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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 140

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 140 — die Zucht der Kokospalme, die überall die Küstenebenen bedeckt (A. 16,4 Mill. Mk.x Andere wichtige Erzeugnisse sind Kakao (13 Mill. Mk.), Zimt. Arekanüsse, Kautschuk, Tabak, Baumwolle, Zuckerrohr usw. Von Bodenschätzen enthält die Insel besonders Graphit, wofür Ceylon jetzt die erste Bezugsquelle der Erde ist (A. 14 Mill. Mk.), und Edelsteine. Die wichtigsten Städte sind Kolombo (160000 E.), ein Hauptanlegeplatz für die nach Ostasien und Australien fahrenden Dampfer, und Point de Galle (peunt b'gef, 40000 E.). b) W. von Vorderindien liegen die Inselgruppen der Lakkadiven und Malediven, 14000 Koralleneilande, die aber zusammen nur 7700 qkm einnehmen. Nnr 500 sind be- wohnt. Die Haupterzeugnisse sind Kokosnüsse und Kaurimuscheln, die in großen Mengen nach Ostasrika ausgeführt werden, wo sie als Münzen dienen. 2. Hinterindien. (2*/g Mill. qkm, 4 mal so groß wie das D. R., 45 Mill. E., 20 auf 1 qkm.) Das Land. Hinterindien wird vom Bengalischen und Südchinesischen Meere begrenzt, die durch die Straße von Malaka miteinander in Verbin- dung stehen, und gehört sast ganz der heißen Zone an. Die Küstenentwicklung und Gliederung ist bedeutend reicher als bei Vorderindien. Ähnlich der Balkan- Halbinsel, besteht Hinterindien aus einem n. breiten und einem s. schmalen Teile, der keulenförmigen Halbinsel Malaka. An der Westseite befindet sich der Busen von Martaban, von O. her greifen die großen Busen von Siam und von Tonking tief ins Land ein. Auch die Bodengestaltung ist von der Vorderindiens gänzlich verschieden. Kein dem Himalaja ähnliches Hochgebirge scheidet das Land vom Rumpfe des Erdteils. Vielmehr wird die Halbinsel in ns. Richtung von fünf mächtigen Gebirgsketten durchzogen, die als Ausläufer der Gebirge Mittelasiens anzusehen sind. Im N. eng aneinandergedrängt, treten sie nach S. hin fächerförmig auseinander. Sie erheben sich bis zu Höhen von 3990—4500 m, tragen aber keinen ewigen Schnee. Die mittlere H^uptkette, die mau auch wohl als das Rückgrat der Halbinsel bezeichnet hat, durchzieht auch Malaka und erreicht eine Länge von 3000 km. Sie wird mehrfach von tiefen Senken durchsetzt, deren niedrigste aus der nur 70 km breiten Landenge von Kra bis auf 76 in herabgeht. Zwischen den Gebirgszügen verlausen große Längstäler, die sich nach dem Meere hin zu ausgedehnten Ebenen weiten und von wasserreichen Flüssen dnrch- strömt werden: vom Zr^wadi, Saluen, Menam und Mekong, zu denen dann noch der in den Busen von Tonking mündende Songka kommt. Trotz ihrer Größe — der Mekong hat die dreifache Länge des Rheins — sind sie aber bis auf den Jrawadi und den Unterlauf des Menams wegen ihres starken Ge- fälles wenig zur Schiffahrt geeignet. Mit Ausnahme des Saluen bildet jeder

