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Ei erhascht, so suchte er auf einen Baum zu springen, verzehrte es da und
warf die Schale auf seinen Nebenbuhler herab, als wenn er ihn necken
wollte." * q- *
32. Das Wetterglas.
Mancher geneigte Leser hat auch sein Wetterglas im kleinen
Stübchen hängen, nicht erst seit gestern: denn die Fliegen haben auch
schon daran geschaut, was der Himmel für Wetter im Sinne bat,
also daß der Mensch nicht mehr viel daran erkennen kann. Mit
einem nassen Tüchlein von Zeit zu Zeit wäre zu helfen. Aber das
scharfe Auge des Lesers hat's noch nicht vonnöthen. Jetzt schaut er's
deutlich an und sagt: „Morgen können wir noch nicht mähen auf den
untern Matten." Jetzt klopft er ein wenig an dem Brettlein, ob
sich denn das Quecksilber gar nicht lüphen will, als wenn er eö wecken
müßte wie aus einem Schlafe oder aus tiefen Gedanken, und wenn
es ein wenig hinaufgeht, so heitert sich in seinem Herzen die Hoff-
nung auf. Aber doch weiß er nicht recht, wie es zugeht, und fragt
deßhalb den Hausfreund. — Dem wißbegierigen Leser wollen wir es
sagen, wie es dieser erklärt hat.
Erstlich: Ein braves Wetterglas hat an der Spitze des
Kölbleins, worin sich das Quecksilber sammelt, eine kleine Oeffnung.
Zweitens: Sonst meint man, wo nichts Anderes ist, dort
sei doch wenigstens Luft. Aber oben in der langen Röhre, wo das
Quecksilber aufhört, bis ganz oben, wo auch die Röhre aufhört, da
ist keine Luft; da ist gar Nichts. Dies wird leicht erkannt; denn
wenn man das Wetterglas langsam in eine schiefe Richtung bringt,
als wollte man es umlegen, so fährt das Quecksilber durch den leeren
Raum hinauf, bis an das Ende der Röhre, und man hört einen
kleinen Knall. Dies könnte nicht geschehen, wenn noch Luft darin
wäre. Sie würde sagen : „ Ich bin auch da. Ich muß auch Platz
haben."
Drittens: Die Luft, die die Erde und Alles umgibt, drückt
unaufhörlich von oben gegen die Erde hinab, weil sie selbst, wie alle
körperlichen Dinge, von der Erde angezogen wird; faste will, vermöge
einer inwendigen Kraft, unaufhörlich nach allen Seiten ausgedehnt
und, sozusagen, ausgespannt sein, bis auf ein Gewisses! Sie ist
Gottes lebendiger Athem, der die Erde einhüllt, und Alles durch-
dringt und segnet, und hat gar viel verborgene Wunder. Also geht
die Luft durch fede offene Thür, fa durch fedwedes Spältlein in die
Häuser und aus einem Gehalt in das andere, und durch die kleine
Oeffnung an der Spitze des Kölbleins hinein und drückt auf das
Quecksilber, und die Luft, welche noch außen ist, drückt immer nach
und will auch noch hinein und will durchaus keinen leeren Raum
leiden. Ei sie drückt und treibt daö Quecksilber in der langen Röhre
gewöhnlich zwischen 27 und 28 Zoll weit n die Höhe, bis sie nim-
mer weiter kann. Denn wenn das Quecksilber in der Röhre einmal
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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273
2. Darum singt die Nachtigall,
Wo du schlummerst in der Nacht;
Und die schönste Blume blüht,
Eh' des Tages Aug' erwacht.
3. Und der schönste Schmetter-
ling
Fliegt, wo Niemand sein hat Acht.
Perle ruht im Meereöschoß
Und der Edelstein im Schacht.
4. Kind, da reichlich Aug' und
Ohr
Dir mit Füllen ist bedacht,
Gönn' der Mutter etwas auch,
Das sie zum Geschmeid sich macht.
Das Heer der Lebendigen, das uns umgibt, sich aller Enden regt
und nach bestimmten Gesetzen sich richtet, weist auf die unerforschliche
Allmacht und Größe des Schöpfers hin. Diesen zu erkennen, im
Staube anzubeten, seinem heiligen Willen zu gehorchen, ist nur Einem
unter den Geschöpfen der Erde vergönnt, und dieses ist der Mensch,
das Ebenbild der ewigen Gottheit.
