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1. Freiburger Lesebuch - S. 42

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 42 — wälder hielten das Dreisamtal und die benachbarten Berge besetzt, die Obermarkgräfler lagerten auf dem Felde bei St. Georgen, die Niedermarkgräfler am Mooswald hinab und die Ortenauer beim Dorfe Zähringen. So war Freiburg eng umschlossen. Die Bauern drohten, die Stadt dem Boden gleichzumachen. Die Stadt war ganz auf sich selbst angewiesen, von der Regierung war keine Hilfe zu erwarten. Aber Rat und Gemeinde verloren den Mut nicht. Man teilte die waffenfähigen Bürger nach den Zünften in zwölf Haufen, welche die Türme und Stadtmauern zu verteidigen hatten. Die Universität stellte drei Rotten, die Adeligen bildeten eine Reiterei von 50 Mann. Den Oberbefehl führte nach dem Herkommen der Obristmeister der Zünfte. Diese Verteidigungskräfte waren freilich gegen die Macht des Feindes sehr gering, und der wichtigste Punkt, der Schloßberg, der die Stadt beherrscht, konnte nur sehr schwach besetzt werden. Nachdem die Schwarzwälder die Burg Wiesneck eingenommen hatten, gruben sie der Stadt das Wasser zu den Brunnen und Mühlen ab, besetzten die Kartause und bestiegen von da die Höhe des Schloßbergs. Es war ein schöner Maiabend; die Herren vom Adel saßen, wie gewöhnlich, auf dem Münsterplatz vor ihrem Gesellschaftsbaus zum Ritter, dem heutigen erzbischöflichen Palais, als plötzlich vom Schloßberg her etliche hundert Schüsse aus Hakenbüchsen verkündeten, daß das feste Blockhaus, das auf der heutigen Ludwigshöhe stand, von den Bauern genommen sei. Sogleich wurde Sturm geschlagen, und die Bürgerschaft blieb die Nacht hindurch unter Waffen. Die Bauern aber zogen schweres Geschütz den Berg hinauf und beschossen damit am folgenden Tag die Stadt und sogar den Münsterturm, den sie dem Kirchzartner Turme gleichzumachen drohten. Die Reiterei versuchte einen Ausfall, aber kaum vor dem Tore angelangt, mußte sie sich wieder zurückziehen, wobei ein Herr von Falkenstein durch eine Kanonenkugel getötet wurde. Auch im Innern der Stadt drohte Gefahr. Ein Teil der Einwohnerschaft erklärte sich für die „gerechte Sache“ der Bauern, und man mußte wahrnehmen, daß sogar die Stadtwachen allerlei Treulosigkeiten begingen. Es blieb daher der Stadt nichts übrig als mit den Bauern in Unterhandlungen zu treten. Diese verlangten, daß Freiburg Mitglied des großen Bauernbundes werde, das übliche Herdstattgeld, nämlich wöchentlich zwei Kreuzer vom Hause, entrichte, vier Falkonetlein an Geschützen abtrete und ein Verehrgeld von 3000 Gulden gebe. Dafür behielt Freiburg die Obrigkeit des Hauses Österreich, und allen Einwohnern wurde Sicherheit ihres Leibs und Guts verheißen. Am 23. Mai wurde der Eid geleistet, mit dem sich Freiburg in die Brüderschaft der Bauern begab, ohne zu wissen, daß Herzog Anton von Lothringen bereits am 17. Mai bei Bergzabern 14000 Bauern geschlagen hatte und im Begriff war, auch über die andern Haufen des Landes herzufallen und nach ihrer Vernichtung über den Rhein zu gehen. Mit der Macht der Aufständischen war es damit rasch zu Ende. Im Juli erlitten die Bauern bei Steißlingen (in der Nähe von Radolfzell) eine