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 141

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 141 — dieser Ströme ein gewaltiges Delta, das beim Jrawadi 30 000, beim Mekong gar 70 000 qkm umfaßt. Klima, Pflanzen- und Tierwelt stimmen im wesentlichen mit Vorderindien überein. Nnr ist das Land feuchter, regenreicher, namentlich im W., wo Regenmengen bis zu 5 m vorkommcn. Der Pflanzenwuchs zeigt darum eine noch größere Üppigkeit, und insbesondere nehmen feuchte Urwälder einen viel größeren Raum ein als auf der Nachbar- Halbinsel. Die Bevölkerung Hinterindiens ist stark gemischt, da sich hier Angehörige dreier Rassen berühren: Inder, Chinesen und Malaien. Die letzteren be- wohnen ziemlich unvermischt Malaka, das nach ihnen auch als Malaische Halb- insel bezeichnet wird. Im N.-W. zeigen die Bewohner vorherrschend indisches, im N.-O. chinesisches Gepräge. Während in den wenig zugänglichen Gebirgs- landschasten noch wilde Stämme hausen, haben es die Bewohner der großen Täler und Ebenen zu einer Halbknltur gebracht. Die vorherrschende Religion ist der Buddhismus; die Malaien Malakas sind meist Mohammedaner. Staatliche und wirtschaftliche Verhältnisse. Während Vorderindien und die Sundainseln schon früh von europäischen Mächten besetzt wurden, blieb Hinterindien lange Zeit unbeachtet. Zwar hatten schon im 16. Jahr- hundert Portugiesen, im 17. Niederländer auf Malaka Niederlassungen gegründet, aber sie gelangten zu keiner Bedeutung. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begannen die Engländer mit dem Erwerb von Besitzungen an der Westküste, die sie dann nach und nach erweiterten, bis sie 1909 den heutigen Umfang erreichten. 1862 faßten die Franzosen an der Ostküste, in Kochinchina, festen Fuß und eroberten dann bis 1904 Kambodscha, Tonking und Annam. 1. Britisch-Hinterindien (750 000 qkm, 12 Mill. E.) umfaßt das Gebiet vom Tiefland Vorderindiens und dem Bengalischen Busen bis über den Salnen hinaus, die Landschaften Ober- und Niederbarma, ferner Süd-Malaka. Barma oder Birma gehört zum Kaiserreich Indien (S. 135), auf Malaka gibt es mehrere Schutzstaaten und eine Anzahl unmittelbarer Besitzungen, die unter dem Namen Straits fettlemeuts (strehts fettelments), „Niederlasfungen an den Straßen", eine eigne Kronkolonie bilden. Das Haupterzeugnis ist Reis, für dessen Anban die breite, wasserreiche Talebene und das Delta des Jrawadi die günstigsten Bedingungen aufweisen. Die jährliche Ausfuhr beläuft sich aus 180—200 Mill. Mk. Die Wälder sind reich an Tiekbäumen. Außerdem werden Baumwolle, Kautschuk, Indigo n. a. tropische Gewächse gewonnen. Malaka ist das an Zinn reichste Land der Erde und liefert gegenwärtig trotz Rückgangs in den letzten Jahren noch mehr als die Hälfte (51,72 °/0) der Welt- erzeugung (1910: 57 000 t). Andre Erzeugnisse des Bergbaus sind Erdöl im Jrawaditale und Edelsteine, besonders Rubine, in Oberbarma. Die Hauptstadt Rangnn (300000 E.), an einem Mündungsarme des Jrawadi, ist einer der ersten Reishäfen der Erde und führt auch viel Tiekholz aus. Die große Fahr- straße des Jrawadi, der 1600 km weit schiffbar ist, sowie zwei weit ins Innere reichende