2. Jnfusionsthierchen.
Die Erfindung des Vergrößerungsglases machte es möglich, mit dem
Blicke nicht nur zu vorher ungesehenen Fernen des Himmels zu reichen,
sondern auch in nächster Umgebung Thierchen wahrzunehmen, von deren
Dasein man früher keine Ahnung hatte. Wie das Meer im Großen von
unzähligen Geschöpfen belebt ist, so der Tropfen stillstehenden Wassers im
nächsten Graben, der abgestandene Esfig, überhaupt jede Flüsfigkcit, worin
Pflanzen- und Thierstoffe in Verwesung begriffen find, wogegen reines
Brunnen- und Quellwasser sie weniger oder nicht enthält. Gestalt und
Bewegung dieser an Kleinheit wunderbaren Geschöpfe beobachtet man am
besten mittelst des Sonncnmikroskops, unter das man einen Tropfen oben
genannter Flüssigkeiten bringt. Ein Gewimmel von Thierchen sonderbarster
Bildung stellt sich dem Blicke dar; einige sind schlangen-, andere kugel-
oder scheibenförmig, wieder andere wie eine Glocke, Urne, Trompete oder
ein Nachen gestaltet. Mit Blitzesschnelle schießen die Schlangen hin und
her, verfolgen die anderen und verschlingen sie. Ist das Wasser durch die
Sonnenstrahlen erwärmt und damit in Verdunstung begriffen, so ermatten
die Thierchen, sinken hin; das Mittel ihres Aufenthaltes verschwindet end-
lich und mit ihm das kurz vorher so mannichsaltige Leben. Die Jnfu-
sionsthierchen pflanzen sich durch Eier fort, von deren Kleinheit wir
kaum eine Vorstellung haben. Unzählige derselben schweben überall in
mäßiger Höhe über der Erde und entwickeln sich, wo das zum Leben der
werdenden Thierchen Erforderliche sich findet; daher erscheinen dieselben auch
überall. Viele sind mit einer kiesel- oder kalkartigen Hülle umgeben, welche
in allen möglichen Mustern geschmiedeter Waffenstücke erscheinen. Merk-
würdig ist, daß ganze Erdschichten und gewisse Gesteine nichts anders sind,
als die Schalen dichtgedrängter Massen von Jnfusionsthierchen, welche
übrig blieben, während die Thiere abstarben und verwesten. Die Erde,
welche zu Kugeln geballt auf den westindischen Inseln von den Negern
als Leckerbissen gegessen wird, deßgleichen diejenige, welche zur Zeit einer
Hungersnoth in mehreren Gegenden Schwedens genossen wurde, besteht
aus solchen Ucberresten. Oft find sie Mitursache der Verschlammungen von
Seehäfen. ^
Nebst den erwähnten winzigen Geschöpfen, welche durch ihre unge-
heure Anzahl Großes zu erzeugen vermögen, verdienen die Polypen,
Bewohner des Wassers, unsere Aufmerksamkeit wegen des außerordentlich
zähen Lebens und der Wohnungen, welche manche Meerpolypen errichten.
Die Gehäuse bestehen aus Kalk, den die Thierchen ausschwitzen, und der
Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch.
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314
mit wenigem Wasser eine große Gewalt ausüben. Eben so wird die
Wasserkraft in hohen engen Röhren verwendet zur Aufwärtstreibung
großer Kolben, z. B. in der Wassersäulenmaschine.
10. Die Anziehung der Körper untereinander.
Kleine Körper hängen sich an größere. Der Staub, der Thau,
die Kreide, Tinte, Farben, Oel, Dünste re. hängen sich an andere
Körper, die größer sind, an, weil sie von ihnen angezogen werden
und in ihren Vertiefungen eine Unterstützung finden. Das Wasser in
einem Gefäße stellt sich an den Wänden desselben etwas höher als
nach der Mitte hin und läuft an den Wänden herab, wenn man es
langsam ausfließen läßt. Taucht man ein sehr enges Röhrchen in
eine Flüssigkeit, so steigt sie an den Wänden aufwärts, fließt in der
Mitte zusammen, steigt wieder in die Höhe, bis das Flüssigkeits-
säulchen mit seinem Gewichte der Anziehungskraft gleich kommt.
Mauern, an deren Fundament Wasser ist, bleiben weit über den
Wasserspiegel hinauf naß; Zucker, nur an einem Ende in Wasser
gesenkt, wird ganz durchnäßt. Schwamm, Brod, Leinwand, Holz.