2. Das Großherzogthum Baden - S. 20

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
20 §. 22. Zwischen der Biber, Ach und Aitrach erheben sich die merkwürdigen Hegauer Berge (Phonolit- und Basalt- kegel), die 500 — 600' über der wenig gewellten Ebene emporsteigen. Solche sind: der Hohentwiel 2129', mit den Resten einer im Jahre 1800 von den Franzosen ge- schleiften Festung; Hohenkrähen 1984', als Raubburg auf Befehl des Kaisers Marimilian zerstört, später wieder erbaut und im 30jährigen Krieg 1634 völlig in Ruinen gelegt, und der Mägdeberg, einst Eigenthum des Klosters Reichenau, welches auf dein Berge die Kapelle der heil. Ursula mit den 11,000 Jungfrauen (Mägden, woher der Name stammt) stiftete. (Im Städtekrieg 1378 zerstört, später wieder erbaut, finden sich hier die umfangreichsten Ruinen unter den hegau'schen Schlössern.) Der Hohen- st offe ln, 2603' hoch, im 30jährigen Krieg 1633 zerstört; wozu noch die Höwener Kegelberge kommen: der Hohen- höwen, 1639 von den Bayern geschleift, weil der Besitzer Raubzüge in das Gebiet katholischer Stände machte; Höwe- neck, Neuhöwen, der Wanneberg und der Warten- berg bei Neidingen. Die Emportreibung dieser Bergkegel (Gugelberge) durch vul- kanische Gewalt fällt wahrscheinlich in die Zeit der Bildung des Kaiserstuhls. — Der Hegau war im 14. Jahrhundert lange Zeit der Schauplatz des Faustrechtes und der Freibeuterei gegen benach- barte Städte; der Ritterverein (des St. Georgenbundes) daselbst, von den Angriffen empörter Schweizer und des Bodensee'schen Städtebundes hart mitgenommen, überwältigte nur mit höchster Anstrengung 1524 die Bewegungen des schwäbischen Bauernauf- standes (des Bundschuhs u. dgl.). Während des 30jährigen Kriegs war die ganze Gegend ein Schauplatz soldatischer Zügellosigkeiten. Von der Veste Hohentwiel herab mißhandelte der berüchtigte Wie- derhold 18 Jahre lang die ganze Seegegend. Im Jahr 1584 zählte der Hegau noch 35 adelige Familien aus 46 Bergschlössern, die jetzt alle in Ruinen liegen. Die Aach, die den Hegau durchfließt, hat ihre Haupt- quelle beim Städtchen Aach, wo sie unter einem überhängen- den Felsen hervorbricht und gleich so stark ist, daß sie eine große Papiermühle und andere Werke treibt. Diese Aachquelle enthält nachweislich *) ihr Wasser aus der *) Im Jahre 1859 mußte von den Fabrikbesitzern zu Arlen selbst eine Mühle bei Möhringen angekauft werden, weil ein dort neuer- bauter Damm den unterirdischen Donauabfluß zur Aach gefährdete.

3. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 559

1842 - Dresden : Schmidt
Kob urg-Gotha. 559 vor bn Rhön; 2,500 E. Wichtige Garnspinnerei und Leinweberei. Lstheimer Zwergkirschen, die fast wild auf, schießen. Unfern die Ruinen des Schlosses Lichtend erg. Helmershausen; 700 E. Zwei Schlösser. An der Nordseite liegt die 2,300' hohe Geba. 27) Das Herzogthum Sachsen - Koburg - Gotha. Es gehören dazu zwei ganz getrennt liegende Fürsten- thümer und einige Nebentheile. Die Lage ist zwischen 50 und 51° N. B. und 28 und 29° O. L. Der südliche Theil, das Fürstenth. Koburg, wird begrenzt oon Meiningen und Baiern; der nördliche, das Fürstenth. Gotha, hat zu Grenznachbarn Preußen, Sondershausen, Weimar, Kurhessen und Meiningen. Die Größe beträgt 36 Q 9jí. mit 140,000 E- In beiden Fürftenrhümern herrscht die Lutherische Religion vor. Der Katholiken und Juden sind wenig. Die Geistes- bildung wird unterstützt durch die den Ernestinischen Hau- sern gemeinsame Univ. Jena, durch zwei ausgezeichnete Gym- nasien, zwei Seminare und gute Landschulen. Besonders im Gotbaischen sind schon seit langen Jahren für das Volks- schulwesen die zweckmäßigsten Einrichtungen getroffen. Die Staats form ist wie in Weimar Die Staatsein- künfte belaufen sich auf 670,000 Rthlr.; doch ist auch die Schuldenlast nicht gering. Zu den Bundeskriegen wird ein Ko nlingent von Ni6 Mann gestellt. Der Herzog hat mit den übrigen Fürsten der Ernestinischen Linie in der engern Ver- sammlung einegesammtstimme, in der weitern eine Einzel- stimme. Der Boden ist meist bergig, nur zum kleinern Theil eben, doch so weit es sich thun laßt, überall gut angebaut. Am gebirgigsten ist der südl. Theil des Fürstenthums Go- tha, welcher vom thüringer Walde überlagert wird. Die Produkte sind die gewöhnlichen deutschen. In den Ebe- nen: Getreide, Flachs, Anis, Kümmel rc. Holz ist jedoch Hauptprodukt. Das Mineralreich liefert Eisen, Kupfer, Marmor, Gips, Salz, Torf, Porzellanerden. Die Indu- strie ist besonders im Gothaischen bedeutend, weniger im Koburgischen. Ein arbeitsames Volk haust in dem Gebir- ge und schafft eine Menge Eisenwaaren, Papier, Holzwaa-
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