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 148

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 148 — 300 m ins Meer hinabgesunken. Der Einbruch erzeugte eine gewaltige, stellenweise bis 36 m hohe Flutwelle, die sich verheerend über die Nachbarinseln und die Westküste Javas ergoß, ganze Städte und 40000 Menschenleben vernichtete und sich abgeschwächt über den ganzen Indischen, den Großen und selbst einen Teil des Atlantischen Ozeans verbreitete. Zu gleicher Zeit rief die Explosion auch cine Luftwelle von solcher Gewalt hervor, daß sie fast auf der ganzen Erde rasche Schwankungen des Barometers verursachte. Vier- bis fünfmal hat sie die Erde umkreist und zwar mit einer Geschwindigkeit von 1000 Km in der Stunde. 10 Stunden uach dem Ausbruche wurde sie in Berlin bemerkt, und 36 Stunden später erschien sie zum zweitenmale; sie hatte also in dieser Zeit den Weg um die Erde gemacht. Gewaltig waren auch die Auswurfstoffe. Man hat sie auf 18 edkm geschätzt, und sie verbreiteten sich über eine Fläche von der Größe der Provinz Westfalen. Steine von Kopfgröße sind 20, solche von Faustgröße 40 km weit geschleudert worden, und feine Aschenteilchen wurden bis zu einer Höhe von 40—60 km emporgerissen. In den auf den Ausbruch folgenden Monaten beobachtete man in Asien, Europa und Nordafrika eigentüm- liche Dämmeruugserscheinungen. „Nach Sonnenuntergang war das Firmament mit tiefer Purpurglut Übergossen, die außerordentlich lange anhielt und erst spät der vollen Finsternis Platz machte." Man führle diese Erscheinungen auf seine Staubmassen zurück, die beim Ausbruch des Krakatau in die Höhe getrieben und dann mit den Luftströmungen fort- geführt waren. Diese Ansicht wurde dadurch bestätigt, daß mau vielerorts den Schnee mit Staub bedeckt fand, der sich bei der Untersuchung als vulkanische Asche erwies. Berech- nungen ergaben, daß die die Dämmerungserscheinungen hervorrufenden Staubmassen 40—60 km hoch über der Erde schwebten. c) Börneo (758000 qkm, 2 Mill. E.) ist die drittgrößte Insel der Erde, fast so groß wie Skandinavien. Das noch größtenteils unbekannte Innere wird von einein alpenhohen Gebirge erfüllt, das strahlenförmig Äste nach den Küsten hin entsendet. Die wirtschaftliche Entwicklung der Insel steht noch in den Anfängen. Außer Erzeugnissen der Pflanzenwelt scheinen auch reiche Bodenschätze vorhanden zu sein: Gold, Eisen, Kupfer, Stein- und Braunkohlen, Erdöl, Edelsteine. Den Bergbau betreiben hauptsächlich Chinesen. Die wichtigste Ansiedlung ans niederländischem Gebiet ist Bandschermasing (17000 E.), nahe der Südküste. Der englische Besitz im N. umsaßt etwa 13 der Insel. d) Zelvbes (179 000 qkm, l2 8 Mill. E.) wird durch drei tiefeindringende Meerbusen in vier langgestreckte Halbinseln gegliedert. Es ist ganz gebirgig und ebenfalls vulkanisch. Nur die Nordhalbinsel ist völlig unterworfen und gut angebaut. Sie liefert besonders große Mengen ausgezeichneten Kaffees. Die Hauptstadt ist Makassar (26000 E.). e) Die Kleinen Sundainseln bilden die ö. Fortsetzung von Java. Die wichtigsten sind Bali, Lombok, Snmbava, Flores (15400 qkm), Timor (31000 qkm) und Sumba. f) Die Molnkten oder Gewürzinseln, zwischen Zelebes, Neuguinea und den Kleinen Sundainseln, verdanken ihren Namen ihrem Reichtum an Gewürzen. Sie sind die Heimat der Muskatnuß und der Gewürznelken. Die beiden größten Inseln sind Halmahera und Ceram (zusammen 55 000 qkm).

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 215