Baumwolle, Löschpapiere re. werden nach allen Theilen feucht, wenn
sie nur an einem Ende in Flüssigkeit kommen. Vermöge dieser An-
ziehung brennen Fett, Oel und Wachs um einen Docht und geben eine
so schöne regelmäßige Lichtflamme.
11. Die Schwerkraft in ihrer Wirkung auf luftförmige
Körper.
Die luftförmigen Körper haben fast gar keinen Zusammenhang,
sondern ihre einzelnen Theile dehnen sich aus, wenn sie nicht durch
anderweitigen Druck zusammengehalten werden. Bringt man eine
nicht ganz mit Luft gefüllte fest zugebundene Blase auf hohe Berge,
so dehnt sie sich vollständig aus; eben so geschieht es, wenn man sie
unter eine Glocke bringt, aus der die Luft zum Theil oder ganz
herausgepumpt wurde. Zusammengepreßte Luft dehnt sich wieder
aus, wenn die Pressung aufhört, und mit um so größerer Kraft, je
mehr sie gepreßt war. Taucht man ein Trinkglas umgekehrt mit der
Oeffnung nach unten senkrecht in Wasser, so bleibt immer zwischen
Boden und Wasser ein leerer Raum, in welchem sich zusammen-
gepreßte Luft befindet; hört man auf abwärts zu drücken, so springt
es wieder in die Höhe. Die Taucherglocke beruht auf dieser Eigen-
schaft der Luft. Siehe S. 142.
12. Druck der atmosphärischen Luft.
Rings um die Oberfläche der Erde liegt eine hohe Schichte von
Luft, die sich vermöge ihrer Elasticität in dem Weltraum verlieren
würde, wenn sie nicht durch die Schwerkraft der Erde an diese fest an-
gedrückt wurde. Die oberen Lufttheile drücken nun auf die unteren;
diese weichen aus nach der Seite vermöge ihrer Elasticität, und die Luft
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eine gewisse Höhe erreicht hat, so drückt es, vermöge seiner eigen-
thümlichen Schwere, der Luft wiederum dergestalt entgegen, daß beide
in das Gleichgewicht treten. Da strebt gleiche Kraft gegen gleiche
Kraft und keines kann dem andern mehr etwas anhaben. Die Luft
spricht: „Gelt, du mußt droben bleiben?" Das Quecksilber aber
spricht: „Gelt, du bringst mich nicht höher?"
Merke viertens die Hauptsache: Der Druck und die Span-
nung in der Lust bleibt nicht immer gleich ; einmal ist er stärker, ein
andermal schwächer. Die Gelehrten wissen selbst nicht immer, wo
dieses herrühren will. Wird nun die Spannung der Lust auf einmal
stärker, so daß man sagen kann, sie gewinne neue Kraft, so drückt sie
auch um so stärker auf das Quecksilber im Kölblein, so daß es in der
Röhre höher hinauf muß, manchmal bis über 28 Zoll hinaus. So-
bald aber die Ausdehnung der Luft im geringsten nachläßt, drückt im
Augenblick die Schwere des Quecksilbers in der Röhre wieder ab-
wärts gegen das Kölblein, bis sie mit dem Drucke der Lust wieder
im Gleichen ist, welchergestalt also das Quecksilber in der Röhre
sinkt, manchmal bis unter 27 Zoll hinab. Also steigt und fällt das
Quecksilber, oder wie man sagt, das Wetterglas, und sein Steigen
und Fallen ist übereinstimmend mit dem unaufhörlichen Wechsel in
der Lust. Solche Gnade hat Gott dem Menschen verliehen,
daß ihm in gläsernen Röhren sichtbar werden kann, was in
der unsichtbaren Lust für eine Veränderung vorgeht. Allein der
geneigte Leser ist vorsichtig und glaubt nicht Alles auf das Wort.
Merke also:
Fünftens noch den Beweis: Wenn das Büblein ein Stück-
lein neugebackenes Brod ißt, ein Krümlein davon herabklaubt und
mit den Fingern zerdrückt, daß gleichsam wieder ("in Teig daraus
wird, und damit die Oeffnung an dem Kölblein zustopft, so geht von
dem Augenblicke an das Quecksilber nimmer aufwärts und nimmer
abwärts, sondern bleibt unaufhörlich stehen, wie es stand. Warum?
