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den Haupttälern bewegt sich auch seit alters ein lebhafter Verkehr, der durch die
Schiffbarkeit der Flüsse und in neuerer Zeit durch die Eisenbahnen wesentlich
unterstützt wird. Daher treffen wir hier auch auf eine dichte Bevölkerung
und eine Menge von blühenden Dörfern und Städten, deren viele auf eine
große geschichtliche Vergangenheit zurückblicken können.
Industrie. Eine besondere Bedeutung hat aber das Rheinische Schiefer-
gebirge durch seine Bodenschätze erlangt, durch die'es in den letzten Jahrzehnten
zu einem der wichtigsten Jndnstriebezirke der Welt geworden ist. An drei
Stellen, an der Saar, bei Aachen und an der Ruhr, finden sich große Kohlen-
lag er; das Lahn- und Sieggebiet sind reich an Eisenstein und Erzen.
Mit dem Bergbau ist in diesen Gegenden das Eisengewerbe in gewaltiger
Ausdehnung emporgeblüht. An der Wupper und am Niederrhein ist die Spinn-
und Webeindnstrie heimisch. Dazu kommen noch kleinere Gewerbe mannig-
sacher Art. Die vulkanischen Gegenden, wie die Eifel und das Siebengebirge,
liefern treffliche Bau st eine, im Westerwalds blüht das Töpfergewerbe, im
Hunsrück gibt es Achatschleisereieu, und endlich haben zahlreiche Mineral-
quellen, besonders in und am Taunus und in der Eifel, eine Menge von
Badeorten ins Leben gerufen.
Rückblick auf frühere Zeiten. Die deutschen Rheinlande, die wir jetzt ganz
kennen gelernt haben, sind zuerst von den Römern kultiviert wordeu. Cäsar
machte den Rhein zur Grenze gegen Germanien. Später wurde noch der größte
Teil des Landes in dem Winkel zwischen Rhein und Donau, das heutige Baden
und Württemberg, ein Teil der Mainebene und der Taunus, zum römischen
Reiche gezogen und durch den sog. Psahlgraben gegen Einfälle der Germanen
geschützt. Blühende Gemeinwesen erhoben sich überall, und ein großer Teil der
heutigen Rheiustädte ist römischen Ursprungs. Das ganze Mittelalter hindurch
bildeten die Rheinlande den wichtigsten Teil des Deutschen Reiches. Vier von
den sieben Kurfürsten hatten hier ihren Sitz: der Pfalzgraf vom Rhein und
die Erzbischöse von Mainz, Trier und Köln. In Frankfurt wurden die Kaiser
gewählt, in Aachen gekrönt, und in Speyer liegen ihrer viele begraben. Hier
war die Kultur am weitesten vorgeschritten, hier lagen die größten und reichsten
Städte Deutschlands, hier wurden die herrlichsten unter den großen Domen
Deutschlands erbaut. Mit dem Emporkommen Preußens und der Errichtung
des neuen Deutschen Reiches ist allerdings der politische Schwerpunkt nach dem
O. verlegt worden. Aber auch heute noch nehmen die Rheinlande durch die
Fülle ihrer landschaftlichen Schönheiten, den unermeßlichen Reichtum ihrer Er-
zeuguiffe und die Dichte ihrer Bevölkerung die erste Stelle unter den Landschaften
Deutschlands ein, und mit Recht hat man sie als die „Perle Deutscher Laude"
bezeichnet.
Staatliche Zugehörigkeit. Das Rheinische Schiefergebirge gehört fast ganz zum
Königreiche Preußen. Drei Provinzen haben daran teil: die Rheinprovinz, Westfalen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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ehrwürdiger und zu neuer Blüte sich entwickelnder Städte ist die oberrheinische Tiefebene die schönste und anziehendste aller Beckengestaltungen des alten Deutschlands, und durch ihre geschichtlichen Erinnerungen behauptet sie vor den meisten anderen Abschnitten unseres Vaterlands, ja vor den meisten Flußtälern unseres ganzen Erdteils den Vorrang. Diese großen Erinnerungen umfassen nahe an zwei Jahrtausende, innerhalb deren sie ein Hauptschauplatz weltgeschichtlicher Ereignisse und insbesondere auch der Entwicklung des deutschen Volkes war. An diesen Rheinufern blühten die Reiche der Burgunder und Nibelungen auf und später Deutschlands schöne Pfalzgrafschaft. Art ihnen erwuchsen jene Städte des Reichs, in deren Mauern entscheidende Reichs- und Kirchenversammlungen gehalten, Kaiser gewählt, gekrönt und in die Gruft versenkt, Künste und Wissenschaften gepflegt, bedeutsame, die ganze Zivilisation umgestaltende Erfindungen gemacht und Handelsgeschäfte in großartigstem Maßstabe betrieben wurden. Noch stehen als Zeugen einer gewaltigen Vergangenheit die hohen Dome und ragen mit ihren Türmen und Zinnen ehrfurchtgebietend ins weite Land hinein; von den Berghöhen schauen ernste Ruinen zur Ebene hinab und reden von dunklen Sagen uralter Tage oder von jener großen Zeit, wo diese Gaue noch der Mittelpunkt des deutschen Reichs waren, wo sich alle Macht und Kraft, aller Reichtum und alle Kunst des deutschen Volkes hier verdichtet hatten. Das alles ist anders geworden, aber das schöne Land ist geblieben und erlebt — mit Stolz können wir es sagen — zu unserer Zeit im neuen Reich eine neue, herrlichere Blüte.
Nach I. Kutzen. Das deutsche Land.
10. Die Freiburger Bucht.
Wer von Norden her mit der Eisenbahn das Rheintal herauffahrend sich Freiburg nähert, hat lange Zeit zu seiner Rechten den Blick in die offene freie Rheinebene, die im fernen Westen von den blauen Höhen der Vogesen abgeschlossen wird. Zur Linken liegen die mäßig hohen Vorberge des Schwarzwaldes, an deren Abhängen in reicher Zahl freundliche Dörfer aus Feldern und Wiesen und Weinbergen hervorschauen. Mit einemmal, von der Station Riegel ab, biegt die Bahn in einem großen Bogen nach Osten ab; gleichzeitig tauchen jetzt in großer Runde gegen Süden die Kammlinien des Kaiserstuhls und die Häupter der großen Schwarzwaldberge Belchen, Schauinsland, Feldberg und Kandel auf. In diesem Kranz von Bergen liegt ein Stück der Rheinebene, das man als Freiburger Bucht bezeichnet.
Im Norden öffnet sich die Freiburger Bucht mit schmaler Mündung in das Rheintal, ebendorthin führt im Westen eine weitere schmale Spalte zwischen Kaiserstuhl und Tuniberg, während im Süden eine flache Erhebung zwischen Tuniberg und Schönberg, die sog. Mengener Brücke, den Abschluß bildet.
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