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 215 — er begnadigt werden und dann als freier Mann einen Beruf treiben. Bald kamen auch freie Ansiedler, anfangs allerdings nur spärlich, namentlich Engländer, Iren und Deutsche. „So bildete sich aus ihnen, den im Lande zurückgebliebenen Beamten und Soldaten und den freigelassenen Sträflingen allmählich eine freie Bevölkerung". Diese erhob bald Ein- fpruch gegen die weitere Einfuhr von Verbrechern; die Regierung gab endlich nach, und seit 1640 hörte die Verschickung nach Neu-Südwales auf, nachdem im ganzen 82000 Sträf- linge dorthin befördert worden waren. Dann wurde Tasmanien (bis 1854) und zuletzt Westaustralien Verschickungsort, bis man 1868 auch hier die Zufuhr einstellte. Insgesamt hat England in Australien etwa 200000 Sträflinge angesiedelt. Viele von ihnen sind später zu ordentlichen Menschen geworden, manche zu Reichtum und Ansehen gelangt. Bei nicht wenigen allerdings gewann nach der Freilassung die alte Natur wieder die Oberhand, und die Bewohner haben oft schwer unter Diebes- und Räuberbanden zu leiden gehabt. Doch darf nicht vergessen werden, daß die Sträflinge durch die Arbeit, die sie leisten mußten, bedeutend zur Entwicklung des Landes beigetragen haben. Bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte die Bevölkerung nur langsam zugenommen. Als aber 1851 in Neu-Südwales und Viktoria ergiebige Goldfelder entdeckt wurden, strömten aus allen Erdteilen Abenteurer herbei, die in kurzer Zeit reich werden wollten. In 10 Jahren verdreifachte sich die Bevölkerung. Auch später noch wurden durch neue Goldsunde und die Entdeckung von Kupfer- und Silberlagern viele Menschen ange- zogen. Außerdem waren die Regierungen auch darauf bedacht, ländliche Ansiedler zu ge- Winnen. Sie unterstützten solche auf jede Weise, indem sie ihnen Land frei überließen, sie mit Korn zur Aussaat, mit dem nötigen Vieh und Ackergerät versorgten, sie 18 Monate lang ernährten und kleideten und ihnen Sträflinge als Arbeiter zur Verfügung stellten. So wurden immer neue Gebiete der Landwirtschaft dienstbar gemacht und durch Bewässerungs- anlagen und die Erbohrung von artesischen Brunnen selbst Gegenden sür den Anbau und die Viehzucht gewonnen, die anfänglich zur Besiedlung gänzlich ungeeignet erschienen. Die Einführung des Anbaus von Zuckerrohr u. a. tropischen Gewächsen brachte es mit sich, daß man auch Farbige, Malaien und Kanaken, als Arbeiter ins Land zog, da Europäer in den heißen Ländern keine Feldarbeit verrichten können. 1860 hatte die Bevölkerung die erste Million überschritten, 1875 die zweite, 1889 die dritte, 1904 die vierte. Seit etwa einem Jahrzehnt ist die Bevölkerungszunahme indes nur noch gering und beschränkt sich fast ganz ans den natürlichen Zuwachs. Die Einwanderung ist dermaßen zurückgegangen, daß sie die Auswanderung nur wenig mehr übertrifft, obwohl der Erdteil eine noch viel größere Zahl von Bewohnern zu ernähren vermöchte. Diese Stockung in der Volkszunahme ist das Werk der in Australien sehr einflußreichen Arbeiterpartei. Um sich vor jedem Mitbewerb zu schützen und überall ihre hochgehenden Forderungen durchdrücken zu können, hat sie es in den Volksvertretungen durchgesetzt, daß Einwandrer nur unter sehr erschwerenden Bedingungen zugelassen werden. Schon seit 1860 suchte man sich der Chinesen durch eine hohe Kopfsteuer zu erwehren, und seit 1901 wird von ihnen und den Japanern, die sich im Lande niederlassen wollen, die Niederschrift von 50 Worten in einer europäischen Sprache verlangt. Ferner ist die Heranziehung von farbigen Arbeitern jetzt gänzlich verboten, wodurch die Pflanzer tropischer Gewächse schweren Schaden erlitten haben. Auch die europäische Einwanderung hat sehr nachgelassen, da seit 1890 Unterstützungen an ländliche Ansiedler nicht mehr gewährt werden und Fabrik- und Bergarbeiter von den ein- heimischen Arbeitern als „Lohndrücker" gehaßt werden. Die Verteilung der Bevölkerung über den Erdteil ist der Natur des Landes und den verschiedenen Erwerbsverhältnissen entsprechend sehr ungleichmäßig. Am dichtesten bewohnt ist der begünstigtere O. und S.-O.; aber auch hier reicht die stärkere Besiedlung nicht über