Weil die Lust nimmer auf das Quecksilber wirken kann, bis es end-
lich der Vater entdeckt, und hätte die beste Lust, er gäbe dem Büblein
eine Ohrfeige, — wer weiß, was er thut, wenn's zum zweitenmal
geschieht. Wenn es ihm aber gelungen ist, die Oeffnung wieder frei zu
machen und die Luft kann wieder auf das Quecksilber drücken, wie
vorher, stärker oder schwächer, alsdann fängt dieses auch wieder an,
lustig z: steigen und zu fallen. Also rührt die Veränderung in dem
Stand oes Quecksilbers von der Luft her, welche durch die Oeffnung
des Kölbleins hineingeht und auf das Quecksilber drückt. Daß aber
die Luft allein es sei, welche im Stande ist, mit wunderbarer Kraft
das Quecksilber 28 Zoll hoch in die Höhe zu treiben und in dieser
Höhe schwebend zu erhalten, dies zeigt sich, wenn die Röhre oben an
der Spitze abbricht und die Lust setzt dort auch hinein kommt, wo
vorher keine war. Dann fällt das Quecksilber in der Röhre auf
einmal so tief herab , bis es demjenigen, das in dem Kölblein steht,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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— 32 —
Fig. 9 sehen wir eine muldenförmige, stark wasserhaltige Sand- oder Kiesschicht M, die
von zwei undurchlässigen Gesteinslagen A und B eingeschlossen ist, so daß das Wasser
weder uach oben, noch unten abfließen kann. Wird hier die obere Schicht durchbohrt, so
steigt das Wasser nach dem Gesetze der kommunizierenden Röhren in dem Bohrloche bei D
aufwärts und unter Umständen als Springbrunnen zu bedeutender Höhe empor. Durch
solche Bohrbrunnen, deren manche 5—600 und noch mehr in tief sind, hat man selbst in
regenarmen Ländern unerschöpfliche unterirdische Wasserbehälter erschlossen. „Sogar
Australiens Einöden haben neuerdings ungeheure Mengen Wasser geliefert. 1898 zählte
man in Queensland bereits 644 artesische Brunnen, die es ermöglichten, Weideländereien
im Umfange von l1^ Mill. qkm zu eröffnen und reichtragende Apfelsinen-, Ananas- und
Olbaumgärten zu bewässern". — Auch die gewöhnlichen Brunnen, in denen sich das Grund-
wasser sammelt, können als künstliche Quellen bezeichnet werden.
Kalte und warme Quellen. Die Quellen zeigen große Unterschiede in der Temperatur.
Diese hängt im allgemeinen ab von der Tiefe, bis zu der das Wasser in die Erde ein-
gedrungen ist. Quellen, die den obersten Erdschichten entstammen, haben eine Wärme, die
ungefähr der mittleren Jahrestemperatur der Gegend entspricht. Daher nimmt ihre Wärme
nach dem Äquator hin im allgemeinen zu und steigt in den Tropenläudern auf 20—25 °.
Es gibt aber auch viele Quellen, die bedeutend kälter sind, als sie ihrer Ausflußstelle nach
sein müßten. Solche haben entweder ihren Ursprung in hochgelegenen, oft weit entfernten
Gebirgsgegenden, wo sie vielleicht durch Gletscher- und Schneewasser gespeist werden, oder
sie sind Abflüsse tiefer Seen, deren Bodenwasser meist eine Temperatur von nur 4° besitzt.
Alle Quellen, deren Wärmegrad mit der durchschnittlichen Luftwärme ihres Ausbruchsortes
übereinstimmt oder dahinter zurückbleibt, bezeichnet man als kalt, wohingegen solche, die
eine höhere Wärme besitzen, warme Quellen oder Thermen genannt werden. „Der
Begriff Therme ist daher je nach dem Orte, wo die Quelle entspringt, ein sehr veränder-
licher. Je näher dem Äquator und dem Meeresspiegel, desto wärmer muß eine Quelle
sein, um als Therme gelten zu können; je näher am Pole und je höher über dem Meeres-
spiegel, desto niedriger kann die Temperatur der Thermen sein". (Hochstetter). Häufig be-
zeichnet man indessen nur solche Quellen mit diesem Namen, die eine wirklich hohe Wärme
besitzen, etwa von 250 an aufwärts.
