendländische als morgenländische
Bischöfe und da im Abendlande der Arianismus überhaupt wenig Boden
gewonnen hatte, sahen sich seine Anhänger in der Minderheit und son-
derten sich von der Synode ab, um in dem benachbarten Philippopolis
besondere Beschlüffe für sich zu fassen, die eine vorübergehende Trennung
der morgenländischen von der abendländischen Kirche herbeiführten. Die
Alleinherrschaft des Constantius gab der arianischen Sache solche Kraft,
daß der Untergang des rechtgläubigen Bekenntnisses befürchtet wurde.
Aber mit ihrer höchsten Macht begann ihr Verfall. Der Arianismus
spaltete sich selbst wieder nach verschiedenen Auffassungen und unter den
folgenden Herrschern waren Valens und Valentinianus' Mutter Justina
die einzigen, die für ihn Partei nahmen. Dazu kam, daß die katholische
Lehre auch nach dem Tode des großen Athanasius, der fünfmal von
seinem Stuhle vertrieben worden und fünfmal dahin zurückgekehrt war,
noch große Vertheidiger in den drei Kappadociern Basilius dem Großen,
Gregorius von Nyssa und Gregorius von Nazianz hatte. Den letzten
Stoß gab dem Arianismus Theodosius durch das Gesetz vom Jahre
380, wonach als katholische Christen nur diejenigen, die in der Lehre
mit dem Papste Damasus übereinstimmten, anerkannt werden sollten,
und durch die Berufung einer Synode nach Constantinopel im Jahre
381, welche das Symbolum von Nicäa bestätigte und, obgleich nur
von morgenländischen Bischöfen besucht, wegen der später erfolgten An-
erkennung ihrer Beschlüsse durch die abendländische Kirche, als die
zweite ökumenische gilt. Seitdem lebte der Arianismus, während er im
Reiche nur noch geringe Lebensregnngen zeigte, hauptsächlich bei einem
Theile der germanischen Völker fort. Die Westgothen in Mösien hatten
sich unter dem arianischen Valens schon um das Jahr 375 zu dem
Arianismus in seiner milderen Form gewandt und ihr Bischof Ulsilas,
der die heilige Schrift in ihre Sprache übersetzte, gehörte demselben
an. Von ihnen aus verbreitete sich die Lehre zu den Oftgothen, den
Alanen, den Vandalen, den Sueven. Zu dem Siege der Kirche über
den Arianismus wirkte nächst den von der Kirche geführten geistigen
Waffen die Thätigkeit des Theodosius dadurch mit, daß sie die Kirche
von den Hemmungen befreite, welche ihr unter früheren Beherrschern
aus einer Einmischung der Staatsgewalt in geistliche Angelegenheiten
erwachsen waren. Der durch Constantin erlangte Vorzug, die allein
anerkannte und geschützte Religionsgenossenschaft zu sein, hatte die Kirche
einen Theil der Unabhängigkeit gekostet, deren sie sich im heidnischen
Staate ungeachtet des Druckes und der Verfolgung erfreut hatte.
Seitdem der Staat ein christlicher geworden, lag für dessen Oberhaupt
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