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 329

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 329 — von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten, sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288), Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen. E. Die Polarländer. Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um- kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen- hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen- heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte, die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate- lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor. Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen. Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 291

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 291 — 1500 m hoch in prächtiger Umgebung, in der Nähe gewaltiger Feuerberge, die ihr schon mehrmals Verderben gebracht haben. Ihr Klima, ein ewiger, nicht zu heißer Sommer, wird als das angenehmste der Erde gerühmt. Die Stadt hat mancherlei Industrie und ist der Mittelpunkt des Handels und Verkehrs. Eine Eisenbahn verbindet sie mit dem Atlantischen und dem Großen Ozean. 2. San Salvador (21000 qkm, 1,2 Mill. E., 55 auf 1 qkm), an der schönen Fonsekabai, ist der kleinste, aber am stärksten bevölkerte Staat und der einzige, der nicht beide Meere berührt. Auch hier spielt der Kaffee- und daneben der Zuckerrohrbau die Hauptrolle. Die Hauptstadt ist San Salvador (60000 E.). 3. Honduras (115000 qkm, 550000 E., 5 auf 1 qkm) ist nur sehr dünn bevölkert und wirtschaftlich wenig entwickelt. Bedeutend ist der Anbau von Bananen, die fast die Hälfte der Ausfuhr ausmachen (1911 für 4 Mill. Mk.). Hauptstadt: Tegucigalpa (22000 E.). 4. Nikaragua (128000 qkm, 60000 E., 5 auf 1 qkm) ist reich an Edelhölzern, Arzneipflanzen und Metallen, aber wirtschaftlich noch sehr rückständig. Neuerdings hat der Bananenbau sehr zugenommen. Hauptstadt ist Managua (40000 E.) in der Senke des Nikaraguasees. 5. Kostarika (48000 qkm, 400000 E., 8 auf 1 qkm) hat seinen Namen (reiche Küste) von seinem früheren Reichtum an Gold erhalten. Es ist der reichste und best- kultivierte der 6 Staaten, dank der größeren Zahl von Weißen (3000), die sich hier nieder- gelassen haben. Wichtig ist besonders der Bananen- und der Kaffeebau. Hauptstadt San Jos6 (32000 E.), 1200 m hoch in sehr schöner, fruchtbarer, weithin mit Kaffee- Pflanzungen bedeckter Gegend. 6. Panama (86000 qkm, 340 000 E., 4 auf 1 qkm) umfaßt den schmälsten Teil der Landenge. Das wichtigste Erzeugnis sind Bananen (1911: 41/2 Mill. Mk.). Neuerdings sind mit deutschem Gelde Kautschuk-, Kaffee- und Kakaopflanzungen angelegt worden. Seine Hauptbedeutung aber hat Panama als Durchgangsland für den Welt- verkehr. Seit 1855 führt eine Eisenbahn quer über die Landenge von Kolon nach Panama (75 km), die den weiten Umweg um Südamerika erspart und darum einen gewaltigen Verkehr hat. Die Eröffnung des Panamakanals wird sicherlich dem Lande einen bedeutenden Aufschwung bringen. Die Hauptstadt ist Panama (38000 E.) an der pazifischen Seite. Am Karibenmeer liegt Kolon (18000 E.) mit bedeutendem Schiffs- verkehr. 7. Britisch-Honduras (20 000 qkm, 41000 E., 2 auf 1 qkm), im S.-O. der Halbinsel Uukatan, ist eine englische Kolonie. Die Haupterzeugnisse sind Mahagoni-, Zedern-, Farbholz und neuerdings besonders Bananen. Hauptstadt Belize (beleis, 9000 E.) an der flachen, sumpfigen, wenig zugänglichen Küste. Der Panamakanal. Bei der gewaltigen ns. Ausdehnung Amerikas, die den zwischen dem Atlantischen und Stillen Ozean verkehrenden Schiffen Umwege von mehreren 1000 km aus- nötigt, lag der Gedanke nahe, das schmale Mittelamerika durch einen Schiffahrtskanal zu durch- stechen. Zuerst wurde 1855 über die schmälste Stelle der Landenge von einer nordamerikanischen Gesellschaft die Panamabahn erbaut. Aber das zweimalige Umladen der Güter ist zeitraubend und kostspielig, und die meisten Frachtschiffe machen darum auch heute noch den Weg um Südamerika herum. Als dann 1869 der Sueskanal eröffnet worden war und der Verkehr auf dieser neuen Wasserstraße einen ungeahnten Umfang annahm, gewann der Plan einer Durchstechung der miltelamerikanischen Landbrücke bald greifbare Gestalt. F. Lesseps, der berühmte Erbauer des Sueskanals, gründete 1879 die Panamaaktiengesell- schast, die das große Werk ausführen sollte. Als die geeignetste Stelle für den Durchstich 19*