Warme Quellen steigen gewöhnlich ans großen Tiefen empor, wo die Gesteinsmassen
eine höhere Temperatur besitzen. Daher finden sie sich besonders au Verwerfungslinien,
wo senkrechte Spalten tief in das Innere der Erde hinabreichen. Doch können sie auch
durch vulkanisches Gestein, das seine Wärme noch z. T. bewahrt hat, erhitzt worden sein,
wie denn überhaupt Gegenden mit noch tätigen oder schon erloschenen Vulkanen reich an
solchen Quellen sind. Drittens kann die höhere Wärme auch das Ergebnis chemischer Vor-
gäuge sein.
Thermen sind über die ganze Erde verbreitet. Es finden sich solche in der kalten
wie in der heißen Zone, in der Ebene wie in Gebirgen, in Gegenden, die aus sedimen--
tären, wie in solchen, die aus Eruptivgesteinen bestehen, und alle Wärmegrade bis fast
zur Siedehitze sind unter ihnen vertreten. Gastein hat Quellen von 48, Aachen von 55,
Wiesbaden von 69, Karlsbad von 74°, und bei einer Quelle in Venezuela beträgt die
Wärme sogar 97°.
Mineralquellen. Quellwasser ist nie chemisch rein. Stets enthält es Gase, ins-
besondere Sauerstoff und Kohlensäure, und mineralische Stoffe, die es ans seinem unter-
irdischen Wege aufgelöst und in sich aufgenommen hat. Von diesen Bestandteilen rührt
der verschiedene Geschmack des Wassers her. Für gewöhnlich sind die Beimischungen nur
gering. Treten sie in größerer Menge auf, so spricht man von Mineralquellen,
die je nach der Art der vorwiegend darin gelösten Stoffe wieder besondere Nanien haben.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 101 —
46» Das Rieselfeld.
Wenn man von Freiburg nach Haslach und von bort auf der
Opsingerstraße weitergeht, erreicht man gleich hinter der Kreuzung mit bcr Straße von St. Georgen nach Betzenhausen das stäbtische Rieselgnt
Mnnbenhos, die Reinigungsanstalt für die Kanalwasser der Stadt
Freiburg.
Das obere Ende des Nieselgutes liegt etwa 40 Meter, das untere etwa 67 Meter tiefer als der Münsterplatz in Freiburg. Das große Gefälle ermöglicht, daß die stäbtischeu Abwasser mit natürlichem Gefälle dem Rieselgnt zufließen und ebenso anf bemfelben verteilt werben können, so
daß es bafür keiner Pumpwerke bebarf, wie das in anbercn Städten mit ähnlichen Einrichtungen meistens notig ist.
Wo jetzt das Nieselfelb ist, war früher hauptsächlich Walb; btefer würde ausgerobet, und das Gelänbe mußte für feinen Zweck, die Aufnahme der stäbtischeu Abwasser, hergerichtet werben. Es würde durch ein Wcg-mtb Grabennetz in einzelne Teile von solcher Größe aufgeteilt, wie sic für lanbwirtschaftliche Bestellung zweckmäßig ist.
Das Grabennetz führt an jeben einzelnen Rieselacker und ermöglicht mit Hilfe von Stauvvrrichtungeu und Einlaufschleusen, jcbem Acker an einer Anzahl von Stellen Wasser zuzuführen.
Die Ackerfläche ist nahezu völlig eben hergestellt und hat ein geringes Gefalle vom oberen Ende, wo das Wasser eingeleitet wirb, nach dem unteren, so daß sich das Wasser auf dem ganzen Acker leicht verteilen kann.
Ein Netz von Abzuggräben ist angelegt, damit der Grnnbwasserstanb tief gehalten wirb, so daß zwischen der Oberfläche und bcm Grunbwasfer-stanbjune reichliche, die Abwasser reinigenbe Bobenmenge vorhanben ist. Die Tiefhaltung des Grnnbwasserstanbes wirb gefördert durch Netze von Entwässerungsröhren (Drainagen), mit bcncn die Nieseläcker versehen sinb. Die Drainagen münben in Entwässerungsgraben ein.
In einem Rohr von 75 cm Weite gelangen die Abwasser der Stadt Freiburg bis aus Rieselfetb, wo sie zunächst im offenen Graben den Absatzbecken am oberen Ende des Gutes zugeleitet werben. In biefen mit eingesetzten Hürben versehenen Becken wirb ein Teil bcr groben Verunreinigungen zurückgehalten. Von Zeit zu Zeit werben diese ausgeschöpft und als Dünger verwenbet. Von den Absatzbecken fließt das Wasser den Rieseläckern zu, die es abwechselnb aufzunehmen haben, heute diese, morgen jene, am britten Tage wieder anbere it. f. f.
Es muß alles an das Rieselfelb gelangenbe Wasser auf bcm selben gereinigt werben, selbst wenn es noch so stark regnet und cs das beste wäre, wenn die Abwasserzuleitung nach dem Rieselfelbe eingestellt würde.
Das sinb Zeiten, in bene« die Erträgniffe des Rieselfelds Schaben leiben, weil bieses seine Pflicht erfüllen muß, und nicht einen Tropfen des stäbtifchert Abwassers ungereinigt hinaus gelangen lassen bars.
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TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
— 134 —
Zweiter Anhang.
Viii. Schuljahr: Geologischer Aufbau der Heimat.
I. Was erzählt uns die Steinkohle aus der Kindheit unsrer Heimat?
1. Ich habe meine Abstammung im Pflanzenreiche; denn ich gcbe euch beim
Verbrennen, wie das Holz, Licht und Wärme, entwickle Rauch und lasse Asche
zurück; mitunter zeige ich noch deutlich das Holzgefüge und den zelligen Bau
der Pflanze; bei chemischer Untersuchung gebe ich dieselben Bestandteile wie das
Holz; meine Unterlage gleicht dem von Wurzeln durchzogenen Erdboden, und
in dem auf mir ruhenden Gesteine sind oft noch Abdrücke von Blättern zu sehen;
ja sogar ganze Baumstämme hat man in meinem Lager gefunden. 2. Die
Pflanzen, denen ich meinen Ursprung verdanke, waren riesige Farnkräuter und
Schachtelhalme, Schuppen- und Siegelbäume, Bäume, die heutzutage nicht mehr
auf der Erde wachsen. Die Üppigkeit dieses Urwaldsdickichts war bedingt durch
viel größere Wärme, größere Feuchtigkeit und Kohlensäuregehalt der Luft. 3. Das
Meer hat diese mächtigen Waldungen begraben, und der Druck von oben und
die Wärme von unten hat sie in Kohle verwandelt. Einen ähnlichen Vorgang,
wenn auch in viel kleinerem Maßstabe, beobachtet ihr bei Herstellung der Holz-
kohle. 4. Ich bin derjenige Brennstoff, der die meiste Heizkraft besitzt, weil ich
die meisten Sonnenstrahlen in mich aufgenommen habe. Torf und Braunkohle
können sich in dieser Beziehung nicht mit mir vergleichen. 6. Vor tausend und
aber tausend Jahren, ehe noch ein menschlicher Fuß auf der Oberfläche der
Erde wandelte, hat mich der gütige Schöpfer bereits in die Tiefe eurer Heimat
versenkt. 7. Alle Mineralien, die wie ich vom Feuer verzehrt werden können,
sind meine Verwandten. Mit unsrem Familiennamen nennen wir uns brenn-
bare Mineralien oder Brenze.
Was einst im Strahl der Sonn' erwuchs zu grüner Pracht
und verschüttet ward ins starre Grab der Erde,
wird heraufgeholt aus taufendjähr'ger Nacht,
daß es wieder uns zu Licht und Wärme werde!
Ii. Der Sandstein setzt die Erzählnn g aus der Kindheit unsrer Heimat
fort. 1. Die Oberfläche der Erde wird beständig durch Sturm und Regen,
Frost und Hitze, Schnee und Eis zerstört. Solche Gesteinstrümmer, die von
der Erde abgelöst und im bewegten Wasser gerundet und zermahlen worden sind,
heißen Kies, Sand und Schlamm. 2. Der Sandstein sagt: Ich bin, wie Ton-
schiefer und Konglomerat, aus Gesteinstrümmern entstanden, die durch Druck
und Einsickerung des Wassers zu Stein verhärtet wurden. 3. Davon, daß ich
ein Ablagerungsgestein bin, könnt ihr euch auch noch dadurch überzeugen, daß
in mir Tiere und Pflanzen eingebettet sind, welche einst im und am Meere
gelebt haben. 4. Der Trümmerschutt der Gebirge und die Niederschlagsgesteine
aus Wasserfluten der Vorzeit, vermengt mit den Resten untergegangener tierischer
Gebilde, zeigen, daß das Meer viele Jahrtausende in eurer Heimat geherrscht hat.