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 367

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 367 — schlankem, aber kräftigem Wuchs und außerordentlich kriegerisch. Als Waffe führen sie große lederne Schilde, 2 m lange Speere und Schwerter. Sie sind ein reines Hirtenvolk, ohne feste Wohnsitze und leben von Milch und dem Fleisch und dem Blut der Tiere. Wo eine Horde für einige Augenblicke Halt macht, schlägt man leichtgebaute Hütten auf, die kreisförmig angeordnet werden, damit man einen Raum für das Vieh gewinnt. Ein Dorn- verhau, der das Ganze umgibt, gewährt Schutz gegen wilde Tiere und feindliche Überfälle. Die Maffai sind von N. her erobernd vorgedrungen und waren wegen ihrer Raubzüge lange Zeit der Schrecken der Bantuvölker und der Handelskarawanen. Verschiedentlich haben deutsche Schutztruppen siegreich gegen sie gefochten, ohne doch ihrer völlig Herr zu werden. Was sie nicht vermocht, das hat die Rinderpest zuwege gebracht, die 1891 verheerend ganz Ostafrika heimsuchte. Sie vernichtete ihre Herden, die einzige Quelle ihres Unterhaltes, und damit war ihre Macht gebrochen. Zwei Drittel des Volkes sind zugrunde gegangen. Die übrigen haben sich zwar nach dem Erlöschen der Pest wieder erholt, aber sie bilden jetzt keine Gefahr mehr für die übrigen Stämme. — Wie im N. die Massai, so sind im S. unsers Schutzgebietes Zulustämme, wie die Wahehe und die Mafiti, die allerdings auch zu den Bantunegern gehören, gefährliche Eindringlinge gewesen. Wirtschaftliches. Deutsch-Ostafrika ist wohl das für die Zukunft Wirtschaft- lich wertvollste unsrer Schutzgebiete. Es liefert als Erzeugnisse der Sammel- Wirtschaft insbesondere Kautschuk, Elfenbein, Kopalharz und Wachs. Im Gegensatze zu Kamerun hat auch die Wirtschaft der Eingebornen einen erheblichen Anteil an der Erzeugung von Gütern, und wenn erst das Land noch mehr durch Bahnen erschlossen ist, wird dieser Beitrag noch bedeutend zu- nehmen. Für die Ausfuhr kommen namentlich in Betracht Kopra, Erdnüsse und Sesam, sowie Häute und Hörner. Zu großen Hoffnungen berechtigen die von Europäern angelegten Pflanzungeu, die ständig an Umfang zunehmen und als Haupterzeugnisse bis jetzt Sisalhanf, Kautschuk, Baumwolle und Kaffee liefern. Wie in Kamerun, so nimmt auch hier die Ausfuhr an Elfenbein ständig ab. Die Vorräte, die viele Häuptlinge in früheren Zeiten aufgehäuft hatten, gehen allmählich zu Ende, und die Zahl der Elefanten ist infolge der eifrigen Verfolgung immer geringer geworden. Durch strenge Jagdgesetze sucht die Regierung der Ausrottung des wertvollen Tieres vorzubeugen. An Kautschuk liefernden Pflanzen ist Ostafrika ärmer als Kamerun, und bei dem Raubbau, der auch hier getrieben wird, werden die Wälder in absehbarer Zeit erschöpft sein. Einen Ersatz dafür bieten die von Europäern angelegten Pflanzungen. Kopal ist ein dem Bernstein ähnliches Harz, das zur Herstellung von feinen Lacken und Firnissen verwendet wird. Man findet es verhärtet in größeren und kleineren Stücken in dem Erd- boden eingebettet; geringere und weniger wertvolle Mengen gewinnt man auch von jetzt noch lebenden Bäumen. Das Wachs stammt größtenteils von wilden Bienen, z. T. auch von verwandten Infekten, und wurde früher von den Negern, die den Honig ein- sammelten, weggeworfen, bis sie von Händlern auf seinen Wert aufmerksam gemacht wurden. Leider hat die steigende Nachfrage die Neger auch hier zum Raubbau veranlaßt, durch den die nützlichen Tiere meist zu gründe gerichtet werden. Unter den Ausfuhrerzeugnissen der Eingebornenwirtschast steht bis jetzt Kopra an erster Stelle (1910: 1,9 Mill. Mk.). Schon vor einigen Jahren gab es im Küstengebiete über 1 Million Kokospalmen; seitdem hat ihre Zahl noch erheblich zugenommen, und neben

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 395

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 395 — Außer den aus Lava, Asche und Schlacken aufgebauten sog. Schichtvulkanen gibt es noch andre, die nur aus Lava bestehen. Sie sind dadurch entstanden, daß zähflüssige Massen aus einer Erdspalte hervordrangen und sich zu einem kuppensörmigen, kraterlosen Berge ausstauten. Das Wachstum erfolgte hier nicht durch Aufschüttung von oben, sondern durch Anschwellung von unten her und konnle nur so lange dauern, als die älteren, d. h. die oberen Lavaschichten noch nicht vollständig erkaltet waren. Solche aus gleichartigem, ungeschichtetem Gestein aufgebauten Quellkuppen bezeichnet man als massige (homogene) oder Domvulkane (Abb. 78). Aus der geschichtlichen Zeit kennt man nur wenige Bei- spiele, wie den Monte Nuovo bei Neapel (Iii, S. 162); in früheren Zeiten der Erd- geschichte dagegen waren sie sehr häufig. Zu ihnen gehören z. B. die Klingsteinkuppe des Hohentwiel (Abb. I, S. 158) und viele Basalt- und Trachytberge der Eifel, des Wester- Wäldes, des Hessischen Berglandes und des Böhmischen Mittelgebirges. Häufig haben sich in früheren Zeiten auch Lavamassen als mächtige Decken über weite Landstrecken ausgebreitet, so z. B. auf dem Kolumbiahochland (Iv, S. 258) und in Abessinien (Iv, S. 57). Es gibt zur Zeit noch etwa 325 tätige Vulkane; die Zahl der erloschenen ist viel größer und läßt sich kaum feststellen. Sie sind über die ganze Erdoberfläche verbreitet, aber ihre Verteilung ist sehr ungleichmäßig. Ziehen wir nur die noch tätigen Feuerberge in Betracht, so ergibt sich die auffallende Tatsache, daß fast alle auf Inseln und in der Nähe der Küste liegen, nur ganz wenige, wie z. B. der Kirunga in Ost- asrika (Iv, S. 60), inmitten eines Erd- teils. Ferner ist bemerkenswert, daß die Feuerberge meist eine reihensörmige Anordnung zeigen. In Europa gibt es jetzt nur noch zwei Gebiete vulkanischer Abb. 78. Ein Domvulkan (Quellkuppe). Tätigkeit: das Mittelmeer (Vesuv, Ätna, Stromboli Santorin) und Island. Erloschene Feuerberge finden sich besonders im Franzö- fi'chen Hochland, in der Eifel u. a. Teilen des deutschen Mittelgebirges. Die Hauplherde des unterirdischen Feuers liegen im Großen Ozean und in dessen Randgebieten: auf den Indischen und den Südseeinseln, in Kamtschatka, Japan, und an der Westseite Amerikas. Mit Recht spricht man von einem „Feuerkranze", der den Großen Ozean umgebe. Andre Bezirke sind die Kleinen Antillen und das Südpolarland mit dem Erebus (Iv, S. 335). Der vulkanärmste Erdteil ist Afrika mit nur einem noch schwach tätigen Feuerberge, dem Kirunga (Iv, S. 60). Die Verteilung der Vulkane über die Erdoberfläche zeigt, daß sie überall über den großen Bruchlinien der Erdkruste liegen. Die Spalten sind die Wege, auf denen die Auswurfmassen zutage kommen. Zu den vulkanischen Erscheinungen gehören auch die Dampf- und Gasquellen, die warmen Quellen und die Geiser (Iii. S. 162, 309, Iv, S. 232, 258). 6) Erdbeben sind Erschütterungen des Bodens, ähnlich denen, wie sie z. B. durch das Fahren eines schweren Lastwagens hervorgerufen werden. Sie treten in sehr verschiedenem Umfang und sehr verschiedener Stärke auf. Manche sind eng umgrenzt und machen sich nur in einem Umkreis von mehreren km bemerkbar. Andere erstrecken sich über Tausende, ja Hunderttausende von qkm. Das große Lissaboner Erdbeben vom Jahre 1755 wurde von Nordafrika bis