Iii. Was, uns weiter der Kalkstein erzählen kann. 1. Ich bin wie die Kreide
aus Überbleibseln von einst hier lebenden Tieren entstanden. 2. Wie die Pflanzen,
so bilden auch Tiere oft dicke und ausgedehnte Ablagerungen auf der Erdobcr-
fläche. 3. Wie der Sandstein mit seinen Verwandten, so erinnere auch ich euch
mit meinem großen Verwandtenkreise daran, daß ihr in eurer Heimat oft auf
Meeresboden wandelt.
Iv. Wie die Syenitsteinbrüche des Plauenschen Grundes diese Erzähluug
fortsetzen. 1. Wir verdanken unser Dasein den Wirkungen der Hitze im
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
— 53 —
B.
Oft hat es im Sommer lange nicht geregnet — welche Nachteile
hat das für die Quelle? Warum müssen die Quellen versiegen? Es
fehlt der Erde an Wasser, wenn es lange nicht geregnet hat — mit
welchem Worte wird da das Wort „regnen" gleichbedeutend sein?
(bewässern.) Ist aber die Erde gut bewässert, was läßt sich dann von
der Quelle sagen? Sie murmelt — plätschert — sprudelt — rauscht —
schäumt. Was plaudert dauu das Kind mit der Quelle?
Nach dir schmacht ich, zu dir eil ich, du geliebte Quelle du!
Aus dir schöpf ich, bei dir ruh ich, seh dem Spiel der Wellen zu.
Mit dir scherz ich, von dir lern ich heiter durch das Leben wallen,
angelacht von Frühlingsblumen und begrüßt von Nachtigallen.
Laß die Quelle mit dir sprechen! Komm zu mir, liebes Kind! usw.
Wie kann die Quelle sein? klar und hell, stark oder schwach, aus-
dauernd oder schnell versiegend, lebendig.
Das Wasser, das aus der Erde quillt, heißt Quellwasser. Das
ganze Gebiet, aus den das in der Quelle angesammelte Wasser stammt,
heißt Quellgebiet. Die Quellen sind also die natürlichen Ausgänge für
das unterirdische Wasser.
Was heißt nun: Die Quelle speist den Bach? In welchem Falle
versiegt der Bach? Was bedeutet also der Ausspruch: Wie die Quelle,
so der Bach?
Wie der Bach oder das Bächlein sein kann, silberhell und klar —
fleißig.
Was das Büchlein zu tun hat. Es muß die Mühlen treiben,
die Blumen begießen, die Tiere tränken usw.
Zusammensetzungen: Bachstelze, Bachforelle, Bachbunge.
Xiv. Schulwoche.
A.
Ziel: Trüpflein muß am Bach die Mühlen schlagen.
An wieviel Mühlen sind wir auf nnserm letzten Unterrichtsgange
vorübergekommen? Wie kommt es, daß auf so kurzer Strecke der Bach
drei Mühlen treiben kann, fragen wir uns. Was haben wir an jeder
Mühle beobachtet? Das Waffer floß in einer hölzernen Rinne, und
unter derselben drehte sich das große Wasserrad oder Mühlrad. Damit
ihr genau seht, wie das zugeht, habe ich ein kleines Wasserrad und
eine Rinne mitgebracht. Die Rinne fülle ich jetzt mit Waffer, und dann
ziehe ich den Schützen auf. Was geschieht? Beim Hinabstürzen des
Wassers drückt es das Rad nach unten; im nächsten Äugenblicke stürzt
das Wasser auf die nächsthöhere Schaufel und drückt diese nach unten —
und fo geht es weiter, fo daß in jeder Seknnde eine andre Schaufel
gefüllt und nach unten gedrückt wird — unten angekommen, schüttet
jede Schaufel das Wasser wieder aus, so daß sie leer auf der ander»
oeite wieder nach oben geht. Was für eine Bewegung wird dadurch
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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oder in runder Zahl zu V300. Setzt man für den Aequatorial-
durchmesser 300, so muß man für den Polardurchmesser 299
setzen, und ist der erstere 1719 Beeilen lang, so beträgt die Länge
des letztern 1713^Vs0v Meilen, denn 1719 : x — 300 : 299 =
171391/3oo.
Endlich beweist man die Abplattung der Erde aus ihrer
Axendrehung, wie umgekehrt die Abplattung ein Beweis für die
Rotation ist. Im Jahre 1676 behauptete der große Newtou
aus theoretischen Gründen, die Anschwellung am Aequator und die
dadurch entstandene Abplattung an den Polen könne die Erde nur
durch die Axendrehung im frühern flüssigen Zustande erhalten haben.