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 79

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Vi. Afrika im allgemeinen. Weltstellung. Afrika ist nächst Australien der von der Natur am dürftigsten ausgestattete Erdteil. Schon seine Lage ist ungünstig. Als eine immer schmäler werdende Landmasse reicht es weit auf die landarme s. Halbkugel hinüber. Gewaltige Meeresräume trennen es dort von den beiden andern s. Festländern, Südamerika und Australien, die gleich ihm weit mehr vereinsamt daliegen als die Erdteile der n. Halbkugel. Allerdings ist seine Nordküste Europa zu- gekehrt und von diesem nur durch schmale Meeresteile geschieden, weshalb sich hier auch schon früh eine hohe Kultur entwickelte. Aber diese Kultur blieb aus die Küstenstriche und das untere Niltal beschränkt, weil die große Wüste jedes weitere Vordringen nach S. hinderte. Ungünstig ist auch Afrikas Küstengeftal- tung. Treffend hat man den Erdteil den „unförmlichsten Klumpen Landes auf der Erdoberfläche" genannt. Ter Mangel an jeglicher Gliederung, an tiefein- schneidenden Buchten, an geschützten Häfen, an Halbinseln und küstennahen größeren Inselgruppen verbunden mit der an der Küste meist furchtbar tobenden Brandung hat von jeher den Verkehr mit fremden Ländern und das Eindringen knlturfördernder Einflüsse erschwert. Daher sind die Neger auch keine Seefahrer geworden. An der West- und Südküste Afrikas war vor dem Eintreffen der Europäer die Schiffahrt fast unbekannt. Etwas günstiger liegen die Verhältnisse an der Ostküste, wo zahlreichere Inseln auss Meer lockten und vor allem der regelmäßige Wechsel des Nordost- und Südwestmonsuns schon früh einen Verkehr mit Asien hervorrief. Aber nur an der Nordseite des Erdteils hat sich in inniger Berührung mit europäischer Gesittung ein wirklich bedeutendes Seefahrervolk entwickelt, die alten Karthager, die eine Zeitlang die Beherrscher des Mittelmeeres waren. Verkehrshindernd und kulturfeindlich ist auch die Bodengestaltung des Erd- teils: die weiten einförmigen Hochflächen, die wegen der Gleichartigkeit ihrer Erzeugnisse wenig Anlaß zum Warenaustausch bieten, und die z. T. hohen und steilen Rgndgebirge, die für den Zugang zur Küste und von dieser ins Innere ein großes Hemmnis bilden. Dazu kommt die geringe Schiffbarkeit der Flüsse. Während anderswo die Flußmündungen die Eingangstore, die Wasserläufe selbst die natürlichen Straßen eines Landes bilden, ist keiner der afrikanischen Ströme zur durchgehenden Schiffahrt geeignet. Stromschnellen und Wasserfälle hemmen meist schon in geringer Entfernung von der Küste das Vordringen, und auch im Innern des Landes ist kein ununterbrochener Verkehr möglich. Endlich hat Afrika auch unter der Ungunst des Klimas zu leiden. Infolge der in weiten Teilen herrschenden Trockenheit sind ungeheure Strecken Wüste oder dürre Steppe; die große Hitze wirkt erschlaffend auf die Bewohner, und die Fieber- dünste insbesondere der Küstenlandschaften bedrohen das Leben des Europäers. Das alles macht es erklärlich, daß Afrika, obwohl es im Angesicht Europas