Ein rotirender kugelförmiger Körper plattet sich ab, wenn es die
Masse zuläßt; Versuche mit der Centrifugalmaschiue veranschau-
lichen das. Einen interessanten Versuch erwähnt Dove. Weuu
man Oel, welches auf Wasser schwimmt, aber im Weingeist unter-
sinkt, zuerst in Alkohol gießt und dauu diesem so viel Wasser hin-
znfügt, daß diese Mischung des schweren Wassers und leichtern
Alkohols gerade die Dichtigkeit des Oels erhält, so zieht sich das
Oel zu einer vollkommenen Kugel zusammen, die in der durch-
sichtigen Mischung frei, wie die Erde im Weltenraum, schwebt;
steckt man nun vorsichtig einen Draht durch die Kugel und bringt
sie in Drehung, so plattet
sie sich zu einem Sphäroid
ab, und bei größerer Ro-
tationsgeschwindigkeit trennt
sich das Oel und rotirt als
Ring um die Drehuugsaxe,
was zugleich die Entstehung
der Salurnsringe veran-
schaulicht. Man kann sich
auch die Abplattung an
Fig. 9 deutlich macheu. Es
sei Pp die Erdaxe, Ca ein
Erdradius vom Mittel-
punkte nach dem Aequator.
Denken wir uns in der
Kugel die beiden Röhren mit Wasser gefüllt und die Kugel ruhig,
so werden die Wassersäulen gleich groß sein, weil beide durch die
Schwere nach dem Mittelpunkte C hingezogen werden; rotirt aber
die Kugel um die Axe Pp, so wird durch die Schwungkraft das
Gleichgewicht gestört, der Zug der Schwere wird unter dem
Aequator um V300 vermindert und demgemäß die Wassersäule
Fig. 3.
p
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Heklastraße, den Boothiagolf, die Bellst-, Victoria-, Dease-, Union-
und Wallastonstraße und erreicht bei Cap Bathurst das Eismeer
und endlich die Behringsstraße. Wegen der Eisbarrieren hat die
Durchfahrt für Schifffahrtszwecke keinen Nutzen. 1879 ist es dem
schwedischen Nordpolfahrer Nordeufkiöld gelungen, aus der Nord-
fee durch das nördliche Eismeer und die Behringsstraße in den
großen Ocean zu segeln, ein Ereigmß, das, abgesehen von dein
wissenschaftlichen Interesse, für den europäischen und sibirischen
Handel von Belang ist.
Drittes Kapitel.
Die Jtujt
§ i.
Die Atmosphäre.
Die Hülle von gasförmigen Substanzen, welche die Erde
umgiebt und, vermöge der Schwere an dieselbe gebunden, die täg-
liche und jährliche Bewegung derselben theilt, heißt Atmosphäre,
d. i. Dampfkugel. Das Gasgemenge, aus dem die Atmosphäre
besteht und dessen Theilchen gleichförmig zwischen einander ver-
breitet sind, nennt man Lust. Sie ist ein Gemisch zweier chemisch
einfacher Gase; sie enthält nämlich in je 5 Raumtheilen 4 Raum-
theile Stickstoffgas und 1 Raumtheil Sauerstoffgas, ein Mischungs-
verhältuiß, das aller Orten und zu allen Zeiten unverändert bleibt.
Außerdem enthält sie noch eine geringe Menge Kohlensäure.
Ueber dem Festlande ist ihr Gehalt an Kohlensäure am Tage
geringer als bei Nacht, und auf dem Meere ist es gerade um-
gekehrt; ebenso ist er im Winter geringer als im Sommer. Die
Stadtluft und die Luft auf Gebirgen ist reicher an Kohlensäure
als die Luft auf dem Laude und in der Ebene. Diese Er-
scheinungen erklären sich durch das Wachsthum der Pflanzen.
Unter dem Einflüsse des Sonnenlichts nehmen dieselben am Tage
durch die Blätter Kohlensäure aus der Luft auf, behalten dieselbe
für sich und scheiden Sauerstoff wieder aus. In Städten, auf
kahlen Höhen und im Winter können natürlich die Pflanzen we-
niger in dieser Weise aus die Luft wirken. Die besondere, eigen-
thümlich scharf riechende Art des Sauerstoffs, welche Schönbein
1840 in der Luft entdeckt hat, heißt Ozon, auch erregter, activer
Sauerstoff. Er wird namentlich beim Durchschlagen electrischer
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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