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 222

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 222 — bis jetzt noch nicht. Doch sind die Anfänge zu zwei Überlandbahnen vorhanden, von denen die eine Palmerston im N. mit Port Augusta am Spencerbusen verbinden soll und von der in der Mitte noch 2000 km fehlen, und eine, die von Perth im S.-W. bis Kalgoorlie durchgeführt ist und ebenfalls in Port Augusta enden soll. Der Verkehr im Innern, wo Bahnen und Wege fehlen, wird durch Pferde- und Kamelkarawanen vermittelt. Unter den Telegraphenlinien (204000 km Drähte) verdient der bereits 1870—72 mit einem Kostenauswande von 12 Mill. Mk. angelegte Uberlandtelegraph erwähnt zu werden, der in einer Länge von 2900 km Port Augusta mit Palmerston verbindet und dem Zuge der geplanten Überlandbahn solgt. Ein nach Java führendes Seekabel vermittelt den An- schlnß an die europäischen Kabel. Auch West- und Ostaustralien (Perth—port Augusta) sind jetzt durch einen Telegraphen verbunden. Für den Auslandverkehr liegt Australien sehr ungünstig. Vom Hauptkulturlande der Erde, Europa, ist es von allen Erdteilen am weitesten entfernt, und seine Süd- und Ostseite werden von der unendlichen Wasserwüste des Großen Ozeans bespült. Lange Zeit blieb es darum vom großen Weltverkehre fast unberührt. Bis 1880 wurde der Personen- und Güterverkehr mit ihm fast ausschließlich von England besorgt. Seine steigende Be- deuluug als Kulturland hat dann aber auch andre Völker veranlaßt, mit ihm in unmittel- baren Handelsverkehr zu treten. Heute steht Australien durch zahlreiche Dampferlinien, englische, deutsche, französische, amerikanische und japanische, mit allen Erdteilen und den Südseeinseln in regelmäßiger Verbindung. Der Handel Australiens ist infolge der reichen Roherzeugnisse und der hohen Lebenshaltung seiner Bewohner sehr entwickelt. Vom Jahresumsatz des Außenhandels entfielen 1910 auf den Kops der Bevölkerung 510 Mk. gegen 451 in England. Innerhalb des Erdteils wird der Güteraustausch durch die Verschiedenheit der einzelnen Landesteile gefördert. „Queensland z. B. versorgt das übrige Australien mit Zucker, Neu-Südwales mit Kohlen, Neu-Südwales und Viktoria mit Jndustrieerzeugnissen und ihrem Überschuß an Getreide usw." (Scobel). Ungleich wichtiger aber ist der Außenhandel. Ausgeführt werden hauptsächlich Roherzeugnisse und Halbfabrikate, eingeführt besonders Industrie- waren. Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 2805 Mill. Mk. (A. 1542, E. 1263). Unter den Verkehrsländern steht natürlich England weitaus an erster Stelle, dann folgen . in weitem Abstände Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Ausgeführt wurde 1910: Wolle (für 687 Mill. Mk.), Weizen (203), Gold (177), Fleisch (89), Butter (81), Häute und Felle (80), Kupfer (46), Talg (39), Silber (38), Zink (32), Mehl (23), Blei (22); eingeführt: Webwaren (284), Metallwaren (126), Maschinen (83), Holz (48). — Deutschlands Handel mit Australien belief sich 1911 auf 328 Mill. Mk. Es bezog von dort hauptsächlich Wolle (sür 148 Mill. Mk.), Blei- und Zinkerze (42), Weizen (18), Kupfer (10), im ganzen sür 248 Mill. Mk. Unter den Aus- fuhrgegenständen (zusammen für 78 Mill. Mk) standen Klaviere (7,7) und Eisendraht (6) an erster Stelle. 4. Die staatlichen Verhältnisse. Verfassung. Australien ist britischer Besitz und bestand früher aus 6 völlig von einander unabhängigen Kolonien. Mit dem 1. Januar 1901 aber haben
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